Berlin - Dieser Wechsel tut Hertha BSC richtig weh. Mit Bence Dardai (18) verlässt einer der vielversprechendsten Talente die Alte Dame und das auch noch ablösefrei. Den jüngsten aus der Dardai-Dynastie zieht es zum VfL Wolfsburg.

Hertha hätte den 18-Jährigen nur zu gerne gehalten, die Wölfe aber haben mit der Bundesliga die besseren Argumente. "Als Trainer muss ich das akzeptieren, die Mannschaft hat das akzeptiert, wir alle müssen das akzeptieren", sagte Papa Pal Dardai auf der Pressekonferenz nach der Schalke-Gala und plauderte auch noch sein Gehalt aus.

"Bence Dardai verdient 1800 brutto. Dieser Verlust von dem alle sprechen ist sehr schön, es ist aber Fantasiegeld. Das Leben geht weiter. Wir haben genug Talente."

Klingt für einen Fußballer wenig, allerdings besitzt der Youngster nur einen Fördervertrag. Dieser läuft am Saisonende aus. Den Profivertrag bekommt er nun in Wolfsburg.

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Dort wird Bence Dardai, der schon vergangenen Sommer gehen wollte, sicher ganz andere Summe bekommen, doch am Geld lag der Abgang nicht. Vor dem Spiel sprach der Hertha-Coach gar noch ein Lob in Richtung Sportdirektor Benjamin Weber (43) aus. "Er hat Bence ein maximales Angebot gemacht. In der Vergangenheit gab es bei Hertha nicht immer ehrliche Angebote."

Der Berliner Weg hat zwar einen herben Rückschlag erlitten, geht aber weiter. Das hat allein die wohl jüngste Aufstellung der Saison gezeigt. Gegen Schalke standen mit Marton Dardai (22), Linus Gechter (20), Pascal Klemens (19), Doppelpacker Marten Winkler (22), Keeper Marius Gersbeck (28) und Ibo Maza (18) gleich sechs Spieler aus der eigenen Akademie in der Startelf.

So macht Hertha richtig Spaß, auch wenn der Aufstieg wohl abgehakt ist. "In dem Übergangsjahr ist es vom ersten Tag bis jetzt gewesen, dass wir es mit den jungen Spielern durchziehen - sie einbinden und ausbilden. Wir wollen einen Teamgeist und Charakter entwickeln, sodass wir uns nächstes Jahr positionsspezifisch verstärken können. Damit wir im August sagen können: Okay, es hat alles geklappt. Wir spielen um den Aufstieg", so Dardai.

"Diese Ambitionen muss Hertha BSC haben. Die ganze Saison läuft in diesem Sinne. Wenn das einer nicht versteht oder sieht, was das Übergangsjahr bedeutet, soll er nicht mehr herkommen."