Paul Will ärgert sich über Dynamos vergebene Chancen: "Hoffe, wir lernen draus"

Dresden - Paul Will (24) stand mit hochrotem Kopf in der Mixed-Zone und schüttete sein Herz aus. Da waren die Fehlentscheidungen des Schiri-Trios beim 1:3 in Essen, aber auch die Wut auf die erneut so vielen vergebenen Chancen. Macht Dresden die, muss keiner über Tobias Reichel sprechen.

Paul Will schlug entgeistert die Hände vors Gesicht.
Paul Will schlug entgeistert die Hände vors Gesicht.  © IMAGO / Nordphoto

In Lübeck (1:0) und gegen Aue (2:1) ging alles noch gut, "da haben wir es irgendwie geregelt gekriegt. Da haben wir zehn Chancen für ein Tor gebraucht, haben es aber gemacht. Heute hätten wir noch zwölf Stunden spielen können und keins mehr geschossen", ärgerte er sich maßlos.

"Das Tor ist leer, aber wir schießen den einen Mann an, der mit dem Rücken vor uns auf dem Boden liegt. Das beschreibt das ganze Spiel."

Das Thema Chancenwucher hat Dynamo seit Saisonbeginn, daran muss dringend gearbeitet werden.

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"Uns bringt es nix, wenn wir 90 Minuten das Spiel dominieren, gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, 15 Eckbälle und zehn Chancen haben und keinen reinmachen. Daraus müssen wir lernen. Ich hoffe, das machen wir auch, sonst werden wir in der Liga noch öfters auf die Fresse kriegen", so Will.

Dynamo Dresden: Paul Will wundert sich über Schiri-Fehler beim 0:2 und Sapina-Foul

Trainer Markus Anfang (49) nahm seine Truppe direkt nach dem Spiel in Essen zusammen - zur ersten Analyse, aber wohl auch zur Aufmunterung.
Trainer Markus Anfang (49) nahm seine Truppe direkt nach dem Spiel in Essen zusammen - zur ersten Analyse, aber wohl auch zur Aufmunterung.  © Picture Point / Sven Sonntag

Über Reichel schimpfte er auch, weil er beim bösen Foul von Vinko Sapina an Tom Zimmerschied (41.) nur Gelb zeigte.

"Das Foul ist nicht mal von der Seite, das ist von hinten. Das ist klar Rot. Der Schiri hat zu uns gesagt, er hat ihn nicht überm Knöchel getroffen, daher dunkelgelb. Aber er ist ja nicht mal beim nächsten Foul geflogen."

Noch größer war der Ärger übers entscheidende 0:2 (80.). "Zehn Zentimeter zu übersehen, ok. Aber zwei Meter? Das sollte das menschliche Auge schaffen, so etwas zu erkennen."

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So wütend war er lange nicht mehr zu erleben. Ist das gut für Mittwoch gegen Halle? "Ich denke schon. Es ist ein Vorteil, dass es eine englische Woche ist. Gerade zu Hause spielt uns das in die Karten. Die Wut, die wir nun angestaut haben, sollten wir nutzen."

Und, als Mutmacher: Die erste Englische Woche begann mit dem 0:1 in Sandhausen, danach folgten die Siege gegen Mannheim (2:1) und Dortmund (2:0).

Titelfoto: IMAGO / Nordphoto

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