Er hatte mehrere Herzstillstände: So geht es dem schwer verunglückten Moto3-Piloten (20)
Kuala Lumpur (Malaysia) - Seit Sonntagmorgen bangen seine Familie, Freunde, sein Team und die gesamte Motorsport-Welt um den schwer verunglückten Moto3-Piloten Noah Dettwiler (20). Jetzt gibt es die ersten Mut machenden Neuigkeiten.
Wie seine Angehörigen und sein Management am Mittwoch mitteilten, schwebt der Schweizer nicht mehr in Lebensgefahr. "Den Ärzten zufolge ist Noahs Zustand nicht mehr kritisch, sondern jetzt stabil. Er wird weiterhin engmaschig auf der Intensivstation überwacht", hieß es in einem Statement.
Die Familie, sein Team, sein Management und sein Mentor und Schwager Tom Lüthi (39) bedankten sich für die große Anteilnahme, die Unterstützung und die vielen Nachrichten, die alle seit dem tragischen Unfall am Sonntag erreicht hatten.
Dettwiler befand sich am Sonntag gerade auf der Besichtigungsrunde vor dem Start zum Moto3-Rennen im Rahmen des Großen Preises von Malaysia in Sepang, als der Spanier José Antonio Rueda (20) mit voller Wucht von hinten in die Maschine des Schweizers krachte, ihn damit samt Motorrad von der Piste abschoss.
Dettwiler erlitt im Anschluss mehrere Herzstillstände, musste von den Ärzten noch auf dem Asphalt wiederbelebt werden. Zudem hatte er schwere innere Verletzungen an der Lunge und der Milz, die ihm anschließend entfernt werden musste, erlitten. Auch ein offener Oberschenkelbruch kam hinzu.
Nach dem Unfall von Noah Dettwiler kam in der Motorsport-Szene viel Kritik auf
In mehreren Not-Operationen mussten die Mediziner um das Leben des jungen Piloten kämpfen, der erst nach rund 45 Minuten Behandlungszeit auf der Strecke mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden konnte.
Seine Familie hatte sich noch am Sonntagnachmittag in Zürich ins Flugzeug gesetzt, um über den Zwischenstopp Doha so schnell wie möglich nach Kuala Lumpur zu gelangen.
Sein Vater hatte kurz zuvor die beängstigende Nachricht übermittelt, dass sein Sohn mehrere Herzstillstände erlitten hatte.
Nach dem Unfall war nicht nur Kritik daran aufgekommen, dass die jungen Fahrer das Moto3-Rennen trotz der Ungewissheit des Zustandes von Dettwiler absolvieren mussten, sondern auch an der Tatsache, dass es kein Training mehr gibt.
Mittlerweile ist zudem durch Videoaufnahmen klar geworden, dass ein weiterer Pilot per Handzeichen versucht hatte, darauf aufmerksam zu machen, dass Dettwiler ein technisches Problem mit seiner Maschine hat. Er fuhr deshalb am Rand - aber auf der Ideallinie - relativ langsam. Rueda hatte diese Zeichen aber offenbar nicht gesehen.
Er selbst erlitt eine Brustkorbquetschung, eine Gehirnerschütterung und einen Handbruch und konnte das Krankenhaus mittlerweile verlassen.
Titelfoto: imago / GEPA pictures

