Er versuchte Laura Dahlmeier zu retten: Freund zeigt ihr leeres Zelt und nimmt emotional Abschied
Pakistan - Als er die Nachricht bekam, dass seine gute Freundin Laura Dahlmeier (†31) schwer in Pakistan beim Bergsteigen verunglückt war, zögerte er keine Sekunde und machte er sich mit einem Team aus Helfern auf den Weg zur Rettung. Jetzt hat Thomas Huber (58) auf Instagram emotional Abschied von der zweifachen Olympiasiegerin genommen.
Alles in Kürze
- Laura Dahlmeier stirbt beim Bergsteigen in Pakistan
- Thomas Huber zeigt ihr leeres Zelt und nimmt Abschied
- Dahlmeier war tödlich am Layla Peak verunglückt
- Ihre Seilpartnerin musste sie zurücklassen
- Familie entscheidet sich für Rücklassung am Berg

"Ahhh Laura, dein Zelt bleibt jetzt leer, aber deine Energie strahlt in den Bergen bis hin zur Ewigkeit", verfasste er bewegende Worte. Er postete dazu mehrere Fotos auf seinem Account, eines geht besonders unter die Haut: Es zeigt ein leeres, rotes Zelt, in dem die Ex-Biathletin zuletzt übernachtet hatte.
Die 31-Jährige war am Montag tödlich am Layla Peak im pakistanischen Gebirge verunglückt, als sie beim Abstieg von einem großen Stein am Kopf getroffen und gegen eine Felswand geschleudert wurde. Ihre Seilpartnerin hatte daraufhin stundenlang versucht, ihre Freundin zu bergen, doch erfolglos. In den Nachtstunden seilte sie sich selbst weiter ab und musste Dahlmeier zurücklassen. Zu diesem Zeitpunkt war die Garmisch-Partenkirchenerin bereits tot.
"Nach einen mehrmaligen Überflug am Layla Peak wussten wir, dass Laura zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen war. Marina Krauss lebte und konnte gegen Abend selbständig absteigen", schreibt Huber auf seinem Account.
Er findet Ruhe in dem Gedanken, dass Dahlmeier ihren Traum bis zuletzt lebte. "Sie war und ist immer noch ein Vorbild dafür, dass das Leben ein unfassbares Geschenk ist, das mit Liebe, Leidenschaft und Feuer erfüllt werden soll, alles andere wäre tragisch", so Huber.


Die Erschütterung über Laura Dahlmeiers Tod ist riesig, die Anteilnahme groß

Aufgrund anhaltenden Steinschlags und schlechten Wetters konnte Laura Dahlmeier nicht sofort mit dem Hubschrauber gerettet werden, sondern war ein Überflug über das Gebiet erst am Dienstagmorgen möglich.
Wegen einbrechender Dunkelheit musste die Suche am Abend abgebrochen werden, am Mittwoch startete ein neuer Versuch, doch aufgrund schlechten Wetters in den pakistanischen Bergen musste auch diese Mission unterbrochen werden. Am Ende entschied die Familie der Ex-Biathletin, ihrem letzten niedergeschriebenen Wunsch zu entsprechen. Dahlmeier hatte verfügt, dass sie in einem Unglücksfall und wenn für ihre Rettung jemand anderes sein Leben riskieren müsste, am Berg zurückgelassen werden soll. Dort findet sie nun ihre letzte Ruhe.
Ihr Tod hat nicht nur in Deutschland, sondern weltweit für Erschütterung gesorgt. Hunderte Weggefährten aus dem Biathlon, dem Sport allgemein, der Politik und aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis nahmen Abschied.
Während der Finals in Dresden, dem Multisport-Event mehrerer deutscher Meisterschaften in zehn verschiedenen Sportarten, wurde der 31-Jährigen mit Schweigeminuten bei den Wettkämpfen gedacht. Sie wird nicht nur aufgrund ihrer Erfolge, sondern aufgrund ihrer bescheidenen, herzerfrischenden Art allen in Erinnerung bleiben.
Titelfoto: Bildmontage: MANZOOR BALTI / AFP, Foto von MANZOOR BALTI / AFP, Screenshot/Instagram/thomas_huberbuam