FC Bayern wirft Preußen Münster aus DFB-Pokal, aber Sorgen um Serge Gnabry

Münster - Pflichtaufgabe erledigt und eine große Problematik vor Augen geführt bekommen: Der FC Bayern hat Preußen Münster in der 1. Runde mit 4:0 (3:0) aus dem DFB-Pokal geworfen. Thomas Tuchel musste allerdings improvisieren.

Serge Gnabry (M.) vom FC Bayern musste nach einem Zusammenprall mit Preußen Münsters Schlussmann Johannes Schenk verletzt vom Feld.
Serge Gnabry (M.) vom FC Bayern musste nach einem Zusammenprall mit Preußen Münsters Schlussmann Johannes Schenk verletzt vom Feld.  © Ina FASSBENDER/AFP

Beim Blick auf die Aufstellung des Rekordmeisters dürften sich einige verwundert die Augen gerieben und danach noch einmal ganz genau hingeschaut haben. Da in der Innenverteidigung neben Matthijs de Ligt auch Dayot Upamecano und Min-jae Kim in Münster nicht fit waren, durften Leon Goretzka und Noussair Mazraoui das Defensivzentrum besetzen.

Und es sollte bereits wenige Minuten nach Anpfiff noch dicker für Trainer Tuchel kommen - vor allem mit einem Blick auf die anstehenden Aufgaben.

Nach einem elfmeterverdächtigen Zusammenstoß mit Preußen-Keeper Johannes Schenk, der vom FC Bayern an den Drittligisten ausgeliehen ist, hielt sich Serge Gnabry mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Arm. Zwar konnte der Flügelspieler auf den Rasen zurückkehren, musste kurz darauf dann aber doch verletzungsbedingt runter (11. Minute).

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Dass Eric Maxim Choupo-Moting mit etwas Glück in der Zwischenzeit im Strafraum an den Ball gekommen war und das Leder zur frühen Führung in der 9. Minute in die Maschen gehämmert hatte, verkam deshalb fast zur Nebensache.

FC Bayern München bestimmt DFB-Pokalspiel gegen Preußen Münster und zieht in zweite Runde ein

Aushilfs-Innenverteidiger Leon Goretzka (3.v.r.) und seine Teamkollegen vom FC Bayern haben gegen Preußen Münster nichts anbrennen lassen.
Aushilfs-Innenverteidiger Leon Goretzka (3.v.r.) und seine Teamkollegen vom FC Bayern haben gegen Preußen Münster nichts anbrennen lassen.  © Ina FASSBENDER/AFP

Gegen den in die 3. Liga aufgestiegenen Gastgeber stand das Weiterkommen - bei allem Respekt - zu keinem Zeitpunkt wirklich zur Debatte. Zu hoch war trotz der Ausfälle und dem Schonen von Spielern wie Harry Kane oder Leroy Sané, der lediglich einen späten Kurzeinsatz absolvierte, im Preußenstadion die individuelle spielerische Klasse des Favoriten.

Die Bayern-Stars zeigten das von Tuchel geforderte seriöse Auftreten, erarbeiten zahlreiche Chancen. Der Coach dürfte mit der Herangehensweise seiner Mannschaft also durchaus zufrieden gewesen sein, mit der Ausbeute an Toren zunächst aber weniger.

Obwohl es lediglich eine Frage der Zeit zu sein schien, konnte Konrad Laimer, der einmal mehr als positionsfremder Rechtsverteidiger spielte, per Kopfball nach einer Flanke Goretzkas den wichtigen zweiten Treffer erst in der 40. Minute nachlegen.

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Der für Gnabry eingewechselte Frans Krätzig beseitige noch in Durchgang eins mögliche letzte Zweifel. Der Youngster traf in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 3:0 gegen inzwischen vom vielen Hinterherlaufen schon sichtlich entkräftete Hausherren.

Auch im zweiten Abschnitt dominierten die Münchner das Spiel nach Belieben. Raphaël Guerreiro feierte sein Debüt, Taichi Fukui durfte sich zeigen und Bouna Sarr tatsächlich Pflichtspielminuten sammeln. Der Schlusspunkt in einer einseitigen Partie gehörte in der Schlussphase Mathys Tel, der Schenk in der 86. Minute aus spitzem Winkel nicht gerade gut aussehen ließ.

Sonderlich viel Zeit zum Ausruhen hat die Tuchel-Truppe nach dem verspäteten Pokalauftritt, der bei den Fans der Gäste zu einer Protestaktion samt Spielunterbrechung geführt hatte, nicht. Bereits am Samstagabend (18.30 Uhr) kommt es in der Bundesliga zum Kracher gegen RB Leipzig - und damit zur Möglichkeit, die Supercup-Rechnung zu begleichen.

Eric Maxim Choupo-Moting (vorne) konnte den FC Bayern gegen Preußen Münster im DFB-Pokal früh auf Kurs schießen.
Eric Maxim Choupo-Moting (vorne) konnte den FC Bayern gegen Preußen Münster im DFB-Pokal früh auf Kurs schießen.  © Ina FASSBENDER/AFP

Statistik zum Spiel im DFB-Pokal zwischen Preußen Münster und dem FC Bayern München in 1. Runde

Preußen Münster - FC Bayern München 0:4 (0:3)

Aufstellungen

Preußen Münster: Schenk - Koulis, Kok, Hahn (46. Scherder) - Ter Horst, Lorenz (76. Wegkamp), Mrowca (58. Preißinger), Bazzoli, Kankam Kyerewaa (87. Bouchama), Böckle - Batmaz (46. Grodowski)

FC Bayern München: Peretz - Laimer (63. Sarr), Mazraoui, Goretzka, Davies (63. Guerreiro) - Kimmich (63. Fukui), Coman, Gnabry (11. Krätzig), Musiala, Tel - Choupo-Moting (82. Sané)

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauende: 12.794 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Choupo-Moting (9. Minute), 0:2 Laimer (40.), 0:3 Krätzig (45.+5), 0:4 Tel (86.)

Gelbe Karten: Kyerewaa (1)

Titelfoto: Ina FASSBENDER/AFP

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