Sebastian Mai nach MSV-Pleite fassungslos: "Meine Eltern haben da vielleicht einen Fehler gemacht"
Duisburg - Beim MSV Duisburg herrscht in der aktuellen Saison Land unter, am Samstagabend setzte es für das Tabellen-Schlusslicht der 3. Liga die nächste Niederlage gegen Arminia Bielefeld. Abwehrmann Sebastian Mai (29) war mit einem ausgeblieben Elfmeter-Pfiff allerdings gar nicht einverstanden und tat das in einer Schimpftirade mit Kult-Potenzial auch ganz offen kund.

In der 38. Minute beförderte Bielefeld-Routinier Fabian Klos (35) den Ball ins Netz der "Zebras" und avancierte damit zum Matchwinner. Es sollte nämlich der einzige Treffer des Tages bleiben.
Dabei hätte sich MSV-Verteidiger Mai nach 68 Zeigerumdrehungen eine Chance zum Ausgleich gewünscht, als er im Zuge einer Ecke am Arm gezogen wurde und im generischen Sechzehner zu Boden ging. Die Pfeife von Schiedsrichter Patrick Alt (38) blieb jedoch stumm.
Auch nach dem Abpfiff war der gebürtige Dresdner noch nicht über die Szene hinweg und ließ seinem Frust im Interview mit MagentaTV freien Lauf.
"Ich bin halt 1,95, sorry. Das tut mir leid, dass ich so groß bin, ich entschuldige mich. Meine Eltern haben da vielleicht einen Fehler gemacht", kritisierte der Abwehr-Hüne die Entscheidung mit einer großen Portion Sarkasmus.
Und redete dann Klartext in Richtung Referee Alt: "Also bitte, wo steht denn der? Aber die ganze Zeit macht der schon so einen Scheiß. Das ist halt traurig. Also wenn das kein Elfmeter ist, sorry!"
Sebastian Mai hält den nicht gegebenen Elfmeter für eine "Frechheit"

"Wie gesagt, ich entschuldige mich bei allen Menschen, dass ich so groß geworden bin und vielleicht auch ein bisschen breiter als der Normalsterbliche", wetterte Mai weiter. "Es ist halt jedes Mal so und es ist traurig und ernüchternd, aber es gibt halt keinen Videobeweis."
"Aber der steht halt super, das muss man sehen, sorry", befand der Innenverteidiger zum Abschluss seiner zynischen Wutrede.
Der Reporter fragte trotzdem noch einmal nach, ob es sich nicht vielleicht um das Pech handele, dass man hat, wenn man unten drinsteht. Daraufhin hielt Mai erneut in aller Deutlichkeit dagegen: "Das hat nichts mit Pech zu tun. Guck dir an, wo der steht, guck dir an, was das für eine Situation ist. Alles andere als Elfmeter ist eine Frechheit."
Der Unmut des Defensivspezialisten, der im Sommer 2022 von Dynamo Dresden in den Ruhrpott gewechselt war, ist angesichts von sechs Niederlagen und erst einem Dreier aus den ersten elf Saisonspielen sicherlich nachvollziehbar.
Schon Mitte September hatten sich die Meidericher daher von Trainer Torsten Ziegner (45) getrennt, sein Nachfolger Boris Schommers (44) konnte zumindest bei seiner Premiere keinen Sieg einfahren, Duisburg hält weiterhin die Rote Laterne in der Hand. Zwischendrin musste deshalb auch Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp (58) seinen Hut nehmen.
Am kommenden Wochenende (Samstag, 14 Uhr) empfangen die Zebras mit Rot-Weiss Essen den nächsten schweren Brocken.
Titelfoto: IMAGO / Nico Herbertz