So geht Fußball! Nationalmannschaft begeistert im ersten Spiel unter Nagelsmann

Hartford - Wer am Samstagabend gespannt im Fernsehen das Bundestrainer-Debüt von Julian Nagelsmann (36) verfolgte, dürfte seine Entscheidung nicht bereut haben. Die DFB-Elf machte im Zuge des 3:1 (1:1)-Siegs über die USA vor allem offensiv richtig viel Spaß!

Fiel als lautstarker Aktivposten bei seinem Debüt an der Seitenlinie auf: Julian Nagelsmann (36).
Fiel als lautstarker Aktivposten bei seinem Debüt an der Seitenlinie auf: Julian Nagelsmann (36).  © Alex Grimm/Getty Images via AFP

Das sah richtig nach Fußball aus! Die deutsche Nationalmannschaft hat beim Debüt von Julian Nagelsmann die Herzen vieler deutscher Fußballfans zurückerobert.

Nicht das Ergebnis war das Erfreuliche, sondern vor allem die Art und Weise, wie die Nationalelf Fußball spielte: Erfrischend, mutig, unbekümmert.

Julian Nagelsmann hat es offenbar binnen vier Trainingstagen geschafft, so einige Blockaden in den Köpfen der Spieler zu lösen.

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So transportierte Leroy Sané (27) seine Gala-Form aus dem Verein in die Nationalelf und sprühte in seinen Dribblings vor Energie. Ein Jamal Musiala (20) war mit vielen Freiheiten ausgestattet und brachte seine PS auf den Platz.

Und auf den Rauminstinkt und die Abschlussstärke eines Niclas Füllkrug (30) im Sturmzentrum wird Nagelsmann so schnell nicht mehr verzichten wollen. Generell erwies sich der Schachzug von Nagelsmann, viel Erfahrung und Führung ins Aufgebot und auf den Platz zu holen, als richtig.

Ein Mats Hummels (34) tat der Abwehrreihe mit seiner Präsenz und Ruhe sichtbar gut. Selbst im zentralen Mittelfeld fing Pascal Groß (32) den Ausfall des Grippe-erkrankten Joshua Kimmich (28) souverän auf.

Julian Nagelsmann setzt auf ein rochierendes Offensivquartett aus Füllkrug, Sané, Musiala und Wirtz

Als Fan der Nationalelf bekam man endlich wieder das Gefühl, dass ein Team auf dem Platz steht, dass gerne miteinander Fußball spielt.
Als Fan der Nationalelf bekam man endlich wieder das Gefühl, dass ein Team auf dem Platz steht, dass gerne miteinander Fußball spielt.  © Alex Grimm/Getty Images via AFP

Ein Geheimnis des Erfolgs war zweifellos die Positionierung der vier Offensiven Sané, Musiala, Füllkrug und Wirtz. Während unter vielen Vorgängern oftmals relativ stur die Außenbahnen besetzt werden mussten, rochierte das Quartett viel - und spielte mit Tempo und Kombinationsfußball das gegnerische Abwehr-Bollwerk schwindelig.

Speziell durchs Zentrum erarbeitete sich die DFB-Elf sich viele Gelegenheiten - neun Torchancen sind der Bestwerte für die Nationalmannschaft im laufenden Kalenderjahr!

Positiv hervorzuheben ist außerdem die Moral des Teams, die sich nach einem eher schleppenden Start samt Rückstand durch den Ex-Dortmunder Christian Pulisic (25) nicht aus der Ruhe bringen ließ.

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Noch vor der Pause erzielte Kapitän İlkay Gündoğan (32) den Ausgleich, ehe die Nagelsmann-Elf im zweiten Durchgang so richtig aufdrehte.

Bei allen Lobeshymnen wartet aber insbesondere defensiv eine Menge Arbeit auf den neuen Bundestrainer. Speziell bei schnellen Tempogegenstößen über eben Pulisic oder auch Timothy Weah (23) kamen die Schwachstellen des DFB-Teams zutage.

Zudem zeigte die Nominierung von Jonathan Tah (27) als Rechtsverteidiger: Einen ausgebildeten Spieler für diese Position hat auch Nagelsmann noch nicht gefunden.

Titelfoto: Alex Grimm/Getty Images via AFP

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