Sechs Spiele, sechs Pleiten: Stoppt Aue schwarze Verl-Serie?
Aue - "Wenn du gegen Verl spielst, ist es auf einmal gefühlt Barcelona", sagt Marvin Stefaniak (30) in einem Vorbericht bei "MagentaSport", der den schaurigen Namen trägt: "Die gruseligste Serie der 3. Liga". Wenn Erzgebirge Aue auf die Ostwestfalen traf, setzte es zumeist derbe Prügel.
Letzte Saison wurde das 2:5 im Heimspiel Pavel Dotchev (60) zum Verhängnis. Er flog am Folgetag. Nachfolger Jens Härtel (56) ging mit dem Schacht im Rückspiel 1:5 unter.
Der direkte Vergleich in der 3. Liga ist verheerend: Sechs Spiele, sechs Niederlagen, 9:21 Tore. Der letzte Sieg datiert aus der Regionalliga Nord vor über 22 Jahren. Lila-Weiß gewann damals am 10. Mai 2003 mit 3:0.
"Gegen die Serie müssen wir definitiv auch ankämpfen", sagt Stefaniak. Was Aue Mut macht, ist das Finale Furioso gegen Regensburg, als die Joker stachen und Erik Weinhauer (24) in der sechsten Minute der Nachspielzeit das 4:3 einschweißte.
Er könnte eine Option sein, um Verl offensiv etwas entgegenzusetzen, wenngleich die Konkurrenz auf seiner Position mit Stefaniak, Julian Guttau (26) oder Mika Clausen (23), die zuletzt die Nase vorn hatten, groß ist.
Aue-Spieler Weinhauer: "Ich muss die Rolle annehmen"
"Natürlich sind das große Namen und gute Spieler vor mir. Im ersten Jahr ist die Situation okay für mich, wenngleich ich mich nicht damit zufriedengebe. Dafür sind wir alle Sportler. Ich muss die Rolle annehmen, mich damit arrangieren und versuchen, es mit so einem Auftritt wie heute zu drehen", sagte Weinhauer nach seinem Matchwinner-Tor gegen den Jahn.
Achillesferse der Veilchen war zuletzt weniger die Offensive, sondern vielmehr die Defensive, insbesondere die Außenbahnen. Hier musste Youngster Paul Seidel (19), eigentlich Rechtsverteidiger, auf links aushelfen, hing dabei in Hoffenheim (1:1) und gegen Regensburg in drei von vier Gegentoren mit drin.
Jonah Fabisch (24) verteidigte gegen die Jahn-Elf mangels Alternativen für Pascal Fallmann (21), der drohte mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen, im zweiten Durchgang rechts. Er sah beim zwischenzeitlichen 2:3 unglücklich aus. Der Gegner hat das auch registriert. Und wenn einer Aues Schwachstellen auszunutzen weiß, dann Verl.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag
