Leipzig - Nach dem ersten Sieg der Saison (2:0 gegen BFC Dynamo) geht es für Chemie Leipzig am Samstag in der Regionalliga Nordost darum, in Luckenwalde vielleicht schon den nächsten Dreier einzufahren. Doch abseits des sportlichen Geschehens kommt keine Ruhe in die Thematik rund um Verteidiger Julian Weigel (24).
Der Chemiker war vom Sportgericht des NOFV für fünf Spiele gesperrt worden, weil er sich nach dem 0:0 gegen den Halleschen FC gegen heranstürmende Fans gewehrt hatte.
Sein Trainer Adrian Alipour (46) hat sich bislang bewusst nicht viel zum Sachverhalt geäußert. Am Donnerstag auf der Pressekonferenz brach er jedoch sein Schweigen.
"Das ist so ein skandalöses Urteil, dass ich echt aufpassen muss, was ich sage, damit ich nicht auch gesperrt werde", so der 46-Jährige deutlich.
Und weiter: "Was muss hier erst passieren, dass, wenn man in Notwehr handelt, es gerechtfertigt ist? Wir sind in einer absoluten Notlage gewesen, wo wir einer klaren Überzahl gegenüberstanden. Wir mussten schauen, dass wir da heil rauskommen. Die Jungs haben sich untereinander beschützt und jetzt werden Opfer zu Täter gemacht. Das ist ein Skandal, der seinesgleichen sucht."
Besonders die Tatsache, dass "Fans" in Zukunft ja offenbar nur den Platz stürmen müssten, um möglicherweise weitere Sperren gegen Spieler zu erzwingen, sei extrem bedenklich. Alipour: "Das ist ein absoluter Wahnsinn, wenn man sich da reindenkt. Ich sage jetzt lieber nichts mehr dazu, sonst werde ich auch noch gesperrt."
Chemie Leipzigs Weigel muss zusätzlich noch weitere Sperre absitzen
Für Weigel selbst bedeutet das jetzt: lange zuschauen! Da er zuletzt auch eine Rote Karte gegen Rot-Weiß Erfurt kassiert hat, wird er vermutlich mindestens sieben Regionalligaspiele fehlen.
Lediglich im Sachsenpokal gegen seinen Ex-Klub Lok Leipzig Mitte Oktober darf er spielen. Ein schwacher Trost.
Tabelle Regionalliga Nordost
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
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1 |
|
1. FC Lokomotive Leipzig | 9 | 19:4 | 25 | |
2 |
|
FC Rot-Weiß Erfurt | 10 | 22:13 | 23 | |
3 |
|
FC Carl Zeiss Jena | 9 | 19:3 | 22 | |
4 |
|
VSG Altglienicke | 9 | 16:7 | 21 | |
5 |
|
Hallescher FC | 9 | 14:7 | 19 | |
6 |
|
FSV 63 Luckenwalde | 10 | 14:14 | 18 | |
7 |
|
FSV Zwickau | 9 | 10:10 | 15 | |
8 |
|
BFC Preussen | 10 | 12:13 | 15 | |
9 |
|
Chemnitzer FC | 10 | 13:13 | 14 | |
10 |
|
1. FC Magdeburg II | 10 | 17:14 | 13 | |
11 |
|
SV Babelsberg 03 | 10 | 15:14 | 13 | |
12 |
|
Hertha BSC II | 10 | 17:21 | 9 | |
13 |
|
ZFC Meuselwitz | 9 | 8:13 | 9 | |
14 |
|
BFC Dynamo | 9 | 12:18 | 8 | |
15 |
|
FC Eilenburg | 10 | 9:20 | 6 | |
16 |
|
Greifswalder FC | 9 | 8:15 | 5 | |
17 |
|
BSG Chemie Leipzig | 10 | 5:15 | 4 | |
18 |
|
Hertha 03 Zehlendorf | 10 | 5:21 | 2 |
Der Meister 2026 spielt am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Bayern. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.