HSV-Coach Walter knöpft sich Spieler vor: "Bodenlos", "einfach schlecht"

Hamburg - "Wir waren einfach schlecht, Punkt. Es war bodenlos" - nach der hochverdienten 1:2-Niederlage des HSV beim Tabellenletzten VfL Osnabrück ging Coach Tim Walter (47) knallhart mit seinen Spielern ins Gericht.

HSV-Coach Tim Walter (47) schimpfte nach der 1:2-Niederlagen gegen den VfL Osnabrück über den "bodenlosen" Auftritt seiner Mannschaft.
HSV-Coach Tim Walter (47) schimpfte nach der 1:2-Niederlagen gegen den VfL Osnabrück über den "bodenlosen" Auftritt seiner Mannschaft.  © David Inderlied/dpa

Dem Übungsleiter war im "Sky"-Interview anzumerken, dass es in ihm brodelte. Kein Wunder, hatte er zuvor doch eines der schwächsten, wenn nicht DAS schwächste Spiel seiner Mannschaft seit Amtsübernahme gesehen.

"Keiner hat die Leistung auf den Platz gebracht, die er bringen kann. Von daher muss man anerkennen, dass wir verdient verloren haben", brachte es der 47-Jährige schonungslos auf den Punkt.

Tatsächlich war der Auftritt der Hanseaten noch enttäuschender als in der vergangenen Woche beim 1:2 gegen die SV Elversberg, die Hamburger wirkten schläfrig, unkonzentriert und teilweise sogar ein wenig lustlos.

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"Wenn du jedes Kopfballduell verlierst, bei jedem zweiten Ball zu spät bist und auch in der Box nicht richtig verteidigst, ist das nicht das, was unsere Fans von uns erwarten", resümierte Keeper Daniel Heuer Fernandes (30), der als einziger Normalform erreichte.

Der Schlussmann ging sogar so weit, sich für den Auftritt bei den mitgereisten Fans zu entschuldigen. "Das ist nicht der Anspruch, den wir haben. Wir sollten jetzt aber lieber mal die Qualität auf den Platz bringen, als immer nur über den Anspruch zu sprechen."

HSV-Coach Tim Walter übt harte Kritik: "Jeder muss sich hinterfragen"

Auch bei den Spielern herrschte Ratlosigkeit über den mal wieder erschreckend schwachen Auftritt bei einem vermeintlichen "kleinen" Gegner.
Auch bei den Spielern herrschte Ratlosigkeit über den mal wieder erschreckend schwachen Auftritt bei einem vermeintlichen "kleinen" Gegner.  © David Inderlied/dpa

Sein Trainer sah es ähnlich: "Es geht darum, sein Herz auf dem Platz zu lassen. Und wenn ich das nicht mache, kommt da so eine Leistung wie heute raus", nahm der 47-Jährige kein Blatt vor den Mund.

Weiter kritisierte der Fußballlehrer: "Wir waren nicht die Mannschaft, die ich kenne. Jeder muss sich hinterfragen, was er heute nicht auf den Platz gebracht hat. Wir waren zu langsam und haben uns in den Zweikämpfen düpieren lassen."

Besonders nerven dürfte den Coach, dass der HSV es auch im sechsten (!) Zweitliga-Jahr nicht schafft, auswärts bei den vermeintlich "Kleinen" souverän aufzutreten, stattdessen immer wieder teils erschreckend schwache Leistungen zeigt.

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Nach dem teils begeisternden Saisonstart sind die Rothosen nun endgültig wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. "Wir müssen viel besser spielen und solche Spiele wie heute und in Elversberg gewinnen. Ich tue mich schwer, dafür im Moment Erklärungen zu finden", legte Ludovit Reis (23) den Finger in die Wunde.

Brisant: Am kommenden Freitag (18.30 Uhr) kommt Tabellenführer Fortuna Düsseldorf in den Volkspark. Patzen die Hanseaten auch da, brennt in Hamburg endgültig der Baum. Walter: "Wir müssen nächste Woche alles besser machen."

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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