"Star Wars: Squadrons" im Test: Wenn Flugsimulation, dann diese!

Leipzig - Mit "Star Wars: Squadrons" erweitern Publisher EA und Entwickler EA Motives das "Krieg der Sterne"-Franchise um eine neue Flugsimulation, speziell angepasst aber nicht ausschließlich für VR. Dabei bietet das Spiel für einen (Semi-)VR-Titel nicht nur einiges an Tiefe, es überrascht auch mit einigen Features, die EA in letzter Zeit eher selten bediente.

Endlich mal einen X-Wing fliegen: Mit "Star Wars: Squadrons" liefert EA eine Flugsimulation im "Krieg der Sterne"-Universum, die realistischer kaum sein könnte. Dazu gehört natürlich auch die entsprechende Perspektive: Weltraumschlachten werdet Ihr in "Squadrons" nur wie im oberen Bild erleben.
Endlich mal einen X-Wing fliegen: Mit "Star Wars: Squadrons" liefert EA eine Flugsimulation im "Krieg der Sterne"-Universum, die realistischer kaum sein könnte. Dazu gehört natürlich auch die entsprechende Perspektive: Weltraumschlachten werdet Ihr in "Squadrons" nur wie im oberen Bild erleben.  © EA

Frage an die "Star Wars"-Fans da draußen: Wer von Euch wollte sich nicht schon mal hinter das Steuer eines X-Wing oder TIE-Fighters klemmen und zusammen mit Luke Skywalker, 

Han Solo oder unter dem Befehl von Darth Vader Weltraumschlachten bestreiten? Mit "Star Wars: Squadrons" könnt Ihr nun genau das erleben.

Okay, Flugsimulationen im "Star Wars"-Universum gab es auch schon vorher, wie beispielsweise die "Rogue Squadron"-Reihe - und sogar in den "Battlefront"-Spielen waren Luftschlachten enthalten. Der neueste "Krieg der Sterne"-Titel setzt da aber nochmal einen drauf, denn zum einen ist er natürlich für die aktuelle Konsolengeneration produziert (Sorry, "Rogue Squadron", aber Ihr seid mittlerweile ganz schön in die Jahre gekommen). 

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Zum anderen ist das Spiel aufgrund seiner Anpassungen für VR so immersiv wie keine andere "Star Wars"-Flugsimulation. (An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass "Star Wars: Squadrons" nicht ausschließlich via VR, sondern auch ganz einfach über Konsole und PC gezockt werden kann. Deswegen auch im Vorspann die Rede von "Semi"-VR.)

Die Steuerung erfolgt vollständig aus der First-Person-Perspektive. 

Wollt Ihr einen Blick auf Euren Flieger werfen, könnt Ihr das nur zwischen den Missionen im Hangar. Geht es raus ins All, steuert Ihr Euer Schiff stets aus dem Cockpit heraus. Aufgrund der Perspektive hatte ich zwar anfangs ordentlich mit der Orientierung und Übersicht zu kämpfen (im Weltall gibt es eben auch kein Oben oder Unten). Hat man sich aber einmal dran gewöhnt, erlebt man großartig inszenierte Weltraumschlachten, die realistischer kaum sein können.

Besonders cool: Wer noch eine Schippe drauflegen möchte, kann sogar zusätzliche HUD-Elemente ausschalten und sich ganz allein auf die Steuerelemente und Anzeigen des jeweiligen Fliegers verlassen. Die sind allesamt voll funktionsfähig. So geht Simulation!

Review zu "Star Wars: Squadrons": Die Taktik muss sitzen!

Wollt Ihr X-Wing und Co. von außen betrachten, müsst Ihr dazu in den Hangar zurückkehren. Keine Sorge, sowohl während als auch zwischen den Kämpfen im All macht "Star Wars: Squadrons" eine gute Figur. Die Grafik gehört ohne Frage zu den besten, die wir bisher in einem VR-Titel gesehen haben.
Wollt Ihr X-Wing und Co. von außen betrachten, müsst Ihr dazu in den Hangar zurückkehren. Keine Sorge, sowohl während als auch zwischen den Kämpfen im All macht "Star Wars: Squadrons" eine gute Figur. Die Grafik gehört ohne Frage zu den besten, die wir bisher in einem VR-Titel gesehen haben.  © EA

Über die wurde übrigens in anderen Tests gesagt, dass sie keine Simulation wie beispielsweise "Wing Commander" sei. Meine Meinung dazu: Hab ich nicht gespielt, kann ich nicht beurteilen. 

"Star Wars: Squadrons" ist meine erste Flugsimulation (oh Mann, Ihr hättet mal meine ersten Flugversuche sehen sollen) und über sie kann ich nur sagen, dass sie mir einiges an Tiefe bot. Es gibt unterschiedliche Schiffe, die man je nach Mission und Aufgabe mit verschiedenen Komponenten (Laser, Raketen, Abwehrsysteme, Antrieb, Schilde) versehen kann. 

Während der Kämpfe lässt sich die Energie des Schiffes wiederum auf Waffen, Antrieb und Schilde verlagern. Dadurch kann der eigene Starfighter zum einen an verschiedene Gegebenheiten angepasst werden (Mehr Energie für die Waffen, um mehr Schaden zu verursachen, etc.). 

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Im weiteren Verlauf ergeben sich zudem spannende Manöver, wenn Ihr beispielsweise alle Energie plus Extra-Boost auf Eure Antriebe schaltet und dann mit Eurem X-Wing oder TIE-Fighter einen Drift hinlegt, um schnell zu wenden und wieder anzugreifen. 

In einigen Kampagnen-Missionen und vor allem im Multiplayer könnt Ihr Euch außerdem für Bomber oder auch Support-Schiffe entscheiden, um zusätzliche Feuerkraft zu liefern oder Euren Kameraden beispielsweise Extra-Schilde zu verpassen. Ihr müsst also nicht nur Euer eigenes Schiff beherrschen, auch die Taktik Eures Fliegerschwadrons ist entscheidend, um vor allem in den sogenannten "Flottengefechten" zu bestehen.

Kritik an "Star Wars: Squadrons": "Flottengefecht" und dann?

Und auch die Einzelspieler-Kampagne rund um die beiden Fliegerschwadrone Vanguard (Rebellen) und Titan (Imperium) weiß mehr als nur zu überzeugen. Wer hätte gedacht, dass die Story in einer Flugsimulation so spannend sein könnte.
Und auch die Einzelspieler-Kampagne rund um die beiden Fliegerschwadrone Vanguard (Rebellen) und Titan (Imperium) weiß mehr als nur zu überzeugen. Wer hätte gedacht, dass die Story in einer Flugsimulation so spannend sein könnte.  © EA

Womit wir auch schon beim Multiplayer und dem vielleicht größten Kritikpunkt an "Star Wars: Squadrons" sind. 

Hier habt Ihr die Wahl zwischen den sogenannten "Dogfights" (Fünf-gegen-Fünf-Team-Deathmatch) und den bereits erwähnten "Flottengefechten". Darin tretet Ihr in mehreren Stages sowohl gegen KI-Gegner als auch andere Spieler an, bis schließlich eine Seite das feindliche Flaggschiff zerstört hat. Angenehm kurzweilige Taktik-Kämpfe sind hier bereits vorprogrammiert.

Viel mehr hat der Mehrspieler-Modus dann leider aber auch nicht zu bieten, und viel mehr soll (zumindest nach aktuellem Stand) auch nicht kommen, denn - und das ist die erste Überraschung für ein Spiel aus dem Hause EA: "Star Wars: Squadrons" - soll ein in sich geschlossenes Spiel sein. EA hat bereits vorab angekündigt, dass alle Belohnungen einzig und allein über das Spielen des Spiels freigeschaltet werden können. DLCs oder andere Games-as-a-Service-Elemente sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht angekündigt.

Das hat jedoch auch etwas Gutes (und damit kommen wir zur zweiten Überraschung für ein EA-Spiel): Die Einzelspieler-Kampagne hat in "Star Wars: Squadrons" viel mehr Bedeutung. Und sie ist auch noch richtig gut! Ihr kämpft sowohl aufseiten der Rebellen als auch des Imperiums, helft dabei, einen Sternenzerstörer zu stehlen oder sichert beispielsweise die Flucht Eures Spions aus einer feindlichen Basis. 

Zwischen den Missionen könnt Ihr Euch im Hangar mit Euren Teammitgliedern unterhalten, wobei immer wieder deutlich wird, dass beide Seiten, alle Figuren, ihre eigenen Beweggründe dafür haben, ihn die Schlacht zu ziehen (auch wenn das Imperium dann manchmal doch etwas zu fies daher kommt). 

"Star Wars: Squadrons" fühlte sich dadurch für mich viel mehr wie das großartige Spin-Off "Rogue One" an und glücklicherweise nicht wie das Übliche "Gut gegen Böse"-Gehabe, das man aus den Hauptfilmen kennt.

Fazit: "Star Wars: Squadrons" mag nicht jedermanns Sache sein, denn ja, es ist und bleibt eine Flugsimulation. Wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt, oder besser noch daran seinen Gefallen findet, erhält mit dem neuesten Spiel des "Star Wars"-Universums einen der vielleicht besten Vertreter seines Genres, den der Markt aktuell zu bieten hat. Die Weltraum-Kämpfe sind grandios in Szene gesetzt und spielen sich unglaublich realistisch, die Story ist spannend und - was wir bisher noch gar nicht erwähnt haben - das Spiel sieht vor allem für einen VR-Titel wahnsinnig gut aus!

Einzig der Multiplayer hätte gern etwas mehr Inhalt bekommen können. Bedenkt man jedoch, dass das Spiel für um die 40 Euro erhältlich ist, kann man hier eigentlich nur zugreifen.

Titelfoto: EA

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