Er entging nur knapp dem Tod: Neue Hiobsbotschaften für schwer verunglückten Moto3-Piloten
Schweiz - Er entging in Malaysia nach einem fatalen Sturz nur ganz knapp dem Tod, jetzt ist das junge Motorsport-Ass Noah Dettwiler (20) zurück in seiner Schweizer Heimat. Dort gab es für den Moto3-Fahrer zahlreiche Rückschläge zu verkraften.
Bei eingehenden Untersuchungen wurden weitere schwere Verletzungen bei ihm festgestellt. "Im Nackenbereich wussten wir bereits, dass es einen Riss gibt. Die neuen Scans zeigen, dass es ernsthafter ist. Zur Stabilität wird er für zwei bis drei Monate eine Halskrause tragen müssen", sagt sein Manager David Kriech im Sportpanorma.
Am heutigen Montag muss sich Dettwiler einer Operation am Bein unterziehen, wo er einen offenen Oberschenkelbruch erlitten hatte. Dass er überhaupt noch am Leben ist, grenzt an ein Wunder. Ende Oktober hatte sein spanischer Kontrahent José Antonio Rueda (19) auf der Besichtigungsrunde vor dem Moto3-Rennen im Rahmen des Grand Prix von Malaysia ihn förmlich von der Strecke geschossen, als er ungebremst von hinten in Dettwiler knallte.
Offenbar hatte der Spanier den Schweizer, der mit technischen Probleme an seinem Motorrad zu kämpfen hatte, nicht gesehen. Dettwiler wurde von der Maschine auf den Asphalt geschleudert, erlitt mehrere Herzstillstände und musste auf der Strecke reanimiert werden.
Nach 45 Minuten Behandlungszeit wurde er in ein Krankenhaus nach Kuala Lumpur geflogen, kämpfte dort um sein Leben, mehrere Not-Operationen waren nötig, um ihn zu retten. Dem 20-Jährigen musste unter anderem auch die Milz entfernt werden.
Auch am Knie scheint der Moto3-Pilot Noah Dettwiler schwerer verletzt zu sein
Am vergangenen Donnerstag wurde er schließlich in die Schweiz geflogen, wo neben dem Problem im Nacken noch weitere Dinge zutage kamen.
"Es gibt tatsächlich noch weitere Verletzungen. Und zwar am Knie. Da es bisher fixiert wurde, sah man das nicht. Da schauen wir am Montag, ob eine OP nötig ist", so sein Manager.
Dennoch bestehe die Hoffnung auf vollständige Heilung. Der Fakt, dass sich Dettwilers Zustand so schnell gebessert habe, gebe Auftrieb und zeige, dass der Körper imstande sei, diese schweren Verletzungen zu heilen.
Auch im jungen Fahrerlager der Moto3 ist die Erleichterung riesengroß, dass Dettwiler nicht mehr in Lebensgefahr schwebt und in seiner Heimat an seiner Genesung arbeiten kann.
Beim Grand Prix am Wochenende in Portugal brachten zahlreiche Piloten ihre Gedanken auf Maschine oder Helm mit den Nummern von Dettwiler und auch Rueda zum Ausdruck. Alle hoffen, den Schweizer irgendwann zumindest als Zuschauer wieder an der Strecke in die Arme schließen zu können.
Titelfoto: Bildmontage: IZHAR KHAN / AFP, IMAGO / NurPhoto

