St.-Pauli-Angreifer Eggestein bricht den Torbann: "Durststrecke war ein bisschen zu lang"

Hamburg - Er kann es noch! Angreifer Johannes Eggestein (25) hat am Samstag beim 2:0-Auswärtssieg des FC St. Pauli beim 1. FC Nürnberg erstmals seit 1036 Minuten wieder ein Tor erzielt.

Johannes Eggestein (25, r.) hat erstmals seit 1036 Minuten wieder für den FC St. Pauli getroffen.
Johannes Eggestein (25, r.) hat erstmals seit 1036 Minuten wieder für den FC St. Pauli getroffen.  © Daniel Karmann/dpa

In der 44. Minute war es so weit. Nach einer Flanke von Philipp Treu (23) stieg Eggestein am Fünfer hoch und köpfte den Ball ins rechte Eck. Der Treffer bedeutete nicht nur die Führung für die Kiezkicker, sondern war für den 25-Jährigen auch eine große Erleichterung.

"Die Durststrecke war schon ein bisschen zu lang", gab er nach der Partie zu. Zuvor hatte Eggestein am 3. November beim 2:0-Erfolg in Elversberg getroffen. "Aber ich bin schon auch ein geduldiger Mensch, der das aushalten kann."

Das Vertrauen von Trainer Fabian Hürzeler (31) hat er ohnehin. Nach der Partie gegen Hertha BSC (2:0) hatte dieser gesagt: "Ich messe ihn nicht an Toren, sondern an der Art und Weise, wie er spielt."

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Ähnlich sah es der Stürmer auch selbst. "Ich weiß um meine Wichtigkeit in unserem Spiel als zentraler Stürmer, als Anspielstation, und ich habe immer versucht, mich auf diese Funktion zu fokussieren und mir gesagt, dass der Ball irgendwann wieder dahin fällt, wo ich ihn brauche."

Dennoch wurmte es Eggestein ein wenig, dass er in den Partien zuvor die Chancen, die er hatte, nicht genutzt habe. "Zuvor gab es eine Phase, wo der Ball oft nicht gekommen ist. Heute hat alles einfach wieder gepasst", sagte er. "Der Ball kam, und ich war zielstrebig genug, den auch reinzumachen."

FC St. Pauli: Johannes Eggestein sieht "komfortablen Vorsprung"

Der 25-Jährige arbeitete auch wieder stark gegen den Ball.
Der 25-Jährige arbeitete auch wieder stark gegen den Ball.  © Daniel Karmann/dpa

Es war bereits sein siebtes Saisontor - nur einmal war er erfolgreicher. In der Saison 2020/21 für den Linzer ASK, als er in 28 Partien zwölfmal traf.

Gegen Nürnberg war es zudem nicht nur bei dem Treffer geblieben, Eggestein legte auch noch das 2:0 durch Marcel Hartel (28) nach einer guten Stunde auf. "Ich freue mich natürlich, dass ich mit einem Tor und einer Vorlage zum Sieg beitragen konnte."

Durch den Erfolg in Franken konnte St. Pauli die Verfolger auf Distanz, auf den Relegationsrang drei, den der HSV belegt, sind es weiterhin zehn Punkte Vorsprung. "Komfortabel ist es auf jeden Fall", war sich der 25-Jährige bewusst. "Das haben wir uns auch über die ganze Saison erarbeitet."

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In der Länderspielpause sei nun das Ziel zu regenerieren und sich auf die letzten acht Saisonspiele zu konzentrieren. "Wir müssen weiter ruhig bleiben und uns auf das fokussieren, was wir beeinflussen können." Und in erster Linie geht es darum, Spiele zu gewinnen, gelingt dies, in der Hälfte der noch ausstehenden Partien, dürfte der Aufstieg sicher sein.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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