Erst 6:0 gegen Köln, danach zwei "unnötige" Pleiten: RB Leipzig fühlt sich "dumm"

Mainz - Ein gutes Beispiel dafür, wie man Saisonziele leichtfertig in die Tonne wirft, liefert aktuell RB Leipzig ab. Erst das bittere Pokal-Aus in Wolfsburg (0:1), jetzt wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft beim Tabellenschlusslicht 1. FSV Mainz 05 liegen gelassen (0:2). Dabei hatte die Woche mit dem 6:0 gegen den 1. FC Köln so gut angefangen. Wie kann das sein?

RB Leipzigs Christoph Baumgartner (24) wirkte mehr als einmal ratlos in der Offensive. Er und seine Teamkollegen finden gegen tief stehende Gegner aktuell kein Mittel.
RB Leipzigs Christoph Baumgartner (24) wirkte mehr als einmal ratlos in der Offensive. Er und seine Teamkollegen finden gegen tief stehende Gegner aktuell kein Mittel.  © Picture Point / Roger Petzsche

"Das sind Spiele, bei denen man hinterher sagt, das ist einfach unnötig. Die Bayern haben das hier nicht anders oder besser gemacht, aber der Unterschied ist, dass sie im entscheidenden Moment ein Tor gemacht haben. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Wir sind in einer Phase, in der uns vorn zu wenig einfällt", analysierte RB-Coach Marco Rose (47) nach Abpfiff die Lage.

In Wolfsburg und jetzt auch in Mainz hatte sein Team unglaublich viel Ballbesitz und ließ auch hinten gar nicht so viel zu. Nützt aber alles nichts, wenn man vorn nichts auf die Kette bekommt und Gegner mit leichten Fehlpässen zu Kontern einlädt.

Wie Timo Werner (27), der in der 76. Minute die Kugel vertändelte und somit nicht unschuldig am ersten Tor von Mainz war.

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"Wir könnten jetzt sagen, wir sind dumm, weil wir in Konter laufen. Ja, das könnte man sagen. Aber ich glaub, wir probieren alles. Wir haben halt das Problem, dass die Gegner gegen uns mit elf Mann verteidigen und einfach irgendwie beten und dann gelingt irgendwas", so Mittelfeldspieler Xaver Schlager spürbar angefressen am "Sky"-Mikro.

Das müssen die Sachsen jetzt erst einmal abschütteln, auch wenn es für die Spieler laut Schlager gerade "sehr hart" ist.

RB Leipzig in der Champions League gefordert

RB-Coach Marco Rose (47) war natürlich nicht zufrieden mit den Ergebnissen, stellte sich nach dem Spiel aber hinter seine Jungs, die es seiner Meinung nach "ordentlich" machen.
RB-Coach Marco Rose (47) war natürlich nicht zufrieden mit den Ergebnissen, stellte sich nach dem Spiel aber hinter seine Jungs, die es seiner Meinung nach "ordentlich" machen.  © Jürgen Kessler/dpa

Um nun nicht auch noch das dritte Saisonziel zu gefährden, in der Champions League zu überwintern, sollten die Leipziger am kommenden Dienstag bei Roter Stern Belgrad (21 Uhr/DAZN) die richtige Reaktion zeigen.

Mit einem Sieg hätte der Bundesligist neun Punkte auf dem Konto - Platz zwei wäre dann fast nicht mehr zu nehmen.

Rose: "Ich sehe uns jetzt in der Pflicht, aber ich habe ein gutes Gefühl für Belgrad, weil die Einstellung da ist."

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Die Einstellung war aber auch nicht schuld an den vergangenen zwei Niederlagen.

Gut könnte nur sein, dass die Serben womöglich deutlich offener spielen werden als Wolfsburg und Mainz.

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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