Für Union Berlin läuft's "wirklich beschissen", Eiserne so schlecht wie nie!

Berlin - Union Berlin hat nach der 0:4-Klatsche bei Bayer Leverkusen die rote Laterne übernommen und steht so schlecht wie nie in der vereinseigenen Bundesliga-Geschichte da.

Urs Fischer (57) muss sich mit Union Berlin zum ersten Mal dem harten Abstiegskampf in der Bundesliga stellen.
Urs Fischer (57) muss sich mit Union Berlin zum ersten Mal dem harten Abstiegskampf in der Bundesliga stellen.  © David Inderlied/dpa

Immerhin konnte sich Urs Fischer (57) nach dem Spiel über die Aufmunterung seitens der mitgereisten Anhänger freuen. "Natürlich hilft das einem. Nicht nur mir, sondern dem Staff und der Mannschaft, wenn du die Unterstützung der Fans genießt, auch wenn es mal wirklich beschissen läuft."

Das kann man wohl so sagen, denn die Eisernen rangierten zuvor lediglich ein einziges Mal auf dem letzten Tabellenplatz im deutschen Fußballoberhaus, nämlich am ersten Spieltag der Debüt-Saison 2019/20!

Auch damals setzte es ein 0:4, allerdings in der Alten Försterei gegen RB Leipzig, als die meisten wohl dachten, Union sei nach dem Aufstieg der Abstiegskandidat Nummer eins.

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Es sollte aber vielmehr der Auftakt zu etwas ganz Großen sein, denn die Berliner sicherten sich vorzeitig den Klassenerhalt und erlebten in den drei darauf folgenden Spielzeiten einen kometenhaften Aufstieg, der sie bis in die Champions League katapultierte.

Damit scheint es nun aber erst einmal vorbei zu sein, denn im fünften Bundesligajahr ist der Hauptstadtklub erstmals so richtig in den Abstiegskampf verwickelt.

Union-Coach Urs Fischer spricht nach Klatsche in Leverkusen von "Klassenunterschied"

Kapitän Christopher Trimmel (36) fand nach der Niederlage gegen die Werkself deutliche Worte.
Kapitän Christopher Trimmel (36) fand nach der Niederlage gegen die Werkself deutliche Worte.  © David Inderlied/dpa

So sprach Fischer nach dem blutleeren Auftritt gegen die Werkself von einer verdienten Niederlage und stellte am DAZN-Mikrofon sogar einen "Klassenunterschied" fest.

"Wie wir die Tore bekommen, wir machen es ihnen dann wirklich zu einfach", ärgerte sich der Schweizer. "Wenn du den Gegner so einlädst wie beim ersten Tor, dann hast du keine Chance."

Dem Sonntagsschuss von Alejandro Grimaldo (28), der die neunte Liga-Pleite in Folge einleitete, ging ein unnötiger Ballverlust in der Hintermannschaft der Köpenicker voraus.

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Auch Kapitän Christopher Trimmel (36) gestand nach Spielschluss ein, dass "Leverkusen viel zu stark für uns" war und malte ein düsteres Bild: "Wir haben so viele Niederlagen kassiert, ich glaube, wir müssen uns in sehr vielen Bereichen verbessern, sonst wird es schwierig, die Klasse zu halten!"

Fischer, der nach wie vor das Vertrauen der Vereinsführung wahrnehme, will die anstehende Länderspielpause nutzen und "an unseren Abläufen und unserer Kompaktheit arbeiten".

Allerdings will er auch deutlich ansprechen, was ihm bei der Schlappe gegen die Werkself missfallen hat. "Wenn du Abstiegskampf spielst, brauchst du eine andere Mentalität", forderte der 57-Jährige.

Titelfoto: David Inderlied/dpa (Bildmontage)

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