Nach Gewalt-Eskalation: Jena verhängt Hausverbote gegen Fußballfans
Jena/Leipzig - Es waren hässliche Szenen! Bei der Regionalliga-Partie FC Carl Zeiss Jena gegen die BSG Chemie Leipzig im November 2024 rasteten einige Fans völlig aus - es folgten heftige Ausschreitungen. Nun sprach die Stadt insgesamt 61 Hausverbote aus.
Alles in Kürze
- Jena verhängt Hausverbote gegen 61 Fußballfans
- Hausverbote nach Gewalt-Eskalation bei FC Carl Zeiss Jena
- 79 Verletzte bei Ausschreitungen in Jena
- Bürgermeister Koppe rechtfertigt Maßnahmen
- Hausverbote gelten für ein Jahr und alle Heimspiele

Bereits vor dem Spiel war die Stimmung aufgeheizt. Rund 350 Jena-Fans marschierten durch die Stadt, zündeten Pyrotechnik. Die Polizei musste gewaltsam eingreifen.
Während der Begegnung stachelten sich die verfeindeten Ultra-Gruppierungen gegenseitig an. Nach der Horror-Niederlage für Leipzig (0:5) rasteten einige Ultras komplett aus - Feuerwerkskörper wurden in Richtung der Jena-Anhänger geworfen.
Die Situation eskalierte! Beide Fanlager öffneten die Puffertore und schlugen aufeinander ein. Die Bilanz: 79 Verletzte.
Nun reagierte die Stadt Jena. Am Mittwoch hieß es aus dem Rathaus, dass insgesamt 61 Hausverbote ausgesprochen wurden - auf welche Fanlager sich die Verbote aufteilen, bleibt unklar. Bereits im Frühjahr hatte die Stadt, die das Hausrecht besitzt, 14 Personen ein Hausverbot erteilt.
Bürgermeister Koppe: "Wir sehen uns als Stadt in der Verantwortung"

Bürgermeister Benjamin Koppe (CDU) rechtfertigt die Maßnahmen: "Wir sehen uns als Stadt in der Verantwortung, entschlossen auf sicherheitsgefährdendes Verhalten zu reagieren. Die Hausverbote dienen dem Schutz aller, die ein Fußballspiel friedlich besuchen und den FC Carl Zeiss Jena unterstützen möchten."
Übrigens: Die ausgesprochenen Hausverbote gelten für ein Jahr und betreffen alle Heimspiele des FC Carl Zeiss Jena. An diesen Tagen dürfen die betroffenen Fans das Stadiongelände nicht betreten. Denn, so der Bürgermeister abschließend: "Fußball soll in Jena ein gemeinsames, positives Erlebnis für alle sein."
Unterdessen laufen die Ermittlungen gegen die Fußball-Chaoten weiter. Der Vorwurf: Landfriedensbruch. Hier droht Knast bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.
Titelfoto: Bildmontage: Andreas Arnold/dpa, Jacob Schröter/dpa