St.-Pauli-Stürmer Eggestein schlägt Alarm: "So funktioniert es nicht!"

Hamburg - Die Enttäuschung war groß! Auch das achte Saisontor von Stürmer Johannes Eggestein (25) konnte den FC St. Pauli nicht vor der ersten Heim-Niederlage der Saison bewahren. Die Kiezkicker verloren am Sonntag mit 3:4 (1:0) gegen die SV Elversberg.

Johannes Eggestein (25, r.) und der FC St. Pauli taten sich gegen die SV Elversberg extrem schwer.
Johannes Eggestein (25, r.) und der FC St. Pauli taten sich gegen die SV Elversberg extrem schwer.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Entsprechend gedrückt war die Stimmung nach Spielende bei dem 25-Jährigen. "Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen", versicherte er. "Nicht nur vom Ergebnis, auch vom Spielerischen."

Die Kiezkicker taten sich gegen die mutigen Gäste aus dem Saarland extrem schwer und leisteten sich zahlreiche unnötige Fehler. "Wir haben einfache Ballverluste und Zweikämpfe hergeschenkt", ärgerte sich Eggestein. Denn dadurch konnte Elversberg ihre Umschaltmomente nutzen und ins Spiel kommen.

Vor allem aber das schlechte Zweikampfverhalten stieß dem Stürmer übel auf. "So kriegst du dann auch zu Hause vier Gegentore. Wir waren viel zu passiv", schimpfte er weiter. "Von den vier Gegentoren lassen sich drei einfach durch Zweikampfverhalten und individuelles Verhalten klären und lösen."

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Wie schon in der Vorwoche reichte auch Elversberg beim 2:2-Ausgleich und beim späteren Führungstreffer ein langer Ball und ein verlorener Zweikampf. "Das müssen wir uns ankreiden lassen. Das geht so nicht", schlug er Alarm. "So, wie wir es heute gemacht haben, funktioniert es nicht. Wir müssen untereinander sprechen."

Johannes Eggestein sieht den FC St. Pauli noch immer in guter Ausgangslage: "Haben es in der eigenen Hand"

Die Freude über das zwischenzeitliche 2:1 durch Marcel Hartel (28, r.) währte bei Eggestein und seinen Teamkollegen nur kurz.
Die Freude über das zwischenzeitliche 2:1 durch Marcel Hartel (28, r.) währte bei Eggestein und seinen Teamkollegen nur kurz.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Die Probleme waren allerdings nicht nur bei den Gegentoren erkennbar. Auch sonst fehlte St. Pauli die nötige Kompaktheit, mit der es sonst gegen den Ball verteidigt. "Richtig erklären kann ich es heute nicht", schien Eggestein ein wenig verzweifelt.

Dabei sah es nach seinem Führungstreffer in der 39. Minute noch halbwegs positiv aus, wie er selbst erklärte. Sein achtes Saisontor entstand nach einer scharfen Ecke auf den ersten Pfosten. "Eine einstudierte Variante", wie er zugab. "Ich [sollte] mich aber nicht darüber freuen, die Niederlage wiegt schwer."

Denn die Kiezkicker verloren nicht nur die Tabellenführung an Holstein Kiel, auch der Vorsprung auf den Dritten Fortuna Düsseldorf schmolz auf acht Zähler. "Wir haben es in der eigenen Hand und können mit Siegen alles klarmachen", stellte der 25-Jährige klar. "Wir müssen nicht auf die anderen gucken, unsere Leistung muss stimmen."

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Vor allem muss die Hürzeler-Elf defensiv wieder stabiler stehen, denn "offensiv können wir immer ein Tor machen", sagte Eggestein. Er wusste aber auch, dass die Partien in der Endphase der Saison einen speziellen Charakter entwickeln können und enger werden. "Die Bedeutung ist auch für den Gegner groß", fasste er zusammen. "Es wird keine geschenkten Spiele mehr geben." Selbst Hannover 96 am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) wird nach dem enttäuschenden Derby gegen Eintracht Braunschweig (0:0) auf Wiedergutmachung aus sein.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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