Berlin - Die gute Nachricht vorweg: Rani Khedira (28) kann sich einen Verbleib beim 1. FC Union Berlin sehr gut vorstellen. Die schlechte Nachricht: Er ist bei Weitem nicht der einzige Profi, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Gleich neun Profis könnten die Eisernen am Saisonende ablösefrei verlassen.

Sowohl Lennart Grill (23/Bayer 04 Leverkusen), Diogo Leite (24/FC Porto), als auch Timo Baumgartl (26/PSV Eindhoven), der nach seiner Hodenkrebserkrankung jüngst sein Comeback feierte, sind derzeit nur ausgeliehen. Eine Kaufoption besitzen die Köpenicker für den Verteidiger nicht, anders als bei Leite (sieben Millionen Marktwert) und Grill (eine Million).

Bei Niko Gießelmann (31), Julian Ryerson (24), Christopher Trimmel (35), Fabio Schneider (20), Kevin Behrens (31) und Khedira steht Manager Oliver Ruhnert (50) vor der Frage: Verlängern oder ablösefrei gehen lassen?

Dem Erfolgs-Garanten der Eisernen steht der nächste Umbruch schon bevor. Ein Gefühl, das Ruhnert bereits kennt. Allein in dieser Spielzeit stehen zehn Neuzugängen 15 Abgängen gegenüber.

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Sein Transfer-Näschen sollte sich wieder einmal bezahlt machen. Obwohl die Eisernen mit Max Kruse (34), Grischa Prömel (27), Marvin Friedrich (26) oder Taiwo Awoniyi in kurzer Zeit gleich vier Leistungsträger abgeben mussten, steht Union nach sieben Spielen an der Tabellenspitze.

"Man kann auch mit Union den nächsten Schritt machen", bekräftigte Khedira der "Bild." Der 28-Jährige, lange im Schatten seines berühmten Bruders, ist ein ganz wichtiger Faktor im Spiel der Berliner. Der Mittelfeld-Abräumer ist aus der Startelf nicht mehr wegzudenken.

Das bestätigen auch die Zahlen. Seit seinem Wechsel vergangene Saison absolvierte Khedira insgesamt 55 Pflichtspiele. "Ich fühle mich hier sehr wohl, habe bei Union schnell meinen Platz gefunden", dürften die Chancen auf einem Verbleib nicht schlecht stehen.

Spannend könnte es vor allem auf den Außenverteidiger-Positionen werden. Kapitän Trimmel wird im Februar 36 Jahre alt. Macht sein Körper weiter mit, könnte der Rechtsverteidiger und Standard-Spezi - wie schon in den letzten beiden Spielzeiten - ein weiteres Jahr dranhängen.

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Völlig offen ist die Situation bei Gießelmann. Letztes Jahr gehörte der Linksverteidiger noch zu den größten Überraschungen. Diese Saison hat er etwas Startschwierigkeiten. Der 31-Jährige pendelt zwischen Bank und Startelf, auch weil Ryerson rechts wie links verteidigen. Der Norweger ist mit Trimmel noch einer der wenigen Aufstiegshelden, blieb aber immer etwas unter dem Radar.

Nun scheint der Rechtsverteidiger richtig aufzublühen. Wie lange das bei Union sein wird, wird sich zeigen.