Drei Rote Karten im Leipzig-Derby! Chemies 50-Sekunden-Tor reicht nicht gegen Lok

Leipzig - Kein Sieger im Derby! Nach einem Blitztreffer nach 50 Sekunden ist die BSG Chemie Leipzig am Sonntagnachmittag zu einem 1:1 (1:1) gegen Erzrivale 1. FC Lokomotive Leipzig gekommen. Der Punkt hilft keinem der Vereine weiter. Immerhin gab es aber keine Ausschreitungen auf den Rängen.

Deutlich vor dem Anpfiff rannten Anhänger beider Vereine auf den Rasen, wurden von Polizisten verfolgt.
Deutlich vor dem Anpfiff rannten Anhänger beider Vereine auf den Rasen, wurden von Polizisten verfolgt.  © Leipzig Livereport
Selbstverständlich große Unterstützung für die Chemiker.
Selbstverständlich große Unterstützung für die Chemiker.  © EHL Media

Vor 4999 Zuschauern (darunter 750 Lok-Fans) im Alfred-Kunze-Sportpark erzielte Timo Mauer schon in der 1. Minute das 1:0 für Chemie, Luca Sirch glich aus (1:1/30.). In der Nachspielzeit gab's drei Rote Karten.

BSG-Trainer Miroslav Jagatic nahm nach dem 1:2 im Sachsenpokal beim VFC Plauen zwei Änderungen vor: Manuel Wajer und Florian Kirstein ersetzten Vin Kastull (Bank) und Florian Mäder (nicht im Kader). Keine Wechsel gab's hingegen bei Lok im Vergleich zum 2:0-Pokalerfolg gegen den FC Eilenburg

Chemie, seit drei Ligaspielen ohne eigenen Treffer und mit nur einem Punkt in diesem Zeitraum, ging direkt per Blitztor in Führung: Mauer setzte sich an der Strafraumgrenze gegen Zak Paulo Piplica durch, netzte ins lange Eck ein - 1:0 (1.).

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Eineinhalb Jahre lag der letzte Leutzscher Derbysieg zurück, am Sonntag sah es frühzeitig nach einem Ende dieser Statistik aus. Allerdings wurden die Probstheidaer von Minute zu Minute dominanter, näherten sich Benjamin Bellots Kasten an.

Auch die Lok-Anhänger waren natürlich zur Stelle.
Auch die Lok-Anhänger waren natürlich zur Stelle.  © EHL Media
Timo Mauer (M., #9) traf schon nach 50 Sekunden.
Timo Mauer (M., #9) traf schon nach 50 Sekunden.  © Leipzig Livereport

Chemie gegen Lok Leipzig: Osman Atilgans 1:1 zählt nicht, Luca Sirchs Ausgleich schon

Vor ihrem Fanblock konnte Lok das 1:1 feiern.
Vor ihrem Fanblock konnte Lok das 1:1 feiern.  © Leipzig Livereport

Der wieder einmal auffällige Sirch war in der 11. Minute in eine Handgreiflichkeit verwickelt, nachdem er im Sechzehner sehr leicht gegen Paul Horschig zu Boden gegangen war. Für die Kombi aus Schwalbe und Stoßen sah Loks Topscorer Gelb.

Zwischenzeitlich mit sechs Punkten Rückstand auf den Erzrivalen hatten die Blau-Gelben immer wieder gute Angriffsaktionen und trafen sogar nach einer Viertelstunde zum vermeintlichen 1:1, doch Osman Atilgan stand nach Sirchs Querpass im Abseits (15.).

Der Ball ging aber in der Folge noch einmal über die Linie und diesmal zählte der Treffer: Lukas Wilton mit einem hohen Anspiel in die Spitze, wo Sirch auf halbrechter Position dem schlecht postierten Horschig entwischte und am Ende flach neben Bellot einschob - 1:1 (30.).

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Durch äußerst körperlich geführte Zweikämpfe auf dem Rasen heizten die Kontrahenten auch beide Fanlager immer wieder an, die ihre Mannschaften ohne große Zwischenfälle friedlich unterstützten.

Kämpferisch gingen beide Teams all in.
Kämpferisch gingen beide Teams all in.  © EHL Media
Provokationen untereinander durften natürlich nicht fehlen. Julian Weigel (oben) sah später noch Frust-Rot.
Provokationen untereinander durften natürlich nicht fehlen. Julian Weigel (oben) sah später noch Frust-Rot.  © imago/Beautiful Sports

Julian Weigel, Timo Mauer und Tomislav Piplica holen sich späte Rote Karte

Timo Mauer (vorn) sah als einer von drei Akteuren in der Nachspielzeit Rot.
Timo Mauer (vorn) sah als einer von drei Akteuren in der Nachspielzeit Rot.  © Leipzig Livereport

In einer komplett ausgeglichenen zweiten Halbzeit, in der das Pendel in beide Richtungen hätte ausschlagen können, dauerte es allerdings bis zur 63. Minute, dass es wieder mal richtig gefährlich wurde.

Florian Brügmann brachte ein hohes Anspiel in die Box, Wajer wollte ihn dort über Niclas Müller heben, doch der Keeper war zur Stelle und hielt die Kugel fest.

Zu Offensivaktionen kam es zwar in der Schlussphase noch, weitere Treffer fielen im Derby aber nicht mehr.

Aber es gab noch eine Platzverweis-Flut: Loks Julian Weigel kassierte nach einem Frust-Foul Rot, auch Chemie-Torschütze Mauer sah den roten Karton. In diesem Zuge schickte der Schiedsrichter zudem Loks Torwart-Trainer Tomislav Piplica in die Kabine.

Zusammenfassung des Leipzig-Derbys im Video

So geht's für beide weiter: Lok hat am Freitag (19 Uhr) den kriselnden Berliner AK zu Gast, Chemie muss am Samstag (16 Uhr) zum Tabellenzweiten BFC Dynamo.

Titelfoto: Bildmontage: EHL Media, Leipzig Livereport (2)

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