Heimspiel-Debüt für Löw mit RB Leipzig: "Wir wollten nicht tiefer in die Wunde gehen"
Leipzig - Neun der 14 Duelle gegen die TSG Hoffenheim hat RB Leipzig gewonnen. Gegen die abstiegsbedrohten Kraichgauer will Interimstrainer Zsolt Löw (45) am Samstag (15.30 Uhr/Sky) seinen ersten Sieg einfahren - wenige Tage nach dem tragischen Verpassen des Pokalfinals.

Der Fokus am Cottaweg lag am Donnerstag auf Regeneration. Einen Tag nach dem 1:3 beim VfB Stuttgart galt es, wieder zu Kräften und den Kopf freizubekommen. "Wir wollten die Spieler nicht mit Bildern überfrachten und nicht tiefer in die Wunde reingehen", sagte Löw auf der Spieltags-Pressekonferenz. "Wir haben die Welt nicht verstanden, wie das Ergebnis zustande kam."
Erneut äußerte der Nachfolger von Marco Rose (48), wie zufrieden er mit den statistischen Werten aus dem Stuttgart-Spiel sei. Es sei ein positives Zeichen, dass man dem VfB "in 90 Prozent der Bereiche" überlegen war. Nur halt bei der Toranzahl nicht.
Und der Ungar weiß natürlich: "Statistik gewinnt keine Spiele."
An seiner neu eingebrachten Viererkette wolle der 45-Jährige grundsätzlich festhalten und diese nur gegnerabhängig oder je nach Spielverlauf umstellen.
Positiv: Von den zehn bisherigen Heimspielen gegen die TSG hat RB nur eines verloren und die vergangenen drei mit insgesamt 7:1 Toren gewonnen. Ein gutes Omen?
Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer: "RB Leipzig war auf keinen Fall das schlechtere Team"

Christian Ilzer (47) hat noch sehr gute Erinnerungen an sein erstes Duell mit den Leipzigern. Hoffenheims Trainer startete sein Engagement mit einem spektakulären 4:3-Heimsieg - nach drei Rückständen!
Dass die Sachsen nun einen anderen Coach als damals haben, ändere die Vorbereitung "überhaupt nicht. Wir beschäftigen uns grundsätzlich mit unseren eigenen Themen."
Er erkannte beim Blick auf das Pokalhalbfinale aber, dass Löw die unter Rose abhanden gekommene Grundphilosophie des Red-Bull-Fußballs wiederbelebt hat.
Gegen Stuttgart war Leipzig "auf keinen Fall das schlechtere Team - ich würde sogar behaupten, über den Großteil des Spiels das bessere", so Ilzer, der mit seinem Team nur fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat.
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche