Im Test: Immortals of Aveum ist ein Shooter, wie es sie leider nur noch selten gibt

Leipzig - Moderne Shooter müssen immer auf Live-Service und ein unendliches Endgame eingestellt sein? Ausgerechnet Publisher EA beweist nun, dass es auch anders geht. "Immortals of Aveum" von Entwickler Ascendant Studios ist ein Feuerwerk, das ganz oldschool auf Singleplayer und eine abgeschlossene Story setzt. Dass dabei trotzdem Platz für frischen Wind ist, beweist bereits das grundlegende Setting des Spiels.

In "Immortals of Aveum" schlüpft Ihr in die Rolle des jungen Magiers Jak, der hier rechts zu sehen ist. Euren Helden steuert Ihr dabei aus der Ego-Perspektive. In den vielen schicken Cutscenes bekommt Ihr ihn dann allerdings auch zu sehen.
In "Immortals of Aveum" schlüpft Ihr in die Rolle des jungen Magiers Jak, der hier rechts zu sehen ist. Euren Helden steuert Ihr dabei aus der Ego-Perspektive. In den vielen schicken Cutscenes bekommt Ihr ihn dann allerdings auch zu sehen.  © EA

Denn in "Immortals of Aveum" ballern wir uns nicht als bis an die Zähne bewaffneter Super-Soldat durch die Pampa, sondern wir schlüpfen in die Rolle des jungen Magiers Jak, der sich nach einem Schicksalsschlag einer Elitekampftruppe, den "Immortals", anschließt, um im sogenannten Everwar mitzukämpfen, einem ewig währenden Krieg um die fiktive Welt "Aveum". Falls Ihr Euch wie ich gefragt hab, woher der Titel stammt: Das ist die einfache Antwort.

Als Elite-Magier ist es nun natürlich an Euch, "Aveum" zu retten. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen, denn im Gegensatz zu den meisten modernen Shootern nimmt diese in "Immortals" tatsächlich mal wieder eine wichtige Rolle ein. Glücklicherweise ist sie zudem auch durchaus unterhaltsam geschrieben, auch wenn Ihr Euch gerade bei den Figuren auf so manches Fantasy-Klischee gefasst machen solltet.

Noch viel wichtiger ist jedoch das Gameplay. Zwar führt Jak keine Schießprügel mit sich, der gute ist jedoch alles andere als unbewaffnet und setzt stattdessen auf eine Vielzahl an Zaubersprüchen und Fähigkeiten.

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Komplett umgewöhnen müsst Ihr Euch dabei auch nicht, denn mit Euren drei "Haupttricks" ballert Ihr im Grunde wie in jedem anderen Shooter. Der grüne Spruch ist Eure Maschinenpistole, der blaue Euer Gewehr und rot die Schrotflinte. Das Ganze kommt eben nur nicht aus einem Schießeisen, sondern Eurer virtuellen Hand. Ach ja, nachladen müsst Ihr die Sprüche auch noch.

Ja, das Ganze klingt etwas albern. Nachdem ich mich allerdings daran gewöhnt hatte, hat mich "Immortals of Aveum" dann doch ziemlich schnell überzeugt.

"Immortals of Aveum": Als würde "Doom" auf "Harry Potter" treffen

Schick ist ebenfalls das Effektgewitter, das Euch "Immortals" während seiner zahlreichen knackigen Kämpfe bietet. Hier erschafft Jak gerade ein Schutzschild vor sich. Eine seiner zahlreichen Fähigkeiten, mit denen Ihr experimentieren könnt.
Schick ist ebenfalls das Effektgewitter, das Euch "Immortals" während seiner zahlreichen knackigen Kämpfe bietet. Hier erschafft Jak gerade ein Schutzschild vor sich. Eine seiner zahlreichen Fähigkeiten, mit denen Ihr experimentieren könnt.  © EA

Denn gerade das Gameplay fällt in seinen besten Momenten ordentlich knackig aus. Neben den drei Grundzaubern kann Jak nämlich noch ausweichen, Gegner per Zauber-Lasso ranziehen, ein magisches Schild vor sich aufbauen und jede Menge anderen Spaß veranstalten. Die Kämpfe laden dadurch immer wieder zum Experimentieren ein und bieten unterschiedliche Herangehensweisen an.

In seinen besten Momenten wirkt "Immortals of Aveum", als würde "Doom" auf "Harry Potter" treffen. Wer auf Arcade-Shooter steht, wird hier definitiv seinen Spaß haben.

Abseits der Kämpfe gibt es zudem jede Menge durchaus gut gelungener Rätsel. Indem Ihr immer wieder in vorherige Gebiete zurückkehren könnt, bieten sich mit neu erlernten Fähigkeiten zudem weitere Möglichkeiten zum Erkunden und Tüfteln.

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Das Sammeln und Rätseln ist dabei zum Glück optional und wirkte für mich nie, als wollten die Entwickler hier zusätzliche Spielzeit rausholen. Für mich war es eher eine Gelegenheit, noch mehr mit den Fähigkeiten zu spielen.

Sound und Effekte kommen bei all dem wunderbar wuchtig daher. Einzig die Grafik der Spielwelt wollte mich nicht immer überzeugen. Gerade die sogenannten "Leylines", magische Linien, die sich immer wieder in der Welt finden, sahen für mich etwas billig aus.

Geht die Ballerei dann aber los und es fliegen unendlich viele Zaubersprüche übers Schlachtfeld, war das aber zum Glück schnell vergessen.

Fazit

Wie viele Spieler stand ich "Immortals of Aveum" anfangs ziemlich skeptisch gegenüber. Das "Schießen mit Zaubersprüchen", wie es die ersten Trailer zeigten, war für mich einfach albern. Je mehr Zeit ich mit dem Spiel verbracht habe, umso mehr hat es mich jedoch eines besseren gelehrt.

"Immortals" ist ein Shooter, wie wir ihn heute leider nur noch selten zu Gesicht bekommen. Hier stehen Singleplayer-Spaß und Story ganz im Vordergrund und nach etwa 20 Stunden läuft der Abspann über den Bildschirm.

Der Vorteil daran: Die Entwickler mussten sich keine Sorgen beim Balancing Eurer Sprüche machen und lassen Euch absolute Freiheit beim Spielen. Kein Grind, kein Live-Service, simpler und klassischer Shooter-Spaß mit einer frischen Idee. Wer darauf mal wieder Bock hat, dem kann ich "Immortals of Aveum" durchaus empfehlen.

Titelfoto: EA

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