Coronavirus in Bayern: Kritik und Lob für Markus Söder

Das Coronavirus hat Bayern fest im Griff. Als südliches Bundesland werden - wegen der Nähe zu stark betroffenen Ländern - teils strengere Maßnahmen getroffen, als im Rest des Landes. 

Wir halten Euch >>> hier im Ticker zur aktuellen Lage in Bayern auf dem Laufenden. 

Update 16. April, 23 Uhr: "Umsonst & Draußen"-Festival fällt aus

Das "Umsonst & Draußen"-Festival in Würzburg findet wegen der Ausbreitung des Coronavirus in diesem Jahr nicht statt. 

Von dem Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August sei auch das traditionsreiche Festival betroffen, teilten die Veranstalter am Donnerstagabend mit. Die 33. Auflage des Festivals hätte vom 18. bis 21. Juni 2020 in Würzburg stattfinden sollen.

"Selbstverständlich stimmt uns diese Absage genauso wie die bislang noch nie da gewesene Gesamtsituation sehr traurig, auch wenn wir die Entscheidung der Politik zum Schutz der Bevölkerung uneingeschränkt unterstützen", sagte Geschäftsführer Ralf Duggen laut Mitteilung. 

Die Veranstalter baten Sponsoren, Unterstützer und Partner um finanzielle Unterstützung, da ein Ausfall des Festivals "für den gemeinnützigen Verein finanziell extrem schwer zu verkraften" sei.

Update 16. April, 18 Uhr: Bayerns ausgefallene Sport-Highlights

Finalpartien um deutsche Meisterschaften, Tennis der Spitzenklasse, Triathlon und Sportklettern sowie als vermeintliche Krönung die Fußball-EM in München: Wegen der Corona-Krise fallen in Bayern sportliche Höhepunkte im Frühjahr und Frühsommer aus. Großveranstaltungen bleiben noch mindestens bis zum 31. August generell verboten.

Alle Infos gibt es >>> hier.

Festtage waren in der Allianz Arena geplant. Diese fallen aus.
Festtage waren in der Allianz Arena geplant. Diese fallen aus.  © picture alliance/dpa

Update 16. April, 17.55 Uhr: Modeunternehmen Hallhuber rettet sich in Schutzschirmverfahren

Das Münchner Modeunternehmen Hallhuber hat in der Corona-Krise ein Schutzschirmverfahren eingeleitet, "um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden". Das Amtsgericht München habe dem Antrag stattgegeben, teilte das Unternehmen mit. "Wir waren bis Januar 2020 sehr erfolgreich unterwegs, aber die behördlich angeordneten Schließungen unserer Verkaufsflächen setzen uns jetzt hart zu", sagte Vorstandschef Rouven Angermann.

Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht den Rechtsanwalt Christian Gerloff. Der Vorstand muss jetzt innerhalb von drei Monaten einen Sanierungsplan ausarbeiten. Die Löhne der 2000 Mitarbeiter seien gesichert, teilten Unternehmen und Sachwalter mit. Hallhuber vertreibt sein Sortiment europaweit in 380 Läden und Verkaufsflächen sowie online.

Beim Schutzschirmverfahren wird kein Insolvenzverwalter eingesetzt, sondern ein Sachwalter bestellt, der die Geschäftsführung überwacht. Um einen Schutzschirmantrag zu stellen, muss das Unternehmen zahlungsfähig sein und eine Sanierung möglich erscheinen.

Update 16. April, 17.50 Uhr: Corona-Lockerungen überfällig, mehr Notbetreuung nötig

Die Opposition hat die minimale Lockerung der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen durch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als überfällig bezeichnet - und zudem eine Ausweitung der Notbetreuung für Kinder verlangt.

"Die staatlich verordnete Vereinsamung der Menschen in Single-Haushalten wurde endlich korrigiert", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze - ab Montag ist im Freien auch der Kontakt zu einer Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt. "Mit der Angleichung an die bundesweiten Regelungen ermöglicht man nun wieder maßvollen sozialen Kontakt, der der Gefahr der Vereinsamung und seelischen Erkrankungen entgegenwirkt." 

Auch SPD-Fraktionschef Horst Arnold wertete dies als "wichtiges Signal". Denn für viele, vor allem Ältere und Alleinstehende, stelle die Corona-Krise eine große, auch psychische Belastung dar, betonte er.

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann wertete die neuen Maßgaben zur Öffnung von Geschäften als "ersten guten Schritt, der aber noch nicht konsequent zu Ende gedacht ist". Auch in vielen großen Geschäften mit einer Fläche von mehr als 800 Quadratmetern, die weiterhin geschlossen bleiben müssen, wäre Abstandhalten problemlos möglich. FDP-Fraktionschef Martin Hagen hinterfragte, warum die meisten Geschäfte erst eine Woche später öffnen dürfen als in den benachbarten Bundesländern. Eine schlüssige Begründung für den bayerischen Sonderweg sei die Staatsregierung schuldig geblieben.

Grüne und SPD forderten eine Ausweitung der Notbetreuung für Kinder. "Zum Beispiel für Schülerinnen und Schüler aus sozial schwachen Familien", sagte Schulze. Die Wissenslücke zwischen zuhause gut betreuten und begleiteten Kindern und denen, die weitgehend auf sich allein gestellt seien, dürfe nicht weiter auseinanderklaffen.

Die FDP forderte eine Perspektive zur Öffnung von Kitas. "Ich erwarte, dass die Staatsregierung keine allzu kleinen Schritte macht und dadurch alle in Unsicherheit lässt. Sie muss den Familien eine Perspektive zur Öffnung der Kitas für alle Kinder geben", sagte Fraktionsvize Julika Sandt. Das sei existenziell wichtig.

Markus Bayerbach (AfD) kritisierte, der lange Unterrichtsausfall sorge für eine große Ungerechtigkeit bei den Prüfungen. "Medienaffinität der Lehrer, technische Möglichkeiten und die völlig unterschiedlichen Voraussetzungen im Heimunterricht, sowie die Unterstützung des Elternhauses haben jetzt einen unangemessenen Einfluss auf die Prüfungsvorbereitung", sagte er. "Prüfungen können dieses Jahr nicht mehr fair bewertet werden, weil es nicht mehr alleine um Fleiß und Begabung der Schüler geht, sondern um die äußeren Umstände." 

Dafür müsse ein Ausgleich geschaffen werden.

Markus Söder hat einige Lockerungen für Bayern verkündet.
Markus Söder hat einige Lockerungen für Bayern verkündet.  © Sven Hoppe/dpa

Update 16. April, 17.35 Uhr: Erlangen sagt Bergkirchweih ab - auch Comic-Salon gestrichen

Die traditionell um Pfingsten herum abgehaltene Erlanger Bergkirchweih, eines der bekanntesten Volksfeste in Bayern und eines der größten im Großraum Nürnberg, findet in diesem Jahr nicht statt. Das teilte die Stadt Erlangen am Donnerstag mit. 

Das seit mehr als 260 Jahren ausgetragene und in diesem Jahr für die Zeit vom 28. Mai bis 8. Juni geplante Fest gilt in Erlangen und Umgebung als "fünfte Jahreszeit". Jedes Jahr kommen rund eine Million Menschen auf den "Berch".

"Mit der heutigen Absage der Staatsregierung dürfte auch dem größten Optimisten klar gewesen sein, dass es 2020 zu Pfingsten keine Bergkirchweih geben kann", sagte Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel.

Die seit 1755 gefeierte Kirchweih am Erlanger Buchberg ist seit ihrem Bestehen erst 17 Mal ausgefallen. Neben den beiden Weltkriegen waren die Weltwirtschaftskrise 1919 und 1920, der Tod König Ludwigs II. im Jahr 1886 sowie eine Hungersnot in den Jahren 1771 und 1772 Gründe für Absagen oder Abbrüche.

Neben der Bergkirchweih sagte die Stadt auch den Erlanger Comic-Salon, die größte und wichtigste Veranstaltung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum ab, die von 11. bis 14. Juni hätte stattfinden sollen.

Update 16. April, 17.15 Uhr: Bayerischer Einzelhandel von Söders Kurs enttäuscht

Der bayerische Einzelhandel hat die verzögerte Öffnung der Läden im Freistaat kritisiert. "Wir sind enttäuscht", sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, am Donnerstag. Es gebe viel "Kopfschütteln, Wut und Unverständnis", weil der Freistaat die Beschränkungen eine Woche später als die übrigen Bundesländer lockere.

Viele Händler "kämpfen ums Überleben, da zählt jeder Tag", sagte Ohlmann. Eine Woche ohne Umsatz bedeute für den bayerischen Einzelhandel - ohne Lebensmittelhandel - einen Ausfall von 1,1 Milliarden Euro. In den Bekleidungsgeschäften liege die Frühjahrsmode nun noch länger, "auch das ist verderbliche Ware". 

Weil die Läden in den anderen Ländern früher öffneten, sei Einkaufstourismus über die Landesgrenze die Folge: "Das haben wir ja bei den Garten- und Baumärkten schon gesehen."

Dass Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche geschlossen bleiben, sei willkürlich. Ein Möbelgeschäft mit 2000 Quadratmetern könne Abstandsregeln genauso einhalten wie ein kleiner Supermarkt, sagte Ohlmann. Dass Ministerpräsident Markus Söder eine Öffnung der großen Geschäfte und Kaufhäuser in circa zwei bis drei Wochen für denkbar halte, sei zu vage.

Ab 20. April dürfen in Bayern Gärtnereien, Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen, ab 27. April die kleineren Läden sowie alle Auto-, Fahrrad- und Buchhändler. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Ohlmann. Profitieren dürfte der Handel in den Klein- und Mittelstädten. Für die kleinen Läden in den Großstädten dagegen werde sich das Öffnen kaum lohnen, weil die großen Kaufhäuser und Sportläden in den Einkaufsstraßen weiter geschlossen blieben.

Update 16. April, 16.34 Uhr: BMW International Open fallen wegen Coronavirus-Pandemie aus

Die BMW International Open der Golfprofis vor den Toren Münchens sind wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Diese Entscheidung gab der Veranstalter des Events nach enger Abstimmung mit der European Tour am Donnerstag bekannt.

Die Organisatoren haben sich zu dem Schritt entschlossen, nachdem Großveranstaltungen in Deutschland generell bis mindestens zum 31. August verboten bleiben. Im vergangenen Jahr hatte Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer die BMW Open auf dem 16. Rang beendet. 

Den Sieg bei der Veranstaltung im Golfclub München Eichenried hatte sich Andrea Pavan aus Italien gesichert.

Update 16. April, 16.30 Uhr: Audi-Gewinn massiv eingebrochen

Der Autobauer Audi rechnet für das erste Quartal mit einem Betriebsgewinn von nur noch 15 Millionen Euro - nach 1,2 Milliarden im bereits schwachen Vorjahresquartal. Der Umsatz dürfte auf rund 12,5 Milliarden Euro gesunken sein, teilte die VW-Konzerntochter am Donnerstag in Ingolstadt mit. Die operative Umsatzrendite liege bei 0,1 Prozent.

Die Corona-Pandemie habe den Autohandel zum Erliegen gebracht, das Absinken der Kundennachfrage und Lieferengpässe führten dann zu Produktionsstopps, erklärte das Unternehmen. In den Autofabriken stehen die Bänder seit Wochen, Ende April sollen die ersten wieder schrittweise anlaufen.

"Der Audi Konzern plant, die Produktion mit erhöhten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter stufenweise hochzufahren. Die Entwicklung in China zeigt, dass eine Rückkehr zur Normalität und eine wirtschaftliche Erholung im weiteren Jahresverlauf möglich erscheint", teilte das Unternehmen mit.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen sei die bisherige Jahresprognose nicht mehr zu halten: "Die durch die Pandemie hervorgerufenen Auswirkungen auf die Kundennachfrage, Lieferketten und die Produktion sind aktuell nicht verlässlich einschätzbar." Wann eine neue Prognose möglich sei, sei nicht absehbar.

Der Gewinn ist bei Audi massiv eingebrochen. (Symbolbild)
Der Gewinn ist bei Audi massiv eingebrochen. (Symbolbild)  © Uli Deck/dpa

Update 16. April, 16.15 Uhr: Bayerns Handwerk fordert Steuersenkungen und öffentliche Aufträge

Der Bayerische Handwerkstag fordert rasche Steuersenkungen und Investitionen von Staat und Kommunen. 

"Betriebe aus fast allen Gewerken haben schon über Wochen keine Einnahmen erzielt. Kosten für den Lebensunterhalt und Mietzahlungen laufen aber weiter", sagte Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl am Donnerstag. 

Um die Insolvenzen gering zu halten, reichten die bisherigen Hilfen nicht.

Die öffentliche Hand müsse die Nachfrage ankurbeln und selbst beschleunigt Aufträge vergeben. Notwendig sei auch eine Entlastung bei der Einkommensteuer und der schnelle, vollständige Abbau des Solidaritätszuschlags. Die Kommunen sollten die Grund- und Gewerbesteuer senken, forderte der Handwerkspräsident.

Die Öffnung der Meisterschulen im Freistaat am 27. April sei richtig. Die Bildungseinrichtungen des Handwerks sollten bald und noch vor den Berufsschulen wieder öffnen dürfen. 

Nach der Krise "brauchen wir bestens ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker, um unsere Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen", sagte Peteranderl.

Update 16. April, 16.05 Uhr: Entscheidung zum Oktoberfest laut Reiter noch im April

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat eine Entscheidung zum Oktoberfest noch im April angekündigt. 

Die Entscheidung der Ministerpräsidenten, dass es bis Ende August keine Großveranstaltungen geben kann, betreffe natürlich auch Volksfeste, sagte Reiter am Donnerstag. 

"Ich teile dabei die Skepsis von Ministerpräsident Söder, dass es aus heutiger Sicht schwer vorstellbar ist, dass das Oktoberfest, als größtes Volksfest der Welt, dieses Jahr stattfinden wird. Mit dem Ministerpräsidenten habe ich vereinbart, dass wir dazu noch im April eine Entscheidung treffen werden."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte gesagt, er sei sehr skeptisch und könne sich kaum vorstellen, dass das Oktoberfest in diesem Jahr möglich sei. 

Die Wiesn sollte am 19. September beginnen und am 4. Oktober enden.

Update 16. April, 16 Uhr: Update Regensburger Profis verzichten auf Teil des Gehalts

In einem Offenen Brief an ihre Fans haben sich die Fußballer des SSV Jahn Regensburg in der Coronavirus-Krise zu einem teilweisen Gehaltsverzicht bereit erklärt. 

"Die Mannschaft wird dem Vorbild von Geschäftsführung, Trainerteam und Abteilungsleitern geschlossen folgen und verzichtet daher freiwillig ab April 2020 auf einen Teil ihres Grundgehalts sowie ihrer Prämien", hieß in dem am Donnerstag vom Zweitligisten veröffentlichten Schreiben.

Die Mannschaft sei "in Abhängigkeit von den weiteren Entwicklungen" auch bereit, auf noch mehr Geld zu verzichten. 

"Wir verstehen dies als Zeichen, mit dem wir unsere Solidarität und Identifikation mit dem SSV Jahn, seinen Mitarbeitern und allen Anspruchsgruppen zum Ausdruck bringen möchten", hieß es.

Update 16. April, 15.15 Uhr: Lockerungen ab 20. April, Motorrad-Ausflüge weiter untersagt

Die Ausgangsbeschränkungen gelten verlängert bis zum 3. Mai, ab dem 20. April finden erste Lockerungen der Maßnahmen statt. 

Spritztouren mit Auto oder Motorrad zum Spaß bleiben weiter verboten. 

"Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitmenschen und stellen Sie eigene Interessen zurück! Es geht um die Gesundheit und das Leben einer Vielzahl von Menschen!", appellierte das Bayerischen Innenministerium auf Twitter

Update 16. April, 15 Uhr: 107 neue Corona-Fälle in München

In München wurden am Donnerstag (Stand 13.30 Uhr), 107 neue Corona-Fälle bestätigt. 

Damit haben sich bislang insgesamt 4927 Menschen in der Landeshauptstadt mit dem Coronavirus infiziert. 

In dieser Zahl enthalten sind 2655 Personen, die bereits genesen sind sowie 78 Todesfälle.

Update 16. April, 14.50 Uhr: Elternverband fordert Leihgeräte für digitalen Unterricht

Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen.
Stühle stehen in einem Klassenzimmer in einer Grundschule auf den Tischen.  © Caroline Seidel/dpa

Der bayerische Elternverband fordert mit Blick auf den digitalen Unterricht für jeden Schüler eine ausreichende technische Ausstattung ab nächster Woche. 

"Mit der Fortsetzung des Fernunterrichts nach den Osterferien drohen diejenigen Schüler weiter ins Hintertreffen zu geraten, die zu Hause kein digitales Endgerät wie Laptop oder Tablet haben", teilte der schulartübergreifende Verband am Donnerstag mit. 

"Wir fordern die Schulen und Schulträger auf, diesen Schülern spätestens am ersten Schultag eines der mobilen Geräte zu leihen, die jetzt in den Schulen nicht benötigt werden", sagte der Vorsitzende Martin Löwe.

Long Covid hat Sophias Leben zerstört: "Ich denke nicht, dass ich normal arbeiten kann"
Coronavirus Long Covid hat Sophias Leben zerstört: "Ich denke nicht, dass ich normal arbeiten kann"

Schließlich seien diese Geräte aus öffentlichen Mitteln für die Schüler angeschafft worden. "Es wäre sinnlos, sie in Zeiten des Bedarfs ungenutzt in den Schulen herumstehen zu lassen", betonte Löwe. 

Wie viele Schüler entsprechende Geräte benötigten, sei unklar, sagte die stellvertretende Vorsitzende Henrike Paede. Eine entsprechende Online-Umfrage sei gerade wegen der fehlenden Ausstattung der Betroffenen wenig aussagekräftig.

"Das wird ein kleiner Anteil sein, aber einer, den man auch nicht vernachlässigen darf, denn das sind genau die Familien, in denen prekäre Verhältnisse herrschen, die bildungsfern sind, und deshalb ist das da umso wichtiger", betonte Paede. 

Zusätzlich organisiert der Elternverband deshalb eine Börse für Tablet, Drucker & Co.

Update 16. April, 14.45 Uhr: Bayerns Drittligisten: Fortführung der Saison alternativlos

Bayerns Fußball-Drittligisten haben sich klar für eine schnellstmögliche Fortführung der Saison ausgesprochen, auch wenn dies nur mit Geisterspielen möglich ist. 

Das teilte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) nach einer Videoschalte der fünf Vereine mit Verbandsvertretern am Donnerstag mit. "Es gibt für uns gar keine andere Lösung, als die Saison zu Ende zu spielen, weil nur dann ein sportlich faires Endergebnis zustande kommt", sagte Manfred Schwabl von der SpVgg Unterhaching.

"Ansonsten sehe ich eine große Gefahr, dass der Fortbestand dieser ohnehin wirtschaftlich problematischen 3. Liga auf dem Spiel steht."

Vom FC Ingolstadt hieß es: "Geisterspiele sind nicht schön, aber überhaupt kein Fußball ist die schlechteste Lösung. Daher wollen wir so schnell wie möglich versuchen, diese Saison auf sportlichem Wege zu Ende zu bringen." Die Würzburger Kickers, der TSV 1860 München und die Reserve des FC Bayern sehen das ähnlich. Ligaweit befürworten 13 von 20 Vereinen eine Fortführung ohne Fans - der Rest will abbrechen.

Rainer Koch, der Chef des BFV und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), lobte die Meinung seiner fünf Clubs. 

"Diese einhellige Auffassung der aktuellen Situation ist eine ebenso feste wie gute Basis, um den Schaden in Zusammenarbeit mit den weiteren Drittligisten so gut es geht zu minimieren", sagte er.

Der chinesische Turm ragt im menschenleeren Biergarten im Englischen Garten in die Höhe.
Der chinesische Turm ragt im menschenleeren Biergarten im Englischen Garten in die Höhe.  © Peter Kneffel/dpa

Update 16. April, 14.40 Uhr: Nur wenige Menschen laut Umfrage für Gottesdienste mit Gläubigen

Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten öffentliche Gottesdienste in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge für nicht notwendig. 

Laut einer repräsentativen Untersuchung durch das in Erfurt ansässige Meinungsforschungsinstitut Insa Consulere für die katholische Zeitung "Tagespost" (Würzburg) sind nur zwölf Prozent der Deutschen der Meinung, Vor-Ort-Gottesdienste auch während der Pandemie zu erlauben.

Unter den Katholiken sprechen sich demnach nur 15 Prozent dafür aus, dass Gläubige derzeit bei Gottesdiensten persönlich anwesend sein dürfen. 69 Prozent seien dagegen. Bei den Protestanten seien 13 Prozent dafür, 71 Prozent dagegen. Für die Erhebung wurden zwischen dem 10. und dem 13. April genau 2108 Erwachsene befragt.

Bis mindestens Ende April werden Gottesdienste in Bayern wegen der Corona-Krise weiter nicht möglich sein. Danach könnte es aber eine Ausnahme für religiöse Versammlungen geben. "Die einzige Veranstaltung, die wir ab Mai für möglich halten, sind Gottesdienste", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München nach einer Sitzung des Kabinetts.

Es sei wichtig, grundrechtlich geschützte Rechte der Religionsausübung wieder zu ermöglichen. Final sei dies aber noch nicht entschieden. Um Gottesdienste zu erlauben, brauche es aber auch kluge Konzepte zum Infektionsschutz, sagte Söder. 

Denkbar sei auch, mehrere Gottesdienste über den Tag zu verteilen und vor allem in den größeren Kirchen mehr Abstände bei den Besuchern zu garantieren.

Update 16. April, 14.30 Uhr: Autohandel unter Druck: Branchenexperte erwartet Rabatte

Für Autokäufer erwartet Branchenexperte Stefan Bratzel goldene Zeiten. 

Beim Autohandel hätten sich hohe Lagerbestände aufgetürmt, der Verkaufsdruck bei Neu- und Gebrauchtwagen sei hoch: "Rabatte werden notwendig sein", sagte der Wirtschaftsprofessor der Fachhochschule Bergisch Gladbach am Donnerstag. Darüber hinaus stünden staatliche Kaufprämien in Aussicht.

Für die Autobranche sei jetzt die Nachfrage die kritischste Seite. Die Verkaufszahlen in Deutschland dürften von Januar bis Ende April ein Drittel unter dem Vorjahr liegen. Auch wenn die Autohäuser jetzt wieder öffneten, kämen wegen Kurzarbeit, steigender Arbeitslosigkeit und Rezession weniger Kunden zu ihnen. 

Aber ihre Lager seien voll, jedes Auto koste pro Standtag 28 Euro, "die Insolvenzrate steigt", sagte Bratzel. Und zugleich wachse der Druck der Autohersteller mit dem Neustart der Produktion.

Allerdings werde auch das Hochfahren der Fertigung samt der internationalen Lieferketten nicht einfach: "Die Zahl der Zulieferer kurz vor der Insolvenz steigt deutlich." 

Außerdem seien die Taktzeiten in den Werken wegen Corona-Vorsichtsmaßnahmen langsamer, die Produktion sei geringer und teurer. Bratzel rechnet mit einem Rückgang der Autoproduktion im laufenden Jahr weltweit um 17 Prozent, in Europa sogar um 21 Prozent.

Dabei seien Kaufprämien bereits vorausgesetzt, sonst dürfte der Einbruch noch tiefer werden. Der Wirtschaftsforscher schlug 10 000 Euro Zuschuss für neue Elektroautos und 6000 Euro für Hybridautos vor. Die Kosten sollten sich die Steuerzahler und die Autohersteller teilen. 

Darüber hinaus könnten flexible Auto-Abos mit kurzen Kündigungsfristen eine Alternative für Kunden sein, die jetzt zögerten.

Update 16. April, 14.20 Uhr: Grüne fordern Evaluation der Corona-Maßnahmen im Landtag

Knapp vier Wochen nach Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern fordern die Landtagsgrünen einen Bericht zu den Grundrechtseinschränkungen durch die Corona-Maßnahmen. 

"Die drastischen Maßnahmen haben wir Grüne mitgetragen und wir sind der Meinung, dass eine erste Evaluation angebracht ist", sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Toni Schuberl, am Donnerstag in München. 

Es sei an der Zeit, die Maßnahmen gegen die Pandemie im Detail nachzubessern und gerichtsfest zu machen. Manches sei einfach unverhältnismäßig und schwer nachvollziehbar.

Nach Ansicht der Grünen müssen alle Maßnahmen im Innen- und im Rechtsausschuss des Landtags diskutiert und bewertet werden. 

"Klar ist, dass in der Corona-Katastrophe schnelles Handeln der Politik angesagt ist und die Exekutive Spielräume braucht. Aber gerade angesichts der massiven Eingriffsbefugnisse und des Ausdünnens beziehungsweise gar Aussetzens elementarer Freiheitsrechte ist hier selbstredend auch der Landtag gefordert", sagte Martin Runge, der zugleich auch Vorsitzender des Innenausschusses im Landtag ist.

Auf der Pressekonferenz nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts war Abstand geboten.
Auf der Pressekonferenz nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts war Abstand geboten.  © Sven Hoppe/dpa

Update 16. April, 14.15 Uhr: Söder hält Bundesligaspiele ohne Zuschauer für denkbar

Im Fall eines Neustarts der Fußball-Bundesliga hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Spiele ohne Zuschauer für nicht ausgeschlossen. 

Man werde die Möglichkeit von Geisterspielen in den nächsten Wochen diskutieren, sagte Söder am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in München. "Ich halte es für denkbar."

Söder sagte, dass das Thema Profifußball in den nächsten Wochen weiter diskutiert werde. "Die Liga selber erstellt ein intensives, und wie ich auf den ersten Blick sehe und höre, sehr gutes" Hygienekonzept. 

"Wir werden es jetzt nochmal genau bewerten und dann muss man sehen, ob man Geisterspiele erlaubt. Also Spiele mit Zuschauern sicher nicht, aber das andere muss man bewerten."

Söder verwies darauf, dass die "Relevanz von Fußball möglicherweise nicht allein in der finanziellen Wirkung liegt, sondern auch in der psychologischen Wirkung". Der Fußball sei für "sehr viele Menschen" ein "Teil von Freude".

Die Bundesliga pausiert wegen der Corona-Krise noch mindestens bis Ende April. Die für diesen Freitag geplante außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga zu weiteren Maßnahmen wurde auf den 23. April verlegt.

Update 16. April, 14.05 Uhr: Insgesamt über 1000 Todesfälle in Bayern

Die Zahl der Todesfälle in Bayern überschritt die 1000-Marke, teilte das Landesamt für Gesundheit am Donnerstag auf seiner Website mit. 

35.523 Infektionen wurden bisher bestätigt (Stand 10 Uhr), 1070 Menschen starben an den Folgen des Virus. 

Update 16. April, 14 Uhr: Igelfüttern bleibt trotz Ausgangsbeschränkung erlaubt

Das Füttern von Wildtieren, wie Igeln verstößt nicht gegen die Ausgangsbeschränkungen, berichtigte die Polizei Oberbayern eine Meldung vom Mittwoch. 

Zuvor war eine Frau am Mittwoch angezeigt worden, die Futter für Igel im Wald ausgelegt hatte, weil das Füttern nicht als triftiger Grund angesehen wurde, die Wohnung zu verlassen. Nach einer juristischen Bewertung des Falls wird das Bußgeldverfahren gegen die Frau nun eingestellt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. 

"Die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd führen seit dem 21.03.2020 tagtäglich tausende von Kontrollen zur Überwachung der Ausgangsbeschränkung unter einer sich ständig fortentwickelnden Lage durch und haben dabei Augenmaß und viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Dass es in diesem konkreten Fall nun zu einer Fehleinschätzung gekommen ist, bedauern wir ausdrücklich", so Polizeipräsident Robert Kopp.

Update 16. April, 13.55 Uhr: Corona könnte Vertragslaufzeit verlängern

Die Corona-Krise könnte in der Fußball-Bundesliga Auswirkungen auf die Vertragslaufzeiten einiger Stars haben. 

Falls die Saison wegen der Pandemie erst nach dem 30. Juni endet, könnten Spielerverträge verlängert werden. 

"Zahlreiche Spielerverträge enden am 30. Juni, da deren Dauer an das Ende einer Saison gekoppelt ist. Allerdings hat der DFB zugunsten größtmöglicher Flexibilität die Spielordnung geändert, so dass die Saison über den 30. Juni hinaus fortgesetzt und das neue Spieljahr 2020/21 zu einem späteren Zeitpunkt begonnen werden kann", sagte Sportrechts-Experte Thomas Summerer im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

"Da die Corona-Pandemie zu einer Störung der Geschäftsgrundlage geführt hat, können die Spielerverträge angepasst, also entsprechend verlängert werden", erklärte der Rechtsanwalt. 

In der Bundesliga sind mehr als 100 Spieler betroffen. Bei über 70 Profis aus der deutschen Spitzenklasse endet der Vertrag, bei knapp 40 Spielern hört eine Leihe zum 30. Juni auf.

Update 16. April, 13.19 Uhr: Notbetreuung der Kinder soll ausgebaut werden

Kitas bleiben weiterhin geschlossen, da die kleinsten Bürger Schwierigkeiten haben, die Maßnahmen zu verstehen. 

Ab den 27. April soll es eine Ausweitung der Notverordnung geben, berichtet Sozialministerin Trautner am Donnerstag nach der Kabinettssitzung in München. 

Ein Augenmerk liege auf erwerbstätigen Alleinerziehenden. Diese sollten ebenfalls wieder ihren Beruf aufnehmen können. Hier gebe es auch Absprachen mit dem Kultusministerium für Kinder im Grundschulalter. Auch schon bestehende Ausnahmen aus Gründen des Jugendschutzes würden fortgesetzt, sagte die Sozialministerin.

Die Eltern gingen mit den Angeboten der Notbetreuung bislang sehr verantwortungsvoll um, sagte Trautner weiter. Die Quote der betreuten Kinder liege bei knapp über zwei Prozent.

Kleine Kinder täten sich viel schwerer mit der Einhaltung von Hygienestandards, begründete die Ministerin die Verlängerung der Maßnahmen. Auch sei es in einer Kita schwerer, Abstand zu halten.

Sie berufe nun ein Expertengremium ein, das beraten soll, welche Maßnahmen mit Blick auf eine Kita-Öffnung infektionsschutzrechtlich möglich und nötig seien und was pädagogisch erforderlich sei. 

Die Krise habe bei manchen Kindern Spuren hinterlassen, die nicht verstünden, was die derzeitige Situation bedeute.

Carolina Trautner (CSU), Sozialministerin von Bayern, nimmt nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts an einer Pressekonferenz teil.
Carolina Trautner (CSU), Sozialministerin von Bayern, nimmt nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts an einer Pressekonferenz teil.  © Sven Hoppe/dpa

Update 16. April, 13.10 Uhr: Infektionsanstieg verlangsamt

Bayerns Gesundheitsministerin Huml sagte es gäbe aktuell 35.523 bestätigte Coronafälle in Bayern. 

Damit seien die Infektionen von gestern auf heute um 2,5 Prozent gestiegen. Zu Beginn der Pandemie habe es noch einen Anstieg um 20 Prozent gegeben. 

Die Testkapazitäten werden ausgebaut werden, betonte Huml, bereits 20 Testzentren gibt es bereits in Bayern. 

Update 16. April, 13 Uhr: Ältere laut Kultusminister Piazolo zuerst wieder in die Schulen

"Der Schulbetreib wird nur langsam und sehr besonnen von uns hochgefahren", erklärte Kultusminister Piazolo am Donnerstag in München nach der Kabinettssitzung.

Zuerst sollen die Älteren in die Schule gelassen werden, weil ihnen eher vermittelt werden kann, Abstand zu halten, so Piazolo.

Am 27. April wird daher bei den Abschlussklassen mit den Lockerungen begonnen. 

Die Klassen sollen maximal halb besetzt werden, ein Mindestabstand muss gewährleistet werden. Ein Schichtbetrieb wird noch abgeklärt, so Piazolo. "Über 80 Prozent der Schüler werden weiter zu Hause bleiben", erklärte Piazolo. 

Mensabetrieb oder Pausenverkauf sollen ebenso wie jegliche Gruppenarbeit nicht stattfinden. Niemand soll wegen der Maßnahmen sitzenbleiben, betonte der Kultusminister. 

Update 16. April, 12.55 Uhr: Sommerurlaub im Ausland heuer unwahrscheinlich

Ein Sommerurlaub im Ausland ist wegen der Corona-Pandemie nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heuer wohl nicht drin. 

"Die Wahrscheinlichkeit, dass Urlaub in anderen Ländern im Sommer so leicht möglich ist, schätze ich aus gegenwärtiger Sicht eher als unwahrscheinlich ein", sagte Söder am Donnerstag in München nach der Kabinettssitzung. 

"Das ist bei der Situation in den Ländern um uns herum, unseren klassischen Urlaubsländern, die wir haben - Spanien, Italien oder Frankreich oder Türkei - eher unwahrscheinlich."

Deswegen könne sich die Gastronomie und Hotellerie, sofern die Beschränkungen im Inland bis dahin weiter gelockert werden könnten, im Sommer auf einen ziemlichen "Run" einstellen. 

So mancher Verlust aus den derzeitigen Wochen könne dadurch vielleicht aufgeholt werden.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nimmt an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teil und hält dabei einen Mundschutz mit der bayerische Rautenflagge in den Händen.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nimmt an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teil und hält dabei einen Mundschutz mit der bayerische Rautenflagge in den Händen.  © Sven Hoppe/dpa

Update 16. April, 12.53 Uhr: Gottesdienste in Bayern frühestens wieder ab Mai möglich

Bis mindestens Ende April werden Gottesdienste in Bayern wegen der Corona-Krise weiter nicht möglich sein. 

Danach könnte es aber eine Ausnahme für religiöse Versammlungen geben. "Die einzige Veranstaltung, die wir ab Mai für möglich halten, sind Gottesdienste", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München nach einer Sitzung des Kabinetts.

Es sei wichtig, grundrechtlich geschützte Rechte der Religionsausübung wieder zu ermöglichen. Final sei dies aber noch nicht entschieden. Wie bei allen anderen Maßnahmen müsse die aktuelle Entwicklung bei den Infektionen beachtet werden.

Um Gottesdienste zu erlauben, brauche es aber auch kluge Konzepte zum Infektionsschutz, sagte Söder. 

Denkbar sei auch, mehrere Gottesdienste über den Tag zu verteilen und vor allem in den größeren Kirchen mehr Abstände bei den Besuchern zu garantieren. 

Update, 16. April, 12.50 Uhr: Söder: Erwägen Maskenpflicht, wenn Gebot nicht reicht

In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr sollen Menschen in Bayern Schutzmasken über Mund und Nase tragen. 

Sollte das nicht ausreichen, "erwägen wir dann auch eine Maskenpflicht", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München nach einer Kabinettssitzung.

Vorerst gebe es aber nur ein Gebot, an das sich auch Geschäftstreibende halten müssten. Bei den sogenannten Community-Masken gehe es nicht um medizinische Masken, betonte Söder. 

Sie schützten einen selbst nicht vor einer Ansteckung - aber davor, andere womöglich zu infizieren.

Update 16. April, 12.48 Uhr: Kleine Geschäfte in Bayern dürfen ab 27. April öffnen

Geschäfte dürfen in Bayern bald wieder öffnen, erklärte Ministerpräsident Söder in einer Presskonferenz. 

"Ab dem 27. April - da besteht auch Zeit zur Vorbereitung - werden wir im Gleichklang mit dem Bund Geschäften bis zu 800 Quadratmeter erlauben - da sind maximal 40 Personen, die sich bewegen können", so Söder.

Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen sind von der Quadratmeter-Grenze ausgenommen. Schon ab 20. April dürfen Bau- und Gartenmärkte und Gärtnereien wieder öffnen.

Die Mitglieder des bayerischen Kabinetts nehmen an einer Sitzung teil. Um mehr Abstand voneinander einhalten zu können, findet die Kabinettssitzung im großen Kuppelsaal der bayerischen Staatskanzlei statt.
Die Mitglieder des bayerischen Kabinetts nehmen an einer Sitzung teil. Um mehr Abstand voneinander einhalten zu können, findet die Kabinettssitzung im großen Kuppelsaal der bayerischen Staatskanzlei statt.  © Sven Hoppe/dpa

Update 16. April, 12.45 Uhr: Oktoberfest-Ausfall sehr wahrscheinlich

Was weiterhin geschlossen bleiben muss, sind Restaurants und sonstige Gastro-Betriebe. Kaufhäuser und Shoppingmalls bleiben weiterhin geschlossen, so Söder in der Pressekonferenz. 

Dass das Oktoberfest noch stattfindet, hält Söder für sehr unwahrscheinlich, möchte sich aber noch nicht festlegen. 

Update 16. April, 12.40 Uhr: Kontakt zu einer Person außerhalb des Haushalts erlaubt

Bayern lockert die Ausgangsbeschränkung zur Eindämmung des Coronavirus minimal: Künftig ist im Freien auch der Kontakt zu einer Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt. 

Diese Änderung, mit der Bayern auf die bundesweit vorherrschende Linie einschwenkt, gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Donnerstag in München bekannt.

Ein Urlaub in andere Länder bleibe auf absehbare Zeit unwahrscheinlich. 

Update 16. April, 12.35 Uhr: Keine bayerischen Experimente laut Söder

Solange die Zahl der Toten steigt, sei absolute Vorsicht geboten, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit. 

"Wir bekommen das Virus langsam unter Kontrolle. Aber es ist ein zartes Pflänzichen, das sich bei uns in der Sicherheit ergibt", so Söder.

Die bayerische Staatsregierung wird keine Experimente machen, betonte der Ministerpräsident. "Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben. Sonst droht ein erheblicher Rückfall".

Weil die Sicherheit der Bevölkerung an erste Stelle steht, will Bayern erst später mit Lockerungen reagieren. 

Update 16. April, 12.25 Uhr: Africa Festival in Würzburg fällt wegen Corona-Pandemie aus

Das internationale Africa Festival in Würzburg wird in diesem Sommer wegen der Corona-Auflagen nicht stattfinden. 

Das teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit. Grund ist die vom Bund geplante Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August.

Das Festival sollte ursprünglich vom 29. Mai bis zum 1. Juni stattfinden und damit zum 32. Mal. Es ist laut den Organisatoren Europas größtes Festival für afrikanische Musik und Kultur. Das für dieses Jahr geplante Programm soll nun soweit wie möglich im nächsten Jahr umgesetzt werden. 

Bis zu 80.000 Besucher tummeln sich alljährlich auf dem Festivalgelände am Main. Dutzende Musiker und Tänzer vermitteln afrikanisches Flair. Weitere Details zu den verkauften Tickets und dem Termin 2021 waren zunächst nicht bekannt.

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch zwar auf erste vorsichtige Lockerungen in der Coronavirus-Krise verständigt. 

Großveranstaltungen aber sind den Beschlüssen zufolge bis zum 31. August grundsätzlich untersagt.

Update 16. April, 12.20 Uhr: Trainer Weinzierl hat wegen Corona erschwerte Job-Suche

Trainer Markus Weinzierl (45) will ins Fußball-Geschäft zurückkehren.
Trainer Markus Weinzierl (45) will ins Fußball-Geschäft zurückkehren.  © Tom Weller/dpa

Trainer Markus Weinzierl glaubt, dass die Corona-Krise seine Rückkehr in das Fußball-Geschäft erschwert. 

"Ich war in sehr guten Gesprächen mit zwei Vereinen vor der Corona-Krise. Jetzt muss man schauen, was die Zeit generell mit dem Fußball macht", sagte der Niederbayer (45) der Deutschen Presse-Agentur. 

"Es ist sehr schwierig, in der aktuellen Situation die Zukunft vorauszusagen. Der Markt ist ja - wie fast alles in der Gesellschaft - zum Erliegen gekommen. Die Corona-Problematik erschwert das natürlich schon."

Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern
Coronavirus Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern

Seine Einschätzung bestätigte auch der Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer: "Das ist für alle, die auf ein Engagement warten, von Nachteil, weil kein Verein planen kann", sagte Lutz Hangartner.

Weinzierl hofft, dass sich der Fußball durch die Corona-Krise zum Positiven verändert. "Ich habe die Hoffnung, dass man durch die aktuelle Phase wieder besonnener und der Umgang miteinander besser wird", sagte der frühere Trainer des VfB Stuttgart, des FC Schalke 04 und des FC Augsburg: "Ich hoffe auch, dass die Egoismen im Fußball vielleicht ein bisschen weniger werden."

Am 20. April 2019 hatte sich der VfB im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga von Weinzierl getrennt, seitdem hat der Straubinger keinen neuen Posten bekommen. 

"Ich hätte, wenn ich 100-prozentig gewollt hätte, etwas machen können", sagte er. 

"Das Richtige wird wieder kommen und dann wird es auch weitergehen. Ich bin offen für das In- und Ausland. Aber ich spüre keinen Druck."

Update 16. April, 12.10 Uhr: Audi lässt Produktion in Ingolstadt Ende April wieder starten

Audi will die Autoproduktion im Stammwerk Ingolstadt voraussichtlich Ende April schrittweise wieder anlaufen lassen. Das sagte eine Sprecherin am Donnerstag. 

Geplant sei, zunächst nur eine Schicht zu fahren. Später könnten weitere Schichten dazukommen, mit großem zeitlichen Abstand zwischen den Schichten, damit sich beim Schichtwechsel nicht zu viele Mitarbeiter an den Werkstoren begegnen. Wann das Werk Neckarsulm anlaufe, sei im Moment noch offen.

In den beiden deutschen Werken der VW-Tochter steht die Produktion seit 23. März wegen der Corona-Krise still. Die Hälfte der 61.000 Audi-Beschäftigten in Deutschland sind in Kurzarbeit. 

Im ungarischen Audi-Werk Györ lief die Motorenproduktion am Dienstag wieder an, mit einer Schicht statt der üblichen drei Schichten.

Der VW-Konzern fährt die Werke der Marke Volkswagen ab nächster Woche in Zwickau und Bratislava wieder an, in der Woche darauf dann in den übrigen deutschen Werken sowie in Portugal, Spanien und den USA.

UPdate 16. April, 11.50 Uhr: Andreas Gabaliers Fan-Festival abgesagt

Das große Fan-Festival von Andreas Gabalier auf der messe München wurde abgesagt. 

Das Konzert der Superlative war für mehr als 100.000 Fans. Wie die Leutgeb Entertainment Group auf Facebook mitteilte, fällt das Event wegen der bundesweiten Beschränkungen nun in Wasser. 

Alle Großveranstaltungen in Deutschland werden bis zum 31. August verboten.

Update 16. April, 11.45 Uhr: Zahlreiche Einsätze der Münchner Polizei

Von Mittwoch auf Donnertag gab es wieder eine Vielzahl an Einsätzen der Münchner Polizei im Zusammenhang mit den Corona-Auflagen. 

Nach über 5300 Kontrollen wurden 254 Menschen angezeigt. 

So traf eine Polizeistreife zum Beispiel am Mittwochabend auf eine Gruppe (zwischen 27 und 39 Jahre alt), die am Isarufer zusammen feierte. Die Vier reagierten laut Polizei uneinsichtig und erhielten daher einen Platzverweise und eine Anzeige.

Ebenfalls am Mittwoch Abend wurde in einer Grünanlage in Laim eine Gruppe aus sechs Leuten (zwischen 20 und 26 Jahren) angetroffen. Sie saßen zusammen auf einer Decke und tranken Alkohol. Auch hier erhielten alle einen Platzverweis und wurden angezeigt.

Sechs Personen (zwischen 27 und 55 Jahren) feierten außerdem zusammen in einem Geschäft in Pasing. Die Party wurde von der Polizei aufgelöst, die teilweise stark Betrunkenen wurden nach Hause geschickt. 

Auch hier werden Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz folgen.

Update 16. April, 11.25 Uhr: Allgäuer Festwoche abgesagt

Die Allgäuer Festwoche in Kempten fällt wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr ersatzlos aus. 

Wie Martina Dufner, Geschäftsführerin des Kempten Messe- und Veranstaltungsbetriebs, am Donnerstag mitteilte, könne die von 8. bis 16. August geplante Veranstaltung "aus einer Reihe von Gründen" nicht in den Herbst verschoben werden. 

So stünden zum Beispiel die ins Messegelände integrierten Schulgebäude nur in den Ferien zur Verfügung.

Die Allgäuer Festwoche in Kempten gehört nach Angaben der Veranstalter zu den zehn größten Verbrauchermessen Deutschlands. Lokale Firmen, Behörden, Vereine und Landwirtschaft können sich präsentieren und vernetzen. 

Etwa 380 Aussteller hatten sich für die diesjährige Festwoche angemeldet. 2019 kamen mehr als 172.000 Besucher.

Update 11.10 Uhr: "Rock am Ring" und "Rock im Park"wegen Corona abgesagt

Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Festivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" Anfang Juni abgesagt. 

Das teilte der Veranstalter Live Nation am Donnerstag in Frankfurt mit.

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch zwar auf erste vorsichtige Lockerungen in der Coronavirus-Krise verständigt. 

Großveranstaltungen aber sind den Beschlüssen zufolge bis zum 31. August grundsätzlich untersagt.

Update 16. April, 11 Uhr: Ägyptischer Unternehmer Sawiris übernimmt Mehrheit an FTI

Das Logo des Reiseveranstalters FTI-Touristik ist zu sehen.
Das Logo des Reiseveranstalters FTI-Touristik ist zu sehen.  © picture alliance / dpa

Der Münchner Reiseveranstalter FTI hat durch seine Rettung in der Corona-Krise den Eigentümer gewechselt. 

Der ägyptische Unternehmer und bisherige Minderheitsgesellschafter Samih Sawiris hält nach einer Erhöhung des Eigenkapitals nun 75,1 Prozent an dem Unternehmen, wie es am Donnerstag mitteilte. Bisher hatte Sawiris, der 2014 bei FTI eingestiegen war, 33,6 Prozent gehalten.

Die Kapitalerhöhung spielte offenbar bereits beim Anfang April geschnürten Finanzierungspaket für die Corona-Krise eine Rolle, das auch staatliche Bürgschaften enthält. 

Es wäre ohne das finanzielle Engagement von Sawiris' Gesellschaft SOSTNT "und der damit verbundenen Erhöhung des Eigenkapitals nicht möglich gewesen", sagte FTI-Gründer und Managing Director Dietmar Gunz. "Diese Unterstützung macht SOSTNT zum Mehrheitsaktionär der Gruppe." Zur Höhe der Kapitalspritze äußerte sich FTI nicht.

Der 63-jährige Sawiris sprach von einer "Win-win-Situation, um gemeinschaftlich diese herausfordernde Zeit zu meistern". Das Management von FTI soll durch die Mehrheitsübernahme nicht verändert werden. "Die lange Zusammenarbeit zwischen den Mitgesellschaftern, dem Management und mir funktioniert hervorragend", sagte Sawiris.

FTI ist, wie die gesamte Reisebranche, stark von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen.

Update 16. April, 10.40 Uhr: Augsburg-Stürmer Niederlechner zu Geisterspielen

Florian Niederlechner vom FC Augsburg sieht in der Corona-Krise Geisterspiele in der Bundesliga als notwendiges Übel an. 

"Für mich und viele Fußballer ist es eine schlimme Vorstellung, wenn keine Fans im Stadion sind. Aber es ist die einzige Lösung, um den Profifußball zu retten", sagte der 29 Jahre alte Stürmer dem "Kicker" (Donnerstag). 

"Also müssen wir das annehmen. Fußball ist nicht nur Spaß, es geht wie bei anderen Unternehmen auch um viel Geld und viele Arbeitsplätze, die unmittelbar am Fußball hängen."

Die Schwaben sind seit vier Wochen im eingeschränkten Teamtraining ohne Körperkontakt. Wann wieder Spiele stattfinden und der Augsburger Neu-Trainer Heiko Herrlich sein Debüt geben kann, das ist unklar.

Niederlechner wünscht sich, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann und damit zumindest beruflich ein Happy End gelingt. Privat musste der Oberbayer einen Höhepunkt 2020 bereits absagen, nämlich seine für Juni geplante Heirat. 

"Ich hoffe, dass wir im Juni Fußball spielen. Und wenn nicht, werden auch keine größeren Veranstaltungen stattfinden können. Die Hochzeit ist auf nächstes Jahr verschoben, dann werden wir doppelt so viel feiern", kündigte er an.

Update 16. April, 10.15 Uhr: Pläne für schrittweisen Schulstart in Bayern werden konkreter

Nach der Bund-Länder-Einigung über eine langsame Lockerung der Corona-Beschränkungen werden die Pläne für den schrittweisen Schulstart in Bayern konkreter. 

So zeichnete sich am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ab, dass auch Viertklässler ab dem 11. Mai wieder die Schule besuchen dürfen. Dies sollte am Vormittag in einer Kabinettssitzung besprochen werden.

Schon ab dem 27. April sollen die Abschlussklassen an den Gymnasien, Real- und Mittelschulen wieder zurück an die Schulen dürfen, ebenso Meisterklassen. Am 11. Mai sollen an diesen Schulen die Jahrgänge folgen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen werden, also etwa die derzeitigen Elftklässler an Gymnasien und die aktuellen Neuntklässler an Realschulen - und wohl die Viertklässler.

Wann alle übrigen Jahrgänge zurück an die Schulen dürfen, ist demnach noch offen. 

Auch die Kitas sollen zunächst geschlossen bleiben - das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch angekündigt.

Auf einer digitalen Werbetafel ist eine Information des Bundesministerium für Gesundheit zu lesen.
Auf einer digitalen Werbetafel ist eine Information des Bundesministerium für Gesundheit zu lesen.  © Christian Charisius/dpa

Update 16. April, 10 Uhr: Bischöfe kritisieren Corona-Beschlüsse

Die katholischen Bischöfe finden es nicht nachvollziehbar, dass der Bund keine Lockerungen für Gottesdienste vorsieht. 

Nachdem die Bundesregierung am Mittwoch mitteile, dass das Verbot für religiöse Zusammenkunft weiterhin bestünde, regt sich Widerstand im deutschen Episkopat. 

WIe der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Limburger Bischof Georg Bätzing, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk mitteilte, habe er die ausbleibende Lockerung "mit Enttäuschung" zur Kenntnis genommen. 

Ein weiter geltendes Gottesdienstverbot, sei für Gläubige "schwer zu ertragen", erklärte Bätzing. Vorübergehen sei ein Verbot angemessen gewesen, nun bedarf es einer neue Regelung. 

 Dass das Gottesdienstverbot nun auch und gerade die Ostermessen in den Kirchen vereitelte, sei für viele Gläubige "nur schwer zu ertragen" gewesen, so Bätzing. "Wir haben das Verbot von Versammlungen zur Religionsausübung bisher hingenommen, weil wir dieses Verbot vorübergehend für angemessen hielten."

Am Freitag will der DBK-Vorsitzende  mit dem Bundesinnenministerium über ein Konzept diskutieren, dass Religionsausübung und Infektionsschutz verbindet. 

Update 16. April, 8.45 Uhr: Weiter kein Bar-, Restaurant- oder Hotelbetrieb, Sommerferien ab August

Auf Zuschauerfragen nach einer "Exit"-Strategie für Unternehmen äußerte sich Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in der BR-Sendung "jetzt red i" am Mittwochabend mit Vorsicht. 

Der genau Plan wird am Donnerstag im Kabinett beschlossen. Gärtnereien sollen wohl schon ab Montag unter Auflagen wieder öffnen können. 

Bei Restaurants, Bars und Hotels sei weiter Geduld gefragt, die Infektionsgefahr sei hier einfach zu groß.

Bezüglich eines möglichen Sommerurlaubs, hoffe Herrmann dass dieser für Bayern im August wieder möglich sei.  

Update 16. April, 8.40 Uhr: Konzept für Gottesdienste mit Abstand

Für Gottesdienste soll eine neue Regelung gefunden werden, verkündete Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in der BR-Sendung "jetzt red i" am Mittwochabend. 

"Wir haben einen Eingriff in die Religionsfreiheit, die ich mir nie hätte vorstellen können. Das ist notwendig gewesen und die Kirchenleitungen haben das auch mitgetragen", so Herrmann.  

Das Bundesinnenministerium werde sich am Freitag mit den großen Kirchen beraten. Das Ergebnis soll eine Konzept sein, dass "Kirche mit Abstand" ermöglicht. 

Update 16. April, 8.30 Uhr: FDP befürchtet Grenztourismus bei bayerischem Sonderweg

FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Hagen fordert in der BR-Sendung "jetzt red i" am Mittwochabend, dass Treffen von Einzelpersonen außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt werden.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erteilte der Forderung in der Sendung eine Absage. Da Bayern bundesweit die meisten Infektionen verzeichnet, müssten hier strengere Regeln gelten. 

Bezüglich der Ladenöffnungzeiten hofft Hagen auf eine bundesweit einheitliche Regelung, ansonsten käme es zu Grenztourismus.  

"Die Leute haben jetzt wochenlang nicht eingekauft. Und der ganze Verkehr fährt dann über die Grenze und kauft in Baden-Württemberg und Hessen ein und der bayerische Einzelhandel schaut in die Röhre", so Hagen im BR. 

Update 16. April, 8.25 Uhr: Familienfeiern laut Herrmann keine Großveranstaltung

Großveranstaltungen sollen in Bayern erst ab Ende August wieder stattfinden können. Doch was gilt für Familienfeiern?

Bayern Innenminister Joachim Herrmann (CSU) äußerste sich am Mittwochabend in der BR-Sendung "jetzt red i" zuversichtlich: "Mit Großveranstaltungen sind keine typischen Familienfeiern gemeint. Da ist schon in erster Linie an Veranstaltungen mit Tausenden gedacht worden." 

Noch gäbe es keinen festen Zeitplan, ab wann Familienfeiern grundsätzlich wieder stattfinden dürften. 

"Aber wir werden uns damit in den nächsten Wochen sicherlich auch beschäftigen. Denn wir müssen schrittweise wieder mehr Formen des sozialen Zusammenseins ermöglichen", so der Innenminister. 

Ein Schild mit Informationen über das Coronavirus ist auf der Baustelle des neuen Strafjustizzentrums zu sehen.
Ein Schild mit Informationen über das Coronavirus ist auf der Baustelle des neuen Strafjustizzentrums zu sehen.  © Sven Hoppe/dpa

Update 16. April, 8.10 Uhr: Söders Kabinett sucht bayerischen Sonderweg aus Corona-Krise

Rund vier Stunden haben sich die Chefs von Bund und Ländern bereits über die Exitstrategien verhandelt. Doch der Einstieg in den Ausstieg ist schwierig. Für den Corona-Hotspot Bayern ganz besonders.

Auch beim Weg aus dem Corona-Ausnahmezustand drehen sich die Uhren in Bayern anders als im restlichen Deutschland. Das Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will am Donnerstag (10.00 Uhr) den genauen Fahrplan für die kommenden Wochen festlegen. 

Dabei soll das am Mittwoch von Bund und Ländern generell vereinbarte Konzept für die Öffnung von Schulen und Handel mit konkreten Terminen hinterlegt werden. 

Söder hatte am Mittwochabend in Berlin nach der Schalte von Bund und Ländern erklärt, dass Bayern den Weg grundsätzlich richtig fände, beim Zeitplan für einige Punkte aber vorsichtiger und etwas zurückhaltender vorgehen wolle.

Update 16. April, 8 Uhr: Virtueller CSD in München

Infolge des Verbots von Großveranstaltungen bis 31. August wegen der Corona-Krise fallen 2020 auch zahlreiche Paraden des Christopher Street Day aus. 

In München soll die Parade zumindest virtuell stattfinden, wie es auf der CSD-Homepage hieß. "Wir werden den Münchner CSD am 11./12. Juli in Teilen virtuell durchführen. Eine Verschiebung ist nicht angedacht." 

Im vergangenen Jahr hatten rund 155 000 Menschen den Christopher Street Day in der Landeshauptstadt besucht.

Update 16. April, 6.28 Uhr: Kein Gewinn trotz leerer Mehlregale für Bayerns Mühlen

Viele Menschen in Bayern stehen in der Corona-Krise vor leeren Mehlregalen. Das würden auch die Mühlen in Bayern merken, sagt Annelie Wagenstaller, Inhaberin der Wagenstaller Mühle. 

In ihrem kleinen Familienbetrieb in Riedering (Landkreis Rosenheim) wird wieder mehr eingekauft - zumindest für den Eigenbedarf. "Die Leute backen wieder", sagt Wagenstaller. Dafür fallen ihr und vielen ihrer Kollegen die großen Abnehmer weg.

"Was typischerweise früher über Gaststätten und Bäckereien verkauft wurde, verschiebt sich jetzt", sagt Josef Rampl vom Bayerischen Müllerbund. Gestiegen sei der Gewinn der Müllerbetriebe unterm Strich daher nicht. Dafür ihr Arbeitsaufwand: "Wenn sie einen 25-Kilo-Sack in die Pizzeria tragen, macht das natürlich weniger Arbeit als alles in 1-Kilo-Päckchen zu verteilen", sagt Rampl. Genug sei aber für alle da. "Es muss keiner Angst haben, dass er morgen kein Mehl mehr kriegt."

Obwohl viele Betriebe auf die Veränderung reagieren können, ist die Situation schwierig. "Die Bäcker leiden und damit leiden auch die Mühlen im Hintergrund", sagt Müllerin Wagenstaller. Allein von Discounter-Preisen, zu denen Mehlprodukte in Supermärkten angeboten würden, könnten sich Müllerbetriebe kaum finanzieren. 

Und auf den derzeitigen Zulauf an Kunden kann man sich laut Wagenstaller nicht verlassen: "Jetzt sind wir geschätzt, aber wie sieht's aus, wenn die Ware für 24 Cent wieder im Supermarkt steht?"

Update 15. April, 19.10 Uhr: Rückkehr zum Schulbetrieb in Bayern erst ab 11. Mai

Besonders vom Coronavirus betroffene Länder können nach Worten von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von der gemeinsamen Bund-Länder-Linie abweichen. Bayern beispielsweise will mit dem Schulbetrieb erst ab 11. Mai statt ab 4. Mai schrittweise wieder beginnen.

Man habe Spielräume und einen Rahmen entwickelt, weil die Länder unterschiedlich betroffen seien, sagte Söder am Mittwoch nach knapp vierstündigen Beratungen von Bund und Ländern. Für Bayern sagte Söder bereits: "Wir werden das vorsichtiger angehen und etwas zurückhaltender angehen." 

Und auch bei der Öffnung bestimmter Läden werde man "etwas zeitversetzt" vorgehen, kündigte er an.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will von der gemeinsamen Bund-Länder-Linie abweichen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will von der gemeinsamen Bund-Länder-Linie abweichen.  © Sven Hoppe/dpa

Update 15. April, 19 Uhr: Handel gegen bayerischen Sonderweg bei Ladenöffnungen

Der bayerische Handel hofft, nicht von der bundesweit geplanten Öffnung von Läden bis 800 Quadratmeter ab Montag ausgenommen zu werden. Er hoffe, dass dies in Bayern nicht zeitversetzt geschehe, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, am Mittwoch. Man blicke nun mit Argusaugen auf die Kabinettssitzung am Donnerstag. Für den bayerischen Handel komme es auf jeden Tag an.

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Gesprächen mit den Ministerpräsidenten der Länder verkündet, dass ab Montag Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmetern unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte allerdings, dass Bayern die Öffnungen "vorsichtiger" und "zurückhaltender" angehen und auch bei der Öffnung bestimmter Läden "etwas zeitversetzt" vorgehen wolle.

Ohlmann sagte zudem, er hätte sich gewünscht, dass auch größere Geschäfte öffnen dürften. "Ein Geschäft mit 500 Quadratmetern kann genauso Schutz- und Hygienemaßnahmen einhalten, wie eines mit 3000 Quadratmetern." In Bayern sind laut Handelsverband schätzungsweise gut 80 Prozent der Geschäfte kleiner als 800 Quadratmeter.

Positiv bewertete Ohlmann, dass es keine Maskenpflicht sondern nur eine dringende Empfehlung zum Tragen der Masken beim Einkaufen gibt.

Update 15. April, 18.05 Uhr: Autozulieferer Grammer schreibt Verlust

Der bayerische Autozulieferer Grammer rutscht in die roten Zahlen und bereitet Kurzarbeit für die deutschen Standorte vor. 

Das Unternehmen teilte am Mittwoch in Amberg mit, der Umsatz sei im ersten Quartal um 15 Prozent auf 455 Millionen Euro eingebrochen, vor Zinsen und Steuern bleibe ein Verlust von 2 Millionen Euro.

Ursache seien die Produktionsstopps wegen der Corona-Seuche im Januar und Februar in China und seit März in Europa und den USA. Mit den Arbeitnehmervertretern sei ein umfangreiches Maßnahmenpaket vereinbart, das die Anpassung des Betriebs an die stark rückläufige Nachfrage vorsieht. 

Grammer war 2018 von dem chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng übernommen worden und beschäftigt weltweit rund 15.000 Mitarbeiter.

Update 15. April, 17.36 Uhr: ETA-Hoffmann-Theater in Bamberg stellt Spielbetrieb bis Herbst ein

Wegen der Corona-Krise wird das ETA-Hoffmann-Theater in Bamberg keine Vorstellungen mehr in der aktuellen Spielzeit geben. "Der Entschluss fällt schwer, war jedoch in dieser Situation der einzig richtige", teilte Intendantin Sibylle Broll-Pape am Mittwoch mit. In vielen Bereichen des Theaters werde Kurzarbeit eingeführt.

Die Spielzeit 2020/21 soll wie gewohnt im Oktober dieses Jahres beginnen. Die Vorstellung des neuen Spielplans finde Mitte Mai statt, hieß es weiter. Bis dahin bleibe das Ensemble über das digitale Format "ETA@home" mit dem Publikum in Kontakt: Schauspieler gewähren dabei in kurzen Videos Einblicke in die Theaterwelt.

Außerdem unterstütze das Theater die Stadt bei der Bewältigung der Corona-Krise - etwa durch das Nähen von Masken, bei der Verteilung von Schutzausrüstung oder mit Personal für das Bürgertelefon.

Update 15. April, 17.35 Uhr: Reifenhersteller Michelin produziert Schutzmasken

Der Reifenhersteller Michelin will in seinem Werk bei Bamberg chirurgische Masken herstellen. Die Produktion am oberfränkischen Standort in Hallstadt beginne noch diese Woche, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. 

Trotzdem bleibe es bei der geplanten Werksschließung bis Ende Januar. Im September 2019 hatte Michelin mitgeteilt, dass die Fabrik mit etwa 860 Mitarbeitern geschlossen wird.

Auch andere Michelin-Werke, etwa in Karlsruhe, Bad Kreuznach und Homburg, steigen in die Produktion ein. Ab Mai sollen pro Woche so mindestens 20.000 Masken angefertigt werden.

Außerdem will das französische Unternehmen nach eigenen Angaben bis Ende Juni fünf Millionen wiederverwendbare Schutzmasken herstellen. Sie enthalten waschbare Filter und können demnach bis zu 100 Mal benutzt werden.

Update 15. April, 17.13 Uhr: Lange Lkw-Schlangen vor tschechisch-deutscher Grenze

Im Lastwagenverkehr zwischen Tschechien und Deutschland ist es am Mittwoch zu erheblichen Behinderungen gekommen. Grund sind verschärfte Kontrollen der tschechischen Polizei, die seit Dienstag bei der Ein- und Ausreise die Personalien aller Fahrer registriert. 

Lkw-Fahrer sind zwar vom weitgehenden Ein- und Ausreiseverbot der tschechischen Regierung wegen der Coronavirus-Pandemie ausgenommen. Falls sie mehr als 14 Tage im Ausland verbringen, müssen sie aber nach ihrer Rückkehr für zwei Wochen in häusliche Quarantäne.

Der Stau vor dem Übergang Rozvadov-Waidhaus in Richtung Bayern hatte nach Angaben des Verkehrsfunks am Mittwochnachmittag eine Länge von mehr als zehn Kilometern. Auf der Autobahn D8 in Richtung Dresden waren es mehr als zwölf Kilometer. 

Der tschechische Verband der Speditionsbranche, Cesmad Bohemia, forderte eine Beschleunigung oder Lockerung der Kontrollen. "Diese Verkehrsbehinderungen bedeuten für Lkw-Fahrer, dass sie viele Stunden unter hygienisch unwürdigen Verhältnissen verbringen müssen", hieß es in einer Mitteilung.

Lastwagen stehen in einem kilometerlangen Stau auf der Autobahn D5 vor dem Grenzübergang von Rozvadov in der Region Tachov.
Lastwagen stehen in einem kilometerlangen Stau auf der Autobahn D5 vor dem Grenzübergang von Rozvadov in der Region Tachov.  © Miroslav Chaloupka/CTK/dpa

Update 15. April, 16.58 Uhr: Unternehmen mit Desinfektionsmitteln um 24.000 Euro geprellt

Um mehr als 24.000 Euro ist ein Unternehmen in Memmingen bei der Bestellung von Desinfektionsmitteln betrogen worden. 

Der Betrieb für Erste-Hilfe-Bedarf habe Mitte März auf einer Verkaufsplattform im Internet eine größere Menge an Handdesinfektionsmitteln und Schutzmasken bestellt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Das Geld überwies das Unternehmen auf ein Konto in Belgien. 

Nachdem die Ware nicht geliefert wurde und auch Mahnungen an den Internethändler erfolglos blieben, wurde Strafanzeige erstattet.

Update 15. April, 15.48 Uhr: Ex-Papst Benedikt feiert ohne seinen Bruder 93. Geburtstag

Der emeritierte Papst Benedikt wird seinen 93. Geburtstag an diesem Donnerstag wegen der Corona-Pandemie ohne seinen Bruder verbringen. Da in der Krise keine Besuche vorgesehen seien, werde auch Georg Ratzinger nicht nach Rom kommen, sagte Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

Benedikt gehe es gut. Normalerweise hatte der ehemalige Papst aus Bayern stets mit einer kleinen Delegation aus der Heimat seinen Geburtstag im Vatikan gefeiert. Dort lebt er seit seinem Rücktritt vor sieben Jahren in einem Kloster. 

Zu seinem 96 Jahre alten Bruder hat Benedikt ein besonders enges Verhältnis.

Update 15. April, 15.25 Uhr: Neue Corona-Zahlen für München bekannt

In der bayerischen Landeshauptstadt wurden am Mittwoch (Stand 13.30 Uhr) insgesamt 103 neue Corona-Infektionen bestätigt. Damit wurden in München 4820 Fälle gemeldet.

In dieser Zahl sind 2640 Personen eingeschlossen, die bereits wieder gesund sind. 

Außerdem enthalten sind 590 Münchner Patienten, die stationär im Krankenhaus aufgenommen werden mussten, sowie leider auch 67 Todesfälle.

Update 15. April, 15 Uhr: Mann rechtfertigt Verstoß gegen Ausgangsbeschränkung mit Drogensuche

Er suche nur nach Drogen - so hat ein Mann bei einer Polizeikontrolle in Amberg seinen Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkungen gerechtfertigt. 

Das Marihuana habe er "unterwegs zuvor verloren", zitierte die Polizei den 41-Jährigen am Mittwoch. Dies war wohl keine Ausrede: Bei der Kontrolle am Dienstagabend hatte der Mann tatsächlich zwei Gramm Marihuana, eine Feinwaage und einen Dolch bei sich. 

Er verstieß damit gegen das Waffen-, Betäubungsmittel- und Infektionsschutzgesetz.

Update 15. April, 14.45 Uhr: 34.664 Coronavirus-Fälle in Bayern

In Bayern sind inzwischen 34.664 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 995 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. 

Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Mittwoch (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. 

Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 16.310 Menschen.

In Bayern sind inzwischen 34.664 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. (Symbolbild)
In Bayern sind inzwischen 34.664 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Update 15. April, 14.35 Uhr: Information über negative Corona-Tests per SMS

Um Betroffene nach einem Test auf das Coronavirus schneller über ein negatives Ergebnis zu informieren, hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) einen SMS-Service gestartet. 

Bislang sei eines der großen Hindernisse gewesen, dass von den getesteten Menschen keine korrekten Daten vorlagen oder dass sie nicht telefonisch erreichbar waren, teilte die KVB am Mittwoch mit. Die SMS könne versandt werden, sobald die KVB von den Laboren die Mitteilung erhalten habe. 

Deshalb werde empfohlen, beim Test dem Arzt die Mobilfunknummer mitzuteilen. Teils hatten Betroffene mehr als zehn Tage auf das Testergebnis gewartet - einige hatten sich für diese Zeit sogar zu Hause freiwillig isoliert. 

Er könne die Sorgen und den Ärger jener Menschen, die so lange auf ein Ergebnis warten mussten, gut nachvollziehen, sagte KVB-Vorstandschef Wolfgang Krombholz. Mit der SMS-Lösung leiste die KVB einen weiteren Beitrag, die Übermittlung der negativen Testergebnisse zu beschleunigen und den Menschen so schneller Gewissheit zu geben.

Update 15. April, 14.31 Uhr: Bundestags-Gutachten zweifelt an bayerischem Infektionsschutzgesetz

Ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags zweifelt in Teilen die Rechtmäßigkeit des bayerischen Infektionsschutzgesetzes zur Eindämmung der Corona-Pandemie an. 

Konkret bezieht sich die Kritik des fünfseitigen Gutachtens, welches der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, auf die im Landesgesetz geregelten Möglichkeiten, medizinisches Material zu beschlagnahmen und medizinisches sowie pflegerisches Personal für bestimmte Arbeiten zu verpflichten.

Um diese Befugnisse nutzen zu können, muss die Regierung aber zuvor den Gesundheitsnotstand ausrufen. Am 25. März hatte der bayerische Landtag das Infektionsschutzgesetz beschlossen. Alle sechs Fraktionen stimmten dem in Rekordzeit erarbeiteten Gesetz zu.

Da die Beschlagnahmungen auch im Infektionsschutzgesetz (IfSG) des Bundes geregelt sei, sehen die Gutachter eine direkte Konsequenz für das bayerische Gesetz: "Es dürfte daher davon auszugehen sein, dass § 5 Abs. 2 Nr. 4 IfSG eine Sperrwirkung in Bezug auf Regelungen zur Versorgung der Bevölkerung mit medizinischem und sanitärem Material bewirkt", heißt es wörtlich im Gutachten.

Noch kritischer wird die Verpflichtungsoption für Mediziner und Pfleger interpretiert. Das Bundesgesetz enthält eine solche Regelung nicht, obwohl dies auch ursprünglich angedacht war. "Die Tatsache, dass der Bund einen bestimmten Bereich ungeregelt gelassen hat, bedeutet jedoch nicht notwendigerweise, dass daraus eine Regelungskompetenz der Länder folgt", heißt es im Gutachten.

Update 15. April, 14.12 Uhr: Landshuter NHL-Stürmer Tom Kühnhackl beschreibt Lage in New York

Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl rechnet "immer weniger" mit einer Fortsetzung der NHL-Saison. Allerdings interessiert dies den 28 Jahre alten Eishockey-Nationalstürmer auch immer weniger. 

"Es ist im Moment definitiv nicht das Wichtigste in der Welt, ob wir die Saison in irgendeiner Weise zu Ende bringen», sagte Kühnhackl im Interview der "Abendzeitung". "Der Fokus muss wirklich auf etwas anderem liegen: Dass wir alle möglichst schnell aus dieser düsteren Zeit herausfinden."

Schockiert ist der Stürmer der New York Islanders insbesondere von der Situation in New York: "Es ist erschütternd und extrem traurig", meinte Kühnhackl, der sich derzeit in seiner niederbayrischen Heimat Landshut aufhält. "Wenn man überlegt, wie viele Menschen normalerweise am Times Square sind und jetzt ist das alles eine Geisterstadt."

New York gilt als Epizentrum der USA in der aktuellen Corona-Krise. "Ich kann nur von Glück sagen, dass ich es rechtzeitig rausgeschafft habe", sagte der Sohn der deutschen Eishockey-Legende Erich Kühnhackl, der 2016 und 2017 mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup gewonnen hatte.

Tom Kühnhackl (r.) rechnet immer weniger mit einer Fortsetzung der NHL-Saison. (Archivbild)
Tom Kühnhackl (r.) rechnet immer weniger mit einer Fortsetzung der NHL-Saison. (Archivbild)  © Jay Laprete/AP/dpa

Update 15. April, 14.10 Uhr: Übertragungen der Münchner Ostergottesdienste im Netz beliebt

Die im Internet übertragenen Ostergottesdienste mit Kardinal Reinhard Marx in München haben viel Zuspruch erhalten. Allein die Übertragung der Osternacht sahen online mehr als 42.200 Menschen, wie die Erzdiözese München und Freising am Mittwoch mitteilte. 

Damit seien so viele Menschen erreicht worden, "wie niemals zuvor auf diesem Weg". Insgesamt wurden die Livestreams der Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen den Angaben zufolge mehr als 150.000 Mal aufgerufen. 

Diese veröffentlichte die Erzdiözese live auf ihren Facebook- und YouTube-Kanälen sowie auf ihrer Homepage, da wegen der Corona-Pandemie keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden konnten. Auch viele Pfarreien und andere Diözesen hatten ihre Gottesdienste angesichts der aktuellen Situation ins Internet verlagert.

Update 15. April, 14.05 Uhr: Serien-Hammer! "Sky" zeigt Premiere von neuer "Das Boot"-Staffel gratis

Die Premiere der zweiten Staffel der Serie "Das Boot" wird wegen der Coronavirus-Krise ins Netz verlagert!

Der TV-Sender "Sky" macht die erste der neuen Episoden zugleich für jeden kostenlos zugänglich.

Alle Infos bekommt Ihr >>> hier.

Der TV-Sender "Sky" zeigt die Premiere der zweiten Staffel "Das Boot" kostenlos im Stream. © obs/Sky Deutschland
Der TV-Sender "Sky" zeigt die Premiere der zweiten Staffel "Das Boot" kostenlos im Stream. © obs/Sky Deutschland  © obs/Sky Deutschland

Update 15. April, 11.33 Uhr: Corona-Einsätze der Münchner Polizei

Vier Polizisten patroullieren durch eine fast leere Straße in der Innenstadt, hinter dem Rathaus in München. (Symbolbild)
Vier Polizisten patroullieren durch eine fast leere Straße in der Innenstadt, hinter dem Rathaus in München. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Wie die Polizei München am Mittwoch mitteilte, führten die Beamten zwischen Dienstag 6 Uhr und Mittwoch 6 Uhr über 6600 Kontrollen durch. 

Dabei wurden 86 Verstöße angezeigt, von denen 76 die Ausgangsbeschränkung betrafen.

Am Dienstag gegen 18 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass in München-Neuhausen mehrere Personen auf der Straße feiern würden. Auf einem Gehweg war eine Biertischgarnitur aufgebaut. Acht Personen zwischen 24 und 53 Jahren feierten dort gemeinsam einen Geburtstag. 

Die Polizei löste die Veranstaltung auf und zeigt alle Personen an.

Update 15. April, 10.52 Uhr: Weitere Unternehmen in Bayern melden Kurzarbeit an

Die Zahl der Kurzarbeitsanzeigen ist in Bayern weiter gestiegen. Bis zum 13. April haben rund 112.000 Betriebe infolge der Corona-Krise Kurzarbeit angemeldet - das sind rund vier Prozent mehr als in der Vorwoche, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte.

Bundesweit stieg die Zahl im Vergleich zur Vorwoche um zwölf Prozent. Wie viele Beschäftigte am Ende von Kurzarbeit betroffen sein werden, zeige sich erst, wenn die Betriebe tatsächlich Anträge auf Kurzarbeitergeld stellten, sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart.

Damit ein Betrieb Anspruch auf Kurzarbeitergeld hat, muss er zuerst Kurzarbeit anzeigen. Nicht immer wird Kurzarbeit dann aber auch in Anspruch genommen, etwa wenn sich die Auftragslage verbessert oder behördliche Maßnahmen aufgehoben werden.

Zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hatte der Bundestag zunächst bis Ende dieses Jahres einen erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld beschlossen. Mitarbeiter in Kurzarbeit können für bis zu zwölf Monate 60 bis 67 Prozent ihres Nettoverdienstes erhalten. 

Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden werden zu 100 Prozent erstattet.

Update 15. April, 10.41 Uhr: Leichter Rückgang im Wohnungsbau schon vor Corona

Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU) betont: "Bezahlbarer Wohnraum ist essenziell". (Archiv)
Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU) betont: "Bezahlbarer Wohnraum ist essenziell". (Archiv)  © Sven Hoppe/dpa

Der Bau neuer Wohnungen in Bayern ist ungeachtet des nach wie vor sehr hohen Bedarfs schon vor der Corona-Krise leicht zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 59.779 Wohnungen fertiggestellt, gut 1050 weniger als 2018. 

Das entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozent, wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch in Fürth meldete. In drei der sieben bayerischen Regierungsbezirke gab es noch einen Zuwachs: In Niederbayern, der Oberpfalz und Oberfranken. Der kleinste Regierungsbezirk war 2019 im Verhältnis der aktivste im Wohnungsbau: In Oberfranken wurden 641 neue Wohnungen mehr gebaut als 2018, das entspricht einem Plus von nahezu einem Viertel.

Ein großer Anteil der Neubauten - insgesamt 18.682 - sind aber nach wie vor Einfamilienhäuser, von denen viele in ländlichen Regionen entstehen, wo der Wohnungsmangel weniger stark ausgeprägt ist. In den Städten fehlen vor allem Mietwohnungen. Laut Landesamt entstanden 26.581 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.

Die Baubranche arbeitet weiter, allerdings gibt es auf manchen Baustellen Probleme mit fehlenden Arbeitern, vor allem aus Osteuropa. Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU) betonte: "Auch wenn Corona die Schlagzeilen beherrscht: Genug bezahlbarer Wohnraum ist essenziell", sagte Schreyer in München. 

"Wir legen deswegen weiter großen Wert darauf, dass der Wohnungsbau in Bayern auf Hochtouren läuft."

Update 15. April, 8.35 Uhr: Markus Söder: Beten gehört "zum normalen Tagesablauf"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53) schöpft in der Corona-Krise nach eigenen Worten Kraft aus dem Gebet. 

"Ich bin gläubiger Christ - und in diesen Tagen besonders", sagte der CSU-Politiker dem Magazin "Bunte" (Donnerstag). Deshalb gehöre Beten für ihn "zum normalen Tagesablauf".

Derzeit sei es schwierig, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf Corona. Das Virus überschatte alles. Lobende Worte in der Krise findet Söder für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die "stahlharte Nerven" beweise. 

"Ich bin dankbar, sie jetzt als Ansprechpartnerin zu haben."

Update 15. April, 6.33 Uhr: Händler: Autohäuser verpassen wegen Corona wichtigste Verkaufsphase

Autokauf aktuell: Der Umsatz ist um etwa 80% eingebrochen.
Autokauf aktuell: Der Umsatz ist um etwa 80% eingebrochen.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Einer der größten BMW-Händler in Deutschland, Burkhard Weller, erhofft sich von der Politik eine rasche Lockerung der Beschränkungen im Autohandel. 

Denn die Ansteckungsgefahr in den Autohäusern, in denen sich deutlich weniger Kunden als im Supermarkt aufhielten, sei sehr gering, sagte Weller der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die inzwischen normalen Vorsichtsregeln eingehalten würden, könnten die Häuser jetzt wieder öffnen.

"Eigentlich wären jetzt unsere stärksten Monate", sagte Weller. Durch die Vorgaben sei das Geschäft aber auf 20 Prozent zusammengeschrumpft, nur telefonisch und online laufe noch etwas. Nach einer Rückkehr zur Normalität erwarte er auch "keine Riesenwelle. Das geht nur langsam wieder hoch." 

Denn viele potenzielle Kunden seien inzwischen in Kurzarbeit oder in Ungewissheit, ob ihr Arbeitsplatz noch sicher sei. "Was jetzt weg ist, wird nicht im September nachgeholt werden." Wie lange die Autohändler die Beschränkungen noch überstehen, sei unterschiedlich. Aber weil die Mieten und Kosten weiterliefen, dürfte es für einige trotz Kurzarbeit schwierig werden.

Weller ist mit 1900 Mitarbeitern und 900 Millionen Euro Umsatz im Jahr einer der größten BMW-Händler in Deutschland.

Update 15. April, 6.29 Uhr: Corona-Krise macht Wohnungssuche und Vermieten schwierig

Sowohl Wohnungssuche als auch -vermietung werden aktuell extrem erschwert. (Archiv)
Sowohl Wohnungssuche als auch -vermietung werden aktuell extrem erschwert. (Archiv)  © Markus Scholz/dpa

Die Corona-Krise erschwert sowohl Wohnungssuche als auch Vermietung freier Wohnungen. Nach einer Umfrage des Verbands der bayerischen Wohnungsunternehmen unter 225 Mitgliedsunternehmen mit zusammen knapp 357.000 Wohnungen ist die Vermietung sehr stark von den Auswirkungen der Epidemie betroffen. 

Jedes zweite Unternehmen meldet große Einschränkungen bis hin zur Einstellung des Vermietungsgeschäfts, wie Verbandsdirektor Hans Maier am Mittwoch berichtete.

Demnach gibt es aktuell quasi keine Wohnungs-Vorabnahmen mehr - dabei inspizieren die Vermieter den Zustand einer freiwerdenden Wohnung vor der eigentlichen Übergabe. "Auch die Wohnungsbesichtigungen sind sehr stark zurückgegangen", sagte Maier. Im VdW haben sich überwiegend Genossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen.

Die Corona-Folgen beschränken sich jedoch keineswegs nur auf die Vermietung: 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass Instandhaltungsarbeiten verschoben werden. "Kein Wunder", sagte Maier dazu. "Diese Maßnahmen erfolgen in der Regel in bewohnten Wohnungen und sind somit nicht ohne Nahkontakt zu den Mietern möglich."

Rund 63 Prozent der befragten Unternehmen rechnen in den nächsten Monaten mit höheren Mietausfällen, vor allem bei gewerblichen Mietern. Ebenfalls annähernd zwei Drittel - 64 Prozent - rechnen mit einer Verzögerung von Baumaßnahmen. 

Dennoch sind die Unternehmen noch vergleichsweise optimistisch: 85 Prozent rechnen nur mit einer geringfügigen oder moderaten Beeinträchtigung ihrer Geschäfte.

Update 15. April, 6.24 Uhr: Tafeln versorgen mit Lieferungen, Gutscheinen und jüngeren Helfern

Trotz der Corona-Krise versuchen die Tafeln in Bayern, Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen. 

Von den rund 160 bayerischen Tafeln seien momentan 78 geschlossen, sagte Peter Zilles, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Tafel Bayern mit Sitz in Bayreuth. Doch etwa die Hälfte unterstütze die Bedürftigen weiterhin - beispielsweise mit Lebensmittel-Paketen, Essenslieferungen oder Einkaufsgutscheinen.

Die Tafeln müssen nach Angaben des Landesverbands ihre Ausgaben schließen, weil die meisten Mitarbeiter Senioren seien. Gerade für ältere Menschen kann eine Infektion mit dem Coronavirus gefährlich werden. 

In einigen bayerischen Städten und Gemeinden wie in Fürth, Landshut oder Holzkirchen helfen deshalb Jüngere vorübergehend bei der Essensausgabe aus.

Update 15. April, 6.20 Uhr: DLRG befürchtet mehr Nichtschwimmer

Da Schwimmbäder in der Corona-Krise geschlossen bleiben, rechnet die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) künftig mit schlechteren Schwimmfähigkeiten bei Kindern. 

"Die Schwimmausbildung leidet natürlich unter der derzeitigen Situation", sagte Sprecher Achim Wiese Bereits jetzt könnten 60 Prozent der Kinder nicht richtig schwimmen, wenn sie die Grundschule verlassen.

Wartelisten für die Schwimmausbildung seien vielerorts bereits seit längerem voll. Dies könne man, sobald die Schwimmflächen wieder zugänglich seien, auch nicht so schnell kompensieren. Bereits vor der Schließung von Schwimmbädern aufgrund der Corona-Pandemie hatte die DLRG über zu wenige und veraltete Schwimmbäder geklagt.

Besonders kritisch blickt der DLRG auf den kommenden Sommer. "Gerade jetzt hätten viele Kinder vor dem Sommerurlaub ihre Schwimmausbildung erhalten", sagte Wiese. Da dies nun nicht möglich sei, rechne er mit potenziell mehr Nichtschwimmern, die dieses Jahr bei schönem Wetter am Wasser seien.

Update 14. April, 22.20 Uhr: Markus Söder lehnt wegen Corona-Krise zeitnahe Schulöffnungen ab

Markus Söder ist kritisch: Die Schulen könnten vorerst geschlossen bleiben. (Archiv)
Markus Söder ist kritisch: Die Schulen könnten vorerst geschlossen bleiben. (Archiv)  © Peter Kneffel/dpa

Anders als einige Bundesländer lehnt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine zeitnahe Öffnung der Schulen nach den Osterferien wegen der Corona-Pandemie ab. 

"Ich bin sehr zurückhaltend bei Schulen", sagte der CSU-Chef am Dienstagabend im "heute-journal" des ZDF. Skeptisch sehe er auch, dass Grundschulen als erstes geöffnet werden sollen. "Da habe ich eine grundlegend andere Auffassung." Söder distanziert sich damit von der Ankündigung aus Nordrhein-Westfalen, schon nach dem Ende der Osterferien am 19. April die Schulen schrittweise öffnen zu wollen, und von einer Empfehlung der Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Grundschulen mit als Erstes wieder zu öffnen.

"Man muss über Abschlussklassen reden, ja auch nicht zu schnell. Grundschulen sind meiner Meinung nach erst als Letztes dran, denn die Kleinen können sich nicht so an Hygiene-Konzepte halten", betonte Söder. 

Zur Wiederöffnung der Schulen nach der Corona-Zwangspause brauche es ohnehin ein längerfristiges Konzept. "Die Lehrerverbände sind ja sehr zurückhaltend mit vorschnellen Schulöffnungen, weil sie sagen, es muss auch eine Schule organisiert werden". Als Beispiele nannte er Lehr- und Zeitpläne, die neu definiert und Abstandsregeln, die organisiert werden müsste.

Weitere Infos dazu findet Ihr >>> hier.

Update 14. April, 19.20 Uhr: Segel-Weltmeister Philipp Buhl in Krise gelassen

Der deutsche Spitzensegler Philipp Buhl hat sich mit der Olympia-Verschiebung auf 2021 arrangiert und nimmt die Zwangspause wegen der Corona-Pandemie gelassen. 

"Am Ende ist die Verlegung kein Weltuntergang", sagte der 30 Jahre alte Allgäuer dem "Münchner Merkur". Die Spiele in diesem Jahr durchzudrücken hätte er schlimmer empfunden. "Monatelang im Wohnzimmer Liegestützen machen und dann aus der kalten Hose Olympische Spiele zu bestreiten, womöglich ohne Zuschauer und mit schlecht trainierten Sportlern - das wäre auch nicht ideal gewesen."

Der amtierende Laser-Weltmeister trainiert aktuell in Sonthofen in seiner Allgäuer Heimat, der reguläre Trainingsstützpunkt in Kiel ist derzeit geschlossen. Für die Spiele in Tokio 2021 ist er bereits qualifiziert. Die entscheidende Olympia-Trainingsphase beginne dann erst im nächsten Jahr. 

"Ich denke, dass vor dem Sommer nicht mehr viel passiert, aber wichtig für uns sind ja vor allem die letzten 150 Tage vor den Spielen. Solange bis Juli 2021 nicht die Grundfitness weg ist oder ich verfette, ist alles in Ordnung", sagte Buhl.

Update 14. April, 18.50 Uhr: Leichtathletik-Verband denkt über Geister-Meisterschaften nach

Angesichts der Krise schließt auch der Deutsche Leichtathletik-Verband Geister-Meisterschaften nicht mehr aus. 

"Wie viele andere Sport-Veranstalter auch hoffen wir darauf, im Rahmen einer Late Season Titelkämpfe mit Zuschauern durchführen zu können. Sollte dies nicht möglich sein, denken wir darüber nach, eine DM ohne Zuschauer mit reduzierter Anzahl an Mitarbeitern auszurichten", sagte DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska in einer veröffentlichten Mitteilung.

Im Verband werden "derzeit verschiedene Optionen diskutiert", wann die ursprünglich für Anfang Juni in Braunschweig geplanten deutschen Meisterschaften stattfinden könnten. Laut Gonschinska sei momentan das Wochenende 8./9. August als Termin für die Titelkämpfe im Gespräch. "Aber auch hier ist es momentan noch zu früh, um einen konkreten Plan zu nennen."

"Für einen neuen Termin müssen auf der Basis behördlicher Festlegungen und Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes entsprechende Abstimmungen mit der Stadt Braunschweig, dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband und dem Fernsehen getroffen werden", erklärte der Generaldirektor. Entscheidend sei "letztlich die aktuelle Entwicklung in der Corona-Krise", sagte Gonschinska.

Update 14. April, 18.45 Uhr: Regensburger Bischof will wieder Gottesdienste

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer will endlich wieder Gottesdienste feiern. 

Die Kirche habe "große Opfer gebracht und zuletzt an Ostern schmerzhaft auf vieles verzichtet. Jetzt braucht es mit den allgemeinen Lockerungen auch ein behutsames und schrittweises Öffnen der Gottesdienste für die Teilnahme von Gläubigen, die das Ganze bisher mit Geduld und Verständnis mitgetragen haben", mahnte der Bischof am Dienstag. 

Zunächst könnten kleine Gruppen zugelassen werden, abhängig von der Größe des Kirchengebäudes und mit Hygienevorschriften wie Masken und Abstandswahrung. 

Aber "Kirche lebt von der Versammlung zum Hören von Gottes Wort und zum Empfang der Sakramente. Daher ist es für die Kirche existenziell, dass sie sich wenigstens in kleinen Gruppen zum Gottesdienst versammeln kann."

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer will endlich wieder Gottesdienste feiern. (Archivbild)
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer will endlich wieder Gottesdienste feiern. (Archivbild)  © Armin Weigel/dpa

Update 14. April, 18.40 Uhr: Adidas bekommt Milliardenkredit von Förderbank KfW

Der Sportartikelhersteller Adidas erhält wegen der Folgen der Corona-Pandemie einen Milliardenkredit von der staatlichen Förderbank KfW.

Alle Infos bekommt dazu bekommt Ihr >>> hier.

Update 14. April, 16.20 Uhr: Fast nur noch Frachtverkehr am Münchner Flughafen

Zwei Polizisten gehen durch das ansonsten fast menschenleere Terminal vom Flughafen München.
Zwei Polizisten gehen durch das ansonsten fast menschenleere Terminal vom Flughafen München.  © Matthias Balk/dpa

Der Nachschub an Medizinbedarf aus China für die Bewältigung der Corona-Krise nimmt an Fahrt auf. 

Im April seien bisher rund ein Dutzend Frachtmaschinen aus China mit medizinischem Material auf dem Münchner Flughafen gelandet, teilte die Flughafengesellschaft am Dienstag mit. Bis Anfang Mai werden viele weitere Frachttransporte dieser Art erwartet, darunter tägliche Flüge der Lufthansa aus Peking und Shanghai. Aus China importiert werden unter anderem Schutzmasken für Ärzte und Pflegepersonal an den Krankenhäusern.

Der zweitgrößte deutsche Flughafen wird derzeit fast nur noch für den Frachtverkehr genutzt, der Passagierbetrieb ist weitestgehend zum Erliegen gekommen. Im März sind die Fluggastzahlen um zwei Drittel eingebrochen, in der ersten Aprilwoche gab es dann fast gar keine Passagiere mehr.

In absoluten Zahlen starteten und landeten im Januar und Februar laut Monatsberichten des Flughafens noch über sechs Millionen Menschen in München. Ende März wären es unter normalen Umständen dann schon zwischen neun und zehn Millionen Passagiere zu erwarten gewesen, tatsächlich waren es nur 7,4 Millionen. 

Dass der Flugverkehr weitgehend ruht, fällt vielen Spaziergängern auch vom Boden aus auf: Am Himmel sind anders als üblich kaum noch Flugzeuge oder Kondensstreifen zu sehen.

Update 14. April, 16.10 Uhr: Selbständige wollen wieder verkaufen

Der Bund der Selbständigen Bayern plädiert für Lockerungen bei der Wirtschaft. 

"Gebt uns eine Perspektive und lasst uns wieder verkaufen!", forderte der Verband am Dienstag. Vielen Betrieben stehe das Wasser inzwischen bis zum Hals. Die Wirtschaft müsse mit Regeln für den Gesundheitsschutz wieder anlaufen dürfen.

"Die großen Discounter, die Metzger und Bäcker machen es uns doch vor", sagte die BDS-Präsidentin Gabriele Sehorz. "Abstand halten, Desinfektionsmittel an den Eingängen, Kundenzahl in den Geschäften beschränken und Plexiglas-Schutzkabinen für das Kassenpersonal – so funktioniert nun seit einigen Wochen der Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel ohne das Corona-Virus leichtsinnig zu verbreiten." 

Was dort funktioniere, könnten alle anderen Betriebe auch.

Update 14. April, 16 Uhr: Feuerwehr begeistert mit Osterkonzert auf der Drehleiter

Die Freiwillige Feuerwehr in Aschau im Chiemgau hat den Anwohnern ihre Unterstützung in der Krise per Trompeten-Solo von der Feuerwehrleiter aus versichert. 

Die Idee sei aus einer alten Tradition heraus entstanden, sagt der Hobby-Trompeter und Feuerwehrmann Franz Vordermayer am Dienstag. "In einer schwierigen Lage hat die Feuerwehr so kundgetan, dass sie für die Menschen da ist." Schon in früheren Jahrhunderten hätten Trompeter in Krisenzeiten den Menschen Signale gegeben.

Deshalb ließ er sich am Ostersonntag mit der Drehleiter von seinen Kollegen 35 Meter hoch in die Luft heben und schmetterte das örtliche Heimatlied - das "Aschauer Lied" - sowie Beethovens "Freude schöner Götterfunken" über den Ort. Viele Menschen hätten von ihren Fenstern aus Beifall geklatscht. 

Die Feuerwehr helfe derzeit unter anderem bei der Maskenauslieferung.

Update 14. April, 15.50 Uhr Messen Holz-Handwerk und Fensterbau abgesagt

Die Messen "Holz-Handwerk" und "Fensterbau Frontale" sind abgesagt worden. 

Die normalerweise im zweijährigen Turnus stattfindende Doppel-Messe werde wieder im März 2022 abgehalten, teilte die Nürnberger Messegesellschaft am Dienstag mit. Zu den Messen waren über 1300 Aussteller aus 42 Ländern und 110.000 Besucher erwartet worden. Zunächst waren sie von März auf Juni dieses Jahres verschoben worden. 

"Für unsere Aussteller und Besucher hätten wir sie gerne noch 2020 zu einem alternativen Termin durchgeführt. Die dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie erfordert aber nun die Absage", sagte die Leiterin der Fensterbau-Messe, Elke Harreiß.

Update 14. April, 15.45 Uhr: Triebwerkshersteller MTU will kommende Woche wieder produzieren

Der Triebwerkshersteller MTU will ab kommendem Montag die Arbeit am Hauptstandort München wieder aufnehmen. 

Zunächst soll die Anwesenheit der Mitarbeiter schrittweise steigen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bereits in der ersten Woche ab dem 20. April sollten in München etwa 20 Prozent der rund 5000 Beschäftigten zum Dienst kommen. Gleichzeitig gilt dort Kurzarbeit.

Die beiden anderen großen Standorte in Deutschland, Hannover mit 2400 und Ludwigsfelde mit gut 1000 Mitarbeitern, sollen ab dem 27. April die Arbeit wieder aufnehmen. Nicht alle Standorte von MTU pausieren derzeit wegen der Corona-Krise. Im weltweit verteilten Bereich der Instandhaltung arbeiteten einige "bereits auf hohem Niveau", hieß es. Andere würden flexibel auf Nachfrage reagieren.

MTU hat für den Wiederanlauf der Produktion organisatorische und technischen Maßnahmen eingeleitet, um die Mitarbeiter vor der Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. 

Wegen der weltweiten Reisebeschränkungen ist der Flugverkehr größtenteils gestoppt.

Den Test auf eine Corona-Infektion gibt es nur bei Verdacht. Die Dunkelziffer ist deshalb höher als die bestätigen Fälle der Statistik.
Den Test auf eine Corona-Infektion gibt es nur bei Verdacht. Die Dunkelziffer ist deshalb höher als die bestätigen Fälle der Statistik.  © Peter Kneffel/dpa

Update 14. April, 15.40 Uhr: Klinik in Ruhrpolding schließt nach Infektion von Ärzte

Bis zum ende der Osterferien bleibt die Kreisklinik Vinzentinum in Ruhpolding  vorübergehend geschlossen. 

Laut einem Kliniksprecher wurden einige Ärzte und Pfleger positiv auf das Virus getestet. Die Belegschaft sei bisher symtomfrei, befindet sich nun in Quarantäne und werde medizinisch betreut. 

Update 14. April, 15.20 Uhr: DFL verschiebt Mitgliederversammlung auf 23. April

Die Deutsche Fußball Liga verschiebt ihre Entscheidung über eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison in die nächste Woche. 

Die für diesen Freitag geplante außerordentliche Mitgliederversammlung zu weiteren Maßnahmen in der Corona-Krise werde auf den 23. April verlegt, teilte die DFL am Dienstag in Frankfurt/Main mit. 

Damit verschafft sich die Dachorganisation der 36 Proficlubs etwas Luft in der Debatte um Spiele ohne Zuschauer.

Update 14. April, 15 Uhr: 102 neue Infektionen mit dem Coronavirus in München

In München wurden 102 neue Infektionen (Stand 13.30 Uhr) mit dem Coronavirus bestätigt. 

Insgesamt sind damit bisher 4717 Menschen in der Landeshauptstadt angesteckt worden. 

In dieser Zahl enthalten sind 2363 Personen, die bereits geheilt sind, sowie 63 Todesfälle.

Update 14, April, 14.40 Uhr: Unterricht von zu Hause macht Eltern laut Umfrage Probleme

Der Unterricht von zu Hause ist für viele Eltern eine starke Belastung. 

Bei einer Online-Umfrage des Bayerischen Elternverbands (BEV) sagten mehr als die Hälfte der teilnehmenden Eltern, es sei "viel Aufwand", "sehr viel Aufwand" oder gar unmöglich. 

Dadurch komme es verstärkt zu Streit und Stress in den Familien, Eltern würden für die Kinder zu ständig unzufriedenen "Antreibern" in Sachen Schule, schrieb der BEV-Vorsitzende Martin Löwe in einem offenen Brief an Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). 

Die Rolle der Eltern sollte sich darauf beschränken, "das Lernen zu Hause strukturell zu unterstützen, nicht jedoch, die Lehrkräfte zu ersetzen". 

Update 14. April, 14.30 Uhr: Landesseniorenvertretung gegen Ausgangsbeschränkung für Ältere

Eine Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen nur für ältere Menschen ist aus Sicht der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) völlig inakzeptabel. 

"Ältere Menschen sind mündige Bürgerinnen und Bürger", sagte der Vorsitzende Franz Wölfl am Dienstag in München. Sie könnten selbst entscheiden, wann, wie oft und für wie lange sie während der Corona-Krise ihr Haus verließen.

Außerdem könnte so der Eindruck entstehen, dass sich Jüngere momentan nur zum Schutz von Senioren einschränken müssten. "Die Botschaft der Aufopferung Jüngerer für Ältere ist fehl am Platze", so Wölfl. "Bei den älteren Menschen kann sie ein reduziertes Selbstwertgefühl sowie Schuldgefühle auslösen, bei Jüngeren Frustration und Ressentiments."

Stattdessen schlägt die LSVB vor, dass in der Öffentlichkeit alle Menschen Schutzasken tragen sollten. Möglich sei auch die freiwillige Nutzung von speziellen Apps, die den Standort von Handys ermitteln.

Die LSVB ist nach eigenen Angaben eine überparteiliche Dachorganisation von 200 kommunalen Seniorenvertretungen in Bayern.

Leere Stühle in einer Bibliothek in der Universität Regensburg.
Leere Stühle in einer Bibliothek in der Universität Regensburg.  © Armin Weigel/dpa

Update 14. April, 14.25 Uhr: Corona-Ruhe ist laut Karmeliterin andere Stille als sonst

Einsamkeit und Rückzug von der Welt - die Corona-Krise zwingt derzeit viele Menschen in diese Daseinsform. 

Gewöhnlich prägt Zurückgezogenheit das Leben bestimmter Mönche und Ordensfrauen. Derzeit fühle sich die Stille aber anders an als sonst, berichtet die Karmelitin Schwester Katharina vom Karmel Heilig Blut Dachau. Es sei eine "angefüllte Stille, in der all die Nachrichten aus den verschiedenen Ländern ihren Platz haben".

Schwester Katharina wendet sich nun online an die Menschen: Über die Homepage des Erzbistums München und Freising sowie über die Social-Media-Kanäle Instagram und Facebook der Erzdiözese. 

Auch im Kloster sei es von den äußerlichen Einflüssen her ruhiger geworden, berichtet sie: "Kein Fluglärm über uns … Kein Dauerrauschen von der Autobahn… Kein nächtliches Aufwachen, weil ein Güterzug in der Nähe durch die Nacht donnert." 

Gäste, die sonst in die Sprechzimmer oder zu Stundengebet und Eucharistie kämen, fehlten. Die Schwestern seien wie sonst zum Gebet vereint "und doch: Da ist etwas anders. Es ist paradox, aber das nun geschlossene Gitter, welches unseren Chor vom Kirchenschiff trennt, öffnet mein Beten für die Menschen mehr als sonst".

Der Karmel als kontemplativer Orden sieht seine zentrale Aufgabe im Gebet. Es herrscht grundsätzlich eine Atmosphäre der Stille und des Schweigens.

Update 14. April, 14 Uhr: Neue Fallzahlen für Bayern

In Bayern sind inzwischen 33.913 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. 

Gestorben sind bisher 891 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Dienstag (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. 

Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 14.910 Menschen.

Update 14. April, 13.50 Uhr: "Dahoam is Dahoam" - Schauspieler müssen zuhause bleiben

Bei der BR-Serie "Dahoam is Dahoam" gibt es wegen der Corona-Pandemie einen Drehstopp. 

"Die Dreharbeiten in Lansing müssen unterbrochen und Drehbücher umgeschrieben werden. Auch eine Zwangspause für ältere Schauspieler ist im Gespräch", teilte der Bayerische Rundfunk am Dienstag mit. 

Da aber bereits für mehrere Wochen vorproduziert worden sei, könnten die Fernsehzuschauer bis Anfang Mai auf jeden Fall wie gewohnt dem Leben der fiktiven Dorfbewohner folgen.

Inhaltlich soll die Serie ohne Corona-Einfluss weitergehen. Doch wegen der Viruserkrankung müssen die älteren Schauspieler vermutlich zunächst zu Hause bleiben. 

Zudem werden die Drehbücher auf Zweier- und auf Dreierszenen umgeschrieben, um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten.

Update 14. April, 13.30 Uhr: FDP für drei Abiturtermine und große Klassenräume

Wegen der Corona-Pandemie fordert die FDP im Landtag in diesem Jahr ausnahmsweise drei alternative Prüfungstermine für Abiturienten. 

"Für die Prüflingen werden grundsätzlich drei Prüfungszeiträume geschaffen", heißt es in einem Positionspapier der Fraktion. So sei neben dem normalen Ersttermin zunächst ein Zweittermin für die Prüfungen notwenig, "um die Verleihung des Abiturzeugnisses vor Ende der Fristen für NC belegte Fächer zu ermöglichen. Aufgrund der besonderen Umstände soll es für Schüler, die auch an den ersten beiden Termin nicht teilnehmen können, als "Ultima Ratio" noch einen letzten Prüfungstermin im Herbst geben."

Die einfache Verschiebung des Abiturs in den Mai sei nicht ausreichend, sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Matthias Fischbach, am Dienstag in München. "Für Risikogruppen und von weiteren Quarantänemaßnahmen betroffene Schüler muss eine faire Alternative geschaffen werden." 

Daher sei ein dritter Prüfungstermin mit entsprechender Vorbereitungsphase wichtig. Bis dahin sollten die Abiturienten ein "vorläufiges Durchschnittsabitur" bekommen, um sich für Jobs und Studienplätze bewerben zu können.

Mit Blick auf den Schulstart nach der aktuellen Ausgangseschränkung forderte die FDP zudem Umbauten in den Klassenzimmern: "Die Schulräume müssen so vorbereitet werden, dass das Abstandsgebot von 1,5 Metern eingehalten werden kann", heißt es. Ansonsten seien Alternativen zu finden etwa Klassenaufteilungen, Unterricht in größeren Mehrzweckräumen oder hybrider Unterricht mit zeitweise digital zugeschalteten Schülern. 

"Bei gesundheitlichen Bedenken soll außerdem niemand zur Teilnahme am Unterricht gezwungen werden."

Update 14. April, 12.45 Uhr: 200 Soldaten in Bayern gegen Corona im Einsatz

Zur Bekämpfung des Coronavirus sind in Bayern derzeit rund 200 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. 

Etwas mehr als 100 von ihnen seien im Rahmen von Hilfeleistungen beispielsweise in Pflege- und Altenheimen eingesetzt, sagte Sprecher Carsten Spiering vom Landeskommando in Bayern mit Sitz in München. 

Weitere 100 aktive Soldaten und Reservisten beraten demnach zivile Behörden und Stellen. Dazu zählten beispielsweise Krisenstäbe in Städten und Landkreisen. Zusätzliche knapp 100 Soldaten stünden für den Einsatz bereit.

An 15 Orten im Freistaat waren die Soldaten zuletzt im Einsatz, besonders in der Oberpfalz und in Oberbayern, wie Spiering weiter ausführte. 35 Soldaten und damit die meisten seien derzeit in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg eingesetzt. Sie kommen vom Panzerbataillon 104 aus Pfreimd im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Dieses gehört zur 10. Panzerdivision in Veitshöchheim nahe Würzburg, von dem weitere Soldaten helfen. Andere seien aktive Soldaten und Reservisten des Zentralen Sanitätsdienstes.

Neben der vor allem logistischen Unterstützung in Heimen helfen die Soldaten Spiering zufolge beim Betrieb vom Corona-Teststationen, der Verteilung von medizinischer Schutzausrüstung oder durch Beratung im Sanitätsbereich.

Im bestimmten Fällen darf die Bundeswehr innerhalb Deutschlands eingesetzt werden. Zwar sind für den Katastrophenschutz und die Gesundheitsversorgung hierzulande zunächst die Landkreise und die kreisfreien Städte verantwortlich. Doch bei Überforderung können sie um Amtshilfe bitten und sich dabei auch an die Bundeswehr wenden.

Update 14. April, 12.30 Uhr: Über 4800 Polizei-Kontrollen in München

Von Montag auf Dienstag gab es wieder eine Vielzahl an Kontrollen und Einsätzen im Zusammenhang mit den Corona-Auflagen in München. 

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde bis zum Morgen über 4800 Kontrollen in München durchgeführt. 184 Verstöße mussten angezeigt werden. 

So erhielt die Polizei am Montag zum Beispiel den Hinweis, dass sich mehrere Personen in einem Parkhaus am Frankfurter Ring in Milbertshofen treffen würden. Eine Streife traf vor Ort auf zwei Münchner (21 und 23 Jahre alt), die sich dort getroffen hatten. 

Da der Getränkekonsum keinen triftigen Grund darstellte, die Wohnung zu verlassen, erteilte die Polizei Platzverweise und zeigte die Männer wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz an.

Polizisten patrouillieren durch den Englischen Garten.
Polizisten patrouillieren durch den Englischen Garten.  © Matthias Balk/dpa

Update 14. April, 12.10 Uhr: Audi fährt Motoren-Produktion langsam wieder hoch

Audi fährt seine in der Corona-Krise gestoppte Produktion langsam wieder hoch und beginnt damit im ungarischen Werk Györ. 

Dort ist seit Dienstag eine erste Linie zur Motorenmontage mit rund 100 Mitarbeitern geöffnet, wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilte. Sie werde allerdings nur in einer anstatt der üblichen drei Schichten betrieben.

Die Produktion liegt einer Sprecherin zufolge bei einigen hundert Motoren am Tag. Normalerweise komme das Werk auf 8000. Ende der Woche soll dort eine weitere Motoren-Linie anlaufen, die Fahrzeugfertigung "nach aktuellen Planungen" Ende kommender Woche.

An den anderen Standorten ruht die Produktion zur Zeit. Nach aktuellem Stand will Audi in Neckarsulm und Brüssel ab dem 20. April und in Ingolstadt ab dem 27. April sukzessive die Produktion wieder hochfahren. 

Dies sei aber alles noch im Fluss, hieß es. In Mexiko werde die Produktion einem Regierungsdekret entsprechend erst nach dem 30. April wieder beginnen.

Update 14. April, 12 Uhr: Bayern erneuert Hilfsangebot für Sportvereine

Die bayerische Staatsregierung will die rund 12.000 Sportvereine im Freistaat in der teils existenzbedrohenden Corona-Krise weiter unterstützen. 

Dazu erneuerte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sein Hilfsangebot. Er unterstrich am Dienstag im Bayerischen Rundfunk, wie wichtig die Vereine mit ihren mehr als 4,6 Millionen Sportlerinnen und Sportlern in der Breite seien. 

Wegen den Auswirkungen der Pandemie kann aktuell nicht trainiert und gespielt werden, vielen Clubs fehlen Einnahmen. "Da wollen wir alles dafür tun, dass deswegen keiner pleite geht", sagte Herrmann.

Über weitere Details zu den möglichen Hilfen will der Politiker am Dienstag der nächsten Woche mit seinen Kollegen bei einer Ministerratssitzung beraten. "Da werden konkrete Vorschläge bearbeitet", kündigte der für den Sport zuständige Minister an.

Bereits Anfang des Monats hatte Herrmann dem Sport in Bayern ein Corona-Hilfspaket in Aussicht gestellt. Der Sport als "gesellschaftlich enorm wichtige Säule unseres Freistaates" dürfe nicht ins Wanken geraten. 

Der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) rechnet nach einer ersten Erhebung unter den Vereinen mit einem finanziellen Schaden von insgesamt mehr als 200 Millionen Euro.

Update 14. April, 11.10 Uhr: Bayerns Innenminister hofft auf Bundesliga mit Fans im Herbst

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält Bundesligaspiele vor Zuschauern im Herbst für nicht ausgeschlossen. 

Zunächst ist geplant, die aktuelle Spielzeit in den nächsten Wochen mit Geisterspielen ohne Fans zu Ende zu bringen. Sollte sich die Corona-Krise im Sommer in die richtige Richtung entwickeln, könnten in der kommenden Fußball-Saison wieder Fans in die Arenen gelassen werden. 

"Ich hoffe sehr, dass wir dann insgesamt eine Gesundheitssituation hinbekommen, wo das auch wieder möglich ist", sagte Herrmann am Dienstagmorgen dem Bayerischen Rundfunk.

Allerdings seien alle Planspiele absolut vom weiteren Vorgehen im Kampf gegen Covid-19 abhängig. Der Politiker, der im Freistaat auch für den Sport zuständig ist, wollte deshalb nicht weiter spekulieren. 

"Das wird immer von der Gesundheits- und Infektionssituation bestimmt. Deshalb kann man da heute sicherlich keine verbindlichen Vorstellungen für die Zukunft vorhersagen", ergänzte Herrmann.

Update 14. April, 11 Uhr: Freie Wähler wollen alle Bayern auf Corona testen

Für ein Ende des Corona-Ausnahmezustands in Bayern fordern die Freien Wähler einen flächendeckenden Test aller Menschen im Freistaat. 

"Ziel muss es sein, mittelfristig die gesamte Bevölkerung auf Corona testen zu können", heißt es in einem neunseitigen Positionspapier, welches unter anderem von Fraktionschef Florian Streibl verfasst wurde. Bei der Zulassung eines Impfstoffs müsse das Zulassungsverfahren "im Rahmen des rechtlich Zulässigen" verkürzt werden.

Darüber hinaus solle der Freistaat Zuschüsse und Kredite für Forschungseinrichtungen und innovative Unternehmen bereitstellen, um maßgeblichen Fortschritt bei der Pandemie-Forschung sowie modernster Diagnose und Medizin zu erreichen. 

"Ziel muss es sein, Bayern zum Weltmarktführer der Pandemie-Forschung zu machen. Das hilft weltweit – und sichert Arbeitsplätze vor Ort."

Update 14. April, 10.40 Uhr: Studenten fordern "Kann-Semester" mit Aussetzung der Regelstudienzeit

Das anstehende Sommersemester soll nach dem Willen von Studierendenvertretungen als "Kann-Semester" gewertet werden. 

Neben der Aussetzung der Regelstudienzeit und der freiwilligen Nutzung von Lehrangeboten fordern sie mit einer Petition auch die Verschiebung aller Fristen und das Recht, Prüfungen wiederholen zu können. 

Hintergrund sind die Einschränkungen wegen der Corona-Krise, wie die Initiatoren von der Studierendenvertretung der Hochschule München am Dienstag mitteilten. So seien die Hochschulen zwar sehr bemüht, die Lehre auf Online-Formate umzustellen. Doch könnten viele Studenten absehbar nicht die erforderlichen Leistungen erbringen.

Als Lösung wird in der von deutschlandweit rund 20 Studierendenvertretungen unterzeichneten Petition an die Hochschulrektorenkonferenz vorgeschlagen, das nächste Woche beginnende Sommersemester nicht zur Regelstudienzeit zu zählen. So würden finanzielle Nachteile etwa beim Bafög vermindert. Alle Abgabefristen sollten verschoben werden - Arbeiten in Zusammenarbeit mit Firmen könnten beispielsweise derzeit gar nicht erstellt werden. Zudem solle ein Recht auf Wiederholung von Prüfungen eingeräumt werden und die Nutzung der digitalen Lehrangeboten auf freiwilliger Basis erfolgen.

Denn längst nicht alle Studierenden hätten die Möglichkeit, mit den Online-Angeboten erfolgreich zu lernen, hieß es. Zumal der Zugang etwa zu wissenschaftlicher Literatur durch die Schließung der Bibliotheken derzeit massiv eingeschränkt sei. Auch sei zu erwarten, dass viele Studierende etwa durch die Betreuung ihrer Kinder oder der Pflege von Familienangehörigen besonders belastet wären. Andere hätten durch die Corona-Krise nun finanzielle Probleme. 

"Diese sozialen, wirtschaftlichen und fachlichen Nachteile führen unweigerlich zu ungleichen Rahmenbedingungen unter den Studierenden", heißt es in der Petition.

Update 14. April, 10.30 Uhr: Halil Altintop sorgt sich um Amateurspieler

Halil Altintop, Trainer des TSV Schwaben Augsburg sorgt sich um die berufliche Zukunft seiner Fußballer. (Archivbild)
Halil Altintop, Trainer des TSV Schwaben Augsburg sorgt sich um die berufliche Zukunft seiner Fußballer. (Archivbild)  © Daniel Karmann/dpa

Der ehemalige Bundesligaprofi Halil Altintop sorgt sich als Trainer eines Amateurvereins in der Coronavirus-Krise um die berufliche Zukunft seiner Fußballer. 

"Wir haben einen Kader mit 18 Spielern. Während wir pausieren, verlieren vielleicht fünf, sechs Jungs ihren Job. Und danach sollen wir weiterspielen? Sind die Jungs dazu mental überhaupt in der Lage? Sie müssen erst mal ihr Leben stemmen und über die Runden kommen", sagte der 37 Jahre alte Coach des TSV Schwaben Augsburg dem "Kicker" im Interview.

Eine Fortsetzung des Ligabetriebs betrachtet Altintop als schwierig. "Ich habe großen Respekt vor den Verantwortlichen, die das entscheiden müssen. Aber wenn ich lese, dass die Saison vielleicht erst Ende des Jahres oder nächstes Jahr fortgesetzt werden soll, verstehe ich das nicht", meinte er. "Der eine Spieler zieht bis dahin vielleicht weg, weil er einen neuen Job hat, der andere macht ein Auslandssemester in Amerika. Wenn man es bis Juli oder August nicht schafft, die Saison zu beenden, muss man einen Cut machen."

Eine Lösung mit Englischen Wochen sieht Altintop ebenfalls als kompliziert an. "Die meisten Spieler sind froh, wenn sie es nach der Arbeit pünktlich ins Training schaffen. Wenn es um 19 Uhr
losgeht, sind viele erst zehn Minuten vorher da", erläuterte er. 

"Wenn wir aber unter der Woche 170 Kilometer nach Hankofen in Niederbayern fahren sollen, müssen sie einen halben Tag Urlaub nehmen. Und das, wenn sie vielleicht gerade um ihre Jobs bangen. Das geht nicht nur uns, sondern vielen Vereinen im Amateurfußball so."

Der ehemalige Offensivakteur spielte von 2013 bis 2017 beim FC Augsburg und war später Individualcoach beim VfB Stuttgart. Seit vergangenem September ist er Coach beim TSV Schwaben Augsburg.

Update 14. April, 10 Uhr: Tirol kontrolliert an der "grünen Grenze"

Österreich nimmt die temporären Grenzkontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder auf. 

Der Grenzübertritt zwischen Bayern und Österreich sei nur noch an der dafür vorgesehenen und geöffneten Stellen erlaubt, teilte die Landespolizeidirektion Tirol mit. 

Ein Grenzübertritt auf Rad- und Wanderwegen zwischen Bayern und Österreich über die sogenannte "grüne Grenze" sei damit nicht erlaubt. 

Verstöße gegen dieses Verbot sind strafbar, so die Landespolizei. 

Im Bezirk Reutte können ausschließlich folgende Grenzstellen genutzt werden: 

  • Musau / Füssen / Pinswang: 00:00 – 24:00 Uhr
  • Ehrwald / Schanz: 06:00 – 08:00 Uhr, 18:00 – 20:00 Uhr
Ein Mann mit einem Mountainbike steht auf der österreichischen Seite vor der mit einem Bauzaun abgesperrten Grenze zwischen Bayern und dem Kufsteinerland in Tirol (Österreich).
Ein Mann mit einem Mountainbike steht auf der österreichischen Seite vor der mit einem Bauzaun abgesperrten Grenze zwischen Bayern und dem Kufsteinerland in Tirol (Österreich).  © Peter Kneffel/dpa

Update 14. April, 9.55 Uhr: Ministerpräsident Söder warnt vor zu frühen Lockerungen der Maßnahmen

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte am Dienstag vor übereilten Entscheidungen zu den Corona-Auflagen. 

"Wir brauchen einen sicheren und besonnenen Weg aus der Corona- Krise. Unsere Maßnahmen wirken, aber wir dürfen keinen Rückschlag riskieren", teilte Söder auf Twitter mit.

Wenn Maßnahmen gelockert werden, dann nur unter zusätzlichen Schutzmaßnahmen. " Wir sind noch lange nicht über den Berg", so Söder.

Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen im Kampf gegen das Coronavirus beraten. Mit Spannung erwartet wird, ob und welche Art von Fahrplan es geben wird, um die einschneidenden Maßnahmen wie Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen langsam zu lockern.

Söder, der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsitzt, reist am Mittwoch nach Berlin, um für mögliche Pressestatements vor Ort zu sein. Das bayerische Kabinett tagt anschließend am Donnerstag, um die konkreten weiteren Schritte für den Freistaat formal zu beschließen.

Update 14. April, 9.45 Uhr: Gewerkschaft kritisiert mögliche Schulöffnungen

Die Bildungsgewerkschaft GEW kritisierte eine mögliche schrittweise Schulöffnung. 

Vor allem ältere Lehrkräfte seien weiterhin gefährdet. Außerdem stünden Lehrer, die Eltern sind weiter vor dem Probleme der Betreuung ihrer eigenen Kinder.

Eine Öffnung von Schulen, Kitas und Universitäten nach der Osterpause sei übereilt. Bevor es dazu kommen könnte, sollten ausreichend Covid-19-Tests zur Verfügung stehen, so die GEW.

Noten für den Schulabschluss sollten notfalls aus dem Durchschnitt der bisher erbrachten Leistungen errechnet werden, forderte die Gewerkschaft. 

Update 14. April, 9.30 Uhr: 67-Jähriger stirbt bei Deggendorf

Wie das Landratsamt Deggendorf mitteilte, ist ein 67-Jähriger Mann an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. 

Er wurde zuvor im Donau-Isar-klinikum behandelt. 

Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle im Landkreis Deggendorf auf sechs. 

Update 14. April, 9.10 Uhr: Grüne wollen Schule stufenweise öffnen

Vor dem möglicherweise entscheidenden Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am Mittwoch fordern immer mehr Politiker Lockerungen der Corona-Beschränkungen. 

Die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck plädierten dafür, Schulen und auch Kitas nach und nach wieder zu öffnen - aber begleitet von Vorsichtsmaßnahmen. Die SPD-Ministerpräsidenten wollen mögliche Lockerungen an eine Reihe von Indikatoren knüpfen. 

Unterdessen sprach sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine Stoffmaskenpflicht aus.

Update 14. April, 9 Uhr: Hochschulen stellen auf Digitalbetrieb um

Angestoßen durch die Corona-Krise müssen die Universitäten und Fachhochschulen im Galopp den Sprung in die digitale Zukunft machen.

Medizin, Informatik, Geschichte, Architektur - je nach Studiengang ist das Lernen nahezu ausschließlich über den heimischen PC oder Laptop mit Hilfe digitaler Inhalte der Dozenten eine Herkulesaufgabe. Am 20. April beginnt das Sommersemester. Nicht jeder Student hat einen schnellen Rechner oder gar eine geeignete Bandbreite für Videokonferenzen. Und nicht jeder Professor und jede Professorin das Know-how, Lehrinhalte in eine digitale Form zu gießen. Laborpraktika sind online wohl kaum durchführbar.

Nach Worten von Sarah König, Leiterin des Instituts für medizinische Lehre und Ausbildungsforschung der Uni Würzburg, ist nicht jeder Dozent begeistert über den Wechsel von analog zu digital: "Die Aussicht auf ein Online-Semester hat verschiedene Reaktionen hervorgerufen", umschreibt sie höflich. 

Gerade in der Medizin bedürfe das Online-Lehren einiger Kreativität - schließlich müssten angehende Ärzte auch Patienten untersuchen können. "In der Medizin zeichnet sich ein großer Kulturwandel ab." 

Mehr dazu liest Du >>>hier

Update 14. April, 8.20 Uhr: Weniger Neuinfizierte, weil weniger Tests über die Osterfeiertage

Die verhältnismäßig geringe Zahl an neuen Infektionen in den letzten Tagen ist  laut dem Landratsamt Straubing-Bogen auf die Osterfeiertage zurückzuführen. 

Die Labore konnten keine weiteren Daten und Ergebnisse liefern, weil einfach weniger Tests gemacht wurden. 

Mitarbeiter des Automobilzulieferers Zettl produzieren Mundschutzmasken.
Mitarbeiter des Automobilzulieferers Zettl produzieren Mundschutzmasken.  © Armin Weigel/dpa

Update 14. April, 8 Uhr: Zwei Tote in schwäbischen Seniorenheim

In Augsburg sind die Mehrzahl der Infizierten wieder gesund. Die Mehrzahl der Infizierten aus Augsburg ist wieder gesund. 

Zwei Frauen starben über das Osterwochenende in einem Seniorenheim "ProSenior" in Bissigen. Wie das Landratsamt Dillingen an der Donau mitteilte, waren die Frauen zum Zeitpunkt ihres Todes mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert gewesen.

Beide Frauen hatten Vorerkrankungen, eine Patientin wurde seit längerer Zeit wegen einer Lungenentzündung behandelt. 

Update 14. April, 7.01 Uhr: Rohstoffe werden in Bayern billiger und machen trotzdem Sorgen

Die Corona-Krise macht Rohstoffe in Bayern deutlich billiger, doch die Versorgung bereitet der Wirtschaft große Sorgen. Der am Dienstag veröffentlichte Rohstoffpreisindex der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) fiel im ersten Quartal 2020 auf 93,4 Punkte. 

Das ist ein Absturz um mehr als 20 Zähler im Vergleich zum Vorquartal. Besonders zum Quartalsende sei der Index "spürbar" eingebrochen, hieß es.

Der Rückgang sei "Folge der schwachen globalen Konjunktur und der unterbrochenen Lieferketten", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. 

Doch weil es auch bei Rohstoffen Schwierigkeiten in der Lieferkette gibt, ist er besorgt. Deutschland sei auf die Zulieferung von Rohstoffen angewiesen. Verzögerungen und Ausfälle stellten eine starke Belastung für die Unternehmen dar, sagte er. 

"Die aktuell günstigen Weltmarktpreise helfen unseren Firmen nicht, wenn sie die Rohstoffe nicht geliefert bekommen." Mehr dazu liest Du >>>hier

Update 14. April, 6.31 Uhr: 20 Jahre Füssener Festspielhaus: Corona macht schwarze Null zunichte

Das Ludwigs Festspielhaus in Füssen kommt einfach nicht ins Plus. (Archiv)
Das Ludwigs Festspielhaus in Füssen kommt einfach nicht ins Plus. (Archiv)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das private Ludwigs Festspielhaus in Füssen wird wegen der Corona-Krise auch in seinem 20. Jahr Verluste machen. 

"Wir waren 2019 sehr, sehr nah dran an der schwarzen Null", sagte Theaterleiter Benjamin Sahler. 

Bezogen aufs zweite Halbjahr habe das Haus dieses Ziel sogar erreicht, Januar und Februar 2020 hätten die Planungen übertroffen. 

"Doch nun sind unsere Ticketverkäufe eingebrochen", so Sahler. "Ohne Shows gibt es keine Einnahmen."

Mit einer Solidaritätsaktion versucht das Festspielhaus, trotz der Corona-Krise Einnahmen zu generieren. Etwa 700 Gutscheine seien in diesem Rahmen verkauft worden, sagte Sahler. 

Der komplette Beitrag über das Theater und die Gefahr für die Uraufführung des Ralph-Siegel-Werks "Zeppelin" ist >>> hier zu finden.

Update 13. April, 21.45 Uhr: Bürger haben Beschränkungen weitgehend eingehalten

Die Menschen in Bayern haben während der Osterfeiertage die in der Corona-Krise geltende Ausgangsbeschränkung weitgehend eingehalten.

Diese Bilanz zogen Innenministerium und Polizei am Montag. Trotz des sonnigen und frühsommerlich warmen Wetters seien die meisten Bürger daheim geblieben oder lediglich zu Spaziergängen in der näheren Umgebung ins Freie gegangen.

Mehr dazu liest Du >>>hier

Update 13. April, 21 Uhr: Gärtnereien dürfen im Landkreis Erding wieder öffnen

Ab Dienstag sollen Gärtnereien im Landkreis Erding unter bestimmten Voraussetzungen wieder öffnen dürfen. 

Wie das Landratsamt auf seiner Homepage mitteilte, können Gärtnereien öffnen, wenn "ausschließlich Produkte zur Lebensmittelversorgung (zum Beispiel Obst, Gemüse, Salat-, Gurken- oder Tomatensetzlinge)" angeboten werden.

Dabei muss der Verkaufsbereich außerdem klar vom restlichen Sortiment (Blumen, sonstige Pflanzen und Gartenbedarf) getrennt sein. Direktvermarktungshütten oder gesonderte Zelte wären eine Lösung. 

Machen Lebensmittel mehr als 50 Prozent der Verkaufsfläche aus, darf komplett geöffnet werden und Zierpflanzen mitverkauft werden. 

Der Mindestabstand muss zwischen den Kunden unbedingt eingehalten werden, betonte das Landratsamt.

Update 13. April, 20.20 Uhr: Innenminister dankt "Feiertagsarbeitern"

Das Innenministerium hat in einem Schreiben vom Montagabend betont, dass auch über die Feiertags weiter an der Bewältigung der Krise gearbeitet wurde. 

Innenminister Joachim Hermann lenkte das Augenmerk auf das ärztliche und das pflegerische Personal, dass sich um tausende Patienten gekümmert hat.  

Zu den "Feiertagsarbeitern" gehören auch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die gesamte Gesundheitsverwaltung, einschließlich der Gesundheitsämter. Die über Ostern weiter beraten haben und "alles darüber hinaus Erforderliche getan, um der Pandemiewelle auch über die Feiertage keinen Schwung zu lassen", so Herrmann.

Dazu kommen die jeweils 3600 Beamten der Polizei die an den Ostertagen im Einsatz waren, um die Maßnahmen zu kontrollieren. 

"Ich bin der Polizei sehr dankbar, dass sie die Kontrollen mit großer Umsicht und dem sprichwörtlichen Augenmaß und Fingerspitzengefühl vorgenommen hat", erklärte der Innenminister.

Update 13. April, 19 Uhr: Nachbar Österreich beginnt ab Montag mit Maßnahmen-Lockerungen

Österreich beginnt am Dienstag nach vier Wochen im Notbetrieb mit der Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen. 

In einem ersten Schritt dürfen alle kleinen Läden mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie die Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Verbunden ist das Vorgehen mit strengen Auflagen. Alle Kunden und Mitarbeiter müssen einen Mundschutz tragen, der Mindestabstand von einem Meter ist einzuhalten und die Zahl der Kunden im Verkaufsraum wird begrenzt. 

Das Bedecken von Mund und Nase durch einen speziellen Schutz oder einen Schal wird in allen öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht. 

Auch die Ausgangsbeschränkungen bleiben bis Ende April in Kraft.

Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) bereiten sich für medizinische Untersuchungen vor.
Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) bereiten sich für medizinische Untersuchungen vor.  © Daniel Karmann/dpa

Update 13. April, 16.50 Uhr: FC Augsburg organisiert E-Sport-Turnier für Corona-Hilfsaktion

Der FC Augsburg organisiert ein E-Sport-Turnier, um in der Corona-Krise Spenden für schwer betroffene Unternehmen einzusammeln. 

Am nächsten Samstag steigt ab 19.00 Uhr ein >>>Event, bei dem Fans für den guten Zweck online FIFA20 gegeneinander spielen. Jeder Teilnehmer muss eine kleine freiwillige Spende einreichen, der FCA empfiehlt fünf Euro. Ein Sponsor legt pro Spieler nochmal fünf Euro drauf. 

256 Teilnehmer können mitspielen, auch Fußballprofis aus dem Bundesliga-Kader und die vier Zocker aus dem Augsburger E-Sport-Team sind dabei, wie der FCA am Ostermontag ankündigte.

In den vergangenen Wochen hatten die Schwaben bereits einige Aktionen initiiert, um den von der Corona-Pandemie betroffenen Menschen in der Stadt zu helfen.

Unter anderen konnten sich Pflegekräfte kostenlos Getränkekisten abholen, die Augsburger Tafel wurde von dem Verein mit Personal, Logistik und Lebensmittel unterstützt.

Update 13. April, 16.20 Uhr: B5 aktuell und Bayern 2 senden wieder eigenständig

Die Hörfunkwellen B5 aktuell und Bayern 2 des Bayerischen Rundfunks senden ab Dienstag wieder eigenständig. 

Das teilte der Sender am Montag mit. Seit dem 23. März hatten B5 aktuell und B2 aufgrund von Corona-Fällen im Bayerischen Rundfunk und damit verbundenen Quarantänemaßnahmen ein überwiegend gemeinsames Programm ausgestrahlt. Auf diese Weise sei es möglich gewesen, mit weniger Mitarbeitern in der Redaktion zu arbeiten und intern den Schutz vor Ansteckung besser umzusetzen.

Nun hätten sich die personellen Engpässe entspannt, so dass beide Wellen wieder getrennt senden könnten, teilte der Sender mit.

Update 13. April, 14.55 Uhr: Innenminister: 78.000 Kontrollen in Bayern an Ostern

In Bayern hat die Polizei am Osterwochenende dem Innenministerium zufolge rund 78.000 Kontrollen wegen der geltenden Ausgangsbeschränkung und der Schließung von Gastronomie und Einzelhandel durchgeführt. 

Dabei registrierte sie rund 10.000 Verstöße. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bescheinigte aber den Menschen im Freistaat insgesamt ein "sehr vorbildliches" Verhalten angesichts der Corona-Krise.

Trotz des schönen Osterwetters hätten sich die allermeisten Bürger an die geltenden die Schutzmaßnahmen gehalten. Während der Feiertage habe es nur einen geringen Ausflugsverkehr gegeben. Während in den Bergen nur wenige Wanderer unterwegs gewesen seien, hätten in den Naherholungsgebieten viele Menschen das Wetter genutzt, um an die frische Luft zu gehen - sei es für Spaziergänge oder Radfahren.

Der Minister sei den Menschen für ihre Vernunft und Disziplin dankbar, teilte das Innenministerium am Montag mit. Die Ausbreitung des Coronavirus könne nur mit größter Vorsicht und Rücksichtnahme verlangsamt werden. 

"Die Infektionslage hat sich bislang bereits leicht entspannt", bilanzierte Herrmann. "Darauf müssen wir auch die kommenden Tage aufbauen."

Wie die Stadt München mitteilte, wurden in der bayerischen Landeshauptstadt 156 neue Coronavirus-Fälle bestätigt.
Wie die Stadt München mitteilte, wurden in der bayerischen Landeshauptstadt 156 neue Coronavirus-Fälle bestätigt.  © Peter Kneffel/dpa

Update 13. April, 14.45 Uhr: Neue Zahlen für München

Wie die Stadt München am frühen Montagnachmittag mitteilte, wurden in der bayerischen Landeshauptstadt 156 neue Coronavirus-Fälle bestätigt.

Insgesamt sind somit 4615 Infektionen gemeldet.

In dieser Fallzahl sind 2240 Personen enthalten, die als geheilt gelten. Darüber hinaus 515 Münchner Patienten, die stationär im Krankenhaus aufgenommen werden mussten, sowie leider auch 52 Todesfälle.

Update 13. April, 14.23 Uhr: Kohlschreiber glaubt, "dass sich der gesamte Sport ändert"

Tennisprofi Philipp Kohlschreiber glaubt, dass sich durch die Corona-Krise "der gesamte Sport ändert". Er persönlich befürchtet auch Nachteile. "Unser Beruf als Tennisspieler wird brutal hart getroffen von dieser Krise, weil wir so international unterwegs sind", sagte der 36-Jährige der "Augsburger Allgemeinen".

Seit voriger Woche darf er dank einer Ausnahmegenehmigung für den Profibereich auf einem Tennisplatz in Oberhaching wieder trainieren. Noch mache er aber fast gar nichts. "Bisschen laufen mit dem Hund. Wenn es dann ein bisschen konkreter wird, dass es in dreieinhalb Monaten weiter gehen könnte, dann werde ich mit meinem Trainer und Fitnesscoach die Trainingspläne besprechen", sagte Kohlschreiber, der normalerweise mehr als 200 Reisetage im Jahr hat.

«Natürlich gibt es die Einschränkungen, und die Auswirkungen des Virus sind wirklich fürchterlich. Aber ich persönlich genieße es, mit meiner Frau einen Alltag leben zu können, den ich sonst noch nie hatte», sagte der gebürtige Augsburger. In der Zwangspause versuche er, "das Daheimsein neu zu erlernen".

Kohlschreiber hofft, dass die Coronavirus-Pandemie nicht sein Karriereende bedeutet. "Natürlich will ich meine Karriere nicht so beenden, mitten in dieser Krise. Ich will nochmal zurück auf den Tennisplatz", sagte er.

Update 13. April, 13.50 Uhr: Neue Zahlen, Melanie Huml in Corona-Krise vorsichtig optimistisch

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sieht im Kampf gegen das Coronavirus zunehmend Grund für Optimismus - warnt aber vor einer übereilten Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen. Man dürfe zwar noch keine Entwarnung geben. 

"Aber wir haben Grund zu vorsichtigem Optimismus", sagte Huml am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München. Sie verwies auf den mittlerweile deutlich langsameren Anstieg der Infizierten-Zahlen, aber auch auf die aktuell ausreichende Zahl von Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Und auch die Zahl beatmungspflichtiger Patienten habe sich stabilisiert.

Bis Ostermontag (Stand 10 Uhr) wurden laut Ministerium 33.329 Menschen in Bayern positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet - das waren 547 Fälle oder 1,7 Prozent mehr als am Vortag. Gestorben sind bisher 834 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten.

Huml betonte, weil an Wochenenden und Feiertagen Testergebnisse aus einigen privaten Labors fehlten, seien die Zahlen "etwas mit Vorsicht zu betrachten". Es werde noch Nachholeffekte geben. 

"Aber insgesamt, wenn wir uns die Entwicklung der vergangenen Wochen anschauen, sieht man, dass es zu einer Verlangsamung der Ausbreitung gekommen ist", sagte sie. "Wir hatten ja schon Anstiege von 20 Prozent und mehr pro Tag. Nun sind wir eher bei zehn Prozent, bei fünf Prozent oder sogar noch ein bisschen darunter gelandet. Das zeigt: Die Maßnahmen, die Schulschließungen und die Ausgangsbeschränkungen, greifen."

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sieht im Kampf gegen das Coronavirus zunehmend Grund für Optimismus.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sieht im Kampf gegen das Coronavirus zunehmend Grund für Optimismus.  © Peter Kneffel/dpa

Update 13. April, 13.30 Uhr: Ausgangsbeschränkung: Auch am Ostermontag bleibt es ruhig

Die Menschen in Bayern halten am Ostermontag die wegen der Corona-Krise geltende Ausgangsbeschränkung ein. 

Eine Sprecherin der Polizei in München war am Mittag zuversichtlich, dass es zum Abschluss der Ostertage - wie in den vergangenen Tagen auch - weitgehend ruhig bleiben würde. Zudem war für den Montag schlechteres Wetter vorhergesagt.

Seit Karfreitag hatten die bayerischen Polizeipräsidien den Bürgern ein überwiegend gutes Zeugnis ausgestellt. 

Die Menschen hätten die Vorgaben, etwa nur innerhalb der Familie oder alleine ins Freie zu gehen, keine Ausflüge zu unternehmen und keine privaten Feiern abzuhalten, befolgt. 

Dennoch gab es auch Verstöße, in vielen Fällen von Jugendlichen, die sich zu Partys trafen.

Update 13. April, 12.35 Uhr: Reitturnier "Pferd International" in München verschoben

Das Reitturnier "Pferd International" in München ist wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. 

Die Veranstaltung war für ursprünglich vom 21. bis zum 24. Mai geplant gewesen. "Die Gesundheit aller ist uns extrem wichtig, weshalb wir uns dazu entschieden haben – für die Sicherheit aller Beteiligten – die Pferd International München 2020 auf den Sommer zu verschieben", teilte der Veranstalter mit. 

Über einen neuen Termin soll umgehend informiert werden.

Update 13. April, 12.10 Uhr: FDP stellt Strategie für Rückkehr zur Normalität vor

Die Landtags-FDP hat angesichts der Corona-Krise einen Fahrplan für die Rückkehr zur Normalität vorgestellt. Seit vier Wochen sind Schulen, Kitas und Kindergärten geschlossen, seit drei Wochen gilt eine Ausgangsbeschränkung - aus Sicht der FDP ist es an der Zeit, den Menschen eine Perspektive zu bieten. 

Die am Montag vorgestellte Exit-Strategie sieht vier Phasen vor.

In einem ersten Schritt könnten Geschäfte des Einzelhandels unter Auflagen wie Mundschutzpflicht und Abstandsregelung wieder öffnen, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Martin Hagen. Der Schulbetrieb für Abschlussklassen könnte ebenfalls ermöglicht und die weitgehende soziale Isolierung Alleinlebender gelockert werden. Auch die Grenzen sollten geöffnet werden, sofern sich die Fallzahlen im Nachbarland nicht schlechter entwickeln als in Deutschland.

Die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus seien zwingen notwendig gewesen, um die Bevölkerung und das Gesundheitswesen zu schützen, so Hagen. 

Die Menschen hätten bewiesen, dass sie bereit sind, Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Jedoch habe der aktuelle Zustand nicht nur gravierende wirtschaftliche, sondern auch psychische und soziale Folgen. "Nun gilt es, eine schrittweise Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen."

Update 13. April, 11.55 Uhr: Münchner Polizei mit 5900 Corona-Kontrollen

Im Zeitraum von Sonntag 6 Uhr bis Montag 6 Uhr gab es laut Mitteilung der Polizei vom Montagmittag eine Vielzahl von Kontrollen und Einsätzen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München - somit in der Stadt und im Landkreis -, um "die Einhaltung der Regelungen der aktuellen Verordnungen zu überprüfen". 

Knapp 5900 Kontrollen wurden von den Beamten durchgeführt. Dabei wurden 317 Verstöße angezeigt, von denen alle ausschließlich die im Freistaat derzeit geltenden Ausgangsbeschränkung betrafen. 

Am Sonntag gegen 19.45 Uhr ging laut der Mitteilung bei der Einsatzzentrale etwa ein Hinweis auf eine Grillparty mit 20 bis 30 Personen im Bereich eines Anwesens in München-Neuhausen ein. 

Die Polizeibeamten trafen vor Ort insgesamt 51 Personen (!) an, die im Innenhof eines Studentenwohnheims eine Party feierten. Alle Beteiligten wurden wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.

Knapp 5900 Kontrollen wurden von den Beamten in München und dem Landkreis durchgeführt. (Archivbild)
Knapp 5900 Kontrollen wurden von den Beamten in München und dem Landkreis durchgeführt. (Archivbild)  © Matthias Balk/dpa

Update 13. April, 11.35 Uhr: Bayern-Profi Lucas Hernández glaubt nicht an CL-Fortsetzung

Es sind mehr als deutliche Worte! Lucas Hernández vom FC Bayern München glaubt wegen der Corona-Krise, welche die Sportwelt derzeit im Klammergriff hat, nicht mehr daran, dass die Champions League zu Ende gespielt werden kann. 

Alle Aussagen des Bayern-Stars gibt es >>> hier.

Lucas Hernández glaubt wegen der Corona-Krise nicht mehr daran, dass die Champions League zu Ende gespielt werden kann.
Lucas Hernández glaubt wegen der Corona-Krise nicht mehr daran, dass die Champions League zu Ende gespielt werden kann.  © Sven Hoppe/dpa

Update 13. April, 11.15 Uhr: FC Augsburg würde Saisonabbruch "überleben"

Den FC Augsburg würde ein Abbruch der aktuellen Spielzeit in der Bundesliga wirtschaftlich nicht existenziell treffen. Das sagte Vereinspräsident Klaus Hofmann der "Augsburger Allgemeinen" am Wochenende. 

"Wenn die Saison 2019/2020 nicht zu Ende gespielt werden würde, was aktuell aber nicht zur Debatte steht, würde der FCA das überleben", sagte der Unternehmer. Sollte noch weitere Monate nicht gespielt werden können, müsse man sich aber "irgendwann Gedanken über Finanzierungsstrukturen machen". 

Hofmann sagte, eine Kapitalerhöhung bei der Profi-GmbH sei "immer möglich".

Update 13. April, 9.30 Uhr: Neues Auto trotz der Corona-Krise?

Deutsche Autoproduzenten signalisieren, dass sie sich für den Weg aus der Corona-Krise staatliche Zuschüsse für den Autokauf wünschen. So könne auch der Umstieg auf umweltfreundlichere Antriebe gelingen.

Kommt bald die Kaufprämie für alle? Alle Infos gibt es >>> hier.

Update 13. April, 8.15 Uhr: Sicherheitsbranche warnt - Corona-Regeln verhindern flexible Einsätze

Wenn die Security am Flughafen nicht gebraucht wird, kann sie jetzt doch einfach im Supermarkt oder Flüchtlingsheim arbeiten? Weit gefehlt!

Warum dies nicht so einfach geht und was jetzt laut deutschen Sicherheitsdienstleistern geschehen muss, erfahrt Ihr >>> hier.

Securitas hat einen Brandbrief an Angela Merkel und alle Ministerpräsidenten geschrieben - und Abhilfe gefordert. (Archivbild)
Securitas hat einen Brandbrief an Angela Merkel und alle Ministerpräsidenten geschrieben - und Abhilfe gefordert. (Archivbild)  © Jens Kalaene/ZB/dpa

Update 13. April, 6.45 Uhr: Rund jeder Zweite in Bayern für Corona-Warn-App

Mehr als jeder Zweite in Bayern würde sich eine sogenannte Tracking-App zum schnelleren Eindämmen der Coronavirus-Epidemie installieren. 

Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für "BR24" ergab, würden 55,4 Prozent der Befragten in Bayern eine App zur Nachverfolgung von möglichen Kontaktpersonen Corona-Infzierter freiwillig nutzen. 36,4 Prozent gaben an, sie nicht oder eher nicht freiwillig zu installieren. Damit liegt Bayern etwa im Bundesschnitt.

Die App soll anonym erfassen, wer sich im näheren Umfeld des Betreffenden befindet - und im Infektionsfall diese Kontaktpersonen schnell informieren. Bisher läuft diese Information über die Gesundheitsämter. Diese bemühen sich, aufwendig alle Kontaktpersonen zu erreichen, an die sich der Infizierte erinnert.

Deutschlandweit zeigten sich 56,1 Prozent der Befragten offen für die Nutzung einer Tracing-App. Mit mehr als 60 Prozent ist in den norddeutschen Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen die Bereitschaft am größten. Bundesweit schloss ein Viertel der Befragten (24,2 Prozent) die Nutzung einer solchen App dagegen kategorisch aus.

Die größten Sorgen bereiteten den Bürgern eine potenzielle Überwachung auch nach der Corona-Krise (42,8 Prozent) sowie ein Missbrauch der Daten (40,2 Prozent). Knapp jeder Dritte hat Bedenken wegen der Verletzung seiner Privatsphäre (32,8 Prozent) und/oder einer zu großen staatlichen Kontrolle (31,7 Prozent).

Rund jeder Zweite in Bayern ist für eine Corona-Warn-App. (Symbolbild)
Rund jeder Zweite in Bayern ist für eine Corona-Warn-App. (Symbolbild)  © Matthias Balk/dpa

Update 12. April, 15.45 Uhr: Menschen halten Ausgangsbeschränkungen weitgehend ein

Auch am Ostersonntag haben die Menschen in Bayern die wegen der Corona-Krise geltende Ausgangsbeschränkung weitgehend eingehalten. 

Keine Osternacht in der Kirche, kein Ausflug in den Zoo, kein Verwandtenbesuch: Bei frühlingshaftem Wetter blieben die meisten Menschen daheim oder gingen lediglich - den Regeln entsprechend - in der Sonne spazieren oder zum Radfahren. Einige Verstöße registrierte die Polizei dennoch, darunter mehrere Partys am Samstagabend. Die Leute hielten sich insgesamt aber brav an die Vorgaben, sagte am Sonntagnachmittag beispielsweise ein Sprecher Polizei in Kempten.

Einen größeren Einsatz hatte die Polizei in Oberfranken: In Bayreuth nahmen Beamte einen 18-Jährigen fest, der in der Nacht zum Sonntag mehrere Gäste zu einer Party eingeladen und bereits zuvor schon mehrmals gegen die Ausgangsbeschränkung verstoßen hatte. 

Als der 18-Jährige dann nicht mehr in seiner Wohnung war, kehrten zwei der Gäste zurück, brachen ein und klauten unter anderem ein Laptop. Sie wurden festgenommen.

Update 12. April, 14.51 Uhr: 107 neue Coronavirus-Fälle in München

Wie die Stadt mitteilte, wurden am Sonntag in München 107 neue Coronavirus-Infektion bestätigt. 

Insgesamt steigt die Zahl der Infizierten somit auf 4.459. 51 Tote hat das Virus in München bereits gefordert. 

Update 12. April, 14.44 Uhr: 32.782 Coronavirus-Fälle in Bayern und 803 Tote

In Bayern sind inzwischen 32.782 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 803 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. 

Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Sonntag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge waren es am Vortag 31.773 infizierte Menschen und 760 Todesfälle. 

Die geschätzte Zahl der Genesenen lag am Samstag bei 12.820 Menschen.

Update 12. April, 13.06 Uhr: Fußball nach Corona-Pause: Physiotherapeut für mehr Wechsel

Der ehemalige Bayern-Physiotherapeut Oliver Schmidtlein hat sich beim Wiederbeginn des Bundesliga-Fußballs nach der Corona-Pause für eine Erhöhung der Wechselmöglichkeiten ausgesprochen. 

"Aus meiner Sicht wäre es jetzt sinnvoll, wenn man statt drei Spielern fünf oder sogar sechs wechseln könnte", sagte der frühere Fitness-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern dem Nachrichtenportal "watson.de" (Sonntag). So könne man die Belastung nach der längeren Pause wegen der Coronavirus-Pandemie auf mehrere Spieler verteilen.

Eine Rückkehr zum fußballspezifischen Training mit Zweikämpfen und Spielformen hält der Experte vor dem Wiederbeginn des Spielbetriebs zwingend für notwendig. "Sonst ergibt es keinen Sinn. Es wäre ja auch unlogisch, Kontakt beim Training zu vermeiden, ihn aber im Spiel dann zu haben", sagte Schmidtlein. Das Verletzungsrisiko sei ohne entsprechendes Training deutlich erhöht. Seit vergangenem Montag trainieren die meisten Bundesligisten wieder eingeschränkt und in Kleingruppen. Der Spielbetrieb ruht noch mindestens bis Ende April.

Der Bundesliga-Fußball nach der Corona-Zwangspause könnte nach Ansicht von Schmidtlein "etwas weniger intensiv sein", weil Spieler mit ihren Kräften haushalten wollten. 

"Es wird auch sehr von den Paarungen abhängen: Wenn zwei Teams aus dem Tabellenmittelfeld gegeneinander spielen, für die es nicht mehr um viel geht, könnte es eine Art Nichtangriffspakt geben", meinte der 54-Jährige.

Update 12. April, 12.46 Uhr: Kardinal Marx ruft an Ostern zu weltweiter Solidarität auf

Kardinal Reinhard Marx hält einen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom.
Kardinal Reinhard Marx hält einen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom.  © Erzbistum München und Freising/dpa

Kardinal Reinhard Marx hat in seiner Osterbotschaft zu weltweiter Solidarität angesichts der Corona-Krise aufgerufen. So könne schärferen Ungleichgewichten zwischen den Staaten und humanitären Notlagen vorgebeugt werden. 

Diese Krise dürfe nicht dazu führen, dass die Gräben, Ungerechtigkeiten und Spannungen in unseren Ländern und global größer werden, mahnte der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt am Samstagabend im Münchner Liebfrauendom. Diese wurde im Internet übertragen.

Große Sorge bereiteten ihm ärmere Länder ohne leistungsstarke Gesundheitssystem in Lateinamerika, Asien und Afrika. Auftrag der Christen sei es zu den Kranken und Schachen zu gehen, sagte Marx. "An die Peripherie, an die Grenzen, an die Ränder, zu den verzweifelten Herzen." 

Die Weltgemeinschaft gehöre zusammen und dürfe sich nicht nationalistisch gegeneinander stellen.

Update 12. April, 11.06 Uhr: Corona-Einsätze der Polizei München

Polizisten fahren in einem Einsatzwagen durch den Englischen Garten im Herzen der Stadt.
Polizisten fahren in einem Einsatzwagen durch den Englischen Garten im Herzen der Stadt.  © Peter Kneffel/dpa

Wie die Polizei München am Sonntag mitteilte, führten die Beamten im Zeitraum von Samstag 6 Uhr bis Sonntag 6 Uhr knapp über 6400 Kontrollen durch. 

Dabei wurden 303 Verstöße angezeigt, von denen 291 die Ausgangsbeschränkung betrafen.

Update 12. April, 9.39 Uhr: Polizei verteilt Bußgelder wegen Camping und privater Treffen

Die Polizei hat am Osterwochenende in Bayern mehrere Menschen wegen Verstößen gegen die Corona-Ausgangsbeschränkungen angezeigt. 

Nach Angaben vom Sonntag entdeckten die Beamten im Landkreis Forchheim am Samstag zunächst zwei Camper, die in einem Landschaftsschutzgebiet bei Ebermannstadt übernachtet hatten. In einer Scheune trafen die Polizisten auf vier junge Männer, die dort gemeinsam Bier tranken. Das Quartett war wenige Stunden zuvor bereits kontrolliert und belehrt worden. Alle müssen nun mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.

Drei Männer aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld wurden nach einem Treffen in einem Schrebergarten in Mellrichstadt angezeigt. "Es lag kein triftiger Grund vor, die Wohnung zu verlassen - die drei saßen zusammen und tranken Bier", teilte die Polizei am Sonntag mit.

Im schwäbischen Aichach (Landkreis Aichach-Friedberg) beendete die Polizei am Samstagabend ein Treffen von sechs Jugendlichen in einem Park. Einer der Jugendlichen hatte den Angaben zufolge Drogen bei sich. Alle Jugendlichen wurden wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.

Update 12. April, 8.27 Uhr: München prüft weiter Zusage als Spielort für verlegte EM

Für die verlegte Fußball-EM 2021 steht die endgültige Zusage von München als Spielort weiter aus. "Nach der Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft EURO 2020 auf das Jahr 2021 wird das weitere Vorgehen der Landeshauptstadt München aktuell stadtintern geprüft", hieß es aus dem zuständigen Sportreferat der Stadt. 

Der europäische Dachverband UEFA hatte das Turnier wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben und prüft nun, ob alle zwölf geplanten Spielorte auch dann wieder zur Verfügung stehen. Eine Entscheidung soll wohl bis Ende April fallen.

Möglicherweise können manche Spielorte durch die Corona-Folgen ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. Der "Kicker" hatte zuletzt über Probleme in drei Austragungsorten berichtet, darunter Bilbao. Alexej Sorokin, Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees, hatte der Agentur Tass zu einem solchen Szenario gesagt: "Sollte irgendeine Stadt ausfallen, bleiben nur wenige Varianten." 

Es würden neue Austragungsorte ausgewählt oder Spiele auf die übrigen Städte verteilt. "Die zweite Option ist weniger zeitaufwendig", sagte der Russe Sorokin, der auch das Organisationsteam des Spielorts St. Petersburg leitet.

In der Allianz Arena in München, dem einzigen deutschen EM-Standort, soll neben den Gruppenspielen der DFB-Auswahl gegen Frankreich, Portugal und einen Playoff-Sieger noch ein Viertelfinale stattfinden. Ob es Zweifel bei den Verantwortlichen in München an einer erneuten Gastgeber-Rolle gibt, ist offen. 

Bei der Kommunalwahl am 15. März hatten sich die Mehrheitsverhältnisse im Münchner Stadtrat deutlich geändert. Die Grünen wurden stärkste Kraft, vor CSU und SPD. Oberbürgermeister der Landeshauptstadt bleibt Dieter Reiter (SPD).

Update 12. April, 8.03 Uhr: 2500 Plegekräfte melden sich freiwillig zum Corona-Einsatz

Rund 2500 Pflegekräfte haben sich in Bayern bereiterklärt, wegen der Corona-Pandemie freiwillig in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu arbeiten. 

Bei personellen Engpässen könne nun auf Unterstützung durch den neuen, sogenannten bayerischen Pflegepool zurückgegriffen werden, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern, mit der ihr Ministerium über eine Online-Plattform nach Freiwilligen sucht, könne den Katastrophenschutzbehörden auf Nachfrage die für die Region freiwillig gemeldeten Personen vermitteln.

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus benötigen viele Krankenhäuser und Heime dringend mehr Personal. Einige Einrichtungen versuchten etwa, Ärzte und Pflegekräfte vorübergehend aus dem Ruhestand zurückzuholen. Für den Pflegepool weiterhin gesucht werden nach Angaben des Ministeriums Menschen mit einer Ausbildung oder Erfahrung in einem pflegerischen Beruf sowie Medizinisch-technische Assistenten und Medizinische Fachangestellte, die beispielsweise den Job gewechselt haben. Auch Notfallsanitäter, Hebammen, Operationstechnische Assistenten und Anästhesietechnische Assistenten könnten sich melden.

Huml betonte, dass gemeldete Freiwillige während ihres Einsatzes von der Arbeit für ihren Arbeitgeber freigestellt würden und ihr Arbeitsentgelt fortgezahlt bekämen. Selbstständige Freiwillige erhielten Ersatz für ihren Verdienstausfall.

Update 12. April, 7.57 Uhr: CSU legt Plan für mehr Unabhängigkeit Deutschlands in Pandemien vor

Einer Erntehelferin aus Rumänien (r) wird von einer Mitarbeiterin des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) am Albrecht Dürer Flughafen Nürnberg die Temperatur gemessen.
Einer Erntehelferin aus Rumänien (r) wird von einer Mitarbeiterin des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) am Albrecht Dürer Flughafen Nürnberg die Temperatur gemessen.  © Daniel Karmann/dpa

Die CSU im Bundestag hat einem Medienbericht zufolge Maßnahmen erarbeitet, die Deutschland und Europa im Kampf gegen künftige Viren besser aufstellen und unabhängiger von internationalen Märkten machen sollen. 

Die aktuelle Krise zeige, dass weltweiter Warenaustausch nicht zu Abhängigkeiten führen dürfe, zitiert die "Bild am Sonntag" aus einem ihr vorliegenden Fünf-Punkte-Plan.

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, sagte der Zeitung: "Wir müssen in Deutschland und Europa im Krisenfall aus eigener Kraft in der Lage sein, unsere Bürger und unsere Wirtschaft zu schützen." Deshalb brauche es "eine europäische Souveränitäts-Offensive".

In ihrem Plan fordert die CSU-Landesgruppe dem Bericht zufolge, dass wichtige Medikamente sowie Schutzbekleidung und medizinische Geräte in Europa produziert werden müssen. Pharma-Unternehmen sollten sich verpflichten, dass alle wichtigen Medikamente in mindestens einer Variante in Europa produziert werden. Krankenhäuser sollten Notfallkapazitäten an Intensivbetten und medizinischem Personal aufbauen.

Der Plan sehe außerdem den Aufbau einer europäischen digitalen Infrastruktur vor, die das Arbeiten im Homeoffice ohne Datentransfer ins Ausland ermögliche. Deutsche Unternehmen sollten im Krisenfall mit einem Schutzparagrafen im Außenwirtschaftsrecht vor Übernahmen geschützt werden.

Update 11. April, 17.12 Uhr: Deutlich höhere Umsätze im Lebensmittelhandel zu Ostern wegen Corona

Der bayerische Einzelhandel rechnet im Lebensmittelbereich mit einem deutlichen Umsatzplus zu Ostern. 

"Es gab einen großen Ansturm auf die Supermärkte", berichtete der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, mit Blick auf die vergangenen Tage. Am Gründonnerstag habe der Umsatz 20 bis 30 Prozent über dem des Vorjahrs gelegen, am Samstag 30 bis 40 Prozent. Grund dafür sei, dass die Einkaufswagen der Kunden wegen der Corona-Krise Kunden viel voller gewesen seien. Grillutensilien seien besonders häufig eingekauft worden.

Ohlmann zufolge waren die Händler auf den Ansturm gut vorbereitet. Etwa Toilettenpapier habe mancherorts palettenweise zur Verfügung gestanden. Einzig Desinfektionsmittel sei nach wie vor flächendeckend Mangelware. Viele Verbraucher hätten sich an Aufrufe, nicht erst am Gründonnerstag oder Samstag einzukaufen, gehalten.

Auch Leergut, das nach Angaben Ohlmanns in den vergangenen Tagen rar geworden war, gaben Kunden wieder zurück. Hintergrund sei, dass viele Menschen zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen Mineralwasser gehamstert hatten und mit dem Trinken kaum hinterher kamen.

Zwei Polizisten gehen durch den Englischen Garten im Herzen der Stadt. Das sonnige Wetter hat am Karsamstag erneut viele Menschen ins Freie gelockt, die Polizei hat über die Ostertage ihre Kontrollen wegen der Corona-Krise verschärft.
Zwei Polizisten gehen durch den Englischen Garten im Herzen der Stadt. Das sonnige Wetter hat am Karsamstag erneut viele Menschen ins Freie gelockt, die Polizei hat über die Ostertage ihre Kontrollen wegen der Corona-Krise verschärft.  © Peter Kneffel/dpa

Update 11. April, 16.07 Uhr: Markus Söder warnt in Osteransprache

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, sitzt kurz vor der Aufzeichnung seiner Osteransprache für das Bayerische Fernsehen (BR) an seinem Schreibtisch.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, sitzt kurz vor der Aufzeichnung seiner Osteransprache für das Bayerische Fernsehen (BR) an seinem Schreibtisch.  © Sven Hoppe/dpa/Pool/dpa

Ministerpräsident Markus Söder bittet die Menschen in Bayern weiter um Geduld bei der Bewältigung der Corona-Krise. 

"Es wird auch nach den Osterferien nicht einfach so weitergehen können wie vorher", sagte der CSU-Politiker am Samstag in München laut vorab verbreitetem Redemanuskript in seiner Ansprache zu Ostern. Er warnte: "Wer zu früh lockert, riskiert einen Rückfall." 

Solange es keinen Impfstoff oder keine Medikamente gebe, sei Vorsicht geboten. Trotzdem gab sich der Ministerpräsident zuversichtlich. "Unsere Experten sagen: Wir bekommen Corona langsam unter Kontrolle", betonte er und fügte hinzu, dass mehr als 50.000 zusätzliche Neuinfektionen verhindert werden konnten.

Die Ansprache wird am Samstag um 18.55 Uhr im BR-Fernsehen ausgestrahlt.

Weitere Infos dazu findet Ihr >>> hier.

Update 11. April, 15.34 Uhr: Menschen befolgen Ausgangsbeschränkungen weitgehend

Das sonnige Wetter hat am Karsamstag erneut viele Menschen ins Freie gelockt, die Polizei hat aber nur wenige Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen festgestellt. "Bisher läuft es relativ problemlos", sagte ein Polizeisprecher am Mittag in Augsburg. 

Einige Autofahrer, die ihre Fahrzeuge in Waschanlagen sauber machten, hätten sich zwar uneinsichtig gezeigt, insgesamt hielten sich die meisten Menschen aber an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus.

Auch in Oberbayern war die Lage ähnlich wie an den Tagen zuvor. "Die meisten Menschen halten sich an die Beschränkungen", so ein Sprecher der Polizei in Ingolstadt. Jedoch gebe es immer wieder verbotene Besuche in Wohnungen oder Treffen im Freien. Bei viel Sonne und Temperaturen bis 23 Grad zog es am Karsamstag viele Spaziergänger und Radfahrer in die Natur. Die Polizei hat über die Ostertage ihre Kontrollen verschärft.

Zufrieden zeigten sich auch die Beamten in Mittel- und Unterfranken. Die Leute seien sehr kooperativ, sagte ein Sprecher in Würzburg. 

Update 11. April, 15.21 Uhr: 119 neue Fälle in München

In München wurden am Samstag (Stand 13.30 Uhr) 119 neue Corona-Fälle bestätigt. Damit wurden in der Landeshauptstadt bislang insgesamt 4.352 Infektionen gemeldet, wie die Stadt mitteilte.

In dieser Zahl enthalten sind 2.043 Personen, die bereits geheilt sind, 438 Münchner COVID-19-Patienten, die insgesamt stationär aufgenommen werden mussten, sowie 44 Todesfälle.

Am Samstag vergangener Woche waren es 145 neue bestätigte Corona-Infektionen gewesen (gesamt 3.449).

Update 11. April, 15.18 Uhr: 31.773 Coronavirus-Fälle in Bayern und 760 Tote

In Bayern sind inzwischen 31.773 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 760 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Samstag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit.

Den Angaben zufolge waren es am Vortag 30.862 infizierte Menschen und 721 Todesfälle gewesen. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag am Samstag bei 11.970 Menschen.

Update 11. April, 13.49 Uhr: Wanderimker dürfen trotz Coronavirus in Deutschland reisen

Wanderimker dürfen trotz der Beschränkungen in der Corona-Krise in Deutschland reisen. Das hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) in einem Brief an den Deutschen Imkerbund und den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund klargestellt. 

Aus Sicht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist die Berufsgruppe der Imker einschließlich der Wanderimkerei unzweifelhaft der Kritischen Infrastruktur 'Ernährung' zuzuordnen", heißt in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

Hinsichtlich des grenzüberschreitenden Transports der Tiere gebe es keine seuchenrechtlichen Beschränkungen aufgrund des Virus.

"Damit ist klargestellt, dass Wanderimker wie die Imker zu einer systemrelevanten Berufsgruppe gehören und nicht den Reisebeschränkungen unterliegen dürfen", erklärte Harald Ebner, Obmann der Grünen im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, der nach eigener Aussage das Ministerium auf die Problematik aufmerksam gemacht hatte. 

Wanderimker seien mit Verweis auf die Corona-Beschränkungen an der Einreise sowohl nach Mecklenburg-Vorpommern als auch nach Bayern gehindert worden.

Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) bereiten sich für medizinische Untersuchungen vor.
Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) bereiten sich für medizinische Untersuchungen vor.  © Daniel Karmann/dpa

Update 11. April, 11.39 Uhr: Einsätze der Münchner Polizei im Kontext mit der Corona-Pandemie

7000 mal hatte die Polizei von Freitag auf Samstag kontrolliert. (Symbolbild)
7000 mal hatte die Polizei von Freitag auf Samstag kontrolliert. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Im den 24 Stunden von Freitag auf Samstag (jeweils 6 Uhr) mussten die Beamten des Polizeipräsidiums München gleich mehrmals zum Einsatz kommen.

Insgesamt wurden etwa 7000 Kontrollen in Stadt und Land abgehalten, 289 davon kamen zur Anzeige. Abgesehen von sechs Fällen betrafen alle die geltenden Ausgangsbeschränkungen.

Besonders stach unter anderem ein Vorfall in einer augenscheinlich geschlossenen Gaststätte im Münchner Westend heraus. Dort nahmen die Beamten gegen 1 Uhr Partylärm wahr. Erst nach mehrmaligem Klopfen und lautem Ansprechen öffnete der 23-Jährige Betreiber die Türen zu dem Lokal. Darin befanden sich sechs weitere Personen, die sich dort aufhielten und tranken.

"Einer der Gäste, ein 38- Jähriger aus Leipzig, verhielt sich äußerst aggressiv gegenüber der Polizei und musste letztendlich gefesselt werden", heißt es in der Polizeimitteilung. "Er leistete dabei erheblichen Widerstand."

Alle anwesenden Personen erwartet nun eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Update 11. April, 10.09 Uhr: Karfreitagsratschen aufs Hausdach verlegt

Anton Neff und Stefan Klotz aus Garmisch-Partenkirchen haben das vor allem in katholisch geprägten Regionen Bayerns gebräuchliche Karfreitagsratschen kurzerhand auf das Dach eines Hauses verlegt. 

Mit ihren hölzernen Ratschen bewahrten sie auf diese Weise die Tradition in Zeiten von geschlossenen Kirchen. Normalerweise ertönen die Ratschen nämlich vom Kirchturm aus. 

Die beiden Männer kletterten am Freitag auf ein Hausdach und ließen dort die lärmenden Instrumente ertönen. In anderen Orten im Freistaat wurde das Osterratschen vom Balkon aus durchgeführt.

Das "Ratschen" geht auf einen alten religiösen Brauch zurück: Wenn zwischen Gründonnerstagabend und der Osternacht die Kirchenglocken verstummen, schlägt die Stunde der Ratschen. Ministranten erzeugen mit hölzernen Klappern einen dumpf klingenden Lärm. 

Es gibt sogar Ratschen von respektabler Größe auf fahrbaren Gestellen und Kastenratschen, die mit einer Kurbel betrieben werden und das Glockenläuten ersetzen.

Update 11. April, 10.05 Uhr: BMW-Chef Zipse: Brauchen nach Corona Schutz von Wirtschaft und Klima

Der Schutz des Klimas und das Ankurbeln der Wirtschaft nach der Corona-Krise dürfen nach Ansicht von BMW-Chef Oliver Zipse nicht gegeneinander ausgespielt werden. Zipse spielte damit auf die von CSU-Chef Markus Söder ins Gespräch gebrachte Autokaufprämie an.

Der vollständige Beitrag ist >>> hier zu finden.

Update 11. April, 8.55 Uhr: Huml mit Kampagne #bayerngemeinsam zufrieden

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). (Archiv)
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). (Archiv)  © Matthias Balk/dpa

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sieht Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) die in den sozialen Medien gestartete Kampagne #bayerngemeinsam als Erfolg an. 

Seit Ende März hätten rund 2,6 Millionen Menschen die Videos angesehen. "Allein bei Instagram wurden unsere Beiträge über 3700 mal geteilt. 

Unser Instagram-Account wurde über 1,1 Millionen Mal aufgerufen. Das ist ein großer Erfolg", so Huml am Samstag. 

Über die Kampagne und den Hashtag #bayerngemeinsam wurden Menschen in Bayern dazu aufgerufen, Gemeinsamkeiten in Zeiten der Ausgangsbeschränkung zu teilen.

Update 11. April, 7.44 Uhr: Bayern startet Corona-Hotline

Bayern hat eine Hotline für Fragen zum Coronavirus freigeschaltet. 

"Mit der neu eingerichteten Corona-Hotline haben die Bürgerinnen und Bürger nun die Möglichkeit, schnelle und hilfreiche Antworten auf ihre Fragen rund um Corona zu erhalten", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann laut Mitteilung vom Samstag. Das schaffe Vertrauen und gebe den Menschen Sicherheit in der aktuell schwierigen Zeit.

Die Hotline ist demnach täglich von 8 bis 18 Uhr - auch an Feiertagen - unter der Nummer (089) 122 220 erreichbar. 

Sowohl Fragestellungen zu gesundheitlichen Themen, Ausgangsbeschränkungen, Kinderbetreuung und Schule als auch zu Soforthilfen und Unterstützung für Kleinunternehmen und Freiberufler könnten beantwortet werden, hieß es.

Update 11. April, 7.35 Uhr: Corona-Krise stellt Bayerns Kommunen vor große Herausforderungen

Es wird ein enormer Verlust bei der Gewerbesteuer erwartet.
Es wird ein enormer Verlust bei der Gewerbesteuer erwartet.  © Oliver Berg/dpa

Massive Steuerausfälle, fehlende Eintrittsgelder und zusätzliche Kosten - die Corona-Krise trifft die Kommunen im Freistaat nach Einschätzung von Experten hart. 

Der größte Einbruch sei bei der Gewerbesteuer zu erwarten, sagte Wilfried Schober vom Bayerischen Gemeindetag der Deutschen Presse-Agentur. Verschärft werde die Lage durch deutliche Rückgänge etwa bei der Einkommens- und Umsatzsteuer. "Es ist ein Dilemma, in das wir reinlaufen", sagte er.

Außerdem, so Bernd Buckenhofer vom Bayerischen Städtetag, brächen durch die Ausgangsbeschränkungen in vielen städtischen Einrichtungen die Einkünfte weg. Dazu entstünden zusätzliche Kosten vor allem für die Aufrechterhaltung von Nahverkehr und Infrastruktur sowie in den Gesundheitsämtern. 

Die Höhe der Verluste sei nach Angaben der Städte noch nicht abzuschätzen - die Kommunen fürchten aber schon jetzt harte Sparkurse und Neuverschuldungen.

Update 11. April, 7.24 Uhr: Bayerns Flughäfen für Rettungs- und Frachtflüge weiter in Betrieb

Der Passagierverkehr kam - wie hier in Nürnberg - weitgehend zum Erliegen.
Der Passagierverkehr kam - wie hier in Nürnberg - weitgehend zum Erliegen.  © Daniel Karmann/dpa

Auf Bayerns Flughäfen ist der Passagierverkehr in Folge der Corona-Krise fast völlig zum Erliegen gekommen. 

Die beiden Airports in München und Nürnberg sind aber weiter für Rettungs- und Frachtflüge geöffnet. Auch für Rückholaktionen von im Ausland gestrandeten Deutschen und für Sonderflüge mit Erntehelfern aus Osteuropa wird der Betrieb aufrechterhalten, wie Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagten.

Der Großteil der Beschäftigten befinde sich in Kurzarbeit. Die Airlines nutzten den Stillstand für Wartungsarbeiten an ihren geparkten Maschinen, sagte ein Sprecher des Nürnberger Albrecht-Dürer-Airports. 

Er verglich die Coronavirus-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf den Luftverkehr mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island im Jahr 2010.

Update 10. April, 21.01 Uhr: Weiterer Eilantrag gegen bayerische Corona-Beschränkungen gescheitert

Das Bundesverfassungsgericht hat einen weiteren Eilantrag gegen die bayerischen Corona-Maßnahmen abgewiesen. Die beiden Kläger, ein Mann und eine Frau, hätten zwar nachvollziehbar dargelegt, dass die Ausgangsbeschränkungen ihre grundrechtlich geschützten Freiheiten verkürzten, entschieden die Karlsruher Richter. 

Angesichts der begrenzten Geltungsdauer sei es aber "nicht unzumutbar, die hier geltend gemachten schwerwiegenden Interessen einstweilen zurückzustellen, um einen möglichst weitgehenden Gesundheits- und Lebensschutz zu ermöglichen". Der Beschluss von Donnerstag wurde am Karfreitag veröffentlicht. (Az. 1 BvR 802/20)

Mit einer ähnlichen Begründung hatten die Verfassungsrichter am Dienstag schon einen anderen Eilantrag gegen die bayerischen Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie zurückgewiesen. 

Die Kläger jetzt hatten vor allem auf die Härten für Alleinlebende abgestellt. Das Verbot, mit einem anderen Menschen spazieren zu gehen, sei nach mehr als zwei Wochen unzumutbar. 

Anders als in anderen Bundesländern ist in Bayern Bewegung an der frischen Luft nur allein oder mit Personen erlaubt, die mit im selben Hausstand leben.

Update 10. April, 20.03 Uhr: Erste Erntehelfer aus Rumänien in Bayern gelandet

Die ersten 350 Erntehelfer werden in Nürnberg erwartet.
Die ersten 350 Erntehelfer werden in Nürnberg erwartet.  © Daniel Karmann/dpa

In Bayern sind am Freitag erste Erntehelfer aus Rumänien ankommen. Das Innenministerium erwartete rund 350 von ihnen in zwei Maschinen am Flughafen Nürnberg. 

Nach einem medizinischen Check sollten die Saisonkräfte von ihren Betrieben abgeholt und zu ihrem Einsatzort gebracht werden. Wenn die Erntehelfer nicht arbeiten, gilt für sie eine zweiwöchige Quarantäne.

Wegen der Corona-Krise konnten Feldarbeiter aus dem Ausland bislang nicht nach Bayern. Sie werden aber dringend gebraucht, weil etwa Spargel dringend geerntet werden muss. Laut einer bundesweiten Regelung darf eine begrenzte Zahl ausländischer Saisonarbeiter nach Deutschland kommen - im April und Mai je 40.000 Menschen. 

Ob das reicht, ist offen. Nach Angaben von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) benötigen Bauern im Freistaat bis in den Herbst hinein rund 40.000 Helfer.

Update 10. April, 17.29 Uhr: Polizeikontrollen via Zeppelin

Sechs Beamte kontrollieren über die Ostertage vom Luftschiff aus.
Sechs Beamte kontrollieren über die Ostertage vom Luftschiff aus.  © Felix Kästle/dpa

Sechs Beamte kontrollieren seit Freitag von Bord eines Zeppelins aus, ob sich die Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten.

Nach Angaben des Ravensburger Polizeipräsidiums können die Beamten aus dieser Höhe Menschengruppen im öffentlichen Raum besser erkennen als vom Streifenwagen aus. 

Zudem eigne sich der Zeppelin NT wegen seines leisen Flugs besonders für eine derartige Mission, hieß es kürzlich in einer Mitteilung. Die Deutsche Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen stellt das Luftschiff für den Einsatz zur Verfügung. Geplant sind mehrere Flüge von Karfreitag bis Ostermontag.

Einen umfangreicheren Bericht hierzu, findest du >>> hier.

Update 10. April, 14.28 Uhr: Blick über die Grenze: Tirol verlängert Quarantäne für Paznauntal und St. Anton

Das österreichische Bundesland Tirol verlängert die Quarantäne für das Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür sowie für St. Anton am Arlberg um zwei Wochen bis zum 26. April. 

Das sei die alternativlose Konsequenz aus jüngsten Tests, sagte Landeschef Günther Platter. Bei fast 3000 Tests binnen eines Tages habe sich herausgestellt, dass bei bis zu 19 Prozent der untersuchten Menschen das Coronavirus nachweisbar gewesen sei. 

Die Entscheidung sei "sehr dramatisch" für die Betroffenen, die bereits rund vier Wochen von der Außenwelt isoliert lebten, meinte Platter. Es gelte jetzt aber, eine Verbreitung des Virus unbedingt zu vermeiden. 

Insgesamt entwickelten sich die Zahlen in Tirol wie auch im restlichen Österreich durchaus günstig.  

Update 10. April, 14.28 Uhr: Landesamt: 30.862 Coronavirus-Fälle in Bayern und 721 Tote

In Bayern sind inzwischen 30.862 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. 

Gestorben sind bisher 721 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Donnerstag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. 

Den Angaben zufolge waren es am Vortag 29.262 infizierte Menschen und 653 Todesfälle gewesen. Nach LGL-Angaben 10.720 als genesen. 

Diese Zahl beruhe auf einer Schätzung, die sich an den Kriterien des Robert Koch-Instituts orientiere.

Update 10. April, 14.20 Uhr: Bayerische Bevölkerung hält sich trotz Sonne an Corona-Vorgaben

Trotz des guten Wetters haben sich die Menschen im Freistaat am Karfreitag größtenteils an die geltenden Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus gehalten. 

Die Lage war am Morgen entspannt, wie ein Sprecher der Polizei in Oberfranken mitteilte. Auch in Mittel- und Unterfranken zeigten sich die Beamten zufrieden.

Ruhig war die Lage der Polizei zufolge auch in Oberbayern. Es seien zwar viele Leute draußen, "die Vorgaben werden im Großen und Ganzen aber eingehalten", sagte ein Sprecher. In München waren schon am Vormittag zahlreiche Jogger, Fahrradfahrer und Spaziergänger entlang der Isar unterwegs. Die Polizei fuhr mit Streifenwagen an den Ufern Patrouille.

Auch in Schwaben zog das sonnige Wetter am Karfreitag viele Spaziergänger ins Freie - besonders die Wertach und der Lech waren beliebte Ausflugsorte, wie ein Polizeisprecher sagte. Dennoch habe es bis zum Mittag kaum Einsätze gegeben. 

"Wir hoffen, dass am Osterwochenende die Leute genauso diszipliniert sind wie an den vergangenen Tagen", sagte ein Polizeisprecher in Oberbayern.

Update 10. April, 13.55 Uhr: Autowaschen für Privatpersonen nicht zulässig

Autowaschen gilt nicht als triftiger Grund seine Wohnung zu verlassen, teilte das Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit. 

Auch wenn es einen triftigen Grund zum Verlassen der Wohnung gibt und die Waschanlage nur "auf dem Weg" besucht wird, gilt die Autowäsche nicht als "notwendig" und damit als nicht zulässig, so das Ministerium.

Ausnahmen dieser Regelung sind Fahrzeuge, die zur beruflichen Tätigkeit genutzt werden, also zum Bespiel Taxis. 

Polizisten kontrollieren am Autobahnende der A95 Richtung Süden Fahrzeuge.
Polizisten kontrollieren am Autobahnende der A95 Richtung Süden Fahrzeuge.  © Angelika Warmuth/dpa

Update 10. April, 13.20 Uhr: Bischöfe rufen zu Hoffnung und Vertrauen in Corona-Krise auf

Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, hält einen Gottesdienst in der fast menschenleeren St. Matthäuskirche.
Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, hält einen Gottesdienst in der fast menschenleeren St. Matthäuskirche.  © Sven Hoppe/dpa

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat Christen dazu aufgerufen, in der Corona-Krise auf Gott zu vertrauen. 

Niemand wisse, was in den kommenden Wochen und Monaten geschehen werde, sagte er in seinem Wort zum Karfreitag. "Ob wir das Virus unter Kontrolle bekommen, ob ein Impfstoff dagegen gefunden wird, ob die Welt zusammensteht, um den Menschen beizustehen, die jetzt vieles verloren haben."

Christen könnten ihr Nicht-Können, ihre Ohnmacht in Gottes Hand legen und darauf vertrauen, "dass Gott uns in dieser Notlage so viel Widerstandskraft geben wird, wie wir brauchen", sagte Bedford-Strohm. Er predigte am Karfreitag in der fast menschenleeren St.-Matthäus-Kirche in München. Der Gottesdienst wurde live im Radio und ins Internet übertragen.

Der katholische Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, sagte in einem am Karfreitag veröffentlichten Video, das Kreuz sei in dieser Zeit ein Zeichen der Hoffnung. "Wo hätten wir sonst eine Hoffnung, die uns deutlich macht, es gibt auch angesichts des Todes, der Verzweiflung, der Angst, der Ausweglosigkeit eine Perspektive, die stärker ist, die größer ist."

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick schrieb, der Karfreitag, der Todestag Jesu, lade ein, über das eigene Sterben nachzudenken: "Auch jetzt in der Corona-Krise, in der so viele sterben und der Tod so bedrohlich nahe ist, wird vom Sterben als Teil des Lebens kaum gesprochen". Der Tod sei ein Tabu. 

"Wer sich mit dem Tod befasst, stirbt leichter und kann auch seinen sterbenden Mitmenschen besser beistehen."

Update 10. April, 12.30 Uhr: Polizei München stellt 306 Anzeigen aus

Wie die Polizei am Freitag mitteilte gab es bis zum Morgen eine Vielzahl von Kontrollen und Einsätzen im Zusammenhang mit den Corona-Auflagen in München.

306 Verstöße mussten innerhalb eines Tages angezeigt werden.

So wurde zum Beispiel ein Blumengeschäft in Unterhaching angezeigt, weil es Blumen im Straßenverkauf anbot. Trotz Belehrung der Polizei hatte das Geschäft weiter geöffnet, eine Kundenschlage bildete sich im Hof des Hauses. 

Dafür gab es eine erneute Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Update 10. April, 11.40 Uhr: TV-Stars May und Wepper rufen in Corona-Krise Senioren an

Die Schauspieler Michaela May (68) und Elmar Wepper (75) wollen in der Corona-Krise Senioren eine Freude bereiten. 

Einmal in der Woche rufen die beiden TV-Stars künftig als "Telefonengel" bei einsamen, alten Menschen an, um sich mit ihnen ein wenig zu unterhalten, wie May der Deutschen-Presse-Agentur sagte. Die Schauspielerin und ihr Kollege Wepper sind Schirrmherren des neu gegründeten Hilfsvereins Retla in München, der sich speziell um die Anliegen von allein lebenden Senioren kümmert.

"Obwohl die Initiative noch vor der Corona-Krise ins Leben gerufen wurde, geht es genau um ein Kernproblem des Lockdowns: die Isolation von alten Menschen", sagte May. Ehrenamtliche Helfer nehmen sich bei Retla Zeit für alte Menschen und telefonieren mit ihnen oder helfen ihnen mit einem kleinen Ausflug aus ihrer Einsamkeit.

Mehr als 300 Ehrenamtliche haben sich in den wenigen Wochen seit Bestehen des Vereins bereits gemeldet, um eine Telefon-Patenschaft zu übernehmen, wie Retla mitteilt. 

May und Wepper sind nun zwei dieser "Telefonengel". Nach Ostern wollen sie wieder zum Hörer greifen.

Update 10. April, 11 Uhr: Bayerische Website als Hilfe gegen häusliche Gewalt

Wer in der Corona-Krise zu Hause Gewalt erfährt, kann sich auf einer neuen Internetseite über Hilfsangebote informieren. 

Nach Angaben des bayerischen Sozialministeriums in München belastet die aktuelle Situation viele Menschen, körperlich und seelisch. Öfter als sonst könne es in Familien und Beziehungen zu Streit oder auch Gewalt kommen. 

Auf der Seite "bayern-gegen-gewalt.de" seien Beratungsangebote, weiterführende Informationen und Links gebündelt. 

"So soll jeder, der Hilfe braucht, so schnell wie möglich eine geeignete Anlaufstelle finden und Hilfe bekommen", teilte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) mit.

Stillgelegte Flugzeuge der Lufthansa (vorne) und der Lufthansa-Tochter Eurowings stehen auf dem Vorfeld am Flughafen München.
Stillgelegte Flugzeuge der Lufthansa (vorne) und der Lufthansa-Tochter Eurowings stehen auf dem Vorfeld am Flughafen München.  © Vasco Garcia/dpa

Update 10. April, 10.30 Uhr: Flughafen München weist auf Quarantäne-Regelung hin

Wer aus dem Ausland nach Deutschland einreist muss ab sofort zwei Wochen vorsorgehalber in Quarantäne. Das teile der Flughafen München mit Hinweis auf das Bundesinnenministerium mit. 

Schon im Osterverkehr müssen Einreisende also die einheitliche Regelung der Länder beachten. 

Mehr dazu liest Du auch >>>hier

Update 10. April, 9 Uhr: FDP will Steuerfreiheit für Pandemie-Überstunden im Gesundheitswesen

Die FDP fordert Steuerfreiheit für Überstunden, die Menschen in Gesundheits- und Rettungsdienstberufen während der Corona-Pandemie leisten. 

"Wir wollen, dass alle Mitarbeiter im Gesundheitsbereich von einer finanziellen Entlastung profitieren", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag, Dominik Spitzer. Das sei ein wichtiges Signal der Wertschätzung. 

"Diejenigen, die Herausragendes leisten und durch ihre Arbeit besonders gefährdet sind, brauchen unseren Respekt - in Form einer besonderen Geste für die harte Arbeit unter riskanten Bedingungen."

Die Oppositionspartei schlägt einen Drei-Stufen-Plan mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen vor, um die Auswirkungen durch Covid-19 im Bereich des Pflege- und Gesundheitswesens so gering wie möglich zu halten. Schnell müsse zum Beispiel qualitativ hochwertiges Schutzmaterial in ausreichender Menge organisiert werden. 

Die Liberalen sind zudem für eine Mund-Nasen-Schutzpflicht in Bereichen, in denen nicht genügend Abstand gehalten werden könne, wie beim Einkaufen im Einzelhandel oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Später dann sei etwa eine bessere Bezahlung in Pflege-, Sozial- und Gesundheitsberufen "unerlässlich". "Vielleicht sorgt die Corona-Krise hier ja für ein Umdenken", so Spitzer. "Unser Gesundheitssystem ist existenziell und muss für die Zukunft gerüstet sein." 

Ferner sollen laut dem Papier unter anderem der öffentliche Gesundheitsdienst personell und finanziell besser ausgestattet und die Produktion lebensnotwendiger Medikamente in den EU-Raum zurückgeholt werden.

Update 10. April, 8.45 Uhr: Bayern startet mit viel Sonne ins Osterwochenende

Das lange Feiertagswochenende beginnt sonnig und wolkenlos. 

Das Hoch "Max" sorgt Karfreitag für sommerliche Temperaturen am östlichen Alpenrand mit bis zu 25 Grad, im Fichtelgebirge werden bis zu 17 Grad erreicht. 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte voraus, dass es in der Nacht zum Samstag bei Tiefstwerten zwischen zehn und einem Grad örtlich Bodenfrost geben kann. Auch in den nächsten Tagen soll das Wetter schön bleiben: Sowohl für Karsamstag als auch für Ostersonntag sagen die Meteorologen des DWD milde Temperaturen voraus.

Trotz des schönen Wetters mahnt die Regierung vernünftig zu sein und auf Ausflüge zu verzichten. Bei Spaziergängen vor der Haustür sollte immer auf den Mindestabstand geachtet werden. 

Erst am Ostermontag soll das Wetter umschlagen: Aus den Quellwolken vom Wochenende können dann dichte Regenwolken werden. 

In München werden stichprobenartig Blutproben von 3000 Haushalten analysiert,um die Ausbreitung des Virus nachzuvollziehen.
In München werden stichprobenartig Blutproben von 3000 Haushalten analysiert,um die Ausbreitung des Virus nachzuvollziehen.  © Matthias Balk/dpa

Update 10. April, 7.30 Uhr: Ostern ohne Familie, SPD sorgt sich um alleinlebende Senioren

Angesichts der Ausgangsbeschränkungen wegen Corona auch über Ostern sorgt sich die SPD im bayerischen Landtag um die psychische Verfassung älterer, alleinlebender Menschen. 

Gerade über Ostern keine Freunde und Verwandte besuchen zu dürfen, könne für viele sehr belastend sein, sagte der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold der Deutschen Presse-Agentur in München. In Bayern wohnt rund ein Drittel der über 65-Jährigen alleine. In absoluten Zahlen seien das 881.000 Menschen, wie aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der SPD hervorgeht, die der dpa vorliegt.

Der Statistik zufolge steigt der Anteil an Einpersonenhaushalten mit zunehmendem Alter deutlich an: Zwischen dem 65. und dem 70. Geburtstag wohnen demnach 24 Prozent ohne andere Menschen. Bei den Senioren mit 85 Jahren und darüber sind es rund 56 Prozent. Fast zwei Drittel der Menschen leben im eigenen Wohneigentum oder mietfrei. In Einrichtungen für Ältere wie Wohn- oder Pflegeheimen waren am Stichtag 15. Dezember 2018 mehr als 109.000 Menschen zu Hause.

Arnold bat die Staatsregierung, Beratungsangebote wie spezielle Hotlines für Seniorinnen und Senioren weiter auszubauen und finanziell zu unterstützen. "Wenn wir über den Gesundheitsschutz insbesondere der älteren Bevölkerung sprechen, dann darf sich das nicht nur auf die körperliche Gesundheit beschränken – auch die psychische Dimension müssen wir stets mitdenken!" Er dankte in diesem Zusammenhang den Haupt- und Ehrenamtlichen in solchen Beratungen sowie den Nachbarschaftshilfen, die alte Menschen momentan unterstützen. 

"Diese Solidarität macht mich zuversichtlich, dass wir diese beispiellose Krise gut überstehen, wenn wir geduldig bleiben."

Update 10. April, 7.05 Uhr: Menschen meiden Notaufnahmen wegen Coronavirus

Der Rückgang von Patienten in den Notaufnahmen alarmiert Mediziner. Chefärzte vom Nürnberger Klinikum warnen davor, wegen der Corona-Pandemie dringend notwendige Behandlungen aufzuschieben. 

Die Folgen seien für viele Menschen wahrscheinlich gefährlicher als das geringe Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, teilte das Klinikum am Donnerstag mit.

So seien in den vergangenen Wochen deutlich weniger Menschen mit einem leichten Herzinfarkt oder Schlaganfall in die Notaufnahme gekommen. 

In die Kliniken kämen dafür vermehrt Patienten, bei denen die Beschwerden schon weiter fortgeschritten seien als üblich.

Update 10. April, 7 Uhr: Füssen fürchtet wegen Tourismus-Stopp Umsatzeinbußen in Millionenhöhe

Die Stadt Füssen nahe der Königsschlösser rechnet wegen ausbleibender Touristenströme während der Corona-Krise mit Umsatzeinbußen in Millionenhöhe bei ortsansässigen Betrieben. 

Die Kommune gehe normalerweise auf Grundlage von Hochrechnungen von einem durchschnittlichen Bruttoumsatz von etwa vier Millionen Euro pro Woche aus, so eine Sprecherin von Füssen Tourismus und Marketing. "Dies ist nur eine grobe Annäherung, zeigt aber die Dimension der Ausfälle, die in den meisten Häusern gegen 100 Prozent tendieren."

Die Stadt Füssen profitiert vom Tourismus vor allem über die Gewerbesteuer, die im vergangenen Jahr 26 Prozent der städtischen Einnahmen ausmachte. Auch die Zweitwohnungssteuer und ein gewerblicher Fremdenverkehrsbeitrag, der von Firmen erhoben wird, die mittelbar vom Tourismus profitieren, bringen der Stadt Geld.

In welcher Höhe die Einnahmen der Kommune wegen der Corona-Krise einbrechen werden, lasse sich gegenwärtig nicht ermitteln, so die Sprecherin von Füssen Tourismus und Marketing. Man gehe aber davon aus, nach dem Sommer einen Nachtragshaushalt verabschieden zu müssen.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadt mehr als eine halbe Million Übernachtungsgäste gezählt. Dazu kamen laut Schätzung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an der Universität München 2,5 Millionen Tagestouristen.

Kein Auto steht auf dem normalerweise in der Ferienzeit stark frequentierten Parkplatz unterhalb von Schloss Hohenschwangau.
Kein Auto steht auf dem normalerweise in der Ferienzeit stark frequentierten Parkplatz unterhalb von Schloss Hohenschwangau.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update 10. April, 6 Uhr: Vorerst kein Abbruch: 3. Fußball-Liga will Saison abschließen

Die Saison in der 3. Fußball-Liga wird trotz der anhaltenden Corona-Krise vorerst nicht abgebrochen und soll nach Möglichkeit zu Ende gespielt werden. 

Darauf haben sich der Deutsche Fußball-Bund, der Ausschuss 3. Liga und die Verantwortlichen der 20 Clubs am Donnerstag im Rahmen einer außerordentlichen Managertagung geeinigt. Aus Bayern sind die SpVgg Unterhaching, der FC Ingolstadt, der TSV 1860 München, die zweite Mannschaft des FC Bayern München und die Würzburger Kickers betroffen.

Bei einer Videokonferenz tauschten sich die Teilnehmer in einem "intensiven und kritischen Diskurs zum möglichen weiteren Vorgehen in der 3. Liga" aus, teilte der DFB mit. Bei dem Ziel, die Saison 2019/20 abzuschließen, seien die behördlichen Verfügungsgrundlagen entscheidend.

Unter allen Vereinen bestehe Einigkeit darüber, dass die weiteren Entscheidungen und Maßnahmen für die 3. Liga auf deren Basis getroffen werden müssen. Eine mögliche Wiederaufnahme des derzeit bis zum 30. April ausgesetzten Spielbetriebes dürfe nicht zu Lasten der Allgemeinheit und des Gesundheitsschutzes gehen.

Angesichts der aktuellen Situation seien verschiedene Szenarien denkbar, wie die ausstehenden elf Spieltage in der dritthöchsten Spielklasse noch absolviert werden könnten. "Eine Konkretisierung ist noch nicht möglich. Weitere Maßnahmen werden erst eingeleitet, sobald veränderte staatliche Verfügungen und gesundheitliche Vorgaben vorliegen", heißt es in der DFB-Mitteilung

Alle Vereine hätten ihre Bereitschaft signalisiert, aktiv an der Erarbeitung und Umsetzung von Lösungen für den weiteren Spielbetrieb mitzuwirken.

Update 9. April, 17.23 Uhr: Grenzpolizei stoppt Infektionswege am Autobahn-Ende

Am Ende der Autobahn 95 von München nach Garmisch-Partenkirchen versucht die Polizei, mittels Kontrollen die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. 

"Es geht uns darum, die Infektionswege zu stoppen", sagte ein Sprecher der Grenzpolizei, die am Donnerstag jeden Wagen am Ende der sonst vielbefahrenen Autobahn bei Eschenlohe überprüfte. 

Es sei spürbar weniger los und die meisten Menschen hätten einen Grund für ihren Weg - kämen von der Arbeit oder wollten Eltern Essen bringen. Einige seien aber auch ohne triftigen Anlass unterwegs und würden dann über die derzeit in Bayern geltenden Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie aufgeklärt.

Die meisten Überprüften zeigten sich dann einsichtig, sagte der Sprecher weiter. In der Regel bleibe es bei Ermahnungen. Vom Aufkommen der Verstöße sei abhängig, ob die Beamten das ganze Osterwochenende Fahrer kontrollieren. 

Der Sprecher betonte auch angesichts des angekündigten guten Wetters: "Wandern in den Bergen ist erlaubt. Aber eben nur mit Angehörigen des eigenen Haushalts."

Update 9. April, 17.03 Uhr: Staatstheater bietet erste Aufführung per Virtual Reality an

Das Ein-Personen-Stück "Judas" soll per Virtual Reality erlebbar sein. (Symbolbild)
Das Ein-Personen-Stück "Judas" soll per Virtual Reality erlebbar sein. (Symbolbild)  © Carmen Jaspersen/dpa

Das Staatstheater Augsburg bietet ab sofort Theater-Aufführungen per Virtual Reality (VR) an. Den Anfang macht das Ein-Personen-Stück "Judas", das vergangene Woche in der Goldschmiedekapelle St. Anna in Augsburg aufgezeichnet worden war, wie das Staatstheater am Donnerstag mitteilte.

Eigentlich hatte das Schauspielhaus im Mai mit "Orfeo ed Euridice" von Christoph Willibald Gluck die erste Aufführung mit einer Mischung aus Bühneninszenierung und VR-Einsatz geplant. "Dafür haben wir 500 VR-Brillen angeschafft", so eine Sprecherin. "Jetzt war die Frage, was wir damit machen können."

Wegen der Corona-Krise startet das Staatstheater deshalb schon zu den Osterfeiertagen einen "VR-Theater-Lieferservice", bei dem Zuschauer mit Wohnsitz in Augsburg das Stück auf gelieferten VR-Brillen im eigenen Wohnzimmer verfolgen können.

"Mit dem Aufbau eines VR-Repertoires wollen wir das digitale Theater auf eine neue Ebene heben", so Intendant André Bücker. Das Angebot werde Stück für Stück ausgebaut, eine Ballett-Produktion und eine weitere Schauspielinszenierung eigens für VR seien schon in Arbeit. 

Es handelt sich "um eigens für diesen Einsatz produzierte, frisch gemachte Inszenierungen, die an die Erfordernisse der 360-Grad-Perspektive angepasst und künstlerisch anspruchsvoll umgesetzt werden", wie das Haus mitteilte. Nur die "Judas"-Inszenierung sei eine modifizierte Fassung.

Lieferung und Abholung der VR-Brillen übernehmen Mitarbeiter des Theaters, außerdem soll eine kontaktlose Übergabe möglich sein. "Die Brillen werden selbstverständlich nach jeder Nutzung gereinigt und desinfiziert", so das Staatstheater. Zu jeder Bestellung werde außerdem eine Einwegmaske mitgeliefert.

Update 9. April, 16.58 Uhr: Pflegekräfte aus Osteuropa - Pflegebeauftragter fordert Änderungen

Der sogenannte "graue Pflegemarkt" steht vor großen Problemen. (Symbolbild)
Der sogenannte "graue Pflegemarkt" steht vor großen Problemen. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

Die Coronavirus-Pandemie offenbart aus Sicht des Patienten- und Pflegebeauftragten der bayerischen Staatsregierung einmal mehr Defizite bei den Verhältnissen in der Branche. 

"Gerade jetzt während der Corona-Krise kann jeder deutlich erkennen, dass der 'graue Pflegemarkt' eine tragende Säule unseres heutigen Pflegesystems ist", erklärte Peter Bauer (Freie Wähler) am Donnerstag in München. "Denn geschlossene Grenzen und fehlende Arbeitspapiere reichen aus, um eine große Anzahl Pflegebedürftiger und pflegender Angehöriger bei uns in echte Not zu bringen!"

Schätzungen zufolge arbeiten nach Bauers Angaben mindestens 150 000 Haushaltshilfen aus Mittel- und Osteuropa in deutschen Familien, die wenigsten davon in regulär geregelten Arbeitsverhältnissen. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch einen regulären Pflegedienst verursache Kosten im fünfstelligen Bereich, auf dem billigeren sogenannten grauen Pflegemarkt seien sie vierstellig.

"Traurig und beschämend, aber aus meiner Sicht nachvollziehbar, dass der 'graue Pflegemarkt' für Pflegebedürftige und deren Angehörige zur einzigen finanziell tragbaren Alternative für eine stationäre Unterbringung wird", sagte Bauer. Auf der anderen Seite stünden meist Frauen, die bezahlte Arbeit suchen, um wiederum eigene Angehörige im Herkunftsland zu unterstützen. "Ein Teufelskreis, den die Verantwortlichen der Politik endlich durchbrechen müssen."

Der Landtagsabgeordnete forderte: "Wir müssen aus der aktuellen Krise lernen." Schon viel zu lange werde in Kauf genommen, "dass illegal Beschäftigte ohne Rechtssicherheit bei uns arbeiten und damit die ohnehin nicht stattlichen Tariflöhne unserer qualifizierten Pflegekräfte unterlaufen werden", sagte der Pflegebeauftragte. 

"Wir brauchen Qualifikations-, Arbeits-, Qualitäts- und Kontrollstandards, die nicht nur den Pflegekräften, sondern letztlich vor allem den Pflegebedürftigen sowie den sorgenden und pflegenden Angehörigen zu Gute kommen! Auf die lange Bank schieben, gilt nicht mehr!"

Update 9. April, 16.49 Uhr: Ottfried Fischer hat in der Corona-Krise keinen Lagerkoller

Kabarettist Ottfried Fischer hält die aktuellen Maßnahmen sinnvoll. (Archiv)
Kabarettist Ottfried Fischer hält die aktuellen Maßnahmen sinnvoll. (Archiv)  © Tobias Hase/dpa

Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer (66) bleibt angesichts des Coronavirus weitgehend daheim. 

Es sei für ihn nicht ganz einfach, durch die Fußgängerzone zu gehen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur scherzhaft, denn: "Die Leute kommen gerne auf mich zu und tätscheln mir die Wange." Das müsse er momentan auf jeden Fall vermeiden. Abends mache er aber ab und zu einen Spaziergang.

Mit der Ausgangsbeschränkung kommt er gut zurecht: "Das ist natürlich auf Dauer kein Zustand, aber ich stelle schon auch den Segen von Entschleunigung fest." Und die Maßnahmen seien nun einmal sinnvoll.

Fischer lebt mit seiner Lebensgefährtin Simone Brandlmeier in Passau. Das Paar will im Herbst heiraten. 

"Wir können noch gar nicht sagen, ob es so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber es ist ja noch etwas Zeit", sagte der Kabarettist.

Update 9. April, 15.04 Uhr: Aus München gehen 100.000 Liter Desinfektionsmittel am Tag ins Land

Vom Münchner Messegelände aus gehen jeden Tag 100.000 Liter Handdesinfektionsmittel in alle bayerischen Landkreise. Dies sei das Ergebnis der in Bayern angeschobenen Produktion, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Donnerstag bei einer Besichtigung des Lagers und Umschlagplatzes. 

Die in 5, 10 und 20 Liter fassende Kanister abgepackte Flüssigkeit werde gratis an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Altenheime verteilt. Supermärkte müssten sich auf dem freien Markt eindecken.

Das Desinfektionsmittel wird laut Aiwanger in Bayern mit Hilfe von Alkohol aus der Biosprit-Produktion erzeugt, der aus Sachsen-Anhalt kommt. Vor dem Abtransport wird das brennbare Produkt auf Paletten in klimatisierten Zelten gelagert, die mit Sicherheitsabstand auf einer Kiesfläche stehen. Den Transport übernimmt das Technische Hilfswerk mit 15 bis 20 Lkw-Touren am Tag.

Theoretisch könne sich mit der jetzt verfügbaren Menge jeder Bayer ein Mal am Tag die Hände desinfizieren, sagte Aiwanger. Durch die eigene Produktion wolle man verhindern, dass Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen Preise von 30 Euro pro Liter bezahlen müssten. Dafür gebe Bayern jetzt einige Millionen Euro aus.

Das Lager wird zudem von der Polizei bewacht. "Früher wurden Banken überfallen, neuerdings werden Maskenlager überfallen und Desinfektionsmittellager", sagte Aiwanger.

Update 9. April, 15.04 Uhr: Osterspiel ruft Ordnungsamt auf den Plan

Ein Nürnberger Comiczeichner hat sich zu Ostern ein Versteckspiel ausgedacht und damit die Behörden alarmiert. 

Auf seiner Facebook-Seite hatte der Cartoonist Tobias Hacker alias Gymmick angekündigt, in der Osterwoche Kalender und andere Dinge in der Stadt zu verstecken. Fotos sollten beim Suchen des ersten Kalenders helfen, wie die "Nürnberger Nachrichten" am Donnerstag berichteten.

Zu seinem Beitrag postete Hacker am Dienstag: "Bitte natürlich nur alleine suchen und keine Gruppen bilden. Die Hände hab ich mir gewaschen vorm Verstecken." 

Trotzdem rief seine Aktion das Ordnungsamt auf den Plan. Der stellvertretende Leiter Robert Pollack sagte der Zeitung: "Er ruft ja dazu auf, ohne triftigen Grund das Haus zu verlassen. Und die Polizei hat schon genug zu tun." 

Hacker hat das Versteckspiel deshalb inzwischen abgeblasen.

Update 9. April, 15 Uhr: Bayern hält an Soforthilfen fest - trotz Stopp wegen Betrug in NRW

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht keinen Grund, die Hilfen zu stoppen. (Archiv)
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht keinen Grund, die Hilfen zu stoppen. (Archiv)  © Matthias Balk/dpa

Während Nordrhein-Westfalen die Auszahlung von Corona-Soforthilfen für Unternehmen wegen Betrugsversuchen stoppt, hält Bayern an der Auszahlung fest. 

Er sehe "keine Veranlassung", die Hilfen zu stoppen, sagte der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Donnerstag in München. Es seien keine systematischen Betrugsversuche bekannt.

Nordrhein-Westfalen hatte vorübergehend die Auszahlung von Soforthilfen gestoppt, da es dort den Verdacht auf Betrug gibt. Dabei sollen über gefälschte Websites Daten für betrügerische Anträge abgegriffen worden sein.

Bei den Auszahlungen an die betroffenen Betriebe sei Geschwindigkeit wichtig, sagte Aiwanger. Anfangs habe man in Bayern gründlicher gearbeitet, doch das sei zu langsam gegangen. 

Doch auch jetzt würden die Anträge noch auf Plausibilität geprüft, und ein Mensch schaue noch einmal über den Antrag, bevor er "auf den Knopf" drücke. "Wir können nicht 400.000 Anträge auf ein Mal überweisen, ansonsten laufen wir garantiert in irgendeine Falle", sagte Aiwanger.

In Bayern sind dem Minister zufolge bisher 564 Millionen Euro ausgezahlt oder angewiesen worden. Beantragt seien insgesamt etwa zweieinhalb Milliarden. Für die Tage nach Ostern kündigte er eine weitere Welle an Auszahlungen an.

Update 9. April, 14.51 Uhr: Menschen meiden Notaufnahmen wegen Coronavirus - Ärzte besorgt

Der Rückgang von Patienten in den Notaufnahmen alarmiert Mediziner. 

Chefärzte vom Nürnberger Klinikum warnen davor, wegen der Corona-Pandemie dringend notwendige Behandlungen aufzuschieben. 

Die Folgen seien für viele Menschen wahrscheinlich gefährlicher als das geringe Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, teilte das Klinikum am Donnerstag mit.

So seien in den vergangenen Wochen deutlich weniger Menschen mit einem leichten Herzinfarkt oder Schlaganfall in die Notaufnahme gekommen. 

In die Kliniken kämen dafür vermehrt Patienten, bei denen die Beschwerden schon weiter fortgeschritten seien als üblich.

Update 9. April, 14.39 Uhr: Landesamt: 29.262 Coronavirus-Fälle in Bayern und 653 Tote

In Bayern sind inzwischen 29.262 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 653 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. 

Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Donnerstag (Stand 10 Uhr) auf seiner Homepage mit. Den Angaben zufolge waren es am Vortag 28 053 infizierte Menschen und 589 Todesfälle gewesen.

Die geschätzte Zahl der Genesenen ist laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erstmals höher als die der Neuinfektionen. 

Nach LGL-Angaben gelten 9330 Menschen in Bayern als genesen. Diese Zahl beruhe auf einer Schätzung, die sich an den Kriterien des Robert Koch-Instituts orientiere.

Update 9. April, 14.28 Uhr: Paar feiert 65. Hochzeitstag am Fenster

Georg Tahler lässt sich nicht von seiner Frau am Hochzeitstag fernhalten.
Georg Tahler lässt sich nicht von seiner Frau am Hochzeitstag fernhalten.  © Seniorenzentrum Radrunde/dpa

Seit 65 Jahren sind Renate und Georg Tahler verheiratet. 

Doch die Corona-Pandemie trennt die beiden gerade. Ihre Eiserne Hochzeit haben sie trotzdem zusammengefeiert - und zwar am Fenster eines Seniorenheims in Nürnberg. 

"Sie haben sich zugewunken und sich Kusshände zugeworfen", sagte Einrichtungsleiterin Astrid Jäger am Donnerstag. 

"Das war ein sehr bewegender Moment. Die Liebe steht eben über Corona." Der komplette Bericht dazu ist >>> hier zu finden.

Update 9. April, 13.50 Uhr: Wiesn für Einheimische findet keine Resonanz bei Stadt

Die Idee eines modifizierten Oktoberfests nur für Einheimische wegen der Corona-Krise stößt bei den Verantwortlichen der Stadt München auf keine Resonanz. 

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ließ mitteilten, er sehe derzeit keine Grundlage für eine Entscheidung und an Spekulationen werde er sich nicht beteiligen. Reiter hatte bereits angekündigt, dass eine Entscheidung voraussichtlich Ende Mai, spätestens Anfang Juni fallen müsse - bevor konkrete Vorbereitungen anlaufen.

Ähnlich äußerte sich der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU). "Eine Entscheidung ist notwendig, wenn unumkehrbare Dispositionen anstehen und damit die Beschicker und die Stadt in finanzielle Verpflichtungen kommen."

Derzeit sei das noch nicht der Fall. "Es hängen so viele wirtschaftliche Schicksale am Oktoberfest, dass man eine Absage auf gar keinen Fall leichtfertig machen darf. Und auf der anderen Seite hängt die Gesundheit und möglicherweise das Leben von Menschen daran, ob die Wiesn sicher ist. Auch darüber ist nicht leichtfertig zu entscheiden."

Vertreter von Schaustellern und Wirten hatten in der "Bild"-Zeitung eine "Münchner Wiesn" nur für regionale Gäste vorgeschlagen.

Update 9. April, 13.40 Uhr: Gottesdienste mit Besuchern bleiben in Corona-Krise verboten

In der Corona-Pandemie ist zur Verhinderung von weiteren Ansteckungen auch ein Verbot von Gottesdiensten mit Besuchern erlaubt. 

Dies entschied am Donnerstag der Bayerische Verwaltungsgerichtshof und wies damit den Eilantrag eines Münchner Anwalts ab. Der Mann hatte in der vergangenen Woche gegen das sogenannte Gottesdienstverbot geklagt, weil er als Katholik das Osterfest auch in Corona-Zeiten mit einem Gottesdienst feiern wollte.

Er begründet dies damit, dass das Verbot ihn in seiner Religionsfreiheit verletze. Das Gericht folgte der Argumentation nicht. 

Es betonte aber, dass bei religiösen Zusammenkünften letztlich auch zu prüfen sei, "ob im Einzelfall eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann".

Update 9. April, 13.35 Uhr: Immer mehr Menschen gehen zur Blutspende

immer mehr Menschen gehen in Bayern zur Blutspende.
immer mehr Menschen gehen in Bayern zur Blutspende.  © Bernd Wüstneck/dpa

In der Corona-Krise wollen offenbar immer mehr Menschen Blut spenden. 

"Die Blutspende erfreut sich aktuell großer Solidarität. Das war aber auch dringend notwendig, weil wir uns im März beim Blutaufkommen im unteren Grenzbereich bewegt haben", sagte der Sprecher der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Patrick Nohe, am Donnerstag auf Anfrage.

Viele Menschen seien den Appellen zur Blutspende in den vergangenen Wochen gefolgt, darunter viele junge Menschen und Erstspender, sagte Nohe. "Das ist ein sehr starkes, positives Signal in dieser schwierigen Zeit. Hoffentlich setzt sich der Trend über die Krise hinweg fort."

Mittlerweile habe sich dadurch die Lage wieder stabilisiert. Jetzt sei es wichtig, kontinuierlich weiter zu spenden, mahnte der DRK-Sprecher. Denn Blutpräparate seien nur 42 Tage lang haltbar.

Auch die Fachgesellschaft Deutscher Herzchirurgen (DGTHG) rief zu weiteren Blutspenden auf. Rund ein Sechstel der bundesweit täglich benötigten 15.000 Blutspenden würden zur Behandlung von Herzerkrankungen benötigt. Während der Coronavirus-Pandemie dürften die Notfallversorgung und lebensrettende Therapien nicht gefährdet sein.

Spender bräuchten keine Angst haben, sich beim Blutspenden mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anzustecken. Alle notwendigen Sicherheits- und Hygienevorschriften würden eingehalten, so die DGTHG.

DRK-Sprecher Nohe verwies darauf, dass Spender nicht auf das Coronavirus getestet werden. Bei jedem Spender werde die Temperatur gemessen. "Nur wer fit und gesund ist, kommt zur Blutspende. Wer Erkrankungssymptome hat oder in einem Risikogebiet war, wird zurückgewiesen."

Auch für die Empfänger von Blutpräparaten besteht laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) kein Ansteckungsrisiko. Dem beim RKI angesiedelten Arbeitskreis Blut des Bundesgesundheitsministeriums zufolge gibt es keine Hinweise für die Übertragbarkeit des Erregers durch Blut und Blutprodukte.

Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes deckt nach eigenen Angaben drei Viertel des Bedarfs in Deutschland.

Update 9. April, 13.30 Uhr: Bayern laut Sibler gut vorbereitet

Bernd Sibler (l, CSU), Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, und Karl-Walter Jauch, Ärztlichen Direktor am LMU-Klinikum München während der Pressekonferenz.
Bernd Sibler (l, CSU), Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, und Karl-Walter Jauch, Ärztlichen Direktor am LMU-Klinikum München während der Pressekonferenz.  © Peter Kneffel/dpa

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) sieht Bayern gut gerüstet für die Corona-Pandemie. Das Gesundheitssystem sei sehr gut vorbereitet, sagte Sibler am Donnerstag in München. 

Bilder wie in Italien oder Spanien blieben den Menschen hierzulande bisher erspart. Am LMU Klinikum München seien alle 36 Patienten, die vom 4. März bis 6. April intensivmedizinisch behandelt wurden, gerettet worden. Das könne "zu Ostern ein kleines Zeichen der Hoffnung" setzen.

Gleichwohl sprach Sibler von einer "sehr, sehr ernsten Lage". An den sechs Unikliniken Bayerns sei die Zahl der Intensivbetten von 600 auf 1000 erhöht worden, ein Ausbau auf 1200 Betten sei möglich. Derzeit würden 450 Betten für Covid-19-Patienten frei gehalten, davon 100 Intensivbetten. 

"Wir haben also hier in Bayern noch Möglichkeiten, bei einer Erhöhung der Zahlen flexibel und gut reagieren zu können." Derzeit würden knapp 300 Corona-Patienten in den Unikliniken betreut.

Die Ansteckungszahlen hätten deutlich reduziert werden können, sagte der Ärztliche Direktor am LMU-Klinikum München und Vorsitzende der Universitätsmedizin Bayern, Karl-Walter Jauch. Habe ein Erkrankter zuvor fünf oder sechs andere Menschen angesteckt, so liege die Zahl nun bei eins oder für München leicht darunter. 

"Wir müssen uns aber im Klaren sein: Diese Pandemie wird uns die nächsten Monate, die nächsten zwei, drei Jahre beschäftigen." 

Es gelte herauszufinden, wie der Weg zwischen strikten Maßnahmen und einer Lockerung auf längere Frist aussehen könne. Hierzu solle es in Kürze Vorschläge geben.

Update 9. April, 13.20 Uhr: Verdacht auf Corona-Infektion: 286 Bundespolizisten in Quarantäne

Mehr als 1000 Beamte der Bundespolizei sind wegen Verdachts auf eine Coronavirus-Infektion oder vorsorglich in Quarantäne gewesen - die meisten davon gehören der für Bayern zuständigen Direktion an. 

Ende März waren 286 Beamte der Bundespolizeidirektion München in Quarantäne, wie die "Augsburger Allgemeine" (Donnerstag) berichtet. Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach hatten sich 22 Beamte der Bundespolizeidirektion München nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Damit ist die Zahl der Ausfälle in Bayern fast doppelt so hoch, wie in anderen Einheiten. In Berlin waren beispielsweise 101 Beamte in Quarantäne. Insgesamt seien am 31. März bundesweit 1042 Beamte vorsorglich in Quarantäne gewesen, in 66 Fällen sei eine Infektion nachgewiesen worden.

Die FDP-Fraktion im Bundestag kritisiert eine mangelnde Schutzausrüstung und macht diese für den Ausfall der Beamten verantwortlich. "Nur 40.572 Atemschutzmasken für rund 40.000 Beamte ist zu knapp kalkuliert", sagte FDP-Innenexperte Benjamin Strasser der Zeitung. 

Man müsse die Bundespolizei, die wegen der verstärkten Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen besonders gefordert sei, besser mit Schutzausrüstungen versorgen. 

Polizisten patrouillieren durch den Englischen Garten in München.
Polizisten patrouillieren durch den Englischen Garten in München.  © Matthias Balk/dpa

Update 9. April, 13.10 Uhr: Autokauf-Prämie nach Corona muss laut Söder höher sein als Abwrackprämie

Nach der Corona-Krise muss der Staat laut CSU-Chef Markus Söder bei den Kaufprämien für klimafreundliche Autos deutlich tiefer in die Tasche greifen als früher. 

"Verglichen mit der Abwrackprämie vor zehn Jahren muss die Prämie nun höher sein und auch länger gewährt werden. Denn die Krise ist heute viel tiefgreifender", sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Die gesamte Wirtschaft sei durch die Krise betroffen, es gebe eine deutlich größere globale Herausforderung.

Sofern es infolge der Anschaffungsprämie einen großen Austausch von alten und neuen Autos gebe, biete die Krise aber auch eine "Riesenchance, den klimafreundlichen Antrieben zum Durchbruch zu verhelfen, und zwar in der Breite. Zugleich können wir damit die technologische Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie im internationalen Vergleich stärken", betonte Söder.

Update 9. April, 13 Uhr: CSU-Chef Söder strebt auch nach Corona keine Kanzlerkandidatur an

CSU-Chef Markus Söder strebt trotz deutschlandweiter Rekordbeliebtheitswerte weiterhin keine Kanzlerkandidatur an. 

"Die Frage, wie es im nächsten Jahr weitergeht, spielt überhaupt keine Rolle für mich. Im Übrigen haben wir eine starke Kanzlerin, die Bayern sehr unterstützt. Mein Platz ist und bleibt in Bayern", sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. 

"Ich bewerte im Moment keine Haltungs- und Stilfragen oder lese Umfragen. Die einzigen Werte, die mich interessieren, sind jeden Tag die neuen Infektionszahlen."

Er glaube, dass jeder im Moment in Deutschland an seinem Platz das Beste leiste - egal ob es Pfleger, Ärzte und Krankenschwestern, die Rettungssanitäter oder Polizisten seien. 

"Das Gleiche gilt für die Gesundheitsämter, die Bundesregierung oder alle Ministerpräsidenten."

Update 9. April, 12.50 Uhr: Lewandowski spendet 45.000 Euro für Krankenhaus in Polen

Der polnische Fußball-Nationalspieler Robert Lewandowski und seine Frau Anna haben umgerechnet mehr als 45.000 Euro für ein Krankenhaus in seiner Heimat gespendet. 

"Das ist Geld für den Kampf gegen das Coronavirus, wir kaufen davon Schutzausrüstung für unser Pflegepersonal", sagte eine Sprecherin des Medizinischen Zentrums im südpolnischen Lancut am Donnerstag der Zeitung "Gazeta Wyborcza". Die Klinik behandelt derzeit ausschließlich Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind.

Der 31 Jahre alte Spieler des FC Bayern München stammt aus Warschau. 

Der Torjäger hatte den Angaben zufolge Anfang März gemeinsam mit seiner Frau angekündigt, dass sie eine Million Euro für den Kampf gegen das Coronavirus spenden wollen.

Update 9. April, 12.40 Uhr: Arjen Robbens Frau hatte Coronavirus

Arjen Robbens (36) Frau Bernadien ist zwischenzeitlich positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. 

Dies verriet der frühere Offensiv-Star des FC Bayern München im Podcast des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Robbens Frau habe Symptome gehabt wie Probleme beim Atmen.

"Das war absolut kein schönes Gefühl", sagte er. "Ich bin ganz glücklich, dass es nicht zu schlimm geworden ist." Seine Frau sei "zum Glück jetzt wieder negativ getestet". 

Zwischenzeitlich war die gesamte Familie Robben in häuslicher Quarantäne. Der ehemalige Profi selbst und seine Kinder wurden negativ auf das Virus getestet.

Der Niederländer, der vor der Corona-Krise eigentlich einen Marathon geplant hatte, spielte bis zum vergangenen Sommer zehn Jahre beim FC Bayern. Dann beendete er seine Karriere. Im Sommer will die Familie Robben wieder nach Holland zurückkehren. 

"Heimat bleibt Heimat", sagte der ehemalige Nationalspieler.

Update 9. April, 12.30 Uhr: Deutscher Corona-Exitplan soll laut Söder regionale Unterschiede beachten

Die Strategien der Bundesländer für den Weg aus dem Corona-Ausnahmezustand müssen nach Ansicht von Bayerns Regierungschef Markus Söder nicht zwingend komplett deckungsgleich sein. 

"Tatsächlich ist die Situation regional unterschiedlich - in Bayern und Baden-Württemberg ist sie anders als in Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein", sagte der CSU-Chef in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. 

Dort sei von Anfang an das Infektionsgeschehen deutlich niedriger gewesen. "Insofern muss auch das gemeinsame Konzept in Deutschland den unterschiedlichen Situationen gerecht werden."

"Es sollte so viel gemeinsam geschehen wie möglich. Leider scheren jetzt schon einzelne Länder aus. Wir sollten aber in Deutschland eine Linie behalten", betonte Söder. Generell müsse ohnehin abgewartet werden, ob sich die Zahlen weiter stabilisieren.

Söder warnte erneut davor, dass zu frühe Lockerungen sich später rächen könnten: "Wer aus Ungeduld zu früh und zu viel lockert, riskiert Leben. Das hat die EU in ihrem neuen Corona-Strategiepapier ausdrücklich bestätigt." 

Die Balance von Freiheit und Sicherheit sei für ihn zentral.

Update 9. April, 12.15 Uhr: Deutsches Gesundheitssystem muss laut Söder nach Corona reformiert werden

CSU-Chef Markus Söder (53) hält eine grundlegende Reform des deutschen Gesundheitswesens für unverzichtbar.
CSU-Chef Markus Söder (53) hält eine grundlegende Reform des deutschen Gesundheitswesens für unverzichtbar.  © Sven Hoppe/dpa

Nach den Erfahrungen aus der Corona-Krise hält CSU-Chef Markus Söder eine grundlegende Reform des deutschen Gesundheitswesens für unverzichtbar. 

Zwar glaube er, dass das deutsche Gesundheitssystem viel besser vorbereitet war als viele andere in der Welt. "Aber wir müssen nun noch einen deutlichen Zahn zulegen", sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in München.

Deutschland brauche eine Notfall-Versorgung, wenn es um Medikamente, Material und Produktionskapazitäten im eigenen Land gehe sowie eine bessere Bezahlung im gesamten Medizinsektor, betonte Söder. "Dazu gehört auch eine bessere Krankenhausfinanzierung, um für Notfälle und Intensivmedizin besser ausgestattet zu werden."

Söder zeigte sich zuversichtlich, dass sogar noch in der laufenden Legislaturperiode eine solch große Gesundheitsreform zu schaffen sei: "Wenn Sie sehen, was in den vergangenen Wochen alles geschafft wurde, lässt sich das sicherlich umsetzen." 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) denke auch darüber nach. "Er hat meine volle Unterstützung. Wir von der CSU werden das auch begleiten und voranbringen."

Update 9. April, 12 Uhr: Unverständnis über Montgomerys Kritik an Söder

Die Kritik von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery stößt auf Unverständnis.
Die Kritik von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery stößt auf Unverständnis.  © Guido Kirchner/dpa

Die harsche Kritik von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery am Vorgehen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Corona-Krise stößt in der Staatsregierung, aber auch bei Medizinern auf Unverständnis. 

Montgomery habe - so glaube er - hier eine "klare Fehleinschätzung bezüglich Bayern" gehabt, sagte der Ärztliche Direktor am LMU-Klinikum München und Vorsitzende der Universitätsmedizin Bayern, Prof. Karl-Walter Jauch, am Donnerstag. "Da muss ich mich vielleicht als ärztlicher Kollege für unseren Ehrenpräsidenten Herrn Montgomery entschuldigen."

Montgomery hatte Söder im "Münchner Merkur" vorgeworfen, die Politik "der harten Hand" führe nicht zum Erfolg. Der Freistaat stehe bundesweit bei den Infektionszahlen am schlechtesten da, habe die höchste Sterbequote und die niedrigste Verdopplungszeit.

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, sagte am Donnerstag, er gehe davon aus, "dass Ausgangsbeschränkungen geeignet sind, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen". Montgomerys Kritik erscheine "derzeit wenig hilfreich". Er betonte gleichzeitig, nach der Bewältigung der Corona-Krise müsse "über einige der getroffenen Maßnahmen diskutiert werden". Er kritisierte vor allem einen "eklatanten Mangel an Schutzausrüstung, insbesondere auch für das medizinische Personal" in Bayern.

Dank der rigiden Maßnahmen hätten sich die Infektionszahlen in Bayern zurückdrängen lassen, sagte Jauch weiter. Die Pandemie müsse weltweit bekämpft werden. Einzelne Maßnahmen müsse man aber immer unter regionalen Gesichtspunkten sehen. 

Auch Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) äußerte sich verwundert über Montgomerys Vorwürfe an die Staatsregierung. "Die Maßnahmen, die der Freistaat Bayern seit Beginn der Krise getroffen hat, sind richtig." 

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bezeichnete die Vorwürfe als "völlig abwegig". "Richtig ist: Das konsequente Vorgehen Bayerns hat ein stärkeres Ansteigen der Infektionszahlen verhindert. Das kann niemand ernsthaft bestreiten."

In Bayern hatte sich die Lungenkrankheit Covid-19 besonders stark ausgebreitet. Nicht zuletzt war das Sars-CoV-2-Virus von Skiurlaubern aus Südtirol und Österreich verstärkt nach Bayern gebracht worden.

Update 9. April, 11.40 Uhr: Immer mehr Unternehmen in Bayern melden Kurzarbeit an

Die Zahl der Kurzarbeitsanzeigen ist in Bayern noch einmal kräftig gestiegen. Bis zum 6. April haben rund 108.000 Betriebe in Folge der Corona-Krise Kurzarbeit angemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. 

Bis zum 27. März hatten die Arbeitsagenturen noch 64.000 Kurzarbeitsanzeigen verzeichnet.

Die Anzeigen kämen aus nahezu allen Branchen, sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. Wie viele Beschäftigte am Ende von Kurzarbeit betroffen sein werden, zeige sich erst, wenn die Betriebe tatsächlich Anträge auf Kurzarbeitergeld stellten. 

Er gehe aber davon aus, dass die Zahl deutlich über dem Niveau der Finanzkrise von 2009 liegen werde. Damals hatten laut Regionaldirektion in Bayern bis zu 300.000 Mitarbeiter kurzgearbeitet.

Damit ein Betrieb Anspruch auf Kurzarbeitergeld hat, muss er zuerst Kurzarbeit anzeigen. Nicht immer wird Kurzarbeit dann aber auch in Anspruch genommen, etwa wenn sich die Auftragslage verbessert oder behördliche Maßnahmen aufgehoben werden.

Zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hatte der Bundestag zunächst bis Ende dieses Jahres einen erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld beschlossen. 

Mitarbeiter in Kurzarbeit können für bis zu zwölf Monate 60 bis 67 Prozent ihres Nettoverdienstes erhalten. Sozialversicherungsbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden werden zu 100 Prozent erstattet.

Ein medizinischer Mundschutz hängt am Rückspiegel eines Autos.
Ein medizinischer Mundschutz hängt am Rückspiegel eines Autos.  © Josef Hildenbrand/dpa

Update 9. April, 11.30 Uhr: Bayern hält an Soforthilfen fest, trotz Stopp wegen Betrug in NRW

Während Nordrhein-Westfalen die Auszahlung von Corona-Soforthilfen für Unternehmen wegen Betrugsversuchen stoppt, hält Bayern an der Auszahlung fest. 

"Die Hilfen laufen weiter", sagte ein Sprecher des bayerischen Wirtschaftsministeriums am Donnerstag in München. Aus Bayern seien keine Betrugsversuche bekannt.

Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium hatte den dortigen Stopp der Auszahlungen in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt (LKA) beschlossen. Den Ermittlern zufolge hatten Betreiber von Fake-Seiten «mit gefälschten Antragsformularen Daten abgefischt und diese mutmaßlich für kriminelle Machenschaften genutzt». Die Täter haben demnach dann wohl selbst betrügerische Anträge gestellt.

Das LKA in Nordrhein-Westfalen hatte am Mittwochabend öffentlich vor gefälschten Corona-Soforthilfe-Internetseiten gewarnt. Damit versuchten "skrupellose Betrüger von der Corona-Krise zu profitieren", hieß es in der Mitteilung. 

Die Täter würden die Fake-Internetseiten unter anderem prominent über Werbeanzeigen in Suchmaschinen platzieren.

Update 9. April, 11 Uhr: Bayerns Fitness-Experte Broich: Team hat hervorragend reagiert

Holger Broich, Fitness-Leiter vom FC Bayern München, und Spieler Robert Lewandowski unterhalten sich auf dem Trainingsplatz.
Holger Broich, Fitness-Leiter vom FC Bayern München, und Spieler Robert Lewandowski unterhalten sich auf dem Trainingsplatz.  © Peter Kneffel/dpa

Fitness-Experte Holger Broich vom FC Bayern sieht die als "Cyber-Training" bezeichneten Einheiten des deutschen Fußball-Rekordmeisters als erfolgreich an. 

Die Münchner absolvierten vor drei Wochen erstmals eine solche Sitzung per Video-Chat. "Unsere Mannschaft hat auf diese veränderten Bedingungen hervorragend reagiert. Natürlich können technisch-taktische Komponenten online nicht wie auf dem Platz trainiert werden", sagte der Wissenschaftliche Leiter und Leiter Fitness der Münchner dem "Kicker" (Donnerstag).

Seit diesem Montag sind sie zumindest in Kleingruppen auch wieder auf dem Rasen zurück. "Nach diesen Einheiten sind wir sehr zuversichtlich, dass wir technisch, taktisch und konditionell auf hohem Niveau weitermachen können", erklärte Broich (45). 

Die Bundesligapause ist aktuell bis zum 30. April datiert. Wann es weitergeht, kann keiner genau prognostizieren. Broich ist seit Sommer 2014 beim FC Bayern. Von 2003 bis 2014 arbeitete er bei Bayer Leverkusen.

Update 9. April, 10.30 Uhr: Blumen und Pflanzen erholen sich kaum in der Corona-Krise

Trotz der Corona-Krise können sich Blumen und Pflanzen in Bayern kaum erholen. 

"Eine nachhaltige Erholung der Natur bräuchte ganz andere Maßnahmen als ein paar Wochen Ausgangsbeschränkungen", sagte Christine Margraf vom Bund Naturschutz.

Einerseits profitiere die Natur von der reineren Luft, weil weniger Flugzeuge und Autos unterwegs seien. Andererseits würden die Leute jetzt nach draußen drängen und sich für Ostern einen Strauß Wildblumen oder Palmkätzchen pflücken. Dabei seien gerade die Weidenarten wichtig für Schmetterlinge und fast 60 Wildbienenarten, um dort Pollen zu sammeln.

Laut der Bayerischen Botanischen Gesellschaft kann die Corona-Krise für trittempfindliche, seltene Pflanzen wie die Finger-Küchenschelle auch eine Chance sein. "Ich muss in einem normalen Frühjahr die Menschen regelmäßig auffordern, nicht mitten in einer Blumenwiese zu picknicken", sagte der Vize-Vorsitzende Jörg Ewald. "Das muss ich jetzt viel seltener, es ist schon weniger los."

Extrem sei vor allem die Dürre - schon seit etwa zehn Jahren regne es im April kaum. "Die leichte Erholung der Natur in der Corona-Krise kann man insofern gleich mit einer Warnung verbinden: Der Klimawandel geht weiter", sagte Ewald. 

"Es macht uns große Sorgen, dass der Klimawandel in der Krise schnell vergessen wird."

Update 9. April, 10.10 Uhr: Gündogan sagt Klinikum Nürnberg Danke

Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan hat mit einer Video-Botschaft den Mitarbeitern des Klinikums Nürnberg Mut gemacht und ein Dankeschön versprochen. 

Der frühere Profi des 1. FC Nürnberg möchte alle Angestellten ins Kur - und Freizeitbad Nürnberg einladen, "sobald diese schwierige Situation überstanden ist", kündigte der 29-Jährige am Donnerstag an.

Sein früherer Schuldirektor habe ihn in der Coronavirus-Krise kontaktiert und ihm von der Arbeit am Klinikum berichtet. "In dieser schwierigen Zeit ist es gar nicht hoch genug anzurechnen, was ihr für Arbeit leistet", sagte der Mittelfeldspieler von Manchester City. 

Gündogan selbst will auch bald wieder in seiner alten Heimat vorbeischauen und dem Klinikum einen Besuch abstatten.

Update 9. April, 10 Uhr: 90 Prozent der Patienten auf bayerischen Intensivstationen sind Männer

90 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen seien Männer, berichtete  Dr. Bernhard Zwießler Direktor der Klinik für Anästhesiologie der LMU München. 

Diese Beobachtungen würden sich auch mit Daten aus anderen Krankenhäusern decken, berichtete der Arzt auf einer Pressekonferenz der Bayerischen Universitätskliniken. 

Auch Zwießler betonte, dass man der Bevölkerung die Angst vor den Krankenhäusern nehmen muss. Die Aufnahme auf eine Intensivstation würde keinem Todesurteil gleichkommen. 

Update 9. April, 9.50 Uhr: Bilanz der Bayerischen Universitätskliniken

Am Donnerstagmorgen zog Staatsminister Sibler gemeinsam Bilanz mit den Bayerischen Universitätskliniken. 

Die Grundversorgung in den Kliniken sei gesichert, so Sibler. Auch Nicht-Covid-Patienten sollen weiter ins Krankenhaus gehen. Krankenhäuser seien kein Herd an Infektionen, wurde in der Pressekonferenz betont. 

"Wir sind am einem Wende-Punkt in der Pandemie", erklärte Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Vorsitzender der Universitätsmedizin Bayern. Die Einschränkungen in Bayern hätten bisher sehr geholfen, so Jauch. 

Jauch erklärte, dass uns die Pandemie noch die nächsten Monate und dann die nächsten zwei drei Jahre beschäftigen wird. 

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.  © Marijan Murat/dpa

Update 9. April, 9 Uhr: Schrittweise Rückkehr zur Normalität nach Osterferien laut Spahn denkbar

Angesichts erster Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus in Deutschland hält Gesundheitsminister Jens Spahn vorsichtige Schritte aus dem staatlich angeordneten Stillstand nach den Osterferien für möglich. 

Sollte die Entwicklung bei den Infektionszahlen anhalten, "werden wir mit den Ministerpräsidenten über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien reden können", sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt" (Donnerstag). 

In einem freiheitlichen Rechtsstaat könnten weitreichende Einschränkungen von Grundrechten nur so lange funktionieren, wie sie verstanden und akzeptiert würden. 

Deshalb sei es nicht nur wichtig, das Handeln gut zu begründen, sondern auch eine Perspektive aufzuzeigen.

Update 9. April, 8 Uhr: Golf-Profi Heisele fühlt sich benachteiligt

Golf-Profi Sebastian Heisele kann gerade nicht trainieren.
Golf-Profi Sebastian Heisele kann gerade nicht trainieren.  © Amr Nabil/AP/dpa

Golf-Profi Sebastian Heisele sieht sich in der Corona-Pandemie aufgrund seiner beschränkten Trainingsmöglichkeiten in seiner Dachgeschoss-Wohnung in München gegenüber anderen Spielern im Nachteil. 

"Ein paar meiner Kollegen, die auf dem Land leben, können zumindest im Garten spielen, dort zum Beispiel in ein Netz schlagen", sagte der 31-Jährige der "Augsburger Allgemeinen" am Donnerstag. Bei ihm ginge das "nicht so leicht". Statt Golf zu spielen, fährt er nun täglich zwei bis drei Stunden auf dem Fahrrad.

Heisele rechnete sich Chancen aus, gemeinsam mit Martin Kaymer bei den Olympischen Spielen im Sommer in Tokio zu starten. Er hofft, dass seine bislang erzielten Punkte für die Olympia-Qualifikation auch für 2021 gelten. 

"Das wäre fair", sagte er. Die Olympischen Spiele in diesem Sommer sind wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. 

Golf-Turniere finden bereits seit mehreren Wochen nicht mehr statt. Heisele spielt auf der European Tour.

Update 9. April, 6.30 Uhr: Gottesdienste in Corona-Krise? Verwaltungsgerichtshof muss urteilen

Infektionsschutz kontra Religionsfreiheit - diese Frage muss der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am Donnerstag beantworten. 

Ein Münchner Anwalt hatte in der vergangenen Woche einen Eilantrag gegen das Gottesdienstverbot eingereicht, weil er als Katholik das Osterfest auch in Corona-Zeiten mit einem Gottesdienst feiern will. Er begründet dies damit, dass das derzeit geltende absolute Verbot ihn in seiner Religionsfreiheit verletze. Ähnlich den Regelungen zu lebensnotwendigen Dienstleistungsbetrieben forderte er eine Erlaubnis mit strengen seuchenhygienischen Auflagen. 

Der Anwalt betonte, er klage für alle Christen und Glaubensgemeinschaften, die den gleichen Einschränkungen unterworfen seien.

"Bleiben sie Gesund" steht über dem Eingang eines geschlossenen Kinos im Münchner Bezirk Haidhausen. Normalerweise stehen hier die aktuellen Kinofilme.
"Bleiben sie Gesund" steht über dem Eingang eines geschlossenen Kinos im Münchner Bezirk Haidhausen. Normalerweise stehen hier die aktuellen Kinofilme.  © Peter Kneffel/dpa

Update 8. April, 22.11 Uhr: Deutschlandweite Gebetsaktion: Rund 200.000 Teilnehmer

Rund 200.000 Menschen haben nach Angaben der Organisatoren am Mittwochabend gemeinsam via Internet und Fernsehen gebetet. 

"Es hat alles wunderbar funktioniert", sagte Konstantin Fritz, Sprecher des ICF München, nach dem 90-minütigen gemeinschaftlichen Gebet, das am Mittwoch live sowohl auf Youtube als auch von kirchlichen Fernsehsendern übertragen wurde. "Bei Youtube waren es knapp unter 60.000 Zugriffe, bei den Fernsehsendern haben geschätzt etwa 200.000 eingeschaltet."

Das Gebet wenige Stunden vor Beginn des jüdischen Pessachfestes sollte ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Zusammenhalt in der Corona-Krise setzen. Unter dem Motto "Deutschland betet gemeinsam" waren Gläubige aus unterschiedlichsten Konfessionen eingeladen. 

"Es war ein Zusammenkommen der Herzen in diesen Zeiten der Krise, egal was der Background ist, egal was man glaubt oder nicht glaubt, ob mit oder ohne deutschen Pass", schilderte Fritz.

Zu den Initiatoren der Aktion zählten das Gebetshaus Augsburg, eine ökumenische Initiative junger Christen, sowie das ICF München, eine überkonfessionelle Freikirche. Schirmherr war Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). 

Er hatte Ende März in der ARD-Sendung "Anne Will" gesagt: "Wer gläubig ist, soll beten, dass es Deutschland nicht zu hart trifft."

Update 8. April, 21.13 Uhr: Bayerische Alten- und Pflegeheime besonders von Covid-19 betroffen

Bayern hat einem Medienbericht zufolge bundesweit die meisten Alten- und Pflegeheime mit Covid-19-Erkrankungen. 

Mittlerweile seien aus 189 Einrichtungen Fälle bestätigt, teilte das ARD-Magazin "Fakt" am Mittwoch mit. 

"Damit liegt Bayern noch deutlich vor Nordrhein-Westfalen, wo laut einer bundesweiten 'Fakt'-Umfrage 110 Heime betroffen sind." Deutschlandweit seien bislang in mindestens 520 Alten- und Pflegeheimen Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus aufgetreten. 

Sachsen-Anhalt und das Saarland machten bislang keine Angaben.

Update 8. April, 17.53 Uhr: Gottesdienste in Corona-Krise? Verwaltungsgerichtshof muss urteilen

Bislang wichen Kirchen während des Shutdowns auf Live-Übertragungen aus. (Archiv)
Bislang wichen Kirchen während des Shutdowns auf Live-Übertragungen aus. (Archiv)  © Sebastian Gollnow/dpa

Infektionsschutz kontra Religionsfreiheit - diese Frage muss der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am Donnerstag beantworten. 

Ein Münchner Anwalt hatte in der vergangenen Woche einen Eilantrag gegen das Gottesdienstverbot eingereicht, weil er als Katholik das Osterfest auch in Corona-Zeiten mit einem Gottesdienst feiern will. 

Er begründet dies damit, dass das derzeit geltende absolute Verbot ihn in seiner Religionsfreiheit verletze. Ähnlich den Regelungen zu lebensnotwendigen Dienstleistungsbetrieben forderte er eine Erlaubnis mit strengen seuchenhygienischen Auflagen. 

Der Anwalt betonte, er klage für alle Christen und Glaubensgemeinschaften, die den gleichen Einschränkungen unterworfen seien.

Update 8. April, 17.10 Uhr: Jugendherbergswerk Bayern: Soforthilfen sind "wirkungslos"

Die von der Staatsregierung angekündigte Hilfe für die Jugendherbergen im Freistaat bringen aus Sicht des Jugendherbergswerk Bayern nichts. 

Es sei zwar ein großer Erfolg, dass Jugendherbergen unter den Rettungsschirm aufgenommen worden seien, teilte der Verband am Mittwoch mit. "Art und Umfang des Soforthilfeprogramms bleiben aber wirkungslos und tragen nicht zu unserer Rettung bei."

Das Programm richte sich eigentlich an Betriebe mit bis zu 250 Angestellten - das Jugendherbergswerk habe aber mehr als 700 Mitarbeiter. Selbst wenn Unterstützungen trotzdem möglich seien, wären die Beiträge zu gering.

"Das Jugendherbergswerk Bayern steht bis Ende 2020 vor einer Finanzierungslücke von acht Millionen Euro", betonte Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern. 

"Die endgültige Schließung von Jugendherbergen steht unmittelbar bevor, wenn keine wirksamen Rettungsmaßnahmen erarbeitet werden!"

Update 8. April, 17.07 Uhr: Bayerns Tourismusbranche hofft ab Sommer wieder auf Gäste

Bayerische Experten hoffen auf ein baldiges Ende des Tourismus-Stopps wegen der Ausbreitung des Coronavirus. 

"Wir hoffen, im Laufe des Mai, hoffentlich bis Pfingsten, dass wir zumindest in Teilen wieder starten können", sagte Bernhard Joachim vom Allgäuer Tourismusverband am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

In Oberbayern rechne man hingegen damit, dass der Tourismusbetrieb im Freistaat frühestens im Juni wieder anlaufen könne, sagte Oswald Pehel vom Tourismusverband Oberbayern. Dabei sei dann aber weiterhin mit klaren Einschränkungen zu rechnen: "Gerade am Anfang wird der Schwerpunkt bei den Tagesreisen liegen."

Insgesamt, so Bernhard vom Allgäuer Touristenverband, sei die Corona-Krise ein harter Schlag für den Tourismus im Freistaat: "Einnahmen, die jetzt nicht gemacht wurden, können wir nicht mehr nachholen."

Update 8. April, 17 Uhr: Umfrage: 94 Prozent der Bayern mit Söder zufrieden

Beliebt wie nie: Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU).
Beliebt wie nie: Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU).  © Sven Hoppe/dpa

Top-Zustimmung für den Corona-Krisenmanager: 94 Prozent der Menschen im Freistaat sind einer Umfrage zufolge mit der Arbeit von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zufrieden oder gar sehr zufrieden. Auch seine Partei erlebt im "Bayerntrend extra" ein Hoch.

In der neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers" kommen die Christsozialen auf 49 Prozent. Bei der Landtagswahl 2018 waren es noch 37,2 Prozent. Die SPD ist der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage zufolge ebenfalls im Aufwind. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, könnten sie mit zehn Prozent der Stimmen rechnen.

Einen herben Zustimmungsverlust gibt es demnach für die Grünen. Auch die anderen Parteien finden in der Umfrage weniger Zuspruch als bei der Umfrage im Januar diesen Jahres.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap hatte zwischen dem 2. und 6. April 1003 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch befragt.

Update 8. April, 16.45 Uhr: Münchner Klinik nach Corona-Welle wieder offen - Kritik an Quarantäne

Nach einer einwöchigen Schließung wegen einer Häufung von Corona-Infektionen läuft am Helios Klinikum München West wieder der normale Betrieb - begleitet von Kritik der Beschäftigten. 

Das Krankenhaus sei für Patienten wieder uneingeschränkt geöffnet, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Derweil äußerten die Mitarbeiter öffentlich ihren Unmut. Die Stadt hatte sie in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt und nur vereinzelt Ausnahmen zugelassen, unter anderem um den Klinikbetrieb nicht zu gefährden. In einem offenen Brief beschwerte sich das Personal bei Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) über die Bedingungen der Quarantäne.

Darin war von «willkürlichen Einschränkungen unserer Grund- und Freiheitsrechte» und von gefängnisähnlichen Zuständen die Rede, wie die «Süddeutsche Zeitung» am Mittwoch berichtet hatte. Das Ausbruchgeschehen sei in seiner Dimension in München bisher einzigartig und rechtfertige deshalb diese Maßnahmen, erklärte hingegen daraufhin das Gesundheitsreferat. Einigen Mitarbeitern habe man eine Unterbringung in einem Hotel angeboten, da bei ihnen eine häusliche Isolierung nicht möglich gewesen sei. Da es auch nach der Testung noch zu infektionsrelevanten Kontakten gekommen sei, habe man eine Quarantäne angeordnet. Inzwischen wurden laut Gesundheitsreferat auch mehrere Infektionsfälle nachgewiesen.

Die Klinik selbst sprach von einer physisch und psychisch belastenden Situation für die Beschäftigten. «Die Sorgen, die das Team unserer Intensivstation mit dem offenen Brief zum Ausdruck gebracht hat, nehmen wir sehr ernst. Wir sind mit dem Team in engem Austausch, um die einzelnen Punkte zu besprechen», sagte ein Kliniksprecher.

Rund 250 Patienten und knapp 1000 Beschäftigte wurden nach Auskunft der Stadt seit dem 31. März getestet. Bei 97 Menschen fielen die Tests positiv aus. Im Kampf gegen das Coronavirus spielt die Klinik eine wichtige Rolle. Sie hat nach eigenen Angaben einen Schwerpunkt für Lungenkranke und hat zudem Intensivbetten für Covid-19-Patienten.

Update 8. April, 16 Uhr: Eilantrag gegen bayerische Corona-Verordnung in Karlsruhe abgewiesen

Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag gegen die Verbote und Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Bayern abgewiesen. 

Die Richter lehnten es ab, die dortige Corona-Verordnung bis zu einer abschließenden Entscheidung außer Kraft zu setzen, wie das Gericht in Karlsruhe am Mittwoch mitteilte. Die Maßnahmen beschränkten die Grundrechte zwar erheblich, hieß es zur Begründung. Die Gefahren für Leib und Leben wögen aber schwerer als die Einschränkungen der persönlichen Freiheit. 

Der Kläger hält es für zu weitgehend, dass er seine Freunde nicht treffen, die Eltern nicht besuchen, nicht demonstrieren und keine neuen Menschen kennenlernen darf. 

Update 8. April, 15.55 Uhr: Lob für Schnellkredite für kleine Unternehmen

Der Präsident des Bayerischen Handwerkstages, Franz Xaver Peteranderl. (Archiv)
Der Präsident des Bayerischen Handwerkstages, Franz Xaver Peteranderl. (Archiv)  © Sina Schuldt/dpa

Das bayerische Schnellkreditprogramm für von der Corona-Krise betroffene kleine Unternehmen erhält Lob aus der Wirtschaft. 

"Durch die 100-Prozent-Besicherung des Freistaats können Haus- und Förderbanken unbürokratisch dafür sorgen, dass die Gelder schnell fließen", sagte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages, Franz Xaver Peteranderl, der die Maßnahme am Mittwoch begrüßte. Alleine im Handwerk könnten 185.000 Betriebe davon profitieren.

"Wir kommen den vielfältigen Forderungen aus der Wirtschaft nach", sagte der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU). Das bayerische Programm richtet sich an Unternehmen bis zehn Mitarbeiter und soll laut Finanzministerium eine Lücke im Programm des Bundes schließen. Bis fünf Mitarbeiter sind bis zu 50 000 Euro möglich, bei sechs bis zehn Mitarbeitern bis zu 100.000 Euro. Gedeckelt ist die Summe zudem auf drei Monatsumsätze, und bereits erhaltene Nothilfen werden abgezogen.

"Gerade für Kleinstunternehmen brauchen wir zielgerichtete und effektive Kreditoptionen", sagte Füracker. Vom "innovativen Start-up bis zum Handwerker oder Bäcker" seien sie fester Bestandteil der bayerischen Wirtschaft. "Sie sind unverzichtbar und sorgen für Millionen Arbeitsplätze im ganzen Land."

Auch eine aktuelle Blitzumfrage des Bundes der Selbständigen Bayern unterstreicht die Bedeutung von Krediten. Ihr zufolge seien viele Unternehmen über die Nothilfen hinaus zusätzlich auf Kredite angewiesen.

Update 8. April, 15.30 Uhr: Trotz Coronakrise sind Pausen und Sonnenbad auf Parkbänken erlaubt

Trotz der Corona-Krise müssen die Menschen in Bayern beim Osterspaziergang nicht auf eine Pause oder ein kurzes Sonnenbad auf einer Parkbank verzichten. 

Bei den Kontrollen der Polizei setzt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Augenmaß und Fingerspitzengefühl. "Die Freiheit der Menschen ist ein überragendes Gut, niemand soll in Bayern das Gefühl haben, er würde unnötig gegängelt", sagte Herrmann am Mittwoch in München. Im Zentrum aller Bemühungen stehe stets der Schutz vor Infektionen.

"Es spricht daher überhaupt nichts dagegen, wenn sich jemand im Rahmen seines Spaziergangs allein, mit der Familie oder sonstigen Angehörigen seines Hausstandes zwischendurch auf eine Parkbank in die Sonne setzt", betonte Herrmann. 

Es spiele für das Infektionsrisiko auch keine Rolle, "ob jemand dabei ein Buch oder eine Zeitung liest oder etwa ein Eis isst". Dasselbe gelte für ein Sonnenbad im Park oder auf einer Wiese. 

"Entscheidend ist am Ende des Tages, Gruppenbildungen zu vermeiden und mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen zu wahren."

Konsequent vorgehen werde die Polizei aber weiter gegen sogenannte Coronapartys, Grillfeiern im Park oder sonstige Gruppenbildungen außerhalb des eigenen Haustands. Diese seien weiterhin nicht erlaubt, sagte Herrmann. 

Den allermeisten Menschen sei nach dem gesunden Menschenverstand völlig klar, welche Situationen unbedingt zu meiden sind. "Nach wie vor halten sich die allermeisten vorbildlich an die bestehenden Beschränkungen." 

Wer sich dagegen bewusst über die Regeln hinwegsetze, müsse weiterhin mit saftigen Geldbußen rechnen.

Update 8. April, 15.20 Uhr: Fallzahlen steigen in München auf 4003

In München wurden mittlerweile insgesamt 4003 Infektionen bestätigt. 

119 neue Fälle sind seid gestern dazu gekommen. In den Fallzahlen enthalten sind 1384 genesene Personen, sowie 18 Todesfälle. 

Update 15.10 Uhr: Snowboarderin Jörg macht Kurierfahrten für die Caritas

Snowboard-Weltmeisterin Selina Jörg tut in der Coronavirus-Krise Gutes. 

Die 32-Jährige vom SC Sonthofen unterstützt mit Kurierfahrten die Caritas. Dies verkündete Jörg in den Sozialen Netzwerken. Sie liefert nach eigenen Aussagen Verpflegungspakete an Menschen, die aufgrund einer Vorerkrankung nicht selber einkaufen gehen können. 

"Während wir "nur" mit Beschränkungen unseres Alltags zu kämpfen haben, kämpfen andere ums Überleben", schrieb Jörg. 

"Selten hab ich so viel Dankbarkeit erlebt, als wenn ich Frau E. (seit 9 Wochen Zuhause!) ihr Paket in den 3. Stock trage und sie mich fragt, ob ich auch ja nächste Woche wieder kommen könnte."

Update 8. April, 15 Uhr: Atemmasken aus dem 3-D-Drucker

Mit Atemmasken aus dem 3-D-Drucker will eine Firma aus Regensburg in der Corona-Krise helfen. 

50 Stück pro Tag könnten sie momentan herstellen, sagte Geschäftsführer Harald Schmid von Gramm. Dafür hätten sie ihre Arbeitsabläufe umgestellt. Mittelfristig wollen sie die Kapazitäten steigern.

Die Masken bestehen aus einem weichen Kunststoffmaterial, haben einen Filter, lassen sich mit Gummibändern am Kopf befestigen und sind wiederverwertbar, wie Schmid erklärte. Sie könnten mit Wasser sowie Seife gereinigt und bis zu 14 Mal genutzt werden.

Die Firma stellt nach Schmids Angaben üblicherweise Bauteile in Auftragsfertigung her, beispielsweise LED-Halterungen, aber auch Hüft- oder Schädelknochen-Implantate für Kliniken. 

Die Masken seien nicht zertifiziert, sondern sogenannte Alltagsmasken, sagt Schmid.

Update 8. April, 14.50 Uhr: Mann wegen Verstoß gegen die Auflagen in Haft

Die Polizei in Unterfranken musste einen uneinsichtigen Bürger festnehmen, weil dieser wiederholt gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen hat. 

Wie die Polizei mitteilte verstieß der 35-Jährige immer wieder gegen die Auflagen und zeigte sich weiter uneinsichtig.

Ein Richter ordnete an, dass der Aschaffenburger bis zum 19. April in Gewahrsam bleibt. 

Update 8. April, 14.45 Uhr: Kurzarbeit bei Knorr-Bremse

Der Fahrzeugzulieferer Knorr-Bremse hat die Kurzarbeit auf fast alle deutschen Standorte ausgeweitet. 

Seit Montag sind nun insgesamt rund 4000 Mitarbeiter betroffen, wie eine Sprecherin des Münchner Unternehmens am Mittwoch sagte. Die Maßnahme gilt zunächst für drei Monate. Grad und Dauer könnten aber von Standort zu Standort abweichen. In der Verwaltung wird der Sprecherin zufolge meist etwa 20 Prozent reduziert, in der Produktion meist um 60 Prozent.

"Viele unserer Kunden haben mehrwöchige Pausen eingelegt und daran müssen wir uns jetzt anpassen", erklärte Knorr-Bremse Chef Bernd Eulitz. Durch eine Aufstockung wird das Kurzarbeitergeld dem Unternehmen zufolge auf rund 85 Prozent erhöht. "Unser gemeinsames Ziel ist es, alle Arbeitsplätze zu erhalten", sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Michael Jell, zur Kurzarbeitsvereinbarung. 

"Wir müssen gleichzeitig flexibel auf die Marktlage reagieren, denn wir wollen auch nach der Krise einen stabilen und zuverlässigen Arbeitgeber haben."

Knorr-Bremse will nicht nur in Deutschland Kurzarbeit anmelden. Wo "nötig und möglich" werden man auch im Ausland entsprechende Programme nutzen, hieß es. 

Zwei deutsche Werke mit 1500 Mitarbeitern haben bereits im März mit Kurzarbeit begonnen. Diese Zahl ist in den jetzt gemeldeten 4000 bereits enthalten.

Update 8. April, 14.15 Uhr: Neue Fallzahlen für Bayern, über 500 Tote

In Bayern sind inzwischen 28.053 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. 

Gestorben sind bisher 589 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Mittwoch (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Homepage mit. 

Den Angaben zufolge waren es am Vortag 26.567 infizierte Personen und 495 Todesfälle gewesen.

Update 8. April, 13.15 Uhr: Corona-Krise färbt auf Graffiti-Vandalen ab

Die Corona-Krise hinterlässt sichtbare Spuren im öffentlichen Raum, unter anderem in Form illegaler Graffiti an Wänden mit dem Schriftzug "FUCK RKI". 

Die auf "Denglisch" verfasste Kritik am Robert Koch-Institut, der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten, sei in den letzten Tagen von Sprayern aus der linken Szene ein paar Mal aufgetaucht, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei am Mittwoch.

Mehr dazu >>>hier

Vier Polizisten patroullieren durch eine fast leere Straße in der Innenstadt, hinter dem Münchner Rathaus.
Vier Polizisten patroullieren durch eine fast leere Straße in der Innenstadt, hinter dem Münchner Rathaus.  © Peter Kneffel/dpa

Update 8. April, 12.40 Uhr: Spargelernte in Corona-Zeiten, Kaliber ruft zum Anpacken auf

Michaela Kaniber (r, CSU), Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, besucht einen Spargelbauern im Spargelgebiet Schrobenhausen. Links steht die amtierende Spargelkönigin Juliane Wenger.
Michaela Kaniber (r, CSU), Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, besucht einen Spargelbauern im Spargelgebiet Schrobenhausen. Links steht die amtierende Spargelkönigin Juliane Wenger.  © Peter Kneffel/dpa

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat zum Auftakt der Spargelsaison in der Corona-Krise zur Solidarität mit den Landwirten aufgerufen. 

Gerade jetzt sei es wichtig, heimische Produkte zu kaufen und so die Bauern zu unterstützen, sagte sie am Mittwoch bei einem Besuch auf einem Hof in Gachenbach im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Zugleich brauchten die Landwirte Hilfe auf den Feldern. Saisonkräfte aus Osteuropa fehlten. Kaniber rief Studenten, Kurzbeiter und Rentner auf, einzuspringen, um Ernteausfälle zu verhindern. "Wer kann, soll mit anpacken", sagte Kaniber.

Schon jetzt sei die Hilfsbereitschaft groß. Mindestens 50.000 Menschen hätten sich über die Stellenbörse "Das Land hilft" eingetragen. Einheimische Helfer könnten die fehlenden Saisonarbeitskräfte zumindest zum Teil ersetzen.

Kaniber begrüßte die bundesweite Regelung zur Einreise einer begrenzten Zahl ausländischer Saisonarbeitern. Demnach dürfen zum Ernten und für andere dringende Feldarbeiten im April und Mai je 40.000 Menschen nach Deutschland kommen. Ob das reicht, ist offen. Rund 40.000 dieser Helfer werden laut Kaniber alljährlich über die gesamte Anbauperiode bis in den Herbst allein in Bayern gebraucht.

Das Anbaugebiet Schrobenhausen zählt mit rund 70 Spargelbauern und mehr 600 Hektar Fläche zu den größten bundesweit. Vielfach habe mangels Helfern nur ein Teil der Fläche bestellt werden können, hieß es bei den Bauern. Das könnte sich auch im Preis niederschlagen.

Update 8. April, 12 Uhr: Polizei kontrolliert Corona-Verstöße von Zeppelin aus

Der Zeppelin NT (Neue Technologie) fliegt über dem Bodensee, während im Hintergrund Friedrichshafen zu sehen ist.
Der Zeppelin NT (Neue Technologie) fliegt über dem Bodensee, während im Hintergrund Friedrichshafen zu sehen ist.  © Felix Kästle/dpa

Die Polizei kontrolliert am Osterwochenende von Bord eines Zeppelins aus, ob sich die Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten. 

Dem Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer zufolge können die Polizisten aus dieser Höhe Menschengruppen im öffentlichen Raum viel besser als vom Streifenwagen aus erkennen. Zudem eigne sich der Zeppelin NT wegen seines leisen Flugs besonders für eine derartige Mission, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch. 

Die Deutsche Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen stellt das Luftschiff für den Einsatz zur Verfügung. Geplant sind mehrere Flüge von Karfreitag bis Ostermontag.

Update 8. April, 11.40 Uhr: Münchner Polizei muss 291 Anzeigen wegen Verstößen ausstellen

Bis zum Mittwochmorgen verzeichnete die Münchener Polizei erneut eine Vielzahl von Kontrollen und Einsätzen im Zusammenhang mit den Corona-Auflagen. 

Bei knapp 6200 Kontrollen wurden 291 Verstöße angezeigt. 283 davon betrafen die Ausgangsbeschränkungen. 

So musste die Polizei zum Beispiel am Dienstagabend zu einer Grillparty nach Pasing ausrücken. Beamte trafen vor Ort mehre Personen an, darunter eine Familie aus Augsburg. Die Anwesenden erhielten einen Platzverweis und wurden wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.

Ebenfalls am Dienstagabend wurde die Polizei nach Moosach alarmiert, weil dort Personen, die offenbar nicht zum selben Hausstand gehörten, grillten. Ein 31-Jähriger aus dem Landkreis Aichach-Friedberg gehörte nicht zum dortigen Haushalt und erhielt deshalb einen Platzverweis und wurde  angezeigt.

Update 8. April, 11.10 uhr: BMW steigt in Produktion von Corona-Atemschutzmasken ein

Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, nehmen an einem Pressetermin auf dem Werksgelände teil.
Markus Söder (l, CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, nehmen an einem Pressetermin auf dem Werksgelände teil.  © Sven Hoppe/dpa

Auch der Autobauer BMW will in der Corona-Krise in die Produktion von Atemschutzmasken einsteigen.

 "Damit gehen wir die globalen Engpässe aktiv an. Aktuell sind bereits Produktionsanlagen auf dem Weg zu uns. Wir können sehr bald schon mehrere Hunderttausend Masken am Tag produzieren", sagte BMW-Chef Oliver Zipse am Mittwoch in München. 

Die für die Produktion notwendigen Maschinen würden in den kommenden Wochen angeliefert, anschließend sollen bis zu 100.000 Masken am Tag produziert werden.

Für den Kampf gegen das Coronavirus spendete der Autobauer dem Freistaat Bayern zudem eine Million Paar medizinische Handschuhe und 50.000 FFP2-Atemschutzmasken. "In dieser Notlage ist eine zügige und koordinierte Hilfeleistung von höchster Bedeutung", sagte Zipse. Er kündigte an, dass BMW "in den nächsten zwei Wochen" noch einmal eine Million Atemschutzmasken spenden werde.

"Als Unternehmen übernehmen wir weltweit Verantwortung. Besonders gilt das für unseren Heimatstandort Bayern", sagte Zipse. Daher stelle der Konzern nicht nur Behörden und Hilfsorganisationen mehrere hundert Autos für den Kampf gegen die Pandemie zur Verfügung. 

Zugleich nutze das Unternehmen auch seine Verbindungen im Einkaufs- und Lieferantennetzwerk, um Schutzausrüstung für den eigenen Bedarf und zur Unterstützung der Behörden zu organisieren.

Update 8. April, 10.50 Uhr: EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm unterstützt Gottesdienstverbot

Der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, unterstützt das Gottesdienstverbot.
Der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, unterstützt das Gottesdienstverbot.  © Nicolas Armer/dpa

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hält wegen der Corona-Pandemie ein Verbot von Gottesdiensten mit Besuchern über Ostern für richtig. Er widerspricht auch Menschen, die gegen das sogenannte Gottesdienstverbot klagen.

"Natürlich ist es für uns sehr schmerzlich, dass wir uns an Karfreitag und an Ostern nicht in unseren eigenen Kirchen versammeln können", sagte er am Mittwoch dem Südwestrundfunk. 

"Trotzdem finden die Stimmen, die dagegen geklagt haben, dass das nicht möglich ist, meinen klaren Widerspruch: Wir würden unsere eigene Botschaft konterkarieren, wenn wir uns jetzt anders verhalten würden."

Gerichte in Kassel und Berlin hatten Verbote von Zusammenkünften in Kirchen wegen der Corona-Pandemie zuletzt bestätigt. Bis Donnerstag will auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof über eine Klage entscheiden.

Bedford-Strohm betonte mit Blick auf die wegen der Corona-Krise verhängten Versammlungsverbote, es gehe darum, Leben zu retten, vor allem das Leben von Menschen, die verletzlich seien, die zu den Risikogruppen gehörten. "Dass wir uns an die Regeln halten, ist aus meiner Sicht eine Konsequenz des Doppelgebotes der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben", betonte der EKD-Ratsvorsitzende.

Trotzdem werde man Ostern nicht ausfallen lassen. "Wir werden es kraftvoll feiern, auf anderen Wegen." Kirchenvertreter arbeiteten daran, die Menschen auch zu Hause zu erreichen. 

"Fernseh- und Radiogottesdienste haben rasant steigende Einschaltquoten bekommen. Dann gibt es Livestreaming-Formate. Es gibt auch Texte, die wir an die Hand geben: kleine Liturgien, die man zu Hause feiern kann, mit einer Kerze angezündet und dem Gesangbuch daneben", erklärte er.

Update 8. April, 10.30 Uhr: Brose Bamberg in Kurzarbeit, Gehaltsreduzierung um 50 Prozent

Basketball-Bundesligist Brose Bamberg schickt seine Mitarbeiter angesichts der Coronavirus-Krise in Kurzarbeit. 

Wie der neunmalige deutsche Meister am Mittwoch mitteilte, haben zudem Trainer und Spieler einer Einkommensreduzierung von 50 Prozent zugestimmt. Nur Kapitän Elias Harris habe die Vereinbarung abgelehnt. Wie lange die Maßnahmen Bestand haben, hänge davon ab, ob und wann die Basketball-Saison in Deutschland fortgesetzt werde. Derzeit ist sie mindestens bis Ende April ausgesetzt.

Nach Vereinsangaben habe angeblich nur Kapitän Elias Harris die Vereinbarung abgelehnt. "Das Statement über meinen Mandanten ist inhaltlich falsch. Mein Mandant ist gerne dazu bereit, auf Teile seines Gehalts zu verzichten. Es muss dabei aber fair ablaufen. Dass unser Mandant für ein rechtmäßiges Verhalten öffentlich an den Pranger gestellt wird, ist eine schwerwiegende Verletzung seines Persönlichkeitsrechts und des Arbeitsvertrags. Weitere Details zum Vertragsverhältnis und zum Verhalten von Brose Bamberg werden wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen", teilte Harris' Medienanwalt Marcel Leeser der Kölner Kanzlei Höcker mit.

"Ich bin allen dankbar, die unsere Basketballgesellschaft in der aktuellen Krise unterstützen und die unvermeidlichen Maßnahmen akzeptieren", erklärte Aufsichtsratschef Michael Stoschek.

Hauptsponsor Brose will trotz der wirtschaftlichen Einschnitte in der Automobilindustrie seine finanzielle Unterstützung für die laufende Saison nicht kürzen. Der Automobilzulieferer erhofft sich diesen Schritt auch von den Co-Sponsoren.

Bei der Kurzarbeit übernimmt die Bundesagentur für Arbeit 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind es 67 Prozent. Bundesweit gibt es bereits einen Ansturm von Unternehmen auf das erweiterte Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise.

Update 8. April, 9.30 Uhr: Helios Klinik in München soll wieder öffnen

Reza Ghotbi, Chefarzt der Gefäßchirurgie und Ärztlicher Direktor der Klinik, gibt am Helios Klinikum München West ein Statement vor der Presse ab.
Reza Ghotbi, Chefarzt der Gefäßchirurgie und Ärztlicher Direktor der Klinik, gibt am Helios Klinikum München West ein Statement vor der Presse ab.  © Matthias Balk/dpa

Nach einer Woche soll die Münchner "Helios Klinik" in Pasing wieder öffnen. 

Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) soll der Klinik grünes Licht gegeben haben, ab spätestens Mittwoch wieder Patienten aufzunehmen, so der Ärztliche Direktor Reza Ghotbi.

Die Mitarbeiter der Klinik stünden teilweise weiter unter Quarantäne, laut der Süddeutschen Zeitung beschweren sie sich um "gefängnisähnliche Zustände".

Am 1. April musste die Klinik im Münchner Westen ihrer regulären Betrieb einstellen, weil das Coronavirus grassierte. Personal und Patienten durften das Krankenhaus vorerst nicht verlassen. 

Seit Samstag konnten Gynäkologie-Patienten entlassen werden, seit Montag "schrittweise" auch andere.

Bisher wurden circa 80Patienten mit einem negativen Corona-Test entlassen, so Ghotbi. 

Das Krankenhaus in Pasing stoppte wegen einer Vielzahl von Corona-Infektionen unter Patienten und Mitarbeitern alle stationären Aufnahmen, Verlegungen und Entlassungen.
Das Krankenhaus in Pasing stoppte wegen einer Vielzahl von Corona-Infektionen unter Patienten und Mitarbeitern alle stationären Aufnahmen, Verlegungen und Entlassungen.  © Matthias Balk/dpa

Update 8. April, 8.40 uhr: Münchens Oberbürgermeister will an Ostern skypen

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will an Ostern Kontakt zu Verwandten per Videotelefonie halten. 

"Meine Frau Petra und ich werden dieses Jahr Ostern ohne unsere Familie feiern, aber dafür natürlich mit allen skypen bzw. telefonieren", teilte der 61-Jährige dem "Münchner Merkur" (Mittwoch) in einem schriftlichen Interview mit. 

"Wir werden auch dieses Jahr einen Osterspaziergang in den nahe gelegenen Park machen, wenn auch nur zu zweit und wenn’s Wetter mitspielt." 

Reiter war kürzlich erneut zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt gewählt worden.

Update 8. April, 8.16 Uhr: EU bringt noch kein Corona-Rettungspaket zustande

Im Streit über ein milliardenschweres Corona-Rettungspaket haben die EU-Finanzminister vorerst kein Ergebnis vorgelegt, sondern sich auf Donnerstag vertagt. 

Dies teilte Eurogruppen-Chef Mario Centeno am Mittwoch auf Twitter mit.

Update 8. April, 8.15 Uhr: Münchner Studie zur Corona-Dunkelziffer

Stimmen die Zahlen? Oder sind auch bei uns schon viel mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bekannt? Mit einer Studie sind Forscher in München der Dunkelziffer auf der Spur. Die Ergebnisse könnten bundesweit Bedeutung haben.

Blut soll von der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am LMU-Klinikum München auf Antikörper untersucht werden, um festzustellen, ob sie schon eine Immunreaktion auf den Erreger hatte.

Rund 3000 zufällig ausgewählte Haushalte in München wollen die Studienteams in den nächsten Wochen besuchen und dabei rund 4500 Freiwilligen Blut abnehmen.

Mehr dazu liest Du >>>hier.

Update 8. April, 8 Uhr: Spargelernte in Coronazeiten

Wegen der Corona-Pandemie startet heuer das Vegetationsjahr im Gemüsebau, beginnend mit der Spargelernte, unter schwierigen Bedingungen.
Wegen der Corona-Pandemie startet heuer das Vegetationsjahr im Gemüsebau, beginnend mit der Spargelernte, unter schwierigen Bedingungen.  © Sven Hoppe/dpa

In schwierigen Zeiten hat in diesem Jahr die Spargelsaison in Bayern begonnen. 

Schon seit März werden die Stangen des weißen Gemüses gestochen. In diesem Jahr geht es allerdings angesichts der Corona-Krise nicht wie sonst vordringlich ums Wetter, sondern um die Frage, ob es genug Erntehelfer gibt.

Am Mittwoch (10.00 Uhr) will sich Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) im Spargelgebiet im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ein Bild von der Lage machen. Sie besucht dazu einen Bauern in Gachenbach.

Kaniber hatte die Entscheidung aus Berlin begrüßt, angesichts drohender Engpässe in der Landwirtschaft 80 000 ausländische Saisonkräfte für dringende Feldarbeiten unter strengen Auflagen nach Deutschland einzufliegen. 

Diese Regelung verschaffe den Bauern wieder etwas Luft, sagte sie vor einigen Tagen. Die Ernte und die Versorgung der Bevölkerung müsse gesichert werden. 

Spargel, Feldsalate, Gemüse, Gurken, Hopfen und viele andere Kulturen müssten nun angebaut oder teils auch schon geerntet werden.

Update 8. April, 6.40 Uhr: Blutplasma-Therapie soll Corona-Patienten helfen

Therapien mit Blutplasma könnten künftig einmal schwerkranken Corona-Patienten helfen. Die Studienlagen weise darauf hin, dass damit eine deutliche Abschwächung der lebensbedrohlichen Verläufe möglich sei, sagte der Leiter der Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Erlangen, Holger Hackstein. 

Dieses ist nach eigenen Angaben eine der ersten Einrichtungen, die eine Erlaubnis für die Herstellung von therapeutischem Plasma erhalten haben. Auch andere Kliniken in Deutschland arbeiten daran.

Menschen mit überstandener Covid-19-Infektion haben spezifische Antikörper gegen das Virus gebildet, die mit einer Maschine aus dem Blut gewonnen werden. Akut erkrankte Patienten sollen diese erhalten. 

Einen ausführlichen Bericht zu der Therapie-Hoffnung findet Ihr >>> hier.

Update 8. April, 6.18 Uhr: Rechte Organisationen nutzen Nachbarschaftshilfe für Propaganda

Rechte Parteien und Organisationen in Bayern nutzen die Corona-Krise, um mit vermeintlicher Nachbarschaftshilfe neue Anhänger zu gewinnen. 

Das zeigt eine Antwort von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Cemal Bozoğlu (Grüne). Besonders aktiv sei die rechtsextreme Partei Der Dritte Weg, die mittlerweile in den Regionen München, Erlangen und Bamberg Hilfe im Alltag oder beim Einkaufen anbiete.

"Aktivisten sehen die Krise als Chance, durch Selbstdarstellung als soziale Organisation, die sich um die Probleme der 'kleinen' Leute kümmert, Anhänger zu gewinnen", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt. Das Angebot des Dritten Weges etwa laufe unter der Überschrift «Solidarität für Deutsche».

"Ich warne ausdrücklich vor diesen völkischen Trittbrettfahrern, die auch in der Krise ihr rassistisches Süppchen kochen", mahnte Bozoğlu laut Mitteilung. 

Das Innenministerium forderte er auf, die rechte Szene intensiv zu beobachten und die Bevölkerung über solche "vergifteten Hilfsangebote" zu informieren. 

Update 8. April, 6.07 Uhr: Bundesinnenministerium schlägt harte Strafen für Quarantäne-Verstöße vor

Wer aus dem Ausland kommt, muss 14 Tage lang in häusliche Quarantäne. (Symbolbild)
Wer aus dem Ausland kommt, muss 14 Tage lang in häusliche Quarantäne. (Symbolbild)  © Boris Roessler/dpa

Wer in Deutschland gegen die neuen Quarantäne-Regeln für Einreisende verstößt, muss womöglich mit saftigen Bußgeldern rechnen. 

In einem Entwurf zu einer Muster-Verordnung für die Bundesländer, die derzeit im Bundesinnenministerium erarbeitet wird, heißt es, Einreisende seien verpflichtet, sich "unverzüglich nach der Einreise auf direktem Weg in ihre Wohnung oder in die während ihres Aufenthalts geplante Unterkunft zu begeben und sich für einen Zeitraum von 14 Tagen nach ihrer Einreise ständig dort auszuhalten". 

Während dieser Zeit sei es "nicht gestattet, Besuch von Personen zu empfangen, die nicht ihrem Hausstand angehören", heißt es in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ausnahmen gibt es etwa für Pfleger.

Wie hoch das Bußgeld jeweils ist, soll davon abhängen, wie groß das Ausmaß der "durch die Tat entstandenen Gefahren für die öffentliche Gesundheit" ist, ob der Betreffende fahrlässig gehandelt hat oder sich uneinsichtig zeigt und ob ein Wiederholungsfall vorliegt.

Wer nach der Einreise gegen die häusliche Absonderung verstößt, soll nach den Empfehlungen des Ministerium zwischen 200 Euro und 25.000 Euro zahlen. Verstöße gegen das Besuchsverbot sollen mit einem Bußgeld von mindestens 150 Euro und höchstens 10.000 Euro geahndet werden. Fährt jemand nicht direkt nach Hause, soll er 50 Euro bis 5000 Euro bezahlen. Wer seiner Verpflichtung, Kontakt zum Gesundheitsamt aufzunehmen, nicht nachkommt, soll dafür ein Bußgeld zwischen 50 Euro und 2000 Euro entrichten.

Um grenzüberschreitende Infektionsketten zu stoppen, hatte das Corona-Krisenkabinett am Montag beschlossen, für alle Einreisenden eine 14-tägige Quarantäne anzuordnen. 

Da außer Berufspendlern, Lastwagenfahrern und anderen speziell definierten Gruppen ohnehin kaum noch Ausländer einreisen dürfen, betrifft diese Regelung in erster Linie Deutsche und Ausländer, die dauerhaft in Deutschland leben. Zuständig für die Verordnung sind die Gesundheitsministerien der Länder.

Update 7. April, 21 Uhr: SWMH-Medienkonzern in Corona-Krise: Kurzarbeit und Einstellungsstopp

Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH), zu der auch die "Süddeutsche Zeitung" gehört, trifft in der Coronavirus-Krise wirtschaftliche Schutzvorkehrungen und führt auch Kurzarbeit ein. Das kündigte der Geschäftsführer für den Bereich Nationale Medien, Stefan Hilscher, in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter an.

Die Kurzarbeit solle in vielen Unternehmensteilen der gesamten SWMH und damit auch im Bereich "Süddeutsche Zeitung" gelten. Man müsse jetzt handeln, "um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten". Wie lange die Kurzarbeit nötig sein wird, sei unklar. Konkrete Bereiche oder die Zahl der betroffenen Mitarbeiter nannte er nicht.

Ein Konzernsprecher sagte am Dienstag der dpa, dass speziell bezogen auf "Süddeutsche Zeitung", "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" noch Gespräche liefen, ob auch Redaktionen von Kurzarbeit betroffen sein werden.

Die SWMH-Geschäftsführer haben sich laut Hilscher zugleich dazu entschlossen, 20 Prozent ihrer Gehälter in den nächsten drei Monaten in einen unternehmensweiten Hilfsfonds einzuzahlen. Weitere Führungskräfte, darunter Chefredakteure, beteiligten sich ebenfalls.

Zudem sollen alle Ausgaben im Konzern, die nicht unbedingt notwendig sind, ausgesetzt werden. "Wir haben einen Einstellungsstopp verfügt", sagte Hilscher. Und es gibt keine außertariflichen Gehaltserhöhungen. Er betonte in dem Video: "Die Lage ist ernst, sehr ernst."

Die Entwicklung im Werbemarkt sei schwierig. "Wir waren vor allem im Print in den letzten zwei Monaten gut unterwegs, jetzt sind wir mit einem heftigen Umsatzeinbruch konfrontiert." Vermutlich werde dieser höher ausfallen als in der Finanzkrise 2008. Im schlimmsten Fall müsse man mit 50 bis 70 Prozent Umsatzrückgängen im April und Mai rechnen.

Dem Konzern SWMH geht es derzeit wie vielen anderen Medienverlagen und -konzernen in Deutschland. Auch sie verzeichnen einen starken Rückgang von Anzeigen in der Corona-Krise mit Kontaktbeschränkungen und geschlossenen Geschäften.

Es gibt aber auch einen positiven Effekt. Die Nachfrage nach Informationen ist gestiegen, die Zahl der Digital-Abos ist nach oben geschnellt. Auch bei der "Süddeutschen Zeitung" macht sich das bemerkbar. Hilscher zufolge gibt es derzeit mehr als 140 000 Digitalabos bei der überregionalen Zeitung - inklusive Probeabos. Damit rücke man schon nah an das gesteckte Ziel von 150.000 bezahlten Digitalabos bis Ende 2020.

Update 7. April, 19.25 Uhr: Frachtflugzeug mit acht Millionen Schutzmasken aus China gelandet

Ein großes Frachtflugzeug hat acht Millionen Schutzmasken für die Bundesregierung nach Bayern gebracht. Der Jet war am Dienstagmorgen im chinesischen Shanghai gestartet und landete nach einem Zwischenstopp in Seoul (Südkorea) in München.

Die dringend erwartete Fracht wurde von prominenten Gästen in Empfang genommen: Bayern Ministerpräsident Markus Söder, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind Schutzmasken Mangelware. Für Aufsehen sorgten zuletzt Vorwürfe, die US-Regierung habe eine Lieferung mit für die Berliner Polizei bestimmten Schutzmasken in die USA umgeleitet.

In Bayern ist ein Frachtflugzeug mit acht Millionen Schutzmasken aus China gelandet.
In Bayern ist ein Frachtflugzeug mit acht Millionen Schutzmasken aus China gelandet.  © Matthias Balk/dpa

Update 7. April, 17.25 Uhr: Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg aus

In der Corona-Krise helfen 35 Soldaten der Bundeswehr in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg aus. Sie würden vorerst für sechs Wochen als Hilfskrankenpfleger eingesetzt, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. Die Kapazitäten der Pfleger seien mittlerweile erschöpft.

Der Einsatz des Panzerbataillons 104 aus dem oberpfälzischen Pfreimd (Landkreis Schwandorf) beginne ab diesem Dienstag, hieß es weiter. Alle Soldaten würden derzeit auf das Virus getestet und eingelernt. Sie vollbringen "eine unschätzbare humanitäre Leistung", bedankte sich Landrat Johann Kalb (CSU) bei den Soldaten.

Im Landkreis Bamberg gab es nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Stand von Dienstagvormittag 285 Covid-19-Patienten und elf Todesfälle.

Mangel an Pflegern: Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg aus. (Symbolbild)
Mangel an Pflegern: Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Bamberg aus. (Symbolbild)  © Christoph Schmidt/dpa

Update 7. April, 17 Uhr: Digitaler Ersatz für Bayerns Künstler

Konzertsäle, Theater und Museen sind wegen der Corona-Krise geschlossen. Stattdessen sollen viele digitale Bühnen Künstlern und Publikum Ersatz bieten - so auch die "KulturBühne" des Bayerischen Rundfunks (BR). Der öffentlich-rechtliche Sender hat am Dienstag sein Angebot für Künstler und Kulturschaffende in Bayern während der Ausgangsbeschränkungen gestartet.

Viele Kreative wie Doris Dörrie, Josef Hader, Luise Kinseher, Hannes Ringlstetter und Axel Hacke haben dem BR zufolge zugesagt. Sie bieten Lesungen und Wohnzimmerkonzerte, präsentieren Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen oder erzählen über ihren Alltag in Zeiten von Corona. Auch virtuelle Kunst-Ausstellungen bringt der BR nach Hause.

Eine Besonderheit im Karfreitags-Programm: Der Münchner Gasteig präsentiert eine alternative Matthäus-Passion aus der leeren Philharmonie auf der "BR KulturBühne" - die Aufführung der traditionellen Matthäus-Passion des Münchener Bach-Chores musste erstmals abgesagt werden.

Ältere Nachrichten zum Thema "Coronavirus in Bayern" findest Du >>> hier

.

.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa/Pool/dpa

Mehr zum Thema Coronavirus: