Leipzig - Square Enix setzt den erfolgreichen Rollenspieleinstand von "Octopath Traveler" aus dem Jahr 2018 fort und veröffentlicht im Februar einen waschechten Nachfolger. Warum der besser gelungen ist als sein Vorgänger, erfahrt Ihr im Test.

Ich bin ehrlich: Der erste Teil von "Octopath Traveler" hat mir nicht so richtig gefallen. Es störte mich, dass die Storys der acht Charaktere immer dem gleichen Kapitelschema folgten und die Verbindung der Figuren erst gegen Ende richtig wichtig wurde.

Aus diesen Schwächen lernt der zweite Ableger nun! Für alle, die das Spiel nicht kennen: "Octopath Traveler" ist ein rundenbasiertes Oldschool-RPG, das vor allen Dingen durch seine bildhübsche HD-2D-Grafik, die zuletzt auch in "Triangle Strategy" verwendet wurde, auf sich aufmerksam macht.

Ihr steuert der Reihe nach acht Figuren in unterschiedlichen Geschichten. Jede davon unterscheidet sich stark von den anderen. Ob Diebin Throne, Händler Partitio oder Jägerin Ochette - Ihr lernt extrem sympathische Figuren mit unterschiedlichen Beweggründen kennen, die ebenso den Charme aus dem Erstlingswerk haben.

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Übrigens: Das neue Abenteuer in der Welt Solistia kann ohne Kenntnisse des Vorgängers genossen werden.

Teil Zwei hat nun deutlich mehr Interaktionen zwischen den einzelnen Charakteren in petto. Es gibt jetzt Kapitel, in denen völlig unterschiedliche Protagonisten aufeinandertreffen und zusammen agieren müssen.

Das stärkt nicht nur die Verbindung, sondern gibt auch etwas mehr taktische Tiefe bei den Kämpfen, die sonst leider immer noch gern nach Schema F ablaufen.

Ihr könnt, wenn ihr Attacken einsetzt, die die Schwäche eines Kontrahenten auslösen und ihnen einen Bruch-Status zuführen, durch den Ihr mehr Schaden anrichtet und die Gegner wiederum ihren Angriff abbrechen müssen.

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Somit laufen die Kämpfe meist so ab, dass Ihr taktisch auf eben jene Bruchszene hinarbeitet, bis Eurer Feind zum großen Schlag ansetzt. Zum Glück haben alle Figuren unterschiedliche Talente, damit Ihr Euch auch zur Genüge ausprobieren könnt. Gerade Ochette mit ihrem Monster-Fang-Talent verdient dabei eine besondere Erwähnung.

Ich hatte etwas Angst, dass "Octopath Traveler II" einfach nur eine schöne Kopie des erfolgreichen Erstlings werden würde. Und ja, in vielen Teilen, gerade zu Beginn des Abenteuers, ähneln sich beide Spiele sehr.

Doch die Kritikpunkte, die ich an dem Werk aus dem Jahr 2018 hatte, wurden ausgebessert. Die Figuren interagieren nun mehr miteinander und während der Kapitel passiert auch mal etwas Überraschendes. Nur das Kampfsystem ist auf Dauer etwas eintönig und die Bosskämpfe können auch mal länger dauern. Das hatte der Geheimtipp "Chained Echoes" zuletzt besser gemacht.

Sei es drum: "Octopath Traveler II" ist auf jeden Fall einen Blick wert. Und wer sich unsicher ist, kann die Demo auf Playstation 4 und 5 oder der Nintendo Switch ausprobieren.