HSV-Bosse treten gegen Ex-Finanzchef Wüstefeld nach: "So sieht der Worst Case aus"
Hamburg - Deutliche Worte! Beim Hamburger SV haben sich Sportvorstand Jonas Boldt (41) und Trainer Tim Walter (47) in der Rückschau noch einmal sehr kritisch über die Zeit des zurückgetretenen Finanzchefs Thomas Wüstefeld (53) geäußert.

"Will man der Vorstands-Ära von Thomas Wüstefeld noch etwas Gutes abgewinnen, dann, dass hier nun alle verstanden haben, wie der Worst Case aussieht", sagte Boldt dem Fußball-Magazin "11Freunde". "Wäre Thomas Wüstefeld noch Vorstand, wäre ich nicht mehr da."
Dem Medizinunternehmer Wüstefeld gehören weiterhin gut fünf Prozent der Anteile an der HSV Fußball AG. Von Januar bis September 2022 war er Finanzvorstand des Zweitliga-Clubs, trat aber wegen zahlreicher Vorwürfe gegen ihn in seiner Tätigkeit als Unternehmer von diesem Posten zurück.
"Durch die negative Presse über ihn stellten einige Geschäftspartner vorübergehend die Zusammenarbeit mit dem HSV ein. Kaum war er weg, riefen sie proaktiv wieder an und meldeten sich zurück an Bord", sagte Boldt.
Die Staatsanwaltschaft stellte im Januar dieses Jahres allerdings alle Ermittlungen gegen Wüstefeld wegen Betrugs- und Untreue-Verdachts ein. Der Unternehmer hatte sie stets zurückgewiesen und sieht sich nun bestätigt. "Ich konnte die Anschuldigungen von Beginn an nicht nachvollziehen und bin froh, dass die Staatsanwaltschaft zu den gleichen Ergebnissen gekommen ist", sagte Wüstefeld der "Bild"-Zeitung.
Aber auch Trainer Walter äußert sich negativ über die Zusammenarbeit. "Als Thomas Wüstefeld im Spielertrakt auftauchte, habe ich ihm klar gesagt, dass er als Finanzvorstand nichts in der Kabine zu suchen habe", wird er in dem "11Freunde"-Artikel zitiert.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa