Frankfurt/Leipzig - Nach dem ersten Ligasieg gegen den VfL Wolfsburg (2:0) und dem 8:0-Knaller im DFB-Pokal gegen den FC Teutonia 05 Ottensen herrscht bei RB Leipzig schon wieder Tristesse. 0:4 hieß es im Samstag-Topspiel bei Eintracht Frankfurt, eine heftige Abreibung. Trainer Domenico Tedesco (36) fand zwar deutliche Worte für den Auftritt - muss jetzt aber auch Ergebnisse bringen.

"Das Spiel ist verdient verloren gegangen... hochverdient", sagte ein "sehr enttäuschter" Tedesco am Sky-Mikrofon.

Im Gegensatz zu den Partien beim VfB Stuttgart (1:1) oder beim 1. FC Union Berlin (1:2), wo es trotz guter Leistung nicht für einen Sieg reichte, hätte sein Team in Frankfurt "komplett die Basics vermissen lassen".

Gerade einmal vier Torschüsse brachten die Roten Bullen zustande, hatten - obwohl es nicht so wirkte - aber eine bessere Pass- und Zweikampfquote als der Europa-League-Champion der Vorsaison.

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Tedesco wurde deutlich: "Wir waren null aggressiv. Wir wollten im Pressing nach Ballgewinn den Ball sichern, haben ihn aber so schnell verloren. Frankfurt hat's gut gemacht, aber wir waren grottenschlecht heute, Katastrophe."

Auch der zuletzt höchstens als Joker zum Einsatz gekommene Emil Forsberg (30), der aufgrund Dani Olmos (24) frühzeitiger Verletzung 80 Minuten spielen durfte, wirkte niedergeschlagen.

"Um hier zu gewinnen, musst du die Zweikämpfe gewinnen, du musst intensiv und schnell spielen. Alles hat gefehlt bei uns. Das war einfach zu schlecht. Wir haben verdient verloren. Das ist nicht unser Anspruch", so der Schwede.

Man müsse "eigentlich alles" besser machen. Ein Dreier gegen Borussia Dortmund nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) sei jetzt "das Einzige, was zählt".

Auch für Domenico Tedesco, der mit seiner Mannschaft aus fünf Spielen erst fünf Punkte einfahren konnte. Deutlich zu wenig fürs mittlerweile gestiegene Selbstverständnis in der Messestadt. Nur sein Vorgänger Jesse Marsch (48) holte in der Bundesliga weniger Zähler. Wie dies endete, ist bekannt.

Eine Trainerdiskussion kommt zwar offiziell noch nicht auf. Dennoch weiß der 36-Jährige, welch Dynamik sich im schnelllebigen Profifußball entwickeln kann.

Die erste Chance auf Ausbesserung der Klatsche besteht am Dienstag (21 Uhr/DAZN), wenn Schachtar Donezk in der Champions League zu Gast in der Red Bull Arena ist. Richtig freuen kann sich Tedesco darüber aber nicht.

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"Die Champions League kannst du nur genießen, wenn es in der Liga läuft. Irgendwie ist mir das nicht ganz gegönnt - das war vor ein paar Jahren [als Trainer des FC Schalke 04, Anm. d. Red.] ähnlich."

Dass die Sachsen überhaupt in der Königsklasse antreten können, war bei seiner Amtsübernahme im Dezember 2021 alles andere als sicher. RB war Elfter und ließ dank einer sensationellen Aufholjagd in der Rückrunde noch sechs Teams hinter sich, wurde Vierter. Daher dürfte er auch noch einen ordentlichen Kredit bei Vereinsboss Oliver Mintzlaff (46) haben.