Manchester (England) - Schon wieder haben Vorwürfe der häuslichen Gewalt den englischen Spitzenklub Manchester United zum Handeln gezwungen. Flügelspieler Antony (23) wird vorerst nicht in den Kader der "Red Devils" zurückkehren.

Das gab der Rekordmeister am Sonntagnachmittag in einem offiziellen Statement auf der vereinseigenen Hompage bekannt.

Demnach sollten die Akteure, die im Zuge der Länderspielpause nicht für ihre Nationen im Einsatz waren, eigentlich am Montag wieder ins Training einsteigen.

"Es wurde jedoch mit Antony vereinbart, dass er seine Rückkehr bis auf weiteres verschiebt, um sich mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen", verkündete der Premier-League-Vertreter.

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"Als Verein verurteilen wir Gewalttaten und Missbrauch. Wir wissen, wie wichtig es ist, alle Beteiligten in dieser Situation zu schützen, und sind uns der Auswirkungen bewusst, die diese Anschuldigungen auf die Betroffenen von Missbrauch haben", hieß es in der Mitteilung weiter.

Gabriela Cavallin (22), die Ex-Freundin des Angreifers, hatte bereits Anfang Juni bei der Polizei in São Paulo Anzeige gegen den United-Star erstattet.

Dabei warf die brasilianische DJane und Influencerin ihm häusliche Gewalt, Bedrohung und Körperverletzung vor.

Dennoch war der Linksfuß zunächst für die WM-Qualifikationspartien der Seleção gegen Bolivien und Ecuador nominiert worden.

Nachdem Cavallin im Interview mit UOL neue Beweise und auch Fotos an die Öffentlichkeit getragen hatte, reagierten die Verantwortlichen der südamerikanischen Nationalauswahl allerdings und schmissen Antony aus dem Kader.

Der Rechtsaußen, der im Sommer 2022 für satte 95 Millionen Euro von Ajax Amsterdam nach Manchester gewechselt war, bestritt die Vorwürfe in der Folge in seiner Instagram-Story.

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"Meine Beziehung zu Gabriela war turbulent, mit Beschimpfungen auf beiden Seiten, aber ich habe nie körperliche Aggressionen ausgeübt", erklärte er darin.

Mittlerweile äußerte er sich auf der Plattform auch zu der Maßnahme seines Arbeitgebers und schrieb von einer "einvernehmlichen Entscheidung", um jegliche Ablenkungen für seine Teamkollegen sowie eine "unnötige Kontroverse" für den Klub zu vermeiden.

Er werde auf dem Weg zur Wahrheitsfindung mit der Polizei kooperieren und sei unschuldig.

Für Man United ist es derweil nicht der erste Fall dieser Art. Im Januar 2022 war das "Red Devils"-Eigengewächs Mason Greenwood (21) wegen des Verdachts der versuchten Vergewaltigung und Körperverletzung verhaftet worden.

In der Folge wurde die Anklage aufgrund des Rückzugs entscheidender Zeugen zwar fallen gelassen, beim englischen Top-Klub hatte der Stürmer dennoch keine Zukunft mehr. Am Deadline Day wechselte er zunächst leihweise nach Spanien zum FC Getafe.