Frust beim FC St. Pauli nach Drama beim SC Freiburg: "Gewisse Sprachlosigkeit"

Hamburg - Bitterer geht es nicht: Der Achtelfinal-Einzug im DFB-Pokal war für den FC St. Pauli am gestrigen Mittwoch in greifbarer Nähe, doch der SC Freiburg schlug zweimal spät zu und triumphierte letztlich mit 2:1 nach Verlängerung.

Pure Enttäuschung: Die Spieler des FC St. Pauli zeigten im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg eine klasse Leistung, konnten sich dafür jedoch nicht belohnen.
Pure Enttäuschung: Die Spieler des FC St. Pauli zeigten im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg eine klasse Leistung, konnten sich dafür jedoch nicht belohnen.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Nachdem Lukas Daschner (24) die Kiezkicker kurz vor der Halbzeit verdient in Führung gebracht hatte, rettete Matthias Ginter (28) die Breisgauer in der Nachspielzeit in die Verlängerung, in der Michael Gregoritsch (28) den Hamburgern in der 119. Minute den K.o. versetzte.

"Bei uns herrscht eine gewisse Sprachlosigkeit, dass wir beide Tore so knapp vor dem Ende der Spielzeit schlucken müssen", verdeutlichte Daschner anschließend - und ergänzte: "Das müssen wir analysieren, auch wenn solche Momente manchmal nicht zu analysieren sind."

Die Niederlage tat den Boys in Brown auch deshalb so weh, weil die Mannschaft von Coach Timo Schultz (45) 120 Minuten lang eine klasse Leistung gezeigt hatte, sich dafür jedoch nicht mit der nächsten Runde belohnen konnte.

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"Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Der Plan, den wir uns zurechtgelegt haben, ist richtig gut aufgegangen. Wir haben sehr wenig zugelassen und immer wieder Nadelstiche setzen können", resümierte der Übungsleiter treffend.

Torschütze Daschner sah es ähnlich: "Wir haben bei einem Team gespielt, das aktuell auf dem dritten Platz in der Liga steht und europäisch spielt. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen", unterstrich der Offensivakteur.

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Das hätte bereits das 1:0 sein müssen: FCSP-Stürmer Etienne Amenyido (24, l.) vergibt in der 37. Minute eine Riesenchance gegen den SC Freiburg.
Das hätte bereits das 1:0 sein müssen: FCSP-Stürmer Etienne Amenyido (24, l.) vergibt in der 37. Minute eine Riesenchance gegen den SC Freiburg.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Schultz fand dann aber doch noch kritische Punkte: "Aus meiner Sicht hätten wir hier mehr Tore schießen können", bekräftigte der 45-Jährige - und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Insbesondere Etienne Amenyido (24) stellte wieder einmal unter Beweis, dass er den Hang zum Chancentod hat. In der 37. Minute vergab der 24-Jährige eine tausendprozentige Chance, ließ damit die Führung liegen, die Daschner fünf Zeigerumdrehungen später besorgte.

So stand die Partie bis zum Ende auf der Kippe und die Hausherren konnten spät zurückschlagen.

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"Am Ende ist der Druck immer größer und das Tempo gefühlt immer höher geworden. Dass man dann einen Ball mal nicht verteidigen kann, gehört dazu und ist heute die bittere Wahrheit", urteilte Schultz.

Stürmer Johannes Eggestein (24) wollte sich in der Analyse dennoch auf die positiven Aspekte konzentrieren: "Heute nehmen wir mit, dass wir gegen den SC Freiburg ein gutes Spiel gemacht. Das wird uns Selbstvertrauen geben", gab der Angreifer abschließend zu Protokoll.

Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

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