Stimmaufnahmen der Titan-Insassen werden untersucht: Drohen Kriminalermittlungen?

Everett (USA) - Das Tauchboot-Unglück nahe der versunkenen "Titanic" wird derzeit von der Transport-Sicherheitsbehörde Kanadas (TBS) untersucht. Die letzten Stimmaufnahmen der fünf Insassen der "Titan" sollen Aufschluss darüber geben, ob strafrechtliche Konsequenzen für Betreiber OceanGate drohen.

Noch Tage nach dem Verschwinden des Mini-U-Boots "Titan" suchte man nach seinem Verbleib. Vergebens, denn wie sich herausstellte, implodierte das Tauchboot bereits kurz nachdem die Expedition zum Titanic-Wrack gestartet war.
Noch Tage nach dem Verschwinden des Mini-U-Boots "Titan" suchte man nach seinem Verbleib. Vergebens, denn wie sich herausstellte, implodierte das Tauchboot bereits kurz nachdem die Expedition zum Titanic-Wrack gestartet war.  © -/OceanGate Expeditions/AP/dpa

Wie die Zeitung New York Post berichtete, wurde bereits am vergangenen Samstag die "Polar Prince", das Leitschiff des OceanGate-U-Boots "Titan", von den kanadischen Beamten besucht.

Dabei ging es um die Sicherung von "Informationen vom Reisedaten-Schreiber des Schiffes sowie anderen Schiffssystemen, die nützliche Informationen enthalten".

Die Vorsitzende der kanadischen Transport-Sicherheitsbehörde, Kathy Fox, gab gegenüber dem Nachrichtensender CNN an, herausfinden zu wollen, "was passiert ist und warum und was geändert werden muss, um die Wahrscheinlichkeit oder das Risiko solcher Ereignisse in der Zukunft zu verringern".

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Sprachaufnahmen, welche die letzten Momente der Insassen des Mini-Tauchboots festhielten, könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Während die TBS betonte, der Zweck der Ermittlungen bestehe nicht in Schuldzuweisungen, prüfen Behörden, ob der Fall des U-Boots "Titan" strafrechtliche Untersuchungen rechtfertigen könnte.

Auf dem Schiff "Polar Prince" werden die letzten Daten und Informationen zusammengetragen, die von dem Mini-U-Boot "Titan" gesendet wurden - darunter auch Stimmaufnahmen seiner Insassen.
Auf dem Schiff "Polar Prince" werden die letzten Daten und Informationen zusammengetragen, die von dem Mini-U-Boot "Titan" gesendet wurden - darunter auch Stimmaufnahmen seiner Insassen.  © Adrian Wyld/The Canadian Press/AP/dpa

Strafrechtliche Ermittlungen nur im Fall von verdächtigen Informationen

V.l.n.r.: Titanic-Abenteurer Paul-Henri Nargeolet (†77), OceanGate-Gründer Stockton Rush (†61), Milliardär Hamish Harding (†58) sowie das Vater-Sohn-Gespann Shahzada (†48) und Suleman Dawood (†19).
V.l.n.r.: Titanic-Abenteurer Paul-Henri Nargeolet (†77), OceanGate-Gründer Stockton Rush (†61), Milliardär Hamish Harding (†58) sowie das Vater-Sohn-Gespann Shahzada (†48) und Suleman Dawood (†19).  © Bildmontage: Uncredited/AP/dpa, Oceangate/ZUMA Press Wire Service/dpa

Zu diesem Zusammenhang äußerte sich der Superintendent der kanadischen Polizei, Kent Osmond, am Samstag: "Eine solche [strafrechtliche] Ermittlung wird nur dann fortgesetzt, wenn unsere Untersuchung der Umstände darauf hindeutet, dass möglicherweise gegen Straf-, Bundes- oder Landesgesetze verstoßen wurde", sagte er gegenüber Reportern.

Vom Tauchboot selbst sind im besten Fall nur noch Trümmer übrig, denn es wird davon ausgegangen, dass die "Titan" implodierte. Bereits nach einer Stunde und etwa 45 Minuten wurde die Kommunikation der Titanic-Expedition unterbrochen.

Es ist unwahrscheinlich, dass nach einer solchen Implosion Überreste der fünf Insassen geborgen werden können.

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Auskunft über die letzten Momente des 19-jährigen Suleman Dawood, seines Vaters Shahzada Dawood (48), des britischen Milliardärs Hamish Harding (58), des Titanic-Abenteurers Paul-Henri Nargeolet (77) sowie des OceanGate-Gründers und CEO Stockton Rush (61) können also nur Logbuch- und Stimmaufzeichnungen des Leitschiffes geben.

Titelfoto: Bildmontage: Uncredited/AP/dpa, -/OceanGate Expeditions/AP/dpa

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