St. Pauli hadert nach Pokal-Drama mit sich und Schiri Stegemann

Hamburg - Viel dramatischer geht es nicht: Nach dem verlorenen Elfmeter-Krimi im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf war die Enttäuschung beim FC St. Pauli groß.

St. Paulis Marcel Hartel (28) war nach seinen zwei vergebenen Versuchen im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf untröstlich.
St. Paulis Marcel Hartel (28) war nach seinen zwei vergebenen Versuchen im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf untröstlich.  © Christian Charisius/dpa

Erstmals seit April 2023 (3:4 im Stadtderby beim HSV) und 27 ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge gingen die Kiezkicker mal wieder als Verlierer von einem Fußballplatz - dabei waren sie so nah dran am Halbfinal-Einzug!

Nachdem Carlo Boukhalfa (24) die Braun-Weißen in der Nachspielzeit der Verlängerung mit dem Treffer zum 2:2 ins Elfmeterschießen gebracht hatte (120.+1), waren die Hausherren nach dem Fehlschuss von Christoph Daferner (26) schon auf der Siegerstraße.

Dann jedoch scheiterten Maurides (29) und Marcel Hartel (28), ehe Christos Tzolis (22) die Rheinländer mit einem Panenka in die Runde der letzten Vier schoss. "Fußball ist manchmal einfach richtig brutal. Das haben wir heute zu spüren bekommen", fasste Eric Smith (27) seine Gefühlswelt anschließend zusammen.

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Vor allem Hartel war untröstlich. Der 28-Jährige verschoss nicht nur gleich zweimal im Elfmeterschießen (sein Versuch musste wiederholt werden), sondern vergab in der Verlängerung auch noch eine Riesenchance auf die mögliche Führung. "Cello ist extrem traurig", erklärte Teamkollege Hauke Wahl (29) bei "Sky".

Doch auch bei den anderen St. Paulianern war der Frust enorm: "Es ist schwer, das in Worte zu fassen", verdeutlichte Philipp Treu (23), während Keeper Sascha Burchert (34) unterstrich: "Meine Gefühlsachterbahn ist im Keller."

St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler: "Haben nicht das gespielt, was wir können"

St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler (30) haderte nach dem Pokal-Aus nicht nur mit der Leistung seiner Mannschaft, sondern auch mit dem Schiedsrichter.
St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler (30) haderte nach dem Pokal-Aus nicht nur mit der Leistung seiner Mannschaft, sondern auch mit dem Schiedsrichter.  © Christian Charisius/dpa

Zwar fiel die Entscheidung letztlich in der Lotterie Elfmeterschießen, zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Braun-Weißen über weite Strecken die schwächste Leistung seit langer Zeit zeigten.

"Wir waren sehr fahrig und nicht so klar im Spielaufbau, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir haben einfach nicht das gespielt, was wir können. Das müssen wir uns ankreiden", übte Coach Fabian Hürzeler deutliche Kritik.

Kein gutes Haar ließ der 30-Jährige, der in der Verlängerung mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt wurde, auch an Schiedsrichter Sascha Stegemann (39). "Er pfeift einfach irgendwas ins Blaue. Manche Entscheidungen verstehe ich einfach nicht", wetterte der Trainer.

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Eine positive Sache gab es aus Sicht der Hamburger aber doch: die Comeback-Qualitäten. "Wenn man sieht, wie wir zweimal zurückgekommen sind, vor allem mit dem 2:2, wo dann alle explodiert sind, da kann man schon den Hut vor ziehen", betonte Johannes Eggestein (25).

Hürzeler wiederum blickte bereits nach vorn - und nahm seine Spieler abschließend in die Pflicht: "Es ist wichtig, nach solch bitteren Momenten wieder aufzustehen. Das macht eine große Mannschaft aus."

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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