Nach Krawallen beim Thüringen-Derby: Werden Gäste-Fans in Zukunft ausgeschlossen?

Erfurt - Das Skandal-Derby von Jena am vergangenen Wochenende zieht nach wie vor seine Schatten nach sich. Vonseiten des FC Rot-Weiß Erfurt wird eine lückenlose Aufklärung angestrebt. Ob Gästefans zukünftig bei Hochrisikospielen ausgeschlossen werden?

Franz Gerber (70), Geschäftsführer des FC Rot-Weiß Erfurt, sagte laut TA: "Dieser Wahnsinn in Jena könnte zur Zerreißprobe für unseren Verein werden." (Archivbild)
Franz Gerber (70), Geschäftsführer des FC Rot-Weiß Erfurt, sagte laut TA: "Dieser Wahnsinn in Jena könnte zur Zerreißprobe für unseren Verein werden." (Archivbild)  © Marcus Scheidel / MAS BILDAGENTUR

Die Vereinsgremien des FC Rot-Weiß Erfurt regen nach den Derby-Krawallen einen Ausschluss von Gäste-Fans bei Hochrisikospielen an. Das berichtet die Zeitung "Thüringer Allgemeine" (TA).

In dem entsprechenden Beitrag wird der Geschäftsführer des FC RWE, Franz Gerber (70), unter anderem so zitiert: "Es ist traurig, dass man so weit gehen muss. Als Heimverein hat man dadurch zwar auch finanzielle Einbußen, und für den Gastverein ist es sicher eine sportliche Schwächung. Aber damit würde das größte Konfliktpotenzial gebannt werden."

Er wünsche sich bei der Umsetzung konkrete Unterstützung des Verbandes sowie einen Konsens mit den Regionalliga-Konkurrenten.

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Am vergangenen Samstag hatten Chaoten im Erfurter Block Böller, Bengalos und Leuchtraketen in den Jenaer Heimbereich geschossen.

Lars Fuchs: "Das betrifft nicht nur Rot-Weiß Erfurt"

Lars Fuchs, Vorstandssprecher des FC Rot-Weiß Erfurt, will, dass nichts unter den Tisch gekehrt wird. (Archivbild)
Lars Fuchs, Vorstandssprecher des FC Rot-Weiß Erfurt, will, dass nichts unter den Tisch gekehrt wird. (Archivbild)  © IMAGO / Funke Foto Services / Copyright: SaschaxFromm

Laut TA forderte Gerber den Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) und die anderen Vereine, die auch mit Problemfans zu kämpfen haben, auf, "gemeinsam endlich Maßnahmen zu ergreifen". Man könne reden, wie man wolle. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich nichts ändern würde, so Gerber den Angaben nach.

Ähnlich hatte sich RWE-Präsident Lars Fuchs zu Wochenbeginn im Gespräch mit TAG24 beim Thema Pyrotechnik geäußert. Man kriege das seit Jahrzehnten nicht in den Griff, so der Vorstandssprecher. Und vor allem betreffe das Thema Pyrotechnik nicht nur den FC RWE.

Zum Thema der Durchsuchungen am Einlass sagte Andreas Kuhn von der Betreibergesellschaft des Ernst-Abbe-Sportfeldes laut "Sport im Osten": "Es gibt immer Personenkontrollen, aber das (Pyrotechnik im Stadion, Anm. d. Red.) wird man wahrscheinlich nirgendwo verhindern können."

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Das sehe man jedes Wochenende in jedem Stadion. "Es gibt sehr viele unterschiedliche Wege, wie es reinkommt. Das ist nicht nur in Jena so, sondern grundsätzlich so", sagte Kuhn den Angaben zufolge.

Choreo im Erfurter Gästeblock im Derby gegen Jena am vergangenen Wochenende - Ob Gästefans bei Hochrisikospielen in Zukunft ausgeschlossen werden?
Choreo im Erfurter Gästeblock im Derby gegen Jena am vergangenen Wochenende - Ob Gästefans bei Hochrisikospielen in Zukunft ausgeschlossen werden?  © IMAGO / Funke Foto Services / SaschaxFromm

Franz Gerber: "Das kann uns die Regionalliga kosten"

RWE-Boss Fuchs betonte gegenüber TAG24, dass am vergangenen Derby-Samstag viel schiefgelaufen sei. Es müsse nun von allen Seiten eine lückenlose Aufklärung geben.

Im Fokus dabei soll auch eine Gruppierung stehen und die Frage, wie diese an Karten kommen konnte. "Das waren auf keinen Fall ganz normale Rot-Weiß-Fans und auch keine Ultras", meinte Lars Fuchs.

Auf beide Vereine dürften jedenfalls saftige Geldstrafen und Auflagen zukommen. "Dieser Wahnsinn in Jena könnte zur Zerreißprobe für unseren Verein werden. Das kann uns die Regionalliga kosten", sagte Franz Gerber laut TA.

Wie zu erwartende weitere Geldbußen beglichen werden sollen, dafür fehle Gerber aktuell die Fantasie, heißt es.

Titelfoto: IMAGO / Funke Foto Services / SaschaxFromm / Montage

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