London - Vier Tage hat er gebraucht, um den wohl größten Schock seiner Trainerlaufbahn zu verdauen, nun hat sich Fußball-Coach Thomas Tuchel (49) nach seinem Aus beim FC Chelsea zu Wort gemeldet.

Der am vergangenen Mittwoch gefeuerte Trainer schrieb am späten Sonntagabend auf seinem Twitter-Account:

"Das ist eines der schwierigsten Statements, das ich jemals schreiben musste - und es ist eines, von dem ich glaubte, dass ich es viele Jahre nicht schreiben müsste", startete Tuchel seine Worte und fuhr fort: "Ich bin am Boden zerstört, dass meine Zeit bei Chelsea zu Ende ist."

Am Mittwoch hatte sich er englische Klub vom deutschen Trainer getrennt. Einen Abend zuvor unterlag der Champions-League-Sieger von 2021 zum Auftakt in die Gruppenphase der Königsklasse auswärts bei Dinamo Zagreb mit 0:1.

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Da es bereits die dritte Auswärtspleite nach den beiden Niederlage in der englischen Premier League bei Leeds United (0:3) und dem FC Southampton (1:2) war, zogen die Verantwortlichen die Reißleine.

Zu dem Zeitpunkt stand der Klub mit zehn Punkten aus sechs Spielen auf dem sechsten Tabellenrang. Als Tuchels Nachfolger hatten die Londoner recht schnell Graham Potter (47) von Brighton & Hove Albion präsentiert.

"Das ist ein Verein, bei dem ich mich zu Hause gefühlt habe, in privater und beruflicher Hinsicht. Danke an alle Mitarbeiter, die Spieler und die Fans, die mir von Beginn an das Gefühl gegeben haben, dass ich hier sehr willkommen bin" twitterte Tuchel weiter.

Mit dem Statement zeigt er wahre Größe, ganz im Gegensatz zu seinen Ex-Spielern, die nach dem Aus gegen den Coach nachtraten und sich über seine emotionale Art an der Seitenlinie beschwerten.

Weil der Premier-League-Spieltag am Wochenende aufgrund des Todes der Queen komplett abgesagt wurde, wird der neue Trainer sein Debüt an der Seitenlinie direkt am Mittwochabend im eigenen Stadion in der Champions League gegen RB Salzburg (21 Uhr) geben. Am Sonntag steht dann das Heimspiel gegen den derzeit angeschlagenen FC Liverpool auf dem Programm (17.30 Uhr).

Tuchel wird beide Spiele sicherlich am TV verfolgen, auch wenn ihn das plötzliche Aus immer noch enorm schmerzt.

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"Der Stolz und die Freude, die ich dabei empfunden habe, dem Team zum Erreichen des Champions-League-Titels und des Erfolges des Klubweltmeisters zu helfen, werden mir immer in Erinnerung bleiben. Ich fühle mich geehrt, Teil der Klubhistorie gewesen zu sein und die Erinnerungen der vergangenen 19 Monate werden immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben", führte Tuchel zum Ende seines Statements aus.

Tuchel war bereits der zweite Trainer in dieser Spielzeit, der seine Sachen in der Premier League packen musste. Nach nur vier Spieltagen hatte sich Aufsteiger AFC Bournemouth von Coach Scott Parker (41) getrennt. Drei Tage zuvor hatte es eine 0:9-Niederlage gegen den FC Liverpool von Trainer Jürgen Klopp (55) gesetzt.

Wie schnell Tuchel einen neuen Job finden kann, hatte sich vor mehr als eineinhalb Jahren gezeigt. Denn nach seinem Aus beim französischen Klub Paris Saint-Germain am 29. Dezember 2020 startete bereits am 26. Januar 2021 sein Engagement bei Chelsea.

Seine längste Amtszeit absolvierte der 49-Jährige bislang beim Bundesligisten 1. FSV Mainz 05, den er von August 2009 bis Mai 2014 betreute, eher er zu Borussia Dortmund (Juli 2015 bis Mai 2017) und eben PSG wechselte.