Poulsen bangt um seine Zukunft bei RB Leipzig: "Ich möchte nicht nur das Gesicht des Vereins sein!"

Abu Dhabi/Leipzig - In den vergangenen Monaten ist es ruhig geworden um Yussuf Poulsen (28). Viele Verletzungen haben den Angreifer ausgebremst. Doch der Däne wird bei RB Leipzig gebraucht.

Yussuf Poulsen (28) spielt bereits seit 2013 bei den Roten Bullen. Ist seine Zeit bei den Sachsen 2024 vorbei?
Yussuf Poulsen (28) spielt bereits seit 2013 bei den Roten Bullen. Ist seine Zeit bei den Sachsen 2024 vorbei?  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Es ist eigentlich ganz einfach, Yussuf Poulsen zu sein. Der 28 Jahre alte Däne ist der dienstälteste Spieler bei den Sachsen. Eine Ikone, von den Fans verehrt und geliebt im Verein, für den er seit 2013 in 341 Dritt-, Zweit- und Erstligaspielen 83 Tore geschossen sowie 64 weitere aufgelegt hat.

Sein neuer Sportdirektor, Max Eberl (49), sagt im Trainingslager in Abu Dhabi: "Yussi ist das Gesicht des Vereins."

Doch ganz so einfach fühlt es sich für den Stürmer gerade gar nicht an. Yussuf Poulsen zu sein, heißt, in dieser Saison für den Bundesligisten aus Sachsen nur ganze 13 Mal gespielt zu haben, und das zwölfmal als Einwechselspieler.

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Das ist nicht sein Anspruch. "Klar, ich möchte mehr spielen", sagt er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur am Abend des vorletzten Trainingslagertages. Poulsen schränkt aber ein: "Dafür brauche ich einen fitten Körper".

Zahlreiche Verletzungen haben den Stürmer in den vergangenen zwei Spielzeiten zu teils langen Auszeiten gezwungen. Vorigen Sommer waren es aufgrund eines Muskelfaserrisses 87 Tage, in denen der dänische Nationalspieler, der bei der Weltmeisterschaft in Katar keine Minute auf dem Platz gestanden hat, schließlich eine Handvoll Experten konsultiert hat, "um herauszufinden, warum ich vor allem immer wieder muskuläre Probleme hatte".

Den genauen Auslöser kenne man nicht, sagt er. Doch er hat in der Folge alles umgestellt: Essen, Schlafen, Regeneration, das Training. Inzwischen arbeitet er individuell an seinem Körper, um verletzungsfrei zu bleiben. "Ich glaube, das Problem ist aus der Welt", sagt er. Er fühle sich fit. "Und wenn ich fit war, dann habe ich in den vergangenen zehn Jahren immer gespielt."

Verlässt Poulsen 2024 RB Leipzig?

Zuletzt musste sich Poulsen oft mit der Reservistenrolle zufriedengeben und spielte nicht wie hier im November gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
Zuletzt musste sich Poulsen oft mit der Reservistenrolle zufriedengeben und spielte nicht wie hier im November gegen die TSG 1899 Hoffenheim.  © Picture Point / Roger Petzsche

Dass noch ein paar Jahre dazukommen, darum wird es im nächsten halben Jahr gehen. Im Sommer 2024 läuft sein Vertrag aus. Eberl hat bereits angedeutet, dass er einer Verlängerung positiv gegenübersteht.

Er hält große Stücke auf Poulsen, den er schon aus der Ferne als Sportchef bei Borussia Mönchengladbach immer als den typischen RB-Spieler wahrgenommen hat: "Aktiv gegen den Ball, unfassbar schnell, immer unterwegs", berichtet der 49-Jährige und fügt hinzu: "Unsere Kabine braucht einen Spieler wie ihn."

Allein, weil er RB repräsentiert wie kaum ein zweiter Spieler beim DFB-Pokalsieger und aktuell Dritten der Tabelle - dafür will Poulsen aber keine Verlängerung. "Ich möchte nicht nur das Gesicht des Vereins sein", sagt er, sondern er will als Spieler und Leistungsträger wahrgenommen werden.

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Ist das der Fall, dann kann es gern weitergehen bei RB. Voraussetzung ist die Rückkehr zur alten Leichtigkeit.

"Wenn ich fit bin, meine Leistung bringen kann und es für den Verein und mich passt, dann bleibe ich auch noch mehrere Jahre", sagt er und erklärt warum: "Wir sind Pokalsieger, spielen Champions League, haben Titelchancen. Es gibt nicht viele Vereine, die mir bieten können, was RB mir bietet."

Am Donnerstag kehrt er mit dem Team nach Leipzig zurück, wo sich RB final auf das Duell mit dem FC Bayern München am 20. Januar vorbereitet.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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