Netz-Kampagne gegen Kylian Mbappé: Darf er PSG jetzt sogar ablösefrei verlassen?

Paris - Das Wechsel-Drama um Kylian Mbappé (23) spitzt sich zu! Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass der französische Weltklasse-Angreifer den FC Paris Saint-Germain wohl bereits im Januar verlassen möchte. Aufgrund einer angeblichen Internet-Kampagne könnte der Spitzenklub dabei sogar komplett leer ausgehen.

Trotz Vertragsverlängerung bald weg? Kylian Mbappé (23) soll den PSG-Verantwortlichen seinen Wechselwunsch mitgeteilt haben.
Trotz Vertragsverlängerung bald weg? Kylian Mbappé (23) soll den PSG-Verantwortlichen seinen Wechselwunsch mitgeteilt haben.  © Christophe Ena/AP/dpa

Wie das investigative Nachrichtenportal Mediapart am Mittwoch enthüllte, soll der Verein 2018/19 eine Kommunikationsagentur beauftragt haben, mit Fake-Accounts in den sozialen Netzwerken rufschädigende Aktionen durchzuführen.

Laut einem 50-seitigen Tätigkeitsbericht, der Mediapart vorliegen soll, habe die von der Agentur geschaffene "Troll Armee" die Anweisung gehabt, "feindliche Medien" sowie PSG-Persönlichkeiten - darunter auch Mbappé - zu diskreditieren.

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte das ernsthafte Konsequenzen im Transferpoker mit dem 23-jährigen Star-Knipser nach sich ziehen, wie Juristin Tatiana Vassine nun gegenüber RMC Sport erklärte.

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"Jede der durch einen Arbeitsvertrag gebundenen Parteien unterliegt einer Loyalitätspflicht, die der in allen Verträgen bestehenden Treuepflicht entspricht", so die Anwältin für Arbeitsrecht.

Demnach könnte der Weltmeister von 2018 seinen Kontrakt vorzeitig auflösen, falls der amtierende Ligue-1-Champion ihm tatsächlich vorsätzlich Schaden zufügen wollte.

Verlässt Kylian Mbappé den FC Paris Saint-Germain schon im Winter?

Auf dem Platz läuft es für das Spitzen-Duo in der aktuellen Saison hervorragend, doch abseits des Rasens sollen Mbappé und Neymar (30, r.) immer wieder aneinandergeraten.
Auf dem Platz läuft es für das Spitzen-Duo in der aktuellen Saison hervorragend, doch abseits des Rasens sollen Mbappé und Neymar (30, r.) immer wieder aneinandergeraten.  © Thibault Camus/AP/dpa

PSG hat die Anschuldigungen inzwischen gegenüber RMC Sport zurückgewiesen. Zwar engagiere der Klub als globale Marke ständig Social-Media-Agenturen, doch es sei vollkommen absurd zu glauben, dass der Verein Menschen anheuere, um die eigenen Spieler zu trollen.

Mbappé hatte seinen Vertrag an der Seine erst im Mai bis 2025 mit der Option auf ein weiteres Jahr verlängert. Allerdings soll er sich seitdem mit der Vereinsführung um Präsident Nasser Al-Khelaïfi (48) überworfen haben, wie Le Parisien am Dienstag berichtete.

Seit August falle es dem Ausnahmekönner schwer, seine Verärgerung zu verbergen. Darüber hinaus gilt das Verhältnis zu seinem kongenialen Teamkollegen Neymar (30) als äußerst zerrüttet.

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PSG habe ihm in Aussicht gestellt, mit Robert Lewandowski (34) zu spielen und den brasilianischen Superstar loszuwerden. Neymar blieb aber und Lewandowski wechselte zum FC Barcelona.

Am Rande der Champions-League-Partie gegen Benfica Lissabon versuchte der Pariser Kaderplaner Luís Campos (58) die Schärfe aus der Situation zu nehmen und dementierte die Gerüchte.

"Ich bin sehr überrascht, weil ich jeden Tag mit Kylian Mbappé zusammen bin, und er hat mich nicht, und ich habe auch den Präsidenten gefragt, er hat uns nie darum gebeten, im Januar zu gehen", sagte der 58-Jährige.

"Nein, er denkt auch nicht daran, denn wenn er daran denken würde, würde er es mir sagen."

Titelfoto: Christophe Ena/AP/dpa

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