Thomas Helmer über Bayer 04: "Das ist Leverkusen, die werden eh nur Zweiter"

Hamburg - Aktuell ruht in der Bundesliga der Ball, doch die Winterpause ist äußerst knapp bemessen: Schon am 12. Januar (20.30 Uhr) läutet der FC Bayern München die zweite Saisonhälfte mit dem Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim ein.

Im Interview mit TAG24 sprach Ex-Profi Thomas Helmer (58) über den Meisterschaftskampf der Bundesliga, den FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen.
Im Interview mit TAG24 sprach Ex-Profi Thomas Helmer (58) über den Meisterschaftskampf der Bundesliga, den FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen.  © Alice Nägle/TAG24

Mit einem Dreier kann der Rekordmeister (38 Punkte) zumindest vorübergehend bis auf einen Zähler an Bayer 04 Leverkusen (42) heranrücken - die ungeschlagene Werkself thront bekanntlich an der Tabellenspitze.

Das Team von Trainer Xabi Alonso (42) hat es auch Ex-Profi Thomas Helmer (58) angetan: "Leverkusen kann die Bayern dieses Jahr wirklich gefährden. Ich habe das Duell im September [2:2, Anm. d. Red.] gesehen, da waren sie auch super stark", erklärte der 58-Jährige im Interview mit TAG24.

Zwei Haken gäbe es allerdings, so Helmer. Zum einen die Historie: "Viele sagen: 'Das ist Leverkusen, die werden eh nur Zweiter.' Das hat sich einfach so eingebrannt und wird vielleicht auch in den Köpfen der Spieler irgendwann eine Rolle spielen", mutmaßte der gebürtige Herforder.

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Zum anderen ist da noch der Afrika-Cup, für den Bayer 04 vier Spieler, darunter Leistungsträger, abstellt. "Sie haben natürlich Pech, dass einige Spieler fehlen werden. Deshalb werden es die Bayern wahrscheinlich am Ende auch wieder schaffen", prognostizierte Helmer.

Zudem hätten die Münchner mit Harry Kane (30, 21 Treffer) DEN Superstar der Liga. "Spricht noch irgendjemand über die 100 Millionen Euro Ablöse? Kane hat eine Präsenz, die extrem beeindruckend ist. Auch bei seinen Elfmetern muss man sich eigentlich gar nicht ins Tor stellen. Allein daran sieht man seine Klasse", unterstrich der Ex-Bayern-Profi (1992 bis 1999).

Thomas Helmer über den BVB: "Edin Terzić hat zu viel Stallgeruch"

Helmer war selbst von 1986 bis 1992 für Borussia Dortmund im Einsatz. Der aktuellen BVB-Mannschaft traut er in dieser Saison nicht viel zu. (Archivfoto)
Helmer war selbst von 1986 bis 1992 für Borussia Dortmund im Einsatz. Der aktuellen BVB-Mannschaft traut er in dieser Saison nicht viel zu. (Archivfoto)  © imago/Werek

Borussia Dortmund, von 1986 bis 1992 Helmers sportliche Heimat, traut der Europameister von 1996 hingegen wenig zu: "Der BVB wird es schwer haben, überhaupt Vierter zu werden. Der Kader ist aber auch nicht so prickelnd besetzt", urteilte er.

Darüber hinaus gebe es noch ein anderes Problem. Helmer: "Ich glaube, Edin Terzić ist als Trainer zu nah dran, ist zu sehr BVB. Man redet immer vom 'Stallgeruch'. Ich glaube, er hat zu viel Stallgeruch."

Lobende Worte fand der dreimalige deutsche Meister hingegen für den VfB Stuttgart und vor allem für Coach Sebastian Hoeneß (41): "Er hat maßgeblichen Anteil an dem Höhenflug. Der VfB kann heilfroh sein, dass sie ihn haben. Er hat dort eine Euphorie entfacht."

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Am Tabellenende könnte es indes vor allem für den SV Darmstadt 98 "eng" werden. Aber auch der 1. FC Union Berlin sei in akuter Gefahr, bekräftigte der 390-fache Bundesliga-Spieler.

Helmer zum Abschluss über die Eisernen: "Es ist trügerisch, sich auf die Qualität des Kaders zu verlassen. Die gesamte Tendenz spricht klar für den Abstieg" - spätestens Mitte Mai werden wir wissen, ob der Ex-Profi recht behält.

Titelfoto: Alice Nägle/TAG24

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