München - Nach dem Remis-Hattrick will der FC Bayern München endlich wieder einen Sieg in der Bundesliga einfahren. Trainer Julian Nagelsmann (35) erwartet gegen den FC Augsburg einen arbeitsreichen Tag. Einem Star macht er Mut.

Mit seinem ersten Oktoberfest als Bayern-Trainer mochte sich Nagelsmann kurz vor dem Wiesn-Anstich auch deshalb noch keinesfalls befassen.

"Ich will erstmal das Spiel in Augsburg gewinnen - das ist mir ehrlich gesagt wichtiger als der Wiesn-Besuch", sagte der 35-Jährige, als er nach seiner Vorfreude auf den traditionellen Besuch des Rekordmeisters auf dem Volksfest befragt wurde.

"An die Wiesn denke ich noch nicht. Ich freue mich für alle, die frenetisch darauf hinjubeln, dass es wieder losgeht", sagte Nagelsmann im Vorfeld.

FC Bayern München Wende im Transferpoker! Bleibt Davies doch beim FC Bayern?

Dreieinhalb Stunden nach dem "O'zapft is" auf dem 187. Oktoberfest wollen die Münchner in Augsburg einen Kater unbedingt vermeiden. "Wir haben in der Bundesliga noch einiges gut zu machen", sagte Leroy Sané (26) nach zuletzt drei enttäuschenden Bayern-Unentschieden im Oberhaus. "Wir wollen immer ausstrahlen, dass wir volle Attacke gehen."

Wie in der zweiten Hälfte beim hart erarbeiteten und etwas glücklichen 2:0 in der Champions League gegen den FC Barcelona, als neben Sané der am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) wie Kingsley Coman (26) verletzt fehlende Lucas Hernández traf.

Knapp einen Monat vor dem ausgelosten Wiedersehen mit den Schwaben in der zweiten Runde des DFB-Pokals scheint der heimschwache FCA, der alle seine drei Saisonspiele zu Hause verlor, der passende Gegner für das Ende der Remis-Serie.

"Wir müssen schleunigst wieder drei Punkte holen in der Liga", forderte Marcel Sabitzer (28). Im Vorjahr verloren die Münchner 1:2 in der Augsburger Arena - auch davor tat sich der große Favorit oftmals schwer. "Im letzten Jahr hat es hier ganz gut funktioniert", sagte der neue Augsburger Coach Enrico Maaßen (38), der damals noch nicht im Amt war.

Bayern-Kapitän Manuel Neuer (36) erwartet einen Gegner, der "bis auf das Letzte" verteidigt. Nach den Dämpfern gegen Borussia Mönchengladbach (1:1), 1. FC Union Berlin (1:1) und VfB Stuttgart (2:2) wollen sich Neuer und Co. unbedingt mit gutem Gefühl in die Länderspielpause verabschieden.

Das sei "sehr wichtig", sagte Nagelsmann vor dem Spiel nahe seiner Heimat Landsberg, bei dem er sich auf die Besuche von "Mama, Schwester und Lebensgefährtin" freut. Im Rückblick auf den ersten Abschnitt der Saison fällt sein Fazit gemischt aus.

"Rein inhaltlich ist der Block gut gewesen, ergebnistechnisch kann man sich anderes vorstellen als die drei Punkte aus den letzten drei Spielen." Zwei Punkte beträgt der Rückstand in der Spitzengruppe auf Tabellenführer Union derzeit.

FC Bayern München FC-Bayern-Fans starten Petition für Tuchel-Verbleib: Das sagt der Trainer zu der Aktion

Das wollen die Roten auf dem Weg zum elften Meistertitel in Serie schleunigst ändern.

Nagelsmann gab dafür nicht das liebste Motto für sein technisch exquisites Ensemble vor. "Da geht es mehr um arbeiten als brillieren", sagte Nagelsmann, der einst im Kader der zweiten Mannschaft des FC Augsburg stand und dort den Startschuss seiner Trainerkarriere unternahm. Im neuen Wiesn-Trikot will sich Star-Neuzugang Sadio Mané (30) nach zuletzt glücklosen Auftritten ganz besonders in Szene setzen. "Natürlich kann ich es viel besser", sagte der Senegalese. "Das weiß ich."

Nagelsmann goutierte die selbstkritische Einschätzung. Der im Sommer vom FC Liverpool verpflichtete Stürmer sei "sehr selbstreflektiert und sehr bodenständig", sagte Nagelsmann. "Er hat mein vollstes Vertrauen, das ist die entscheidende Botschaft, und er wird viele Tore für uns schießen und viele Vorlagen machen." Im Mittelfeld dürfte gegen die Augsburger anders als gegen Barcelona Leon Goretzka (27) starten. Der Nationalspieler habe seine Sache zuletzt "gut gemacht".

In der Abwehr wird Noussair Mazraoui (24) beginnen, der gegen Barca früh Benjamin Pavard (26) abgelöst hatte. Der Franzose sei allerdings ebenso fit wie auch Innenverteidiger Dayot Upamecano (23), berichtete Nagelsmann.