Brustlöser oder Horror-Start: Hertha hofft auf Pokal-Effekt

Berlin - Geschichte wiederholt sich! Aus Sicht von Hertha BSC hofft man das aber wohl nicht. Mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel in Darmstadt werden jedoch böse Erinnerungen wach.

Stefan Leitl (47) hat weiter mit Verletzungssorgen zu kämpfen.
Stefan Leitl (47) hat weiter mit Verletzungssorgen zu kämpfen.  © Andreas Gora/dpa

Anfang November 2024 reiste eine verletzungsgebeutelte Hertha (neun Profis fehlten) zur Mannschaft der Stunde nach Hessen.

Wie so häufig in der vergangenen Hinrunde unter Cristian Fiél (45) legte der Hauptstadtklub damals eigentlich gut los, verlor dann aber den Faden und musste sich mit 1:3 geschlagen geben.

Und jetzt? Am Sonntag muss die Alte Dame - wenn man so will - wieder einmal zur Mannschaft der Stunde (abgesehen von Hannover 96 und Bielefeld). Die Darmstädter sind perfekt in die Saison gekommen, schlugen Bochum und Nürnberg.

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Und wie im November ist auch heute das Verletzungspech den Berlinern treu geblieben. Hertha reist ohne acht nach Darmstadt.

Noch mehr Sorgen bereitet allerdings die Spielweise. Auch im dritten Spiel war von einem Aufstiegsaspiranten nichts zu sehen. Stattdessen mogelten sich die Berliner irgendwie in die nächste Pokalrunde. "Die Art und Weise wie es zustande kam, war natürlich nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Trotzdem müssen wir uns nicht dafür entschuldigen, dass wir in der nächsten Runde sind", sagte Stefan Leitl (47).

Erhält Niklas Kolbe seine Chance?

Fabian Reese (27, l.) ist noch nicht der erhoffte Faktor der Berliner.
Fabian Reese (27, l.) ist noch nicht der erhoffte Faktor der Berliner.  © Friso Gentsch/dpa

Wirklich freuen konnten sich die Hertha-Fans aber auch nicht. Zu schwach präsentierte sich ihre Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte gegen den Ball und auch mit dem Ball. Fußballerisch lässt Hertha derzeit so gut wie alles vermissen. Als hätte es die Vorbereitung gar nicht gegeben.

Dennoch hofft man in Westend, dass der Pokalkrimi der so bekannte Brustlöser war - egal, wie glücklich der Sieg zustande kam. "Wir sind in keiner einfachen Phase, durch die wir aber als Team gemeinsam durchkommen müssen", so Leitl.

Klar ist: Es wird Veränderungen geben. So kehrt Deyovaisio Zeefuik (27) zurück. Er wird wie in der vergangenen Saison wieder auf links auflaufen. Auch die beiden Neuzugänge Leon Jensen (28) und Abwehr-Ass Niklas Kolbe (28) haben gute Chancen auf die Startelf, macht doch vor allem Marton Dardai (23) seit Wochen nicht den sichersten Eindruck.

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Allen voran wird es aber darum gehen müssen ihren Super-Star Fabian Reese (27) in die Show zu bekommen. Schoss er vergangene Rückrunde noch alles kurz und klein, hängt der 27-Jährige und Sturmpartner Dawid Kownacki (28) meist in der Luft. "In der vergangenen Saison haben wir Fabi in die Situationen gebracht, weil wir als Mannschaft deutlich besser mit dem eigenen Ballbesitz umgegangen sind", erklärte Leitl.

Heißt: Damit Reese wieder den Unterschied ausmacht, müssen seine Mitspieler ihn auch in Szene setzen: "Es ist ein Gesamtauftrag an die gesamte Mannschaft."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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