Bodø (Norwegen) - Wenn diese Aktion mal nicht nach hinten losgeht: Die Fans des norwegischen Top-Klubs Bodø/Glimt wollten schon vor dem Europa-League-Duell mit Tottenham Hotspur am Donnerstagabend dem Gegner ordentlich einheizen. Mitten in der Nacht krachte und leuchtete es plötzlich vor dem Teamhotel der Engländer.
Die Anhänger des Heimklubs hatten vor dem Rückspiel im Halbfinale mehrere Feuerwerksbatterien vor dem Eingang des "Scandic Havet" positioniert. Wie die Polizei in Norwegen am Donnerstag mitteilte, riefen Hotelangestellte mitten in der Nacht die Beamten.
Bis sie eintrafen, waren die Täter bereits geflüchtet, wurden vorher aber offenbar gestört, denn einige der Batterien wurden nicht angezündet. Dennoch dürfte diese Aktion einige Top-Stars wie den vom FC Bayern ausgeliehenen Mathys Tel (20) und Top-Stürmer Richarlison (27) aus dem Schlaf gerissen haben.
"Die Raketen waren bereits abgefeuert, aber einige Kisten nicht. Also haben wir sie mitgenommen, um weitere Ruhestörungen zu vermeiden", erklärte Einsatzleiterin May Wenche Hansen dem Portal "Nettavisen".
Eigentlich hätten die Engländer vorgewarnt sein müssen. Denn bereits im Januar vor dem Gruppenspiel gegen Maccabi Tel Aviv hatten die Fans vor dem Hotel der Israeli Feuerwerk gezündet. Damals gewann der Gastgeber die Partie mit 3:1.
Die sportliche Ausgangslage vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Tottenham ist für Bodø nicht optimal
Nun sind die Voraussetzungen aber ganz andere. Denn das Hinspiel im Halbfinale in Tottenham lief alles andere als gut für die Norweger.
Mit 1:3 musste sich die Mannschaft geschlagen geben und lag bereits nach wenige Sekunden durch den Treffer von Brennan Johnson (23) mit 0:1 zurück. Bis zur 61. Minute schraubten die Gastgeber das Ergebnis auf 3:0 hoch. Das 3:1 durch Ulrik Saltnes (32) in der 83. Minute war am Ende nur noch Ergebniskosmetik.
Am Donnerstagabend wäre mindestens ein 2:0 oder eben ein Sieg mit zwei Toren Abstand nötig, um sich in eine Verlängerung zu retten.
Es wäre das Wunder von Norwegen. Die Engländer werden dies mit aller Macht verhindern wollen. Und womöglich sind sie durch die nächtliche Ruhestörung nur noch mehr motiviert als ohnehin schon.
Damit hätten die Fans aus Bodø ihrem Verein einen Bärendienst erwiesen.