Europa-Traum geplatzt! "Schandfleck"-Banner und Abseits-Pech bei Eintracht-Pleite

Frankfurt am Main - Keine Reiseempfehlung! Die Fans von Eintracht Frankfurt haben das Play-off-Rückspiel der Europa-Conference League gegen Royale Union Saint-Gilloise für eine scharfe Kritik an der Auswärtsfahrt nach Belgien genutzt. Doch auch der Heimauftritt dürfte ihnen nicht gefallen haben.

Die Eintracht-Anhänger schickten einen schonungslosen Gruß an die belgischen Behörden.
Die Eintracht-Anhänger schickten einen schonungslosen Gruß an die belgischen Behörden.  © IMAGO / Belga

Eine kleine Unkonzentriertheit unmittelbar nach Beginn der zweiten Halbzeit und eine ungerechtfertigte Ecke ließen den erneuten Europa-Traum der Adlerträger bei der 1:2-Niederlage am Donnerstagabend nämlich jäh platzen.

Dabei hatten die Anhänger der Hessen zunächst noch die Vorwoche im Kopf.

"Stadtverbote, Viehtransporte, Sippenhaft? Unser Meeting Point ist und bleibt das Stadion! Brüssel - Hauptstadt (durchgestrichen) Schandfleck der EU", prangte von einem langen Banner in der Westkurve.

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Am vergangenen Donnerstag gastierte die Eintracht zum Hinspiel im Brüsseler Stadtteil Anderlecht, die Begegnung endete mit einem 2:2-Unentschieden. Allerdings veranlassten die belgischen Behörden im Vorfeld des Ausflugs ungewöhnlich strenge Einschränkungen für die deutschen Anhänger.

Der Bürgermeister des Bezirks erließ für seinen Stadtteil gar ein Betretungsverbot für die Unterstützer der Adlerträger, wie die Frankfurter Rundschau berichtete. Außerdem durften die Zuschauer lediglich in Shuttlebussen anreisen, die wiederum von der Polizei eskortiert wurden.

Unmittelbar vor dem Duell wurden dann auch noch 130 Fans "fast willkürlich" festgenommen und erst nach dem Spiel wieder freigelassen.

Eintracht Frankfurt hat vor der entscheidenden Ecke Abseits-Pech

Cameron Puertas (2.v.r.) schlug nach dem Seitenwechsel umgehend zu.
Cameron Puertas (2.v.r.) schlug nach dem Seitenwechsel umgehend zu.  © Arne Dedert/dpa

Das konnte das SGE-Publikum wohl nicht so einfach auf sich sitzen lassen, nun gab es die schriftliche Retourkutsche. Zeit für Kritik war ohnehin genug, denn Großchancen waren im ersten Durchgang Mangelware, weshalb es mit einem torlosen Remis in die Kabinen ging.

Das änderte sich zum Nachteil der Hausherren jedoch direkt nach Wiederbeginn.

Mohammed Amoura bekam auf der linken Seite zu viel Platz und bediente Cameron Puertas, der das Leder humorlos zum 1:0 für die Belgier im linken unteren Eck versenkte (47.)

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In der Folge drängte Frankfurt auf den Ausgleich, offenbarte hinten aber auch große Lücken - und hatte dann Pech. Gut zehn Zeigerumdrehungen vor dem Ende erkannte der Schiedsrichter-Assistent gleich zwei Abseitsstellungen im Vorfeld einer Ecke nicht.

Also gab der norwegische Haupt-Referee Eskas Espen den Standard von der linken Seite, der unglücklich über den Kopf von Robin Koch vor den Füßen von Dennis Eckert Ayensa landete. Der frühere Ingolstadter erhöhte per Volley auf 2:0 (80.).

Der Anschluss von Dina Ebimbe (87.) reichte dem Bundesligisten am Ende nicht mehr.

Originalmeldung von 22.08 Uhr, zuletzt aktualisiert 22.54 Uhr.

Robin Koch (vorn) hatte im zweiten Durchgang vorn und hinten Pech.
Robin Koch (vorn) hatte im zweiten Durchgang vorn und hinten Pech.  © Arne Dedert/dpa

Statistik zum Conference-League-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Royale Union Saint-Gilloise

Europa Conference League, Zwischenrunde

Rückspiele

Eintracht Frankfurt - Union St. Gilloise 1:2 (0:0)

Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, R. Koch, Pacho - Skhiri, M. Götze (62. Ekitiké) - Buta (62. Dina Ebimbe), Nkounkou (81. Chandler) - Chaïbi, Knauff (71. Rode) - Marmoush

Union St. Gilloise: Moris - Mac Allister, Burgess, Machida - Rasmussen, Sadiki - Castro-Montes, Puertas, Lapoussin (89. Teklab) - Amoura (90.+1 Sykes), G. Nilsson (76. Eckert Ayensa)

Schiedsrichter: Espen Eskas (Norwegen) -

Zuschauer: 57.300

Tore: 0:1 Puertas (47.), 0:2 Eckert Ayensa (80.), 1:2 Dina Ebimbe (88.)

Gelbe Karten: Buta (3), Trapp (1), Chandler (1), Dina Ebimbe (1) / Amoura (1), Machida (1)

Titelfoto: IMAGO / Belga, Arne Dedert/dpa

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