Einst gefallenes Wunderkind, jetzt mischt er Arsenal auf: Die Turbo-Karriere des Martin Ödegaard

London - Totgesagte leben länger! Auf kaum einen anderen Fußballer trifft dieses Sprichwort besser zu, als auf Mittelfeld-Ass Martin Ödegaard (24) vom FC Arsenal London. Der Norweger ist in bestechender Form und mischt die englische Premier League auf. Ein Ende seines Höhenflugs ist nicht in Sicht.

König der Lüfte: Martin Ödegaard (24, l.) grüßt mit dem FC Arsenal auch in der Tabelle von ganz oben.
König der Lüfte: Martin Ödegaard (24, l.) grüßt mit dem FC Arsenal auch in der Tabelle von ganz oben.  © Frank Augstein/dpa

Wenn Martin Ödegaard momentan den Ball berührt, passiert etwas Großes. Das war nicht immer so, doch der Reihe nach!

Der norwegische Fußballprofi in Diensten der Gunners blüht unter Coach Mikel Arteta (40) richtig auf, wie auch Sportschau berichtet.

Exemplarisch hierfür steht der jüngste Auftritt des FC Arsenal in der Premier League gegen Tottenham Hotspur.

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Wegweiser und Garant für den Londoner Derby-Sieg war eben jener Martin Ödegaard mit einem Zaubertor (36. Minute), sowie unnachahmlicher individueller Klasse am Ball.

Dabei war das Nordlondon-Derby bei weitem nicht seine erste Glanzleistung. Schon die ganze Runde überzeugt der 24-Jährige durch Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Vor allem dank Ödegaard läuft es aktuell wie geschmiert für den Tabellenführer der Premier League.

Acht Treffer sowie fünf Torvorlagen sprechen Bände. Zur Erinnerung: Ödegaard spielt nicht im Mittelsturm, sondern im offensiven Mittelfeld! Seine Vorlagen sind zudem Indiz für Teamgeist und eine außerordentliche Übersicht am Ball.

Martin Ödegaard vom FC Arsenal: Vom Wunderkind zum Aussortierten

Ist auf der Insel gereift: Martin Ödegaard (24, r.) hat sich durch konstant starke Leistungen für den FC Arsenal zu einem unentbehrlichen Spieler gemacht.
Ist auf der Insel gereift: Martin Ödegaard (24, r.) hat sich durch konstant starke Leistungen für den FC Arsenal zu einem unentbehrlichen Spieler gemacht.  © Adam Davy/dpa

Die Zahlen und Schwärmereien dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Weg nach ganz oben für Martin Ödegaard lang und steinig war.

Als der 1,78 Meter große Norweger einst als 16-Jähriger den großen Schritt zu Real Madrid wagte, folgte prompt die erste kalte Dusche.

Schwache Leistungen und viel zu hohe Erwartungen ließen das Wunderkind, das schon als zweiter Messi gehandelt wurde, schnell auf den spanischen Boden der Tatsachen zurückholen: Er landete in der Reserve-Mannschaft der "Königlichen" und selbst dort lief es alles andere als gut für ihn.

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Es folgte eine Leihe in die niederländische Eredivisie zum SC Heerenveen. Seine Bilanz dort: mehr oder weniger überschaubar! In 43 Spielen gelangen dem Norweger drei Tore und fünf Vorlagen.

Erst bei seinem neuerlichen Wechsel zurück nach Spanien - wieder zu Real - aber diesmal zu Real Sociedad, konnte Ödegaard nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Auf diesem Wege empfahl er sich für größere Aufgaben (sieben Tore und neun Vorlagen in 36 Spielen), was auch seinem heutigen Arsenal-Coach Mikel Arteta nicht verborgen blieb. Dieser lotste das verloren geglaubte Wunderkind letztlich auf die Insel.

Dass Ödegaard die Insel guttut, daran gibt es keinen Zweifel. Das Wunderkind von damals ist auf dem besten Wege, nun tatsächlich Wunder zu vollbringen und Arsenal London zur ersten Meisterschaft seit nunmehr fast 20 Jahren zu führen.

Titelfoto: Frank Augstein/dpa

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