Eispiraten schießen Eislöwen bei Sachsenderby-Fest unter freiem Himmel ab!

Klingenthal - Die Eispiraten entscheiden das Sachsenderby gegen die Dresdner Eislöwen beim Hockey Outdoor Triple klar und deutlich mit 7:3 (2:0, 2:3, 3:0) für sich.

Willy Rudert (3.v.l.) von Crimmitschau und Eislöwe Justin Florek (4.v.l.) bekamen sich in die Haare, am Ende behielten die Eispiraten deutlich die Oberhand.
Willy Rudert (3.v.l.) von Crimmitschau und Eislöwe Justin Florek (4.v.l.) bekamen sich in die Haare, am Ende behielten die Eispiraten deutlich die Oberhand.  © Thomas Heide

Als wäre halb Eishockey-Sachsen auf den Beinen, säumten die Fans die Zufahrtswege oder warteten an den Haltestellen gemeinsam in Gruppen, gemischt aus Eispiraten- und Eislöwen-Sympathisanten auf die Shuttlebusse.

Es war ein wahres Eishockey-Fest, was in der Vogtland Arena zelebriert wurde, ganz so, wie es DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch am Donnerstag auf der Pressekonferenz angekündigt hatte.

Im Stadionrund ein Farbenmeer aus Rot-Weiß und Blau-Weiß, wobei die Westsachsen unter den insgesamt 12.400 Zuschauern eindeutig in der Mehrheit waren - optisch und akustisch.

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Das schien die gastgebenden Crimmitschauer regelrecht zu beflügeln. Die Mannen aus dem Sahnpark hatten sich optimal vorbereitet, trugen aufgemalte schwarze Streifen unter den Augen, um die Reflexionen durch die Flutlichter abzuschwächen. Ein Kniff, den man bei den Eislöwen nicht sah.

Crimmitschau ließ sich nicht blenden und Max Balinson (10.) behielt den Durchblick, als er das Zuspiel von Tobias Lindberg trocken in die Maschen hämmerte. Da tobte die rot-weiße Wand auf der Gegengeraden!

Dresdner Eislöwen schöpfen neuen Mut, dann fliegen Goldtaler

Tomas Andres (l.) und den Eislöwen ging im letzten Drittel die Luft aus.
Tomas Andres (l.) und den Eislöwen ging im letzten Drittel die Luft aus.  © Thomas Heide

Den Westsachsen reichte ein Zähler, um vorzeitig den Klassenerhalt einzutüten. Doch die Tuores-Truppe wollte überhaupt keinen Zweifel aufkommen lassen, wer die Vogtland Arena als Sieger verlassen würde.

Willy Rudert (18.) trug einen schnellen Gegenstoß über die rechte Seite vor - 2:0.

Mit dem Ergebnis ging es auch in die erste Drittelpause, aus der Crimmitschau zunächst den besseren Start erwischte. Ole Olleff (23.) nagelte den Puck unter den Giebel und Eislöwen-Goalie Danny aus den Birken war schon zum dritten Mal geschlagen.

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Mario Scalzo hätte sofort nachlegen können, doch so blieb Dresden in der Partie und schöpfte durch David Rundqvist (27.) neuen Mut.

Kuriose Szenen danach: Aus dem Eispiraten-Block flogen Goldtaler aufs Eis und sorgten für eine Unterbrechung. Zudem wurden Transparente mit den Worten "Abo fürs Event, welch ein Glück, ist ganz Crimmitschau mit Gold bestückt" hochgehalten.

Eispiraten Crimmitschau machen im letzten Drittel den Sack zu

Ole Olleff (o.l.) und seine Kollegen durften am Freitagabend gleich sieben Mal jubeln.
Ole Olleff (o.l.) und seine Kollegen durften am Freitagabend gleich sieben Mal jubeln.  © Thomas Heide

Wer dachte, die Unterbrechung bringe die Eislöwen bei ihrer Aufholjagd außer Tritt, ging Fehl. Maxim Rausch (31.) verkürzte auf 2:3. Balinson (33.) stellte zunächst im Powerplay den alten Abstand wieder her, ehe Tomas Andres (35.) die prompte Antwort gab.

Ein Spielverlauf, wie gemalt für dieses Knallerderby. Und wie gemalt für die Eispiraten, die im letzten Drittel nochmal den Turbo zündeten.

Kanninen (45.), Lindberg (48.) und Thomas Reichel (52.) zogen den Eislöwen den Zahn und die Gegengerade schickte Dresden mit "Absteiger"-Rufen nach Hause. Als krönender Abschluss folgte ein Feuerwerk an der Skisprungschanze.

Titelfoto: Thomas Heide

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