Im Team geirrt? Besoffene Cottbus-Anhänger verprügeln Football-Spieler
Wittstock/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) - Da ist einigen Schlachtenbummlern wohl der Sieg zu Kopf gestiegen: Rund 100 Cottbus-Anhänger sollen am Samstagabend eine rivalisierende Fangruppe verprügelt haben.

So hatte es für die betrunkenen Fußball-Rüpel offenbar zumindest den Anschein. Allerdings hatte ihnen der Alkohol wohl schon derart das Hirn vernebelt, dass sie sogar die Sportart verwechselten.
Nicht nur, dass sie vermeintlich auf konkurrierende Fans eindroschen, was schon schlimm genug gewesen wäre, nein, sie griffen statt rivalisierender Fußball-Anhänger auch noch die Spieler der "Beelitz Blue Eagles", ein Football-Team aus der Region, an.
Die Polizei sprach in ihrer Mitteilung vom Montag zunächst von einer Fangruppe in Rugby-Trikots.
"Möglicherweise hatten sie diese für eine konkurrierende Fangruppe gehalten", teilte ein Sprecher der Behörde mit.
Tatort war der Rastplatz Prignitz West an der Autobahn 24, wo zwei Reisebusse mit Cottbus-Fans auf dem Rückweg nach dem 3:1-Sieg von Energie Cottbus bei Hansa Rostock Halt machten.
Zehn Verletzte nach Schlägerei auf Raststätte an A24, Busse setzen Fahrt mit Polizeibegleitung fort

Aus den beiden Bussen rotteten sich schnell die etwa 100 Angreifer zusammen, um auf die Football-Spieler, deren Anzahl nicht genannt wurde, loszugehen. Dabei wurden insgesamt zehn Menschen verletzt. Zeugen meldeten die Attacke gegen 19.20 Uhr der Polizei.
Anschließend setzten die Schläger ihre Fahrt zunächst fort. Im Rahmen der Fahndung zogen die Einsatzkräfte in Birkenwerder in der Folge insgesamt vier Reisebusse mit Cottbus-Anhängern aus dem Verkehr, wie die Märkische Allgemeine berichtete.
Demnach durften zwei der vier ihre Fahrt zügig fortsetzen. In den anderen beiden Bussen habe die Kontrolle der größtenteils betrunkenen und aggressiven Anhängerschaft länger gedauert.
Zudem durften sie die Weiterfahrt nur unter Polizeibegleitung fortsetzen. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs aufgenommen.
Energie Cottbus darf sich nach dem Erfolg beim Erzrivalen aus Rostock indes weiterhin Hoffnungen auf die Relegation für die 2. Bundesliga machen. Gleiches gilt aber auch für den Klub aus der Hansestadt.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa