Coronavirus: Frankreich kündigt weitere Lockerungen an

Deutschland/Welt - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen beruhigt. Das ist laut der Bundesregierung und dem RKI zwar erfreulich, jedoch noch kein Grund zur Entwarnung.

Das Coronavirus hält seit Monaten die Welt in Atem.
Das Coronavirus hält seit Monaten die Welt in Atem.  © Daniel Karmann/dpa

So ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin in vielen Bereichen des täglichen Lebens Pflicht, vor allem beim Benutzen des Öffentlichen Personennahverkehrs und beim Einkaufen.

Doch Schüler können aufatmen: Sie dürfen in weiten Teilen des Landes wieder regelmäßig in die Schule, können aber im Klassenzimmer die Masken abnehmen. Gleiches gilt beispielsweise auch in Cafés und Restaurants, sobald man seinen Platz eingenommen hat.

Um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden, ist es weiterhin wichtig, den Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.

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Die Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 seit dem 10. Juni gibt es hier im Tickerarchiv.

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Update, 14. Juni, 22.26 Uhr: Macron kündigt weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen an

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat eine weitere Lockerung der coronabedingten Beschränkungen im Land angekündigt. 

Restaurants und Cafés im Großraum Paris könnten schon vom Montag an wieder komplett öffnen, sagte der 42-Jährige am Sonntagabend bei einer Fernsehansprache. 

Da die Hauptstadtregion besonders von der Covid-19-Pandemie betroffen ist, darf bisher nur auf Außenterrassen von Lokalen gegessen und getrunken werden.

«Von morgen an können wir das Kapitel der ersten Phase der Krise schließen, die wir durchmachen», sagte der Staatschef. Seine Ansprache war die vierte seit Beginn der schweren Gesundheitskrise Mitte März. 

Frankreich ist mit über 29.000 Toten besonders stark von der Pandemie betroffen.

Emmanuel Macron.
Emmanuel Macron.  © Yoan Valat/EPA Pool/AP/dpa

Update, 14. Juni, 21.25 Uhr: Spahn warnt - Ballermann darf nicht das nächste Ischgl werden

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Deutschen aufgefordert, trotz der Aufhebung der Reisewarnung für 27 europäische Länder beim Reisen Vorsicht walten zu lassen. Jeder müsse sich überlegen, ob es jetzt eine weite Reise sein müsse, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im "Bericht aus Berlin" der ARD. 

"Muss ich jetzt nach Lissabon, oder kann das vielleicht auch noch ein wenig warten", fragte Spahn. Er verwies auf Ischgl in Österreich, von wo aus das Virus im Winter europaweit Verbreitung fand. "Jetzt darf nicht Ballermann sozusagen das nächste Ischgl werden." 

Spahn fügte hinzu: "Party feiern - würde ich mal sagen - ist dieses Jahr weniger angesagt."

Nach drei Monaten wird die weltweite Reisewarnung für Touristen am Montag für den größten Teil Europas aufgehoben. Ab Mitternacht will das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in voraussichtlich 27 Länder warnen. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Italien, Österreich, Griechenland, Frankreich und Kroatien. 

Gleichzeitig fallen am Montag die letzten noch verbliebenen Kontrollen wegen der Corona-Pandemie an den deutschen Grenzen weg.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt in seinem Ministerium eine Pressekonferenz.
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt in seinem Ministerium eine Pressekonferenz.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 14. Juni, 20.33 Uhr: Bulgarien lockert Corona-Regeln trotz steigender Fallzahlen

Bulgarien lockert trotz zuletzt rasant gestiegener Corona-Infektionen weitere Maßnahmen zum Schutz gegen das Virus. Ab diesem Montag soll die Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen - wie etwa in Läden - entfallen. 

Zudem dürfen ab 15. Juni Diskotheken, Nachtclubs und Pianobars wieder öffnen. Dann sollen auch Feste in geschlossenen Räumen mit bis zu zehn Personen sowie Sportevents, Kongresse und Konferenzen unter Corona-Auflagen erlaubt sein. Außerdem lockert Bulgarien ab 15. Juni auch seine Einreisebestimmungen weiter, wie am Sonntag veröffentlichte Verordnungen vorsehen. Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken und Kliniken sollen bis Ende Juni weiter Pflicht sein.

In Bulgarien gab es mit 555 Coronavirus-Neuinfektionen von 8. bis 14. Juni einen Wochenrekord seit Beginn der Pandemie. Das Land befindet sich nach Ansicht des Obersten Inspektors für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, wohl in einer zweiten Corona-Welle. 

In dem Balkanland mit knapp sieben Millionen Einwohnern wurden bis Sonntag insgesamt 3266 Coronavirus-Fälle nachgewiesen. Es starben 172 Menschen.

In einer weiteren Lockerung soll es für Einreisende aus Italien, Spanien, Malta, Irland und aus den Niederlanden ab Montag keine Quarantänepflicht mehr geben. Reisende aus einer Reihe von EU- und Schengenstaaten - auch aus Deutschland - müssen bereits seit 1. Juni nicht in Quarantäne. Reisende aus Schweden, Großbritannien, Belgien und Portugal sowie aus Drittstaaten müssen aber für 14 Tage in Quarantäne bleiben.

Das Tourismusland am Schwarzen Meer will die Sommersaison erst am 1. Juli öffnen. Aber noch ist unklar, wann die großen Hotels in den Touristenhochburgen den Betrieb wieder aufnehmen werden.

Gläubige mit Mundschutz als Maßnahme gegen das neuartige Coronavirus nehmen an einer Palmsonntagsmesse in der Alexander-Newski-Kathedrale in Bulgarien teil.
Gläubige mit Mundschutz als Maßnahme gegen das neuartige Coronavirus nehmen an einer Palmsonntagsmesse in der Alexander-Newski-Kathedrale in Bulgarien teil.  © Valentina Petrova/AP/dpa

Update, 14. Juni, 18.52 Uhr: Ein Toter und Verletzte bei illegalen Raves in England

Trotz Corona wurde gefeiert: Bei zwei illegalen Raves mit Tausenden Teilnehmern im Nordwesten Englands hat es einen Toten und mehrere Verletzte gegeben. 

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Update, 14. Juni, 18.48 Uhr: Spanien zieht Grenzöffnung um neun Tage auf 21. Juni vor

Das Urlaubsland Spanien will seine Grenzen neun Tage früher als bisher geplant für Bürger aus Schengenstaaten schon ab dem 21. Juni öffnen. Bisher sollte dies erst am 1. Juli erfolgen. 

Die Grenzkontrollen würden ab kommenden Sonntag für alle aus anderen Schengenstaaten Einreisenden aufgehoben, sagte Regierungschef Pedro Sánchez am Sonntag in einer Videokonferenz mit den Chefs der Regionalregierungen. Nur die Grenze zu Portugal werde auf Wunsch des Nachbarlandes erst zum 1. Juli geöffnet.

Auch die bisher für Ausländer geltende 14-tägige Quarantänepflicht nach der Einreise solle ab dem 21. Juni entfallen. Sánchez begründete die Lockerungen mit den weiter niedrigen Corona-Fallzahlen. Spanien war mit mehr als 27.000 Toten neben Italien besonders schwer von der Epidemie betroffen.

Ab dem 1. Juli sollten auch wieder Einreisen von außerhalb des Schengenraumes erlaubt werden, wenn drei Bedingungen in Bezug auf das Herkunftsland erfüllt seien: die epidemiologische Lage müsse der in Spanien vergleichbar sein, gesundheitliche Mindeststandards eingehalten werden und Gegenseitigkeit gegeben sein, Spanier müssten also auch in das Herkunftsland reisen dürfen, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Sánchez weiter.

Schon ab diesem Montag sollen im Rahmen eines Pilotprojekts zudem bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland nach Mallorca und die anderen Baleareninseln Ibiza, Menorca und Formentera kommen dürfen. Dies hatte die Regionalregierung bereits am Dienstag angekündigt. 

Für die Urlauber aus Deutschland auf den Balearen entfällt die Quarantänepflicht somit schon eine Woche früher als für Reisende in andere Landesteile.

Wird das bald wieder in Spanien möglich sein?
Wird das bald wieder in Spanien möglich sein?  © Emilio Morenatti/AP/dpa

Update, 14. Juni, 18.04 Uhr: Türkische Provinzen verbieten vor Protestaktion Versammlungen

Vor einer geplanten Protestaktion der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP in der Türkei haben mehrere Provinzen Ein- und Ausreise eingeschränkt sowie Versammlungen verboten. 

Das Gouverneursamt in der südosttürkischen Provinz Sirnak teilte am Sonntag mit, jegliche Art von Protest, Konzerte, das Verteilen von Broschüren und Ähnliches seien untersagt. Ausgenommen seien Veranstaltungen, die die Behörden als "geeignet" betrachteten.

Zudem sei die Ein- und Ausreise aus der Provinz verboten, wenn die Reisenden die Absicht verfolgten, an einer Protestaktion teilzunehmen. Die Maßnahme gelte 15 Tage lang. Ähnliche Anweisungen erteilten jeweils vier Gouverneursämter in der West- und Südosttürkei. Begründet wurden die Maßnahmen mit dem Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus.

Die HDP will nach eigenen Angaben in dieser Woche mit Märschen in verschiedenen Provinzen gegen Restriktionen der Regierung protestieren. Die Aktionen sollen am Montag in der südosttürkischen Provinz Hakkari und der westtürkischen Provinz Edirne beginnen und am Samstag in Ankara enden.

Das von der Regierungspartei AKP dominierte Parlament hatte den HDP-Politikern Leyla Güven und Musa Farisogullari Anfang Juni den Abgeordnetenstatus entzogen. Hintergrund sind rechtskräftige Urteile wegen Terrorvorwürfen. Die beiden HDP-Politiker wurden zudem festgenommen. 

Güven ist inzwischen wieder frei, Farisogullari weiter in Haft. Auch dem Politiker der größten Oppositionspartei CHP, Enis Berberoglu, war das Abgeordnetenmandat wegen eines rechtskräftigen Urteils entzogen worden.

Der seit mehr als drei Jahren in Edirne inhaftierte ehemalige Parteivorsitzende der HDP, Selahattin Demirtas, rief die Bevölkerung via Twitter dazu auf, die Protestaktion zu unterstützen und mahnte, niemand solle sich auf Provokationen einlassen.

Selahattin Demirtas, Präsidentschaftskandidat der oppositionellen pro-kurdischen Partei HDP.
Selahattin Demirtas, Präsidentschaftskandidat der oppositionellen pro-kurdischen Partei HDP.  © HDP Press Service/AP/dpa

Update, 14. Juni, 17.23 Uhr: Kabinett will Ausbildungsprämie in Corona-Krise beschließen

Das Bundeskabinett will am kommenden Mittwoch eine Ausbildungsprämie für kleine und mittelständische Unternehmen in der Corona-Krise auf den Weg bringen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag in Berlin. 

Grundlage ist ein sechsseitiges Eckpunkte-Papier, auf das sich die Ministerien für Bildung, Wirtschaft und Arbeit verständigt haben. Die Kosten werden darin auf 500 Millionen Euro geschätzt.

Die Prämie soll helfen, Ausbildungsplätze in der Pandemie zu erhalten. "Wir müssen verhindern, dass die Covid-19-Krise zu einer Krise für die berufliche Zukunft junger Menschen und der Fachkräftesicherung wird", heißt es in dem Papier, das dpa vorliegt.

So sollen kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten, die von der Corona-Krise "in erheblichem Umfang" betroffen sind und ihr Ausbildungsniveau halten, für jeden für das Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossenen Ausbildungsvertrag einen einmaligen Zuschuss von 2000 Euro erhalten. Das Geld soll nach Ende der erfolgreich abgeschlossenen Probezeit ausgezahlt werden.

Unternehmen, die sogar mehr Ausbildungsverträge abschließen, sollen für jeden Vertrag, der über das bisherige Niveau hinausgeht, 3000 Euro bekommen. Diese Summe können auch Firmen erhalten, die Auszubildende aus Betrieben übernehmen, die in der Pandemie Insolvenz anmelden müssen.

Firmen, bei denen krisenbedingt deutlich weniger Arbeit anfällt und die ihre Ausbildenden dennoch nicht in Kurzarbeit schicken, sollen ebenfalls unterstützt werden. Sie sollen für Monate, in denen mindestens die Hälfte der Arbeit im Betrieb ausfällt, eine Förderung in Höhe von 75 Prozent der Brutto-Ausbildungsvergütung erhalten. "Eine Förderung erfolgt frühestens ab Inkrafttreten der Förderrichtlinie. Sie ist befristet auf Zeiten bis zum 31. Dezember 2020", heißt es im Papier.

Auch wer Auszubildende aus anderen Betrieben vollständig oder vorübergehend übernimmt, soll unter bestimmten Bedingungen bis maximal Ende Juni 2021 gefördert werden.

Vertreter der Regierungsparteien CDU, CSU und SPD hatten sich schon am 3. Juni im Grundsatz auf die Prämie verständigt.

Update, 14. Juni, 17.07 Uhr: Bayern für Ende von Corona-Pause bei Abschiebungen

Angesichts sinkender Corona-Infektionen rechnet Bayerns Innenminister Joachim Herrmann für die zweite Jahreshälfte mit der Wiederaufnahme von Abschiebeflügen. 

"Wir haben durch die Corona-Krise neue Rahmenbedingungen. De facto sind derzeit die Flüge eingestellt, da auch die Herkunftsländer wegen der Infektionsgefahr Rückführungen kaum akzeptieren", sagte der CSU-Politiker am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in München. 

Er gehe aber davon aus, dass sich das im zweiten Halbjahr wieder lockern werde. "Der Luftverkehr insgesamt wird ja wieder intensiviert." Von Mittwoch bis Freitag konferieren die Innenminister von Bund und Ländern in Erfurt.

Perspektivisch muss es aus Herrmanns Sicht auch wieder Abschiebungen nach Syrien geben. Bei der anstehenden Innenminister-Konferenz sei eine Verlängerung des Abschiebestopps zwar noch unvermeidbar. "Unserer Meinung nach müssen insbesondere Straftäter aber auch wieder nach Syrien zurückgeführt werden können", betonte er. 

"In Zukunft werden wir aber eine Differenzierung durchführen müssen. So muss etwa ein straffällig gewordener Syrer, der bekennender Anhänger des Assad-Regimes ist, auch wieder nach Damaskus gebracht werden können."

Update, 14. Juni, 15.55 Uhr: Mehr Beschwerden bei Schlichtungsstelle wegen abgesagter Flüge

Die Flugabsagen in der Corona-Krise sowie verzögerte Rückzahlungen haben zu einer Flut von Beschwerden bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) geführt. 

"In den letzten Wochen hat sich die Zahl der Schlichtungsanträge im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt bis verdreifacht", sagte SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe dem "Tagesspiegel" (Montag).

Allein in der ersten Juni-Woche habe die SÖP mehr als 800 Beschwerden bekommen. Davon richteten sich rund 650 gegen Fluggesellschaften. Im Vorjahreszeitraum seien es 345 Schlichtungsanträge gewesen, davon hätten sich 284 auf Luftverkehrsfälle bezogen.

Seit der Reisewarnung der Bundesregierung Mitte März hat die SÖP rund 4440 Beschwerden über Airlines erhalten - rund 1000 mehr als im Vorjahreszeitraum. 

Vor allem nach Ostern haben die Fallzahlen nach SÖP-Angaben deutlich zugenommen.

Wegen der Corona-Krise wurden zahlreiche Flüge abgesagt.
Wegen der Corona-Krise wurden zahlreiche Flüge abgesagt.  © Boris Roessler/dpa/Boris Roessler/dpa

Update, 14. Juni, 15.45 Uhr: Bayerns Innenminister will über Fans in Stadien ab Herbst sprechen

Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann hofft auf eine Rückkehr von Fußballfans in die Stadien ab Herbst. 

"Es wäre für die Stimmung sicher wünschenswert, wenn zumindest wieder einige Tausend Fans in die Stadien dürften", sagte der CSU-Politiker am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in München. Bei der anstehenden Konferenz der Innenminister in Erfurt und der nächsten Sportministerkonferenz gehe es um die Frage, wie es insgesamt mit dem Fußball weitergehe. Von Mittwoch bis Freitag konferieren die Innenminister von Bund und Ländern in Thüringen.

"Es wird darüber zu sprechen sein, inwieweit wir ab Herbst wieder schrittweise mit großen Abständen wenigstens wieder einige Zuschauer wieder in die Stadien lassen können, natürlich mit 1,5 Meter-Sicherheitsabstand in alle Richtungen", betonte Herrmann. 

Ob das schon zum Start der neuen Saison möglich sei, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Klar sei aber, dass dazu dann auch striktere und strengere Kontrollen gehörten.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 14. Juni, 14.35 Uhr: Quarantäne-Pflicht in Sachsen für Einreisende aus Risikogebieten

In Sachsen müssen künftig nur noch Menschen in eine zweiwöchige Quarantäne, wenn sie aus einem Corona-Risikogebiet einreisen. Das geht aus der am Sonntag veröffentlichten neuen Corona-Quarantäne-Verordnung des Freistaates hervor.

Danach sind nur Personen von der Quarantänepflicht befreit, die ein negatives Coronavirus-Testergebnis vorlegen können. Bislang mussten Einreisende aus allen Ländern außerhalb der EU, der Schweiz sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und Großbritannien in häusliche Isolation.

Die Einstufung eines Staates oder einer Region als Risikogebiet erfolge durch die Bundesregierung und werde durch das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlicht, heißt es in der Verordnung. Das RKI weist jedoch seit dem 10. April keine internationalen Risikogebiete oder besonders betroffenen Gebiete in Deutschland mehr aus. 

Die Krankheit Covid-19 sei inzwischen global verbreitet, ein Übertragungsrisiko bestehe daher sowohl in Deutschland als auch in einer unübersehbaren Anzahl von Regionen weltweit.

Gestrichen wurde der Passus, nach dem bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Pflegekräfte, Polizisten oder Richter von der Selbstisolation befreit sind. Weiterhin nicht in Quarantäne müssen zum Beispiel Erntehelfer, wenn sie mindestens 14 Tage lang "gruppenbezogen betriebliche Hygienemaßnahmen und Vorkehrungen zur Kontaktvermeidung außerhalb der Arbeitsgruppe" einhalten.

Die Verordnung war am Freitag von dem für Gesundheit zuständigen Ministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Dresden beschlossen worden. Sie gilt zunächst unbefristet.

Update, 14. Juni, 13 Uhr: Schulden aus Corona-Krise bis 2030 abbauen

Die CDU strebt an, den wegen der Corona-Krise erhöhten Schuldenstand innerhalb von höchstens zehn Jahren wieder abzubauen. "Im Jahr 2030 sollte die Staatsverschuldung wieder auf dem Stand der Vor-Corona-Zeit sein", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak dem "Handelsblatt". Man solle "so schnell wie möglich" wieder die schwarze Null, also einen Haushalt ohne Neuverschuldung, erreichen. Ähnlich hatte sich auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) geäußert.

Durch die Haushaltskonsolidierung in den vergangenen Jahren habe sich Deutschland «die Spielräume erarbeitet, um die uns heute andere Staaten beneiden», sagte Ziemiak. "Die Politik der schwarzen Null zahlt sich jetzt in der Krise aus."

Steuererhöhungen zur Finanzierung der Krisenkosten lehnte er ab. "Solche Ideen gehen in die völlig falsche Richtung. Steuererhöhungen wären politisch das falsche Signal und ökonomisch fatal."

SPD-Fraktionsvize Achim Post kritisierte die CDU-Forderung. "Anders als Herr Ziemiak meint, brauchen wir im Moment sicher keine Theoriedebatten über eine Rückkehr zur Politik der schwarzen Null", sagte Post am Samstag. Niemand könne derzeit absehen, welche weiteren Anstrengungen diese Krise noch erfordere. "Kluges politisches Handeln sollte in dieser Lage daher weder das Geld zum Fenster herauswerfen noch sich selbst durch willkürlich gesteckte Sparziele notwendige Handlungsspielräume für die Zukunft verbauen", mahnte Post.

Der frühere SPD-Vizechef Ralf Stegner sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn jetzt an der falschen Stelle gespart wird, dann fliegen uns die Folgekosten der Corona-Pandemie erst recht um die Ohren. Und das muss auch allen klar sein, die jetzt mit Verweis auf die Schulden Generationengerechtigkeit anmahnen."

Anfang Juni hatte sich die Koalition aus Union und SPD nach langen Verhandlungen auf ein 130 Milliarden schweres Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Corona-Krise geeinigt. Die Kosten der Krise sind insgesamt aber weit höher. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln schätzt die Finanzlücke auf über 400 Milliarden Euro bei Bund, Ländern und Gemeinden.

Update, 14. Juni, 12.20 Uhr: Wegen Corona: Fußballvereine verlieren 150 Millionen Euro TV-Geld

Die erste Corona-Rechnung, die den 36 Profivereinen von der Finanz-Kommission der Deutschen Fußball Liga (DFL) am vergangenen Freitag zugestellt wurde, weist ein dickes Minus aus. Die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga verlieren in dieser Saison allein aus den nationalen Übertragungsrechten 150 Millionen Euro an TV-Geldern - und müssen mit weiteren Einbußen rechnen.

Nach Informationen des "Kicker" fließen in der Spielzeit 2019/20 von den nationalen Medienpartnern nur 1,2 Milliarden Euro statt der geplanten 1,35 Milliarden Euro. Die Verluste für die Vereine könnten sich sogar noch erhöhen, weil einige internationale Partner ihren Zahlungsverpflichtungen in der Corona-Krise nicht nachgekommen sind. Daher droht bei der Auslandsvermarktung ein zusätzliches Minus von 60 Millionen Euro.

Bei einem Abbruch der Saison, die Mitte Mai nach zweimonatiger Unterbrechung fortgesetzt worden war, hätten die 36 Erst- und Zweitligisten insgesamt bis zu 750 Millionen Euro verloren. Auch wenn dieses Schreckensszenario abgewendet wurde, hatte die DFL die Vereine bereits im April dazu aufgefordert, ihre wirtschaftlichen Prognosen anzupassen. Dies hätten einige Clubs bisher immer noch nicht getan, mahnte die Finanz-Kommission in ihrem Schreiben.

In der kommenden Saison steht wieder eine Liquiditätsprüfung an, die wegen der Corona-Krise zuletzt ausgesetzt worden war. Die Vereine müssen die entsprechenden Unterlagen bis zum 15. September bei der DFL einreichen.

Durch die Corona-Krise gehen den Bundesligisten und Zweitligisten mehr als 150 Millionen Euro TV-Geld flöten. (Symbolbild)
Durch die Corona-Krise gehen den Bundesligisten und Zweitligisten mehr als 150 Millionen Euro TV-Geld flöten. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Noch nicht geflossen ist die letzte TV-Rate für diese Saison in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro. Diese soll nach dem letzten Spieltag am 27./28. Juni ausgeschüttet werden, vorbehaltlich des "Zahlungsverhaltens der Partner".

Nachdem der Bundesliga-Spielbetrieb wegen der Corona-Krise unterbrochen war, hatte es Probleme mit der Auszahlung der TV-Gelder gegeben. Ende April hatte sich die DFL nach Aussagen ihres Geschäftsführers Christian Seifert mit "fast allen" Medienpartnern auf eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien geeinigt. Nur Eurosport stieg aus seinem Vertrag aus. Ende April flossen dann zunächst 51 Millionen Euro an die Vereine.

Wegen der weiter unklaren Lage haben die Finanzplaner der DFL die Gewinnerwartung für die Saison 2020/21, die voraussichtlich am 11. September beginnen soll, bereits leicht nach unten korrigiert - von 1,27 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Denn noch ist völlig offen, ob nach den bisherigen Geisterspielen in der Corona-Krise wieder Zuschauer in die Stadien dürfen.

Nach Informationen des "Kicker" hat die Finanz-Kommission der DFL die Vereine daher darauf hingewiesen, dass zu prüfen sei, "ob für unterjährig eintretende Entwicklungen eine Risikovorsorge zu bilden ist sowie ggf. weitere Kosten für evtl. notwendige Konzepte (wie das Hygienekonzept) zur Sicherung des Spielbetriebs für Bundesliga und 2. Bundesliga zu berücksichtigen sind".

In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die Corona-Krise auch Auswirkungen auf die Medienrechte für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 haben wird. Derzeit ist der TV-Poker in vollem Gang, am 22. Juni wird die DFL auf einer Mitgliederversammlung das Ergebnis bekanntgeben. Bei der bislang letzten Auktion 2016 hatte die Branche die Rekordsumme von insgesamt 4,64 Milliarden Euro für vier Jahre erzielt.

Update, 14. Juni, 12 Uhr: 500 Eisenbahnwaggons werden zu Corona-Krankenhäusern

500 Eisenbahnwaggons sollen in Indiens Hauptstadt Neu Delhi zu mobilen Corona-Krankenhäusern mit bis zu 8000 Betten umgebaut werden. Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, sollen zudem künftig dreimal so viele Tests auf das Coronavirus durchgeführt werden wie bisher.

Neu Delhi ist zuletzt zu einem der größten Ausbreitungsherde in Indien geworden. Innerhalb von zwei Tagen wurden 2000 neue Infektionen mit Sars-CoV-2 verzeichnet. Auch in den Städten Mumbai und Ahmedabad verbreitet sich das Virus weiterhin schnell.

Insgesamt wurden in der indischen Hauptstadt fast 39.000 Corona-Fälle gezählt. Die Behörden befürchten, dass diese Zahl bis Mitte Juli auf bis zu eine halbe Million steigen könnte, sollte die Ausbreitung nicht eingedämmt werden. 1271 Menschen starben bisher. Die indische Bundesregierung hat der Stadt zugesagt, unter anderem Sauerstoffflaschen und Beatmungsgeräte im Kampf gegen die Pandemie zur Verfügung zu stellen.

Update, 14. Juni, 11.45 Uhr: Lauterbach warnt vor "Unteilbar"-Demos: Ideale Bedingungen für Virus-Verbreitung!

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor den bundesweiten "Unteilbar"-Demonstrationen an diesem Sonntag vor einer massenhaften Ansteckung mit dem Coronavirus gewarnt. "Die Abstände werden im Zweifel nicht eingehalten, da wird gerufen und skandiert auf engem Raum – das sind ideale Bedingungen für eine Verbreitung des Virus durch Superspreader", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). 

Das Ziel, ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung sowie für Klimaschutz und Gleichberechtigung zu setzen, teile er. Doch Berlin, wo die größte Demonstration erwartet wird, riskiere, "die erste Stadt in Deutschland mit großen Corona-Hotspots" zu werden.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) warnte im "Tagesspiegel": "Wir müssen uns weiter gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung starkmachen. Wir müssen am Wochenende und auch in den kommenden Wochen aber weiter rücksichtsvoll sein und aufeinander achtgeben." Man dürfe das Erreichte nicht verspielen.

Das Bündnis "Unteilbar" will ab 14 Uhr eine neun Kilometer lange Menschenkette Berlin Brandenburger Tor bilden. Wegen der Corona-Pandemie sollen die Menschen Mund-Nasen-Schutz tragen und Abstand halten.

Die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, gilt im Freien als geringer als im Innenraum - wenn Abstand eingehalten und Mundschutz getragen wird. Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) empfiehlt außerdem, still zu demonstrieren: Beim Schreien fliegen demnach viele Tröpfchen und kleine Luftteilchen entstehen, die weit fliegen könnten.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 14. Juni, 11.30 Uhr: Angst vor neuer Coronavirus-Welle: "Kriegszustand" nach Ausbruch in Peking

Nach dem größten Ausbruch des Coronavirus seit vielen Wochen in Peking geht die Angst vor einer neuen Welle von Infektionen um. Bei einem Krisentreffen wurden die Behörden der chinesischen Hauptstadt aufgefordert, in den "Kriegszustand" zu gehen, um einen zweiten Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 zu verhindern. Dutzende neue Ansteckungen wurden seit Freitag auf einem riesigen Großmarkt festgestellt, über den der größte Teil der frischen Nahrungsmittel für die mehr als 20 Millionen Einwohner Pekings geliefert wird.

Das neu entdeckte Virus ist nach einer vorläufigen Sequenzierung des Genstamms anders als der Typ, der das Land vorher heimgesucht hat, wie Zeng Guang, Epidemiologe des Gesundheitsamtes nach Angaben der "Global Times" vom Sonntag berichtete. 

Die Ergebnisse sollen mit Analysen aus anderen Länder verglichen werden, um die Herkunft zu ermitteln. Das Virus wurde bis zu einem Hackbrett auf dem Xinfadi-Großmarkt zurückverfolgt, auf dem importierter Lachs verarbeitet worden war. China importiert Lachs aus mehreren Ländern wie Norwegen, Chile, Australien, Kanada und von den Färöer-Inseln.

China hatte die Lungenkrankheit schon weitgehend im Griff. Die nationale Gesundheitskommission meldete aber allein am Samstag landesweit 57 bestätigte Infektionen. Es ist die höchste Zahl seit April. 36 wurden in Peking festgestellt, davon 27 in Verbindung mit dem Markt. Es ist geplant, rund 10.000 Händler und Mitarbeiter auf das Virus zu testen. Bei ersten 500 Tests wurden am Samstag schon 45 Infektionen entdeckt, die zunächst aber als asymptomatisch eingestuft wurden und damit nicht in der landesweiten Statistik aufgeführt werden.

Der Xinfadi-Markt im südwestlichen Stadtviertel Fengtai liefert rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der Hauptstadt. Er ist der größte in Peking und hat eine Fläche von 112 Hektar - umgerechnet rund 150 Fußballfelder. Nach der Schließung soll der Markt «gründlich» desinfiziert werden. Im Umfeld wurden elf Wohnviertel abgeriegelt sowie neun Kindergärten und Grundschulen zugemacht. Auch wurden sechs weitere Märkte geschlossenExperten warnten, dass die Versorgung der Hauptstadt mit Lebensmitteln beeinträchtigt werden dürfte.

Seit Wochen meldet China täglich nur noch eine Handvoll Infektionen - meist unter heimkehrenden Chinesen aus dem Ausland. Insgesamt sind in China mehr als 83.000 Corona-Infektionen offiziell bestätigt. 4634 Menschen starben. Nach dem neuen Ausbruch auf dem Markt wurden in Peking sofort wieder alle Vorsichtsmaßnahmen verschärft. Die Hauptstadt war schon seit Beginn der Pandemie in Wuhan in Zentralchina vor einem halben Jahr besonders geschützt und stärker als andere Städte vom Rest des Landes abgeschottet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren gerade erst gelockert worden.

Polizisten halten vor den barrikadierten Eingängen des Xinfadi-Großmarktes Wache. Auf einem Großmarkt der chinesischen Hauptstadt wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt.
Polizisten halten vor den barrikadierten Eingängen des Xinfadi-Großmarktes Wache. Auf einem Großmarkt der chinesischen Hauptstadt wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

Peking habe jetzt einen "wichtigen Test" im Kampf gegen die Lungenkrankheit zu bestehen - den größten seit einer Phase der Ruhe im Land, sagte der Epidemiologe Zeng Guang vom nationalen Gesundheitsamt der "Global Times". Tianjin und andere angrenzende Städte und Gemeinden in der Provinz Hebei sowie Stadtviertel der Hauptstadt forderten Bewohner auf, sich umgehend zum Corona-Test zu melden, wenn sie jüngst auf dem Xinfadi-Markt oder den sechs anderen geschlossenen Märkten in Peking waren.

Wie weit die Infektionen gehen, lässt sich noch schwer abschätzen. Unter den Infizierten ist auch der Fahrer eines Shuttle-Busses des Pekinger Flughafens. Er habe den Xinfadi-Großmarkt am 3. Juni besucht, sich danach unwohl gefühlt und am Freitag Fieber bekommen, so das Blatt. Er habe drei Krankenhäuser aufgesucht, bis bei ihm schließlich Covid-19 diagnostiziert worden sei.

Der Covid-19-Krisenstab der Hauptstadt kündigte an, die Kontrolle von Fracht und Reisenden bei der Einreise verschärfen zu wollen, um eine weitere Einschleppung des Virus zu verhindern. China vergibt seit März ohnehin keine normalen Visa mehr an Ausländer und beschränkt die Einreise heimkehrender Chinesen. Internationale Flüge sind sehr begrenzt. Auch werden Corona-Tests sowie 14 Tage Quarantäne verlangt.

Jetzt sollen auch die Tests ausgeweitet werden. Peking hat 98 Labors, die eine Kapazität von mehr als 90.000 Tests pro Tag haben, berichtete ein Sprecher der städtischen Gesundheitskommission der "China Daily" zufolge. "Es wird genug sein, um den Bedarf zu decken." In der Elf-Millionen-Metropole Wuhan, wo das Virus Anfang Dezember erstmals entdeckt worden war, hatten die Behörden in der zweiten Maihälfte fast zehn Millionen Menschen getestet. Dabei waren nur noch 300 asymptomatische Fälle entdeckt worden.

Schon in Wuhan wurde ein Markt mit Meeresfrüchten, wo auch wilde Tiere verkauft worden waren, als möglicher Ursprung des Ausbruchs der Lungenkrankheit Covid-19 verdächtigt, die sich seither in der ganzen Welt ausbreitet. Mehr als sieben Millionen Infektionen sind weltweit gezählt worden, mehr als 400.000 Menschen sind gestorben.

Update, 14. Juni, 11.11 Uhr: Corona-Warn-App startet am Dienstag

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird am Dienstag vorgestellt und freigeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag in Berlin. Letzte Tests seien gut verlaufen, hieß es.

Mit der App sollen die Corona-Infektionsketten besser erkannt werden. Sie soll dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark zunimmt.

Nach weiteren Informationen soll die App von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Innenminister Horst Seehofer (CSU), Vertretern der an der Entwicklung beteiligten Unternehmen T-Systems und SAP sowie Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) vorgestellt werden.

Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die Warn-App installieren wollen oder nicht. Die App kann auch nachträglich wieder deaktiviert oder deinstalliert werden.

Die App misst über den Kurzstreckenfunk Bluetooth, ob sich Anwender der App über einen Zeitraum von 15 Minuten oder länger näher als ungefähr zwei Meter gekommen sind. Dabei werden stoßweise alle zweieinhalb bis fünf Minuten anonymisierte Identifikationsnummern übertragen. Der Ort der Begegnung wird dabei nicht erfasst. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und diese Information in der App geteilt, werden die anderen Anwender informiert, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.

Bei der App wurde ein mehrstufiges Datenschutzkonzept umgesetzt. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber lobte es als «datenschutzfreundliche Lösung». Grüne und Linke hatte darüber hinaus eine eigene gesetzliche Grundlage für die App gefordert, um Diskriminierungen bei Alltagsgeschäften für Menschen zu verhindern, die die App nicht einsetzen wollen.

Die Funktionsweise der Corona-Warn-App.
Die Funktionsweise der Corona-Warn-App.  © Grafik: dpa/A. Zafirlis/F. Bökelmann

Update, 14. Juni, 10.35 Uhr: Erst knapp jede dritte Schutzmaske in Deutschland eingetroffen

Von den gut zwei Milliarden von der Bundesregierung gekauften Schutzmasken sind laut einem Medienbericht erst rund 600 Millionen in Deutschland eingetroffen. Das habe das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitgeteilt, berichtet die "Welt" (Samstag). 

Auch von diesen 600 Millionen Masken sei ein Teil noch nicht an die Empfänger - die Bundesländer sowie Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen - ausgeliefert worden. "Ein größerer Teil" befinde sich noch in der Qualitätsprüfung in Depots des Bundes. Rund 1,5 Milliarden Masken müssten bis zum Herbst noch, überwiegend aus China, angeliefert werden.

Das Bundesgesundheitsministerium betonte, dass es aktuell keine Engpässe gebe. "Es gibt momentan genug Masken", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Bei mehreren Kassenärztlichen Vereinigungen sind die Maskenlager voll." 400 Millionen der zwei Milliarden Schutzmasken sollten bis Ende Juni an das Gesundheitsweisen ausgeliefert werden. 

Die übrigen 1,6 Milliarden Masken sollten wie von der Bundesregierung bereits beschlossen, die Basis für eine noch aufzubauende nationale Reserve bilden. "So sind wir in der akuten wie für künftige Pandemien noch besser gerüstet", sagte der Sprecher.

Ende Mai hatte das Bundesgesundheitsministerium erklärt, Kassenärztliche Vereinigungen und Länder seien durch das Ministerium bislang mit etwa 400 Millionen Masken versorgt worden. Damals hieß es, seit Anfang März habe der Bund mehr als 500 Millionen Schutzmasken beschafft. Knapp 130 Millionen Schutzmasken befänden sich "in der Qualitätskontrolle". Es habe sich gezeigt, dass etwa 20 Prozent, also ein Fünftel der gelieferten Ware, mangelhaft gewesen sei, weswegen es einen "sorgfältigen, dreistufigen Qualitätssicherungsprozess" gebe.

Atemschutzmasken (partikelfiltrierende Halbmasken) der Schutzklasse FFP2 (r) und FFP3.
Atemschutzmasken (partikelfiltrierende Halbmasken) der Schutzklasse FFP2 (r) und FFP3.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 14. Juni, 10.10 Uhr: Noch keine Corona-Anpassungen bei Asylheimen nach RKI-Hinweisen

Die Bundesregierung hat noch keine praktischen Konsequenzen aus den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zum Umgang mit Covid-19 in Asylunterkünften gezogen. Das RKI habe den Entwurf Ende April vorgelegt, schreibt das Bundesinnenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Beratungen mit den Gesundheitsbehörden und Innenministerien der Länder dauerten demnach an.

Jelpke forderte ein schnelles Umsteuern. "Dezentrale Unterbringung statt Massenlager ist das Gebot der Stunde. Es darf keinen Gesundheitsschutz zweiter Klasse für Geflüchtete geben." Wie das RKI in einer Fassung von Anfang Mai schreibt, ist das Übertragungsrisiko in Gemeinschaftsunterkünften "besonders hoch, da hier viele Menschen auf engem Raum zusammen leben und Wohn-, Ess- und Sanitärräume gemeinsam nutzen."

Das Institut empfiehlt unter anderem, Risikopersonen und Angehörige präventiv und spätestens mit Auftreten eines Falls separat unterzubringen. Auch sollten sich möglichst wenig Menschen ein Zimmer teilen. "Idealerweise sollte eine Einzelzimmerunterbringung angestrebt werden", heißt es. Auch innerhalb des Gebäudes müssten 1,5 Meter Abstand zueinander und Kontaktreduzierung möglich sein.

Ganze Unterkünfte sollten nicht unter Quarantäne gestellt werden. "Durch eine Massenquarantäne wird eine vermeidbar hohe Exposition mit daraus resultierenden Risiken für alle BewohnerInnen in Kauf genommen, die den RKI-Empfehlungen zu Infektionsschutzmaßnahmen widerspricht."

Im April hatten sich in einer Unterkunft in Unterfranken 89 Bewohner und 16 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Ein Armenier mit schweren Vorerkrankungen starb. Die Einrichtung mit 600 Bewohnern in Geldersheim stand unter Quarantäne.

Update, 14. Juni, 9.55 Uhr: Italiens Fußballverband will im Juli Spiele mit Fans

Der italienische Fußballverband FIGC strebt schon im Juli Spiele mit Zuschauern an. "Ich wünsche mir Anfang Juli (...), die erste Woche, spätestens Mitte Juli", sagte FIGC-Präsident Gabriele Gravina dem Sender Radio Deejay am Samstagabend. "Das würde bedeuten, dass (...) das Land diese besonders dunkle Zeit überwunden hat."

Am Freitag und Samstag liefen nach rund drei Monaten Corona-Sperre die ersten Partien im Pokal. Am Mittwoch steht das Pokalfinale Juventus Turin gegen den SSC Neapel an. Am 20. Juni nimmt die Serie A wieder die Saison auf. Allerdings spielen die Mannschaften ohne Publikum in den Stadien.

Update, 14. Juni, 9.40 Uhr: Bieten zugelassene Lebendimpfstoffe einen Schutz vor Covid-19?

Weltweit wird intensiv nach einem Impfstoff geforscht, der gezielt vor dem Coronavirus Sars-CoV-2 schützen soll. Bis es den gibt, könnten möglicherweise bereits existierende Lebendimpfstoffe einen gewissen Schutz gegen eine Infektion bieten, glauben Forscher.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.  

Eine Frau bekommt eine Impfung. (Archivbild)
Eine Frau bekommt eine Impfung. (Archivbild)  © dpa/Carsten Rehder

Update, 14. Juni, 8.37 Uhr: Kanzleramtschef Braun warnt vor Reise-Risiken

Kanzleramtsminister Helge Braun hat vor den Infektionsgefahren durch die bevorstehende Reisesaison gewarnt. "Wenn Urlaubsrückkehrer aus einem Hotspot sich in ganz Deutschland verteilen würden und wir die Infektionsketten nicht erkennen könnten: Dann kommen wir sehr schnell wieder in eine Situation, in der wir bundesweite Maßnahmen ergreifen müssten", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 

Es sei jedoch die "Top Priorität" der Regierung, dass so etwas nicht wieder geschehe. Dazu dient nach Brauns Worten auch die Corona-Warn-App, die in den nächsten Tagen vorgestellt werden soll. Damit können Kontaktpersonen automatisch benachrichtigt werden, wenn ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet wird.

Helge Braun, Chef des Kanzleramtes, warnt vor den Reiserisiken.
Helge Braun, Chef des Kanzleramtes, warnt vor den Reiserisiken.  © Oliver Killig/ZB/dpa

Update, 14. Juni, 7.32 Uhr: Schüler erhalten ihr Abschlusszeugnis im Autokino

Der Coronakrise zum Trotz haben die Absolventen der Internationalen Schule in Hannover eine Abschlussfeier bekommen. In einem Autokino am Rande der Innenstadt erhielten die etwa 50 Schülerinnen und Schüler am Samstag ihre Zeugnisse. Es sei "eine würdige, und wohl auch sehr außergewöhnliche Graduation-Zeremonie" gewesen, sagte Stefan Handwerker, Business Director der Schule.

Zum Schluss standen alle Absolventen in dunkelroten Roben mit Abstand zueinander auf der Bühne. Sie durften ihre Hüte nicht hochwerfen, wie es angelsächsische Tradition ist, aber immerhin schwenken. In etwa 120 Autos voller Gäste wurde begeistert gehupt, wie eine Sprecherin sagte. "Auch das Wetter hat gehalten."

Die Internationale Schule Hannover Region (ISHR) liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Autokinos. An der ISHR werden mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Nationen vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse unterrichtet.

Update, 14. Juni, 7 Uhr: Nachfrage nach Tieren aus Heimen in Corona-Krise gestiegen

In der Corona-Krise haben Menschen in Deutschland vermehrt Haustiere aus Tierheimen angefragt. Einige Heime hätten in den letzten Wochen sehr viele Anfragen erhalten, teilte der Deutsche Tierschutzbund mit. Das Berliner Tierheim bekam während der Krise beispielsweise an einem Wochenende 500 E-Mails. "Das ist vorher noch nie passiert", sagte die Sprecherin des Tierheims, Annette Rost.

In Köln ist ebenfalls eine gestiegene Nachfrage zu beobachten. "Bei Kaninchen zum Beispiel war es so, dass viele Menschen durch Corona Zeit hatten, endlich das schon lange geplante Gehege im Garten zu bauen und Tiere dann aufzunehmen", erklärte die erste Vorsitzende des örtlichen Tierschutzvereins, Anne Kolditz.

Der Deutsche Tierschutzbund führt die höhere Nachfrage auf die besonderen Umstände seit dem Ausbruch der Pandemie zurück. "Unsere Tiere fühlen mit uns, leisten uns Gesellschaft, lenken uns ab und spenden Trost", sagte Sprecherin Lea Schmitz.

Update, 14. Juni, 6.54 Uhr: Schauffele führt bei Golf-Turnier in Texas ohne Zuschauer

Golfprofi Xander Schauffele (26) hat beim ersten Turnier der PGA Tour nach der dreimonatigen Corona-Pause nach drei Tagen die Führung übernommen. Der 26-jährige Amerikaner spielte bei der Charles Schwab Challenge im texanischen Fort Worth am Samstag (Ortszeit) eine 66er-Runde und liegt mit insgesamt 197 Schlägen im Colonial Country Club nun knapp vorn. 

Direkt dahinter folgt ein Quintett, das vor der Schlussrunde nur einen Schlag mehr benötigte: Die vier Amerikaner Gary Woodland (36), Justin Thomas (27), Collin Morikawa (23) und Jordan Spieth (26) sowie Branden Grace (32) aus Südafrika.

Deutschlands Golf-Idol Bernhard Langer (62) war auf dem Par-70-Kurs nach zwei Tagen am Cut gescheitert und vorzeitig ausgeschieden. Bis auf Tiger Woods (44) schlug fast die komplette Welt-Elite beim mit 7,5 Millionen Dollar dotierten Turnier ab: 16 Spieler der Top 20 der Weltrangliste waren am Start.

Ein 37 Seiten starkes Rückkehr-Konzept regelt den Betrieb auf der lukrativen US-Tour nach der Corona-Pause. Die Spieler und deren Caddies werden mehrfach auf das Coronavirus getestet, die Hygienemaßnahmen sind stark erhöht und Zuschauer dürfen nicht auf den Golfplatz.

Golfprofi Xander Schauffele (26).
Golfprofi Xander Schauffele (26).  © dpa/AP/David J. Phillip

Update, 14. Juni, 6.40 Uhr: Lehrerverband: Lehrer einmal pro Woche auf Coronavirus testen

Wenn die Schulen nach den Sommerferien wie geplant wieder komplett öffnen, sollten Lehrer nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes einmal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden. "Wir setzen auf regelmäßige wöchentliche Tests von Lehrkräften, auch wenn keine Krankheitssymptome vorliegen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger (65) der Deutschen Presse-Agentur.

Forderungen nach Tests für Lehrer und auch Schüler hatten verschiedene Verbandsvertreter aus dem Bildungsbereich bereits gestellt. In den Bundesländern gibt es unterschiedliche Pläne. So will beispielsweise Brandenburg Lehrkräften und Kitapersonal anbieten, sich für zunächst drei Monate alle zwei Wochen testen zu lassen. Andere Länder planen stichprobenartige Tests.

Ob Stichproben genügten, hänge vom Infektionsgeschehen im jeweiligen Bundesland ab, sagte Meidinger. Als "absolut wichtig und sinnvoll" bezeichnete er Pläne Schleswig-Holsteins, spezielle Einsatzteams bereitzustellen, die im Falle von Coronainfektionen an Schulen "ganz schnell alle Kontaktpersonen testen". "Ziel sollte das frühzeitige Erkennen von Superspreading-Ereignissen sein", wie es das bereits an Schulen in Frankreich oder Israel gegeben habe.

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK), die am Donnerstag (18. Juni) turnusgemäß zu einer Videokonferenz zusammenkommt, forderte der Präsident des Lehrerverbandes auf, ein neues, detailliertes Hygienekonzept für die angestrebten vollständigen Schulöffnungen ohne Abstandsregeln nach dem Sommer vorzulegen. Schulträger und Schulen müssten genügend Vorlauf haben, um die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.

Die Minister wollen bei ihrer Konferenz mit Experten darüber beraten, wie der geplante Regelbetrieb nach den Sommerferien praktisch aussehen könnte. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und amtierende KMK-Präsidentin Stefanie Hubig (51, SPD) hatte für ein Ende der 1,5-Meter-Abstandsregel an den Schulen plädiert.

Update, 14, Juni, 6.08 Uhr: Trendforscher sieht bleibende Verhaltensänderungen durch Corona

Die Corona-Pandemie hat neue Verhaltensweisen hervorgebracht, die nach Experteneinschätzung vielfach von Dauer sein werden. "Diese Krise ist ja nicht nur ein kurzer Einbruch", sagte Trendforscher Matthias Horx (65) der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. 

Sie habe uns im Alltagsleben zu anderen Dingen gezwungen, "die wir dann aber vielleicht sogar ganz interessant fanden". Bei einem Teil der Menschen erwartete Horx bleibende Veränderungen in ihrem Verhalten. "Wir haben ja auch geübt: Wir haben zum Beispiel mehrere Monate lang anders kommuniziert. Wenn man Dinge übt, dann behält man sie auch bei."

Die Krise mit ihren Ein- und Beschränkungen habe viele Menschen auf sich selbst zurückgeworfen und eine "Erfahrung der Selbstbegegnung" ausgelöst, sagte Horx weiter. Dazu gehöre auch, über eigene Werte nachzudenken: "Was ist wichtig für mich im Leben? Auf was möchte ich in Zukunft weiter verzichten?" Viele Menschen merkten, dass sie ihr Konsum- und Kommunikationsverhalten gerne verändern möchten. "Nicht alle werden das schaffen, aber ein Teil eben doch."

Trendforscher Matthias Horx (65). (Archivbild)
Trendforscher Matthias Horx (65). (Archivbild)  © dpa/Gregor Fischer

Update, 14. Juni, 5.32 Uhr: Bieten zugelassene Lebendimpfstoffe Kreuzschutz vor Covid-19?

Weltweit wird intensiv nach einem Impfstoff geforscht, der gezielt vor dem Coronavirus Sars-CoV-2 schützen soll. Bis es den gibt, könnten möglicherweise bereits existierende Lebendimpfstoffe einen gewissen Schutz gegen eine Infektion bieten, glauben Forscher. Denn gerade Lebendimpfstoffe, die funktionsfähige, aber abgeschwächte Erreger enthalten, lösen eine besonders robuste Antwort des Immunsystems aus.

"Bisherige Studien konnten Hinweise erbringen, dass diese Impfstoffe einen Effekt über ihre erregerspezifische Wirkung hinaus haben und den Schutz vor anderen Krankheiten erhöhen können", schreiben die Experten Melanie Brinkmann (46) aus Braunschweig, Eva Kaufmann aus Montreal und Thomas Mertens (70) aus Ulm in einer gemeinsamen Antwort auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Eine solche Stimulierung bewirke langanhaltende Veränderungen in Immunzellen oder deren Vorläuferzellen, die zu einer erhöhten Funktionsbereitschaft der Körperabwehr führten, betont die Immunologin Eva Kaufmann von der McGill University in Montreal. Ob dies auch einen gewissen Schutz vor dem Coronavirus biete, müssten nun Studien prüfen, betonen die drei Forscher.

Update, 14. Juni, 4.46 Uhr: 247 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 247 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186.269 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Sonntagmorgen meldete (Datenstand 14. Juni, 0 Uhr).

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag knapp über der kritischen Marke von 1,0 bei 1,02 (Datenstand 13. Juni, 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 0,87 gelegen.

Update, 14. Juni, 4.21 Uhr: Frontex: Zahl der unerlaubten Grenzübertritte steigt wieder stark an

Nach einem deutlichen, coronabedingten Rückgang im April ist die Zahl der Flüchtlinge Richtung Europäische Union wieder stark angestiegen. Im Mai gab es auf den Hauptmigrationsrouten in Europa fast 4300 unerlaubte Grenzübertritte, fast dreimal so viel wie im Vormonat, wie die Funke Mediengruppe unter Berufung auf die in Warschau angesiedelte EU-Grenzschutzagentur Frontex berichtete. Im April waren die Zahlen im Zuge der Corona-Pandemie auf ein Rekordtief gesunken.

Update, 14. Juni, 3.15 Uhr: Urlaubsreisen in Europa ab Montag wieder möglich

Die Schlagbäume in Europa gehen hoch für Urlauber. Die meisten Staaten lassen wieder Touristen ins Land, zugleich endet am Montag die deutsche Reisewarnung voraussichtlich für 27 europäische Länder. Spanien - das Urlaubsland Nummer eins der Bundesbürger im Ausland - öffnet zwar erst ab 1. Juli seine Grenzen. Doch bis zu 10.900 Menschen aus Deutschland sollen im Rahmen eines Tests ab Montag nach Mallorca und auf die anderen Balearen-Inseln fliegen dürfen.

Flughäfen, Airlines und Reiseveranstalter haben sich mit Hygiene- und Sicherheitskonzepten auf den Neustart vorbereitet. Lufthansa hat das Angebot hochgefahren. Eine riesengroße Reisewelle ist allerdings nicht zu erwarten, auch weil die meisten Flugreisen großer Veranstalter erst im Laufe der Woche oder Anfang Juli beginnen.

Das Kabinett hatte beschlossen, die weltweite Reisewarnung für Touristen für 31 europäische Länder aufzuheben, für die vier Staaten Spanien, Schweden, Norwegen und Finnland wird das voraussichtlich aber noch nicht am Montag geschehen.

Für die 27 anderen Länder gibt es dann ausführliche Hinweise, in denen über die landesspezifischen Risiken informiert wird. Das kann auch bedeuten, dass von touristischen Reisen abgeraten wird. Zum Beispiel bei Großbritannien soll das der Fall sein, solange dort noch eine 14-tägige Quarantänepflicht für alle Einreisenden besteht.

Für mehr als 160 Länder besteht die Reisewarnung weiter - vorerst auch für das bei Bundesbürgern beliebte Urlaubsland Türkei.

Warnschilder stehen an den Eingangstüren des Terminals am Flughafen Frankfurt.
Warnschilder stehen an den Eingangstüren des Terminals am Flughafen Frankfurt.  © dpa/Boris Roessler

Update, 14. Juni, 2.07 Uhr: Zwei positive Corona-Tests in der Premier League

Bei der letzten Testrunde vor dem Re-Start der Premier League am 17. Juni ist auch bei einem Fußballprofi von Norwich City ein positives Ergebnis festgestellt worden. Das teilte der Verein am Samstagabend mit, ohne den Namen des Spielers zu nennen. 

Insgesamt gab es zwei positive Coronavirus-Tests. Der Spielbetrieb in der höchsten englischen Liga ruht seit dem 13. März wegen der Corona-Pandemie. Am kommenden Mittwoch will die Premier League ihre Saison fortsetzen.

Alle Spieler und Mitarbeiter der 20 Clubs waren zweimal wöchentlich auf Covid-19 getestet worden. Nach der letzten Untersuchung (11. und 12. Juni) gab es 16 positive Fälle - bei insgesamt 8687 Corona-Tests. Der Norwich-Profi muss jetzt eine siebentägige Quarantäne antreten und danach erneut getestet werden.

Update, 14. Juni, 0.03 Uhr: Fast 200.000 Zurückweisungen bei Corona-Grenzkontrollen

Die Bundespolizei hat bei den coronabedingten Grenzkontrollen bis zum 11. Juni rund 196.000 Zurückweisungen ausgesprochen. Die Zahl nannte Bundesinnenminister Horst Seehofer (70) der "Bild am Sonntag". Seit dem 16. März seien 6000 Beamte täglich im Einsatz gewesen. 

Der CSU-Politiker sprach von einem der "schwierigsten Einsätze" der Bundespolizei. Der Innenminister lobte die Beamten für ihr "umsichtiges Handeln in dieser Ausnahmesituation". Dafür gebühre allen Polizistinnen und Polizisten der Dank der gesamten Bundesregierung.

In der Nacht zum Montag enden um Mitternacht die in der Corona-Pandemie eingeführten Kontrollen an der deutschen Grenze.

Bundespolizisten führen am bayerischen Grenzübergang Freilassing zwischen Deutschland und Österreich Grenzkontrollen durch. (Archivbild)
Bundespolizisten führen am bayerischen Grenzübergang Freilassing zwischen Deutschland und Österreich Grenzkontrollen durch. (Archivbild)  © dpa/Peter Kneffel

Update, 14. Juni, 0.01 Uhr: Braun räumt Versäumnisse bei Entwicklung der Corona-Warn-App ein

Kanzleramtschef Helge Braun (47) hat Versäumnisse bei der Entwicklung der Corona-Warn-App eingeräumt. "Aus heutiger Sicht hätten wir die Entscheidung, die Unternehmen mit der technischen Umsetzung der Corona-App zu betrauen, zehn Tage früher treffen sollen", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". Braun sprach auch von Differenzen im ursprünglichen Projektteam, die einen schnellen Erfolg verhindert hätten.

Der digitalpolitische Sprecher der SPD, Jens Zimmermann (38), sagte der "Welt am Sonntag", die App hätte "sicherlich zwei bis drei Wochen früher zur Verfügung stehen können, hätten sich Gesundheitsminister Spahn und das Kanzleramt von vornherein auf den sogenannten dezentralen Ansatz verständigt, wie von vielen Experten gefordert." 

Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz (49) forderte ein Gesetz, dass die Freiwilligkeit der Nutzung der App und die Anonymität der erhobenen Daten garantiert. Noch vor der Sommerpause werde seine Fraktion einen Gesetzesvorschlag im Bundestag vorlegen.

Der FDP-Digitalpolitiker Manuel Höferlin (47) hält ein Gesetz hingegen für "obsolet", Befürchtungen um einen möglichen Nutzungszwang seien mit dem geltenden Recht unvereinbar. Kanzleramtschef Braun hatte am Donnerstag in der ZDF-Sendung "maybrit illner2 versichert, die Nutzung der App sei "definitiv freiwillig".

Update, 13. Juni, 23.10 Uhr: Chaos bei Corona-Zahlen - Chile tauscht Gesundheitsminister aus

Der chilenische Präsident Sebastián Piñera (70) hat wegen anhaltendem Ärger über das Corona-Krisenmanagement am Samstag Gesundheitsminister Jaime Mañalich (66) ersetzt. 

Obwohl die Hauptstadt Santiago de Chile seit mehr als einem Monat unter Quarantäne steht, war die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten zuletzt in die Höhe geschnellt. Rund 167.000 Menschen haben sich in dem südamerikanischen Land mit dem Virus infiziert, 3101 sind bislang gestorben. Piñera vereidigte am Samstag Enrique Paris als neuen Gesundheitsminister, wie auf einem Video des Presseamtes auf Twitter zu sehen war.

Die Kritik an Mañalich hatte sich angesichts von Veränderungen bei der Veröffentlichung der Corona-Daten verstärkt. Ein Bericht, wonach Chiles Gesundheitsministerium die Weltgesundheitsorganisation WHO über weit mehr Corona-Tote informierte als es in der Öffentlichkeit bekanntgab, brachte das Fass zum Überlaufen.

Update, 13. Juni, 21.56 Uhr: Erstes Hotelzimmer-Rockkonzert - Karat: "Kunst darf nicht still sein"

Die Band Karat ("Über sieben Brücken") hat am Samstag in Chemnitz mit einem Hotelzimmer-Rockkonzert ihre Fans begeistert. 

Zugleich machten die Musiker um Sänger Claudius Dreilich auf die Nöte der Veranstaltungsbranche aufmerksam - wegen der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie dürfen weder Konzerte noch Großveranstaltungen oder Volksfeste stattfinden. 

Der gesamten Branche sei die Arbeitsgrundlage entzogen worden, sagte Dreilich (49). "Wir wollten medial ein Zeichen setzen: Die Kunst darf nicht still sein. Das haben wir heute bewiesen".

Für den Auftritt von Karat wurden Bühne und Technik im Innenhof des Hotels aufgebaut. Die Zuschauer verfolgen das Konzert aus Zimmer- und Suiten-Fenstern, von der Dachterrasse sowie aus Freiluft-Lounges. Die insgesamt 234 Karten waren innerhalb weniger Tage ausverkauft.

Das Konzert vor der ungewöhnlichen Kulisse ist das zweite im Rahmen der Tour zum 45-jährigen Bandjubiläum. Zuerst hätten sie der Idee ein wenig skeptisch gegenüber gestanden, doch seien sie schnell überzeugt worden, sagte Dreilich. "Die Hotelgeschichte finde ich irgendwie süß und muggelig", meinte er.

Nach Angaben der "Initiative für die Veranstaltungswirtschaft" beschäftigen 321.000 Unternehmen in der Veranstaltungsbranche in Deutschland mehr als drei Millionen Menschen. Im vergangenen Jahr hatten die Firmen 2,9 Millionen Veranstaltungen verschiedener Größe mit mehr als 826 Millionen Besuchen organisiert. Der Umsatz betrug danach 2019 fast 211 Milliarden Euro. 

Neben Messe- und Bühnenbauern sowie Caterern gehören auch Ton- und Lichttechniker und Schausteller zu der Branche, die insgesamt 154 Zweige umfasst.

Die Band Karat gibt ein Hotelzimmer-Konzert im Garten des Hotels.
Die Band Karat gibt ein Hotelzimmer-Konzert im Garten des Hotels.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. Juni, 20.55 Uhr: Gericht in Frankreich setzt Demonstrationsverbot aus

Das höchste Verwaltungsgericht in Frankreich hat ein wegen der Corona-Pandemie erlassenes Demonstrationsverbot ausgesetzt. 

Das Gericht folgte am Samstag den Beschwerden, laut denen das pauschale Verbot eine unverhältnismäßige Beeinträchtigung der Grundrechte darstelle. Das Verbot angefochten hatten die Gewerkschaften und ein individueller Antragsteller.

Das Verbot war zwar theoretisch in Kraft, wurde praktisch aber nicht wirklich durchgesetzt. Trotz des Verbots hatten zuletzt verschiedene Demonstrationen in Frankreich stattgefunden. 

In Paris setzten am Samstag zum Beispiel Tausende ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt.

Auf der ganzen Welt demonstrieren die Menschen und setzen ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Auf der ganzen Welt demonstrieren die Menschen und setzen ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. Juni 19.30 Uhr: Macron wendet sich in Corona-Krise an Landsleute

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich am Sonntag (20 Uhr) erneut mit einer Fernsehansprache an die Bevölkerung wenden. 

Es wird damit gerechnet, dass sich der 42-Jährige zu seinem weiteren Kurs in der Corona-Krise äußern wird. Er dürfte auch die coronabedingte Rezession ansprechen. Laut der Industriestaatenorganisation OECD könnte die französische Wirtschaft 2020 im schlimmsten Fall um mehr als 14 Prozent schrumpfen.

Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich soll in Frankreich am 10. Juli auslaufen - er war Ende März ausgerufen worden. Das Land ist mit mehr als 29.000 Toten schwer von der Covid-19-Pandemie betroffen.

Emmanuel Macron.
Emmanuel Macron.  © Yoan Valat/EPA Pool/AP/dpa

Update, 13. Juni, 19.15 Uhr: Brasilien nun das Land mit den zweitmeisten Corona-Toten

Brasilien ist nun das Land mit den zweitmeisten Corona-Toten weltweit. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) mitteilte, sind in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas weitere 909 Patienten innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 

Damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Brasilien auf 41.828. Das Land überholte damit Großbritannien. 828.810 Menschen haben sich in Brasilien mit dem Virus infiziert.

Laut der Johns-Hopkins-Universität verzeichnet nur die USA mehr Tote im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Dort starben 114 600 Menschen. In Großbritannien gab es laut Johns-Hopkins-Universität 41.566 mit Sars-CoV-2 infizierte Todesopfer.

Die tatsächliche Zahl in Brasilien dürfte weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert sind wie bislang bekannt. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 mal so groß wie Deutschland.

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist zuletzt so schnell gestiegen, dass das Land innerhalb von zwei Wochen von Platz fünf auf Platz zwei der am meisten betroffenen Länder sprang. Zuletzt wurden jeweils rund 1000 neue Todesopfer am Tag registriert.

Dennoch werden vielerorts Maßnahmen gelockert, Geschäfte und Strände sind inzwischen wieder geöffnet. Vor Einkaufszentren in São Paulo bildeten sich lange Schlangen. In Rio de Janeiro erinnerte der Alltag schon fast wieder an die Zeiten vor der Pandemie.

Viele Menschen sind als Schuhputzer, Müllsammler, fliegende Händler und Tagelöhner beschäftigt und können es sich oft nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Präsident Jair Bolsonaro stiftete zudem Chaos und Verwirrung über die Auswirkungen des Coronavirus, weil er die Krankheit Covid-19 zu Beginn als «kleine Grippe» verharmloste. 

Viele Menschen nahmen die Pandemie daher nicht sonderlich ernst - und strömten auch am ersten Tag des Lockdowns in Belém auf den traditionellen Markt.

In Brasilien sind schon viele Menschen an Corona erkrankt oder in Folge dessen gestorben.
In Brasilien sind schon viele Menschen an Corona erkrankt oder in Folge dessen gestorben.  © Fernando Souza/ZUMA Wire/dpa

Update, 13. Juni, 18.53 Uhr: Menschenkette gegen AfD-Kundgebung mit Ex-Mitglied Kalbitz

Bei einem ökumenischen Friedensgebet und mit einer Menschenkette haben am Samstag in Sebnitz (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) Menschen gegen eine AfD-Kundgebung mit dem ehemaligen Parteimitglied Andreas Kalbitz demonstriert. 

Nach Angaben von Beobachtern beteiligten sich rund 150 Menschen an der Kette, die sie sich wegen der Coronavirus-Beschränkungen - statt mit den Händen - mit Bändern verbanden.

Kalbitz, dessen AfD-Mitgliedschaft Mitte Mai annulliert worden war, trat auf dem Markt in Sebnitz unter anderem mit dem sächsischen AfD-Vorsitzenden Jörg Urban und dem AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier auf. In seiner Rede ging er nicht auf die aberkannte Parteimitgliedschaft ein, bedankte sich lediglich für "die Unterstützung, die aus allen Teilen der Republik mir ganz persönlich zuteil geworden ist".

Die nach Beobachterschätzungen mehr als 100 Anhänger bei der AfD-Kundgebung beklatschten unter anderem, dass Kalbitz die Sächsische Schweiz als AfD-Stammland bezeichnete und sich gegen die Corona-Schutzmaßnahmen aussprach. 

Die Gegendemonstranten bezeichnete er als "die lebenden Exemplare der real existierenden Bildungskatastrophe".

Teilnehmer einer Gegendemonstration in Form einer Menschenkette stehen während einer Kundgebung der AfD auf dem Marktplatz.
Teilnehmer einer Gegendemonstration in Form einer Menschenkette stehen während einer Kundgebung der AfD auf dem Marktplatz.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. Juni, 18 Uhr: Elternrat - Lehrer in den Sommerferien digital fortbilden

Der Bundeselternrat hat angesichts der Corona-Pandemie gefordert, dass sich Lehrer in den Sommerferien in digitalem Unterrichten fortbilden. 

"Es gibt Wichtigeres als die Sommerferien", sagte der Vorsitzende des Bundeselternrats, Stephan Wassmuth, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). "Für uns Eltern ist es keine Frage, dass es für Lehrer in den Sommerferien Fortbildungen in Sachen digitales Unterrichten geben muss."

Der Deutsche Philologenverband lehnt es allerdings ab, Lehrer dazu zu verpflichten. Die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing sagte dem RND: "Das Problem ist nicht, dass Lehrer nicht bereit wären, sich digital fortbilden zu lassen." Das Problem sei, dass es oft am Fortbildungsangebot fehle. 

"Dieses sollte es über das ganz Jahr geben - dann können Lehrer selbst entscheiden, wann sie teilnehmen wollen."

Update, 13. Juni, 17.20 Uhr: Reisewarnung soll für drei EU-Länder bleiben - auch Finnland

Die Reisewarnung für Touristen aus Deutschland wird an diesem Montag wahrscheinlich nur für 23 der 26 anderen EU-Staaten aufgehoben. Nach Spanien hat auch Finnland seine Einreisesperre für Urlauber über den 15. Juni hinaus verlängert. 

Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts wird das skandinavische Land deswegen nun zu den Ländern gezählt, für die die Reisewarnung bestehen bleiben könnte. Das dritte Land ist Schweden, das derzeit als einziges EU-Land die "Pandemiekriterien" für eine Aufhebung der Warnung nicht erfüllt. Dort wird die Obergrenze von insgesamt 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche noch überschritten.

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am 17. März wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für alle fast 200 Länder der Welt verhängt, die am Montag nach fast drei Monaten für den größten Teil Europas aufgehoben werden soll. Für die 23 EU-Staaten wird dann nur noch in sogenannten Reisehinweisen auf die landesspezifischen Risiken hingewiesen. 

Außerdem wird die Reisewarnung für das gerade erst aus der EU ausgetretene Großbritannien und drei Nicht-EU-Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums aufgehoben: Island, Schweiz und Liechtenstein. Für den Schengen-Staat Norwegen wird die Reisewarnung ebenfalls wegen einer Einreisesperre erst später aufgehoben.

Finnland hatte die Einreisesperre am Freitag für die meisten Staaten der EU und des Schengen-Raums bis zum 14. Juli verlängert und nur für Norwegen, Dänemark, Island, Estland, Lettland und Litauen aufgehoben. 

In Spanien, dem beliebtesten Urlaubsland der Deutschen, gilt die Reisewarnung bis zum 1. Juli. In Norwegen ist sie unbefristet, bis zum 20. Juli soll aber neu entschieden werden.

In vielen Ländern ist die Reisewarnung bereits aufgehoben worden.
In vielen Ländern ist die Reisewarnung bereits aufgehoben worden.  © Eduardo Parra/Europa Press/dpa

Update, 13. Juni, 17.16 Uhr: Auswärtiges Amt will bald Rechnungen für Rückholaktion verschicken

Reisende, die in der Corona-Krise vom Auswärtigen Amt nach Deutschland zurückgeholt wurden, sollen bald ihre Rechnungen erhalten. 

"Die Teilnehmer werden individuell über den jeweils zu tragenden Kostenanteil in den nächsten Tagen und Wochen informiert", hieß es am Samstag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio über das Thema berichtet.

Das Auswärtige Amt hatte am 17. März eine beispiellose Rückholaktion für die im Ausland wegen der Corona-Pandemie gestrandeten deutschen Touristen gestartet. In gut fünf Wochen wurden 240.000 Menschen nach Hause geflogen, 66.000 davon mit vom Auswärtigen Amt angemieteten Maschinen. 

Die letzte davon brachte am 24. April 157 Deutsche vom südafrikanischen Kapstadt nach Deutschland zurück. Seitdem werden Einzelpersonen und kleinere Gruppen zurückgeholt.

Die Betroffenen sollen sich nach dem Konsulargesetz an den Kosten der Charterflüge beteiligen, wie das Auswärtige Amt erklärte. "Hierfür werden Pauschalen festgelegt, die sich nach der zurückgelegten Entfernung, vergleichbaren durchschnittlichen Ticketpreisen und den Kosten vergleichbarer Rückholaktionen von EU-Mitgliedsstaaten richten."

Passagiere der "MS Artania" sollen von Perth nach Deutschland zurückgebracht werden.
Passagiere der "MS Artania" sollen von Perth nach Deutschland zurückgebracht werden.  © Richard Wainwright/AAP/dpa

Update, 13. Juni, 16.55 Uhr: Autozulieferer Ifa streicht Hunderte Jobs wegen Corona-Krise

Die Folgen der Corona-Pandemie bremsen die Sanierung des Autozulieferers Ifa mit Sitz in Sachsen-Anhalt. Weltweit müssten rund 400 Arbeitsplätze abgebaut werden, sagte Ifa-Geschäftsführer Arno Haselhorst dem Mitteldeutschen Rundfunk. Eigentlich sei geplant gewesen, Ifa ohne Kündigungen zu sanieren.

Der große Autozulieferer mit Sitz in Haldensleben in der Börde produziert Seiten- und Gelenkwellen, die für den Antrieb von Autos benötigt werden. Ifa war in der Vergangenheit in finanzielle Schwierigkeiten geraten, nachdem unter anderem die Produktion in einem neuen Werk in Polen nicht wie geplant anlief. Seither soll das Unternehmen neu aufgestellt werden.

Die Corona-Krise habe jedoch dafür gesorgt, dass Ifa wieder Verluste gemacht habe, sagte Haselhorst im MDR. "Aber wir sind nicht so zurückgeworfen, dass wir jetzt scheitern, dafür waren wir schon zu weit." Es sei davon auszugehen, dass Ifa bis Jahresende 20 Prozent weniger Umsatz mache als geplant. In den Werken in den USA und Polen wurden laut Haselhorst schon Beschäftigte entlassen. Am Hauptsitz in Haldensleben gehen nach MDR-Informationen 100 Jobs verloren. 

Nach früheren Angaben beschäftigt die Firma weltweit 3300 Mitarbeiter, davon 2000 in Sachsen-Anhalt. Zudem produziert Ifa in Polen, China und den USA.

Update, 13. Juni, 16.43 Uhr: Corona bleibt auf Mallorca vor Pilotprojekt unter Kontrolle

Kurz vor Beginn des Pilotprojekts mit knapp 11.000 deutschen Urlaubern am Montag auf den Balearen bleibt die Corona-Pandemie auf Mallorca und den anderen drei Inseln unter Kontrolle. Binnen 24 Stunden seien in dieser spanischen Region nur sechs neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Samstag in der Hauptstadt Palma mit. 

Von den insgesamt 168 Betten auf Intensivstationen waren am Samstag den amtlichen Angaben zufolge nur noch 15 mit Covid-19-Patienten belegt.

Obwohl der einstige Corona-Hotspot Spanien seine Grenzen für Besucher aus dem EU-Raum erst am 1. Juli öffnet, dürfen die stark vom Tourismus abhängigen Balearen schon ab Montag und bis Ende Juni bis zu 10 900 Touristen aus Deutschland empfangen. Das Projekt soll dazu dienen, den Ernstfall zu proben. Man wolle prüfen, ob die Sicherheitsvorkehrungen unter anderem an Flughäfen und in Hotels funktionieren, hieß es. 

Vor den Urlaubern aus Deutschland kamen Weltfußballer Lionel Messi und der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen mit den Kickern des spanischen Meisters FC Barcelona nach Mallorca. Sie trafen am Samstag in Palma ein, weil sie am Abend zum Liga-Neustart der bei RCD Mallorca spielen sollten. Alle trugen Schutzmaske und auch Handschuhe.

Die ersten Gäste werden am Montag - aus Frankfurt kommend - bereits vormittags in Palma eintreffen, die zweite Maschine des ersten Tages soll in Düsseldorf starten und abends auf dem Airport Son Sant Joan landen. Dort werden dann erstmalig Kameras mit Temperaturkontrollsensoren bei allen Ankommenden eingesetzt werden.

Nach einem am Freitag verabschiedeten Erlass der Zentralregierung müssen alle Touristen bei Ankunft einen Fragebogen - die sogenannte Passenger Locator Card - ausgefüllt abgeben. Die Inselbehörden sind verpflichtet, eine tägliche Kontrolle aller Besucher zu gewährleisten, um mögliche Symptome der Reisenden während des Aufenthalts zu erfassen und zu verfolgen.

Wie die balearische Regierungschefin Francina Armengol betonte, sollen allerdings nur jene Touristen Coronavirus-Tests unterzogen werden, die verdächtige Symptome aufweisen. 

Wird eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 festgestellt, werden der oder die Betroffene mit allen Angehörigen in einem dafür vorgesehenen Hotel isoliert.

Bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland dürfen ab dem 15. Juni nach und nach auf die Balearen.
Bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland dürfen ab dem 15. Juni nach und nach auf die Balearen.  © Clara Margais/dpa

Update, 13. Juni, 16.20 Uhr: Griechenland verstärkt Medizinpersonal vor Tourismusstart

Griechenland zeigt sich bereit, ab Montag seinen Tourismus neu zu starten. Aus diesem Grund wurden alle Inseln in der Ägäis und im Ionischen Meer mit zusätzlichem medizinischem Personal verstärkt. 

"Die Gesundheit unserer Gäste hat erste Priorität", sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Samstag während eine Besuches der Touristeninsel Santorini vor Journalisten. Zuvor hatte er das Krankenhaus der Insel besucht. Am Abend wollte er vor der Kulisse des Riesenkraters der Insel Santorini einen Appell an alle Touristen richten, sein Land zu besuchen. Der Tourismus ist für Griechenland der wichtigste Wirtschaftszweig.

Bereits am Vortag hatte der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias mitgeteilt, Griechenland habe angesichts des Neustarts des Tourismus 687 Ärzte und Pflegepersonal auf den Inseln eingestellt. Zudem seien rund 450 Betten in Intensivstationen für Urlauber zur Verfügung gestellt worden. Vorgesehen seien zudem auch Transporte mit Flugzeugen und Hubschraubern, falls ein Urlauber auf den Inseln erkranken sollte, teilte der Gesundheitsminister mit.

Reisende aus zahlreichen Staaten werden ab Montag ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können. Es soll aber stichprobenartige Kontrollen wegen des Coronavirus geben. 

Unter diesen Staaten sind Deutschland, Österreich und die Schweiz. Flüge wird es zunächst nur nach Athen und Thessaloniki geben. Griechenland öffnet seine Grenze auf dem Landweg vorerst nur zu Bulgarien. 

Ab 1. Juli werde es auch Flüge zu allen Regionalflughäfen des Landes geben, hatte der Tourismusminister Haris Theocharis am Vortag mitgeteilt.

Griechenland bereitet sich auf die Tourismus-Saison vor.
Griechenland bereitet sich auf die Tourismus-Saison vor.  © Derek Gatopoulos/AP/dpa

Update, 13. Juni, 16.07 Uhr: Sophia Thomalla - Paare gehen sich in Corona-Krise "auf den Sack"

Sophia Thomalla (30) hat die Zeit der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise auch als Bewährungsprobe für ihre Beziehung empfunden. 

"Noch zwei Wochen länger und es hätte einen Toten gegeben. Da spreche ich aber, glaube ich, allen Paaren aus dem Herzen", sagte die Schauspielerin und Unternehmerin am Freitagabend in der "NDR Talk Show" mit Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt. 

"Irgendwann geht man sich einfach super auf den Sack." Thomalla ist mit dem Fußballer Loris Karius (26) liiert, der Torwart stand zuletzt für Besiktas Istanbul auf dem Platz.

Ihre Gestaltung der Corona-Auszeit sah nach ihren Worten wie folgt aus: "Ich habe die ersten drei Wochen nur gefressen. Dann habe ich die nächsten drei Wochen damit verbracht, die Extra-Kilos wieder runterzubekommen. Ich habe mir vorgenommen, mehr zu lesen - ich habe nicht ein Buch gelesen. Ich habe zweimal am Tag gekocht."

Mit dem Wissen, dass der sogenannte Lockdown bald kommen und mit ihm der Flugverkehr eingestellt wird, sei sie in die Türkei geflogen. "Wenn Loris nicht an Corona stirbt, dann wäre er verhungert. Deswegen habe ich mich freiwillig zweimal am Tag in die Küche gestellt."

Sophia Thomalla und ihr Freund Loris Karius.
Sophia Thomalla und ihr Freund Loris Karius.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 13. Juni, 15.51 Uhr: Deutschland und andere sichern 300 Millionen Corona-Impfdosen für EU

Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag in Berlin mit. 

Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein, hieß es aus dem Ministerium.

Vertragspartner ist das Pharmaunternehmen AstraZeneca. Profitieren sollen alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. Die Impfdosen würden relativ zur Bevölkerungsgröße aufgeteilt.

"Viele Länder der Welt haben sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Durch das zügige koordinierte Agieren einer Gruppe von Mitgliedsstaaten entsteht in dieser Krise Mehrwert für alle EU-Bürger. Wir wollen gemeinsam mit der Kommission künftig noch schneller und verhandlungsstärker werden."

Die vier Staaten haben sich nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zu einer Impfallianz zusammengeschlossen und sind mit mehreren Unternehmen im Gespräch, die an aussichtsreichen Impfstoffen forschen. "Damit Impfstoffe sehr zügig nach einer möglichen Zulassung in diesem oder im nächsten Jahr in großer Zahl verfügbar sind, müssen Produktionskapazitäten schon jetzt vertraglich gesichert werden", hieß es weiter. 

Bei der Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister am Freitag sei zudem vereinbart worden, die Aktivitäten der Impfallianz mit denen der EU-Kommission zusammenzuführen.

Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen.
Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen.  © University of Maryland School of Medicine/AP/dpa

Update, 13. Juni, 15.15 Uhr: Schüler erhalten ihr Abschlusszeugnis im Autokino

Der Coronakrise zum Trotz haben die Absolventen der Internationalen Schule in Hannover eine Abschlussfeier bekommen. In einem Autokino am Rande der Innenstadt erhielten die etwa 50 Schülerinnen und Schüler am Samstag ihre Zeugnisse. Es sei "eine würdige, und wohl auch sehr außergewöhnliche Graduation-Zeremonie" gewesen, sagte Stefan Handwerker, Business Director der Schule.

Zum Schluss standen alle Absolventen in dunkelroten Roben mit Abstand zueinander auf der Bühne. Sie durften ihre Hüte nicht hochwerfen, wie es angelsächsische Tradition ist, aber immerhin schwenken. In etwa 120 Autos voller Gäste wurde begeistert gehupt, wie eine Sprecherin sagte. "Auch das Wetter hat gehalten."

Die Internationale Schule Hannover Region (ISHR) liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Autokinos. An der ISHR werden mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Nationen vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse unterrichtet.

Angehörige der Absolventinnen und Absolventen der Internationalen Schule Hannover Region (ISHR) verfolgen und filmen im Autokino auf dem Schützenplatz die Abschlussfeier.
Angehörige der Absolventinnen und Absolventen der Internationalen Schule Hannover Region (ISHR) verfolgen und filmen im Autokino auf dem Schützenplatz die Abschlussfeier.  © dpa/Peter Steffen

Update, 13. Juni, 15.05 Uhr: Russland will mit Corona-Impfstoff-Produktion im Herbst beginnen

Russland will nach eigenen Angaben im September mit der Massenproduktion eines Impfstoffs gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 starten. Nach den derzeitigen klinischen Tests an Freiwilligen sei die Zulassung des Medikaments im August geplant, sagte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa (54) am Samstag der Staatsagentur Tass zufolge. Im September könne der Impfstoff in die großtechnische Produktion gehen.

Bereits im Mai hatte das staatliche Gamalaja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau mitgeteilt, einen Impfstoff entwickelt zu haben. Dieser habe eine Immunität gegen Corona erzeugt - ohne negative Nebenwirkungen, sagte Institutsdirektor Alexander Ginsburg. Demnach hatten Wissenschaftler den Stoff an sich selbst und an Tieren getestet. Eine Studie zu dem anscheinend in Rekordzeit entwickelten Impfstoff haben die Forscher bisher nicht vorgelegt. 

Es gibt deshalb keine unabhängige Bewertung der Aussagen von Regierung und Wissenschaftlern.

Derzeit laufen klinische Test mit 50 freiwilligen Soldaten, wie das Verteidigungsministerium mitgeteilt hatte. Die Untersuchungen sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein. Insgesamt befassen sich nach offiziellen Angaben in Russland sieben Forschungseinrichtungen unabhängig voneinander mit der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Vize-Regierungschefin Golikowa sagte, drei Projekte davon seien erfolgversprechend.

Kremlchef Wladimir Putin (67) hatte Druck gemacht, dass Russland im weltweiten Rennen um einen Impfstoff gegen Sars-CoV-2 Erfolge vorweisen solle. Im Westen haben Wissenschaftler wiederholt Hoffnungen auf einen baldigen Impfstoff gedämpft - solche Entwicklungen dauern in der Regel Jahre.

Kremlchef Wladimir Putin (67). (Archivbild)
Kremlchef Wladimir Putin (67). (Archivbild)  © dpa/AP/Pool Sputnik Kremlin/Alexei Nikolsky

Update, 13. Mai, 15 Uhr: "FensterlParade": Wiener Pride mit Flaggen am Balkon statt mit Umzug

Die Corona-Pandemie hat auch die 25. Regenbogenparade in Wien in ihrer ursprünglichen Form unmöglich gemacht. Statt eines bunten Umzugs für die Rechte von lesbischen, schwulen, bi-, trans-, intersexuellen sowie queeren (LGBTIQ) Menschen in der Innenstadt zeigten am Samstag Wohnungen und Häuser Flagge. Unter dem Hashtag #FensterlParade2020 präsentierten zahlreiche User in sozialen Medien ihre bunten Dekorationen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen rollte auf seinem Instagram-Kanal ebenfalls eine Regenbogenflagge aus und hängte sie über einen Balkon.

Im Vorjahr feierten und tanzten noch eine halbe Million Menschen in bunter Verkleidung ausgelassen in der zwei Kilometer langen Parade über die Wiener Ringstraße. Als Ersatzprogramm wurden nun Balkone, Fenster und Haustüren bunt geschmückt. Die Veranstalter bedauern die Absage, wollen sich aber auf die Vienna Pride 2021 fokussieren.

Das Rathaus, weitere Einrichtungen der österreichischen Hauptstadt und Straßenbahnen haben die Regenbogenflagge gehisst. Kommende Woche soll in Wien zudem ein dritter Schutzweg (Zebrastreifen) in Regenbogenfarben gestaltet werden, wie "Der Standard" berichtete.

Update, 13. Mai, 14.53 Uhr: Schalke 04 spart beim Fahrdienst der Nachwuchskicker: 20 Kündigungen

Erneut sorgen beim FC Schalke 04 angestrebte Sparmaßnahmen für Aufregung: Der Verein trennt sich vom Fahrdienst der Nachwuchsabteilung. Betroffen sind rund 20 Mitarbeiter, wie Vereinssprecherin Anja Kleine-Wilde der Deutschen Presse-Agentur am Samstag bestätigte. Ein externer Dienstleister soll die Arbeit künftig übernehmen.

Die meisten der bisherigen Fahrer, die die Schalker Nachwuchsspieler täglich aus verschiedenen Städten zum Training hin- und auch wieder zurückbringen, arbeiteten seit Jahren als Mini-Jobber für den Verein. Nun erhielten sie, mitten in der Corona-Krise, ihre Kündigungen. Schalkes Betriebsratsvorsitzende Martina Lenz kritisierte dies als "sozial verantwortungslos". Zudem sei der Betriebsrat verspätet informiert worden.

"Die Entscheidung, den Fahrdienst aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen extern zu vergeben, ist am Jahresanfang gefallen", sagte Vereinssprecherin Kleine-Wilde. Die Kündigungen sollten zum Saisonende erfolgen, aber "durch den Saisonabbruch bei den Junioren und der Einstellung des Trainingsbetriebes hat es sich nach vorne verschoben", sagte sie.

Update, 13. Mai, 14.49 Uhr: Ukraine öffnet Grenzen wieder für Ausländer

Die Ukraine öffnet ihre seit drei Monaten wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossenen Grenzen wieder für Ausländer. Die Aufhebung der Einreisesperre trete mit der Veröffentlichung der Regierungsbeschlüsse in Kraft, teilte der Grenzschutzdienst am Samstag mit. 

Die Grenzöffnung wird demnach für Montag gleichzeitig mit der Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs erwartet. 

Nach ersten Lockerungen stiegen in der vergangenen Woche die Neuinfektionen wieder. Die Behörden schlossen erneute Einschränkungen nicht aus. Inzwischen sind in dem osteuropäischen Land mehr als 30.500 Infektionen nachgewiesen. Präsident Wolodymyr Selenskyj (42) verordnete sich selbst am Freitag eine Kontaktsperre, nachdem bei seiner Ehefrau Olena (42) das Virus nachgewiesen worden war. 880 Menschen starben in der Ukraine an der Lungenkrankheit Covid-19.

Update, 13. Mai, 14.40 Uhr: Corona-Grenzkontrollen enden in der Nacht auf Montag

Die in der Corona-Pandemie eingeführten Kontrollen der deutschen Grenzen enden um Mitternacht in der Nacht auf Montag. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Samstag mit. 

Die Mitte März verhängten Kontrollen werden bereits seit dem vergangenen Mittwoch zurückgefahren. Die lange zuvor eingeführten Kontrollen zur Eindämmung irregulärer Migration an der Grenze zu Österreich bleiben bestehen. 

Damit dürfen Menschen aus Deutschlands Nachbarländern wieder ohne besonderen Grund einreisen. Die Kontrollen für Ausländer, die mit dem Flugzeug aus Spanien kommen, enden allerdings erst am 21. Juni.

Bundespolizisten führen am bayerischen Grenzübergang Freilassing zwischen Deutschland und Österreich Grenzkontrollen durch.
Bundespolizisten führen am bayerischen Grenzübergang Freilassing zwischen Deutschland und Österreich Grenzkontrollen durch.  © dpa/Peter Kneffel

Update, 13. Juni, 14.35 Uhr: Intendant Hinterhäuser: Salzburger Festspiele nicht in Gefahr

Der Intendant der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser (62), sieht aufgrund der Corona-Pandemie keine akute Bedrohung für sein Festival. "Wir sind nicht in Gefahr, aber die Situation ist nicht ungefährlich", sagte Hinterhäuser am Samstag im ORF-Radio. Nach der Krise, wann auch immer sie vorbei sein möge, würde sich vieles im System ändern, so der Kulturmanager. Das betreffe auch die Frage, was Festspiele bedeuten und wozu man finanziell in der Lage sei.

Die unvorhergesehenen Ausgaben der Regierungen zur Bewältigung der Krise müssten eines Tages auch wieder zurückgezahlt werden. "Da wird kein gesellschaftlicher Bereich verschont bleiben", so Hinterhäuser. Das würde auch den Kunst- und Kulturbereich treffen, der in Österreich oder Deutschland sehr unterstützt würde.

Das Klassik-Festival feiert in diesem Jahr in abgespeckter und gekürzter Form sein 100. Jubiläum. Als eines der wenigen Musik- und Theaterfestivals in Europa wird in der Mozartstadt in diesem Sommer unter den geänderten Bedingungen gespielt. Alle Produktionen des Jubiläumsprogramms, die 2020 nicht zur Aufführung kommen, sollen 2021 gezeigt werden. 

Update, 13. Juni, 14.30 Uhr: Ohne jubelnde Massen: Ersatz-Parade zum 94. der Queen in Windsor

Mit einer schlichten Zeremonie ist die britische Königin Elizabeth II. auf Schloss Windsor zu ihrem 94. Geburtstag gefeiert worden. Statt der üblichen Militärparade "Trooping the Colour" in London gab es am Samstag angesichts der Corona-Pandemie einen kleinen Aufmarsch der Welsh Guards in roter Uniform und Bärenfellmütze - unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln. Eine Kapelle spielte unter anderem die Nationalhymne "God save the Queen". Die Monarchin verfolgte die als "Mini-Trooping" bezeichnete Zeremonie lächelnd von einem überdachten Podium im Innenhof des Schlosses aus.

Die Queen ist bereits am 21. April 94 Jahre alt geworden. Schon damals hatte sie wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf Kanonendonner im Londoner Hyde-Park und am Tower verzichtet. Das sei "nicht angemessen", meinte sie. Die farbenfrohe Parade, die wegen des normalerweise besseren Wetters traditionell im Juni stattfindet, war ebenfalls abgesagt worden.

Statt tausenden jubelnden Untertanen zu winken, verbrachte Elizabeth II. ihren Geburtstag auf Schloss Windsor an der Seite ihres Mannes, Prinz Philip, der diese Woche - am 10. Juni - 99 Jahre alt geworden ist. Er nahm nicht an der Zeremonie teil. Die beiden hatten sich bereits im März auf das Schloss zurückgezogen. 

Königin Elisabeth II. von Großbritannien lächelt bei einer Zeremonie anlässlich ihres Geburtstages im Schloss Windsor.
Königin Elisabeth II. von Großbritannien lächelt bei einer Zeremonie anlässlich ihres Geburtstages im Schloss Windsor.  © dpa/AP/pool Reuters/Toby Melville

Update, 13. Juni, 14.15 Uhr: US-Behörde: Striktere Corona-Maßnahmen könnten wieder nötig werden

Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner der USA dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte der bei der CDC für Infektionskrankheiten zuständige Jay Butler am Freitag. Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen "könnten wieder nötig werden". Das müsse auf lokaler Ebene je nach Infektionsgeschehen entschieden werden.

CDC-Direktor Robert Redfield (68) rief alle US-Amerikaner dazu auf, sich weiter an Abstands- und Hygieneempfehlungen zu halten. "Wir machen echte Fortschritte, aber es bleibt noch viel Arbeit." In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore bereits mehr als zwei Millionen Menschen seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Landesweit starben bisher knapp 113.000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 - mehr als in jedem anderen Land der Erde.

Nachdem so gut wie alle Bundesstaaten als Reaktion auf die Pandemie Beschränkungen angeordnet hatten, gab es zuletzt fast überall Lockerungen. Die CDC verfolge den Anstieg der Neuinfektionen in zahlreichen Bundesstaaten genau und sei "sehr besorgt", sagte Butler. "Wir verstehen, dass wir alle keine Lust mehr darauf haben, zu Hause zu bleiben, und das Leben zurückhaben wollen, das wir im Dezember hatten." Die Rückkehr dazu müsse aber "so sicher wie möglich" geschehen.

Der Gouverneur des Bundesstaates und einstigen Corona-Brennpunkts New York, Andrew Cuomo (62), sagte, sein Staat habe mittlerweile die niedrigste Übertragungsrate des Virus. Er lobte am Freitag die Anstrengungen der Bürger: "Sie waren schlau, sie waren diszipliniert, sie wissen, was zu tun ist." Cuomo fügte hinzu: "Wir müssen schlau bleiben."

Trotz der Sorge vor Ansteckungen bei Massenveranstaltungen will US-Präsident Donald Trump (73) kommenden Samstag bereits wieder einen Wahlkampfauftritt abhalten. 

Update, 13. Juni, 13.50 Uhr: John Neumeier lobt Merkels Krisenmanagement

Hamburgs Ballett-Intendant John Neumeier (81) zollt dem Krisenmanagement der Kanzlerin in der Corona-Pandemie Respekt. "Ich finde, Hamburg hat die Krise bislang toll gemeistert. Ich bin auch ein Fan von Angela Merkel, was das betrifft. Vor allem, wenn man Deutschland mit meinem Heimatland Amerika vergleicht", sagte der Künstler dem "Hamburger Abendblatt".

Nach dem neuen Hamburger Koalitionsvertrag von SPD und Grünen soll die Sammlung Neumeiers in der HafenCity angesiedelt werden. Die Pläne seien konkret, bestätigte der Ballett-Chef: "Geplant ist, die gesamte Sammlung und das Archiv als Teil eines großen Gebäudes mit Ausstellungsräumen, einer Bibliothek und meinen eigenen Arbeitsmaterialien zu verbinden. Schön wäre es, wenn die Universität sich beteiligt." Das Projekt sei sehr aufregend. Seit Jahren verhandelt die Kulturbehörde mit ihm und seiner Stiftung, wie und wo die Sammlung präsentiert werden soll. 

Allein die Kunstsammlung umfasst 11.000 Exponate von Ölgemälden, Skulpturen und weiteren plastischen Objekten bis hin zu Fotografien, darunter die größte Sammlung von Zeichnungen des russischen Choreografen Waslaw Nijinsky.

Für den 6. September plant Neumeier die Premiere von "Ghost Light", das großen Bezug zur Pandemie hat, in der Hansestadt. "Mich hält es irgendwie jung. Alles Äußerliche ist weggefallen, aber ich habe das Wertvollste und das ist dieses Ensemble, das den Wunsch hat, zu kreieren", sagte er über die erst kürzlich wieder begonnenen Gemeinschaftsproben in seinem Ballettzentrum.

Hamburgs Ballett-Intendant John Neumeier (81)
Hamburgs Ballett-Intendant John Neumeier (81)  © dpa/Georg Wendt

Update, 13. Juni, 13.45 Uhr: Corona-Infektionsrate im Thüringer Kreis Sonneberg kritisch

Die Corona-Situation im Thüringer Kreis Sonneberg bleibt kritisch. Am Tag des erstmaligen Endes der Kontaktbeschränkungen in einem Bundesland lag die Infektionsrate dort am Samstag nur knapp unter der Marke von 35 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Die Zahl der bekannten Infektionen stieg um 3 auf 284, wie das Landratsamt mitteilte. 

Deswegen setzt der Kreis nicht alle in der neuen Thüringer Corona-Verordnung vorgesehenen Lockerungen um. Per Allgemeinverfügung ist im Kreis etwa die Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz erweitert und gilt auch für Beschäftigte in Geschäften sowie Servicepersonal in Gaststätten.

Update, 13. Juni, 13.40 Uhr: Tunesien hofft trotz Reisewarnung auf deutsche Touristen

Tunesien hofft trotz Reisewarnung auf eine baldige Rückkehr deutscher und europäischer Touristen. "Wir haben mit einigen europäischen Ländern, darunter Deutschland und Frankreich, Gespräche aufgenommen, um ihnen unsere Maßnahmen und die Gesundheitssituation zu erklären", sagte der tunesische Tourismusminister Mohamed Ali Toumi im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Wir glauben, dass wir im Gegensatz zu anderen Urlaubsländern in einer einzigartigen Situation sind."

Tunesien hatte angesichts geringer Corona-Neuinfektionen erklärt, die Grenzen ab dem 27. Juni wieder für Reisende öffnen zu wollen. Das nordafrikanische Land ist auf die Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen. Nach offiziellen Angaben haben sich bislang insgesamt nur knapp über 1000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Mit der Schließung des Luft- und Fährverkehrs, sowie landesweiten Ausgangsbeschränkungen hatte Tunesien schon zu Beginn der Corona-Pandemie versucht, frühzeitig gegenzusteuern.

Deutschlands Entscheidung, die Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen außerhalb der EU zu verlängern, lasse Ausnahmen zu, gab sich Tourismusminister Toumi hoffnungsvoll. Die tunesischen Behörden haben strikte Hygienemaßnahmen für Hotels und archäologische Stätten beschlossen.

Update, 13. Juni, 13.15 Uhr: Ziemiak: Schulden aus Corona-Krise bis 2030 abbauen

Die CDU strebt an, den wegen der Corona-Krise erhöhten Schuldenstand innerhalb von höchstens zehn Jahren wieder abzubauen. "Im Jahr 2030 sollte die Staatsverschuldung wieder auf dem Stand der Vor-Corona-Zeit sein", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (34) dem "Handelsblatt". Man solle "so schnell wie möglich" wieder die schwarze Null, also einen Haushalt ohne Neuverschuldung, erreichen.

Durch die Haushaltskonsolidierung in den vergangenen Jahren habe sich Deutschland "die Spielräume erarbeitet, um die uns heute andere Staaten beneiden", sagte Ziemiak. "Die Politik der schwarzen Null zahlt sich jetzt in der Krise aus."

Steuererhöhungen zur Finanzierung der Krisenkosten lehnte er ab. "Solche Ideen gehen in die völlig falsche Richtung. Steuererhöhungen wären politisch das falsche Signal und ökonomisch fatal."

Anfang Juni hatte sich die Koalition aus Union und SPD nach langen Verhandlungen auf ein 130 Milliarden schweres Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Corona-Krise geeinigt. 

Die Kosten der Krise sind insgesamt aber weit höher. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln schätzt die Finanzlücke auf über 400 Milliarden Euro bei Bund, Ländern und Gemeinden

Update, 13. Juni, 12.47 Uhr: Über 20.000 Fans feiern Rugby-Rückkehr mit Zuschauern

Über 20.000 Fans haben am Samstag in Neuseeland das erste Rugby-Spiel seit drei Monaten mit Zuschauern bejubelt. Die Landesregierung hatte zu Wochenbeginn als eine der ersten die Corona-Krise für beendet erklärt und Sportveranstaltungen ohne Einschränkugen wieder erlaubt. 

Die Partie in Dunedin im Forsyth-Barr-Stadion, welche die Otago Highlanders gegen die Waikato Chiefs mit 28:27 gewannen, war die Premiere. Für die zweite Partie des Wochenendes, wenn am Sonntag im Eden Park/Auckland die Blues auf die Hurricanes treffen, werden 41.000 Zuschauer erwartet.

Super Rugby ist ein normalerweise multinationaler Wettbewerb, an dem sonst auch Teams aus Australien, Südafrika, Argentinien und Japan teilnehmen. Er war Mitte März gestoppt worden. In der jetzt durchgeführten Form nehmen lediglich fünf Teams aus Neuseeland teil.

Zuschauer sitzen während eines Rugby-Spiels zwischen den Otago Highlanders und den Waikato Chiefs im Stadion.
Zuschauer sitzen während eines Rugby-Spiels zwischen den Otago Highlanders und den Waikato Chiefs im Stadion.  © dpa/AP/Photosport/Derek Morrison

Update, 13. Juni, 12.44 Uhr: Schäuble lobt Spahn und kommt auf CDU-Vorsitz zu sprechen

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (77) hat das Agieren von Gesundheitsminister Jens Spahn (40) in der Corona-Pandemie gelobt - und ist dann von sich aus auf das Kandidatenrennen in der CDU zu sprechen gekommen. 

Im "Spiegel" war er lediglich nach Spahns Satz gefragt worden, es werde in der Krise mit Blick auf Entscheidungen von Politikern noch viel zu verzeihen geben. "Ich finde den Satz ganz toll, und Spahn macht seine Sache gut", antwortete der Christdemokrat. Und dann fügte er unmittelbar hinzu: "Aber wir wollen ja hier nicht über Kandidaten für den CDU-Vorsitz sprechen."

Spahn kandidiert aber gar nicht für den CDU-Vorsitz, sondern hatte eigene Ambitionen zugunsten der Kandidatur des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (59) zurückgestellt, den er nun unterstützt. Laschet konkurriert dabei mit dem Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz (64) und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen (54). Die Entscheidung soll auf einem Parteitag im Dezember fallen. Der neue Vorsitzende wird sich spätestens danach mit der CSU über die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien einigen müssen.

Nach Merz gefragt, wollte sich Schäuble im Interview nicht weiter äußern. "Im Augenblick haben wir ganz andere Sorgen", antwortete er.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (77). (Archivbild)
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (77). (Archivbild)  © dpa/dpa-zentralbild/Britta Pedersen

Update, 13. Juni, 12.42 Uhr: Ex-Bayer-Manager Calmund für Zuschauer beim DFB-Pokalfinale

Der frühere Bundesliga-Manager Reiner Calmund (71) würde sich über Zuschauer beim Pokalfinale zwischen seinem Ex-Club Bayer Leverkusen und Rekordmeister FC Bayern München freuen. "Das Pokalfinale wäre ein guter Wendepunkt, weil man dabei keine großen Risiken eingehen muss. Ein Pokalfinale zwischen Bayern und Leverkusen mitZuschauern auf den Rängen wäre ein gutes Signal", sagte der 71-Jährige im Interview des Nachrichtenportals "t-online.de". "Natürlich nur unter Berücksichtigung aller Bedingungen, die jetzt auch von Seiten der Politik bei den Lockerungen beachtet wurden", meinte das einstige Manager-Schwergewicht.

Nach derzeitiger Rechtslage könnten beim DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern und Leverkusen nur wenige Hundert Zuschauer im Berliner Olympiastadion sein - und das auch nur unter sehr strengen, für ein Fußballspiel logistisch schwer zu erfüllenden Auflagen, hieß es dazu vom Berliner Senat. 

Update, 13. Juni, 12.35 Uhr: Studie: Masken haben Zehntausende Corona-Ansteckungen verhindert

Das Tragen von Schutzmasken hat einer Studie zufolge in Italien und New York jeweils Zehntausende Coronavirus-Infektionen verhindert. In Italien habe die Maßnahme zwischen dem 6. April und dem 9. Mai mehr als 78.000 Ansteckungen verhindert, in New York vom 17. April bis zum 9. Mai mehr als 66.000, berechnen Forscher von Universitäten in Texas und Kalifornien in Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences" ("PNAS"). Demnach ist die Übertragung des Erregers Sars-CoV-2 durch die Luft der dominante Infektionsweg.

Die Wissenschaftler untersuchten Daten und Statistiken aus dem chinesischen Wuhan, wo das Virus anfangs ausgebrochen war, sowie aus Italien und der Millionenmetropole New York. Das Tragen von Masken wurde in Italien und New York zeitlich nach anderen Empfehlungen, wie Händewaschen oder Abstand halten, angeordnet - im besonders stark betroffenen Norden Italiens am 6. April, in New York am 17. April. In Wuhan dagegen wurden alle diese Regeln gleichzeitig angeordnet. Die Forscher verglichen nun die Daten vor und nach der Masken-Regel in New York und Italien mit denen in Wuhan.

Aus ihren Zahlen folgert das Team um Renyi Zhang von der A&M University in College Station, dass sich die Übertragung der Viren durch die Luft als dominanter Infektionsweg herauskristallisiere. Maßnahmen wie Abstand halten und Quarantäne alleine könnten die Corona-Verbreitung deswegen nicht aufhalten. "Der Unterschied zwischen vorgeschriebenem und nicht vorgeschriebenem Mundschutz stellt den bestimmenden Faktor bei der Gestaltung des Ablaufs der weltweiten Pandemie dar", schreiben sie. 

Ein Mann mit Mundschutz geht in der Nähe der Tower Bridge an einer Anzeige vorbei, die die Menschen bittet einen Gesichtsschutz zu benutzen. (Archivbild)
Ein Mann mit Mundschutz geht in der Nähe der Tower Bridge an einer Anzeige vorbei, die die Menschen bittet einen Gesichtsschutz zu benutzen. (Archivbild)  © dpa/PA Wire/Dominic Lipinski

Update, 13. Juni, 12.30 Uhr: Arbeitsminister erwartet im Jahresschnitt zwei Millionen Kurzarbeiter

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) rechnet im Jahresverlauf mit einem deutlichen Rückgang der Kurzarbeit. Mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen "kehren Menschen auch zurück, mit den wirtschaftsfördernden, ankurbelnden Maßnahmen geht es auch wieder los, so dass wir im Jahresschnitt nicht bei sieben Millionen sein werden", sagte Heil im Deutschlandfunk. "Wahrscheinlich bei zwei, zweieinhalb Millionen, das ist immer noch eine atemberaubende Zahl. In der Finanzkrise 2008/2009 waren es ja ungefähr 1,3 Millionen" Beschäftigte in Kurzarbeit, fügte er hinzu. 

Die Ausgaben für die Kurzarbeit in der Corona-Krise seien gut angelegtes Geld, um das Land aus der schwierigen Situation zu führen.

Update, 13. Juni, 11.55 Uhr: Jenas Oberbürgermeister: Ende der Kontaktbeschränkungen ist verfrüht

Das seit Samstag geltende erstmalige Ende landesweiter Kontaktbeschränkungen stößt in Thüringen selbst auf Kritik. Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (44, FDP) kritisierte diesen Schritt als "verfrüht". Die Verordnung sei mutig, sagte er in einer Videobotschaft zum Wochenende. "Nur ist das eine Art Mut, dessen Nachbar der Leichtsinn ist." Zwar wird in der neuen Verordnung empfohlen, sich mit nicht mehr als einem weiteren Haushalt oder zehn weiteren Menschen zu treffen; eine Pflicht dazu gibt es aber nicht mehr. Nitzsche sagte: "Das halten wir für falsch."

Die Stadt Jena war in der Corona-Pandemie bundesweit Vorreiter in Sachen Maskenpflicht gewesen. Es sei zwar gut, die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken, betonte Nitzsche. Er befürchte aber, dass Corona-Leugner und Masken-Gegner die neuen Freiheiten ausnutzen werden. "Die Disziplin vieler (...) kann durch die Nichtdisziplin einiger weniger unterlaufen und am Ende komplett ausgehebelt werden. Und wir haben keine Handhabe dagegen."

Das Tragen von Masken ist aber auch mit der neuen Verordnung im öffentlichen Personenverkehr sowie in Geschäften weiter vorgeschrieben. Am Montag enden die verpflichtenden Kontaktbeschränkungen auch in Brandenburg.

Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (44, FDP)
Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (44, FDP)  © dpa/dpa-Zentralbild/Bodo Schackow

Update, 13. Juni, 11.50 Uhr: Polizei muss erneut im Schanzenviertel Abstandsregeln durchsetzen

Die Polizei hat in der Nacht zum Samstag im Hamburger Schanzenviertel erneut in einer feiernden Menge die Einhaltung der Corona-Abstandsregeln durchgesetzt. Bis zu 600 Menschen hätten sich bei angenehmen Temperaturen am späten Abend an der Kneipenmeile Schulterblatt versammelt, sagte ein Sprecher der Polizei. 

Die Abstandsregeln zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie seien vielfach nicht eingehalten worden. "Es waren aber alle friedlich", sagte der Polizeisprecher. Erst nachdem die Beamten elf Lokalen den Kioskverkauf untersagten, löste sich die Menschenmenge nach Mitternacht auf. "Die Betreiber waren einsichtig", sagte der Sprecher.

Autos parken vor den Cafés und Geschäften des Schulterblatts im Schanzenviertel.
Autos parken vor den Cafés und Geschäften des Schulterblatts im Schanzenviertel.  © dpa/Axel Heimken

Update, 13. Juni, 11.40 Uhr: Dänemark öffnet vierten Grenzübergang: Urlauber dürfen Montag rein

Von Montag an dürfen Touristen unter anderem aus Deutschland wieder nach Dänemark einreisen. Die dänische Polizei rechnet mit Wartezeiten und empfiehlt Urlaubern, Verkehrsnachrichten zu verfolgen und wenn machbar zu Tageszeiten einzureisen, in denen möglicherweise nicht so viel Verkehr herrscht.

Zudem werde kontinuierlich - unter anderem mit Tweets in dänischer, deutscher und englischer Sprache - über die Verkehrssituation informiert werden, teilte die dänische Polizei mit. Um die Kontrollen möglichst zügig vornehmen zu können, wurde zusätzliches Personal angefordert, wie die dänische Polizei mitteilte.

Zudem wurde am Samstag der Grenzübergang bei Padborg wieder geöffnet. 

Von Montag an dürfen deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber wieder nach Dänemark, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen gebucht haben. Es werden bereits an diesem Tag deutsche Gäste in rund 14.000 gebuchten Ferienhäusern erwartet.

Deutschland beendet seine Grenzkontrollen am Dienstag endgültig. Bereits in den Tagen zuvor werden die Kontrollen aber schrittweise zurückgefahren. Am jetzt wieder geöffneten Übergang bei Padborg etwa konnten Autofahrer und Lastwagen die Grenze nach Schleswig-Holstein am Samstagmorgen ohne Kontrollen passieren. In Krusau hingegen war die Bundespolizei noch im Einsatz.

Update, 13. Juni, 11 Uhr: Prüffirma TÜV-IT: Corona-Warn-App ist stabil und sicher

Die für kommende Woche erwartete Corona-Warn-App des Bundes wird nach Einschätzung des IT-Dienstleisters TÜV Informationstechnik stabil und sicher laufen, ohne die Anwender auszuspionieren. Das habe eine Prüfung der App ergeben, die man im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unternommen habe, sagte TÜV-IT-Chef Dirk Kretzschmar am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Überprüfung der App habe man auch kontrolliert, ob Unbefugte Daten abgreifen könnten. "Das ist nicht der Fall. Die Anwender müssen keine Angst vor Überwachung haben." Die Entwickler von SAP und T-Systems hätten auch sichergestellt, dass niemand über die App Zugriff auf andere Daten bekomme.

Frühe Versionen der App seien noch instabil gewesen, sagte Kretzschmar. "Die Tester hatten zum Schluss aber ein sehr positives Bild, weil inzwischen alles sehr stabil läuft. Sie waren auch ziemlich begeistert davon, wie schnell und in welcher Qualität die Entwickler auf noch entdeckte Schwachstellen reagiert haben."

Update, 13. Juni, 10.10 Uhr: Ausschreitungen im Libanon wegen Wirtschaftskrise halten an

Im Libanon ist es die zweite Nacht in Folge zu Ausschreitungen wegen der wirtschaftlichen Lage gekommen. Obwohl die libanesische Regierung am Freitag über Notmaßnahmen zur Linderung der Wirtschaftskrise beraten hatte, gingen am Abend und in der Nacht zum Samstag erneut Demonstranten auf die Straße. 

In der Innenstadt von Beirut attackierten einige von ihnen Geschäfte, zerstörten Scheiben und errichteten brennende Straßenbarrikaden. Die Polizei setzte Tränengas ein. Auch in der nordlibanesischen Stadt Tripoli kam es zu Ausschreitungen.

Der Libanon erlebt derzeit eine der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Das libanesische Pfund hat in den vergangenen Monaten rund 70 Prozent seines Wertes im Vergleich zum Dollar verloren. Die Inflation schießt nach oben.

Die Regierung verhandelt derzeit auch mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein Rettungsprogramm und internationale Hilfe. Die Corona-Pandemie und wochenlangen Ausgangsbeschränkungen haben die Wirtschaftskrise im Libanon noch weiter verschärft.

Libanon, Beirut: Demonstranten protestieren gegen die Wirtschaftskrise und den Verfall des libanesischen Pfundes.
Libanon, Beirut: Demonstranten protestieren gegen die Wirtschaftskrise und den Verfall des libanesischen Pfundes.  © dpa/Marwan Naamani

Update, 13. Juni, 9.42 Uhr: Bericht: Bundesliga verliert 150 Millionen Euro TV-Gelder

Die Fußball-Bundesliga verliert nach einem "Kicker"-Bericht wegen der Coronavirus-Pandemie 150 Millionen Euro an TV-Geldern. Statt mit Zahlungen in Höhe von 1,35 Milliarden Euro aus dem laufenden Medienvertrag dürften die 36 Vereine der Bundesliga und der 2. Bundesliga in der Saison 2020/21 nur mit 1,2 Milliarden Euro kalkulieren, berichtet das Magazin und bezieht sich auf einen Brief den die Finanz-Kommission der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Freitag an die 36 Clubs der 1. und 2. Liga verschickt habe.

Nachdem der Bundesliga-Spielbetrieb wegen der Corona-Krise unterbrochen war, hatte es Probleme mit der Auszahlung der TV-Gelder gegeben. Ende April hatte sich die DFL nach Aussagen ihres Geschäftsführers Christian Seifert (51) mit "fast allen" Medienpartnern auf eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien geeinigt.

Im Zuge der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am 23. April sind in der laufenden Saison 2019/20 bereits 51 Millionen Euro unter den 36 Klubs ausgeschüttet worden. Weitere 200 Millionen Euro stehen noch zur Zahlung, wenn die letzten Spieltage dieser Saison komplett ausgetragen sind; vorbehaltlich des "Zahlungsverhalten der Partner", hieß es in dem "Kicker"-Bericht.

Nach Informationen des Magazins sollen aus den internationalen Vermarktungserlösen in den nächsten Tagen sieben Millionen Euro unter den 36 Vereinen aufgeteilt werden. Nachdem mehrere DFL-Partner den Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen seien, drohe auch hier ein Minus in Höhe von 60 Millionen Euro, hieß es.

Update, 13. Juni, 9.12 Uhr: Corona-Ausbruch auf Großmarkt in Peking: Wohnviertel abgeriegelt

Erstmals seit vielen Wochen erlebt Peking wieder einen größeren Ausbruch des Coronavirus. Auf einem Großmarkt der chinesischen Hauptstadt wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt. Der Xinfadi-Markt im Stadtviertel Fengtai, der rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der 20-Millionen-Metropole liefert, wurde geschlossen. Im Umfeld wurden elf Wohnviertel abgeriegelt sowie Kindergärten und Schulen zugemacht. Rund 10.000 Händler und Mitarbeiter des Marktes sollen getestet werden.

Die Ermittler haben das Virus bis auf ein Hackbrett zurückverfolgt, auf dem importierter Lachs verarbeitet wurde, wie der Chef des Großmarktes der Pekinger Zeitung "Beijing Qingnianbao" berichtete. Der Lachs wiederum stammte von einem anderen Markt für Meeresfrüchte. Viele Supermärkte nahmen daraufhin importierten Lachs aus ihren Regalen. Der Xinfadi-Großmarkt soll "umfassend" desinfiziert werden. Auch andere Märkte schlossen ihre Tore, um untersucht zu werden.

Vorher hatte die nationale Gesundheitskommission landesweit über sechs lokale Ansteckungen berichtet - alle in Peking. Die neuen Fälle sind die ersten in Peking seit mehr als eineinhalb Monaten. Vier stammten von dem Xinfadi-Markt, auf den sich daraufhin die Ermittlungen konzentrierten. Die jetzt entdeckten 45 Infizierten zeigen nach Angaben lokaler Medien zunächst keine Symptome.

Die Zeitung "Global Times" zitierte Experten, nach deren Ansicht die Schließung des Marktes voraussichtlich die Versorgung der Hauptstadt mit Lebensmitteln beeinträchtigen wird. Die Hauptstadt war seit Beginn der Pandemie in Wuhan in Zentralchina vor einem halben Jahr besonders geschützt und auch stärker als andere Städte vom Rest des Landes abgeschottet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren schärfer als anderswo und erst vor wenigen Wochen gelockert worden.

China, Peking: Polizisten sichern einen Fleischmarkt. (Archivbild)
China, Peking: Polizisten sichern einen Fleischmarkt. (Archivbild)  © dpa/AP/Mark Schiefelbein

Update, 13. Juni, 8.25 Uhr: Expertin: Unternehmen müssen in Krise an Fachkräften festhalten

Die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib, hat die Unternehmen zum Festhalten an Fachkräften in der Corona-Krise aufgefordert. "Ich kann wirklich nur anraten, die Fachkräfte so weit möglich bei der Stange zu halten", sagte Köhler-Geib der Deutschen Presse-Agentur in Nürnberg. Der Fachkräftemangel werde in der Zeit nach der Corona-Krise wieder der limitierende Wachstumsfaktor in Deutschland werden. "Die Deutsche Wirtschaft könnte bis 2040 aufhören zu wachsen", sagte die Expertin.

Die Corona-Krise werde den Strukturwandel in vielen Branchen noch weiter vorantreiben - etwa bei der Digitalisierung vieler Berufsfelder der bei mehr Klimabewusstsein. Zwei Drittel aller Berufe wiesen bereits jetzt Fachkräfteengpässe auf, viele offene Stellen seien länger als 160 Tage unbesetzt, weil die Unternehmen keine passenden Bewerber fänden, so das Ergebnis einer KfW-Studie zum Thema.

Die gegenwärtige Krise bedeute auch eine Gelegenheit, gewohnte Ansichten und Herangehensweisen zu hinterfragen, sagte Köhler-Geib. "Wir sehen, dass sich die Unternehmen notgedrungen neu erfinden." Jedes zweite Unternehmen habe seine Produktpalette oder sein Geschäftsmodell angepasst. In der Zeit vor Corona sei die Innovationsrate in Deutschland stark gefallen.

Update, 13. Juni, 8 Uhr: Karaoke-Singen in Japan jetzt mit Mundschutz

Auch für Japans Liebhaber des Karaoke-Singens ändern sich im Zuge der Corona-Pandemie die Zeiten. Nach der Aufhebung des Notstands treffen Betreiber von Karaoke-Einrichtungen Vorkehrungen, um das Singen künftig sicherer zu machen. 

So müssen sich die Kunden beim Betreiber "Karaoke Manekineko" in Tokio mit Hilfe einer Maschine, die künstliche Intelligenz nutzt, am Eingang erstmal die Körpertemperaturen messen lassen, wie die japanische Tageszeitung "Tokyo Shimbun" am Samstag berichtete. 

In den Karaoke-Räumen singen sie dann mit Mikrofonen, die mit Stoff abgedeckt und mit einem durchsichtigen Plastiktrichter versehen sind, um den beim Singen entstehenden Tröpfchenflug zu stoppen. Die Räume werden vom Personal, das Masken und Plastikvisiere trägt, regelmäßig desinfiziert. Zudem wird die Gästezahl je nach Größe des Raums und Belüftung begrenzt.

Eine Mitarbeiterin einer Karaoke-Bar hält ein Mikrofon in der Hand, welches mit Stoff und einem Hygieneschutz aus Plastik abgedeckt ist, um Infektionen mit dem Coronavirus zu verhindern.
Eine Mitarbeiterin einer Karaoke-Bar hält ein Mikrofon in der Hand, welches mit Stoff und einem Hygieneschutz aus Plastik abgedeckt ist, um Infektionen mit dem Coronavirus zu verhindern.  © dpa/Kyodo/---

Update, 13. Juni, 7 Uhr: Frankreich bereitet sich auf Touristen aus Europa vor

Frankreichs Touristen-Hochburgen bereiten sich auf Urlauber aus dem europäischen Ausland vor. Im ostfranzösischen Grenzgebiet Grand Est zu Deutschland hofft man wieder auf mehr Besuch aus dem Nachbarland. An den Wochenenden kämen normalerweise viele deutsche Touristen zum Shoppen über die Grenze, diese hätten in den vergangenen Wochen natürlich gefehlt, sagte eine Besitzerin eines Souvenirladens am berühmten Straßburger Münster. "Wir hoffen, dass die Leute Lust haben, jetzt auch wieder nach Ostfrankreich zu kommen." 

Ähnlich sieht es auch in Paris aus. Die Stadt ist verhältnismäßig leer - an Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale Notre-Dame ist nichts los. Am Seine-Ufer lässt sich im Gegensatz zur normalen Situation leicht ein nettes Plätzchen finden. Auch in Luxuskaufhäusern wie den Galeries Lafayette, in denen eigentlich dichtes Gedränge herrscht, sind gefühlt mehr Verkäuferinnen und Verkäufer als Kunden unterwegs. Restaurants und Bars dürfen in der Hauptstadt vorerst nur Gäste auf ihren Terrassen empfangen - die Stadt gleicht einem einzigen Freiluftcafé.

Die wohl berühmteste Pariser Sehenswürdigkeit, der Eiffelturm, öffnet erst Ende Juni wieder. Auch große Museen wie der Louvre oder das Musée d'Orsay sind noch nicht wieder offen. Die Strände in den Badeorten am Atlantik oder in Südfrankreich haben auch wieder geöffnet. Einige von ihnen etwa in Nizza oder Cannes werden sogar regelmäßig desinfiziert. Die Franzosen dürfen bereits seit Anfang Juni wieder verreisen.

Update, 13. Juni, 6.37 Uhr: Schiedsrichter-Chef Fröhlich sieht Fußball auf Weg zur Normalität

Nach einer Phase der Eingewöhnung sieht DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich (62) den Fußball auch ohne Zuschauer auf dem Weg zurück zur gewohnten Intensität. Die Anzahl der Gelben Karten, die Anzahl kritischer Spielsituationen und die Unsportlichkeiten seien wieder auf Normallevel, sagte der 62-Jährige in einem Interview der Deutschen Welle.

Die ersten beiden Spieltage nach der Corona-Pause seien sehr anständig, sehr sportlich, sehr fair und sehr kooperativ verlaufen. Fast alles sei ein Miteinander auf dem Spielfeld gewesen, befand Fröhlich. "Aber unser Eindruck ist, dass sich alle ab dem dritten Spieltag nach der Pause daran gewöhnt haben und es auf dem Spielfeld fast wieder normal abläuft", fügte der Vorsitzende der Schiedsrichterkommission Elite beim Deutschen Fußball-Bund hinzu.

Das Tempo im Spiel sei jetzt sogar zum Teil höher und halte länger an als vorher. Als möglichen Grund nannte Fröhlich, dass es nun möglich sei, fünfmal statt wie bisher dreimal auszuwechseln. Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter hält es für denkbar, dass diese Änderung auch in Zukunft Bestand haben könnte. "Das ist eine Regeländerung, die den Fußball attraktiver machen könnte, weil sie mehr Variabilität und eine höhere Flexibilität im Spiel ermöglicht", sagte Fröhlich.

Update, 13. Juni, 6.30 Uhr: Branche: Luftverkehr kommt nur langsam wieder in Gang

Trotz wegfallender Reisewarnungen ist am Himmel über Deutschland noch wenig los. Verglichen mit dem Juni 2019 bieten die Fluggesellschaften nach Branchenangaben im Laufe dieses Monats 14 bis 15 Prozent der üblichen Sitzplatzkapazität an. 

"Das ist ein mutiges Angebot der Unternehmen und wir hoffen, dass die Buchungen entsprechend ansteigen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow (61), der Deutschen Presse-Agentur. Die Nachfrage werde nur schrittweise wieder zunehmen. Deshalb müsse auch die pauschale Reisewarnung für Nicht-EU-Staaten aufgehoben werden.

Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow (61). (Archivbild)
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow (61). (Archivbild)  © dpa/Stephanie Pilick

Update, 13. Juni, 6.13 Uhr: Zukunftsforscher sieht mehr Politik-Vertrauen durch Corona

In der Corona-Pandemie ist das Vertrauen in die Politik nach Einschätzung von Zukunftsforscher Matthias Horx (65) gewachsen. "Es ist ein Vertrauensgewinn in die Politik festzustellen, der auch - glaube ich - anhält", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Gleichzeitig sah Horx einen "Deutungsverlust von populistischen Strategien". Auf die Frage, wie eine Gesellschaft sich angesichts von Infektionsgefahren organisieren könne, "darauf hat der Populismus keine Antwort".

Horx hatte zu Beginn der Krise in Deutschland im März erste Überlegungen dazu veröffentlicht, wie die Corona-Krise die Gesellschaft verändern könnte. Eine Vermutung war, dass die Menschen trotz der Kontaktbeschränkungen eher enger zusammenrücken: "Das war meine Vermutung und ist auch so eingetreten, dass viele Menschen in dieser sogenannten sozialen Isolation ihre Beziehungen intensivieren, wieder ernst nehmen und auch pflegen." Als Beispiel nannte er intensives Telefonieren.

Update, 13. Juni, 5.45 Uhr: Formel-1-Neustart ohne Podiumszeremonien und Fahrerparade

Die Formel 1 ändert für den Neustart unter Corona-Bedingungen ihre Siegerehrungen und die Abläufe vor dem Rennstart. Statt der Champagner-Sause auf dem Podium werde es nach den Grand Prix nun eine Zeremonie auf der Zielgeraden geben, sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn (65). 

"Eine Möglichkeit wäre, die Autos auf der Strecke aufzustellen, und die Fahrer stehen davor", sagte der Brite. Die Trophäen könnten nach den Rennen nicht wie bisher übergeben werden, da der Abstand nicht einzuhalten sei. Dafür gebe es aber neue Ideen, die nun auf ihre TV-Tauglichkeit geprüft würden.

Vor dem Start könnten sich die 20 Piloten nicht wie bisher eng nebeneinander für die Nationalhymne des Gastgeber-Landes aufstellen, sagte Brawn. Auch eine Fahrerparade, bei der alle Piloten gemeinsam auf dem offenen Oberdeck eines Busses um die Strecke kutschiert und dabei interviewt werden, sei derzeit nicht möglich. "Also werden wir jeden von ihnen vor der Garage interviewen", sagte Brawn.

Genauso schloss er eine Startaufstellung aus, auf der wie bisher hunderte Teammitglieder und Gäste umherwimmeln. "Die Praxis, die wir in der Vergangenheit hatten, kann es einfach nicht geben", sagte Brawn. Es gebe dennoch viele Wege für ein das Publikum ansprechendes Grand-Prix-Format, "ohne Gesundheit und Sicherheit zu gefährden".

Formel-1-Sportchef Ross Brawn (65). (Archivbild)
Formel-1-Sportchef Ross Brawn (65). (Archivbild)  © dpa/Press Association/David Davies

Update, 13. Juni, 5.30 Uhr: Umsatz-Boom bei Schutzmasken - Große Nachfrage treibt Preise

Das Geschäft mit Schutzmasken in der Corona-Kise boomt. Von Januar bis Ende Mai sind Umsätze und Preise von Atem- und Mundschutz rasant gestiegen, wie aus Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervorgeht. 

Den stärksten Umsatzzuwachs mit nahezu 14.200 Prozent gab es demnach beim Verkauf im Großhandel. Der Preis pro Schutzmaske erhöhte sich dort im Schnitt um rund 509 Prozent. Auch die Lebensmittel- und Drogeriemärkte verzeichneten mit knapp 8000 Prozent ein starkes Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Preiserhöhungen um etwa 254 Prozent.

"Schutzmasken sind in Windeseile aus der Nische für spezielle Anwendungsfälle zum neuen Alltagsprodukt geworden", sagte Bettina Arleth, Handels-Expertin bei Nielsen, der Deutschen Presse-Agentur. Grund für das enorme Plus sei die Verfügbarkeit im April, aber auch der Preisanstieg durch die hohe Nachfrage. Der Mundschutz sei bis zur Corona-Pandemie vor allem von staubgeplagten Handwerkern oder im medizinischen Bereich genutzt worden - heute sehe die Welt ganz anders aus, sagte Arleth.

Update, 13. Juni, 4.37 Uhr: 348 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 348 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186.022 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 13. Juni, 0 Uhr).

Update, 13. Juni, 4.30 Uhr: Ärzte fordern bessere Vorkehrungen für Gesundheitskrisen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt (60) hat angesichts der Corona-Pandemie weitere Verbesserungen der Krisenmechanismen angemahnt. "Wir müssen jetzt die Zeit nutzen, damit wir für ein mögliches Wiederaufflackern der Corona-Infektionen und für künftige Epidemien gut gerüstet sind", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur. 

Die Krise habe gezeigt, dass engere europäische Vernetzung und Abstimmung nötig seien. Das gelte für Meldestrukturen, technische Plattformen von Corona-Apps, Vorräte an Schutzausrüstung und das Entwickeln von Medikamenten und Impfstoffen.

"In Deutschland hat die Politik vieles richtig gemacht", sagte Reinhardt. "Trotzdem müssen wir auch hier Strukturen reformieren." Die Zuständigkeiten von Bund und Ländern in Krisenzeiten seien klar zu regeln. "Wir brauchen ein vernetztes System von Krisenstäben, das dauerhaft auf Standby geschaltet ist." Nachzuhalten sei zudem, dass Bund, Länder, Kommunen und öffentliche Einrichtungen Pandemiepläne regelmäßig aktualisierten und zu Übungszwecken scharf schalteten.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt (60). (Archivbild)
Ärztepräsident Klaus Reinhardt (60). (Archivbild)  © dpa/Gregor Fischer

Update, 13. Juni, 4.20 Uhr: Branchenexperte: Autobauern droht Entlassungswelle

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer (68) sieht die Autoindustrie in Deutschland "von Kurzarbeit in die Entlassungswelle steuern". Von Januar bis Ende Mai seien in den inländischen Werken nur noch knapp 1,2 Millionen Autos gebaut worden - 44 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Weil die Nachfrage in Europa, Afrika und Südamerika schwach bleibe, rechnet Dudenhöffer für das Gesamtjahr mit einem Rückgang der Produktion in Deutschland um 26 Prozent auf 3,4 Millionen Autos. Das wäre der niedrigste Wert seit 1974.

"Nach unserer Einschätzung kostet die Krise in Deutschland gut 100.000 Arbeitsplätze in der Automobil- und Zulieferindustrie", sagte der Professor. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung gebe der Branche kaum Impulse, weil es mit Elektroautos nur einen Nischenmarkt fördere. Dass die SPD eine Autoprämie für moderne Verbrenner vereitelt habe, sei für die deutschen Autobauer und Zulieferer ein großes Handicap. Mit einem großen Konjunkturpaket hätten sie in Deutschland 300.000 Autos mehr bauen und verkaufen können.

Update, 13. Juni, 4.15 Uhr: Brasilien überholt Großbritannien bei Zahl der Corona-Toten

Brasilien hat Großbritannien bei der Zahl der Corona-Toten überholt. Nach den Daten des Gesundheitsministeriums vom Freitag starben in Brasilien bislang 41.828 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das größte und bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika liegt damit laut der Johns-Hopkins-Universität in den USA weltweit auf Platz zwei der Länder mit den meisten Corona-Toten - nach den Vereinigten Staaten (mehr als 114.600 Tote). 

828.810 Menschen haben sich in Brasilien mit dem Virus infiziert. In Großbritannien starben laut Johns-Hopkins-Universität 41.566 mit dem Virus infizierte Menschen.

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist zuletzt schnell gestiegen, mit wiederholt jeweils rund 1000 neuen Opfern am Tag. Dennoch werden vielerorts Maßnahmen gelockert, Geschäfte und Strände sind inzwischen wieder geöffnet. Vor Einkaufszentren in São Paulo bildeten sich lange Schlangen.

Brasilien, Rio De Janeiro: Menschen mit Mundschutzmasken warten in Duque de Caixas darauf, auf Covid-19 getestet zu werden.
Brasilien, Rio De Janeiro: Menschen mit Mundschutzmasken warten in Duque de Caixas darauf, auf Covid-19 getestet zu werden.  © dpa/ZUMA Wire/Fernando Souza

Update, 13. Juni, 4.10 Uhr: Noch keine Corona-Anpassungen bei Asylunterkünften nach RKI-Hinweisen

Die Bundesregierung hat noch keine praktischen Konsequenzen aus den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zum Umgang mit Covid-19 in Asylunterkünften gezogen. Das RKI habe den Entwurf Ende April vorgelegt, schreibt das Bundesinnenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke (69), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Beratungen mit den Gesundheitsbehörden und Innenministerien der Länder dauerten demnach an.

Jelpke forderte ein schnelles Umsteuern. "Dezentrale Unterbringung statt Massenlager ist das Gebot der Stunde. Es darf keinen Gesundheitsschutz zweiter Klasse für Geflüchtete geben." Wie das RKI in einer Fassung von Anfang Mai schreibt, ist das Übertragungsrisiko in Gemeinschaftsunterkünften "besonders hoch, da hier viele Menschen auf engem Raum zusammen leben und Wohn-, Ess- und Sanitärräume gemeinsam nutzen."

Das Institut empfiehlt unter anderem, Risikopersonen und Angehörige präventiv und spätestens mit Auftreten eines Falls separat unterzubringen. Auch sollten sich möglichst wenig Menschen ein Zimmer teilen. "Idealerweise sollte eine Einzelzimmerunterbringung angestrebt werden", heißt es. Auch innerhalb des Gebäudes müssten 1,5 Meter Abstand zueinander und Kontaktreduzierung möglich sein.

Ganze Unterkünfte sollten nicht unter Quarantäne gestellt werden. "Durch eine Massenquarantäne wird eine vermeidbar hohe Exposition mit daraus resultierenden Risiken für alle BewohnerInnen in Kauf genommen, die den RKI-Empfehlungen zu Infektionsschutzmaßnahmen widerspricht."

Update, 13. Juni, 4 Uhr: IG Metall befürchtet Insolvenzwelle infolge der Corona-Krise

Im Kampf gegen eine durch die Corona-Krise möglicherweise drohende Insolvenzwelle hat die IG Metall weitere Konjunkturhilfen empfohlen. "Wenn das Konjunkturpaket, das viele gute und wichtige Punkte enthält, nicht in der Breite wirkt (...), dann müssen wir im Herbst noch einmal darüber reden, ob wir nicht nachsteuern müssen", sagte IG Metall-Chef Jörg Hofmann (64) dem "Tagesspiegel". 

Gerade bei den Zulieferern in der Automobilindustrie sei die Insolvenzgefahr in Deutschland stark gestiegen. "Unsere jüngste Umfrage zeigt: Über 80.000 Beschäftigte in 270 Betrieben sind in hoher oder akuter Insolvenzgefahr." Er fügte hinzu: "Und diese Zahlen steigen."

Durch den beschlossenen Verzicht auf eine an den Emissionen orientierte Kaufprämie für Autos und die stattdessen erfolgende Mehrwertsteuersenkung ab Juli werde keine vernünftige Klimaschutz-Lenkungswirkung erreicht, sagte Hofmann. "Jetzt wird selbst der Verkauf von alten Gebrauchtwagen und SUV-Boliden gefördert, egal, was aus dem Auspuff kommt." Um die Autobranche als Schlüsselindustrie zu stärken, hatte die IG Metall eine Umweltprämie auch für emissionsarme Verbrenner gefordert.

Update, 13. Juni, 3.45 Uhr: Telekom und SAP: Nach Tests von Corona-App zuversichtlich

Die Entwickler der deutschen Corona-Warn-App sind nach ausführlichen Tests zuversichtlich, dass die geplante Entfernungsmessung per Bluetooth-Funk auch im Alltag funktionieren wird. "Inzwischen sind wir überzeugt, dass wir eine gute Lösung haben, mit der man starten kann - auch wenn wir wissen, dass sie nicht perfekt ist", sagte SAP-Manager Jürgen Müller der Deutschen Presse-Agentur.

Die offizielle deutsche App setzt auf den Smartphone-Schnittstellen von Apple und Google auf und wurde von SAP und der Deutschen Telekom entwickelt. Solche Corona-Apps sollen helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen. Sie sollen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufhielten. "Das Ziel ist, dass Millionen teilnehmen", sagte Müller.

Das Fraunhofer Institut IIS in Erlangen spielte bei Tests der deutschen App diverse konkrete Szenarien durch: Sitzen in einem Restaurant, Schlangestehen, Aufenthalt in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei wurde gemessen, wie präzise die Smartphones die Entfernung erkannten. "Beim realen Einsatz werden wir noch mehr lernen", sagte Müller.

Update, 13. Juni, 3.32 Uhr: Frankreich: Öffnung der Grenze für Nicht-Schengen-Länder ab 1. Juli

Frankreich will seine wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze zu Ländern außerhalb des Schengen-Raums ab 1. Juli schrittweise wieder öffnen. Die Wiedereröffnung werde auf Grundlage der jeweiligen gesundheitlichen Lage der verschiedenen Drittstaaten erfolgen, teilten Außenminister Jean-Yves Le Drian (72) und Innenminister Christophe Castaner (54) am Freitag mit. Darüber hinaus werde man sich an die bis dahin auf europäischer Ebene beschlossenen Vereinbarungen halten.

Le Drian und Castaner bestätigten zudem, dass ab 15. Juni die Beschränkungen für Reisen in die EU aufgehoben würden. Menschen aus EU-Mitgliedsländern sowie unter anderem aus Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz könnten ohne Einschränkungen oder Quarantäne einreisen. Beschränkungen würden aber weiter für Reisen von und nach Spanien und Großbritannien gelten.

Update, 13. Juni, 1 Uhr: Verbraucherministerin wirbt für Gutscheine bei gestrichenen Flügen

Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (54, SPD) hat dafür geworben, Gutscheine bei coronabedingt gestrichenen Flügen zu akzeptieren. "Ab dem Sommer kann ja in Europa voraussichtlich wieder gereist werden. Daher rate ich, die Gutscheine schnellstmöglich zu nutzen", sagte Lambrecht der "Neuen Osnabrücker Zeitung". 

Zwar müssten Flugunternehmen ausgefallene Reisen binnen sieben Tagen erstatten, wenn die Kunden keine Gutscheine akzeptierten, sagte Lambrecht. Sie gab aber zu bedenken: "Wenn alle auf einer Auszahlung bestehen, wird es für manche Airline hart."

Die Verbraucherschutzministerin trat auch Befürchtungen entgegen, Kunden könnten bei abgesagten Pauschalreisen auf ihren Kosten sitzen bleiben. "Der Gutschein ist nicht nur ein Stück Papier. Selbst wenn der Anbieter in die Pleite rutscht, ist der Gutschein staatlich abgesichert", sagte die SPD-Politikerin. "Und bereits ausgegebene Gutscheine können gegen die neuen abgesicherten Reisegutscheine ausgetauscht oder entsprechend angepasst werden."

Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (54, SPD). (Archivbild)
Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (54, SPD). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 13. Juni, 0.10 Uhr: Verbraucherschützer kritisieren Mehrwertsteuersenkung

Mit Blick auf das Konjunkturpaket der Bundesregierung haben Verbraucherschützer direkte Hilfen für Konsumenten gefordert. Verbraucher rechneten nicht damit, dass Unternehmen die Mehrwertsteuersenkung an sie weitergeben, schreibt der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Klaus Müller (49), in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung". 

Verbraucherhilfen dürften nicht von Unternehmen abhängig sein: "Eine Senkung der Stromkosten um zusätzliche neun Milliarden, ein doppelt so hoher und besser erklärter Kinderbonus von 600 Euro wären eine mögliche Alternative zur Mehrwertsteuersenkung", schreibt Müller. 

Durch die geplante Senkung der EEG-Umlage spare ein Durchschnittshaushalt im kommenden Jahr schätzungsweise zehn Euro. "Ein paar Cent pro Monat werden weder einen Konjunkturimpuls auslösen noch Zuversicht und Sicherheit steigern", argumentiert Müller. Die Strompreise müssten spürbar sinken.

Auch "eine deutliche Absenkung der Lohnnebenkosten, die Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen entlastet, könnte in Betracht kommen", schreibt Müller. Wichtig sei, dass Unternehmen und Verbraucher in den Fokus genommen werden, "und letztere wirklich entlastet werden".

Update, 13. Juni, 0.01 Uhr: Erst knapp jede dritte Schutzmaske in Deutschland eingetroffen

Von den gut zwei Milliarden von der Bundesregierung gekauften Schutzmasken sind laut einem Medienbericht erst rund 600 Millionen in Deutschland eingetroffen. Das habe das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitgeteilt, berichtet die "Welt". Auch von diesen 600 Millionen Masken sei ein Teil noch nicht an die Empfänger - die Bundesländer sowie Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen - ausgeliefert worden. 

"Ein größerer Teil" befinde sich noch in der Qualitätsprüfung in Depots des Bundes. Rund 1,5 Milliarden Masken müssten bis zum Herbst noch, überwiegend aus China, angeliefert werden.

Update, 12. Juni, 23.11 Uhr: Profiboxen zurück nach Corona-Pause: Ex-Weltmeister Culcay siegt

Profiboxer Jack Culcay (34) hat seinen internationalen WBO-Titel im Halbmittelgewicht (69,85 kg) erfolgreich verteidigt. Der 34 Jahre alte Ex-Weltmeister aus Berlin besiegte am Freitag bei der ersten europäischen Boxveranstaltung nach der Corona-Pause den Franzosen Howard Cospolite einstimmig nach Punkten (116:112, 117:111, 118:110). Culcay ist die Nummer acht der WBO und will sich wieder für einen WM-Kampf empfehlen.

Die vom Berliner Agon-Boxstall organisierten sieben Kämpfe fanden ohne Zuschauer in den Havelstudios der Hauptstadt statt und wurden im Internet übertragen. Promoter Ingo Volckmann wollte damit ein Zeichen setzen und andere Ställe ermutigen, die Lockerungen der Regeln in der Coronavirus-Pandemie ebenfalls zu nutzen.

Im Kampf um die vakante deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht holte sich der Wuppertaler Vincenzo Gualtieri gegen den Hamburger Alexander Pavlov den Titel durch Mehrheitsentscheid (95:95, 96:95, 96:94). Den Gürtel der Europäischen Union in dieser Gewichtsklasse sicherte sich überraschend Arthur Abrahams Cousin Marten Arsumanjan aus Stein in Bayern. Er schlug den Berliner Björn Schicke durch technischen K.o. in der siebten Runde und fügte ihm in dessen 17. Kampf die erste Niederlage zu.

Profiboxer Jack Culcay (34). (Archivbild)
Profiboxer Jack Culcay (34). (Archivbild)  © dpa/Axel Heimken

Update, 12. Juni. 23.08 Uhr: Tschechien öffnet Grenzen ab Montag für fast alle EU-Bürger

Tschechien öffnet seine Grenzen ab Montag für Bürger fast aller EU-Staaten, der Schweiz und Liechtenstein. Ermöglicht werde dies durch die günstige epidemiologische Entwicklung beim Coronavirus, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitagabend mit. 

Ein negativer Corona-Test ist nicht nötig. Die wegen der Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich waren bereits vor einer Woche aufgehoben worden.

Das Einreiseverbot bleibt indes für Reisende mit Wohnsitz in Belgien, Portugal, Großbritannien, Schweden sowie der polnischen Woiwodschaft Schlesien bestehen. Diese Territorien gelten nach Ansicht der tschechischen Behörden als Risikogebiete für eine Coronavirus-Infektion. Die Einteilung in sichere grüne sowie mittel- und hochriskante gelbe und rote Staaten soll im wöchentlichen Rhythmus aktualisiert werden.

Das neue Ampel-Modell sorgte in den sozialen Netzwerken teilweise für Verwunderung. "Schlesien - wie soll das kontrolliert werden?", hieß es in einer Twitter-Reaktion. "Portugal kann doch bessere Ergebnisse vorweisen als Spanien und Italien", meinte ein anderer Nutzer. In Tschechien selbst waren 9909 bestätigte Corona-Infektionen gemeldet. 328 Menschen starben.

Tschechien, Hrensko: Passanten gehen auf einer Straße an einem Restaurant vorbei.
Tschechien, Hrensko: Passanten gehen auf einer Straße an einem Restaurant vorbei.  © dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert

Update, 12. Juni, 21,10 Uhr: Ersatzspieler, vierter Offizieller: Ohne Mundschutz am Spielfeldrand

Erstmals in der Corona-Krise haben am Freitagabend in der Fußball-Bundesliga die Ersatzspieler, Assistenztrainer und der vierte Offizielle am Spielfeldrand ohne Mundschutz ihren Platz eingenommen. Dies entspricht dem diese Woche angepassten Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL), was von den Beteiligten der Partie TSG 1899 Hoffenheim gegen RB Leipzig in Sinsheim prompt umgesetzt wurde.

Die Vorgabe gilt, "sobald sie ihren Sitzplatz im Abstand von mindestens 1,5 Metern zur nächsten Person eingenommen haben" und sie genauso wie Spieler, Trainer und Betreuerstab regelmäßig auf Covid-19 getestet werden. Die Befreiung von der Maskenpflicht gilt für Club-Personal in der technischen Zone und den vierten Offiziellen.

Update, 12. Juni, 21 Uhr: Vereinte Nationen in Corona-Krise besorgt um gestrandete Seefahrer

In der Coronavirus-Krise machen sich die Vereinten Nationen Sorgen um Hunderttausende auf den Weltmeeren gestrandete Seefahrer. 

Aufgrund von Reisebeschränkungen hätten Hunderttausende der insgesamt rund zwei Millionen Seefahrer weltweit seit bis zu 15 Monaten ihre Schiffe nicht verlassen können, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag laut Mitteilung in New York. 

Das sei "eine sich vergrößernde humanitäre Krise und eine Sicherheitskrise". Guterres rief alle Länder dazu auf, die Arbeit der Seefahrer als systemrelevant anzusehen und sicherzustellen, dass Crews sicher ausgetauscht werden könnten.

Ein Schiff treibt auf hoher See. (Symbolbild)
Ein Schiff treibt auf hoher See. (Symbolbild)  © dpa/Rene Soobaroyen/epa

Update, 12. Juni, 20.55 Uhr: Gewerkschaft: Lehrer fühlen sich als Menschen zweiter Klasse

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat einen fehlenden Dialog zwischen Kultusministerkonferenz (KMK) und Lehrergewerkschaften beklagt. "Wir waren unter anderem nicht zum KMK-Gespräch eingeladen, da waren lediglich Virologen und Bildungswissenschaftler. Die Gewerkschaften als Vertretung der Lehrerschaft wurden also nicht gehört. Das ist sehr bedauerlich und eine vertane Chance in der Krise", sagte die Schulbeauftragte im Bundesvorstand, Ilka Hoffmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. 

Man verfolge die Entscheidungen der Politik zurzeit mit großem Misstrauen. Viele Pädagogen fühlten sich wie Teilnehmer eines Experiments. "Lehrer und Erzieher fühlen sich zurzeit als Menschen zweiter Klasse von der Politik behandelt." In manchen Bundesländern seien sie zwar mehr in Entscheidungen eingebunden, in anderen Bundesländern wiederum gar nicht.

Die GEW hatte zuletzt die geplante Rückkehr zum Schulbetrieb ohne Abstandsregeln kritisiert. Die Bildungsgewerkschaft hatte am Mittwoch einen "runden Tisch gefordert, an dem Politik, Gewerkschaften, Eltern- und Schülervertretungen sowie Mediziner zusammenkommen und über Lösungswege entscheiden".

Annegret Philipp, Lehrerin für Mathematik und Englisch, unterrichtet Schülerinnen und Schüler einer 4. Klasse der Hamburger Grundschule Wielandstraße und trägt dabei einen Gesichtsschutz.
Annegret Philipp, Lehrerin für Mathematik und Englisch, unterrichtet Schülerinnen und Schüler einer 4. Klasse der Hamburger Grundschule Wielandstraße und trägt dabei einen Gesichtsschutz.  © dpa/Christian Charisius

Update, 12. Juni, 20.50 Uhr: Hamburgs Schulsenator: Normale Grundschule nach den Sommerferien

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) will die Grundschulen in der Hansestadt nach den Sommerferien wieder normal öffnen. Dies teilte die Behörde nach einem Digital-Symposium mit Bildungsministern anderer Bundesländer und Wissenschaftlern am Freitag mit.

"Die Wissenschaftler haben überzeugend deutlich gemacht, dass insbesondere Kinder von der Pandemie kaum betroffen sind und es an der Zeit ist, die Schulen für Kinder wieder zu öffnen. Nach diesem Gespräch bin ich sehr sicher, dass Hamburg nach den Ferien an allen Grundschulen zum Regelunterricht zurückkehren wird", sagte Rabe nach der Konferenz. 

Auch Vertreter anderer Bundesländer hatten zuletzt nicht mehr ausgeschlossen, dass zumindest nach den Sommerferien an den Schulen wieder ein Regelbetrieb stattfinden kann.

Führende Wissenschaftler seien sich darin einig, dass Corona für Kinder und Jugendliche ungefährlicher sei als die Grippe, führte Rabe aus. "Wenn wir jetzt die Schulen für den Regelbetrieb vorbereiten, planen wir zugleich intensive Tests. Dazu zählt, dass sich alle, die an den Schulen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, kostenlos testen lassen können." Zudem sollen für alle Beschäftigten auf Wunsch transparente Visiere besorgt werden.

Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg.
Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg.  © dpa/Christian Charisius

Update, 12. Juni, 20.45 Uhr: US-Behörde: Striktere Corona-Maßnahmen könnten wieder nötig werden

Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner der USA dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte der bei der CDC für Infektionskrankheiten zuständige Jay Butler am Freitag bei einer telefonischen Pressekonferenz. Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen "könnten wieder nötig werden". Das müsse auf lokaler Ebene je nach Infektionsgeschehen entschieden werden.

CDC-Direktor Robert Redfield rief alle US-Amerikaner dazu auf, sich weiter an Abstands- und Hygieneempfehlungen zu halten. "Wir machen echte Fortschritte, aber es bleibt noch viel Arbeit." In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore bereits mehr als zwei Millionen Menschen seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Landesweit starben bisher über 113.000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 - mehr als in jedem anderen Land der Erde.

Nachdem so gut wie alle Bundesstaaten als Reaktion auf die Pandemie Beschränkungen angeordnet hatten, gab es zuletzt fast überall Lockerungen. In zahlreichen Bundesstaaten stieg die Zahl der Neuinfektionen jedoch an. 

Die CDC verfolge das genau und sei "sehr besorgt", sagte Butler. "Wir verstehen, dass wir alle keine Lust mehr darauf haben, zu Hause zu bleiben, und das Leben zurückhaben wollen, dass wir im Dezember hatten." Die Rückkehr dazu müsse aber "so sicher wie möglich" geschehen.

Einer Umfrage zufolge, die die CDC am Freitag veröffentlichte, unterstützt eine große Mehrheit der Amerikaner die Abstands- und Hygieneempfehlungen und gibt an, sich nicht sicher zu fühlen, sollten alle Beschränkungen nun sofort wieder aufgehoben werden.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereiten sich darauf vor, Mundschutze an der New Yorker Börse zu verteilen. (Symbolbild)
Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereiten sich darauf vor, Mundschutze an der New Yorker Börse zu verteilen. (Symbolbild)  © dpa/Mark Lennihan/AP

Update, 12. Juni, 20.40 Uhr: Trump: "Härte ist manchmal am mitfühlendsten"

Donald Trump versteht sich als einender und mitfühlender Präsident der USA in Zeiten der Krise. Trump bejahte in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit Fox News, ob er gleichzeitig der Präsident für Recht und Ordnung und der "Chef-Tröster" sein könne. "Wenn du weich und schwach bist, bist du am Ende nicht mitfühlend", sagte Trump. "Härte ist manchmal am mitfühlendsten." Andernfalls käme es zu gefährlichen Situationen, in denen Menschen schwer verletzt würden.

"Ich denke, der Recht-und-Ordnung-Präsident kann verhindern, dass es je zu einer Situation wie in Seattle kommt", sagte Trump. In der Großstadt an der Westküste der USA haben Demonstranten eine "Autonome Zone" eingerichtet, zu der die Polizei keinen Zutritt hat. Trump bezeichnete die Demonstranten in Tweets bereits als "Anarchisten" und "Terroristen", die die Kontrolle übernommen hätten, und drohte, dass seine Regierung Maßnahmen dagegen ergreifen könnte, wenn Gouverneur Jay Inslee und Bürgermeisterin Jenny Durkan nicht handelten.

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis (Minnesota) gibt es in vielen US-Städten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Mehrfach wurde Trump vorgeworfen, Öl ins Feuer zu gießen - etwa mit Tweets oder mit seiner Drohung, das Militär gegen Demonstranten einzusetzen. 

Zudem ist die Corona-Pandemie nicht ausgestanden. Auf die Frage: "Sind Sie der Präsident, der uns alle vereint, angesichts allem, was in diesem Augenblick geschieht?", sagte Trump: "Ich denke es sicherlich und ich hoffe es sicherlich."

Donald Trump, Präsident der USA.
Donald Trump, Präsident der USA.  © dpa/Alex Brandon/AP

Update, 12. Juni, 20.35 Uhr: Mexikaner sollen trotz Corona ihre Freiheit wiedererlangen

Trotz der weiter grassierenden Corona-Pandemie will Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. "Wir müssen uns jetzt mental darauf vorbereiten, wieder rauszugehen, unsere Freiheit wiederzuerlangen und Verantwortung zu übernehmen", sagte der Staatschef am Freitag. 

Damit widersprach er direkt den Empfehlungen der Gesundheitsexperten des lateinamerikanischen Landes. "Die Covid-19-Epidemie ist noch nicht vorbei. Deshalb können und sollten wir nicht auf die Straßen gehen", sagte der Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Hugo López-Gatell, in einer Videobotschaft.

In Mexiko haben sich bislang rund 134.000 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, fast 16.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Zahlen steigen von Tag zu Tag noch immer kräftig an.

Die Corona-Krise hat auch die mexikanische Wirtschaft hart getroffen. Über eine Million Arbeitsplätze gingen bislang verloren, im April brach die Industrieproduktion um rund 30 Prozent ein. Besonders leiden die Millionen Beschäftigten im informellen Sektor unter dem Stillstand.

Andrés Manuel López Obrador, Präsident von Mexiko.
Andrés Manuel López Obrador, Präsident von Mexiko.  © dpa/Francisco Estarda/NOTIMEX

Update, 12. Juni, 20.05 Uhr: Ukrainischer Präsident wegen Corona-Infektion seiner Frau eingeschränkt

In der Ukraine ist Präsident Wolodymyr Selenskyj wegen einer Coronavirus-Infektion seiner Ehefrau Olena zu einem "besonderen Arbeitsregime" übergegangen. Da das Staatsoberhaupt gemäß der Verfassung seine Vollmachten nicht delegieren könne, werde es keine komplette Selbstisolation sein, teilte das Präsidentenbüro am Freitag in Kiew mit. 

Dennoch werde der 42-Jährige auf Dienstreisen verzichten und physische Kontakte auf seine Berater und Leibwächter beschränken. Zudem werde er täglich auf das Virus getestet. Ob der Präsident von zu Hause arbeitet, wurde nicht mitgeteilt.

Wenige Stunden zuvor hatte sich seine 42-jährige Ehefrau nach dem Bekanntwerden ihrer Infektion in Selbstisolation begeben. Tests bei Selenskyj und den beiden Kindern des Paares seien negativ gewesen. In dem osteuropäischen Land sind bisher etwa 30.000 Infektionen nachgewiesen worden. Knapp 900 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.  © dpa/-/Ukrinform

Update, 12. Juni, 19.48 Uhr: New York installiert 74.000 Klimaanlagen für Senioren

Angesichts der Corona-Pandemie will die Stadt New York besonders gefährdeten Senioren 74.000 Klimaanlagen zur Verfügung stellen. In den ersten Wochen des Programms seien mit rund 4500 Geräten acht Mal so viele verbaut worden, wie im gesamten letzten Jahr, erklärte Bürgermeister Bill de Blasio am Freitag.

Die Klimaanlagen sollen Risikogruppen dabei helfen, zu Hause bleiben zu können. In der Millionenmetropole New York herrscht besonders im Juli und August oft schwüles Wetter mit Temperaturen über 40 Grad. Die Stadt ist besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen.

Die Maschinen sollen größtenteils in Projekten im sozialen Wohnungsbau zum Einsatz kommen. Die dazugehörige Behörde NYCHA verwaltet insgesamt rund 170.000 Wohnungen in der Stadt, viele davon an Senioren. Außerdem wolle die Stadt die Energiekosten von rund 440.000 Familien in den kommenden Monaten mit rund 70 Millionen Dollar bezuschussen, versprach de Blasio.

Klimaanlagen, wie diese, sollen Senioren helfen, im Sommer zu Hause zu bleiben.
Klimaanlagen, wie diese, sollen Senioren helfen, im Sommer zu Hause zu bleiben.  © 123RF/lightfieldstudios

Update, 12. Juni, 19.45 Uhr: Braunschweig genehmigt Leichtathletik-Meisterschaften

Die eigentlich für voriges Wochenende geplanten deutschen Leichtathletik-Meisterschaften dürfen nun definitiv am 8. und 9. August in Braunschweig stattfinden. Die Stadt genehmigte nach Angaben des Deutschen Leichtathletik-Verbandes vom Freitag die Veranstaltung. 

Zuvor hatte es ein letztes Telefongespräch zwischen Oberbürgermeister Ulrich Markurth und DLV-Präsident Jürgen Kessing gegeben. Zuschauer sind bei den Titelkämpfen nicht zugelassen. Der Verband hatte für die Meisterschaften ein Hygienekonzept erarbeitet, angepasst an die Anforderungen in Niedersachsen. "Nach wie vor müssen wir uns in der sogenannten 'Late Season' an die behördlichen Anordnungen halten", sagte Kessing in der Mitteilung. "Wir verfolgen natürlich die aktuellen Lockerungen, und wenn eine Möglichkeit besteht, planen wir Wettbewerbe der Mittel- und Langstrecke ein", fügte er hinzu.

Bisher sind nur Laufwettbewerbe bis 800 Meter in getrennten Bahnen vorgesehen. Das hatte Kritik hervorgerufen, so hatte sich Hindernis-Europameisterin Gesa Krause dafür ausgesprochen, auch längere Strecken in das Programm aufzunehmen. Eine Live-Übertragung der Meisterschaften sei durch die Fernsehpartner ARD und ZDF vorgesehen, teilte der DLV weiter mit.

Das Finale des 100m-Frauen-Laufes bei der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft 2018. Gina Lückenkemper (l) lief vor ihren Konkurrentinnen ins Ziel.
Das Finale des 100m-Frauen-Laufes bei der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft 2018. Gina Lückenkemper (l) lief vor ihren Konkurrentinnen ins Ziel.  © dpa/Sven Hoppe

Update, 12. Juni, 19.40 Uhr: Keine generelle Quarantäne für Schweden-Rückkehrer im Norden

Mit einer neuen Landesverordnung ist die generelle Quarantänepflicht für Reiserückkehrer nach Schleswig-Holstein verändert worden. Wie die Landesregierung am Freitag in Kiel mitteilte, hebt das die pauschale Regelung für einige Länder von Montag an auf. 

Die pauschale Quarantänepflicht von Einreisenden aus Drittstaaten entfällt. Der Nachweis eines negativen Coronatests hebt eine etwaige Quarantänepflicht auf, hieß es weiter. Aus aktuellem Anlass empfiehlt die Landesregierung, dass sich Reiserückkehrer aus Schweden testen lassen, um bei negativen Testergebnissen von der Quarantäne ausgenommen zu sein.

Am Montag hatte das Gesundheitsministerium informiert, dass Schwedenrückkehrer für 14 Tage in häusliche Quarantäne müssen. Grund ist die Überschreitung der Grenze von 50 Fällen je 100.000 Einwohner in Schweden.

Update, 12. Juni, 19.35 Uhr: MV stockt Bonus für Beschäftigte in der Altenpflege auf

Mecklenburg-Vorpommern wird den einmaligen Bonus für Beschäftigte in der Altenpflege auf bis zu 1500 Euro erhöhen. Die Landesregierung hat die Aufstockung beschlossen, wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitag in Schwerin mitteilte. "Die Corona-Krise zeigt noch einmal ganz besonders, wie wichtig und unverzichtbar die Arbeit der Pflegekräfte für unsere Gesellschaft ist", betonte Drese. Eine entsprechende Wertschätzung sei mehr als gerechtfertigt. Die Prämie solle noch im Sommer ausgezahlt werden.

Der Bonus solle über die Pflegekassen an den Arbeitgeber weitergeleitet werden, der ihn dann wiederum an die Beschäftigten auszahlen solle. In MV profitieren davon laut Drese rund 27.000 Arbeitnehmer. Pflegefachkräfte, Assistenzkräfte und Beschäftigte in der hauswirtschaftlichen Versorgung sollen die volle Prämie von 1500 Euro erhalten. Bei Beschäftigten in der Altenpflege, wie der Verwaltung, werde die Zahlung vom Bund von 667 Euro auf 1000 Euro erhöht. Auszubildende sollen 900 Euro erhalten, dort erhöhe das Land den Bundesanteil um 300 Euro.

Das Sozialministerium geht von Kosten in Höhe von 12 Millionen Euro aus, die aus dem sogenannten MV-Schutzfonds finanziert werden sollen. Diesen hatte die Landesregierung im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise vor einigen Wochen beschlossen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zuletzt einen Corona-Bonus von einmalig 1500 Euro für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen Mecklenburg-Vorpommerns gefordert, also etwa ebenfalls für Angestellte in Krankenhäusern.

Der Bundestag hatte Mitte Mai die gestaffelte Prämie von bis zu 1000 Euro für Angestellte der Altenpflege beschlossen. Bundesländer oder Arbeitgeber können den Bonus auf bis zu 1500 Euro aufstocken, die steuerfrei bleiben sollen.

Krankenschwestern arbeiten auf einer Station, in der unter anderem positiv getestete Corona-Patienten in isolierten Intensivbett-Zimmern versorgt werden. (Symbolbild)
Krankenschwestern arbeiten auf einer Station, in der unter anderem positiv getestete Corona-Patienten in isolierten Intensivbett-Zimmern versorgt werden. (Symbolbild)  © dpa/Peter Kneffel

Update, 12. Juni, 19.23 Uhr: Ausländische Touristen dürfen ab Montag wieder nach MV

Im Tourismus stehen trotz der Corona-Pandemie weitere Lockerungen bevor. Touristen aus dem europäischen Ausland dürfen nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) vom 15. Juni an wieder nach Deutschland und nach Mecklenburg-Vorpommern reisen, sofern sie eine Übernachtung gebucht haben. 

"Das gilt nicht für Tagestouristen aus dem europäischen Ausland, genauso wenig wie es für Einheimische gilt", sagte Caffier am Freitagabend nach einer Kabinettssitzung in Schwerin. Er wies darauf hin, dass es den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zufolge keine Einreisen für Bürger aus sogenannten Hotspot-Gebieten geben werde. Darunter falle derzeit Schweden. Bürger, die in Schweden gewesen seien, müssten in Quarantäne.

Auch wenn Mecklenburg-Vorpommern vorwiegend Gäste aus dem Inland habe, sei es wichtig, sich auch für den internationalen Tourismus wieder zu öffnen. 

Caffier gab den Anteil ausländischer Touristen in Mecklenburg-Vorpommern mit etwa drei Prozent an. Zudem werde damit auch die Einreise für die Saisonarbeitskräfte aus dem europäischen Ausland vereinfacht, sagte der Minister. Drittstaaten seien davon noch nicht betroffen. Dennoch sei das ein Schritt zur Normalität.

Caffier betonte, dass es keine Schlagbaumkontrollen an den Grenezn Mecklenburg-Vorpommerns geben werde, sondern nur Stichprobenkontrollen über die Ordnungsämter. Die Polizei leiste nur Amtshilfe.

Lorenz Caffier (CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern.
Lorenz Caffier (CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern.  © dpa/Danny Gohlke

Update, 12. Juni, 19.20 Uhr: Nordmazedonien verlängert den Corona-Notstand nicht noch einmal

Der nordmazedonische Präsident Stevo Pendarovski wird den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand nicht mehr verlängern. Dieser wird infolgedessen am Sonntag um Mitternacht auslaufen, teilte der Politiker am Freitag in der Hauptstadt Skopje mit. 

Das kleine Balkanland hatte die Maßnahme nach Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März eingeführt und dann um jeweils zwei beziehungsweise vier Wochen verlängert.

Nordmazedonien ist mit seinen zwei Millionen Einwohnern von der Pandemie nicht besonders hart betroffen. Bis zum Freitag waren dort 3701 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die Zahl der akuten Fälle wurde mit 1836 angegeben, die der Toten mit 171.

In den vergangenen Tagen verzeichnete das Land allerdings wieder kräftigere Anstiege der Erkranktenzahlen. 

So wurden von Donnerstag zum Freitag 164 neue Fälle bekannt. Die Anstiege werden auf große Familienfeiern in den albanisch bevölkerten Landesteilen am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan zurückgeführt. Mehr als 25 Prozent der nordmazedonischen Bevölkerung sind ethnische Albaner. Sie bekennen sich größtenteils zum Islam.

Stevo Pendarovski, Staatspräsident von Nordmazedonien.
Stevo Pendarovski, Staatspräsident von Nordmazedonien.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 12. Juni, 19.15 Uhr: FDP fordert Aufhebung der epidemischen Lage in Deutschland

Die FDP-Bundestagsfraktion fordert angesichts gesunkener Infektionszahlen die Aufhebung der epidemischen Lage in Deutschland. "Wenn in sieben Bundesländern nur noch eine zweistellige Anzahl aktiver Corona-Fälle existiert, kann man eine bundesweite Notlage schwer begründen, mit der die Parlamentsrechte eingeschränkt werden", sagte der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Der Bundestag sollte schnellstmöglich darüber entscheiden, forderte er.

"Eine Überlastung des Gesundheitssystems liegt nicht mehr vor", argumentierte FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus. Verschobene Operationen, nicht wahrgenommene Vorsorgeuntersuchungen und Jobängste führten zu Erkrankungen jenseits von Corona. Daher schade "die Aufrechterhaltung der epidemischen Lage mehr als sie nutzt", sagte sie.

Bereits Ende Mai hatte die FDP-Fraktion eine Überprüfung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" gefordert. Diese hatte der Bundestag Ende März festgestellt. Das daraufhin beschlossene Gesetz gibt dem Bund für höchstens ein Jahr zusätzliche Kompetenzen, um im Krisenmanagement schneller reagieren zu können.

Zu diesen Kompetenzen zählt, dass das Gesundheitsministerium Vorkehrungen direkt verordnen kann - etwa Meldepflichten für Fahrgäste im grenzüberschreitenden Bahn- und Busverkehr oder Maßnahmen zum Beschaffen von Arzneimitteln und Schutzausrüstung. Der Bundestag kann die "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" auch vor Ende März 2021 wieder aufheben.

Konstantin Kuhle, FDP-Innenpolitiker.
Konstantin Kuhle, FDP-Innenpolitiker.  © dpa/Peter Steffen

Update, 12. Juni, 19.10 Uhr: Easyjet-Chef gegen Staatsgeld für ineffiziente Airlines

Der Chef des britischen Billigfliegers Easyjet, Johan Lundgren, hat Staatshilfen für angeschlagene Fluggesellschaften kritisiert. "Es kann nicht sein, dass Milliarden und Abermilliarden über einige der ineffizientesten, klimaschädlichsten, schlechtesten Airlines Europas ausgeschüttet werden. Wir rufen die EU auf, das zu verhindern", sagte Lundgren dem Magazin "Spiegel". 

Staatliche Unterstützung müsse allen Airlines offenstehen, alles andere sei "eine Wettbewerbsverzerrung zulasten von Passagieren und Steuerzahlern".

Lundgren erwartet steigende Ticketpreise. Fluggesellschaften müssten künftig mehr für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben und Schulden tilgen. "Auf Dauer werden viele deshalb ihre Bilanzen verbessern, statt Marktanteile zu erobern." Sein Unternehmen sieht Lundgren dabei im Vorteil: "Unser Geschäftsmodell ist nicht so kompliziert, weil wir nur Direktflüge anbieten." Und die junge Generation werde auch weiterhin viel fliegen. 

Johan Lundgren, EasyJet-Chef.
Johan Lundgren, EasyJet-Chef.  © dpa/Jörg Carstensen

Update, 12. Juni, 18.45 Uhr: Mütter sollen ihre Babys auch bei Corona-Infektion stillen

Mütter sollen ihre Neugeborenen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auch bei vermuteter oder bestätigter Corona-Infektion stillen. "Die Vorteile des Stillens überwiegen", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. 

Kinder hätten nach aktuellem Forschungsstand der WHO ein geringeres Risiko, sich mit Corona anzustecken. Allerdings seien sie deutlich anfälliger für andere Krankheiten, wenn sie nicht gestillt werden. "Frauen sollten in keinem Fall von ihren Babys getrennt werden", so Tedros.

Kinder und Jugendliche seien in der Pandemie besonders gefährdet. Viele Heranwachsende hätten nur in der Schule Zugang zu einem Arzt und würden dort dringend benötigtes Essen bekommen. Durch die Schließung der Bildungseinrichtungen sei das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen bedroht. 

Teenager hätten in der Isolierung auch ein höheres Risiko, Depressionen oder Angstzustände zu entwickeln. Deshalb müsse Therapie bei psychischen Probleme verfügbar sein.

Eine Mutter stillt ihr Baby. (Symbolbild)
Eine Mutter stillt ihr Baby. (Symbolbild)  © dpa/Jonathan Brady/PA Wire

Update, 12. Juni, 18.10 Uhr: Corona-Auflagen - KZ-Gedenkstätte Buchenwald schließt Ausstellungen

Die KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora schließen aufgrund Corona-Auflagen vorerst ihre historischen Gebäude und Ausstellungen. Grund ist die neue Thüringer Corona-Verordnung, wonach Museen die Kontaktdaten aller Besucher erfassen müssen, wie die Stiftung am Freitag mitteilte. 

Das sei für die mehr als ein Dutzend zu besichtigenden Gebäude bis diesen Samstag nicht zu organisieren gewesen. Ziel sei, bis Dienstag die Rahmenbedingungen für die Kontaktnachverfolgung aller Besucher gewährleisten zu können. 

Die Gelände der ehemaligen Konzentrationslager seien aber weiter frei zugänglich und könnten mit Hilfe einer App erkundet werden, hieß es.

Das Außengelände des KZ Buchenwald bleibt weiter zugänglich.
Das Außengelände des KZ Buchenwald bleibt weiter zugänglich.  © dpa/Mario Gentzel/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 18.05 Uhr: Schon vier Tui-Kreuzfahrtschiffe in der Nordsee

Im Stillstand der Kreuzfahrtindustrie wegen Corona hat die Reederei Tui Cruises mittlerweile vier ihrer Schiffe in die Nordsee geholt. Nach einer Fahrt aus dem Mittelmeer vor Griechenland machte die "Mein Schiff 5" am Freitag in Bremerhaven fest. 

Von 500 Besatzungsmitgliedern sollten knapp 200 zurück in ihre Heimatländer reisen, sagte eine Sprecherin von Tui Cruises in Hamburg. Die Angestellten stammen aus Ländern wie Belgien, Kroatien, China, Indonesien oder von den Philippinen. Am Montag soll die "Mein Schiff 5" dann in der Deutschen Bucht vor der Insel Wangerooge vor Anker gehen. Dort liegen schon die Tui-Schiffe mit den Nummern 3, 4 und 6. Drei weitere Schiffe der Flotte ankern vor den Kanaren.

Die "Mein Schiff 6" wird dann am Montag in Wilhelmshaven erwartet. Nach Mitteilung der Stadt sollen Taucher Unterwasserarbeiten am Rumpf durchführen. Um in Coronazeiten einen Zustrom von Schaulustigen zu verhinden, sperrt die Stadt die Zufahrten zu dem Kai.

Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" liegt am frühen Morgen im Hafen von Cuxhaven. (Archivbild)
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" liegt am frühen Morgen im Hafen von Cuxhaven. (Archivbild)  © dpa/Sina Schuldt

Update, 12. Juni, 18 Uhr: Sommerferienprogamm für Kinder und Jugendliche in NRW geplant

Die NRW-Landesregierung plant ein Sommerferienprogramm für Schüler. Für dieses Programm sollten 75 Millionen Euro ausgegeben werden, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag in einem Livestream-Interview im WDR. 

"Das ist ein absolutes Novum, was die Landesregierung jetzt hier auflegt für die Sommerferien", erklärte die Ministerin. Es gehe dabei nicht vorrangig darum, Lücken aufzuholen.

Mit Blick auf die Schulschließungen wegen der Coronavirus-Pandemie sagte sie, man müsse auch überlegen, wie isoliert Kinder und Jugendliche in dieser Zeit waren und ob sie überhaupt die Möglichkeit gehabt hätten, Kontakt zu Gleichaltrigen aufzunehmen. All das nehme man in den Blick und biete über die Sommerferien ein entsprechendes Programm an, sagte die Ministerin.

Yvonne Gebauer (FDP), Schulministerin von Nordrhein-Westfalen.
Yvonne Gebauer (FDP), Schulministerin von Nordrhein-Westfalen.  © dpa/Federico Gambarini

Update, 12. Juni, 17.55 Uhr: Fast 100 Corona-Infizierte auf Spargelhof in Schwaben

Auf einem Spargelhof in Landkreis Aichach-Friedberg sind inzwischen 95 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. 525 Mitarbeiter seien untersucht worden, teilte das Landratsamt am Freitag in Aichach mit. "Aktuell werden alle Kontaktpersonen der Erkrankten ermittelt." Die Getesteten hätten zum Zeitpunkt des Abstrichs jedoch keinerlei Symptome einer Covid-19-Erkrankung gezeigt, teilte die Behörde unter Berufung auf Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner mit.

Früheren Angaben zufolge hatte es unter Erntehelfern auf dem Betrieb in Inchenhofen eine Aufteilung in Kleingruppen gegeben, die vom Gesundheitsamt vorab ausdrücklich gelobt worden war. Nach Einschätzung der Behörde betrifft der Ausbruch auch lediglich den Spargelhof, weshalb auch eine Überschreitung der Grenzwerte für Neuinfektionen keine weiterreichenden Folgen hätte.

Die Geschäftsführung der Lohner Agrar GmbH teilte am Freitag mit, angesichts der Vorkehrungen wie die Einrichtung eines eigenen Supermarktes, einer eigenen Kantine mit Abstandsvorkehrungen und die Unterbringung in Ein- bis Zwei-Personen-Zimmern keine Erklärung dafür zu haben, wie das Virus auf den Hof gekommen ist. 

Mit Verweis auf die Behörden und weil der Abstrichtest nicht zwischen aktiven und abgestorbenen Viren im Rachenraum unterscheide, könnten Menschen womöglich schon vor der Einreise eine Erkrankung durchgemacht haben. Wegen der ersten positiven Tests hatte der Betrieb die Spargelernte und den Verkauf vor gut einer Woche eingestellt und die Spargelsaison vorzeitig beendet. 

"Ein mögliches Infektionsrisiko für Kunden besteht und bestand in keinem höheren Maße, als dies während der Corona-Krise allgemein beim Einkauf im Supermarkt gegeben war. Insbesondere die saisonalen Erntehelfer haben bei ihrer Arbeit auf dem Feld keinen Kontakt zu Kunden", hieß es seitens der Geschäftsführung weiter.

Die positiv getesteten Mitarbeiter und einige Kontaktpersonen blieben getrennt voneinander zunächst in firmeneigenen Wohnungen in Quarantäne und würden dort kostenlos versorgt. "Das Gesundheitsamt wird in den nächsten Tagen entscheiden, wie lange die Quarantäne andauert und ab wann die betroffenen Erntehelfer aus dem Ausland in ihre Heimatländer zurückreisen können", hieß es. Mehrere negativ getestete Personen seien schon wieder nach Rumänien zurückgereist oder kehrten in den nächsten Tagen in ihre Heimat zurück.

Spargel wird verarbeitet in einer Halle eines Spargelhofes. (Symbolbild)
Spargel wird verarbeitet in einer Halle eines Spargelhofes. (Symbolbild)  © dpa/Martin Schutt/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 17.50 Uhr: Merkel und MPs: Erstes persönliches Treffen nach Corona-Hochphase

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder wollen sich am kommenden Mittwoch erstmals seit der Hochphase der Corona-Krise wieder persönlich im Kanzleramt treffen. "Natürlich gelten die strikten Abstandsregeln", betonte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kündigte an, die Länder wollten mit Merkel unter anderem über eine Strategie zur Harmonisierung der Corona-Tests verhandeln.

Doch erstmals seit dem jüngsten Treffen von Merkel mit den Regierungschefs am 6. Mai geht es nicht mehr nur um die Corona-Krise und deren Folgen. Auf einer vorläufigen Tagesordnung steht das Thema sogar nur auf Platz drei - hinter der Vorbereitung des EU-Gipfels am 18. Juni, den Brexit-Verhandlungen, der Vorbereitung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte und der Zusammenarbeit mit China auf Bundes- und Landesebene.

Nach Angaben von Woidke wollen die Länderchefs auch über den Umgang mit Großveranstaltungen sowie die Öffnung von Schulen und Kitas beraten. Weitere Themen sollen das Konjunkturpaket zur Stützung von Unternehmen und Bürgern in der Corona-Krise, der Mobilfunknetz-Ausbau und die Umsetzung der Energiewende sein.

Die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten hatte in den vergangenen drei Monaten Entscheidungen von großer Tragweite in der Corona-Krise getroffen. Aus Infektionsschutzgründen fanden ihre Besprechungen in dieser Zeit immer als Video-Konferenzen statt. Zuletzt hatten sich die Kanzlerin und die Länderchefs am 12. März persönlich getroffen. Vor dem Gespräch mit Merkel kommen die Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch zudem zu Beratungen unter sich in der bayerischen Landesvertretung in Berlin zusammen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, 3.v.l.) kommt zu einer Sondersitzung des Bundeskabinetts am heutigen Freitag und unterhält sich mit Christine Lambrecht (SPD, 2.v.r.), Bundesjustizministerin.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, 3.v.l.) kommt zu einer Sondersitzung des Bundeskabinetts am heutigen Freitag und unterhält sich mit Christine Lambrecht (SPD, 2.v.r.), Bundesjustizministerin.  © dpa/Markus Schreiber/AP/POOL

Woidke sagte in Potsdam über eine gemeinsame Strategie für Corona-Tests, die Länder seien hier bereits aktiv, aber es gebe große Unterschiede. "Wir haben aber das große Interesse, glaube ich, dass diese Teststrategien miteinander weitgehend (...) harmonisiert werden", sagte der amtierende Bundesratspräsident. 

Ziel sei es, Infektionen schnell zu erkennen und Menschen zu schützen. Ein bundesweites Interesse gebe es auch an einer zentralen Auswertung der Testdaten, um neue Erkenntnisse über das Coronavirus zu bekommen.

Tests auf das Coronavirus können nach einer Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig deutlich ausgeweitet werden - und zwar auch ohne Krankheitsanzeichen und besonders in sensiblen Bereichen wie Pflegeheimen. Zahlen sollen das die gesetzlichen Kassen. Brandenburg will freiwillige Corona-Tests für Lehrer und Kita-Erzieher starten, weil Kitas ab kommendem Montag und Schulen nach den Sommerferien ab 10. August wieder komplett öffnen sollen. Dazu kommen Stichproben-Tests für Schüler und Kita-Kinder sowie für Pflegekräfte und die Bewohner in Pflegeheimen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) leitet am heutigen Freitag eine Sondersitzung des Bundeskabinetts.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) leitet am heutigen Freitag eine Sondersitzung des Bundeskabinetts.  © dpa/Markus Schreiber/AP/POOL

Update, 12. Juni, 17.45 Uhr: Positiver Corona-Fall verzögert Fußball-Neustart in Rumänien

Positive Tests auf das Coronavirus verändern die Planungen zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs im rumänischen Profifußball. Das für Freitag geplante Erstligaspiel zwischen Universitatea Craiova und FC Botosani wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, weil beim Mannschaftsarzt von Botosani, Petre Radauceanu, eine Infektion mit dem Virus Sars-Cov-2 festgestellt wurde. 

Der Arzt hat keinerlei Krankheitssymptome. Die Spieler müssen nun für zwei Wochen in Quarantäne bleiben.

Verschoben wurde zudem das für diesen Samstag geplante Spiel von Dinamo Bukarest gegen Chindia Targoviste. Der Grund: Ein Mitarbeiter von Dinamo aus dem Bereich Logistik ist mit dem Coronavirus infiziert.

Der unterbrochene Spielbetrieb wird nun einen Tag später als geplant am Samstag aufgenommen, es stehen die Spiele zwischen FC Voluntari und Academica Clinceni sowie Sepsi OSK gegen FC Hermannstadt an.

FC Botosani-Spieler trainieren vor dem Match gegen Legia Warsaw im Warschauer Stadion. (Archivbild)
FC Botosani-Spieler trainieren vor dem Match gegen Legia Warsaw im Warschauer Stadion. (Archivbild)  © dpa/epa/Leszek Szymanski

Update, 12. Juni, 17.10 Uhr: Corona-Fall in Kita - Minister hält an Öffnungen fest

Eine Erzieherin einer Kita in Kronshagen bei Kiel ist positiv auf Corona getestet worden. Seit dem 8. Juni seien neben der Erzieherin die neun Kinder der von ihr betreuten Gruppe sowie 30 Familienangehörige in Quarantäne, teilte eine Sprecherin des Kreises Rendsburg-Eckernförde am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Es seien zwölf Testungen veranlasst worden, davon lagen bis Freitag sechs Ergebnisse vor - sämtliche negativ, wie die Kreissprecherin weiter mitteilte. Der Kita-Betrieb gehe bis auf die Gruppe der Corona-positiven Erzieherin weiter.

Weitere Corona-Fälle in Kitas in Schleswig-Holstein sind dem Gesundheitsministerium in Kiel nach eigenen Angaben aktuell nicht bekannt. Nach dem Infektionsschutzgesetz müssen Ausbruchsgeschehen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden, das wiederum das Ministerium darüber informiert.

Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hält auch nach dem Bekanntwerden des Falles in Kronshagen an der landesweiten Öffnungsstrategie für Kitas und Schulen fest. "Bis es einen Impfstoff und/oder ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 gibt, leben wir mit dem Virus, das heißt es wird immer wieder Infektionen geben – auch in Schulen und Kitas", sagte Garg am Freitag. 

Angesichts des derzeitig sehr niedrigen Infektionsgeschehens sei der von der Regierung eingeschlagene Weg nicht nur verantwortungsvoll, "sondern es wäre auch unverhältnismäßig Schulen und Kitas nicht zu öffnen".

Vom 22. Juni an soll in den Kitas im Norden der volle Regelbetrieb unter Auflagen und abhängig von der infektionsepidemiologischen Gesamtsituation ermöglicht werden. Ausnahmen sind bis zum 28. Juni möglich. Spätestens zum Beginn der Sommerferien am 29. Juni soll die Rückkehr in den Regelbetrieb flächendeckend erfolgt sein. Dann sind wieder Gruppen bis 20 Kita-Kinder vorgesehen. Derzeit herrscht noch ein eingeschränkter Regelbetrieb mit maximal 15er Gruppen.

Heiner Garg (FDP), Sozial- und Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein.
Heiner Garg (FDP), Sozial- und Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein.  © dpa/Carsten Rehder

Update, 12. Juni, 17.05 Uhr: 40 Studierende erhalten Geld aus Nothilfefonds der Hochschule

Die ersten 40 Studierenden der Hochschule Magdeburg-Stendal haben Geld aus einem Nothilfefonds erhalten. Ihnen seien einmalig je 450 Euro ausgezahlt worden, teilte die Hochschule am Freitag in Magdeburg mit. 

Mit der Hilfe soll die teils prekäre finanzielle Situation der Studierenden abgemildert werden. Ihnen seien beispielsweise Jobs in der Gastronomie weggebrochen oder sie hätten nur noch bedingt Unterstützung von den Eltern erhalten können. Der Nothilfefonds war von der Hochschule und ihren zwei Fördervereinen eingerichtet worden. Mittlerweile seien 30 500 Euro an Spenden eingegangen, hieß es. Die Sammelaktion laufe weiter.

Die nächsten Auszahlungen seien Ende Juni geplant. Inzwischen haben den Angaben zufolge mehr als hundert Studierende einen Antrag auf die Einmalzahlung gestellt. Bis 24. Juni sei das noch möglich, hieß es.

Rektorin Anne Lequy ermöglichte eine unkomplizierte Hilfe für 40 Studierende ihrer Hochschule Magdeburg-Stendal.
Rektorin Anne Lequy ermöglichte eine unkomplizierte Hilfe für 40 Studierende ihrer Hochschule Magdeburg-Stendal.  © dpa/Ronny Hartmann

Update, 12. Juni, 17 Uhr: Nach positivem Corona-Test müssen 55 Menschen in Quarantäne

Nachdem sich ein Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft in Weiden in der Oberpfalz mit dem Coronavirus infiziert hat, müssen mehr als 50 weitere Bewohner vorsorglich in Quarantäne. Das Gesundheitsamt habe am Freitag 36 Bewohner auf das Virus getestet, teilte die Regierung der Oberpfalz mit.

Da die Kontaktpersonen nicht sicher nachverfolgt werden konnten, stellte das Gesundheitsamt das gesamte betroffene Gebäude unter Quarantäne. Wie lange die 55 Bewohner, zu denen auch Kleinkinder zählen, ihre Zimmer nicht verlassen dürfen, war zunächst unklar. Ein Catering-Service versorge die Bewohner mit Essen, hieß es.

Die Gemeinschaftsunterkunft Weiden besteht aus insgesamt sechs getrennten Gebäuden, in denen derzeit insgesamt 140 Menschen leben.

Update, 12. Juni, 16.31 Uhr: Schweden wegen Corona-Zahlen in Skandinavien zunehmend isoliert

Schweden wird angesichts seiner weiterhin hohen Corona-Zahlen von seinen skandinavischen Nachbarn zunehmend isoliert. Nachdem Dänemark und Finnland die Schweden bei der Lockerung ihrer Reisebeschränkungen außen vor gelassen hatten, folgte am Freitag auch Norwegen mit einem ähnlichen Modell: Urlaubsreisen zwischen Norwegen und den anderen nordischen Ländern Finnland, Island sowie Dänemark mitsamt Grönland und den Färöer-Inseln seien ab Montag zwar wieder ohne zehntägige Quarantäne möglich, sagte Regierungschefin Erna Solberg in Oslo. Im Falle Schwedens gelte dies zunächst aber nur für die Insel Gotland - der Rest des Landes lasse eine Lockerung der Bestimmungen wegen der dortigen Coronavirus-Situation nicht zu.

Das Außenministerium in Oslo rät den Norwegern darüber hinaus weiter von nicht dringend notwendigen Reisen in alle anderen Länder außerhalb Skandinaviens ab. "In Norwegen haben wir den Ausbruch unter Kontrolle", stellte Solberg fest. Viele wollten jetzt schon etwa nach Deutschland öffnen, wo die Corona-Zahlen ähnlich gut seien wie in Norwegen. Aber: "Wir können nicht alles auf einmal öffnen. Wir müssen Schritt für Schritt vorgehen", sagte Solberg. 

Bis zum 20. Juli wolle man überprüfen, ob die Reiseratschläge und Quarantänebedingungen für einzelne andere europäische Länder geändert werden könnten.

Schweden ist im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie einen Sonderweg mit freizügigeren Maßnahmen gegangen. Bislang sind in dem Land mit seinen etwa zehn Millionen Einwohnern knapp 50.000 Infektionen nachgewiesen worden, rund 4850 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bisher gestorben. Das sind mehr als viermal so viele Todesfälle wie im restlichen Skandinavien zusammen.

Die Lage in Schweden spitzt sich zu.
Die Lage in Schweden spitzt sich zu.  © dpa/Jan-Philipp Strobel

Update, 12. Juni, 16.29 Uhr: Mieterbund: Immer mehr Mieter können nicht zahlen

Mieter geraten nach Angaben des Deutschen Mieterbunds in der Corona-Krise zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten. Mittlerweile gehe es darum in jeder zehnten Beratung bei den örtlichen Mietervereinen, teilte der Verband am Freitag mit. Hochgerechnet könnten demnach etwa 10.000 Haushalte betroffen sein. 

Trotz Einkommensverlusten hätten die weitaus meisten Mieter zwar im April und Mai noch zahlen können. Nun steige aber die Zahl derer, die nicht mehr oder nur teilweise zahlen können, hieß es. 

Der Mieterbund fordert deshalb, den Kündigungsschutz für Mieter in der Corona-Krise um drei bis sechs Monate zu verlängern. Bislang gilt: Bis Ende Juni kann Mietern wegen ausbleibender Mietzahlungen nicht gekündigt werden. Die Betroffenen bleiben die Miete aber schuldig, müssen also nachzahlen.

"Den Schutz jetzt zu beenden und nicht zu verlängern, macht absolut keinen Sinn", sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten. "Weder ist die Corona-Krise Ende Juni vorbei, noch sind es die finanziellen Einbußen." Auch für hunderttausende Gewerbetreibende könne das Auslaufen des Schutzes verheerende Folgen haben.

Die Fassaden von Altbauten und Neubauten in Berlin-Friedrichshain. Mieter geraten nach Angaben des Deutschen Mieterbunds in der Corona-Krise zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten.
Die Fassaden von Altbauten und Neubauten in Berlin-Friedrichshain. Mieter geraten nach Angaben des Deutschen Mieterbunds in der Corona-Krise zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten.  © dpa/Jens Kalaene/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 16.26 Uhr: Gericht: Wellnessbereich darf trotz Corona öffnen

Der Wellnessbereich eines Hotels darf auch in Corona-Zeiten genutzt werden, wenn die Hygienevorgaben eingehalten werden. Das hat das Verwaltungsgericht Regensburg am Freitag entschieden. In einer einstweiligen Anordnung stellte das Gericht fest, dass die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmeverordnung dem Betrieb eines Innenpools oder einer Sauna "nicht entgegensteht".

Geklagt hatte eine Hotelbetreiberin im Bayerischen Wald, deren Haus sowohl außen als auch innen über einen Wellnessbereich verfügt. Laut Paragraf 11 der Verordnung sind derartige Freizeiteinrichtungen eigentlich geschlossen. Die Hotelbetreiberin wollte ihre Wellnessbereiche aber mit einem Hygieneschutzkonzept öffnen. Das darf sie nun wohl auch.

Das Gericht sah "eine vollständige Betriebsuntersagung der Wellnesseinrichtungen des Hotels als Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung des Corona-Virus als nicht erforderlich" an. Zwar sei die Pandemie noch keinesfalls überstanden. "Allerdings hätte der Verordnungsgeber unter Berücksichtigung des derzeitigen Infektionsgeschehens zu dem Ergebnis kommen müssen, dass auch weniger einschneidende Schutz- und Hygienemaßnahmen geeignet sind, um das mit dem Betrieb von Wellnesseinrichtungen verbundene Infektionsrisiko einzudämmen."

Abgelehnt wurde dagegen die Öffnung eines Dampfbades und einer Infrarotkabine. Der Beschluss gilt nur für das konkrete Hotel im Bayerischen Wald.

Leer ist der Hotelpool in einem Wellnessbereich.
Leer ist der Hotelpool in einem Wellnessbereich.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 16.22 Uhr: Zahl der Corona-Patienten in Kliniken sinkt stark

Die Zahl der Corona-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern ist in dieser Woche weiter spürbar zurückgegangen. Während am Montag noch 330 Patienten im Krankenhaus lagen, waren dies am Freitag nur noch 254, wie das Sozialministerium in Hannover mitteilte. 49 der Betroffenen liegen auf der Intensivstation, 27 von ihnen müssen künstlich beatmet werden.

Landesweit wurden am Freitag 38 neu festgestellte Corona-Infektionen gemeldet. In 15 niedersächsischen Landkreisen wurde inzwischen in den vergangenen sieben Tagen bereits keinerlei neue Corona-Infektion festgestellt. 613 Infizierte sind inzwischen in Niedersachsen an dem Virus gestorben.

Update, 12. Juni, 16.20 Uhr: Länderchefs wollen mit Merkel über Corona-Tests beraten

Die Regierungschefs der Länder wollen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der nächsten Woche über die Strategie für weitere Corona-Tests beraten. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Freitag in Potsdam, die Länder seien hierbei bereits aktiv, aber es gebe große Unterschiede. "Wir haben aber das große Interesse, glaube ich, dass diese Teststrategien miteinander weitgehend (...) harmonisiert werden", sagte der amtierende Bundesratspräsident.

Das Ziel sei, Infektionen schnell zu erkennen und Menschen zu schützen, sagte Woidke. Ein bundesweites Interesse gebe es auch an einer zentralen Auswertung der Testdaten, um neue Erkenntnisse über das Coronavirus zu bekommen. Die Länderchefs wollen nach seinen Angaben auch über den Umgang mit Großveranstaltungen, über die Öffnung von Schulen und Kitas sowie über das Konjunkturpaket beraten.

Tests auf das Coronavirus können nach einer Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig deutlich ausgeweitet werden - und zwar auch ohne Krankheitsanzeichen und besonders in sensiblen Bereichen wie Pflegeheimen. Zahlen sollen das die gesetzlichen Kassen.

Brandenburg will freiwillige Corona-Tests für Lehrer und Kita-Erzieher starten, weil Kitas ab kommendem Montag und Schulen nach den Sommerferien ab 10. August wieder komplett öffnen sollen. Dazu kommen Stichproben-Tests für Schüler und Kita-Kinder sowie für Pflegekräfte und die Bewohner in Pflegeheimen. Die freiwilligen Tests sollen aus dem Rettungsschirm des Landes finanziert werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).  © dpa/Markus Schreiber/AP/POOL

Update, 12. Juni, 15.50 Uhr: Athen stärkt Gesundheitssystem an der Ägäis

Griechenlands wichtigstes Urlaubsgebiet, die Inseln der Ägäis und des Ionischen Meeres sind für den Urlaubsstart für Touristen aus dem Ausland am kommenden Montag vorbereitet. "Griechenland ist ein gesundheitlich sicheres Land", sagte der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Freitag auf einer Pressekonferenz in Athen.

Insgesamt seien zusätzlich 687 Ärzte und Pflegepersonal auf den Inseln eingestellt worden. Zudem seien rund 450 Betten in Intensivstationen für Urlauber zur Verfügung gestellt worden. Vorgesehen seien zudem auch Transporte mit Flugzeugen und Hubschraubern, falls ein Urlauber auf den Inseln erkranken sollte, teilte der Gesundheitsminister weiter mit.

Reisende aus zahlreichen Staaten werden ab Montag ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können. Die Gesundheitsbehörden können stichprobenweise Kontrollen wegen des Coronavirus durchführen. Unter diesen Staaten sind Deutschland, Österreich und die Schweiz. 

Flüge werde es zunächst nur nach Athen und Thessaloniki geben. Griechenland öffnet zudem seine Grenze auf dem Landweg nur zu Bulgarien. Ab 1. Juli werde es auch Flüge zu allen Regionalflughäfen des Landes geben, teilte der Tourismusminister Haris Theocharis mit.

Am 1. Juli will Athen erneut die Corona-Lage in anderen Ländern prüfen und entsprechend neue Staaten der quarantänefreien Liste hinzufügen, hieß es. Zu den Staaten, aus denen Touristen noch nicht nach Griechenland werden reisen können, zählen Großbritannien und die Türkei. Ab 1. Juli wird auch der Fährverkehr aus Italien wieder starten. Kreuzfahrtschiffe sind davon zunächst ausgenommen.

Gäste sitzen in einem Café im Zentrum von Athen. Noch sind es wenige, doch mit der Öffnung der Reisefreiheit, könnten bald schon mehr Touristen in Griechenland unterwegs sein.
Gäste sitzen in einem Café im Zentrum von Athen. Noch sind es wenige, doch mit der Öffnung der Reisefreiheit, könnten bald schon mehr Touristen in Griechenland unterwegs sein.  © dpa/Socrates Baltagiannis

Update, 12. Juni, 15.40 Uhr: Im Mai starben etwas weniger Menschen als im Durchschnitt

Nach vorläufiger Einschätzung des Statistischen Bundesamts sind in Deutschland durch das neue Coronavirus nur im April mehr Menschen gestorben. Im Mai lag die Zahl der Sterbefälle hingegen sogar leicht unter dem Durchschnitt. Das geht aus der jüngsten Auflage der wöchentlichen Sonderauswertung hervor, die das Bundesamt am Freitag in Wiesbaden veröffentlicht hat. Basis sind die Sterbefallmeldungen der Standesämter.

Betrachtet man die Entwicklung nach Kalenderwochen, so zeigen sich von der 13. bis zur 18. Kalenderwoche (23. März bis 3. Mai) erhöhte Sterbefallzahlen im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. In der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) war die Abweichung mit 13 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt am größten. "Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut gemeldet werden, erreichte in dieser Woche ihren Höchststand", teilte das Amt mit.

In der 19. und 20. Kalenderwoche (4. bis 17. Mai) lagen die Sterbefallzahlen nach der vorläufigen Auszählung dagegen unter dem Durchschnitt der Vorjahre. "Allerdings wird sich die Zahl der Sterbefälle durch Nachmeldungen noch leicht erhöhen, so dass der Durchschnitt noch erreicht oder geringfügig überschritten werden kann", berichteten die Statistiker. 

Arbeiter in Schutzanzügen legen vor einem Krankenhaus Särge in Leichenwagen.
Arbeiter in Schutzanzügen legen vor einem Krankenhaus Särge in Leichenwagen.  © dpa/Cristobal Escobar/Agencia Uno

Update, 12. Juni, 15.37 Uhr: 700 Millionen Euro: Mehrwertsteuersenkung entlastet auch Krankenkassen

Die geplante Mehrwertsteuersenkung führt nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch zu Erleichterungen für die gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Steuerreduzierung für Arzneimittel bringe eine Ersparnis von 700 Millionen Euro, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Dies sei auch angesichts von Corona-Mehrkosten "ein Signal der Entlastung" für die Kassen.

Das Kabinett hatte am Freitag wichtige Teile eines Konjunkturpakets zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Corona-Krise auf den Weg gebracht. Dazu gehört eine Senkung der Mehrwertsteuer für ein halbes Jahr. Wegen der Pandemie entstehen den gesetzlichen Krankenkassen gerade Mehrkosten in Milliardenhöhe. Der Bund hat Zuschüsse in Aussicht gestellt.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt in seinem Minsterium eine Pressekonferenz.
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt in seinem Minsterium eine Pressekonferenz.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 12. Juni, 15.35 Uhr: Vorläufige Gerichtsentscheidung: Zwei Osnabrücker Kinos dürfen öffnen

Trotz der Vorgaben des Landes Niedersachsen zur Eindämmung der Corona-Pandemie dürfen zwei Kinos in Osnabrück einem Gerichtsbeschluss zufolge vorläufig öffnen. Die Corona-Verordnung des Landes stehe dem Betrieb der Kinos nicht entgegen - solange die dortigen Hygiene- und Abstandsregeln und die Höchstbelegung von bis zu 33 Prozent der Sitzplatzkapazität eingehalten würden, entschied das Verwaltungsgericht Osnabrück am Freitag. 

Die Kammer begründete dies damit, dass die Verwaltung auch bei Verordnungen zur Bekämpfung der Pandemie an die Grundrechte und an das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gebunden sei. Im unbeschränkt geltenden Verbot der Öffnung von Lichtspielhäusern sieht das Gericht einen Verstoß gegen den Gleichheitssatz des Grundgesetzes. 

Einschränkungen der Grundrechte müssten ständig überprüft werden. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig und kann binnen zwei Wochen nach Zustellung der Gründe am niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg angefochten werden.

Die Betreiber der beiden Kinos hatten sich mit einem Eilantrag an das Verwaltungsgericht gewandt. Das Land Niedersachsen geht dagegen den Angaben zufolge von der Unzulässigkeit des Antrags aus, weil es sich in der Sache um einen Normenkontrollantrag handele, für den das Oberverwaltungsgericht zuständig sei. Zudem halte das Land die Schließung von Kinos für gerechtfertigt, weil dort ein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe.

Im fünfstufigen Lockerungsplan des Landes gilt mittlerweile die vierte Stufe. Das bedeutet, auch der Kulturbetrieb kann langsam wieder anlaufen - allerdings unter strengen Auflagen. Events im Freien mit bis zu 250 Teilnehmern werden unter Auflagen wieder erlaubt. Theater, Konzerthäuser und Kinos müssen demnach aber noch geschlossen bleiben. 

Wenn mindestens 67 Prozent der Sitze frei bleiben, dürfen die Osnabrücker Kinos wieder öffnen.
Wenn mindestens 67 Prozent der Sitze frei bleiben, dürfen die Osnabrücker Kinos wieder öffnen.  © dpa/Felix Kästle

Update, 12. Juni, 15.30 Uhr: Was derzeit in den Bundesländern erlaubt ist

Restaurantbesuche, Übernachtungen, Freizeitgestaltungen: So regeln die Bundesländer die Corona-Schutzmaßnahmen.
Restaurantbesuche, Übernachtungen, Freizeitgestaltungen: So regeln die Bundesländer die Corona-Schutzmaßnahmen.  © dpa-Grafik/J. Reschke/A. Brühl/I. Kugel

Update, 12. Juni, 15.25 Uhr: Spahn will engere EU-Kooperation in Gesundheitskrisen voranbringen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will mit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine engere Zusammenarbeit der europäischen Staaten in Krisen wie der Corona-Pandemie voranbringen. "Wir haben gelernt, nur wenn wir in Europa zusammenstehen, können wir Gefahren abwehren", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Amtskollegen. 

Europa müsse dafür auch lernen, wieder unabhängiger zu werden, "das richtige Maß an Globalisierung" zu finden und sich nicht komplett vom Weltmarkt abhängig machen. "Es darf nicht in China entschieden werden, ob wir Schutzmasken für Pflegekräfte oder Ärzte in Warschau, Amsterdam oder Berlin haben."

Als Thema der am 1. Juli beginnenden deutschen Ratspräsidentschaft nannte Spahn unter anderem, die Produktion kritischer Arzneimittel und Medizinprodukten wieder nach Europa zu verlagern. Dies gehe nicht von heute auf morgen, Ziel sei aber eine größere Unabhängigkeit für Krisenfälle. 

Das bedeute auch, eine europäische Reserve anzulegen. Zudem müsse die EU für Forschung attraktiver werden. Dabei gehe es auch um einen Rahmen zur Nutzung von Gesundheitsdaten. Außerdem sollten die europäischen Gesundheitsinstitutionen gestärkt werden.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt in seinem Ministerium eine Pressekonferenz.
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt in seinem Ministerium eine Pressekonferenz.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 12. Juni, 15.17 Uhr: Türkei dringt auf Aufhebung der deutschen Reisewarnung

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoglu hat sich enttäuscht über die Entscheidung der Bundesregierung gezeigt, die Reisewarnung für die Türkei zunächst aufrecht zu erhalten. "Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns nur schwer zu verstehen", sagte er dem "Spiegel". Man erwarte, dass Deutschland die Reisewarnungen "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" aufhebe. Alles sei vorbereitet für eine sichere Reise in die Türkei.

Die Bundesregierung will die am 17. März wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung für Touristen am kommenden Montag für den größten Teil Europas aufheben. Für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union - darunter die Türkei - soll sie aber bis zum 31. August verlängert werden. Es kann aber sein, dass in diesem Zeitraum für einzelne Länder eine Ausnahme gemacht wird.

Die Türkei ist das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien. Die Tourismusbranche dort wartet sehnsüchtig auf die für sie so wichtigen deutschen Urlauber. Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines (THY) nahm am Donnerstag nach mehr als zwei Monaten Pause ihren internationalen Flugverkehr - auch nach Deutschland - wieder auf. Die zwischenzeitlich bestehende Einreisesperre für Deutsche gibt es nicht mehr.

Seit dem gestrigen Donnerstag fliegt "Turkish Airlines" wieder - auch bereits nach Deutschland.
Seit dem gestrigen Donnerstag fliegt "Turkish Airlines" wieder - auch bereits nach Deutschland.  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 12. Juni, 15.15 Uhr: Gewerkschaft fordert wöchentliche Corona-Tests für Pädagogen

Erzieher und Lehrer an hessischen Bildungsstätten sollen sich laut einer Gewerkschaftsforderung jede Woche freiwillig auf Corona testen lassen können. 

"Damit kann hoffentlich einer zweiten Welle vorgebeugt werden, weil Infektionen schneller erkannt und nachvollzogen werden können", teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen in Frankfurt am Freitag mit. 

In Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Universitäten träfen viele Menschen aufeinander, ein Mindestabstand lasse sich nur schwer einhalten.

Abstände lassen sich nicht immer vermeiden bei Pädagogen. Deshalb werden regelmäßige Tests empfohlen.
Abstände lassen sich nicht immer vermeiden bei Pädagogen. Deshalb werden regelmäßige Tests empfohlen.  © dpa/Christian Charisius

Update, 12. Juni, 15.10 Uhr: Thüringer Landräte kritisieren Bürokratie, sind aber für Lockerungen

Der thüringische Landkreistag hat die neuen geplanten Verordnungen der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisiert. Sowohl die neue Grundverordnung aus dem Gesundheitsministerium als auch die geplante Verordnung aus dem Bildungsministerium seien in der Praxis für die Kommunen nicht umsetzbar, teilte der Landkreistag am Freitag mit. 

Zwar seien die Landräte für Lockerungen der wegen der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen. "Sie fordern aber mit großem Nachdruck, dass diese beiden Verordnungen schnellstens überarbeitet und den realen Bedingungen vor Ort angepasst werden müssen, damit sie praktikabel und vollziehbar sind", hieß es in einer Mitteilung des Landkreistages.

Die Thüringer Landesregierung hatte sich am Dienstag darauf verständigt, die Kontaktbeschränkungen in Thüringen ab Samstag abzuschaffen und durch Empfehlungen zu ersetzen. Außerdem wurden weitere Öffnungen zugelassen - zum Beispiel Schwimmhallen in geschlossenen Räumen. Allerdings sind für viele der Lockerungen Infektionsschutzkonzepte nötig, die von den jeweiligen Kommunen genehmigt werden müssen.

Im Bildungsbereich will Thüringen ab Montag wieder täglich eine Betreuung für alle Kinder an Grundschulen und Kindergärten anbieten.

Menschen sitzen auf einer Bank im Stadtzentrum am Erfurter Anger. Als erstes deutsches Bundesland hebt Thüringen die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen zum 13. Juni auf. In einer neuen Grundverordnung wird lediglich empfohlen, sich maximal mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen.
Menschen sitzen auf einer Bank im Stadtzentrum am Erfurter Anger. Als erstes deutsches Bundesland hebt Thüringen die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen zum 13. Juni auf. In einer neuen Grundverordnung wird lediglich empfohlen, sich maximal mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen.  © dpa/Martin Schutt/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 15.07 Uhr: Irritationen um Grenzöffnungen im Südwesten Deutschlands

Die Grenzöffnungsstrategie Berlins sorgt in Baden-Württemberg und den angrenzenden Ländern für Irritationen. Während Frankreich und die Schweiz am Sonntagabend um Mitternacht die Grenzkontrollen einstellen wollen, sollen die Grenzen auf deutscher Seite erst um Mitternacht am Montag endgültig geöffnet werden. Es sei bedauerlich, dass es nicht gelungen sei, die Grenzöffnung auf einen gemeinsamen Zeitpunkt zu koordinieren, kritisierte der Konstanzer Bundestagsabgeordnete Andreas Jung (CDU) am Freitag. 

Unverständnis herrsche vor allem deshalb, weil zwei wichtige Corona-Faktoren zwischen den drei Ländern längst im Lot seien, nämlich die Angleichung des Infektionsgeschehens und die enge Abstimmung mit den Partnerländern. Nun müsse es vor allem darum gehen, dass man es das nächste Mal besser mache, sagte Jung. "Grenzüberschreitende Zusammenarbeit darf nicht nur etwas für Schönwetterlagen sein - das muss sich auch im Sturm bewähren."

Unter der Hand heiße es in Berlin, dass schon am Montag auf der deutschen Seite nicht mehr kontrolliert werden solle, sagte Jung. Formal jedoch bleibe es bei den unterschiedlichen Zeitpunkten. 

Nicht zuletzt im Elsass sorgt das für Verunsicherung; dort hatte sich in den vergangenen Wochen am Grenzübergang nach Deutschland gezeigt, dass selbst formale Weisungen nicht immer gleich Anwendung fanden und die Menschen bei der Einreise doch kontrolliert wurden.

Ein Grenzposten in Baden-Württemberg.
Ein Grenzposten in Baden-Württemberg.  © dpa/Philipp von Ditfurth

Update, 12. Juni, 15.05 Uhr: Putin feiert ohne Maske und Distanz

Kremlchef Wladimir Putin hat sich am 30. Jahrestag der russischen Unabhängigkeit überzeugt gezeigt, dass die umstrittene Verfassungsänderung bei der Volksabstimmung am 1. Juli besiegelt wird. Die Mehrheit der Russen halte die Änderungen für notwendig, sagte Putin in Moskau am "Tag Russlands". Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Wochen trug er am Freitag – anders als in Moskau wegen der Corona-Pandemie vorgeschrieben – keine Maske. Viele Gäste der Zeremonie mit einem feierlichen Hissen der Staatsflagge hatten weder Handschuhe an noch einen Mund- und Nasenschutz. Niemand wahrte die soziale Distanz, wie selbst Staatsmedien hervorhoben.

Der 67-jährige Putin umarmte Russlands Ärztepräsidenten Leonid Roschal, der in Maske und mit Handschuhen erschien. Der 87-Jährige wurde als "Held der Arbeit" ausgezeichnet. Die Zahlen der Corona-Infektionen steigen in Russland täglich um mehr als 8000. Bis Freitag waren 511.423 Erkrankungen gemeldet.

Russland stimmt ungeachtet der hohen Zahlen am 1. Juli über eine neue Verfassung ab. Das neue Grundgesetz beinhaltet neben sozialen Versprechen auch eigens eine Annullierung der bisherigen Amtszeiten Putins. Damit könnte er 2024 und 2030 noch einmal zur Wahl antreten – und mit Stand heute noch etwa 16 Jahre regieren. 

Vor mehr als 20 Jahren wurde Putin erstmals Staatschef. Nach der Verfassung sind zwar nur zwei Amtszeiten erlaubt. Für Putin gilt einem Sonderpassus zufolge aber eine Ausnahme. Kritiker werfen ihm deshalb vor, die Verfassung für den eigenen Machterhalt zu missbrauchen.

Wladimir Putin, Präsident von Russland, sitzt in seiner Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo und nimmt an einer Videokonferenz teil.
Wladimir Putin, Präsident von Russland, sitzt in seiner Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo und nimmt an einer Videokonferenz teil.  © dpa/Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP

Update, 12. Juni, 14.55 Uhr: Corona-Verordnung: Brautpaar darf nun auf der eigenen Hochzeit tanzen

Das Brautpaar darf bei seiner Hochzeit wieder tanzen - die Gäste aber nicht. "Auf Hochzeiten ist der Tanz des Brautpaars erlaubt, wenn die Tanzfläche so bemessen ist, dass mindestens 25 Quadratmeter zur Verfügung stehen und sichergestellt ist, dass zwischen dem Brautpaar und den anderen Teilnehmern dauerhaft ein Abstand von mindestens 2,5 Metern eingehalten wird", heißt es in der seit Freitag gültigen Corona-Verordnung des Sozialministeriums zu privaten Veranstaltungen. 

Feiern mit maximal 99 Teilnehmenden sind seit kurzem wieder möglich, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden.

Das Sozialministerium in Stuttgart mahnt jedoch weiterhin zur Vorsicht: Abstand halten sei nach wie vor wichtig, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. "Wir appellieren deshalb an die Eigenverantwortung der Menschen, auch bei den jetzt in Kraft getretenen Lockerungen weiterhin vorsichtig zu sein", bekräftigte ein Sprecher.

Ein Brautpaar steht in einer Hochzeitskapelle. Der Tanz zwischen den beiden ist nun wieder erlaubt.
Ein Brautpaar steht in einer Hochzeitskapelle. Der Tanz zwischen den beiden ist nun wieder erlaubt.  © dpa/Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 14.37 Uhr: Magdeburg muss weitere Schulen wegen Corona-Häufungen schließen

Am gestrigen Donnerstagabend wurden mehrere Corona-Fälle in einer Magdeburger Schule mit angrenzendem Hort bekannt (TAG24 berichtete hier im Live-Ticker). Nun müssen fünf weitere Schulen geschlossen werden.

"Insgesamt wurden sechs erwachsene Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet und zehn Kinder als Kontaktpersonen untersucht", teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. Ein Kind sei positiv getestet worden. Dessen Mutter habe am Montag eine Elternversammlung besucht, auf der 15 andere Eltern und eine Reihe von Pädagoginnen und Pädagogen anwesend gewesen seien.

Insgesamt stieg die Anzahl an Infizierten nun auf 17 Personen von sechs Schulen an. Auch ein weiterer Corona-Patient soll in der Nacht zum Freitag in der Domstadt gestorben sein, berichtete die "Magdeburger Volksstimme" am heutigen Freitagmittag.

Zwei Grundschulen, drei Gemeinschaftsschulen sowie eine berufsbildende Schule in verschiedenen Stadtteilen sollen nun für 14 Tage geschlossen bleiben. Außerdem stellten ein Jugendclub sowie ein Kinder- und Jugendhaus ihre Betreuungsangebote ein. 

70 Personen wurden in Quarantäne geschickt. "Derzeit wissen wir noch nicht, warum es die neuen Erkrankungen in so vielen verschiedenen Familien gibt", sagte der Amtsarzt Eike Henning der dpa.

Der Magdeburger Domplatz.
Der Magdeburger Domplatz.  © dpa/Daniel Naupold

Update, 12. Juni, 14.26 Uhr: Schule wegen Corona-Infektion bei Lehrerin geschlossen

Weil eine Lehrerin positiv auf das Coronavirus getestet wurde, schließt eine Schule in Weida für zwei Wochen. Die in Jena lebende Lehrerin habe bis auf Schüler der 12. Klassen mit allen Lehrern und Klassen Kontakt gehabt, teilte das Landratsamt Greiz am Freitag mit. Deshalb habe das Gesundheitsamt vorsorglich direkt alle Schüler, Lehrer und weitere Mitarbeiter des Gymnasiums bis zum 25. Juni unter Quarantäne gestellt.

"Unabhängig davon, ob jemand Symptome zeigt, beginnen wir heute mit den Abstrichen bei den Lehrern, im Laufe der nächsten Wochen folgen Schüler und weiteres Personal", sagte Landrätin Martina Schweinsburg (CDU). 

Der Landkreis Greiz galt lange als ein "Corona-Hotspot" in Thüringen. Seit Beginn der Pandemie wurden dort laut Zahlen der Staatskanzlei von Freitag 646 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. 46 Menschen, bei denen Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde, sind dort gestorben.

In einer Kita in Steinbach-Hallenberg ist derweil eine weitere Erzieherin positiv auf das Virus getestet worden. Die Einrichtung wurde deshalb bis auf weiteres geschlossen, wie das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen am Freitag mitteilte. 

Zuvor war bereits bei einer Kollegin der Frau das Virus nachgewiesen worden. Da die Kita-Gruppen aber streng voneinander getrennt gewesen seien, wurden nach dem ersten Fall die anderen Gruppen weiter betreut. Für alle Kontaktpersonen der betroffenen Erzieherinnen wurde Quarantäne angeordnet.

Ein Schild mit der Aufschrift "Kein Zutritt, nur Notbetreuung" steht an der Eingangstür einer thüringer Schule.
Ein Schild mit der Aufschrift "Kein Zutritt, nur Notbetreuung" steht an der Eingangstür einer thüringer Schule.  © dpa/Michael Reichel/dpa-Zentralbild

Update, 12. Juni, 14.22 Uhr: Zeugnisübergabe mal anders: Abiturienten feiern in Autos

Im Auto statt der Aula: Die Schulleiterin des Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg hat sich für die Zeugnisübergabe des aktuellen Abitur-Jahrgangs etwas Besonderes überlegt. "Die Feierlichkeiten sollen auf dem Gelände des TÜV Rheinland in Lehnitz stattfinden", sagte Schulleiterin Gabriele Schiebe am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Schüler sollen dort am kommenden Samstag (20. Juni) mit ihren Verwandten im Auto mit Abstand zu den anderen Gästen warten. Nacheinander bekommen sie dann ihre Zeugnisse. 

"Unser Gedanke war, trotz der widrigen Umstände etwas Außergewöhnliches zu schaffen, an das sich die Schüler ihr ganzes Leben erinnern können", sagte Schiebe. Die Alternative sei gewesen, jeweils 75 Menschen in die Aula zu lassen und dort die Zeugnisse zu übergeben. Dafür wären vier Durchläufe nötig gewesen und die Teilnehmerzahl hätte stark reduziert werden müssen, erklärte die Schulleiterin. Darunter hätten in erster Linie die Familienangehörigen zu leiden gehabt, argumentierte Schiebe.

Entsprechend schockiert sei sie über den Vorwurf eines Elternteils gewesen, die Veranstaltung würde Eltern ohne Auto vorführen. Ein entsprechender Hinweis in der Einladung habe explizit auch Angehörigen ohne Auto eine Lösung dieses Problems und die Teilnahme an den Feierlichkeiten angeboten, sagte Schiebe.

Die Vorbereitungen seien mit sehr viel Aufwand verbunden. "In anderen Schulen können die Schüler ihr Abiturzeugnis einfach abholen", sagt Schiebe. "Wir dachten, die Idee käme an. Wir stecken hier Kraft und Liebe rein." Trotz der Kritik wolle sie weiter an dem Plan festhalten. "Man kann es nicht jedem recht machen."

Gäste parken mit ihren Autos während einer Auto-Disco auf dem Parkplatz einer Diskothek. So ähnlich könnte auch die Zeugnisausgabe des Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg aussehen.
Gäste parken mit ihren Autos während einer Auto-Disco auf dem Parkplatz einer Diskothek. So ähnlich könnte auch die Zeugnisausgabe des Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg aussehen.  © dpa/Hauke-Christian Dittrich

Update, 12. Juni, 14.15 Uhr: Polizei will gegen Tagestouristen ohne gültige Zimmerbuchung vorgehen

Die Polizei will gegen Urlauber vorgehen, die das in Mecklenburg-Vorpommern zur Pandemie-Eindämmung erlassene Einreiseverbot für Tagestouristen umgehen wollen. Bei widerrechtlichem Aufenthalt müsse mit einem Bußgeld von 150 bis 2000 Euro gerechnet werden. Es liege im Ermessen der Behörden, bei festgestelltem Vorsatz das Bußgeld zu erhöhen, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg am Freitag.

Der Trick bestehe in einer Buchung über ein Online-Portal, die nach dem Empfang der Bestätigung sofort wieder storniert wird. Die Buchungsbestätigung wiederum werde bei Nachfragen von Polizei oder Ordnungsbehörden vorgelegt. Zuvor hatte der Sender Ostseewelle MV berichtet.

Landesweit wurden bislang 1314 Verstöße gegen die Corona-Auflagen registriert. Darunter sind 182 Straftaten und 1132 Ordnungswidrigkeiten, wie das Innenministerium auf Anfrage mitteilte.

Nur wenige Menschen sind bei strahlendem Sonnenschein am Strand von St. Peter Ording unterwegs. Tagestouristen sind weiterhin nicht erlaubt.
Nur wenige Menschen sind bei strahlendem Sonnenschein am Strand von St. Peter Ording unterwegs. Tagestouristen sind weiterhin nicht erlaubt.  © dpa/Axel Heimken

Update, 12. Juni, 14.12 Uhr: Zahl der Corona-Fälle bei UPS in Langenhagen weiter gestiegen

Die Zahl der infizierten Menschen im niedersächsischen Corona-Hotspot Langenhagen ist erneut gestiegen. Unter den Beschäftigten des Paketdienstleisters UPS seien 156 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, sagte Christoph Borschel, Sprecher der Region Hannover, am Freitag. 

49 Menschen seien inzwischen genesen, insgesamt 307 seien seit dem Ausbruch im Mai getestet worden. Weitere Tests seien nicht vorgesehen, zusätzliche Ergebnisse stünden abgesehen von einigen Nachtests nicht mehr aus. Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet.

Ende Mai waren dem Bericht zufolge 72 Coronavirus-Infektionen bei UPS bekanntgeworden - die Gewerkschaft Verdi forderte flächendeckende Tests der gesamten Belegschaft, wie die Zeitung schrieb. Die Region Hannover plant dies nach Angaben des Sprechers aber nicht. 

Es sei auch nicht sinnvoll, weil die Infektionen in den räumlich getrennten Abteilungen gut zurückzuverfolgen gewesen seien. Der Austausch mit dem Unternehmen, das stark den Kontakt gesucht habe, sei gut gewesen, sagte Borschel.

Die Firmeneinfahrt des Postdienstleister UPS in Langenhagen.
Die Firmeneinfahrt des Postdienstleister UPS in Langenhagen.  © dpa/Peter Steffen

Update, 12. Juni, 14.10 Uhr: Bundesverfassungsgericht weist Eilantrag zu Corona-Demonstration ab

Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag eines Veranstalters abgewiesen, der zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in München 10.000 Teilnehmer durchsetzen wollte. Die Stadt München hatte erneut lediglich 1000 Teilnehmer für die am Samstag geplante Kundgebung auf der Theresienwiese erlaubt.

Der Veranstalter hatte sich an die Richter in Karlsruhe gewandt, nachdem sowohl das Verwaltungsgericht in München als auch der Bayerische Verwaltungsgerichtshof mehrere Eilanträge abgelehnt und damit die Entscheidung der Stadt bestätigt hatten.

Nach dem Prinzip der sogenannten Subsidiarität müsse sich der Veranstalter erneut zuerst an das Verwaltungsgericht wenden, begründeten die Karlsruher Richter die Entscheidung. Da es sich bei der Corona-Pandemie um ein "dynamisches und tendenziell volatiles Geschehen" handele, müssten die Behörden und Gerichte die Entscheidungen je nach Entwicklung des Infektionsgeschehens treffen.

Zudem sei für das Bundesverfassungsgericht nicht erkennbar, wie die letzte Versammlung am 30. Mai verlaufen ist und ob sich daraus Folgerungen für die geplante Versammlung ziehen lassen, hieß es.

Die Demo für diesen Samstag wurde unter dem Motto "Zusammenstehen für Freiheit, Grundrechte und Selbstbestimmung" angemeldet. Solche Demos gab es im Mai an mehreren Samstagen - jeweils für 10.000 Menschen angemeldet, aber nur für 1000 zugelassen. Beim ersten Mal waren rund 2500 Menschen zur Theresienwiese gekommen waren, die aber nicht auf das Demo-Gelände gelassen wurden. Vergangenes Wochenende hatten die Organisatoren ihre Kundgebung kurzfristig abgesagt.

Ein Teilnehmer einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der Politik steht am Rand der Theresienwiese. (Archivbild)
Ein Teilnehmer einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der Politik steht am Rand der Theresienwiese. (Archivbild)  © dpa/Sven Hoppe

Update, 12. Juni, 14.05 Uhr: Lufthansa will Corona-Tests vor Abflug anbieten

Die Lufthansa will Passagieren vor Abflug in der Coronakrise die Möglichkeit von Tests auf das Virus anbieten. Nach Informationen des "Spiegel" will das Unternehmen noch im Juni oder spätestens Anfang Juli an den Flughäfen in Frankfurt und München zusammen mit Partnern Testcenter betreiben, in denen sich Passagiere auf das Virus untersuchen lassen können. 

Das Ergebnis liege binnen vier Stunden vor. Nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers richtet sich das Angebot vor allem an Reisende, die in Länder fliegen, die bei der Einreise einen Corona-Test verlangen.

Sollte bei Economy-Kunden auf Langstreckenverbindungen verstärkt der Wunsch nach einem freien Mittelsitz aufkommen, erwägt auch die Lufthansa, diese Dienstleistung nach dem Vorbild ihrer Tochter Eurowings einzuführen, allerdings gegen Aufpreis. 

"Billig wird das nicht", zitierte der "Spiegel" Lufthansa-Vorstandsmitglied Christina Foerster. 

Zwei Männer blicken auf dem Frankfurter Flughafen durch ein Fenster auf eine abgestellte Lufthansa-Maschine.
Zwei Männer blicken auf dem Frankfurter Flughafen durch ein Fenster auf eine abgestellte Lufthansa-Maschine.  © dpa/Boris Roessler

Update, 12. Juni, 13.47 Uhr: Brandenburg lockert Corona-Regeln drastisch

Die Brandenburger haben ab Montag wieder mehr Freiheiten im Alltag, obwohl die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist. Deshalb bleiben auch einige Regeln bestehen, viele fallen aber weg.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER. 

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kündigt Lockerungen der Corona-Regeln für Brandenburg an.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kündigt Lockerungen der Corona-Regeln für Brandenburg an.  © dpa/zb/Soeren Stache

Update, 12. Juni, 13.30 Uhr: Tschechische Fluglinie fordert in Zeitungsanzeigen Staatshilfe

Die tschechische Fluggesellschaft Smartwings hat in ganzseitigen Anzeigen staatliche Unterstützung gefordert. "Andere Fluglinien haben Hilfen bekommen - warum nicht wir?", hieß es in dem Inserat, das am Freitag in mehreren Prager Zeitungen erschien. Als Beispiel wurde unter anderem der deutsche Ferienflieger Condor angeführt, der staatlich verbürgte Kredite in Höhe von insgesamt 550 Millionen Euro erhält. Zu Smartwings gehört auch die Traditionsmarke Czech Airlines (CSA), die seit 1923 besteht.

Finanzministerin Alena Schillerova hatte sich vor wenigen Tagen ablehnend zu einer möglichen Bürgschaft geäußert. "Das ist eine Sache, die ich von Anfang an nicht unterstützt habe", sagte die 56-Jährige. Schillerova gehört der populistischen Partei ANO des Regierungschefs und Multimilliardärs Andrej Babis an. Eine direkte staatliche Beteiligung, wie sie Regierungspolitiker ins Spiel gebracht haben, lehnt indes die Fluglinie ab. Sie ist mehrheitlich im Besitz des Unternehmers Jiri Simane.

Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten Czech Airlines und Smartwings den regulären Flugbetrieb von Mitte März bis Mitte Mai komplett eingestellt. Inzwischen gibt es wieder erste Verbindungen aus Prag unter anderem nach Frankfurt, Amsterdam und ins kroatische Split.

Update, 12. Juni, 13.05 Uhr: Unsicherheit in Bulgarien: Öffnen die großen Hotels?

Kommen die Touristen in diesem Corona-Sommer nach Bulgarien oder kommen sie nicht? Diese Frage stellen sich viele Betreiber großer Hotels in den bulgarischen Badeorten am Schwarzen Meer. Die Regierung hat zwar die Öffnung der Saison für ausländische Touristen am 1. Juli angekündigt. Doch Mitte Juni ist noch unklar, wie viele Touristen wirklich ihren Urlaub in Bulgarien verbringen wollen. 

Wegen abgesagter Reisen wurden allein an einem Tag 150 Flüge nach Burgas am Schwarzen Meer diese Woche annulliert, wie das Staatsfernsehen in Sofia berichtete. Urlauber aus Deutschland, Russland, Polen, Tschechien, Israel und Großbritannien hätten ihre Reise gecancelt.

Ein Großteil der Hotels an der bulgarischen Schwarzmeerküste hat Angaben der Branche zufolge für diesen Sommer kaum Buchungen. Hoteliers beklagen, dass es sich wegen der zusätzlichen Kosten für Schutz- und Hygienemaßnahmen gegen das Coronavirus kaum lohnen wird, aufzumachen. Zudem soll es wegen der Corona-Pandemie aus dem stark getroffenen Großbritannien wohl überhaupt keine Feriengäste geben. Neben den Deutschen und den Russen gehören Briten - allerdings mit Abstand - zu den traditionellen Bulgarien-Urlaubern.

Bei diesen, zumindest soweit düsteren Aussichten setzt Bulgarien stärker als zuvor auf Feriengäste aus den Nachbarländern auf dem Balkan. Rumänen, Serben und Mazedonier sind für den Bulgarien-Urlaub nicht auf Flüge angewiesen und können mit dem Auto coronasicher anreisen. Die Branche hofft, dass auch heimische Touristen die Sommersaison 2020 teilweise retten. Tourismus ist für das ärmste EU-Land ein wichtiger Sektor - er erwirtschaftet gut 12 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Update, 12. Juni, 13 Uhr: Hannover-Coach zu Corona-Verstößen im Team: "Dafür gibt es keine Toleranz!"

Hannovers Trainer Kenan Kocak hat das Verhalten der fünf 96-Profis, die am vergangenen Sonntag gegen die Corona-Regeln verstoßen hatten, kritisiert. "Für so etwas gibt es keine Toleranz", sagte Kocak am Freitag. "Ich bin natürlich nicht erfreut, weil wir in der Öffentlichkeit stehen und dementsprechend sorgfältig sollten wir uns an die Regeln halten."

Fünf Spieler des Fußball-Zweitligisten, die nicht zum Spieltagskader am vergangenen Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim (2:1) gehörten und die Partie im TV verfolgt hatten, waren nach dem Spiel gemeinsam in einem Auto ohne Mundschutz nach Hause gefahren. Das ist Personen aus verschiedenen Haushalten untersagt. Die Polizei stoppte das Fahrzeug und verhängte gegen jeden Spieler eine Geldbuße von 250 Euro.

Der Verein nahm das Quintett umgehend für diese Woche aus dem Mannschaftstraining. Zudem kündigte Kocak eine Geldstrafe für die Spieler an. Zum Aufgebot für das Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gehören sie nicht. "Sind für das Spiel kein Thema", sagte Kocak.

96-Geschäftsführer Martin Kind hatte das Verhalten der Profis bereits zuvor als "Unachtsamkeit und menschliches Versagen" bezeichnet, das "nicht akzeptabel" sei. Die Spieler wurden am Mittwoch negativ auf das Coronavirus getestet. Am Samstag müssen sie sich einem weiteren Test unterziehen.

Hannover-Trainer Kenan Kocak hat kein Verständnis für die Corona-Entgleisungen seiner Spieler.
Hannover-Trainer Kenan Kocak hat kein Verständnis für die Corona-Entgleisungen seiner Spieler.  © Swen Pförtner/dpa-POOL/dpa

Update, 12. Juni, 12.38 Uhr: Staatsanwälte befragen Italien Premier Conte zu Corona-Ausbruch

In Italien nimmt die juristische Aufarbeitung der Corona-Krise mit landesweit mehr als 34.000 Toten Fahrt auf. Die Staatsanwaltschaft der besonders betroffenen Stadt Bergamo traf am Freitag zu einer Vernehmung von Ministerpräsident Giuseppe Conte am Regierungssitz in Rom ein. Auch Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese sollen als Zeugen zu den Abläufen am Anfang des Virusausbruchs befragt werden, wie italienische Nachrichtenagenturen berichteten. Die Ermittler aus der Lombardei untersuchen mögliches Missmanagement der Krise.

Italien rätselt noch, was die Ausbreitung der Krankheit im wirtschaftlich starken Norden so beschleunigt hat. Dabei geht es auch um die Frage, warum die Gemeinden Alzano Lombardo und Nembro in der Provinz Bergamo nicht zu Sperrzonen erklärt wurden. Das Gebiet entwickelte sich im März zu einer Hochburg der Pandemie. Die Bilder von mit Särgen beladenen Militärfahrzeugen gingen um die Welt. Hinterbliebene haben rund 50 Anzeigen gegen Unbekannt gestellt, weil sie Behördenfehler vermuten.

Wenige Tage nach Entdeckung des Ausbruchs hatte Rom zehn Gemeinden in der Lombardei, darunter Codogno mit dem ersten bekannten Covid-19-Patienten sowie Vo' in Venetien, abriegeln lassen. Die Staatsanwälte prüfen, warum das trotz steigender Zahlen in Bergamo nicht passierte. Auf der Zeugenliste stehen nach Medienberichten auch Lokal- und Regionalpolitiker sowie Behörden. Einige seien schon gehört worden.

Zuletzt hatten sich Entscheider in Rom und der lombardische Präsident Attilio Fontana von der rechten Lega die Verantwortung gegenseitig zugeschoben. Kurz vor der Vernehmung sagte der parteilose Jurist Conte, er halte sein Vorgehen weiter für richtig. "Weil ich mein Handeln an Wissenschaft und Gewissen orientiert habe, weil ich mich sofort eingeschaltet habe, bin ich absolut gelassen", zitierte ihn die Zeitung "Corriere della Sera".

Rom hatte am 8. März die Sperrung der Lombardei und einiger Städte in Venetien angeordnet. Kurz danach folgte der Lockdown-Beschluss für ganz Italien, der ab 10. März galt und ab Mai schrittweise gelockert wurde. Der erste Ausbruch wurde um den 20. Februar in der Stadt Codogno bekannt.

Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien.
Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien.  © Uncredited/LaPresse pool via AP/dpa

Update, 12. Juni, 12.20 Uhr: Österreich senkt in Corona-Krise Mehrwertsteuer für Gastro, Kultur und Medien

Die österreichische Regierung plant, die Mehrwertsteuer für Gastronomie, Kultur und Medien vorübergehend auf fünf Prozent zu senken. Die Maßnahme solle von Juli bis zum Ende des Jahres gültig sein, erklärte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Freitag in Wien. So könnte "besonders betroffenen Branchen" geholfen werden.

In der Gastronomie bedeute das konkret, dass der Steuersatz für Speisen von zehn, bei Getränken von 20 auf fünf Prozent gesenkt wird. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) geht von einer Entlastung von 700 Millionen Euro für Lokale, Restaurants oder Bars aus. Auch Kunst- und Kulturbetriebe, etwa Theater oder Kinos, sollen von der temporären Maßnahme profitieren. Der vergünstigte Steuersatz gilt ebenfalls für Zeitungen und Bücher.

Die Regierung in Wien sei mit der EU-Kommission über die Details in Verhandlungen. Genaueres will die Koalition aus Konservativen und Grünen in der kommenden Woche bei ihrer Klausur bekanntgeben.

Update, 12. Juni, 11.56 Uhr: Schulen in Ungarn nach Corona wieder geöffnet, aber kaum Schüler da

In Ungarn sind die Schulen mit Abklingen der Corona-Pandemie seit dem 2. Juni wieder geöffnet, doch gibt es kaum Schüler, die die Klassenzimmer bevölkern. Von 1,2 Millionen Schulkindern besuchten gerade mal 30.000 bis 36.000 pro Tag die Schule, berichtete die regierungsnahe Tageszeitung "Magyar Nemzet" am Freitag unter Berufung auf das Klebelsberg-Zenrum, Ungarns zentrale Schulverwaltung. Bis Ende dieses Schuljahres beruht die persönliche Anwesenheit im Unterricht auf Freiwilligkeit.

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie ließ die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban Mitte März alle Schulen und Kindergärten schließen. Das Unterrichtswesen stieg prakisch ohne Vorbereitung auf Homeschooling und digitalen Unterricht um. Experten bemängeln, dass vor allem Kinder aus den unteren Schichten weder über die dafür nötige Ausrüstung verfügen noch die entsprechende begleitende Fürsorge der Eltern genießen. Die Kluft zwischen bildungsnahen und -fernen Schichten würde weiter wachsen.

Seit der Wiedereröffnung der Schulen und Kindergärten Anfang des Monats gelten relativ milde Pandemie-Regeln. Das Tragen von Masken ist nicht vorgeschrieben, Abstandsregeln sollen so gut wie möglich eingehalten werden. Veranstaltungen wie etwa zum Schulschluss dürfen nur im kleinen Rahmen stattfinden.

Wegen des schwachen Besuchs von drei bis vier Prozent der Schüler wird derzeit kein strukturierter Unterricht angeboten. Lehrer und Schüler verbringen die Zeit vor allem mit Hausaufgabenbetreuung, individueller und gruppenweiser Nachhilfe sowie Sport, wie «Magyar Nemzet» schrieb.

In Ungarn waren bis zum Freitag 4053 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Nur 88 von ihnen sind 19 Jahre alt oder jünger. Die Zahl der akuten Fälle wurde mit 1051 angegeben, die der Toten mit 555.

Update, 12. Juni, 11.30 Uhr: Norwegen und Schweden starten in neue Fußballsaison

In den Heimatländern von BVB-Jungstar Erling Haaland und Altmeister Zlatan Ibrahimovic starten die obersten Fußballligen in ihre neuen Spielzeiten. Während in Schweden Meister Djurgården auswärts beim IK Sirius am Sonntag (12 Uhr) den Anfang macht, werden die ersten Begegnungen in Haalands Norwegen erst am Dienstag (ab 18 Uhr) angepfiffen.

Für die Skandinavier ist es anders als etwa in der Bundesliga oder der Premier League nicht nur die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Corona-Zwangspause, sondern zugleich auch der jeweilige Startschuss in die neue Fußball-Saison. Diese beginnt in der schwedischen Allsvenskan und der norwegischen Eliteserien für gewöhnlich im Frühjahr - und jetzt coronabedingt eben Mitte Juni.

In beiden Ländern gibt es Hoffnungen, so schnell wie möglich wieder zu Zuschauern auf den Stadiontribünen zurückkehren zu können - sowohl in Schweden als auch in Norwegen werden die Begegnungen vorerst aber wie in der Bundesliga vor leeren Rängen stattfinden. Die Norweger erhoffen sich allerdings, dass es am Montag kurz vor Saisonstart noch eine positive Nachricht geben könnte, dass zumindest ein paar Zuschauer ins Stadion dürfen. Ob es dazu kommt, ist jedoch unklar.

Der schwedische Meister aus dem Stockholmer Stadtteil Djurgården macht sich ab Sonntag auf, seinen ersten Titel seit 14 Jahren zu verteidigen. Nach einem packenden Endspurt im Kampf um die schwedische Fußballkrone hatten sich die Stockholmer knapp vor dem vom Ex-Bremer Markus Rosenberg angeführten Malmö FF, Hammarby IF und AIK die zwölfte Meisterschaft der Vereinsgeschichte gesichert. Malmö-Kapitän Rosenberg hat seine aktive Karriere danach beendet.

Hammarby konnte sich vor dem Ligastart diesmal mit einem prominenten Akteur auf dem Trainingsplatz vorbereiten: Schwedens Fußballstar Ibrahimovic, der zugleich Anteilseigner bei Hammarby ist, hatte sich mit einigen Trainingseinheiten bei dem Spitzenverein aus Stockholm fitgehalten, ehe er zurück zum AC Mailand musste.

In Norwegen bekommt es der Eliteserien-Titelverteidiger, Haalands ehemaliger Club Molde FK, zum Saisonauftakt mit Aalesund zu tun. Parallel startet mit Rosenborg Trondheim ein weiterer Titelfavorit gegen Kristiansund in die neue Spielzeit.

Kevin Walker (M) von Djurgarden jubelt nach dem Spiel, nach dem der Meistertitel feststand.
Kevin Walker (M) von Djurgarden jubelt nach dem Spiel, nach dem der Meistertitel feststand.  © Carl Sandin/Bildbyran via ZUMA Press/dpa

Update, 12. Juni, 11.15 Uhr: Litauen und Polen öffnen gemeinsame Grenze

Litauen und Polen haben am Freitag ihre gemeinsame Grenze erstmals seit Mitte März wieder ohne Einschränkungen geöffnet. Die Bürger der zwei Nachbarstaaten dürfen sich nach Angaben der Regierung in Vilnius damit wieder frei zwischen beiden Ländern bewegen, ohne sich wegen der Corona-Krise für 14 Tage in Quarantäne begeben zu müssen. Polen können nun zugleich auch nach Lettland und Estland weiterreisen - die baltischen Staaten hatten bereits Mitte Mai ihre Binnengrenzen wieder geöffnet.

Die Grenzöffnung wurde symbolisch von den beiden Ministerpräsidenten Saulius Skvernelis (Litauen) und Mateusz Morawiecki (Polen) vollzogen. Die zwei Regierungschefs trafen sich zu einem Gespräch am Übergang Kalvarija-Budzisko - ohne Händeschütteln und Mundschutz. Beide betonten danach auf einer Pressekonferenz die Zusammenarbeit und gemeinsamen Anstrengungen im Kampf gegen das Virus.

Litauen und Polen hatten zum 11. Mai bereits Erleichterungen für den Grenzübertritt von Arbeitspendlern, Geschäftsreisenden und Studenten beschlossen. Seit dem 1. Juni erlaubt die Regierung in Vilnius auch wieder Bürgern aus europäischen Ländern mit niedrigen Coronavirus-Ansteckungsraten die Einreise nach Litauen. Derzeit befinden sich 28 Länder einschließlich Polen auf der wöchentlich aktualisierten Liste.

Update, 12. Juni, 11.10 Uhr: Australien will Stadien wieder für Fans öffnen

Australien will die Corona-Einschränkungen lockern und von Juli an wieder Zuschauer in bestimmten Sportstadien zulassen. Arenen mit einer Kapazität von bis zu 40.000 Plätzen dürften dann zu einem Viertel gefüllt werden, also in diesem Fall mit höchstens 10.000 Fans, kündigte Premier Scott Morrison am Freitag an. Die Zuschauer müssten aber sitzen und die Abstandsregeln einhalten, betonte er.

Über eine etwaige Wiedereröffnung größerer Stätten für Besucher werde später entschieden. Sportveranstaltungen wie etwa die Rugby-Liga sind in dem Land seit Mai wieder erlaubt, die Spiele finden aber bislang vor leeren Rängen statt.

Auch die bisher für Versammlungen in geschlossenen Räumen geltende Obergrenze von 100 Menschen soll aufgehoben werden, allerdings gilt dann eine Begrenzung von höchstens einer Person pro vier Quadratmeter. Clubs und Diskotheken bleiben hingegen angesichts der Ansteckungsgefahr weiter geschlossen, sagte Morrison.

In Australien gibt es annähernd 7300 bestätigte Infektionen sowie 103 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.

Update, 12. Juni, 11.05 Uhr: Kinderbonus wird im September und Oktober ausgezahlt

Der geplante Kinderbonus von 300 Euro soll in zwei Raten zu je 150 Euro im September und Oktober gemeinsam mit dem Kindergeld überwiesen werden. Das sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Freitag nach einer außerplanmäßigen Sitzung des Bundeskabinetts in Berlin, bei der wichtige Teile des Konjunkturprogramms auf den Weg gebracht wurden. 

Das 130-Milliarden-Euro schwere Programm soll die Wirtschaft angesichts der Corona-Krise beleben und den Konsum der Verbraucher ankurbeln. Darunter ist der Kinderbonus und auch die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer.

Giffey sprach von einem "guten Tag für Familien". Auch Familien, deren Kinder noch nicht geboren sind, aber noch in diesem Jahr zur Welt kommen, sollen profitieren. Der Kinderbonus werde für alle Kinder gewährt, die 2020 kindergeldberechtigt seien, sagte sie.

Die Kabinettssondersitzung wurde nötig, weil die Mehrwertsteuer bereits am Juli sinken soll und dafür noch die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat nötig ist. Sie legen dafür am 29. Juni ebenfalls Sondersitzungen ein.

Vom Kinderbonus profitieren besonders Familien mit geringen Einkommen, weil der Bonus mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet, nicht aber auf die Grundsicherung angerechnet wird.

Update, 12. Juni, 11 Uhr: Indien überholt Großbritannien bei Zahl der Corona-Infektionen

Indien hat Großbritannien bei der Zahl der bekannten Corona-Infektionen überholt. Am Freitag gab es in Indien nach offiziellen Angaben mehr als 297.000 nachgewiesene Fälle. Das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt mit 1,3 Milliarden Einwohnern liegt damit weltweit auf Platz vier - nach den USA, Brasilien und Russland. 

Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen in Indien ist in den vergangenen Tagen rasch angestiegen - mit wiederholt rund 10.000 neuen Fällen pro Tag. Trotzdem lockert das Land die Maßnahmen zusehens - inzwischen sind Büros, religiöse Stätten, Restaurants und Shoppingzentren wieder offen. Durch den Lockdown wurden Millionen Menschen arbeitslos, und viele haben Angst zu verhungern.

In der Hauptstadt Neu Delhi und der reichsten Stadt Mumbai gehen die Krankenhausbetten aus, und Berichten zufolge werden Menschen mit Covid-19-Symptomen abgewiesen. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen in Indien in den kommenden Wochen weiter schnell zunehmen werden.

Wanderarbeiter-Familien warten auf die Messung ihrer Körpertemperatur, bevor sie mit dem Zug zurück in ihre Heimatdörfer fahren dürfen.
Wanderarbeiter-Familien warten auf die Messung ihrer Körpertemperatur, bevor sie mit dem Zug zurück in ihre Heimatdörfer fahren dürfen.  © Channi Anand/AP/dpa

Update, 12. Juni, 10.50 Uhr: Airlines klagen gegen britische Quarantänepflicht für Reisende

Die Fluggesellschaften British Airways, Ryanair und Easyjet haben eine Klage gegen die von der britischen Regierung verhängte Quarantänepflicht für Reisende eingereicht. Die Maßnahme werde "verheerende Auswirkungen auf den britischen Tourismus und die weitere Wirtschaft haben und Tausende Arbeitsplätze vernichten", hieß es in einer Mitteilung der Airlines am Freitag. Ein Normenkontrollverfahren sei beantragt und solle so rasch wie möglich aufgenommen werden.

Innenministerin Priti Patel zufolge soll durch die Maßnahme verhindert werden, dass in Großbritannien eine zweite Welle an Coronavirus-Infektionen entsteht. 

Doch Kritiker bezweifeln, ob sie dazu wirklich geeignet ist. Selbst innerhalb der konservativen Regierungspartei ist sie heftig umstritten. Großbritannien ist mit mehr als 41.000 Toten bei nachweislich Infizierten eines der am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder in Europa.

Einreisende nach Großbritannien müssen seit dieser Woche an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen und zwei Wochen lang in Quarantäne gehen. Wer sich nicht an die 14-tägige Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen.

Die Quarantänepflicht gilt für alle Reisenden, ungeachtet ihrer Staatsbürgerschaft. Ausgenommen sind nur wenige Berufsgruppen wie Lastwagenfahrer, medizinisches Personal und Erntehelfer sowie Reisende aus Irland, der Isle of Man und von den Kanalinseln. Frühestens Ende Juni soll die Regelung überprüft werden.

Neben British Airways klagen auch Ryanair und Easyjet gegen die britische Quarantänepflicht für Reisende.
Neben British Airways klagen auch Ryanair und Easyjet gegen die britische Quarantänepflicht für Reisende.  © ---/PA Wire/dpa

Update, 12. Juni, 10.47 Uhr: Überbrückungshilfen für besonders bedrohte Firmen in der Corona-Krise

Kleine und mittelständische Unternehmen, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen sind, sollen im Sommer Extra-Geld vom Staat bekommen. Das Kabinett brachte am Freitag sogenannte Überbrückungshilfen auf den Weg, die eine Pleitewelle verhindern sollen. Gedacht sind die neuen Hilfen besonders für Restaurants, Bars, Kneipen, Schausteller, aber auch Jugendherbergen, Schullandheime und Reisebüros sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe und Profisportvereine der unteren Ligen.

Sie alle könnten kaum Kredite beantragen, weil sie ihre Umsatzausfälle nicht wieder reinholen könnten, begründet das Wirtschaftsministerium die Hilfen. 

Daher übernehme der Bund in den Monaten Juni bis August einen Teil der betrieblichen Fixkosten. Das gilt für Unternehmen, deren Umsatz im April und Mai verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um mindestens 60 Prozent eingebrochen ist.

Übernommen werden etwa Teile der Miete oder Pacht, Zinszahlungen und Leasingraten, Ausgaben für Wartung und Instandhaltung, Strom, Wasser, Heizung, Versicherungskosten und Kosten für Auszubildende. Die Hilfe steigt mit höherem Umsatzeinbruch, maximal kann ein Unternehmen für drei Monate 150.000 Euro bekommen. 

Die Bundesregierung nimmt dafür insgesamt 25 Milliarden Euro in die Hand. Die Regelung muss nun in ein Gesetz gegossen und dann noch einmal vom Kabinett und vom Bundestag beschlossen werden.

Update, 12. Juni, 10.30 Uhr: Formel-1-Rennen in Aserbaidschan, Singapur und Japan wegen Corona abgesagt

In der Formel 1 sind auch die Rennen in Aserbaidschan, Singapur und Japan abgesagt worden. Dies teilten die Veranstalter am Freitag mit. 

Der Grand Prix von Aserbaidschan war ursprünglich für den 7. Juni geplant gewesen, wegen der Corona-Krise aber schon einmal verschoben worden. In Singapur hätte am 20. September gefahren werden sollen. Der Grand Prix von Japan war auf den 11. Oktober angesetzt gewesen.

Die Formel 1 hatte bereits die ersten zehn Saisonrennen absagen oder verschieben müssen. Im Notkalender mit vorläufig acht Grand Prix sind die ersten Saisonrennen ausschließlich in Europa geplant. 

Der Auftakt soll am 5. Juli im österreichischen Spielberg erfolgen, die Europa-Tour endet dann erstmal am 6. September in Monza.

Das Renen von Baku wurde abgesagt.
Das Renen von Baku wurde abgesagt.  © Sergei Grits/AP/dpa

Update, 12. Juni, 10.15 Uhr: Führte ein Champions-League-Spiel zu Corona-Toten?

Beim Champions-League-Spiel zwischen dem FC Liverpool und Atlético Madrid drängen sich am 11. März mehr als 50.000 Fans im berühmten Stadion von Anfield. 

Wenige Wochen später häufen sich in den Krankenhäusern im Raum Liverpool die Todesfälle von mit dem Coronavirus infizierten Menschen.

BEHAUPTUNG: Die Menschenansammlung bei der Partie soll die Corona-Infektionen in der Region in die Höhe getrieben haben. Das soll in der Folge zu mehr Todesfällen geführt haben.

BEWERTUNG: Dass das Match die Verbreitung des Coronavirus beschleunigt hat, gilt zwar als wahrscheinlich. Einen Beweis für mehr Todesfälle gibt es aber nicht.

FAKTEN: Die Partie war das letzte große Fußball-Spiel in England, bevor das öffentliche Leben eingeschränkt wurde: Titelverteidiger Liverpool mit dem deutschen Trainer Jürgen Klopp verlor nach Verlängerung 2:3 (1:0, 1:0) gegen Atlético Madrid (Hinspiel: 0:1) und schied in diesem Jahr schon im Achtelfinale der Königsklasse aus. Rund 52.000 Menschen erlebten das umkämpfte Rückspiel im berühmten, voll besetzten Stadion von Anfield.

3000 Fans waren dafür aus Madrid angereist, obwohl in der spanischen Hauptstadt zu diesem Zeitpunkt schon erste Einschränkungen des öffentlichen Lebens galten. Tags zuvor war entschieden worden, dass in Spanien keine Zuschauer mehr bei Fußballspielen erlaubt sind. Wenige Tage später rief das Land den Alarmzustand aus, der Spielbetrieb in La Liga wurde komplett gestoppt.

Nach Schätzungen des Imperial College London und der Universität Oxford hatte Spanien, das besonders hart von der Pandemie getroffen wurde, zum Zeitpunkt des Champions-League-Spiels rund 640 000 Infektionen. In Großbritannien waren demnach etwa 100.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Das Champions-League-Spiele zwischen dem FC Liverpool und Atletico Madrid. Hat es etwas mit Corona-Todesfällen zu tun?
Das Champions-League-Spiele zwischen dem FC Liverpool und Atletico Madrid. Hat es etwas mit Corona-Todesfällen zu tun?  © Peter Byrne/PA Wire/dpa

In einem Zeitraum von 25 bis 35 Tagen nach dem Champions-League-Duell in Liverpool wurden in Krankenhäusern in der Umgebung 41 Tote mehr gezählt als im selben Zeitraum in ähnlichen Kliniken, die als Vergleichsgröße herangezogen wurden. Das berichtete die Zeitung "Sunday Times" und berief sich auf eine entsprechende Modellrechnung der Beraterfirma Edge Health. Das Unternehmen analysiert im Auftrag des britischen Gesundheitsdienstes NHS medizinische Daten.

Eine ähnliche Schätzung gab Edge Health bezüglich der Auswirkungen des viertägigen Cheltenham-Festivals ab, das mehr als 250.000 Besucher hatte. Das Pferderennsport-Event fand vom 10. bis 13. März statt. Die Modellrechnung kommt auf 37 Corona-Todesfälle, die möglicherweise in Zusammenhang mit Cheltenham stehen. Die Gegend nahe der Rennstrecke soll in der Region Gloucestershire Anfang April die höchste Zahl von Corona-bedingten Neuaufnahmen in Krankenhäusern gehabt haben. Das berichtete die Lokalzeitung «Gloucestershire Echo» und berief sich auf geleakte offizielle Dokumente.

Kritiker werfen der britischen Regierung schon länger vor, viel zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben. Bereits vor Wochen wurden Regierungsberater aus dem medizinischen Bereich auf einer Pressekonferenz gefragt, ob das Fußballspiel nicht zur Verbreitung des Erregers beigetragen haben könnte. Damals hieß es, man habe gemäß des Kentnissstandes zu dem Zeitpunkt gehandelt. Es sei eine interessante Frage, der nachgegangen werden sollte.

Das Team für öffentliche Gesundheit des Liverpooler Stadtrats bereitet derzeit eine Untersuchung vor, die der Bürgermeister Joe Anderson in Auftrag gegeben hat. Sie soll klären, welche Auswirkungen die Austragung des Spiels vor vollen Rängen auf die Infektionen und Todesfälle hatte. Einen Zeitplan dafür gibt es bislang nicht, weil man vorerst damit beschäftigt sei, die Pandemie zu bewältigen, hieß es. Offen ist demnach auch, wann mit Ergebnissen zu rechnen sei. Fraglich ist, ob die Untersuchung tatsächlich einen direkten Zusammenhang belegen kann.

Update, 12. Juni, 9.50 Uhr: Scholz: Mehrwertsteuer-Senkung muss für Wirkung kurzfristig sein

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sieht die Mehrwertsteuersenkung ab Juli nicht als überstürzt an. "Sie muss so kurzfristig sein, sonst würde sie gar keinen Effekt erzielen", sagte der SPD-Politiker am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Die Geschwindigkeit sei ein Teil ihres Erfolgs, ebenso die Befristung. Die Menschen sollten einkaufen gehen und wieder Zuversicht haben.

Der Mehrwertsteuersatz soll befristet vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 von 19 Prozent auf 16 Prozent beziehungsweise von 7 Prozent auf 5 Prozent herabgesetzt werden. Die Maßnahme ist Teil des 130 Milliarden schweren Konjunkturpakets der Koalition aus CDU, CSU und SPD zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Corona-Krise.

Aus dem Einzelhandel hatte es geheißen, die Umstellung stelle die Branche vor große Herausforderungen. Teils war es unklar, wie man sich auf die Umstellung in wenigen Wochen vorbereiten wolle.

Für die Rückzahlung der durch das Konjunkturprogramm verursachten Schulden zeigte Scholz sich optimistisch. Schon im ersten Paket habe die Regierung gesagt, dass ab 2023 "die Schulden, die wir oberhalb der Grenzen des Grundgesetzes für eine Neuverschuldung aufnehmen, wieder zurückgezahlt werden". "Das können wir auch." 

Man habe es ja schon mal vorgemacht, fügte er hinzu und verwies auf die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009. Damals sei die Staatsverschuldung von knapp über 60 Prozent auf über 80 Prozent gestiegen und anschließend wieder auf unter 60 Prozent gesunken.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD).
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD).  © John Macdougall/AFP/POOL/dpa

Update, 12. Juni, 9.40 Uhr: Unterschiedliche Corona-Regeln: Welche Auswirkungen hat das aufs Heiraten?

Angesichts unterschiedlicher Corona-Regeln fürchtet der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband einen Hochzeitstourismus in Grenzregionen Bayerns

Ein Abwandern der Gäste drohe vor allem nach Baden-Württemberg, aber auch nach Österreich, sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. "Die Menschen werden jetzt Hochzeiten planen, wo es wieder möglich ist."

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER. 

Wandern die Brautpaare ab?
Wandern die Brautpaare ab?  © Matthias Balk/dpa

Update, 12. Juni, 9.25 Uhr: Neuseeland öffnet Grenzen für America's Cup

Neuseeland hat seine wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Grenzen für zwei Segel-Teams aus den USA und Großbritannien geöffnet, damit sie am America's Cup teilnehmen können. 

Die Herausforderer American Magic und das Ineos Team UK hätten eine Ausnahmegenehmigung erhalten, teilte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Phil Twyford, am Freitag mit. Die Teams wollen in Auckland ums Recht kämpfen, Neuseeland im 36. Duell um den America’s Cup (6. bis 21. März) herausfordern zu dürfen.

Neuseeland hat seine Grenzen mit Ausnahme der eigenen Bewohner geschlossen, um keine neuen Corona-Fälle ins Land zu bekommen. Der America`s Cup könnte nicht weitergehen, wenn die internationalen Teams nicht nach Neuseeland einreisen dürften, erklärte Twyford. 

Die beiden Teams müssen zunächst in eine zweiwöchige Quarantäne. Sie werden sich voraussichtlich bis zu zehn Monate im Land aufhalten. Das US-Team und die britische Mannschaft reisen mit jeweils über 200 Leuten einschließlich Familienmitgliedern ein.

Update, 12. Juni, 9.13 Uhr: Klopp nach Geisterspielpremiere positiv überrascht: "Ich mag es!"

Nach seiner Geisterspiel-Premiere mit dem FC Liverpool war Erfolgstrainer Jürgen Klopp positiv überrascht. "Ich dachte vorher, dass es wirklich schwierig ist, aber wir müssen unsere eigene Atmosphäre in den Spielen schaffen", sagte Klopp nach dem 6:0 im Testspiel gegen den Zweitligisten Blackburn Rovers vor leeren Rängen in Anfield und betonte: "Es ist anders, na klar. Da muss man sich dran gewöhnen, aber ich mag es."

Die englische Premier League kehrt am 17. Juni nach der Corona-Zwangspause in den Spielbetrieb zurück. Liverpool wird sein erstes Spiel am 21. Juni beim Lokalrivalen FC Everton bestreiten. Sollte Titelverteidiger Manchester City sein Nachholspiel gegen Arsenal verlieren, könnte Liverpool gleich mit einem Sieg die erste Meisterschaft seit 30 Jahren perfekt machen.

Klopp sehnt aber die vollen Stadien herbei. "Fußball wäre nicht das Spiel, wenn es keine Fans gäbe. Wir lieben es nur wegen der Atmosphäre und all dem Zeug - aber das ist jetzt unsere Situation, also müssen wir das annehmen", sagte der Coach. Aber jetzt wolle man versuchen, sich komplett auf den Fußball zu konzentrieren. "Wir nehmen es, wie es ist."

Liverpool-Coach Jürgen Klopp.
Liverpool-Coach Jürgen Klopp.  © Paul White/AP/dpa

Update, 12. Juni, 7.52 Uhr: Vor Kabinettsbeschluss zu Mehrwertsteuer-Senkung: Kramp-Karrenbauer fordert, diese nicht zu verlängern

Unmittelbar vor dem Kabinettsbeschluss zur Mehrwertsteuer-Senkung hat die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer vor einer Verlängerung der Corona-Hilfsmaßnahme über dieses Jahr hinaus gewarnt. "Ich möchte gerade durch die zeitliche Begrenzung die Anreizwirkung verstärken. Die Leute sollen jetzt leichter über Anschaffungen nachdenken können, die Wirtschaft soll jetzt anspringen", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Wenn wir das Zeitlimit weglassen, konterkariert das einen Teil der erwünschten Wirkung."

Das Bundeskabinett will diese und weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur in einer Sondersitzung an diesem Freitag beschließen. CSU-Chef Markus Söder hatte sich bereits für eine Verlängerung ins nächste Jahr hinein ausgesprochen, auch SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zeigte sich offen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) schlossen das aber bereits aus.

Eine Fortsetzung im nächsten Jahr erwartet Kramp-Karrenbauer aber für die Regelung zur Kurzarbeit. Im September solle darüber entschieden werden. "Für die CDU ist es keine Frage, dass wir hier ein gutes Instrument haben, um Krisen abzufedern. Deshalb erwarte ich eine Fortsetzung im nächsten Jahr", sagte sie.

Denn: "Die Dimension dieser Krise ist gewaltig. Wenn über sieben Millionen Menschen in Kurzarbeit sind, spricht das Bände. Es ist keineswegs sicher, dass sie alle ihren Job behalten können. Wenn man sich nur einmal vorstellt, es wären nicht Kurzarbeiter, sondern Arbeitslose, dann wird deutlich, wie massiv die Krise ist."

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (l) und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (beide CDU) unterhalten sich vor der wöchentlichen Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt. Im Hintergrund steht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (l) und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (beide CDU) unterhalten sich vor der wöchentlichen Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt. Im Hintergrund steht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).  © Fabrizio Bensch/Reuters-Pool/dpa

Update, 12. Juni, 7.49 Uhr: Euro stabilisiert sich bei 1,13 US-Dollar

Der Euro hat sich am Freitag nach deutlichen Verlusten am Vortag zunächst stabilisiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1295 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,1348 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag war der Euro erheblich unter Druck geraten und um etwa einen Cent gefallen, nachdem sich die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten stark eingetrübt hatte. Als Auslöser wurden ein pessimistischer Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed und die Angst vor einer zweiten Corona-Welle in den Vereinigten Staaten genannt. Zuletzt schien sich die Lage an den Aktienmärkten zu beruhigen.

Am Freitag stehen einige Konjunkturdaten auf dem Programm, allerdings überwiegend aus der zweiten Reihe mit geringerer Bedeutung für die Finanzmärkte. Erwähnenswert ist das Stimmungsbarometer der Uni Michigan für die US-Verbraucher. Die Konsumfreude hatte zuletzt stark unter der Corona-Pandemie gelitten.

Eine Frau mit Mundschutz geht an einem Louis Vuitton-Geschäft im New Yorker Einkaufsviertel Fifth Avenue vorbei. Das Luxusgütergeschäft ist zur Abholung am Straßenrand geöffnet.
Eine Frau mit Mundschutz geht an einem Louis Vuitton-Geschäft im New Yorker Einkaufsviertel Fifth Avenue vorbei. Das Luxusgütergeschäft ist zur Abholung am Straßenrand geöffnet.  © Mark Lennihan/AP/dpa

Update, 12. Juni, 7.38 Uhr: Studie: Blutwerte erlauben Prognose über Covid-19-Verlauf

Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt. Dies ergibt eine Studie an 40 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.

Update, 12. Juni, 7.31 Uhr: Linke will Kultur im Grundgesetz verankern

Die Linke im Bundestag will die Kultur als Staatsziel im Grundgesetz verankern. "Wir brauchen eine übergreifende Diskussion mit allen demokratischen Parlamentsfraktionen sowie zwischen Bund und Ländern", sagte die die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Simone Barrientos.

Die Linke-Politikerin sprach sich zudem dafür aus, das Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bereich Kunst und Kultur zugunsten eines Kooperationsgebotes aufzuheben. "Dazu ist eine Grundgesetzänderung nötig", sagte Barrientos. Sie sprach sich für eine Lösung aus, "die den Bund in die Pflicht nimmt, ohne den Ländern die Gestaltungsfreiheit zu nehmen". Die Corona-Krise habe gezeigt, dass Bund und Länder eng, verlässlich und im Gleichklang zusammenarbeiten müssten.

Eine Grundlage böte aus Sicht von Barrientos der neugefasste Artikel 91 b des Grundgesetzes zur Forschung. "Der Artikel sieht ein Zusammenwirken von Bund und Ländern bei der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre in Fällen von überregionaler Bedeutung vor." Eine ähnliche unproblematische Lösung sei auch für Kunst und Kultur geboten, "um einen Flächenbrand in der Kulturlandschaft zu verhindern".

Barrientos nannte es einen "unhaltbaren Zustand", wenn Künstlerinnen und Künstler oder Soloselbstständige aus dem Kulturbereich aufgrund der föderalen Struktur mit unterschiedlichen Nothilfen auskommen müssten. "Föderalismus ist eine gute und schützenswerte Sache, aber er darf nicht dazu führen, dass Lebensverhältnisse weiter auseinanderdriften und Ungerechtigkeiten manifestiert werden", sagte Barrientos. "Wir müssen neue Wege gehen, um derartigen Entwicklungen entgegenzuwirken und unsere vielfältige Kulturlandschaft zu retten."

"Das Theater ist zurück" steht auf einem Banner, mit dem für den Auftakt des Open Air-Sommertheaters am Theater geworben wird. Nach der Corona-Zwangspause melden sich die Theater in vielen Bundesländern langsam zurück.
"Das Theater ist zurück" steht auf einem Banner, mit dem für den Auftakt des Open Air-Sommertheaters am Theater geworben wird. Nach der Corona-Zwangspause melden sich die Theater in vielen Bundesländern langsam zurück.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Juni, 7.28 Uhr: Prinz William ist besorgt um die Bürger: Namensänderung beim englischen FA Cup

Das Finale des englischen FA Cups hat auf Initiative von Prinz William in diesem Jahr einen besonderen Namen. Statt im Verbund mit dem Namen des Wettbewerb-Sponsors wird das Endspiel um den prestigeträchtigen Pokal als "Heads Up FA Cup" betitelt - übersetzt etwa: "Kopf hoch FA Cup". Prinz William will damit die Aufmerksamkeit auf psychologische und mentale Probleme lenken, die auch durch die Corona-Krise ausgelöst worden sein können.

"Wir werden das Finale wirklich als Moment nutzen, um eine gute, positive psychische Gesundheit für alle zu fördern", sagte der Prinz laut Angaben der FA in einer Telefonkonferenz mit Spielern des FC Arsenal. "Es ist ziemlich aktuell, wenn man bedenkt, was wir alle mit dieser Pandemie durchgemacht haben."

Arsenals Trainer Mikel Arteta hatte sich bereits im März mit dem Coronavirus infiziert. Noch kurz zuvor hatten die Londoner in der Liga einen Heimsieg gefeiert. "Jeder hat den Trainer umarmt, hat ihn angefasst, in der Kabine hat man sich umarmt. Und dann wusste man nicht, bekommt man es noch? Es war eine ganz, ganz komische Situation", berichtete Arsenal-Torwart Bernd Leno vor Kurzem.

Wegen der Corona-Pause im englischen Fußball ist das Finale um den FA Cup erst für den 1. August im Londoner Wembley-Stadion angesetzt.

Der britische Prinz William, Herzog von Cambridge, kommt zu einem Besuch der RNLI Mumbles Lifeboat Station im Süden von Wales. Das Finale des englischen FA Cups hat auf Initiative von Prinz William in diesem Jahr einen besonderen Namen.
Der britische Prinz William, Herzog von Cambridge, kommt zu einem Besuch der RNLI Mumbles Lifeboat Station im Süden von Wales. Das Finale des englischen FA Cups hat auf Initiative von Prinz William in diesem Jahr einen besonderen Namen.  © Steve Parsons/PA Wire/dpa

Update, 12. Juni, 7. 20 Uhr: FDP: "Von Mehrwertsteuersenkung werden Menschen kaum etwas spüren"

Die FDP hat der großen Koalition vorgeworfen, dass ihre Maßnahmen zur steuerlichen Entlastung nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. FDP-Fraktionsvize Christian Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Von der Mehrwertsteuersenkung werden die Menschen kaum etwas spüren." Er rechnete vor: "Eine Familie, die im Monat rund 350 Euro fürs Auto oder öffentliche Verkehrsmittel ausgibt, hätte dadurch maximal acht Euro mehr im Portemonnaie – und das auch nur bis Dezember."

Und selbst wenn man annehmen würde, dass der reduzierte Steuersatz vollständig an die Verbraucher weitergegeben werde, würde ein durchschnittlicher Haushalt insgesamt höchstens 30 Euro pro Monat sparen, argumentierte Dürr und fügte hinzu: "Ab Januar müssen sich die Menschen dann neben der Erhöhung der Kfz-Steuer auch wieder auf den vollen Mehrwertsteuersatz einstellen. Das ist absurd und wird unsere Wirtschaft nicht voranbringen."

Statt befristeter Maßnahmen seien dauerhafte strukturelle Entlastungen nötig. "In einem ersten Schritt muss der Soli für alle abgeschafft werden. Im zweiten Schritt müssen die Einkommen- und Unternehmenssteuern umfassend reformiert werden. Beim Thema Entlastung müssen Union und SPD jetzt nachlegen", forderte der FDP-Politiker.

Das Kabinett will Teile des Konjunkturpakets von Union und SPD an diesem Freitag in einer außerplanmäßigen Sitzung auf den Weg bringen. Darin enthalten ist als wesentlicher Teil die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent beziehungsweise von 7 auf 5 Prozent beim ermäßigten Satz. Das soll aber nur für ein halbes Jahr gelten, vom 1. Juli bis 31. Dezember.

Ein Fahrkartenautomat steht auf einem Bahnsteig, im Hintergrund zwei Regionalbahnen. Kunden der Deutschen Bahn sollen von der geplanten vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer profitieren.
Ein Fahrkartenautomat steht auf einem Bahnsteig, im Hintergrund zwei Regionalbahnen. Kunden der Deutschen Bahn sollen von der geplanten vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer profitieren.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Juni, 7.13 Uhr: Protest gegen Brasiliens Corona-Politik

Aus Protest gegen die Corona-Politik der brasilianischen Regierung und in Gedenken an die Gestorbenen sind am Strand von Copacabana in Rio de Janeiro 100 Grabkreuze aufgestellt worden. Bei der Aktion gruben Freiwillige der Nichtregierungsorganisation Rio de Paz am Donnerstag auch zu jedem der Kreuze ein leeres Grab aus. "Das war die schwierigste Demonstration unserer Geschichte", schrieb deren Präsident, Antonio Costa, auf Twitter.

In einem Video der Gruppe war zu sehen, wie ein Anhänger des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro die Organisatoren beschimpfte und die Kreuze im Sand umstieß. Kurz darauf stellte ein Mann, der nach einem Bericht des Portals "G1" auf der Strandpromenade spazieren gegangen war und die Szene gesehen hatte, die Kreuze wieder auf. "Respektiert den Schmerz der Leute", rief er. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen Vater, der seinen 25-jährigen Sohn im Zusammenhang mit dem Coronavirus verloren hatte.

In ganz Brasilien sind nach den jüngsten Zahlen des Gesundheitsministeriums 40.919 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 802.828 haben sich infiziert. Präsident Bolsonaro verharmlost das Coronavirus und lehnt jegliche Maßnahmen zur Eindämmung ab. Der Oberste Gerichtshof übertrug daher die Befugnis, Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu verhängen, den Bundesstaaten und Gemeinden. Auch ließ Bolsonaro immer wieder Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer vermissen.

Ein Aktivist der NGO Rio de Paz schaufelt am Strand Copacabana Gräber aus während eines Protests gegen den Umgang der Regierung mit der Corona-Krise. Brasilien ist das von der Coronavirus-Pandemie am stärksten betroffene Land in Lateinamerika.
Ein Aktivist der NGO Rio de Paz schaufelt am Strand Copacabana Gräber aus während eines Protests gegen den Umgang der Regierung mit der Corona-Krise. Brasilien ist das von der Coronavirus-Pandemie am stärksten betroffene Land in Lateinamerika.  © Fernando Souza/ZUMA Wire/dpa

Update, 12. Juni, 7 Uhr: Conti-Chef sieht Gefahr der Pleitewelle in Autobranche, fordert: Politik muss nachlegen

Continental-Chef Elmar Degenhart erwartet für den Fall eines anhaltenden Nachfrageeinbruchs wegen der Corona-Krise drastische Folgen für die ganze Autobranche. Die Politik müsse daher gegensteuern.

Der Vorstandsvorsitzende des Dax-Konzerns aus Hannover sagte im Interview der Deutschen Presse-Agentur, schon der schwierige Strukturwandel aus Digitalisierung, E-Mobilität und Assistenzsystemen sei für viele kleine Firmen kaum zu schaffen. "Obendrauf kommt eine Marktkrise, die so seit 1930 nicht mehr da war. Wenn sich im Sommer keine deutliche Belebung des Marktes in Europa abzeichnet, befürchten wir trotz aller Stützungsmaßnahmen eine Reihe von Konkursen."

Der deutschen Schlüsselbranche machen ausbleibende Autokäufe und Probleme in den Lieferketten zu schaffen. "Das zweite Quartal wird wohl wirtschaftlich das schwierigste der Nachkriegszeit werden", meinte Degenhart mit Blick auf große Lieferanten ganzer Ausstattungssysteme wie Conti.

Das bisherige Konjunkturprogramm des Bundes sieht der Manager mit gemischten Gefühlen. Die Absenkung der Mehrwertsteuer bis zum Jahresende werde zwar "einen gewissen Effekt" haben. Aber der Ausschluss moderner Verbrenner aus den Kaufprämien sei enttäuschend. Wichtig sei nun vor allem eine Abnahme der Energiekosten.

Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, steht bei einem Fototermin in einem konzerneigenen TV-Studio.
Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, steht bei einem Fototermin in einem konzerneigenen TV-Studio.  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 12. Juni, 6.55 Uhr: Puerto Rico beendet Lockdown - Grenzen ab 15. Juli wieder offen

Nach rund drei Monaten endet in Puerto Rico kommende Woche der Corona-bedingte Lockdown. Das verkündete die Gouverneurin des karibischen US-Außengebiets, Wanda Vázquez, am Donnerstag (Ortszeit). Einen Monat später, am 15. Juli, öffnet die bei Urlaubern beliebte, spanischsprachige Insel demnach ihre Grenzen wieder für Besucher.

Zunächst dürfen ab kommendem Montag unter Einhaltung bestimmter Vorkehrungen - vor allem der Abstandshaltung - unter anderem Kinos, Strände, Kirchen, Museen und Fitness-Studios wieder öffnen. Restaurants dürfen dann Gäste bis zu einer Auslastung von 50 Prozent hereinlassen. Einige Geschäfte hatten bereits zuvor wieder öffnen dürfen.

Es gilt allerdings noch immer eine Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr, ebenso wie eine Mundschutzpflicht an allen öffentlichen Orten. Bislang sind in Puerto Rico 1403 Infektionen mit dem Coronavirus und 144 in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert worden.

Daisha Alvarez, Medizintechnikerin der Puerto Rico Luft-Nationalgarde, führt auf dem Muniz Stützpunkt COVID-19-Schnelltests für Angehörige der Nationalgarde durch. Zur Unterstützung der Bemühungen der Gesundheitsbehörde von Puerto Rico, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern, bot die Nationalgarde freiwillige Schnelltests für alle Mitglieder an.
Daisha Alvarez, Medizintechnikerin der Puerto Rico Luft-Nationalgarde, führt auf dem Muniz Stützpunkt COVID-19-Schnelltests für Angehörige der Nationalgarde durch. Zur Unterstützung der Bemühungen der Gesundheitsbehörde von Puerto Rico, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern, bot die Nationalgarde freiwillige Schnelltests für alle Mitglieder an.  © U.S. National Guard via ZUMA Wire/dpa

Update, 12. Juni, 6.50 Uhr: Bereitschaft zum Blutspenden wieder rückläufig

Nach einer der Welle der Solidarität in der Corona-Krise ist die Zahl der Blutspenden wieder zurückgegangen. "In manchen Regionen ist die Spende-Bereitschaft stark rückläufig", sagte Patric Nohe, Sprecher der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das DRK deckt über zwei Drittel des Bedarfs an Blutkonserven in Deutschland. Die Spender bekommen dort - anders als zum Beispiel bei privaten Anbietern oder in Kliniken - keine Aufwandsentschädigung. Das DRK wolle auch künftig auf Freiwilligkeit setzen, so Nohe.

Georg Marckmann, Professor für Medizinethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, fragt sich, ob diese Strategie auf Dauer aufgeht. "Es wäre durchaus angemessen, die wertvolle Ressource Blut mit einer Aufwandsentschädigung zu vergüten."

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER. 

Ein Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes verstaut im Atrium der Rhein-Mosel-Halle, wo sonst Veranstaltungen stattfinden, eine Blutkonserve in einem Kühlbehälter. Die Blutspender werden dort wegen des Ansteckungsrisiko aufgrund der Corona-Pandemie mit Abstand zueinander in größeren Räumen empfangen.
Ein Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes verstaut im Atrium der Rhein-Mosel-Halle, wo sonst Veranstaltungen stattfinden, eine Blutkonserve in einem Kühlbehälter. Die Blutspender werden dort wegen des Ansteckungsrisiko aufgrund der Corona-Pandemie mit Abstand zueinander in größeren Räumen empfangen.  © Thomas Frey/dpa

Update, 12. Juni, 6.15 Uhr: Pandemie reißt Finanzloch von über 400 Milliarden

Die Corona-Krise reißt nach einer Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln eine Finanzlücke von über 400 Milliarden Euro in die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden. Die Ökonomen des arbeitgebernahen Instituts gehen allein für den Bund in diesem Jahr von einem Neuverschuldungsbedarf von über 286 Milliarden Euro aus. Die deutsche Schuldenquote - das ist die Höhe der öffentlichen Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt - wird demnach quasi auf einen Schlag von knapp 60 auf 81 Prozent steigen. Auftraggeber der am Freitag veröffentlichten Untersuchung ist die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München.

Demnach belief sich die Finanzlücke von Bund, Ländern und Gemeinden in diesem Jahr schon vor dem Konjunkturpaket auf 287,5 Milliarden Euro, zusammengesetzt aus Mehrausgaben auf der einen und Mindereinnahmen auf der anderen Seite. Davon entfallen nach IW-Berechnung 166 Milliarden auf den Bund, hinzu kommen die 120 Milliarden des Konjunkturpakets, insgesamt also 286 Milliarden Euro für den Bund.

Die Wirtschaftsforscher stellen diese Summe ausdrücklich unter Vorbehalt. Einerseits könnte der Bund Finanzierungsspielräume durch bislang nicht ausgegebene Gelder haben. Andererseits könnte sich aber die coronabedingte Rezession noch verschärfen. Die Finanzlücke der Länder schätzt das IW auf 101 Milliarden Euro, die Gemeinden trifft die Corona-Krise demnach mit 20 Milliarden Euro, womit sich die Gesamtsumme von über 400 Milliarden ergibt.

Die bayerische Wirtschaft als Auftraggeber begrüßt zwar das Konjunkturprogramm, warnt aber vor einer Überlastung der Staatskasse: "Die öffentlichen Haushalte sind nicht beliebig strapazierbar", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Öffentliche Investitionen müssen auch in der Krise konsequent auf Innovationen und Zukunftstechnologien ausgerichtet werden, denn unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt von der Weiterentwicklung der Infrastruktur und der Bildung ab."

Ein Kassenzettel mit dem reduzierten (7 Prozent) und dem regulären Mehrwertsteuersatz (19 Prozent) liegt auf einem Tisch. Die Bundesregierung will am Freitag neue Entlastungen wegen der Corona-Pandemie auf den Weg bringen.
Ein Kassenzettel mit dem reduzierten (7 Prozent) und dem regulären Mehrwertsteuersatz (19 Prozent) liegt auf einem Tisch. Die Bundesregierung will am Freitag neue Entlastungen wegen der Corona-Pandemie auf den Weg bringen.  © picture alliance / dpa

Update, 12. Juni, 5. 30 Uhr: Drogenbeauftragte: Mehrwertsteuer nicht auf Tabak und Alkohol senken

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, hat die Koalition aufgefordert, Tabak und Alkohol von der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer auszunehmen. Eine Preissenkung konterkariere alle Bemühungen, den Tabak- und Alkoholkonsum zu senken, sagte die CSU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Sie habe daher die Fraktionsführungen von Union und SPD in einem Brief gebeten, die Senkung noch einmal kritisch zu überprüfen.

Das Bundeskabinett will an diesem Freitag Teile des Konjunkturpakets auf dem Weg bringen, darunter auch die Senkung der Mehrwertsteuer für das zweite Halbjahr. Konkret soll der Steuersatz vom 1. Juli bis zum 31. Dezember statt 19 Prozent nur noch 16 Prozent betragen. Dieser gilt auch für Alkohol und Tabakerzeugnisse. Der ermäßigte Satz, der für viele Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs gilt, soll von 7 auf 5 Prozent reduziert werden.

Daniela Ludwig (CSU), Bundestagsabgeordnete, spricht während im Deutschen Bundestag. Das Kabinett berief die 44-jährige Juristin im Juni 2019 zur Bundesdrogenbeauftragten. Gesundheitsminister Spahn (CDU) sagte, Ludwig werde frischen Wind in das Amt bringen.
Daniela Ludwig (CSU), Bundestagsabgeordnete, spricht während im Deutschen Bundestag. Das Kabinett berief die 44-jährige Juristin im Juni 2019 zur Bundesdrogenbeauftragten. Gesundheitsminister Spahn (CDU) sagte, Ludwig werde frischen Wind in das Amt bringen.  © Lisa Ducret/dpa

Update, 12. Juni, 5 Uhr: Deutschlands Küsten bereiten sich auf Corona-Sommer vor

Um die im Sommer erwarteten Ströme von Urlaubern und Tagesgästen zu lenken, lassen sich Deutschlands Orte an Nord- und Ostsee einiges einfallen: von Bodenaufklebern mit Abstandsregeln, Einbahnstraßensystemen am Strand bis hin zu Strand-Apps. Schleswig-Holstein etwa setzt bei der Unterbindung größerer Menschenansammlungen in Ferienorten und an Stränden auch auf digitale Lösungen.

An der Lübecker Bucht wird gerade eine sogenannte Strand-App entwickelt. Eine echte App wird die Anwendung zwar nicht, wie Doris Wilmer-Huperz, Pressesprecherin der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht, sagt. Geplant sei aber eine Internetplattform, die im Prinzip so funktioniert wie die Onlinebuchung eines Theaterplatzes.

Die Strände an der Lübecker Bucht sind eher schmal und auch bei Tagesgästen populär - das Einhalten der Abstandsregeln fällt da schwerer als beispielsweise auf den nordfriesischen Inseln oder in Sankt Peter-Ording. Verantwortliche winken hier denn auch ab: die Strände seien breit genug, um sich aus dem Weg zu gehen.

Auch auf Usedom in Mecklenburg-Vorpommern ist keine App geplant. Anders als in Schleswig-Holstein gelten in Mecklenburg-Vorpommern aber noch Betretungsverbote für Tagesgäste aus anderen Bundesländern.

Auch auf den ostfriesischen Inseln wie Norderney und Borkum sind weder Leitsysteme noch Strandreservierungen vorgesehen. "Wir haben nach wie vor ein Korrektiv: das Verbot von Tagestouristen", sagt der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Ostfriesische Inseln.

Der Tourismuschef von Rostock-Warnemünde, Matthias Fromm, ist zufrieden mit dem Start der Saison: "Es ist schön, uns wieder als Gastgeber präsentieren zu können."

Nahezu menschenleer ist die Seebrücke des bei Touristen eigentlich so beliebten Ostseebad Binz auf der Insel Rügen am 11. April.
Nahezu menschenleer ist die Seebrücke des bei Touristen eigentlich so beliebten Ostseebad Binz auf der Insel Rügen am 11. April.  © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Juni, 4.30 Uhr: Kuba kündigt baldige Lockerungen von Corona-Maßnahmen an

Kuba will seine Anti-Corona-Maßnahmen in Kürze lockern. Das kündigte Staatspräsident Miguel Díaz-Canel am Donnerstag (Ortszeit) an, ohne konkrete Termine zu nennen. Unter anderem soll demnach der für die Wirtschaft wichtige Tourismus wieder angekurbelt werden - aber zunächst nur für inländische Urlauber. Díaz-Canel kündigte allerdings bereits an, dass ausländische Touristen nur in All-Inclusive-Resorts unterkommen könnten, wenn der sozialistische Karibikstaat seine Grenzen wieder öffnet. Den ausländischen Besuchern werde außerdem bei Ankunft die Temperatur gemessen, und sie würden auf das Coronavirus getestet.

Zu den weiteren angekündigten Maßnahmen gehört, dass der Zugang zu Stränden und öffentlichen Schwimmbädern in beschränktem Umfang und unter strenger Kontrolle wieder zugelassen wird. Auch der öffentliche Verkehr soll mit reduzierter Passagierzahl wieder in Gang kommen. Wer aus gesundheitlichen Gründen zunächst nicht zur Arbeit zurückkehren könne, bekomme das volle Gehalt gezahlt, sagte der Präsident.

Die kubanische Regierung entschied sich nach offiziellen Angaben zu diesen Schritten, weil die Zahlen der neuen Corona-Fälle in dem Inselstaat zuletzt sanken. Es wurden demnach bisher 2219 Infektionen mit dem Coronavirus und 84 Todesfälle nach Covid-19-Erkrankungen registriert. 1893 Patienten gelten als genesen, 240 werden noch in Krankenhäusern behandelt. Zu den Mitteln, mit denen Kuba die Ausbreitung des Virus bekämpft, gehört, dass Studenten von Tür zu Tür gehen und die Menschen zu ihrem Gesundheitszustand befragen.

Kuba, Havanna: Menschen mit Mundschutzmasken kaufen Mangos an einem Straßenstand inmitten der Corona-Pandemie. Das Tragen von Masken ist auf der Straße obligatorisch.
Kuba, Havanna: Menschen mit Mundschutzmasken kaufen Mangos an einem Straßenstand inmitten der Corona-Pandemie. Das Tragen von Masken ist auf der Straße obligatorisch.  © Ramon Espinosa/AP/dpa

Update, 12. Juni, 4 Uhr: Konjunkturpaket für kleine Firmen auf dem Weg

Die Bundesregierung will an diesem Freitag zusätzliche Milliardenhilfen für kleine und mittelständische Firmen auf den Weg bringen, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind. Damit werde die Existenz vieler Unternehmen wie etwa Reisebüros gesichert, sagte SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch der Deutschen Presse-Agentur. "Dieses Konjunkturpaket zeichnet aus, dass wir uns die Branchen genau anschauen und versuchen, sehr zielgenau zu helfen."

Die Überbrückungshilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden - vor allem für Branchen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros, Schausteller, aber auch Profisportvereine der unteren Ligen. Maximal plant die Bundesregierung 25 Milliarden Euro ein.

Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von 150.000 Euro. Auch die Provisionen der Reisebüros, Personalkosten und laufende Kosten seien enthalten, betonte die Tourismusexpertin der SPD-Fraktion, Gabriele Hiller-Ohm. "Damit wird insbesondere den von der Corona-Krise schwer getroffenen kleinen Unternehmen der Tourismusbranche geholfen."

"I love Reisebüro" ist auf dem Nasen-Mundschutz einer Frau zu lesen, während Thüringer Vertreter von Reisebusunternehmen, Reisebüros und Reiseveranstalter auf dem Domplatz demonstrieren, um auf die schwierige Lage durch das Berufsverbot seit der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen.
"I love Reisebüro" ist auf dem Nasen-Mundschutz einer Frau zu lesen, während Thüringer Vertreter von Reisebusunternehmen, Reisebüros und Reiseveranstalter auf dem Domplatz demonstrieren, um auf die schwierige Lage durch das Berufsverbot seit der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Juni, 3.30 Uhr: Verbraucherschützer und Handel fordern niedrigere Strompreise

Verbraucherschützer und der Einzelhandel pochen weiter auf eine stärkere Senkung der Strompreise und eine Nachbesserung des Konjunkturpakets. "Die privaten Verbraucher müssen beim Strompreis deutlich stärker entlastet werden, sonst zahlen sie bei der CO2-Bepreisung sogar drauf", sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Statt einer Deckelung der EEG-Umlage, mit der der Ökostrom gefördert wird, sollten die Haushalte durch eine direkte Preissenkung entlastet werden. Die Verbraucherzentralen haben die Senkung der EEG-Umlage zuvor bereits als unzureichend kritisiert.

Weil die Börsenstrompreise in der Corona-Krise gefallen sind, bekommen Betreiber etwa von Solar- und Windkraftanlagen mehr Förderung, denn ihnen ist ein fester Preis garantiert. Daher erwarteten Experten für das kommende Jahr einen deutlichen Anstieg der EEG-Umlage, die Verbraucher mit der Stromrechnung zahlen. Die große Koalition will gegensteuern: Ab 2021 sollen nicht nur Einnahmen aus dem neuen CO2-Preis die Umlage entlasten, sie soll mit Hilfe von Steuergeld auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden und 2022 bei 6 Cent liegen. In diesem Jahr sind es rund 6,76 Cent.

Das Klimapaket der Koalition sieht vor, dass klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) einen Preis bekommen und Benzin sowie Diesel, Heizöl und Erdgas verteuern soll. Im Gegenzug für die CO2-Bepreisung über einen Handel mit Verschmutzungsrechten gibt es Entlastungen via EEG-Umlage.

Durch die Bepreisung des CO2-Ausstoßes beim Verkehr und bei Gebäuden zahlten die Bürger unterm Strich sogar mehr, kritisieren Verbraucherschützer. Auch der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, Stefan Genth, monierte: "Das jetzt geplante Einfrieren der EEG-Umlage erzeugt weder einen spürbaren ökonomischen noch einen deutlichen ökologischen Effekt."

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE).
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE).  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 12. Juni, 3 Uhr: Teilnahme bei Trumps Wahlkampfauftritt auf eigene Gefahr

Wer trotz der Corona-Pandemie einen Wahlkampfauftritt von US-Präsident Donald Trump besucht, tut dies auf eigene Gefahr. Im Falle einer Ansteckung können die Veranstalter nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden, wie aus einem Hinweis bei der Online-Registrierung für den Wahlkampfauftritt kommende Woche Freitag in Tulsa (Oklahoma) hervorgeht. Wer sich registriere, erkenne an, dass an jedem öffentlichen Ort, an dem Personen anwesend sind, Ansteckungsgefahr bestehe.

Trump hatte am Mittwoch angekündigt, kommende Woche seine erste Kundgebung seit mehr als drei Monaten abhalten zu wollen. Die Pandemie ist in den USA noch nicht überwunden. In einigen US-Bundesstaaten gibt es neue Ausbrüche mit teilweise stark ansteigender Zahl von Infektionen. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore berichtete von einer deutlichen ansteigenden Tendenz in einer Reihe von Bundesstaaten - darunter unter anderem Arizona, Utah, Arkansas, South Carolina und Nevada im Süden des Landes. In einstigen Brennpunkten wie New York und seinen Nachbarregionen gehen die Zahlen aber weiterhin zurück.

Der Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfteam, Tim Murtaugh, hatte Kritik an Wahlkampfveranstaltungen während der Pandemie zurückgewiesen und auf Massenproteste gegen Rassismus und Polizeigewalt infolge des Todes des Afroamerikaners George Floyd verwiesen.

Trumps Kundgebung findet am 19. Juni statt, einem Gedenktag an das Ende der Sklaverei. Tulsa war 1921 Schauplatz eines grausamen Massakers durch einen Mob aufgebrachter Weißer an der schwarzen Bevölkerung. Historiker werten dies als schlimmsten Zusammenstoß zwischen Weißen und Schwarzen in den USA nach Ende des amerikanischen Bürgerkriegs. Hunderte Menschen starben.

Donald Trump, Präsident der USA, winkt während er aus der Air Force One auf dem Flughafen in Dallas aussteigt.
Donald Trump, Präsident der USA, winkt während er aus der Air Force One auf dem Flughafen in Dallas aussteigt.  © Alex Brandon/AP/dpa

Update, 12. Juni, 2.30 Uhr: Russland überschreitet 500.000er-Marke bei Corona-Infektionen

Russland hat bei der Zahl registrierter Corona-Infizierter die Marke von 500.000 überschritten. Am Donnerstag kamen innerhalb eines Tages mehr als 8700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. In dieser Größenordnung bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen bereits seit mehreren Tagen. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete die Lage zuletzt als stabil. Das Land hat mit nunmehr 502.400 Infektionen die meisten Corona-Fälle in Europa.

6532 Patienten starben bislang mit dem Virus. Das ist vergleichsweise wenig. Gut 261.000 Menschen galten der Statistik zufolge als genesen. Vor allem in der Hauptstadt mit den mit Abstand meisten Infektionen in Russland wurden die Tests auf das hochansteckende Coronavirus in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Dennoch ist landesweit von einer hohen Dunkelziffer bei der Zahl der Infizierten auszugehen.

Zur Behandlung einer bestehenden Infektion wurde am Donnerstag den Behörden zufolge damit begonnen, das antivirale Medikament Favipiravir unter dem Namen Avifavir an Krankenhäuser im Land auszuliefern. Es soll die Krankheitsdauer verkürzen, so die Hoffnung.

Russland, St.Petersburg: Russische Offiziere tragen Mundschutz und gehen über den Palastplatz, während eine Gruppe junger Menschen im Hintergrund zu sehen ist.
Russland, St.Petersburg: Russische Offiziere tragen Mundschutz und gehen über den Palastplatz, während eine Gruppe junger Menschen im Hintergrund zu sehen ist.  © Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Update, 12. Juni, 2.01 Uhr: Mehr als 200.000 Corona-Fälle in Afrika - Pandemie beschleunigt sich

Afrika hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun mehr als 200.000 nachgewiesene Corona-Fälle verzeichnet. Zudem seien mehr als 5600 Menschen gestorben, teilte die WHO am Donnerstag mit. Demnach ist Südafrika mit 25 Prozent der Fälle am stärksten betroffen. Mehr als 70 Prozent der Todesfälle gebe es in nur fünf Ländern: Algerien, Ägypten, Nigeria, Südafrika und im Sudan.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich bislang relativ langsam auf dem Kontinent verbreitet, die Gesamtzahl ist noch gering im Vergleich zu anderen Regionen. Der erste Fall trat in Afrika später auf als anderorts, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Maßnahmen verhängt. "Aber das Tempo der Ausbreitung wird immer schneller", warnte die WHO-Afrika-Chefin Matshidiso Moeti. Demnach hat es 98 Tage gedauert, bis 100 000 Menschen nachweislich infiziert waren - aber nur weitere 18 Tage bis zur 200 000-Marke.

Da die Gesundheitssysteme in vielen afrikanischen Staaten sehr schwach sind, ist die Sorge groß, wie die Länder mit einem Anstieg der Sars-CoV-2-Infektionen umgehen. Auf der anderen Seite haben die strengen Lockdown-Maßnahmen verheerende Auswirkungen auf Menschen und Volkswirtschaften. Dabei die Balance zu halten, ist die wohl größte Herausforderung für viele Staaten.

Kenia, Nairobi: Ein Mitglied in Schutzanzug eines Teams, das für die Beerdigungen von muslimischen Corona-Toten zuständig ist, sprüht Desinfektionsmittel auf die Leiche eines Mannes auf dem muslimischen Friedhof Langata.
Kenia, Nairobi: Ein Mitglied in Schutzanzug eines Teams, das für die Beerdigungen von muslimischen Corona-Toten zuständig ist, sprüht Desinfektionsmittel auf die Leiche eines Mannes auf dem muslimischen Friedhof Langata.  © Brian Inganga/AP/dpa

Update, 12. Juni, 1 Uhr: Merz hält Deutsche EU-Ratspräsidentschaft von großer Bedeutung

Deutschlands bevorstehende Ratspräsidentschaft in der EU wird nach Einschätzung des CDU-Wirtschaftspolitikers Friedrich Merz von grundlegender Bedeutung für die Zukunft Europas sein.

"In diesen Wochen und Monaten entscheidet es sich für Europa: Champions League oder Kreisklasse", sagte der Bewerber für den CDU-Vorsitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Die Präsidentschaft beginnt am 1. Juli. Die 27 EU-Staaten wechseln sich alle sechs Monate ab.

Merz sprach von "einer der letzten Chancen für Europa", gestärkt aus der Corona-Krise herauszugehen. Die EU müsse "so geschlossen auftreten, dass sie auf der Weltbühne gleichberechtigt neben den USA und China handeln kann". Der ehemalige CDU/CSU-Fraktionschef zeigte sich zuversichtlich, dass die Union dem europäischen Wiederaufbaufonds im Bundestag zustimmt. Dabei müsse sicher sein, dass "die Gelder nicht einfach in die nationalen Haushalte fließen, sondern in Projekte, die Europa zukunftsfähig machen".

Friedrich Merz (CDU), ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, spricht auf einer Pressekonferenz in der Bundespressekonferenz. Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat angesichts der Rassismus-Debatte davor gewarnt, die Situation in Deutschland mit der in den USA zu vergleichen.
Friedrich Merz (CDU), ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, spricht auf einer Pressekonferenz in der Bundespressekonferenz. Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat angesichts der Rassismus-Debatte davor gewarnt, die Situation in Deutschland mit der in den USA zu vergleichen.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 12. Juni, 0.01 Uhr: Appell an die Bürger: Haltet Kontaktbeschränkungen weiter ein

Kanzleramtschef Helge Braun hat an die Bürger appelliert, sich weiter an die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise zu halten. Dass die Infektionszahlen in Deutschland so niedrig seien, habe mit der sehr guten Disziplin der Gemeinschaft zu tun und nicht damit, dass das Coronavirus nicht gefährlich sei, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybrit illner". Auch wenn Deutschland an vielen Stellen jetzt zur Normalität zurückkehre, müssten die elementaren Regeln solange durchgehalten werden, bis es eines Tages einen Impfstoff gebe.

Es gebe eine gute Chance, eine zweite Infektionswelle zu verhindern, wenn die Regeln eingehalten würden und das Gesundheitssystem so ausgestattet werde, dass Kontakte konsequent nachverfolgt werden könnten. "Deutschland sollte jetzt nicht in der Angst vor der zweiten Welle leben, sondern einfach mit großem Respekt davor, dass dieses Virus keine Freunde kennt und dass wir deshalb einfach Vorsicht walten lassen müssen." Wer sich daneben benehme, der belaste auch die Gesellschaft insgesamt, warnte Braun.

Um Corona-Infektionsketten schneller zu erkennen, nachzuverfolgen und zu durchbrechen, soll kommende Woche eine Corona-Warn-App freigeschaltet werden. Die App werde höchsten Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen genügen, versicherte Braun. Wichtig sei, dass sie großes Vertrauen in der Bevölkerung genieße. Die deutsche App sei nicht die erste, aber sicherlich die beste, zeigte sich der CDU-Politiker überzeugt.

Helge Braun, Chef des Kanzleramtes, spricht während einer Pressekonferenz. Das Kanzleramt hat sich ausdrücklich zu einer regional angepassten Reaktion auf die Corona-Krise bekannt.
Helge Braun, Chef des Kanzleramtes, spricht während einer Pressekonferenz. Das Kanzleramt hat sich ausdrücklich zu einer regional angepassten Reaktion auf die Corona-Krise bekannt.  © Oliver Killig/ZB/dpa

Update, 11. Juni, 22.15 Uhr: Kabinett bringt Freitag erste Teile des Konjunkturpakets auf den Weg

Mit der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer und dem Kinderbonus will die Bundesregierung am morgigen Freitag wichtige Teile des geplanten Konjunkturpakets auf den Weg bringen. Es soll die Wirtschaft angesichts der Corona-Krise beleben und dafür sorgen, dass die Verbraucher wieder in Konsumlaune kommen. Der Beschluss eilt, denn die Mehrwertsteuer soll bereits am Juli sinken.

Konkret soll der Steuersatz vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 statt 19 Prozent nur noch 16 Prozent betragen. Der ermäßigte Satz, der für viele Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs gilt, sinkt von 7 auf 5 Prozent. Ziel ist, dass Einkäufe im Supermarkt, im Möbelhaus oder Elektromarkt dadurch billiger werden.

Außerdem will die Bundesregierung den geplanten Kinderbonus auf den Weg bringen. 

Pro Kind sollen Familien 300 Euro bekommen - ausgezahlt über das Kindergeld. Weil der Bonus mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet, nicht aber auf die Grundsicherung angerechnet wird, profitieren besonders Familien mit geringen Einkommen.

Beide Maßnahmen müssen noch von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden, bevor sie in Kraft treten können. Deshalb planen beide Sondersitzungen am 29. Juni. 

Unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagt im Internationalen Konferenzsaal des Bundeskanzleramtes das Bundeskabinett.
Unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagt im Internationalen Konferenzsaal des Bundeskanzleramtes das Bundeskabinett.  © dpa/Steffen Kugler/Bundesregierung

Update, 11. Juni, 22 Uhr: USA wollen Wirtschaft wegen Corona kein zweites Mal zum Erliegen bringen

Die USA können nach Worten von Finanzminister Steven Mnuchin im Fall einer zweiten Welle an Coronavirus-Infektionen nicht erneut ihre Wirtschaft herunterfahren. "Wir haben gelernt, dass wenn man die Wirtschaft stilllegt, man mehr Schaden anrichtet - und nicht nur wirtschaftlichen Schaden", sagte Mnuchin am Donnerstag dem Sender CNBC. 

Inzwischen gebe es auch mehr Kapazitäten in Krankenhäusern und bei Tests. "Das ist etwas, das das große Problem und der Grund dafür war, warum der Präsident Teile der Wirtschaft schließen musste."

Infolge der rasanten Ausbreitung der Pandemie hatten die meisten US-Bundesstaaten strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt. Das öffentliche Leben kam in weiten Teilen zum Erliegen. Die Wirtschaft stürzte in eine schwere Krise. Die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an. In den USA liegt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mittlerweile bei mehr als zwei Millionen.

Steven Mnuchin, Finanzminister der USA.
Steven Mnuchin, Finanzminister der USA.  © dpa/Kevin Dietsch/Pool UPI/AP

Update, 11. Juni, 20.45 Uhr: 96-Spieler verstoßen gegen Corona-Auflagen

Fünf Spieler des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 sind wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Auflagen vorsorglich aus dem Mannschaftstraining genommen worden. Das teilte der Verein am Donnerstagabend mit. "Das war Unachtsamkeit, menschliches Versagen", sagte Geschäftsfüher Martin Kind der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. "Dennoch ist das nicht akzeptabel."

Die Profis, die nicht zum Spieltagskader am vergangenen Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim (2:1) gehörten und die Partie im Fernsehen verfolgt hatten, waren nach dem Spiel gemeinsam in einem Auto ohne Mundschutz nach Hause gefahren. Das ist Personen aus verschiedenen Haushalten untersagt. Die Polizei stoppte das Fahrzeug und verhängte gegen jeden Spieler eine Geldbuße von 250 Euro.

Die fünf Profis sind von der Mannschaft getrennt worden und müssen vorerst eine Sondergruppe im Training bilden. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist vom Verein informiert worden. "Das hat aber keine Auswirkungen für das Wochenende. Sie waren ohnehin nicht für das Spiel am Sonntag gegen Darmstadt eingeplant", sagte Kind.

Die Profis wurde am Mittwoch negativ auf das Coronavirus getestet. Am Samstag müssen sie sich einem weiteren Test unterziehen. Die Verantwortlichen von Hannover 96 wollen nun über Vereinsstrafen für das Quintett beraten, sagte Kind. 

Das 96-Spiel gegen Heidenheim am vergangenen Wochenende schauten fünf Spieler zu Hause auf dem Fernseher. Danach wurde es kriminell.
Das 96-Spiel gegen Heidenheim am vergangenen Wochenende schauten fünf Spieler zu Hause auf dem Fernseher. Danach wurde es kriminell.  © dpa/Friedemann Vogel/epa/Pool

Update, 11. Juni, 18.40 Uhr: Reisewarnung für Schweden bleibt möglicherweise bestehen

Die Reisewarnung für Touristen bleibt möglicherweise auch für Schweden über den 15. Juni hinaus bestehen. Das Auswärtige Amt weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass das EU-Land derzeit die "Pandemiekriterien" für eine Aufhebung der Warnung nicht erfülle. 

"Überschreitet ein Land die Neuinfiziertenzahl im Verhältnis zur Bevölkerung von weniger als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner kumulativ in den letzten 7 Tagen, bleibt die Reisewarnung bestehen oder wird wieder ausgesprochen. Dies gilt aktuell für Schweden", heißt es dort.

Bleibt das so, wird die Reisewarnung an diesem Montag nur für 24 der 26 EU-Partnerländer Deutschlands aufgehoben. Spanien - das beliebteste Urlaubsland der Deutschen - wird auch noch nicht dabei sein, weil dort noch eine Einreisesperre für Ausländer bis zum 1. Juli gilt. 

Außerdem soll die Reisewarnung am Montag für das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und drei Nicht-EU-Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums aufgehoben werden: Island, Schweiz und Liechtenstein. Für den Schengen-Staat Norwegen wird die Reisewarnung ebenfalls wegen einer Einreisesperre erst später aufgehoben.

Schweden hatte deutlich freizügigere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ergriffen als der Rest Europas. Schulen, Restaurants oder Geschäfte wurden beispielsweise nicht geschlossen, das Versammlungsverbot liegt bei maximal 50 Teilnehmern, ein Einreiseverbot gilt lediglich für Menschen außerhalb der EU und der Europäischen Freihandelszone.

Viele im Land hießen den eingeschlagenen Weg zunächst gut, nach und nach mehrte sich jedoch auch die Kritik - vor allem, weil die Infektions- und Todeszahlen pro Einwohner in Schweden im Vergleich zum restlichen Skandinavien und auch zu Deutschland weiter hoch sind. 

Nach Schweden sollten Urlaubswillige so schnell verreisen.
Nach Schweden sollten Urlaubswillige so schnell verreisen.  © dpa/Jan-Philipp Strobel

Update, 11. Juni, 18.35 Uhr: Saarland beschließt weitere Lockerungen

Die saarländische Landesregierung hat weitere Beschränkungen im Kampf gegen das Corona-Virus gelockert. Am kommenden Montag, 15. Juni, dürften bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wieder 50 Personen und unter freiem Himmel bis zu 100 Personen zusammenkommen, wie die Regierung am Mittwochabend in Saarbrücken mitteilte. 

Voraussetzung sei unter anderem, dass die Adresse notiert und der Mindestabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Die neue Verordnung gilt bis zum 28. Juni 2020.

Gaststätten dürfen demnach wieder rund um die Uhr geöffnet sein. Für den Kurs-, Trainings-, Sport- und Tanzschulbetrieb wurde die Gruppengröße von 10 auf maximal 20 Personen erhöht. Auch Zuschauer seien unter Auflagen wieder zugelassen. Bis zu zehn Chor-Mitglieder dürfen zusammen drinnen proben, wenn sie sich unter anderem an das Abstandsgebot halten. Unter dieser und weiteren Voraussetzungen dürfen auch Saunaanlagen wieder öffnen.

Update, 11. Juni, 18.30 Uhr: Grundschule und Hort in Magdeburg schließen wegen Corona-Fällen

In Magdeburg müssen eine Grundschule und ein Hort wegen mehrerer Corona-Infektionen schließen. "Insgesamt wurden sechs erwachsene Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet und zehn Kinder als Kontaktpersonen untersucht", teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. 

Da auch viele Pädagoginnen und Pädagogen Kontaktpersonen sind, werden die Einrichtungen von Freitag bis voraussichtlich zum 26. Juni geschlossen.

Ein Kind sei positiv getestet worden. Dessen Mutter habe am Montag eine Elternversammlung besucht, auf der 15 andere Eltern und eine Reihe von Pädagoginnen und Pädagogen anwesend gewesen seien. 

Der Amtsarzt empfiehlt allen Kinder der Einrichtung, sich in freiwillige häusliche Quarantäne zu begeben. Der Mediziner betonte, das Gesundheitsamt könne mit dieser Häufung von Fällen umgehen. "Alle Kontaktpersonen können ermittelt werden."

Eine Schule und der dazugehörige Hort in Magdeburg bleiben vorerst für zwei Wochen geschlossen.
Eine Schule und der dazugehörige Hort in Magdeburg bleiben vorerst für zwei Wochen geschlossen.  © dpa/Marijan Murat

Update, 11. Juni, 18.25 Uhr: New Yorker Philharmoniker fangen erst 2021 wieder an

Nach der renommierten Metropolitan Oper haben auch die Philharmoniker in New York aufgrund der Coronavirus-Pandemie ihre Herbst-Saison abgesagt. Vor dem 6. Januar 2021 werde es keine regulären Konzerte geben, teilten die Philharmoniker in der Nacht zum Donnerstag mit. 

"Unsere größte Sorge ist die Gesundheit und die Sicherheit unseres Publikums, unserer Musiker und unserer Angestellten", sagte die Präsidenten des Orchesters, Deborah Borda. Es werde aber geprüft, ob möglicherweise Aufführungen in kleinerem Rahmen möglich wären. 

Die Absage der Herbst-Saison bedeutet Schätzungen zufolge einen Verlust durch fehlende Ticket-Verkäufe von rund neun Millionen Dollar.

Zuvor hatte bereits die benachbarte Metropolitan Oper ihre Herbst-Saison abgesagt. Das Opernhaus will mit einer Gala am 31. Dezember wiedereröffnen. Die Millionenmetropole New York ist von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffen. Am Montag hat eine vierphasige Lockerungsperiode begonnen, in deren Rahmen in etwa fünf Wochen auch Kultureinrichtungen wieder öffnen dürfen - unter Einhaltung von Hygienevorschriften, mit Abstand und Masken.

Ein Zuschauer verfolgt das Programm der New Yorker Philharmoniker in Hanoi (Vietnam).
Ein Zuschauer verfolgt das Programm der New Yorker Philharmoniker in Hanoi (Vietnam).  © dpa/EPA/JULIAN ABRAM WAINWRIGHT

Update, 11. Juni, 18.20 Uhr: Starker Rückgang bei Asylanträgen wegen Corona-Krise

Die Corona-Krise hat die Zahl der Asylanträge in Europa auf einen Tiefstand fallen lassen. Wie die EU-Asylagentur Easo am Donnerstag in Valletta, der Hauptstadt Maltas, berichtete, wurden im April nur 8730 Anträge auf Asyl in der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein und in der Schweiz registriert. 

Das sei seit mindestens 2008 der niedrigste Wert. Schon für März hatte die Agentur einen starken Rückgang vermeldet, doch da stellten immer noch rund 35.000 Menschen einen Antrag.

Im Jahr 2019 lag die Zahl der Menschen, die in Europa Schutz beantragten, insgesamt bei etwa 714.000. Als Hintergrund des Rückgangs gelten Einreiseverbote und die verschärften Grenzkontrollen wegen des Coronavirus. Besonders stark gingen die Zahlen im Laufe des Frühjahrs 2020 für die Länder Venezuela und Kolumbien zurück.

Deutschland erklärte sich in dieser Woche bereit, Bootsflüchtlinge, die kürzlich in Malte und Italien ankamen, aufzunehmen.
Deutschland erklärte sich in dieser Woche bereit, Bootsflüchtlinge, die kürzlich in Malte und Italien ankamen, aufzunehmen.  © dpa/Jonathan Borg/XinHua

Update, 11. Juni, 18.05 Uhr: Bulgarien erlebt zweite Corona-Welle

In Bulgarien breitet sich das Coronavirus in einer zweiten Welle aus. Das zunächst kaum von der Pandemie getroffene Balkanland verzeichnete am Donnerstag mit 104 Covid-19-Neuerkrankungen binnen 24 Stunden einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Krise. Eine ursprünglich bis 14. Juni verhängte "epidemische Ausnahmesituation" soll bis Ende des Monats verlängert werden. Der bisherige Rekord mit 90 Coronavirus-Neuinfektionen an einem Tag war am 24. April gemessen worden.

Bulgarien befinde sich wohl in einer zweiten Welle der Krankheit, sagte der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, am Donnerstag im privaten Fernsehsender bTV. Das Virus breite sich jetzt aber vor allem lokal in Netzwerken, sogenannten Clustern, aus. Die Situation könne unter Kontrolle gebracht werden, meinte er.

Regierungschef Boiko Borissow appellierte, weiter Distanz zu anderen Menschen zu halten. Er rief auch zu Disziplin und Desinfektion auf. Die derzeitige Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen soll allerdings ab 15. Juni abgeschafft werden. Die Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase gilt dann nur noch für öffentliche Verkehrsmittel.

Einer der aktuellen Coronavirus-Herde wurde im südbulgarischen Dospat ausgemacht. Dort sollen Mitarbeiterinnen einer Spielwarenfabrik fiebersenkende Tabletten eingenommen haben, um bei der Messung der Körpertemperatur vor Schichtbeginn nicht aufzufallen.

In Bulgarien mit seinen knapp sieben Millionen Einwohnern wurden insgesamt 2993 Coronavirus-Infektionen identifiziert. 167 Menschen starben. Die Corona-Einschränkungen wurden bereits weitgehend gelockert: Restaurants und Cafés haben wieder geöffnet. Auch Einkaufszentren, Fitnessstudios, Museen, Theater und Kinos dürfen unter hygienischen Auflagen wieder besucht werden. Die Sommersaison am Schwarzen Meer soll für ausländische Urlauber am 1. Juli beginnen.

Menschen wird mit Mundschutz die Körpertemperatur gemessen, bevor sie ein wiedereröffnetes Einkaufszentrum betreten. In Bulgarien wollten Corona-Kranke dabei nicht auffallen und nahmen fiebersenkende Mittel. (Symbolbild)
Menschen wird mit Mundschutz die Körpertemperatur gemessen, bevor sie ein wiedereröffnetes Einkaufszentrum betreten. In Bulgarien wollten Corona-Kranke dabei nicht auffallen und nahmen fiebersenkende Mittel. (Symbolbild)  © dpa/Lucio Tavora/XinHua

Update, 11. Juni, 17.55 Uhr: Regelbetrieb an Schulen in Rheinland-Pfalz soll nach den Sommerferien wieder beginnen

An den rheinland-pfälzischen Schulen soll nach den Sommerferien der Regelbetrieb für alle Schüler wieder beginnen. Für die Kitas sei dies ebenfalls nach den Sommerschließzeiten geplant, kündigte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Mittwoch in Mainz an. 

Voraussetzung seien weiterhin niedrige Neuinfektionen mit dem Coronavirus. "Unsere Expertinnen und Experten aus den Bereichen Pädiatrie, Virologie, Psychologie, Erziehungswissenschaften und Psychologie sind sich einig, dass der Verzicht auf Abstandsregeln perspektivisch möglich ist." 

Allerdings komme es weiterhin auf Maßnahmen des Gesundheits- und Infektionsschutz an. Dazu gehören in den Schulen unter anderem feste Gruppenkonstellationen, die Nachverfolgbarkeit für den Infektionsfall und regelmäßiges Lüften sowie weitere Hygienemaßnahmen.

Der Schritt werde gemeinsam mit allen Beteiligten gegangen. Die Schulen hätten bereits umfassende Informationen erhalten. "Bis zur vorletzten Schulwoche werden sie weitere schulartspezifische Leitlinien, klare Vorgaben für den Präsenz- wie Fernunterricht in Corona-Zeiten sowie ein überarbeitetes Hygienekonzept für die Organisation des Schuljahrs 2020/2021 erhalten." Darüber hinaus erhielten die Eltern und Schüler detaillierte Informationen zum Infektions- und Gesundheitsschutz.

Für die Kitas soll in der kommenden Woche ein weiterer Fahrplan festgelegt werden, der die weitere Ausweitung des Betriebs in den Einrichtungen, zum Beispiel durch größere Gruppen, ermögliche.

Ein geregelter Kita- und Schulalltag in Zeiten von Corona könne nur funktionieren, wenn alles gründlich vorbereitet und für alle Situationen gerüstet sei - von der Frage der Beförderung über die Frage des Mittagessens bis hin zur Planung und Organisation des Kita- beziehungsweise des Schultags, betonte Hubig. "Ich verspreche Ihnen allen: Wir alle tun alles dafür, dass es nach den Sommerferien beziehungsweise nach den Sommerschließzeiten losgeht, mit allen und für alle!"

Stefanie Hubig (SPD), Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz und Präsidentin der Kultusministerkonferenz.
Stefanie Hubig (SPD), Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz und Präsidentin der Kultusministerkonferenz.  © dpa/Sonja Wurtscheid

Update, 11. Juni, 17.45 Uhr: Leichtathletik-Weltverband erstellt Richtlinien für Wettkämpfe

Der Leichtathletik-Weltverband hat Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien für Wettkämpfe in Corona-Zeiten präsentiert. Diese seien in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO entstanden, teilte World Athletics am Donnerstag in Monaco mit. 

Noch befindet sich die olympische Kernsportart allerdings in einer Zwangspause. Die Leichtathletik hofft aber auf einen späten Saisonstart mit einigen Veranstaltungen, nachdem die Olympischen Spiele in Tokio und die EM in Paris in diesem Jahr nicht stattfinden.

Die Genehmigungen für Wettkämpfe obliegt ohnehin den örtlichen Regierungen und Behörden. So hofft der Deutsche Leichtathletik-Verband noch auf grünes Licht für eingeschränkte nationale "Geistermeisterschaften" am 8./9. August in Braunschweig - unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Eine Genehmigung dafür liegt aber noch nicht vor.

In den Richtlinien von World Athletics gehe es darum, "Wettkampf-Organisatoren zu helfen, die Gefahr einer Ansteckung durch das Coronavirus bei Freiluft-Veranstaltungen in Stadien während der Pandemie zu minimieren". Maßnahmen sind zum Beispiel das Desinfizieren von Staffel-Stäben, Tragen eines Mundschutzes und Abstand halten vor und nach den Wettkämpfen sowie Benutzen verschiedener Stadioneingänge. 

Außerdem soll gechlortes Wasser im Wassergraben bei Hindernisläufen sein. Die Matten bei Hoch- und Stabhochspringern sollen nach jedem Versuch desinfiziert werden. Die Diamond League will mit elf Ein-Tages-Meetings am 14. August in Monaco starten. 

Das Finale des 100m-Frauen-Laufes bei der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft 2018. Gina Lückenkemper (l) lief vor ihren Konkurrentinnen ins Ziel.
Das Finale des 100m-Frauen-Laufes bei der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft 2018. Gina Lückenkemper (l) lief vor ihren Konkurrentinnen ins Ziel.  © dpa/Sven Hoppe

Update, 11 .Juni, 17.40 Uhr: Ärger um sinkende Vergütung der Labore für Corona-Tests

Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden - doch um die Vergütung gibt es jetzt Ärger. Für Tests, die Praxisärzte veranlassen, sollen Labore ab 1. Juli noch 39,40 Euro statt der bisherigen 59 Euro bekommen. Dies hat zugleich Auswirkungen auf die Vergütung von Corona-Tests, die Gesundheitsämter nun auch bei Menschen ohne Krankheitsanzeichen öfter anordnen können. Kassenärzte und Labore protestieren, die Krankenkassen verteidigen die Senkung.

"Wir haben einen sachgerechten Preis gefunden, der die Entwicklung von vereinzelten Tests hin zu Massentestungen widerspiegelt", sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), der Deutschen Presse-Agentur. Dies unterstütze das Anliegen der Politik, die Strategie der Massentestungen gezielt auszubauen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) kritisierte dagegen die Entscheidung des zuständigen Gremiums des Gesundheitswesens scharf, die gegen ihre Stimmen gefallen sei. "Das ist eine bittere Enttäuschung für die Versorgung der Patienten und ein Rückschlag für das von der Politik ausgegebene Ziel, möglichst umfangreich zu testen", sagten KBV-Chef Andreas Gassen und Vize Stephan Hofmeister.

Laut einer neuen Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen Corona-Tests auch bei Menschen ohne Symptome und in sensiblen Bereichen wie Pflegeheimen ausgeweitet werden - wenn Gesundheitsämter es veranlassen. Zahlen sollen dies die gesetzlichen Kassen. Die Verordnung nennt eine Vergütung von 50,50 Euro. Geregelt ist aber, dass sie nun auch entsprechend der jetzigen Preisentscheidung sinkt.

Beim GKV-Spitzenverband hieß es, der bisherige Preis von 59 Euro sei Anfang Februar festgelegt worden, als es nur vereinzelte Tests gab. Heute gehe es um eine Massenproduktion von rund 400.000 Tests pro Woche, die zu einem großen Teil automatisiert ablaufe. Hinzu kämen noch Honorare für verordnende Ärzte und eine Transportpauschale. Der neue Preis entlaste Sozialkassen und öffentliche Haushalte deutlich.

Die KBV kritisierte, die Kassen träten wieder "in ihrer alten Rolle als Pfennigfuchser" auf. Es sei nicht sicher, ob die Labore die hohen Testkapazitäten unter verschlechterten Bedingungen vorhalten könnten. Der Berufsverband der Akkreditierten Labore in der Medizin erklärte, dass mehr Tests am Ende weniger Kosten für das Gesundheitswesen bedeuten, müsste doch auch den Kassenchefs längst aufgegangen sein.

Eine Mitarbeiterin vom Gesundheitsamt in Berlin hält ein Abstrichstäbchen in einer ambulanten Corona-Test-Einrichtung.
Eine Mitarbeiterin vom Gesundheitsamt in Berlin hält ein Abstrichstäbchen in einer ambulanten Corona-Test-Einrichtung.  © dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild

Update, 11. Juni, 17.30 Uhr: Visegrad-Staaten fordern faire und flexible Verteilung bei Corona-Hilfen

Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei fordern Änderungen bei der Verteilung der Mittel aus dem geplanten Corona-Wiederaufbaufonds der EU. "Es darf nicht sein, dass arme Länder für die reichen zahlen müssen", sagte der tschechische Regierungschef Andrej Babis nach einem Treffen der sogenannten Visegrad-Gruppe auf Schloss Lednice am Donnerstag dem Sender CT. 

Sehr wichtig sei eine hohe Flexibilität bei den Vergabekriterien, ergänzte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Für die mitteleuropäische Region seien Investitionen in die Infrastruktur wie Autobahnen und Eisenbahnstrecken vorrangig.

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban erwartet keine baldige Einigung auf den Corona-Aufbauplan. An dem Entwurf der EU-Kommission müsse noch viel gearbeitet werden. "Wir wollen ein Signal aussenden, dass der bestehende Kompromiss nicht fair ist", betonte der neue slowakische Regierungschef Igor Matovic.

Der 750 Milliarden Euro schwere Wiederaufbauplan soll den Mitgliedstaaten helfen, die durch die Corona-Pandemie ausgelöste wirtschaftliche Krise zu überwinden. Dafür sollen gemeinsam Kredite aufgenommen werden. Hauptprofiteure dürften Italien und Spanien sein.

Die Visegrad-Gruppe besteht seit 1991 als loses Bündnis.

v.l.n.r.: Igor Matovic, Ministerpräsident der Slowakei; Mateusz Morawiecki, Ministerpräsident von Polen; Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien; und Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, stehen anlässlich eines Treffen der Ministerpräsidenten der Visegrad-Gruppe auf Schloss Lednice.
v.l.n.r.: Igor Matovic, Ministerpräsident der Slowakei; Mateusz Morawiecki, Ministerpräsident von Polen; Andrej Babis, Ministerpräsident von Tschechien; und Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, stehen anlässlich eines Treffen der Ministerpräsidenten der Visegrad-Gruppe auf Schloss Lednice.  © dpa/Jaroslav Novák/TASR

Update, 11. Juni, 16.45 Uhr: 200.000 Corona-Fälle in Afrika - Pandemie beschleunigt sich

Afrika hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun mehr als 200.000 nachgewiesene Corona-Fälle verzeichnet. Zudem seien mehr als 5600 Menschen gestorben, teilte die WHO am Donnerstag mit. Demnach ist Südafrika mit 25 Prozent der Fälle am stärksten betroffen. Mehr als 70 Prozent der Todesfälle gebe es in nur fünf Ländern: Algerien, Ägypten, Nigeria, Südafrika und im Sudan.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich bislang relativ langsam auf dem Kontinent verbreitet, die Gesamtzahl ist noch gering im Vergleich zu anderen Regionen. Der erste Fall trat in Afrika später auf als anderorts, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Maßnahmen verhängt. 

"Aber das Tempo der Ausbreitung wird immer schneller", warnte die WHO-Afrika-Chefin Matshidiso Moeti. Demnach hat es 98 Tage gedauert, bis 100.000 Menschen nachweislich infiziert waren - aber nur weitere 18 Tage bis zur 200.000-Marke.

Da die Gesundheitssysteme in vielen afrikanischen Staaten sehr schwach sind, ist die Sorge groß, wie die Länder mit einem Anstieg der Sars-CoV-2-Infektionen umgehen. Auf der anderen Seite haben die strengen Lockdown-Maßnahmen verheerende Auswirkungen auf Menschen und Volkswirtschaften. Dabei die Balance zu halten, ist die wohl größte Herausforderung für viele Staaten. 

Frauen mit Mundschutz stehen am Gitter der Squattersiedlung "Brazerville". Der Stadtrat und Mitglieder der Nichtregierungsorganisation "Lajpaal Foundation" trafen in dem Quartier ein, um Lebensmittelpakete zu verteilen, wo bereits Tausende von Menschen darauf warteten.
Frauen mit Mundschutz stehen am Gitter der Squattersiedlung "Brazerville". Der Stadtrat und Mitglieder der Nichtregierungsorganisation "Lajpaal Foundation" trafen in dem Quartier ein, um Lebensmittelpakete zu verteilen, wo bereits Tausende von Menschen darauf warteten.  © dpa/Manash Das/ZUMA Wire

Update, 11. Juni, 16.35 Uhr: Turkish Airlines nimmt Flugverkehr nach Deutschland wieder auf

Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines (THY) hat nach mehr als zwei Monaten Pause wegen der Coronakrise ihren internationalen Flugverkehr wieder aufgenommen. Die ersten internationalen Flüge vom Flughafen Istanbul starteten am Donnerstagmorgen mit den Zielen London und Düsseldorf, sagte ein THY-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. 

Bei der Tochterfirma Anadolu Jet standen unter anderem Verbindungen von Ankara und Istanbul nach Berlin und Frankfurt auf dem Flugplan.

Das türkische Innenministerium hob unterdessen Ein-und Ausreisebeschränkungen in Luft, Land und Wasser auf. Die Landesgrenze zum Iran bleibe aber vorerst geschlossen, berichtete die Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf einen entsprechenden Beschluss. Reisende müssten sich bei der Einreise einem Gesundheitscheck unterziehen. Bei Symptomen und Bedarf könne ein Coronatest durchgeführt werden.

Die Türkei hatte im März wegen der Corona-Pandemie schrittweise Reisebeschränkungen erlassen. Den Flugverkehr nach Deutschland hatte die Türkei am 21. März offiziell eingestellt. Zwischenzeitlich gab es aber weiterhin kurzfristig kommerzielle Sonderflüge für in der Türkei hängengebliebene Deutsche. Inlandsflüge wurden am 1. Juni nach rund zwei Monaten Pause wieder gestartet.

Die Flugzeuge von Turkish Airlines machen sich wieder auf den Weg zu vielen Zielen in der Welt.
Die Flugzeuge von Turkish Airlines machen sich wieder auf den Weg zu vielen Zielen in der Welt.  © dpa/Lefteris Pitarakis/AP

Update, 11. Juni, 16.31 Uhr: Sylt ist gut vorbereitet auf Saison

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sieht Sylt gut vorbereitet auf die Hochsaison. Die Menschen verhielten sich zum großen Teil sehr, sehr diszipliniert, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch der nordfriesischen Insel. Dort sprach er mit Touristikern und Kommunalpolitikern

Öffnungsschritte sollen weiterhin mit Augenmaß vorgenommen werden, sagte Günther. Er sei aber guter Hoffnung, dass Ende des Monats weitere Lockerungen ergehen könnten. Es gebe einiges, was dafür spreche, dass diese auch die Außengastronomie betreffen. Unter anderem die Sylter Unternehmen, aber auch die IHK Schleswig-Holstein, hatten sich dafür ausgesprochen, die Außenflächen in der Gastronomie unbürokratisch zu vergrößern.

Am späten Mittag besuchte Günther noch den Strandabschnitts "Buhne 16" in Kampen, der wegen größeren Menschengruppen an Pfingsten in die Schlagzeilen geraten war. Hier hatten sich am Pfingstsamstag nach Polizeiangaben Menschen im dreistelligen Bereich vor der Toilette gedrängt.

An diesem Donnerstag war es sehr ruhig an dem großen Strand. Er sei sehr zufrieden mit dem, was er auf der Insel erlebe, sagte Günther. Überall weisen Schilder auf die geltenden Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen hin. Auch nach Beobachtungen von Touristen, aber auch nach Angaben der örtlichen Polizei und der Touristiker werde überwiegend sehr auf die Einhaltung der Corona-Regeln geachtet.

Ein Mann sitzt bei sonnigem Wetter in einem Strandkorb an der Sylter Promenade.
Ein Mann sitzt bei sonnigem Wetter in einem Strandkorb an der Sylter Promenade.  © dpa/Carsten Rehder

Update, 11. Juni, 16.25 Uhr: Größere Feiern in NRW wieder erlaubt, Bars öffnen

Nordrhein-Westfalen lockert ab Montag weitere Corona-Beschränkungen. Seit den ersten Lockerungen am 20. April sei die Zahl der Neuinfektionen um mehr als 75 Prozent zurückgegangen, teilte die Düsseldorfer Staatskanzlei am Donnerstag mit. Das erlaube weitere Schritte "in eine verantwortungsvolle Normalität zu gehen".

Private Feste wie Hochzeiten, Taufen oder Geburtstage sind nun mit bis zu 50 Teilnehmern wieder erlaubt. Hygieneregeln und eine Datenerfassung der Gäste bleiben aber Pflicht. Öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen sind mit bis zu 100 Personen erlaubt - aber mit 1,5 Metern Mindestabstand und der Rückverfolgbarkeit der Zuschauer und Teilnehmer.

Außerdem können Bars nach den für die übrige Gastronomie geltenden Hygiene- und Infektionsschutzregeln wieder öffnen. Diskotheken und Bordelle bleiben geschlossen. In Theatern, Konzertsälen und anderen Veranstaltungsorten mit festen Sitzplätzen entfällt die Abstandsregel.

Die Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Bereichen mit Publikums- und Kundenverkehr bleiben aber weiter bestehen.

Die Barkeeperin mixt Cocktails in einer Bar. Ab Montag ist das in NRW wieder möglich.
Die Barkeeperin mixt Cocktails in einer Bar. Ab Montag ist das in NRW wieder möglich.  © dpa/Carsten Koall

Update, 11. Juni, 16.20 Uhr: Hygiene-Konzept steht: Motorsport bereit für die Rennrückkehr

Der Internationale Automobilverband (Fia) hat in einem 74-seitigen Werk die Richtlinien für die Rückkehr zum Motorsport vorgegeben. Die Maßnahmen sollen für alle Rennserien der Fia gelten. Auf die Formel 1, die am 5. Juli im österreichischen Spielberg mit fast viermonatiger Verspätung in die Saison starten soll, wird in dem Sicherheits- und Hygienekonzept in Zeiten der Coronavirus-Pandemie nicht gesondert eingegangen.

Die Veranstalter vor Ort sollen unter anderem prüfen, ob sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie sonst üblich in der Startaufstellung ins Rennen gehen lassen oder aus der Boxengasse. Zudem wird nahegelegt, die Abläufe an den Renntagen und -Wochenenden zu verkürzen und auf Rennen aus dem Rahmenprogramm zu verzichten.

Sollte wie sonst auch vom sogenannten Grid gestartet werden, soll die Zahl derer, die dort hin dürfen eingeschränkt werden. In der Formel 1 gilt es beispielsweise als gute Tradition, dass Vip-Gäste, örtliche Politikerinnen und Politiker oder bekannte Sportler vor dem Rennen durch die Startaufstellung flanieren.

Ähnlich wie im Konzept der Deutschen Fußball Liga beinhaltet der Maßnahmen-Katalog der Fia auch Bereiche wie Kontaktabstand - mindestens zwei Meter -, Hand-Hygiene, Atem-Etikette und Tests, aber auch die Nachverfolgung von Kontaktpersonen mittels technologischer Instrumente unter Einhaltung der Rechtslage.

"Die Fia verdient in diesem Prozess eine enorme Anerkennung", sagte jüngst bereits Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey auf der Homepage der Motorsport-Königsklasse. "In vielerlei Hinsicht werden wir wie in einer Blase leben, wenn der Charterflieger startet." Die Formel 1 hat zunächst acht Rennen in Europa angesetzt. Neben Österreich soll in Ungarn, Großbritannien, Spanien, Belgien und Italien gefahren werden. 

Eventuell starten die Formel-1-Fahrer dieses Jahr aus der Boxengasse.
Eventuell starten die Formel-1-Fahrer dieses Jahr aus der Boxengasse.  © dpa/Steve Etherington/Mercedes-Benz Grand Prix Ltd.

Update, 11. Juni, 16.15 Uhr: Derzeit keine Möglichkeit für viele Fans bei DFB-Pokalfinale

Nach derzeitiger Rechtslage könnten beim DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen nur wenige Hundert Zuschauer im Berliner Olympiastadion sein - und das auch nur unter sehr strengen, für ein Fußballspiel logistisch schwer zu erfüllenden Auflagen. "Es gilt nach wie vor die Eindämmungsmaßnahmenverordnung: § 4 Veranstaltungen, Versammlungen, Zusammenkünfte und Ansammlungen; im Zusammenhang mit § 1 der Verordnung über das Verbot von Großveranstaltungen. Darüber können wir uns als Sportverwaltung nicht hinwegsetzen", teilte ein Sprecher der Berliner Innenverwaltung am Donnerstag auf Anfrage mit.

Laut Corona-Verordnung dürfen trotz Verbots für öffentliche Veranstaltungen ab dem 30. Juni 2020 "sonstige Veranstaltungen und Zusammenkünfte" unter freiem Himmel mit bis zu 1000 Personen in der Hauptstadt stattfinden. Abzüglich der Kader und Delegationen der Finalisten sowie Medienvertretern blieben somit nur einig Hundert Plätze in der Arena, die normalerweise mehr als 74.000 Besuchern Platz bietet.

Das Pokalfinale findet am 4. Juli im Olympiastadion statt. Über die Besucher müsste unter anderem eine Anwesenheitsdokumentation mit Informationen zur Kontaktnachverfolgung geführt werden, die bei einer Einlasskontrolle unter den gängigen Abstandsregeln zu erfolgen hätte. Laut Berliner Senat ist für einen Vorstoß für Fans im Stadion der Deutsche Fußball-Bund als Veranstalter am Zug.

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte die Hoffnung auf ein Endspiel vor Fans geäußert. In dem "riesigen Stadion" könne man "ein kleines Zeichen" setzen: "Ich bin da ein bisschen Optimist und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir vielleicht ein paar Zuschauer dabei haben werden. Aber das entscheidet die Politik", sagte Völler. 

Bayern-Trainer Hansi Flick äußerte sich skeptisch: "Ich weiß nicht, ob das jetzt schon soweit sein kann, dass in Berlin eventuell Zuschauer sind. Ich kann es mir fast nicht vorstellen", sagte der 55-Jährige. 

Spieler stehen auf dem Spielfeld im leeren Berliner Olympiastadion.
Spieler stehen auf dem Spielfeld im leeren Berliner Olympiastadion.  © dpa/Arne Richter/dpa-Pool

Update, 11. Juni, 15.45 Uhr: Corona-Situation in Deutschland trotz einzelner Ausbrüche ruhig

Nach 21 positiven Corona-Tests bei Erntehelfern auf einem Spargelhof im bayerischen Landkreis Aichach-Friedberg hat das dortige Gesundheitsamt 500 Mitarbeiter des Betriebs getestet. Unter ihnen gebe es weitere Corona-Fälle, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag mit. Bei 200 dieser Mitarbeiter stehe das Ergebnis noch aus, hieß es weiter. Symptome waren bei keinem der Getesteten aufgetreten. Die neuen Infektionszahlen sollen am Montag bekanntgegeben werden.

Offenbar beschränken sich die neuen Corona-Fälle in Aichach-Friedberg auf den Spargelhof: "Außerhalb des Spargelhofs sind die Infiziertenzahlen im Landkreis weiterhin völlig unauffällig, lagen zuletzt bei Null", teilte das Landratsamt am Mittwoch mit.

Die Rate der positiven Corona-Testergebnisse in Deutschland war laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in der vergangenen Woche so niedrig wie noch nie seit Anfang März: Nur 0,1 Prozent der durchgeführten Tests wiesen eine Infektion nach. Anfang April hatte die Rate der positiven Testergebnisse noch bei 9 Prozent gelegen.

122 von 412 Landkreisen meldeten in den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen an das RKI. Vergleichsweise hohe Neuinfektionsraten gibt es demnach etwa in Bremerhaven, Coburg, Sonneberg, Cuxhaven, Göttingen und Hersfeld-Rotenburg.

Innerhalb von 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter dem RKI in Deutschland 555 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 185.416 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 11. Juni, 0 Uhr).

8755 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 26 im Vergleich zum Vortag. Etwa 171.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag unter der kritischen Marke von 1,0 bei 0,86 (Datenstand 10. Juni, 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,10 gelegen.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 10. Juni, 0 Uhr) zuletzt ebenfalls bei 0,86 (Vortag: 0,9). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Eine Visualisierung des Coronavirus.
Eine Visualisierung des Coronavirus.  © dpa/Center for Disease Control/Planet Pix via ZUMA Wire

Update, 11. Juni, 15.40 Uhr: Haseloff fordert wegen Corona-Krise flächendeckende Grippeimpfung

Um während der Corona-Pandemie weitere Belastungen durch die normale Grippe zu vermeiden, will Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sich für eine möglichst flächendeckende Grippeschutzimpfung in dem Bundesland einsetzen. 

"Das Virus wird auch im Herbst und im Winter da sein", sagte Haseloff am Donnerstag in einer Regierungserklärung zur Corona-Politik des Kabinetts. Angesichts der relativ alten Bevölkerung in Sachsen-Anhalt müsse eine Grippewelle während der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vermieden werden.

Darüber hinaus erschwere ein gleichzeitiges Auftreten der Grippe und des neuartigen Coronavirus die Diagnose und damit auch die angemessene Behandlung der Kranken. Eine flächendeckende Grippeschutzimpfung sei daher ein "dringendes Gebot". Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina habe ihn auf die Gefahren hingewiesen. Haseloff appellierte in seiner Rede an die Abgeordneten im Landtag, sich für flächendeckende Impfungen einzusetzen.

Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.  © dpa/Ronny Hartmann

Update, 11. Juni, 15.11 Uhr: Italienische Kinos kritisieren Corona-Vorschriften als zu streng

Italienische Kinos wollen nach Angaben eines Branchenverbands erst dann wieder öffnen, wenn die Corona-Vorschriften weiter gelockert werden. 

Eigentlich dürfen Kinos, Theater und Diskotheken in Italien am kommenden Montag wieder aufmachen. Kritisiert wurden jedoch insbesondere die Verpflichtung für Besucher, während der Vorführungen den Mund-Nasen-Schutz zu tragen, und das Verbot des Verkaufs von Snacks und Erfrischungen.

"Unter diesen Bedingungen bleiben Kinos, die bereit waren, nächste Woche wieder zu öffnen, geschlossen", hieß es in einer Erklärung des Nationalen Verbands der Kinobesitzer (ANEC) am Donnerstag. Die Schließung der Kinos war am 8. März angeordnet worden.

Ein leerer Kinosaal (Symbolbild).
Ein leerer Kinosaal (Symbolbild).  © dpa/Fabian Sommer

Update, 11. Juni, 15.07 Uhr: Abschlussprüfungen in Russland fallen wegen Corona aus

Millionen Schüler in Russland kommen wegen der Corona-Krise um ihre Abschlussprüfung herum. Ein entsprechendes Dekret unterschrieb Ministerpräsident Michail Mischustin am Donnerstag in Moskau. Jugendliche, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, können demnach mit ihrem Abschlusszeugnis an eine Berufsschule wechseln. 

Wer an einer Universität studieren will, muss aber eine Aufnahmeprüfung ablegen. Die Schulen wollten die Schüler "aus der Ferne" darauf vorbereiten, hieß es. Nach früheren Angaben wollten 736.000 Absolventen ein Studium beginnen.

Die Abschlussprüfungen waren immer wieder verschoben worden. Die Schulen im flächenmäßig größten Land der Erde wurden bereits Mitte März geschlossen, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 16 Millionen Schüler lernten in den vergangenen Wochen von zu Hause aus. In Russland sind bereits Sommerferien.

Die Schulen in Russland bleiben weiter zu.
Die Schulen in Russland bleiben weiter zu.  © dpa/Marijan Murat

Update, 11. Juni, 15.05 Uhr: Airbnb fokussiert sich vorerst auf Reisen mit kurzer Entfernung

Der Apartment-Vermittler Airbnb stellt sich darauf ein, dass die Menschen wegen der Corona-Krise noch einige Zeit bevorzugt auf kurze Entfernung verreisen werden. "In den kommenden paar Jahren wird das Reisen anders sein", sagte Mitgründer Nathan Blecharczyk der Deutschen Presse-Agentur. Mit geschlossenen Grenzen und Corona-Vorsichtsmaßnahmen sei derzeit der klare Trend, im eigenen Land und mit dem Auto zu verreisen.

Zugleich komme das Geschäft nach dem Einbruch zu Beginn der Krise wieder kräftig in Gang, betonte Blecharczyk. "Die Erholung war stärker als wir erwartet haben." Die Menschen hätten ein großes Bedürfnis, wieder rauszukommen - "und wir spüren das". 

So seien in Deutschland in der vergangenen Woche 60 Prozent mehr Unterkünfte im Inland gebucht worden als ein Jahr zuvor. Der Großteil der jüngsten Airbnb-Buchungen sei 80 bis 320 Kilometer vom Wohnort der Nutzer entfernt gewesen. Insgesamt sei es aber noch ein weiter Weg zur Normalität: "Der internationale Reiseverkehr wird noch lange Zeit gehemmt bleiben." Auch bei Geschäftsreisen werde eine Erholung noch auf sich warten lassen.

Airbnb wird deswegen in seiner App Reisen in der näheren Umgebung stärker in den Vordergrund rücken, wie das Unternehmen aus San Francisco am Donnerstag ankündigte. Dazu gehören auch Last-Minute-Deals und Freizeit-Angebote. Für Vermieter wurden mit Experten ausführliche Reinigungs-Empfehlungen ausgearbeitet, um die Sicherheit in der Corona-Zeit zu gewährleisten.

Airbnb musste in der Krise flächendeckende Stornierungen erlauben und richtete einen Fonds zur Unterstützung betroffener Vermieter ein. Das Unternehmen baute rund jede vierte der zuvor etwa 7500 Stellen ab und besorgte sich zwei Milliarden Dollar frisches Geld. Ungeachtet der Krise sei der ursprünglich für dieses Jahr anvisierte Börsengang weiterhin nicht vom Tisch, sagte Blecharczyk. "Das hängt sehr stark vom Marktumfeld ab." Airbnb sei für den Börsengang vorbereitet - "und wenn der Markt bereit ist und sich die Dinge etwas stabilisiert haben, dann können wir das machen".

Ein Schlüssel mit einem Airbnb-Anhäger und eine Herzlich-Willkommen-Karte liegen in der Wohnung eines Airbnb-Gastgebers für den Gast bereit.
Ein Schlüssel mit einem Airbnb-Anhäger und eine Herzlich-Willkommen-Karte liegen in der Wohnung eines Airbnb-Gastgebers für den Gast bereit.  © dpa/Jens Kalaene/zb

Update, 11. Juni, 15 Uhr: IATA stellt Online-Karte mit Einreiseregeln in aller Welt bereit

Wer darf in Brasilien einreisen? Was sind die neuesten Bestimmungen in Madagaskar? Der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) hat eine interaktive Weltkarte aufgelegt, in der die neusten Reisebestimmungen in jedem Land der Welt angeklickt werden können. 

Die Informationen stammen aus einem Datenpool der IATA, der 200 mal am Tag aktualisiert werde, teilte der Verband am Donnerstag mit.

Zu Deutschland steht dort etwa, wer vom Einreiseverbot ausgenommen ist und welche Bestimmungen Einreisende einhalten müssen. Dazu gibt die IATA eine Webseite der Bundespolizei an, die die Maßnahmen ausführlich beschreibt - allerdings nur auf deutsch.

Diese Karte erklärt nun Einreisebestimmungen der meisten Länder in der Welt. Daten zu den wenigen graufarbenen Ländermarkierungen sollen momentan noch geprüft und bald ergänzt werden.
Diese Karte erklärt nun Einreisebestimmungen der meisten Länder in der Welt. Daten zu den wenigen graufarbenen Ländermarkierungen sollen momentan noch geprüft und bald ergänzt werden.  © Screenshot/iatatravelcentre

Update, 11. Juni, 14.58 Uhr: AfD-Antrag zu Regelbetrieb in Kindertagespflege abgelehnt

Ein Antrag der AfD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern für ein unverzügliches Zulassen des uneingeschränkten Regelbetriebs in der Kindertagespflege ist mit den Stimmen der drei anderen Landtagsfraktionen CDU, SPD und Linken abgelehnt worden. Das Infektionsgeschehen mit dem Coronavirus habe sich in MV so entwickelt, dass eine Einschränkung des Regelbetriebs nicht zu verantworten sei, hieß es in dem Antrag der AfD. Die Würde der Kinder würde missachtet, kritisierte der AfD-Abgeordnete Horst Förster am Donnerstag im Schweriner Landtag. Er befürchtet, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten weiter abgehängt würden.

Die zuständige Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) wies die Vorwürfe zurück. Etwa 80 Prozent der Kinder in MV seien bereits wieder mehrere Stunden am Tag in den Krippen, in den Kindergärten seien es rund 85 Prozent. "Wir waren uns immer darin einig, alles Erdenkliche zu tun, um Infektionen und daraus resultierende Schäden von Kindern und Beschäftigten zu verhindern", erläuterte Drese. Ihre Parteikollegin Nadine Julitz verwies auf den notwendigen Schutz der Angestellten.

Daniel Peters von der CDU sprach sich für Corona-Tests in den Einrichtungen aus, damit die Betreuung weiter erhöht werden könne. Auch er verdeutlichte die Notwendigkeit der Einschränkungen zu Beginn der Corona-Pandemie. Jacqueline Bernhardt von den Linken verwies darauf, dass bereits seit mehreren Wochen wieder Betreuungen in den Einrichtungen möglich seien.

Am Wochenende hatte Drese die Einschränkungen in Kitas und Krippen weiter gelockert. In Abstimmung mit Experten sei es nun möglich, dass eine Gruppe von mehreren Bezugspersonen gefördert und betreut werden könne. 

Blick in den Schweriner Landtag. (Archivbild)
Blick in den Schweriner Landtag. (Archivbild)  © dpa/Jens Büttner/zb

Update, 11. Juni, 14.52 Uhr: Ägypten will einige Urlaubsorte ab 1. Juli für Touristen öffnen

Nach einer monatelangen Grenzschließung wegen des Coronavirus will Ägypten einige seiner Urlaubsorte ab 1. Juli wieder für Touristen aus dem Ausland öffnen. Der Flugverkehr in die "am wenigsten vom Virus betroffenen" Küstenregionen solle dann wieder aufgenommen werden, sagte Informationsminister Osmaa Haikal am Donnerstag. Der staatliche Nachrichtenseite "Al-Ahram" zufolge sind dies Marsa Matruh am Mittelmeer, der Süden der Sinai-Halbinsel sowie das Rote Meer. Dort liegen auch Ägyptens beliebteste Badeorte Hurghada und Scharm el Scheich.

Ägypten ist sehr abhängig von den Einnahmen vom Tourismus und braucht nach der langen Flaute dringend frische Einnahmen. 2019 reisten rund 13 Millionen Menschen in den Wüstenstaat, um unter anderem Zeit am Roten Meer oder am Mittelmeer zu verbringen oder um antike Schätze zu besichtigen. Aus Deutschland kommen jedes Jahr die mitunter meisten Besucher. Die Bundesregierung hatte die Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie am Mittwoch für mehr als 160 Länder außerhalb der EU - darunter auch Ägypten - bis zum 31. August aber verlängert.

Die ägyptischen Behörden bemühen sich zeitgleich, den Tourismus schrittweise wieder in Gang zu setzen. In dem nordafrikanischen Land dürfen Hotels seit 1. Juni bei halber Belegung wieder einheimische Touristen empfangen. Eine entsprechende Genehmigung der Regierung erhielten rund 150 Hotels. 

Zudem wurden die Visagebühren für Reisende auf Charterflügen bis Ende Oktober ausgesetzt. Betreiber dieser Flüge müssen in Urlaubsorten derzeit auch nur die Hälfte der sonst üblichen Lande- und Parkgebühren zahlen. Wann der Flugverkehr landesweit wieder aufgenommen wird, blieb am Donnerstag weiter unklar.

In Ägypten gilt wegen des Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre. Ab Sonntag soll sie nach Worten von Haikal für zunächst zwei Wochen etwas verkürzt werden und dann von 20 Uhr abends bis 4 Uhr morgens gelten. In dem Land mit rund 100 Millionen Einwohnern haben sich offiziellen Angaben mehr als 38.200 Menschen mit dem Virus infiziert.

Menschenleer ist ein Badestrand in Hurghada.
Menschenleer ist ein Badestrand in Hurghada.  © dpa/Marcel Lauck

Update, 11. Juni, 14.50 Uhr: Weit mehr als 43 Millionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in USA

Die Corona-Pandemie wirkt sich weiter auf den US-Arbeitsmarkt aus - jedoch weniger dramatisch als zuvor. Etwas mehr als 1,5 Millionen Menschen stellten in der Woche bis einschließlich 6. Juni einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte.

In den vergangenen Monaten seit Mitte März war die wöchentliche Zahl in schwindelerregende Höhen geschnellt und hatte zeitweise oberhalb von 6 Millionen gelegen. Zuletzt gingen die Wochenwerte aber nach und nach runter. In der Vorwoche hatte es 1,9 Millionen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den Vereinigten Staaten gegeben.

Seit Mitte März haben damit USA-weit mehr als 43 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. 

Der Rückgang der wöchentlichen Neuanträge verlief zuletzt parallel zur graduellen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in den Bundesstaaten. Viele Geschäfte, Fabriken und Restaurants dürfen wieder unter Auflagen öffnen, was sich langsam positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken dürfte.

Vergangene Woche hatte sich die aussagekräftigere Arbeitslosenquote für Mai besser entwickelt als erwartet. Sie ging von 14,7 Prozent im Vormonat auf 13,3 Prozent zurück. Vor der Corona-Krise im Februar hatte sie noch niedrige 3,5 Prozent betragen. 

Update, 11. Juni, 14.45 Uhr: Londoner Flughafen Heathrow kündigt Stellenstreichungen an

Der Londoner Flughafen Heathrow hat mit einem Programm zum sozialverträglichen Stellenabbau begonnen. Das teilte der größte Airport Europas am Donnerstag mit. 2Wir haben durch diese Krise hindurch versucht, Jobs von Mitarbeitern zu schützen, die an vorderster Front stehen" sagte Heathrow-Geschäftsführer John Holland-Kaye. Das sei nun aber nicht mehr möglich. Daher sei mit den Gewerkschaften eine Vereinbarung für das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern getroffen worden.

Wie viele der etwa 7000 Jobs gestrichen werden sollen, teilte das Unternehmen nicht mit. Auf der Führungsebene seien bereits ein Drittel der Jobs abgebaut worden. Weitere Einschnitte könnten nicht ausgeschlossen werden, sagte Holland-Kaye. Anfang der Woche hatte er der Wirtschaftszeitung "City A.M." gesagt, er rechne, dass ein notwendiger Stellenabbau ein Drittel aller Mitarbeiter betreffen könnte. Den gleichen Anteil an Jobverlusten befürchtet er schlimmstenfalls auch für die Gesamtzahl der 76.000 Arbeitnehmer, die von verschiedenen Unternehmen in Heathrow beschäftigt werden.

Passagierzahlen in Heathrow waren im vergangenen Monat wegen der Coronavirus-Pandemie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 97 Prozent eingebrochen. Die Cargo-Menge im Luftfrachtbereich ging um 40 Prozent zurück, obwohl die Zahl der reinen Frachtflüge zunahm. Ein Großteil der Luftfracht wird aber in Passagierflugzeugen befördert. 

Befürchtet wird, dass sich die Zahlen auch nicht erholen werden, solange die von der britischen Regierung in dieser Woche eingeführte Quarantänepflicht in Kraft bleibt. Einreisende nach Großbritannien müssen seit dieser Woche an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen und zwei Wochen lang in Quarantäne gehen. Wer sich nicht an die 14-tägige Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen.

Der Abflugbereich des Terminal 5 im Flughafen Heathrow ist wegen der Corona-Pandemie fast leer.
Der Abflugbereich des Terminal 5 im Flughafen Heathrow ist wegen der Corona-Pandemie fast leer.  © dpa/Steve Parsons/PA Wire

Update, 11. Juni, 14.40 Uhr: Millionen-Kredit für deutsche Impfstoff-Forscher

Das deutsche Biopharma-Unternehmen Biontech bekommt für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Lungenerkrankung Covid-19 bis zu 100 Millionen Euro von der Europäische Investitionsbank (EIB).

Biontech werde den Kredit unter anderem zur Erweiterung seiner Produktionskapazitäten verwenden, um den Impfstoff im Fall einer erfolgreichen Testphase schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit.

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Biontech arbeitet an einem Impfstoff gegen das Coronavirus (Symbolfoto).
Biontech arbeitet an einem Impfstoff gegen das Coronavirus (Symbolfoto).  © Stefan Albrecht/Biontech/dpa

Update, 11. Juni, 14.35 Uhr: Brasilianer wollen trotz Corona weiter gegen Bolsonaro demonstrieren

Die Organisatoren der Demonstrationen gegen Präsident Jair Bolsonaro haben trotz der Covid-19-Pandemie zu weiteren Protesten aufgerufen. "Unser Ziel ist zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen die tödliche Politik der Regierung und die Drohungen eines Bruchs mit der Demokratie ist", sagte Danilo Pássaro, Fan des SC Corinthians und einer der Organisatoren der Bewegung "Somos Democracia", der Deutschen Presse-Agentur.

Pássaro bezog sich auf die jüngste Meinungsumfrage des Instituts Datafolha, wonach die Zustimmung für Bolsonaro aktuell bei 33 Prozent liegt. Die Proteste sind für Sonntag in verschiedenen Städten Brasiliens angekündigt. Bereits am vergangenen Sonntag waren in São Paulo und anderen brasilianischen Städten Tausende Menschen auf die Straße gegangen.

Dem brasilianischen Präsidenten wird neben anti-demokratischen Tendenzen auch Rassismus und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen - er spricht von einer "leichten Grippe" und lehnt Einschränkungen sowie Schutzmaßnahmen ab. Seine Anhänger kritisieren in der Corona-Krise immer wieder das Oberste Gericht, den Kongress und die Anti-Corona-Maßnahmen.

Bei den Demonstrationen hat es - auf Initiative organisierter Fußballfans - zuletzt Widerstand gegeben. Die Fans füllen damit ein politisches Vakuum, das traditionelle politische Organisationen hinterlassen haben. Bolsonaro nannte diejenigen, die gegen ihn demonstrieren, "Asoziale" und "Terroristen".

Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien.
Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien.  © dpa/Marcos Corrêa/Palacio Planalto

Update, 11. Juni, 14.30 Uhr: Finnen öffnen Grenze für Balten und Skandinavier - Schweden außen vor

Finnland öffnet sich für Reisende aus dem Baltikum und dem Großteil Skandinaviens. Die Grenzkontrollen für den Straßen-, Flug- und Fährverkehr nach Estland, Lettland, Litauen, Norwegen, Dänemark und Island werden ab Montag aufgehoben, wie die finnische Innenministerin Maria Ohisalo am Donnerstag bekanntgab. 

Finnlands wichtigstes Nachbarland Schweden, das derzeit noch mit verhältnismäßig hohen Corona-Zahlen fertig werden muss, bleibt dagegen außen vor: Die Lage bei den schwedischen Nachbarn sei leider so schlecht, dass die für das Land geltenden Beschränkungen noch nicht aufgehoben werden könnten, sagte Ohisalo.

Fahrzeuge stehen in der Nähe eines Verkehrskontrollpostens bei Hyvinkää im Stau.
Fahrzeuge stehen in der Nähe eines Verkehrskontrollpostens bei Hyvinkää im Stau.  © dpa/Jussi Nukari/Lehtikuva

Update, 11. Juni, 14.25 Uhr: Reisebusverkehr in Baden-Württemberg bald wieder möglich

In Baden-Württemberg können Reisebusse ab Montag (15.6.) wieder fahren, wenn Auflagen zum Corona-Virus einhalten werden. Das teilte das Staatsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit.

Die Fahrgäste müssen während der Fahrt eine Mund- und Nasenbedeckung tragen, wie das Verkehrsministerium erklärte. Außerhalb des Busses und beim Ein- und Aussteigen soll der Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. "Körperkontakt, insbesondere Händeschütteln oder Umarmen, ist zu vermeiden." Außerdem soll jeder Fahrgast einen festen Sitzplatz haben. Es gelten Hygieneregeln, so muss es im Bus genug Mittel zur Desinfektion der Hände geben.

Die Corona-Lenkgruppe der grün-schwarzen Landesregierung beschloss außerdem, dass es in Werkstätten für behinderte Menschen künftig keine Platzbeschränkungen in Kleingruppen mehr geben soll, wenn die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. Auch stehe es den Beschäftigten nun nicht mehr frei, zur Arbeit zu kommen. Sie müssen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Ab dem 11. Juni sollen zudem Wettkämpfe im Breitensport wieder möglich sein. Dies gelte für Sportarten, bei denen die Abstandsregeln eingehalten werden können, hieß es. Teilnehmen dürfen bis zu 99 Sportler, Zuschauer sind weiterhin nicht erlaubt. 

Touristen stehen an einem Reisebus.
Touristen stehen an einem Reisebus.  © dpa/Stefan Sauer/dpa-Zentralbild

Update, 11. Juni, 14.20 Uhr: Grenzkontrollen in der EU fallen schon eher weg

Die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen innerhalb der EU sollten nach Ansicht der EU-Kommission schon bis kommenden Montag (15. Juni) aufgehoben werden. Dazu rief EU-Innenkommissarin Ylva Johansson die EU- und Schengenstaaten am heutigen Donnerstag in Brüssel auf. Man sei in der guten Situation, dass die pandemische Situation sich in allen Staaten stark verbessert habe, sagte die Schwedin.

Sie betonte zudem, dass auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC davon ausgehe, dass interne Grenzkontrollen im Moment kein wirksames Mittel gegen die Pandemie seien. Alle Staaten hätten außerdem Maßnahmen wie das Einhalten physischer Distanz eingeführt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken.

Zu Beginn der Corona-Krise hatten etliche europäische Länder Grenzkontrollen und Einreiseverbote eingeführt - auch Deutschland. Viele von ihnen haben bereits angekündigt, sie wieder zu lockern. Auch die Bundesregierung hatte am Mittwoch entschieden, die Einschränkungen bis zum 16. Juni aufzuheben. Vergangene Woche hatte Johansson noch gesagt, die Kontrollen innerhalb Europas sollten spätestens bis Ende des Monats aufgehoben werden.

Ein Grenzbeamter kontrolliert an der österreichisch-ungarischen Grenze einen Autofahrer.
Ein Grenzbeamter kontrolliert an der österreichisch-ungarischen Grenze einen Autofahrer.  © dpa/Harald Schneider/APA

Update, 11. Juni, 14.10 Uhr: In Schulen und Kindergärten kann vom Mindestabstand abgewichen werden

In den Schulen und Kindergärten in Sachsen kann von einem Mindestabstandsgebot von eineinhalb Metern abgewichen werden. Das hat das Sächsische Oberverwaltungsgericht am Donnerstag in Bautzen entschieden (Aktenzeichen: 3 B 194/20) und damit die Klage einer Lehrerin zurückgewiesen. 

Diese hatte verlangt, dass Paragraf 2 der aktuellen Corona-Schutzverordnung außer Vollzug gesetzt wird. Dort ist geregelt, dass der ansonsten geltende Mindestabstand von 1,5 Metern in Kindertageseinrichtungen, in Schulen und bei schulischen Veranstaltungen nicht gilt.

Die Grundschullehrerin hatte die Regelung angegriffen, weil sie sich einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sah. Dadurch werde ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletzt, so die Argumentation der Frau. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht ist dem nicht gefolgt. Eine Gefährdung der Lehrkräfte durch infizierte Kinder bei Unterschreitung des Mindestabstands sei bislang wissenschaftlich nicht eindeutig erwiesen, erklärten die Richter. Zudem seien in Sachsen die täglichen Neuinfektionen stark zurückgegangen. Auch könnten Kinder im Grundschulalter den Mindestabstand noch nicht einhalten.

Außerdem habe der Freistaat ein detailliertes Maßnahmenbündel ergriffen, mit dem die Infektionsgefahr für Schüler und Lehrkräfte vermindert wird. Angehörige von Risikogruppen könnten zum Beispiel eine Befreiung von der Präsenzpflicht in der Schule verlangen. Eine unzumutbare Gesundheitsgefährdung infolge der Nichteinhaltung des Mindestabstands an Grundschulen könne daher nicht festgestellt werden. Die Entscheidung des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts ist unanfechtbar.

Im Klassenzimmer darf auf die Maske verzichtet werden.
Im Klassenzimmer darf auf die Maske verzichtet werden.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 11. Juni, 14.05 Uhr: Brandenburger Hochschulen erhalten Mittel für digitale Lehrangebote

Die Brandenburger Hochschulen haben vom brandenburgischen Wissenschaftsministerium für ihr digitales Lehrangebot insgesamt vier Millionen Euro bekommen. Die Mittel im Rahmen eines Sofortprogramms für digitale Hochschullehre seien jetzt ausgezahlt worden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Mit dem Geld solle die Umstellung von Präsenz- auf Online-Lehre unterstützt werden, hieß es von Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD).

Die Hochschulen reichten dafür Projekte ein. Beispielsweise sollten Studierende nach Angaben der Ministerin zu sogenannten "E-Scouts" ausgebildet werden, um den Lehrkräften bei der digitalen Lehre zu helfen. "Die Folgen der Corona-Pandemie sind eine große Herausforderung für die Hochschulen, insbesondere für die Lehre: Die Einrichtungen arbeiten auf allen Ebenen mit Hochdruck an der Umstellung auf Online-Lehre (...)", sagte Ministerin Schüle.

Den größten Anteil streicht die Universität Potsdam mit etwa 1,6 Millionen Euro ein. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg erhält 815.000 Euro. Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) wird mit rund 398.000 Euro unterstützt.

Manja Schüle (SPD), Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, macht Millionen für Bildungseinrichtungen locker.
Manja Schüle (SPD), Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, macht Millionen für Bildungseinrichtungen locker.  © dpa/Carsten Koall

Update, 11. Juni, 12.55 Uhr: Corona-Warn-App kostet den Bund rund 20 Millionen Euro

Die Entwicklung der Corona-Warn-App des Bundes durch den Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom wird rund 20 Millionen Euro kosten. Das verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Dazu kommen noch 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich für den Betrieb von zwei Hotlines bei der Deutschen Telekom. Dort können sich die Anwender bei der Installation der App helfen lassen und telefonisch ein positives Test-Ergebnis in die App eintragen lassen. Die Infizierten erhalten dabei von dem Callcenter einen Freischaltcode.

Die Kosten für die Software-Entwicklung bewegen sich damit am unteren Ende der von der Bundesregierung prognostizierten Größenordnung in Höhe eines "zweistelligen Millionenbetrags." 

Bei den Kosten für die Callcenter müsse berücksichtigt werden, dass die Anwender nicht in langen Warteschlangen landen sollten. Außerdem wolle man den Service nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Türkisch zur Verfügung stellen.

Die sogenannte Tracing-App soll helfen, Infektionsketten leichter und schneller zu erkennen und nachzuverfolgen. Wird ein Nutzer positiv getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen andere Anwender informiert werden, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. 

Aus Regierungskreisen hieß es weiter, die App sei nur ein Baustein in der Bekämpfung der Pandemie und kein Allheilmittel. Nach der Veröffentlichung der App soll die Anwendung in den kommenden Wochen immer wieder optimiert und aktualisiert werden.

So soll die Tracing-App funktionieren.
So soll die Tracing-App funktionieren.  © Grafik: dpa/A. Zafirlis/F. Bökelmann

Update, 11. Juni, 12.37 Uhr: DLRG warnt in Corona-Krise vor unbewachten Badestellen

Beim Baden sollten die Menschen in diesem Corona-Sommer besonders vorsichtig sein. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnte am Donnerstag vor der Benutzung von unbewachten Badestellen. 

Die Organisation befürchtet, dass die Schwimmfertigkeit durch die wochenlang geschlossenen Schwimmbäder und die ausgefallenen Schwimmkurse gesunken ist. Da Freibäder nicht wie gewohnt zugänglich seien und Menschen wegen Corona Abstand suchten, ziehe es viele Menschen an offene Badestellen, sagte Frank Villmow aus dem DLRG-Präsidium. Dies berge große Risiken.

Die Organisation mit Sitz in Bad Nenndorf nahe Hannover ist die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation Deutschlands. Im vergangenen Jahr bewahrten die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer 950 Menschen vor dem Tod - oft in letzter Minute. Bei 42 Einsätzen setzten die Einsatzkräfte ihr eigenes Leben aufs Spiel, wie DLRG-Präsident Achim Haag sagte. 

Die DLRG will durch Empfehlungen, Aus- und Fortbildung erreichen, dass Menschen sicher mit Gefahren durch Wasser umgehen. Die Organisation überwacht bundesweit rund 1230 Badestellen an Küsten und Seen sowie rund 1350 Schwimmbäder.

Eine Rettungsschwimmerin der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) steht vor dem Fenster eines Wachturms am Südstrand in Wilhelmshaven.
Eine Rettungsschwimmerin der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) steht vor dem Fenster eines Wachturms am Südstrand in Wilhelmshaven.  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Update, 11. Juni, 11.50 Uhr: Milliarden-Verluste für englischen Fußball-Clubs durch Corona

Den Fußballclubs der englischen Premier League droht aufgrund der Coronavirus-Pandemie in der laufenden Saison ein deutlicher Einbruch der Einnahmen. Laut einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte werden den Vereinen in der Spielzeit 2019/20 Gelder in Höhe von einer Milliarde Pfund (ca. 1,1 Milliarden Euro) fehlen.

Demnach gehen 500 Millionen Pfund durch Rabatte an die übertragenden TV-Rechteinhaber und ausbleibende Ticketverkäufe dauerhaft verloren. Die andere Hälfte würde hingegen vorerst aufgeschoben, bis die laufende und die kommende Fußballsaison abgeschlossen sind. Wegen der Corona-Krise ruht der Ball in England seit Mitte März. Ab dem kommenden Mittwoch wird die Saison vor leeren Rängen fortgesetzt. Auch die Spielzeit 2020/21 könnnte zunächst ohne Zuschauer stattfinden.

Der englische Rekordmeister Manchester United hatte schon Ende Mai verkündet, dass die Coronavirus-Krise den Club bislang umgerechnet mehr als 30 Millionen Euro gekostet habe. Die Verantwortlichen von Man United gingen aber davon aus, dass diese Zahl noch steige.

Update, 11. Juni, 11.30 Uhr: Knapp tausend Menschen demonstrieren in Nepal gegen Corona-Verhalten der Regierung

In Nepal haben knapp tausend Menschen gegen das Verhalten der Regierung in der Corona-Krise demonstriert. Sie forderten mehr Corona-Tests, einen konkreten Plan zur Pandemieeindämmung und zum Ende des Lockdowns. 

Zudem verlangten sie in der Nähe des Hauses ihres Premierministers in der Hauptstadt Kathmandu am Donnerstag, dass Millionen im Ausland gestrandete Arbeiter nach Hause geholt werden. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserkanonen gegen die zunächst friedlichen Demonstranten vor. Mehrere Menschen wurden festgenommen, wie die Polizei der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Am Vortag hatte Nepals Premierminister Khadga Prasad Oli angekündigt, dass der seit Ende März geltende Lockdown phasenweise gelockert werde. Zunächst dürften Läden wieder öffnen und private Autos fahren. Weitere Details sollten folgen.

Das südasiatische Land ist nach UN-Angaben eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Wegen des Lockdowns wurden Millionen Menschen arbeitslos. Nach offiziellen Zahlen gibt es dort mehr als 4300 Corona-Fälle, und 15 mit dem Virus infizierte Menschen sind gestorben.

Update, 11. Juni, 11.20 Uhr: Was wir aus der Corona-Krise lernen können

Videokonferenz statt Geschäftsreise, Homeoffice statt Pendeln: Aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze können Bürger und Unternehmen aus der Corona-Krise manches lernen. "Niemand will, dass das Leben auf Dauer so bleibt, wie es während der Pandemie war", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Berlin. Einen Teil davon solle man sich aber erhalten, weil er der Umwelt nutze und die Lebensqualität erhöhe.

So könnten nach Einschätzung der Unternehmensberatung EY acht Prozent des Personenverkehrs wegfallen, wenn Unternehmen weiterhin mehr auf Homeoffice, Telefonschalten und Videokonferenzen setzten. Schulze stellte sich hinter die Forderung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nach einem Recht auf Homeoffice und begrüßte, dass Investitionen der Arbeitgeber, die mehr digitales Arbeiten ermöglichen, bald über die Steuer mehr gefördert würden.

In anderen Bereichen mahnte Schulze an, beim nun beschleunigten Digitalisierungsschub dafür zu sorgen, dass es möglichst umwelt- und klimafreundlich zugeht, indem etwa im Online-Handel regionale Produkte und Nachhaltigkeitssiegel eine größere Rolle spielen oder der Energieverbrauch durch Streaming und andere Datennutzung reduziert wird.

Svenja Schulze (SPD), Bundesumweltministerin.
Svenja Schulze (SPD), Bundesumweltministerin.  © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 11. Juni, 11.10 Uhr: Russland überschreitet Zahl von 500.000 Corona-Infektionen

Russland hat bei der Zahl registrierter Corona-Infizierter die Marke von 500.000 überschritten. Am Donnerstag kamen innerhalb eines Tages mehr als 8700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. In dieser Größenordnung bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen bereits seit mehreren Tagen. 

Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete die Lage zuletzt als stabil. Das Land hat mit nunmehr 502 400 Infektionen die meisten Corona-Fälle in Europa.

6532 Patienten starben bislang mit dem Virus. Das ist vergleichsweise wenig. Gut 261.000 Menschen galten der Statistik zufolge als genesen. 

Vor allem in der Hauptstadt mit den mit Abstand meisten Infektionen in Russland wurden die Tests auf das hochansteckende Coronavirus in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Dennoch ist landesweit von einer hohen Dunkelziffer bei der Zahl der Infizierten auszugehen.

Zur Behandlung einer bestehenden Infektion wurde am Donnerstag den Behörden zufolge damit begonnen, das antivirale Medikament Favipiravir unter dem Namen Avifavir an Krankenhäuser im Land auszuliefern. Es soll die Krankheitsdauer verkürzen, so die Hoffnung.

Update, 11. Juni, 10.45 Uhr: Wegen gefährdeter Arbeitsplätze: Linke kritisiert Staatshilfe für Lufthansa

Nach Meldungen über Tausende Stellen, die bei der Lufthansa auf der Kippe stehen, hat die Linke die geplanten Staatshilfen für das Unternehmen scharf kritisiert. 

Diese seien ein einziger Skandal, schrieb Parteichef Bernd Riexinger am Donnerstag bei Twitter. "9 Milliarden für ein Unternehmen, das 4 Milliarden wert ist und Verzicht auf jede Mitsprache. Wenn die Lufthansa 22.000 Arbeitsplätze streichen sollte, ist die Bundesregierung verantwortlich!"

Lufthansa verhandelt mit den Gewerkschaften über ein Sparpaket. Nach Gesprächen am Mittwoch hatte die Fluggesellschaft von einem rechnerischen Überhang 22.000 Vollzeitstellen gesprochen. Ziel sei es, durch Kurzarbeit und Krisenvereinbarungen möglichst betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, hieß es. 

Die Corona-Pandemie mit den Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Der Konzern soll daher staatliche Hilfe bekommen.

Update, 11. Juni, 10.30 Uhr: Dänemark erwartet Ansturm deutscher Ferienhausgäste

Vor der Öffnung seiner Grenzen für Touristen bereitet sich Dänemark auf einen Ansturm deutscher Ferienhausurlauber vor. Am Montag werden deutsche Gäste in rund 14.000 gebuchten Ferienhäusern erwartet, darunter allein 5300 in Südjütland, wie der dänische Rundfunksender DR am Donnerstag unter Verweis auf Zahlen des zuständigen Branchenverbandes berichtete. 91 Prozent der gesamten Buchungen sind demnach in Jütland und Fünen eingegangen.

Im vergangenen Jahr hatten Urlauber insgesamt rund 20,7 Millionen Übernachtungen in dänischen Ferienhäusern gebucht. Mit knapp 13,3 Millionen Übernachtungen machten deutsche Gäste davon fast zwei Drittel aus. Diese Zahlen sind aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließung in Dänemark in diesem Frühjahr jedoch massiv eingebrochen.

Ab Montag werden deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber aber wieder nach Dänemark gelassen, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen außerhalb Kopenhagens gebucht haben. Einwohner Schleswig-Holsteins dürfen zugleich ohne triftigen Grund wieder nach Dänemark einreisen, wie das dänische Justizministerium am Mittwochabend mitgeteilt hatte. 

Die deutsch-dänische Grenzregion ist in ihrem Alltag eng miteinander verbunden, Tausende Pendler fahren täglich ins jeweils andere Land.

Autos fahren zum deutsch-dänischen Grenzübergang in Richtung Norden.
Autos fahren zum deutsch-dänischen Grenzübergang in Richtung Norden.  © Carsten Rehder/dpa

Update, 11. Juni, 10.16 Uhr: Frankreich verliert rund eine halbe Million Arbeitsplätze wegen Corona

Frankreich hat im ersten Quartal 2020 fast eine halbe Million Arbeitsplätze im privaten Sektor verloren. 

Dies ist auf einen historischen Rückgang der Leiharbeit wegen der Corona-Krise zurückzuführen, wie die Statistikbehörde Insee am Donnerstag mitteilte. Hier wurde ein Rückgang von 40 Prozent verbucht. Insgesamt sind demnach in Frankreich im privaten Sektor 497.400 Nettoarbeitsplätze vernichtet worden, hinzu kommen 4900 Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor.

 Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hofft unterdessen, dass sich die Wirtschaftsaktivität im Land im Sommer normalisiert. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit habe "oberste Priorität", sagte er dem Sender LCI.

Update, 11. Juni, 9.20 Uhr: Studie: Coronavirus-Pandemie reißt tiefe Löcher in die Kassen der Autokonzerne

Die Corona-Krise hat schon in den ersten drei Monaten des Jahres riesige Löcher in die Kassen der weltgrößten Autokonzerne gerissen. 

Zusammengenommen verbuchten die Hersteller im operativen Geschäft nur noch rund 7,5 Milliarden Euro Gewinn, wie das Beratungsunternehmen EY in seiner regelmäßigen Branchenanalyse berechnet hat. Das ist ein Einbruch um mehr als die Hälfte im Vergleich zum ersten Quartal 2019 und der niedrigste Stand seit 2009. Die Verkaufszahlen gingen um 21 Prozent zurück, der Umsatz immerhin nur um 9 Prozent.

Allerdings seien das nur die ersten Auswirkungen der Krise, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Analyse. Im zweiten Quartal werde Corona die Mehrzahl der Konzerne in die roten Zahlen drücken, erwarten die Experten.

Update, 11. Juni, 9.10 Uhr: Corona-Angst drosselt Arztbesuche

Viele Menschen meiden seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Arztpraxen und schieben etwa Vorsorge- und Früherkennungstermine auf.

Alle Infos dazu findest Du >>> HIER. 

Viele meiden aus Angst vor Corona Vorsorge- und Früherkennungstermine - und das kann böse enden. (Symbolbild)
Viele meiden aus Angst vor Corona Vorsorge- und Früherkennungstermine - und das kann böse enden. (Symbolbild)  © Stephanie Pilick/dpa

Update, 11. Juni, 8.55 Uhr: Lufthansa-Schock! Wegen Corona-Krise stehen 22.000 Jobs auf dem Spiel

Lufthansa und die Gewerkschaften ringen weiter um ein Sparpaket für die angeschlagene Fluggesellschaft. Tausende Stellen stehen auf der Kippe.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER

Lufthansa-Piloten wollen auf ihr Gehalt verzichten, um dem angeschlagenen Konzern unter die Arme zu greifen. (Symbolfoto)
Lufthansa-Piloten wollen auf ihr Gehalt verzichten, um dem angeschlagenen Konzern unter die Arme zu greifen. (Symbolfoto)  © Boris Rössler/dpa

Update, 11. Juni, 8.20 Uhr: Corona-Sterblichkeit bei Pflegebedürftigen besonders hoch

Pflegebedürftige Menschen sind in Deutschland durch die Corona-Pandemie besonders stark gefährdet: Nach Hochrechnungen von Forschern der Universität Bremen waren in Deutschland 60 Prozent aller Covid-19-Verstorbenen Menschen, die stationär in Pflegeheimen oder ambulant von Pflegediensten betreut wurden. 

Von allen bundesweit mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 Infizierten habe diese Gruppe einen Anteil von 8,5 Prozent, teilte die Universität Bremen am Mittwoch mit. "Pflegeheime sind der wichtigste Ort in Bezug auf Covid-19-Verstorbene, obwohl nur ein Prozent der Bevölkerung in dieser Wohnform lebt", betont Ko-Autor Heinz Rothgang in der Mitteilung. Die Sterblichkeit unter Pflegebedürftigen sei mehr als 50 Mal so hoch wie im Rest der Bevölkerung.

Für die Studie befragte das Forscherteam online bundesweit 824 Pflegeheime, 701 Pflegedienste und 96 teilstationäre Einrichtungen. Wie repräsentativ die Angaben sind, war zunächst unklar.

Studienleiterin Karin Wolf-Ostermann verwies darauf, dass auch Pflegekräfte ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko haben. Demnach ist der Anteil infizierter Beschäftigter in ambulanten Pflegediensten doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung, in stationären Einrichtungen sogar sechs Mal so hoch. Dass drei Fünftel der Pflegedienste und drei Viertel der Pflegeheime bislang keinen Corona-Fall verzeichnen, spricht aus Sicht der Forscher für erfolgreiche Schutzmaßnahmen.

Vor allem bei den Pflegebedürftigen ist die Corona-Sterblichkeit besonders hoch.
Vor allem bei den Pflegebedürftigen ist die Corona-Sterblichkeit besonders hoch.  © Jose Francisco Zuñiga/Agencia Uno/dpa

Da Infektionen in Pflegeeinrichtungen gravierende Folgen haben können, müsse das Einschleppen des Virus konsequent vermieden werden. Der Studie zufolge ist es möglich, eine Ausbreitung in Heimen einzudämmen. Demnach wiesen mehr als die Hälfte der Einrichtungen mit infizierten Mitarbeitern keine infizierten Bewohner aus.

In der Online-Befragung berichtete jeder vierte Pflegedienst und jede sechste stationäre Einrichtung von Engpässen bei Schutzmaterialien. Demnach war es teilweise auch schwer, an Tests zu kommen. "Die Übermittlung der Ergebnisse erfolgt erst nach drei bis vier Tagen – zu spät, um ihr Potenzial als Teil eines wirkungsvollen Schutzkonzeptes voll zu entfalten", bemängelt Wolf-Ostermann. Erforderlich seien Reihentests mit schneller Übermittlung der Ergebnisse.

Um die tägliche Versorgung der Pflegebedürftigen nicht zu gefährden, brauche es mehr Unterstützung für Pflegedienste und Pflegeheime. Nötig seien bundesweite Handlungsempfehlungen, ausreichend Schutz- und Desinfektionsmittel, systematische und regelmäßige Tests von Pflegebedürftigen und Personal, eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte sowie mehr Personal, betont das Team.

Angesichts der Studie bemängelt die Deutsche Stiftung Patientenschutz, Bund und Länder hätten sich zunächst zu stark auf Krankenhäuser fokussiert. "5250 Pflegebedürftige sind im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben", erklärt der Vorstand Eugen Brysch in einer Stellungnahme. "Diese Zahl ist zutiefst erschütternd und macht deutlich, wo Corona am heftigsten wütet. Damit werden die internationalen wissenschaftlichen Studien auch für Deutschland bestätigt."

In der ambulanten und stationären Pflege sollten Vorsorge-Testungen vorgenommen werden - sowohl bei den Pflegebedürftige als auch bei den Pflegekräften, betont Brysch. "Es wird Zeit, dass die Pflege endlich von der Politik in den Blick genommen wird."

Update, 11. Juni, 7.10 Uhr: US-Behörden sagen Coachella-Festival wegen Coronavirus ab

Das legendäre Coachella-Festival in Kalifornien soll wegen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr ganz ausfallen. Die zuständige Gesundheitsbehörde im Bezirk Riverside County teilte am Mittwoch mit, dass das Festival vor 2021 nicht abgehalten werden könne. 

Die Konzert-Veranstalter äußerten sich am Mittwoch zunächst nicht. Das anfangs für Mitte April geplante Coachella-Konzert in Südkalifornien war im März auf zwei aufeinanderfolgende Wochenenden in den Oktober verschoben worden. Mit dem Aufschub würde man den Empfehlungen der Gesundheitsbehörde folgen, hieß es damals.

Mehr als 125 000 Konzertgänger waren auf dem Festivalgelände in Indio im April erwartet worden. Als Hauptacts an sechs Tagen sollten Gruppen und Künstler wie Rage Against the Machine, Travis Scott, Frank Ocean, Lana Del Rey, Big Sean und Calvin Harris auftreten.

Im Zuge der Corona-Pandemie sind seit März zahlreiche Großveranstaltungen in den USA abgesagt oder verschoben worden, darunter das Wüstenfestival Burning Man im September. Vor wenigen Tagen wurde das für Anfang August geplante Musikfestival Lollapalooza in Chicago abgesagt.

Das legendäre Coachella-Festival in Kalifornien soll wegen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr ganz ausfallen.
Das legendäre Coachella-Festival in Kalifornien soll wegen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr ganz ausfallen.  © Amy Harris/Invision/AP/dpa

update, 11. Juni, 6.55 Uhr: Dutzende nicht abgeholte Leihmütter-Babys in der Ukraine

In der Ukraine können wegen der Corona-Einschränkungen noch immer Dutzende Babys von Leihmüttern nicht von ihren ausländischen Eltern abgeholt werden. 

119 Familien hätten aktuell um eine Einreisegenehmigung ersucht, um ihre 125 Kinder abzuholen, sagte die parlamentarische Menschenrechtsbeauftragte Ljudmila Denissowa in Kiew. "Bereits 88 Familien haben derartige Sondergenehmigungen erhalten, und 31 befinden sich schon in der Ukraine."

Ein Dienstleister für Leihmutterschaften in dem Land hatte bereits im Mai ein Video veröffentlicht, in dem auf die schwierige Lage der nicht abgeholten Neugeborenen hingewiesen wurde. Seit Mitte März dürfen Ausländer ohne Aufenthaltstitel wegen der Coronavirus-Pandemie nicht mehr ins Land einreisen. Zudem sind alle regulären internationalen Flugverbindungen gekappt. Am 15. Juni soll der Flugverkehr wieder starten.

Dem Video zufolge sind die Eltern der Kinder aus europäischen Staaten wie Deutschland, Österreich und Spanien, aber auch aus Argentinien und vor allem China. In dem mehrsprachigen Clip fordert die Leihmutterschaftsfirma die Eltern auf, über ihre Regierungen Druck auf die Ukraine auszuüben. Das Land solle Sondererlaubnisse zur Abholung der Kinder erteilen.

In der Ukraine können wegen der Corona-Einschränkungen noch immer Dutzende Babys von Leihmüttern nicht von ihren ausländischen Eltern abgeholt werden.
In der Ukraine können wegen der Corona-Einschränkungen noch immer Dutzende Babys von Leihmüttern nicht von ihren ausländischen Eltern abgeholt werden.  © Andreas Stein/dpa

Die verarmte Ex-Sowjetrepublik gilt wegen ihrer liberalen Gesetze als eines der Zentren für künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft in Europa. Leihmutterschaft ist in Deutschland verboten.

Update, 11. Juni, 6.30 Uhr: Wissenschaftler: Mehr als zwei Millionen Corona-Infizierte in USA

Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich in den USA seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das ging in der Nacht zum Donnerstag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Landesweit starben bisher knapp 113 000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19. 

Hinter den USA liegt Brasilien mit rund 772 000 Infizierten, gefolgt von Russland mit knapp einer halben Million infizierter Menschen.

Die zweithöchste Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus meldete zuletzt Großbritannien mit knapp 41 000, dahinter liegt Brasilien mit rund 40 000.

Die Webseite der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität zuletzt allerdings auch wieder nach unten korrigiert.

Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich in den USA seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich in den USA seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.  © Miguel Juarez Lugo/ZUMA Wire/dpa

Update, 11. Juni, 6.10 Uhr: Tag der Bundeswehr wegen Corona nun digital - "Wir sind da"

Wegen der Corona-Krise wollen die deutschen Streitkräfte den Bürgern ihre Fähigkeiten in diesem Jahr digital zeigen. Der Tag der Bundeswehr findet deswegen am Samstag mit Livesendungen auf den Internetplattformen Youtube und Instagram statt. 

"Wir wissen, dass die Begegnung der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mit den Menschen in der Bundeswehr ein wesentlicher Baustein für Verständnis und gegenseitigen Respekt ist", erklärte dazu Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag. 

"Das Motto "Wir sind da" haben wir während der letzten Monate eindrücklich bewiesen. Die Bundeswehr wird auch weiterhin dort unterstützen, wo sie gebraucht wird."

Seit 2015 haben sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als eine Million Bürger mit Besuchen selbst ein Bild von den Streitkräften gemacht.

Wegen der Corona-Krise wollen die deutschen Streitkräfte den Bürgern ihre Fähigkeiten in diesem Jahr digital zeigen.
Wegen der Corona-Krise wollen die deutschen Streitkräfte den Bürgern ihre Fähigkeiten in diesem Jahr digital zeigen.  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 11. Juni, 5.55 Uhr: Studie: Blutwerte erlauben Prognose über Covid-19-Verlauf

Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anscheinend anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt. Dies ergibt eine Studie an 40 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan. 

Die Befunde seien in Deutschland bei mehreren Patienten bestätigt worden, sagt Ko-Autor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen und Vizepräsident der Gesellschaft für Virologie. Mehrere Medien hatten zuvor über die im Fachblatt "EBioMedicine" veröffentlichte Studie berichtet.

Bei einem der beiden Immunzell-Typen handelt es sich um sogenannte Killer-T-Zellen mit einem bestimmten Oberflächenmarker (CD8). Sie töten virusinfizierte Körperzellen ab und unterbrechen damit die Vermehrung des Coronavirus. "Wenn die Patienten nur wenige von diesen Zellen haben, haben sie ein hohes Risiko, schwere Symptome wie etwa eine Lungenentzündung oder Gerinnungsstörungen zu entwickeln", erläutert Dittmer. 

Der andere Zelltyp sind sogenannte Neutrophile. "Die sind eigentlich dafür da, Bakterien abzuwehren. Sie können aber auch T-Zellen in ihrer Funktion unterdrücken." Demnach wurden in Blutproben mit vielen Neutrophilen nur wenige Killer-T-Zellen gefunden.

Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anscheinend anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt.
Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anscheinend anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt.  © Ricardo Rubio/Europa Press/dpa

Update, 11. Juni, 5 Uhr: Vergütung der Labore für Corona-Tests soll sinken

Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden - doch um die Vergütung gibt es neuen Ärger. Für Tests, die Praxisärzte veranlassen, sollen Labore ab 1. Juli nur noch 39,40 Euro statt der bisherigen 59 Euro bekommen. Dies hat zugleich Auswirkungen auf die Vergütung von Corona-Tests, die Gesundheitsämter nun auch bei Menschen ohne Krankheitsanzeichen häufiger anordnen können.

Mehr Infos >>> hier.

Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden - doch um die Vergütung gibt es neuen Ärger.
Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden - doch um die Vergütung gibt es neuen Ärger.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 11. Juni, 4.20 Uhr: In Mexikos Fußballliga soll der Ball ab dem 24. Juli wieder rollen

Nach Corona-bedingtem Abbruch der vorherigen Saison soll in Mexikos erster Fußballliga ab dem 24. Juli wieder gespielt werden - vor leeren Rängen. Darauf einigten sich die Clubeigentümer, wie der Präsident der Liga MX, Enrique Bonilla, am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Die Apertura-Meisterschaft soll demnach bis zum Dezember laufen.

In der mexikanischen Liga werden jedes Jahr zwei Spielzeiten ausgetragen: Apertura und Clausura. Über die Titel wird jeweils in Final-Turnieren nach Ende der regulären Spielzeiten entschieden. 

Die abgelaufene Clausura-Meisterschaft war nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie zunächst ohne Zuschauer in den Stadien weitergespielt worden, wurde aber schließlich am 22. März abgebrochen, als erst 10 der 17 Spieltage absolviert waren. Ein Meister wurde nicht gekürt.

Nach Corona-bedingtem Abbruch der vorherigen Saison soll in Mexikos erster Fußballliga ab dem 24. Juli wieder gespielt werden. (Symbolbild)
Nach Corona-bedingtem Abbruch der vorherigen Saison soll in Mexikos erster Fußballliga ab dem 24. Juli wieder gespielt werden. (Symbolbild)  © Douglas Cuellar/Prensa Internacional via ZUMA/dpa

Update, 11. Juni, 4 Uhr: Weltärzte-Chef: WHO braucht mehr Geld für Corona-Kampf in Afrika

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sorgt sich um den Kampf gegen das Coronavirus in Afrika. Die Lage auf der Südhalbkugel sei "dramatisch", vielen Ländern dort fehlten für die Gesundheitsversorgung und für Impfungen breiter Bevölkerungsteile schlicht die Mittel, sagte Montgomery der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). 

"Hier muss die Weltgesundheitsorganisation dringend einspringen." Montgomery forderte, dass die Mitgliedsstaaten der WHO daher mehr Geld zur Verfügung stellen müssten. "Denn wenn der Kampf gegen Corona im Süden Afrikas verloren geht, geht er für den ganzen Globus verloren."

Der SPD-Politiker Karl Lauterbach sagte der Zeitung, dass die WHO "finanziell und personell ausgeblutet" sei. "Wir dürfen nicht warten, bis (US-Präsident Donald) Trump und (Chinas Präsident) Xi (Jinping) nicht mehr streiten und die USA wieder einsteigen. Die anderen Länder müssen ihre Beiträge sofort aufstocken", sagte Lauterbach.

Die USA hatten mitten in der Corona-Krise der WHO die Zusammenarbeit aufgekündigt. Trump wirft der Organisation vor, unter chinesischem Einfluss zu stehen. Zugleich verwies er darauf, dass die USA bislang viel mehr Geld bezahlten als China. Die bisherigen amerikanischen Beiträge an die WHO sollten künftig in andere globale Gesundheitsprojekte fließen.

Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages sowie der Vorsitzende des Weltärztebundes.
Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages sowie der Vorsitzende des Weltärztebundes.  © Guido Kirchner/dpa

Weltärzte-Chef Montgomery sagte, die WHO müsse von politischer Einflussnahme befreit und zu einem "Weltgesundheitsamt" ausgebaut werden. Mit einem Neustart müsse aus der WHO ein schlagkräftiger, aber rein wissenschaftlich-medizinischer Akteur werden.

Update, 11. Juli, 3.25 Uhr: Disney will Vergnügungsparks in Kalifornien im Juli wiedereröffnen

Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney hat konkrete Pläne für die Wiedereröffnung seiner pandemiebedingt geschlossenen Vergnügungsparks in Kalifornien präsentiert. 

Ab 9. Juli soll das Disneyland Resort schrittweise und unter strikten Sicherheitsauflagen wieder aufgemacht werden, teilte der Konzern am Mittwoch (Ortszeit) mit. 

Den Anfang soll demnach die Shoppingmeile Downtown Disney District machen, ab 17. Juli sollen dann die großen Themenparks und Hotels folgen. Die Pläne brauchen allerdings noch grünes Licht von den zuständigen Behörden, wie das Unternehmen betonte.

Zuvor war bereits die Wiedereröffnung des Disney World Resorts in Florida am 11. Juli genehmigt worden. Für den Entertainment-Giganten ist das Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten eine der wichtigsten Erlösquellen. 

Die Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie haben bereits Kosten in Milliardenhöhe verursacht. In den drei Monaten bis Ende März fiel der Gewinn des Konzerns im Jahresvergleich um über 90 Prozent, dabei breitete sich die Virus-Krise erst zum Quartalsende hin richtig aus. Im laufenden Vierteljahr dürften die Belastungen noch höher werden.

Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney hat konkrete Pläne für die Wiedereröffnung seiner pandemiebedingt geschlossenen Vergnügungsparks in Kalifornien präsentiert.
Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney hat konkrete Pläne für die Wiedereröffnung seiner pandemiebedingt geschlossenen Vergnügungsparks in Kalifornien präsentiert.  © Disneyland Resort/dpa-tmn

Update, 11. Juni, 3 Uhr: Vorwürfe in Corona-Krise: Italiens Premier Conte muss sich Fragen der Staatsanwaltschaft stellen!

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte muss sich im Umgang mit der Corona-Krise in der Lombardei den Fragen der Staatsanwaltschaft stellen. Hinterbliebene von Opfern haben am Mittwoch in der besonders stark betroffenen Provinz Bergamo Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Sie werfen den Behörden vor, wegen Fahrlässigkeit und Inkompetenz für zahlreiche Todesfälle durch das Virus verantwortlich zu sein.

Conte, Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese sollen alle bei der Staatsanwaltschaft als Zeugen gehört werden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. 

"Wir werden am Freitag reden. Ich werde alles sagen, was ich weiß, in aller Gelassenheit", sagte Conte am Mittwochabend vor Journalisten. Es geht vor allem um die Frage, ob die als Corona-Hotspots bekannten Orte Alzano Lombardo und Nembro zu spät abgeriegelt worden sind.

"Wir sind alle aus der Gegend um Bergamo und haben ähnliche Geschichten, Geschichten von Familientragödien. Wir suchen klare und ernsthafte Antworten der Staatsanwälte", sagte Cristina Longhini von der Gruppe "Noi Denunceremo" (Wir werden anklagen). Diese besteht aus Angehörigen von Menschen, die an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben sind.

Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien.
Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien.  © Claudio Furlan/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Die Provinz Bergamo war das Epizentrum der Corona-Krise in Italien. Vor allem an der Regionalregierung der Lombardei wurde Kritik laut, die Gegend nicht zur roten Zone erklärt zu haben. Die Region weist die Vorwürfe zurück und verweist auf die Regierung in Rom, die eine solche Entscheidung hätte treffen müssen.

Update, 11. Juni, 2.30 Uhr: Armutsforscher: Konjunkturpaket vergisst die Ärmsten

Der Armutsforscher Christoph Butterwegge hat das geplante 130-Milliarden-Konjunkturpaket der großen Koalition kritisiert. 

"Dieses Konjunkturprogramm setzt einen starken Impuls für die Wirtschaft, mir gefällt aber nicht, dass rund 100 Milliarden auf die Unternehmen und nur 30 Milliarden auf Konsumenten, Arbeitnehmer, Transferleistungsbezieher und ihre Familien entfallen", sagte Butterwegge der "Rheinischen Post" (Donnerstag). 

"Man hat den Eindruck, dass die Ärmsten vergessen wurden."

Das Konjunkturprogramm umfasst unter anderem die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent sowie des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 auf 5 Prozent ab dem 1. Juli für ein halbes Jahr. "Am meisten profitieren umsatzstarke Konzerne", sagte Butterwegge. 

"Es ist auch ein Unterschied, ob man 2.400 Euro bei einem 80.000 Euro teuren Sportwagen spart oder ein paar Cent bei der Trinkmilch." Der Armutsforscher fordert deshalb einen Ernährungsaufschlag von 100 Euro im Monat unter anderem für Hartz IV-Empfänger.

Außerdem beinhaltet das geplante Konjunkturprogramm einen Kinderbonus von 300 Euro, der ebenfalls vom 1. Juli an ausgezahlt werden soll. Nach Ansicht des Politologen sei er eine "Pauschalzahlung, die weder Rücksicht auf den jeweiligen Bedarf nimmt noch dauerhaft hilft." 

Christoph Butterwegge kritisiert: "Verglichen mit den Kaufprämien für teure Elektroautos der Premiumklasse handelt es sich um Almosen."
Christoph Butterwegge kritisiert: "Verglichen mit den Kaufprämien für teure Elektroautos der Premiumklasse handelt es sich um Almosen."  © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 10. Juni, 23.30 Uhr: Grenell: US-Grenzen zuerst für Reisende aus Deutschland öffnen

Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hält es für sinnvoll, den US-Einreisestopp im Zuge der Corona-Pandemie als erstes für deutsche Bürger wieder aufzuheben. 

Die USA hätten den Wunsch, "die Grenzen zu öffnen und ich glaube, es ist durchaus sinnvoll, dass Deutschland wirklich das erste Land ist, weil es so gute Arbeit geleistet hat", sagte Grenell im Gespräch mit "Bild live". Zugleich sagte er: "Wir sollten das langsam angehen lassen." 

Er brachte einen Testlauf ins Gespräch, bei dem München mit amerikanischen Zielen verbunden werden könnte.

US-Präsident Donald Trump hatte im März wegen der Ausbreitung des Coronavirus in mehreren europäischen Staaten einen Einreisestopp für Menschen aus Europa verhängt. Derzeit dürfen Reisende aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland bis auf Ausnahmen nicht in die USA einreisen. 

Die USA haben die Grenzen auch für Reisende aus Mexiko und Kanada geschlossen. Trump hatte zuletzt Ende Mai gesagt, ein Ende des US-Einreisestopps aus Europa sei noch offen.

Richard Grenell ist Anfang Juni nach gut zwei Jahren als US-Botschafter in Deutschland zurückgetreten. Er ist ein enger Vertrauter von Präsident Trump.
Richard Grenell ist Anfang Juni nach gut zwei Jahren als US-Botschafter in Deutschland zurückgetreten. Er ist ein enger Vertrauter von Präsident Trump.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 10. Juni 22.25 Uhr: Corona-Tests in Premier League ergeben einen positiven Fall

Die siebte Runde der Corona-Tests in der englischen Premier League hat ein positives Ergebnis gebracht. Das teilte die Liga am Mittwoch mit.

Bei den Kontrollen am 8. und 9. Juni seien 1213 Spieler und Clubmitarbeiter auf das Coronavirus getestet worden, hieß es in der Mitteilung auf der Homepage der Premier League. Details über die positiv geteste Person wurden nicht mitgeteilt.

Seit März pausiert die höchste Liga im englischen Fußball, die Saison soll am 17. Juni fortgesetzt werden. Der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp steht dicht vor dem ersten Meistertitel seit 30 Jahren.

Update, 10. Juni 21.55 Uhr: Serbien lässt wieder Fußball-Fans ins Stadion - Pokal-Halbfinale vor 20.000 Zuschauern

Etwa 20.000 Fans haben am Mittwoch in Belgrad das Pokal-Halbfinale zwischen den Stadtrivalen Roter Stern und Partizan im Stadion verfolgt.

In Serbien sind nach der coronabedingten Zwangspause seit dem 1. Juni wieder Fußballspiele mit Publikum erlaubt, wenn zwischen den Zuschauern ein Sicherheitsabstand von einem Meter eingehalten wird.

Partizan-Fans feuern ihre Mannschaft vor dem Halbfinalspiel des serbischen Nationalpokals zwischen Partizan und Roter Stern an.
Partizan-Fans feuern ihre Mannschaft vor dem Halbfinalspiel des serbischen Nationalpokals zwischen Partizan und Roter Stern an.  © Darko Vojinovic/AP/dpa

Aktuelle Fotos der Partie zeigten jedoch eng nebeneinander stehende Fans auf den Tribünen der 30.000 Zuschauer fassenden Arena.

Partizan-Fans entzünden Fackeln während des Halbfinalspiels des serbischen Nationalpokals zwischen Partizan und Roter Stern.
Partizan-Fans entzünden Fackeln während des Halbfinalspiels des serbischen Nationalpokals zwischen Partizan und Roter Stern.  © Darko Vojinovic/AP/dpa

Update, 10. Juni 20.55 Uhr: Ausstellungen der Worpsweder Phototriennale "Raw" verlängert

"Changing Realities" - Wandelnde Wirklichkeiten lautet das Motto der Worpsweder Phototriennale "Raw".

Wegen der Corona-Pandemie konnten die Arbeiten deutscher und internationaler Fotografen bislang fast nur virtuell besucht werden. Die Ausstellungen in den vier zentralen Museen des Künstlerdorfes sind nun "live" ausgestellt; die Ausstellungsdauer wurde bis zum 1. November verlängert.

Die ursprünglich für Sommer und Herbst geplanten neuen Ausstellungen des Worpsweder Museumsverbundes wurden deshalb nach hinten verschoben.

Jedes Haus hat nach Angaben der Veranstalter von Mittwoch seinen eigenen Schwerpunkt. In der Worpsweder Kunsthalle geht es um deutsch-deutsche Geschichte, Porträt-Reihen hängen im Haus im Schluh, in der Großen Kunstschau dreht sich alles um das Thema Landschaft und Landwirtschaft und im Barkenhoff lautet das Motto "Fokus Heimat".

Die Galerie Altes Rathaus zeigt noch bis zum 12. Juli Arbeiten von Nachwuchsfotografen. Anschließend sind dort die bis dato ebenfalls nur im Netz zugänglichen Bilder von Fotografen aus dem Nordwesten zu sehen.

Update, 10. Juni 20.05 Uhr: 54 neu bestätigte Corona-Fälle in Berlin - alle drei Ampeln weiter Grün

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Berlin ist auf 7135 gestiegen. Das sind 54 Fälle mehr als noch am Vortag, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Statistik der Senatsgesundheitsverwaltung hervorgeht.

Zwei weitere Todesfälle kamen hinzu, demnach liegt diese Zahl nun bei 208. Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden 127 Personen, 41 von ihnen intensivmedizinisch. 6559 Menschen gelten als genesen.

Weiter dreimal grünes Licht zeigt das Ampelsystem zur Bewertung der Corona-Lage den Angaben zufolge. Demnach liegt die Reproduktionszahl bei 1,05. Auch die wöchentliche Neuinfektionen und der Anteil belegter Intensivbetten mit Covid-19-Patienten liegen weiter unter den kritischen Schwellen.

Update, 10. Juni 19.53 Uhr: Saarland beschließt weitere Lockerungen in Corona-Pandemie

Die saarländische Landesregierung hat weitere Beschränkungen im Kampf gegen das Corona-Virus gelockert.

Am kommenden Montag, 15. Juni, dürften bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wieder 50 Personen und unter freiem Himmel bis zu 100 Personen zusammenkommen, wie die Regierung am Mittwochabend in Saarbrücken mitteilte. Voraussetzung sei unter anderem, dass die Adresse notiert und der Mindestabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Die neue Verordnung gilt bis zum 28. Juni 2020.

Gaststätten dürfen demnach wieder rund um die Uhr geöffnet sein. Für den Kurs-, Trainings-, Sport- und Tanzschulbetrieb wurde die Gruppengröße von 10 auf maximal 20 Personen erhöht. Auch Zuschauer seien unter Auflagen wieder zugelassen. Bis zu zehn Chor-Mitglieder dürfen zusammen drinnen proben, wenn sie sich unter anderem an das Abstandsgebot halten. Unter dieser und weiteren Voraussetzungen dürfen auch Saunaanlagen wieder öffnen.

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Saarland hatte sich nach Angaben des Gesundheitsministerium am Mittwoch um zwei auf 2748 erhöht. Die Zahl der Todesfälle stieg demnach um einen auf 170 (Stand: 18.00 Uhr).

Update, 10. Juni 19.42 Uhr: Dänemark öffnet Grenzen für Einwohner Schleswig-Holsteins

Dänemark öffnet seine im Zuge der Corona-Krise geschlossenen Grenzen bald wieder für Einwohner Schleswig-Holsteins.

Menschen aus Deutschlands nördlichstem Bundesland könnten ab dem kommenden Montag auch ohne triftigen Grund wieder nach Dänemark einreisen, teilte das dänische Justizministerium am Mittwochabend mit.

Man müsse dafür lediglich dokumentieren können, dass man in Schleswig-Holstein wohne. Für Deutsche und Dänen in der Grenzregion sei es ohnehin üblich, sich im Alltag ungehindert über die Grenze bewegen zu dürfen, erklärte Justizminister Nick Hækkerup.

Polizisten kontrollieren am deutsch-dänischen Grenzübergang in Richtung Norden fahrende Fahrzeuge. (Archivbild)
Polizisten kontrollieren am deutsch-dänischen Grenzübergang in Richtung Norden fahrende Fahrzeuge. (Archivbild)  © Carsten Rehder/dpa

Gleichzeitig öffnen sich die Dänen auch stärker für Besuch aus anderen Teilen Europas: Menschen aus anderen EU- und Schengenländern einschließlich Großbritannien können ebenfalls ab dem 15. Juni nach Dänemark einreisen, wenn sie ihren Freund, ihre Freundin sowie Verlobte, Großeltern oder Enkel besuchen wollen.

Gleiches gilt für Personen mit Wohnsitz in der EU und in Großbritannien, die ein Ferienhaus in Dänemark besitzen oder nachweisen können, dass sie nur auf der Durchreise zu einem Urlaub in einem anderen Land sind. Diese Regelungen galten bislang nur für Deutsche und Skandinavier.

Update, 10. Juni 19.21 Uhr: Norwegen-Fähre nimmt Verbindung Kiel-Oslo Mitte Juni wieder auf

Die norwegische Reederei Color Line fährt nach fast dreimonatiger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie ab Mitte Juni wieder auf der Strecke Oslo-Kiel - zunächst aber nur mit norwegischen Passagieren. Ein Landgang in Kiel sei derzeit allerdings noch nicht möglich, hieß es.

Die "Color Fantasy" und die "Color Magic" werden vom 17. Juni an wieder in Oslo mit Passagieren an Bord in Richtung Kiel ablegen, teilte die Reederei auf ihrer Homepage mit. "Aufgrund der Reisebeschränkungen reisen zunächst nur die norwegischen Gäste", hieß es. "Wir arbeiten weiter daran, bald auch wieder deutsche Gäste an Bord begrüßen zu können", teilte das Unternehmen mit.

Laut einem Bericht der "Kieler Nachrichten" (Online: Mittwoch) wird die Passagierkapazität an Bord zudem auf Basis des neuen Hygiene-Konzepts für den Betrieb von Kreuzfahrtfähren von 2300 auf etwa 1000 reduziert.

Update, 10. Juni 18.57 Uhr: Corona-Krise bringt US-Personenflugverkehr fast zum Erliegen

Die Corona-Pandemie hat den Personenflugverkehr in den Vereinigten Staaten historisch einbrechen lassen.

Im April beförderten US-Fluggesellschaften lediglich rund drei Millionen Passagiere, wie das Verkehrsministerium am Mittwoch in Washington nach einer vorläufigen Schätzung mitteilte. Dies entspricht einem Rückgang um 96 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum und dem niedrigsten Wert seit Beginn der monatlichen Datenerhebung 1974.

Zum Vergleich: Das vorherige Rekordtief der Aufzeichnungen des Ministeriums lag bei 14,6 Millionen Passagieren und datierte von 1975. Die Corona-Krise hat die Luftfahrtindustrie in schwere Finanznot gebracht. Die US-Regierung legte bereits ein Rettungspaket für die Branche auf, doch der Druck auf die Airlines bleibt hoch.

Trotz der milliardenschweren Hilfsgelder rechnen Experten mit weiteren drastischen Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen.

Update, 10. Juni 18.45 Uhr: Brandenburg verzichtet in Kitas auf Abstandsgebot und Gruppengrößen

In den Brandenburger Kitas soll der Abstand von 1,5 Metern ab dem kommenden Montag (15. Juni) nicht mehr verbindlich sein.

Dann werde eine Ausnahme vom Abstandsgebot für Kindertagesbetreuung, Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und für Erziehungshilfen in Kraft treten, heißt es in einem Schreiben des Bildungsministeriums vom Mittwoch an die Träger der Kita-Betreuung, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Das Ministerium empfiehlt aber, den Abstand zwischen Fachkräften und Eltern einzuhalten. Auch die Bildung fester Gruppen ist nicht mehr vorrangig, wie aus dem neuen Hygieneplan hervorgeht. Bisher galten Richtwerte für Gruppen.

Jugendministerin Britta Ernst (SPD) hatte am Dienstag angekündigt, dass die Kitas ab kommendem Montag für alle Kinder öffnen sollen.

Update, 10. Juni 18.28 Uhr: Zwei neue Corona-Infektionen im Saarland

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Saarland hat sich am Mittwoch um zwei auf 2748 erhöht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 stieg um einen Fall auf 170 (Stand: 18.00 Uhr), wie das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mitteilte. Von den nachweislich Infizierten im Saarland gelten insgesamt 2530 (Vortag: 2524) Personen als geheilt. Von den Erkrankten werden 26 stationär behandelt, 6 von ihnen intensivmedizinisch. Basis der Zahlen sind Angaben der Gesundheitsämter der Landkreise an das Ministerium.

Update, 10. Juni 18.09 Uhr: AfD plant Verfassungsklage gegen Corona-Beschränkungen

Thüringens AfD-Fraktion will die Corona-Verordnungen der Landesregierung durch den Verfassungsgerichtshof in Weimar überprüfen lassen.

"Die Diskussion, ob die Landesregierung über das Ziel hinausgeschossen ist, wird jetzt auf verfassungsrechtlicher Ebene geführt", sagte der stellvertretende parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion, Stefan Möller, am Mittwoch auf Anfrage. Die Klage werde derzeit erarbeitet und solle in etwa zwei Wochen öffentlich vorgestellt werden.

Es gehe beispielsweise um Einschränkungen des Versammlungsrechts, aber auch Regelungen im Einzelhandel, wo zunächst nur Geschäfte mit einer Größe mit 800 Quadratmetern öffnen konnten, sagte Möller. Zudem soll das Gericht nach Auffassung der AfD-Fraktion klären, ob es bei den Thüringer Corona-Verordnungen möglicherweise auch formale Fehler gegeben hat.

Die AfD stellt die größte Oppositionsfraktion im Landtag in Erfurt.

Update, 10. Juni 17.51 Uhr: Polen öffnet seine Grenzen zu EU-Ländern am 13. Juni

Polen wird seine Grenzen zu anderen EU-Ländern am 13. Juni wieder öffnen. Dies werde helfen, die polnische Wirtschaft wieder zu beleben, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Mittwoch in Lochow östlich von Warschau. Internationale Flüge sollen ab dem 16. Juni wieder möglich sein. Mehr dazu >> hier.

Update, 10. Juni 17.25 Uhr: Litauen wird Corona-Quarantäne nicht verlängern

Litauen wird die Corona-Quarantäne nach dem 16. Juni nicht mehr verlängern. Stattdessen soll nur noch der Ende Februar ausgerufene landesweite Notstand gelten. Dies beschloss die Regierung des baltischen EU-Landes am Mittwoch in Vilnius.

Nach offiziellen Angaben geht die Zahl der Neuinfektionen seit Ende April zurück. Mitte Juni entfällt auch die bisherige Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes in der Öffentlichkeit. Das Tragen von Gesichtsmasken wird jedoch weiter empfohlen.

Litauen mit seinen knapp drei Million Einwohnern verzeichnete bislang 1733 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus und 74 Todesfälle.

Update, 10. Juni 17.06 Uhr: DFL und DFB mit Lockerungen - Maskenpflicht am Spielfeldrand aufgehoben

Spieler, Trainer und Schiedsrichter am Spielfeldrand der Bundesliga müssen keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Zumindest "sobald sie ihren Sitzplatz im Abstand von mindestens 1,5 Metern zur nächsten Person eingenommen haben", teilten die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußbal-Bund am Mittwoch mit. Mehr dazu >> hier.

Jos Luhukay (56), Trainer vom FC St. Pauli, setzt sich eine Maske auf.
Jos Luhukay (56), Trainer vom FC St. Pauli, setzt sich eine Maske auf.  © Lars Baron/Getty Images Europe/Pool/dpa

Update, 10. Juni 16.37 Uhr: Eine weitere nachgewiesene Corona-Neuinfektion in MV

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist am Mittwoch um eins auf 778 (Stand: 15.37 Uhr) gestiegen.

735 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer als genesen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20.

115 Menschen mussten oder müssen landesweit in Krankenhäusern behandelt werden, einer mehr als noch am Dienstag. 20 davon auf einer Intensivstation - ebenfalls einer mehr als am Vortag. Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit weiterhin mit Abstand die geringsten Corona-Zahlen.

Update, 10. Juni 16.19 Uhr: Neun europäische Theater zeigen Corona-Projekt

Neun europäische Theater wollen ein Bild Europas während der Corona-Pandemie zeigen.

An dem internationalen Projekt "Stories from Europe: Crisis and Reflection" beteiligen sich neben dem Berliner Ensemble und dem Wiener Burgtheater Bühnen aus Schweden, Dänemark, Ungarn, England, Italien und Spanien, die in dem internationalen Netzwerk mitos21 verbunden sind, wie das Thalia Theater am Mittwoch mitteilte.

Basierend auf Zeugenberichten von Menschen in systemrelevanten Arbeitsfeldern sind 15 kurze Videos entstanden - gespielt von Schauspielern der teilnehmenden Theater. Die Filme sind Englisch untertitelt und werden von Freitag an auf den Webseiten der Theater gezeigt.

"Gerade in Zeiten, in denen die Grenzen geschlossen sind und internationaler Austausch erschwert ist, ist es eine extrem wichtige Aufgabe, die internationalen Kontakte weiter zu pflegen und zu vertiefen - jetzt eben digital und online", sagte Thalia-Intendant Joachim Lux.

Update, 10. Juni 16.09 Uhr: Bayern kritisiert Thüringens Corona-Kurs als "unverantwortlich"

Bayerns Staatsregierung hat die Aufhebung der Kontaktbeschränkungen zur Corona-Bekämpfung im Nachbarland Thüringen massiv kritisiert. "Es ist unverantwortlich, dass Thüringens Regierung an ihrem umstrittenen Kurs beim Umgang mit der Corona-Pandemie festhält", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in München. Mehr dazu >> hier.

Update, 10. Juni 15.37 Uhr: Vertrauen in Ärzte und Polizei in der Corona-Krise gestiegen

Seit der Corona-Krise haben die Deutschen einer Forsa-Umfrage zufolge mehr Vertrauen in Ärzte und die Polizei. Im Mai vertrauten 86 Prozent den Medizinern und 82 Prozent der Polizei, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht.

Im Vergleich zum Jahresbeginn seien das Zuwächse um sechs beziehungsweise zwei Prozentpunkte. Unter den nicht politischen Institutionen hätten Ärzte und Polizisten in den vergangenen 15 Jahren indes fast immer die höchsten Werte erzielt, hieß es.

Es folgten die Universitäten (77 Prozent), das Bundesverfassungsgericht (75), die kommunalen Unternehmen (75), die eigenen Arbeitgeber (73) und die Gerichte (72).

Während der Corona-Krise sei das Vertrauen zu den meisten der 24 nicht politischen Institutionen gestiegen. Deutliche Zuwächse verzeichneten Forsa zufolge kommunale Unternehmen (+8), Gerichte (+6) der eigene Arbeitgeber, Banken, Sparkassen und Unternehmer (+5). Auch dem Fernsehen vertrauten die Bundesbürger aktuell mehr als vor der Krise (+4).

Update, 10. Juni 15.16 Uhr: Luftrettung rüstet Helis mit Spezialtrage für Corona-Transporte aus

Zum Schutz von Besatzung und Patienten bei Corona-Transporten ist der Rettungshubschrauber "Christoph Niedersachsen" mit einer Isoliertrage ausgerüstet worden.

Der am Flughafen Hannover stationierte Helikopter ist einer von bundesweit elf Krankentransportern, die derzeit ein "Epi-Shuttle" bekommen, wie die DRF Luftrettung am Mittwoch mitteilte. Die speziellen Tragen werden angeschafft, weil der Transport von Corona-Infizierten für die Crew ein besonderes Gesundheitsrisiko sei.

Die Trage ermöglicht es demnach, Patienten mit hochinfektiösen Krankheiten wie in einer Isolierstation zu transportieren. Der Patient liegt dabei unter einer durchsichtigen Abdeckung und kann über luftdichte Zugänge an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden.

Im engen Innenraum der Hubschrauber seien Pilot, Notfallsanitäter und Notarzt oft im direkten Kontakt mit den Patienten. Zudem müssten die Crews den Helikopter nach Corona-Transporten besonders aufwendig desinfizieren. Die Kosten für jede Isoliertrage beziffert die DRF Luftrettung auf etwa 40.000 Euro.

Hans-Peter Reiffen (l) und Florian Reifferscheid, beide Notärzte der DRF Luftrettung, demonstrieren den Umgang mit einer neuen Isolationstrage.
Hans-Peter Reiffen (l) und Florian Reifferscheid, beide Notärzte der DRF Luftrettung, demonstrieren den Umgang mit einer neuen Isolationstrage.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Update, 10. Juni 14.58 Uhr: Österreich erlaubt Reisen in fast alle Länder der EU

Österreich hebt vom 16. Juni an die vor drei Monaten eingeführten Reisebeschränkungen zu vielen Ländern in der EU auf. Der Wegfall der Grenzkontrollen gelte auch für Italien, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwoch in Wien.

Mit diesem Schritt ist die Einreise nach Österreich aus insgesamt 31 Staaten wieder ohne Quarantäne und ohne negativen Corona-Test möglich. Ausgenommen vor der Reisefreiheit sind Schweden, Großbritannien, Portugal und zunächst auch Spanien. Spanien selbst habe entschieden, Touristen erst ab 1. Juli ins Land zu lassen, sagte Schallenberg.

Für die besonders von der Corona-Pandemie betroffene norditalienische Region Lombardei gelte weiterhin eine teilweise Reisewarnung, so Schallenberg. "Wenn sie die Koffer packen, vergessen sie den Hausverstand nicht", mahnte der Minister die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Ausland an. Er warb erneut für einen Urlaub in Österreich.

Alexander Schallenberg (l), Außenminister von Österreich, und Rudolf Anschober, Gesundheitsminister von Österreich, nehmen bei einer Pressekonferenz ihren Mundschutz ab.
Alexander Schallenberg (l), Außenminister von Österreich, und Rudolf Anschober, Gesundheitsminister von Österreich, nehmen bei einer Pressekonferenz ihren Mundschutz ab.  © Roland Schlager/APA/dpa

Gesundheitsminister Rudolf Anschober kündigte an, die Situation alle 14 Tage zu prüfen. Wichtiges Kriterium sei, dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sehr niedrig sei. Weiterhin nicht erlaubt bleibt die Rückreise aus Ländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) - also etwa Serbien, Bosnien und Türkei. Über die Grenzöffnung zu diesen Ländern soll laut Schallenberg in Abstimmung mit der EU entschieden werden.

Außerdem gab der Außenminister zu bedenken, dass die Grenzöffnung zu den 31 Ländern nicht zwangsläufig auf Gegenseitigkeit beruht - Reisende müssen sich also im Vorfeld über die Bedingungen informieren.

Österreich selbst verzeichnet weiterhin sehr niedrige Infektionszahlen. Der Zuwachs binnen eines Tages habe zuletzt rund 0,2 Prozent betragen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. "Wir sind noch nicht über den Berg", warnte Anschober zugleich vor einem Nachlassen der Wachsamkeit.

Update, 10. Juni 14.41 Uhr: Weitere Schulen im Kreis Schleswig-Flensburg wegen Corona geschlossen

Die dänische Schule in Satrup im Kreis Schleswig-Flensburg bleibt aufgrund der Corona-Infektion eines Kindes bis auf Weiteres geschlossen.

Alle 31 Schüler und das Personal der Schule seien unter Quarantäne gestellt worden, teilte der Kreis mit. Bei dem infizierten Kind handelt es sich um einen Sohn der am Montag positiv getesteten 30-jährigen Frau. Auch das Kinderheim in Struxdorf, in der der Junge lebt, wurde unter Quarantäne gestellt.

Eine Tochter der 30-Jährigen ist negativ getestet worden. Bei einem dritten Kind der Frau steht das Ergebnis noch aus, wie eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch sagte.

Aufgrund des negativen Testergebnisses der Tochter können Schüler der Nordlicht-Schule in Süderbrarup seit Mittwoch wieder die Schule besuchen. Die Nordlicht-Schule war wie die dänische Schule in Satrup Anfang der Woche vorsorglich geschlossen worden.

Die Bewohner und Personal der drei Kinder- und Jugendeinrichtungen in Struxdorf, Sörup und Mohrkirch, in denen die Kinder leben, sind vorsorglich auf das Corona-Virus getestet worden. Es lägen noch nicht alle Ergebnisse vor, bisher gebe es aber keinen weiteren positiven Fall, sagte die Kreissprecherin.

Die Auenwaldschule in Böklund, die Schule am Markt in Süderbrarup und die dänische Schule in Struxdorf sollten vorsorglich bis einschließlich Donnerstag geschlossen bleiben, weil diese Schulen von Kindern der unter Quarantäne stehenden Jugendeinrichtung in Struxdorf besucht werden.

Update, 10. Juni 14.30 Uhr: Tadschikistan beschließt schärfere Gesetze

Der zentralasiatische Staat Tadschikistan hat im Kampf gegen das Coronavirus eine härtere Gangart beschlossen.

Das Parlament in der Hauptstadt Duschanbe verabschiedete am Mittwoch Gesetzesänderungen, die Haftstrafen bei der fahrlässigen Infektion von anderen Menschen vorsehen. Wer andere wiederholt vorsätzlich ansteckt, dem drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Geldstrafen von umgerechnet bis zu 24 Euro können verhängt werden, wenn kein Mund-Nasen-Schutz an öffentlichen Orten getragen oder nicht mindestens zwei Meter Abstand gehalten wird. Der autoritär regierte Staat gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Bei Verbreitung von Falschnachrichten etwa in den Medien können bis zu 900 Euro Strafe verhängt werden.

Die Führung der Ex-Sowjetrepublik hatte lange behauptet, das Land sei Corona-frei. Mit Stand Mittwoch gab es nach offiziellen Angaben bislang 4690 Infektionen. 48 Menschen starben.

Update, 10. Juni 14.18 Uhr: 47.496 Coronavirus-Fälle in Bayern - 2527 Tote

In Bayern sind nach neuesten Angaben bisher 47.496 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind 2527 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Mittwoch (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Website mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag demnach bei 43.880 Personen.

Update, 10. Juni 13.20 Uhr: Große Corona-Studie an Düsseldorfer Kitas gestartet

In Nordrhein-Westfalen hat eine große Untersuchung zum Corona-Infektionsgeschehen bei Kindern begonnen. 

An der Studie in 110 Düsseldorfer Kitas nehmen seit Mittwoch 5150 Kinder und Erzieherinnen teil, wie das NRW-Familienministerium mitteilte. Zugleich wird damit die Rückkehr zum - eingeschränkten - Regelbetrieb in den Kitas wissenschaftlich überwacht.

Angestellte und Kinder sollen zwei Mal wöchentlich eine Probe abgeben. Insgesamt sollen mehr als 40 000 Speichelproben untersucht werden. Ziel sei es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob es in den Kita-Gruppen zu Infektionen und davon ausgehend zu Infektionsketten im Umfeld kommt. 

"Die Ergebnisse werden uns wichtige Daten zum Infektionsgeschehen bei Kindern liefern, auf deren Grundlage wir den Gesundheitsschutz in unseren Kindertageseinrichtungen weiter verbessern können", erklärte Familienstaatssekretär Andreas Bothe.

An der Studie nehmen 3920 Kinder und 1230 Fachkräfte teil. Eine umfassende Auswertung der Ergebnisse ist für Juli vorgesehen. In welchem Ausmaß Kinder bei Corona zu den Treibern der Ausbreitung gehören, ist bisher nicht abschließend geklärt. Untersuchungen wie die in Düsseldorf und anderen Städten sollen bei der Klärung helfen.

In Nordrhein-Westfalen hat eine große Untersuchung zum Corona-Infektionsgeschehen bei Kindern begonnen.
In Nordrhein-Westfalen hat eine große Untersuchung zum Corona-Infektionsgeschehen bei Kindern begonnen.  © Monika Skolimowska/dpa

Update, 10. Juni, 13.15 Uhr: Bonner Virologe Streeck sieht Corona-App kritisch

Der Bonner Virologe Hendrick Streeck steht dem Nutzen der von der Bundesregierung geplanten Corona-App skeptisch gegenüber. Sie käme "bisschen spät", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Vor allem wisse man nicht, "ob sie überhaupt etwas dazu beitragen kann, in Deutschland eine Pandemie zu kontrollieren".

Die von der Bundesregierung lange geplante App für den Kampf gegen das Coronavirus soll in der kommenden Woche an den Start gehen. Sie soll helfen, Infektionsketten leichter zu erkennen und nachzuverfolgen.

Streeck sieht auch den Nutzen massenhafter Corona-Tests angesichts der hohen Kosten kritisch. Bei 400 000 Tests pro Woche bedeute dies eine Stange Geld. "Wenn dann noch systematisch gescreened werden soll, wird es noch mehr. Wenn wir nur 1 positives Ergebnis auf 100 Tests sehen, fragt sich ja, ob das noch lohnt."

Eine am Dienstag verkündete Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) legt eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten fest. Nun sind auch Tests ohne akute Krankheitsanzeichen auf breiter Front möglich - besonders in sensiblen Bereichen wie Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas.

Der Bonner Virologe Hendrick Streeck steht dem Nutzen der von der Bundesregierung geplanten Corona-App skeptisch gegenüber.
Der Bonner Virologe Hendrick Streeck steht dem Nutzen der von der Bundesregierung geplanten Corona-App skeptisch gegenüber.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Streeck kritisierte darüber hinaus die getroffenen Corona-Beschränkungen in Deutschland. Nach dem Verbot von Großveranstaltungen seien die Infektionszahlen bereits gesunken. 

"Die weiteren Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hätte ich dann vom tatsächlichen Verlauf abhängig gemacht, auch um zu sehen, wie die einzelnen Beschränkungen wirken und ob zusätzliche Schritte wirklich nötig sind." Stattdessen sei Deutschland "zu schnell in den Lockdown gegangen", weil neben der Sorge um die Kapazität der Krankenhäuser "ein gewisser Druck in der Öffentlichkeit" bestanden habe.

Update, 10. Juni, 13.10 Uhr: Lettland: Saisonstart der ersten Fußball-Liga am 15. Juni

Rund drei Monate nach dem geplanten Starttermin soll in Lettland in der kommenden Woche die Saison der ersten Fußball-Liga beginnen. Die ersten Partien der wegen der Corona-Pandamie verschobenen Spielzeit werden am 15. Juni stattfinden. Das teilte der lettische Fußballverband am Mittwoch in Riga mit.

Anpfiff für die nach dem Kalenderjahr ausgetragene Virsliga sollte eigentlich Mitte März sein. Wegen des Ausbruch des Coronavirus hatte die lettische Regierung einen zum 10. Juni ausgelaufenen landesweiten Notstand ausgerufen - der Start der Fußballliga wurde verschoben.

Angesichts der erzwungenen Pause wird die Saison nach Angaben des Verbands verkürzt. Die zehn Teams der höchsten Spielklasse in dem baltischen EU-Land werden im Saisonverlauf nur noch dreimal statt viermal gegeneinander antreten. Die Saison soll im November enden.

Update, 10. Juni, 13.05 Uhr: EU will Berichte von Facebook und Twitter zu Corona-Fake-News

Die Europäische Union wirft Russland und China in der Corona-Krise Kampagnen mit Falschnachrichten vor und fordert von sozialen Netzwerken deshalb monatliche Berichte über ihren Kampf gegen Desinformationen. 

Um sogenannten Fake News besser entgegentreten zu können, müssten Plattformen wie Facebook und Twitter zudem enger mit Faktencheckern zusammenarbeiten, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier der EU-Kommission. 

Sie spricht von einer "massiven Welle falscher oder irreführender Informationen" in der Corona-Krise, auch von ausländischen Akteuren.

Als Beispiel nennt die Brüsseler Behörde falsche Schuldzuweisungen bezüglich des Ausbruchs der Corona-Pandemie. Der Auswärtige Dienst der EU berichte auf seiner Webseite allein über mehr als 550 Fälle von kreml-freundlichen Quellen. Falsche Informationen über das Coronavirus seien sowohl eine Gefahr für die Gesundheit als auch für den sozialen Zusammenhalt, warnt die Kommission. Dazu gehöre die Behauptung, das Trinken von Bleichmittel könne gegen das Virus helfen.

Die Europäische Union wirft Russland und China in der Corona-Krise Kampagnen mit Falschnachrichten vor und fordert von sozialen Netzwerken deshalb monatliche Berichte über ihren Kampf gegen Desinformationen.
Die Europäische Union wirft Russland und China in der Corona-Krise Kampagnen mit Falschnachrichten vor und fordert von sozialen Netzwerken deshalb monatliche Berichte über ihren Kampf gegen Desinformationen.  © Robert Günther/dpa-tmn

Update, 10. Juni, 12.50 Uhr: Corona-Ausbruch in Dortmunder Klinikum - zwölf Fälle

Im Klinikum Dortmund ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie die Stadt auf Anfrage am Mittwoch mitteilte, wurden vom Gesundheitsamt acht Mitarbeiter und vier Patienten positiv getestet. 

Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Man berate derzeit in einem Krisenstab. Die "Ruhr Nachrichten" hatten zuvor über den Ausbruch berichtet. Man habe die Lage im Griff, zitierte die Zeitung eine Stadtsprecherin. Kontakte würden nachverfolgt und weitere Tests durchgeführt.

Im Klinikum Dortmund ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie die Stadt auf Anfrage am Mittwoch mitteilte, wurden vom Gesundheitsamt acht Mitarbeiter und vier Patienten positiv getestet.
Im Klinikum Dortmund ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie die Stadt auf Anfrage am Mittwoch mitteilte, wurden vom Gesundheitsamt acht Mitarbeiter und vier Patienten positiv getestet.  © Bernd Thissen/dpa

Update, 10. Juni, 12.40 Uhr: Autozulieferer Brose rechnet mit Umsatzeinbruch von 25 Prozent

Der Coburger Automobilzulieferer Brose rechnet für das laufende Jahr wegen der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent. Die Erlöse werden nach Berechnungen des Unternehmens auf 4,4 Milliarden Euro zurückgehen, teilte Brose am Mittwoch in Coburg mit. 

"Brose geht davon aus, dass die weltweite Automobilproduktion erst in zwei bis drei Jahren wieder das Volumen von 2019 erreicht, und erwartet entsprechende Auswirkungen auf die Geschäftszahlen", heißt es in der Mitteilung.

Die Produktionsunterbrechungen der Automobilhersteller hätten auch bei Brose zu einem erheblichen Auftragseinbruch geführt. In Europa herrsche große Kaufzurückhaltung bei Neuwagen, und in Nordamerika gebe es schwankende Abrufzahlen. In China stelle das Unternehmen nach dem Wiederanlauf dagegen eine schnelle Erholung des Marktes fest.

Brose will nun sein Erneuerungsprogramm Future Brose, mit dem das Unternehmen auf die strukturellen Probleme der Automobilbranche reagiert, schneller als zunächst geplant umsetzen. Dazu gehöre auch der Abbau von Arbeitsplätzen. Das Unternehmen hatte bereits im Herbst bekanntgegeben, bis 2022 rund 2000 der 9000 Stellen in Deutschland abbauen zu wollen. Weltweit beschäftigt das Coburger Familienunternehmen derzeit rund 26 000 Mitarbeiter.

Der Coburger Automobilzulieferer Brose rechnet für das laufende Jahr wegen der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent.
Der Coburger Automobilzulieferer Brose rechnet für das laufende Jahr wegen der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent.  © Xiao Yijiu/XinHua/dp

Update, 10. Juni, 12.20 Uhr: Sachsen-AfD mit Antrag zum Maskenpflicht-Ende gescheitert

Die AfD ist mit einem Dringlichkeitsantrag zur Abschaffung der Maskenpflicht in der Corona-Krise gescheitert.

Die anderen im Landtag vertretenen Fraktionen vermochten am Mittwoch keine Dringlichkeit zu erkennen und lehnten das Ansinnen deshalb ab. 

Mehr Infos >>> hier.

AfD-Chef Jörg Urban (55) wollte mit seiner Partei die Maskenpflicht in Sachsen abschaffen.
AfD-Chef Jörg Urban (55) wollte mit seiner Partei die Maskenpflicht in Sachsen abschaffen.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 10. Juni, 11.45 Uhr: OECD: Corona löst schlimmste Rezession seit 100 Jahren aus

Bürger, Unternehmen und Staaten müssen sich nach Einschätzung der Industriestaatenorganisation OECD wegen der Covid-19-Pandemie auf äußerst schwere und lang anhaltende Folgen einstellen. 

Es sei die schlimmste Rezession zu Friedenszeiten seit 100 Jahren zu erwarten, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris in einem Konjunkturbericht mit.

Eine höhere öffentliche Verschuldung sei zwar nötig, berichtete Chefökonomin Laurence Boone. "Schuldenfinanzierte Ausgaben müssen jedoch sehr gezielt eingesetzt werden, um die schwächsten Gruppen zu unterstützen und die Investitionen zu fördern, die für den Aufbau einer krisenfesteren Wirtschaft nötig sind."

"Solange weder ein Impfstoff noch ein wirksames Medikament allgemein verfügbar ist, müssen die Politikverantwortlichen in aller Welt einen Drahtseilakt vollführen", so Boone. Generalsekretär Angel Gurría forderte, die Arbeitslosigkeit dürfe nicht auf hohem Niveau bleiben, sonst drohe "einer ganzen Generation junger Menschen" ein Rückschlag.

Angel Gurría, Generalsekretär OECD.
Angel Gurría, Generalsekretär OECD.  © Arne Immanuel Bänsch/dpa

Die OECD präsentierte zwei Szenarien: Ein erstes Szenario nimmt an, dass das Coronavirus weiter zurückgedrängt und kontrolliert wird. In einem anderem wird vorausgesetzt, dass es im weiteren Jahresverlauf zu einer zweiten Infektionswelle kommt. 

In diesem besonders schlimmen Fall könnte die Wirtschaft in der Eurozone demnach 2020 um 11,5 Prozent schrumpfen, die Deutschlands um 8,8 Prozent und die Frankreichs sogar um 14,1 Prozent. Für das kommende Jahr wird bei beiden Szenarien wieder ein Wachstum in der Eurozone insgesamt und bei den beiden EU-Schwergewichten erwartet.

Update, 10. Juni, 11.35 Uhr: Grenzkontrollen werden beendet - EU-Bürger dürfen wieder einreisen

Vom kommenden Dienstag an soll an den deutschen Landesgrenzen wieder weitgehend Normalbetrieb herrschen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) unterrichtete am Mittwoch das Bundeskabinett über die geplanten Änderungen.

EU-Bürger und Schweizer können gemäß dem Beschluss der Bundesregierung ab dem 16. Juni wieder ungehindert, also ohne Kontrollen und ohne Quarantäne-Vorschriften, einreisen - von wenigen Ausnahmen abgesehen. 

So werden etwa die Kontrollen für Ausländer, die mit dem Flugzeug aus Spanien kommen, erst am 21. Juni enden. Auch Spanien lässt erst dann - in den ersten acht Tagen begrenzt auf einige Ferieninseln - die ersten Touristen ins Land.

In fast allen Bundesländern besteht allerdings aufgrund einer Landesverordnung eine Verpflichtung zur Quarantäne bei Einreisen aus EU-Staaten, die eine Zahl von Neu-Infizierten von mehr als 50 Fällen pro 100 000 Einwohner aufweisen - kumulativ in den letzten sieben Tagen. Dies ist seit der vergangenen Woche in Schweden der Fall. Eine Ausnahme bilden dabei nur Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.

Horst Seehofer (CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.
Horst Seehofer (CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.  © Fabrizio Bensch/Reuters-Pool/dpa

Seehofer hatte Mitte März zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland strenge Einreisebeschränkungen verhängt und Kontrollen an den Landgrenzen zu Frankreich, der Schweiz, Luxemburg, Dänemark und Österreich angeordnet. Kontrolliert wurden auch Reisende, die mit dem Flugzeug aus Italien und Spanien kamen. Auch EU-Ausländer durften seither nur noch einreisen, wenn sie in Deutschland arbeiten oder einen anderen triftigen Grund vorweisen konnten.

Update, 10. Juni, 11.10 Uhr: Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis Ende August verlängert

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängert. 

Allerdings können Ausnahmen für einzelne Länder gemacht werden, in denen die Verbreitung des Virus ausreichend eingedämmt ist. Bei der Beurteilung sollen die Entwicklung der Infektionszahlen, die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme, Testkapazitäten, Hygieneregeln, Rückreisemöglichkeiten und Sicherheitsmaßnahmen für Touristen berücksichtigt werden. 

Einen entsprechenden Beschluss fasste das Kabinett am Mittwoch in Berlin.

Außenminister Heiko Maas hatte am 17. März eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen - ein einmaliger Vorgang. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde nur bei einer Gefahr für Leib und Leben etwa in Kriegsgebieten vor Reisen gewarnt - und damit eine kostenlose Stornierung ermöglicht.

Bundesaußenminister Heiko Maas. Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängert.
Bundesaußenminister Heiko Maas. Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängert.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

In der vergangenen Woche hatte das Bundeskabinett beschlossen, die Reisewarnung für 31 europäische Länder aufzuheben. Für sie wird es künftig nur noch sogenannte Reisehinweise geben. Darin wird dann über die landesspezifischen Risiken informiert. 

Für die anderen mehr als 160 Länder gilt die Reisewarnung nun zunächst pauschal bis zum 31. August. Dazu zählen auch Hauptreiseländer der Deutschen, allen voran die Türkei als drittbeliebtestes Urlaubsland.

Update, 10. Juni, 11 Uhr: EU-Staaten fordern mehr gemeinsame Pandemie-Vorsorge, Merkel und Co. mit Papier an von der Leyen

Als Lehre aus der Corona-Krise haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere ihrer EU-Kollegen eine engere Zusammenarbeit der Europäischen Union zur Abwehr künftiger Pandemien gefordert. 

Sie schickten ein fünfseitiges Papier mit Vorschlägen an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Unterschrieben haben neben Merkel die Staats- und Regierungschefs von Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich und Polen. Der Brief und das Papier liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.

Vorgeschlagen wird unter anderem eine bessere Erfassung vergleichbarer Gesundheitsdaten, eine gezieltere Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, eine gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung und Arzneien sowie die Stärkung einer eigenen Produktion wichtiger Güter in Europa.

Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie war in der EU Schutzkleidung knapp geworden, Deutschland und andere EU-Staaten hatten mit Exportbeschränkungen für großen Ärger gesorgt. Auch wurden Arzneimittelengpässe durch die Krise verschärft, weil viele Wirkstoffe aus Asien kommen. Die in den EU-Staaten erfassten Gesundheitsdaten waren kaum vergleichbar.

Als Lehre aus der Corona-Krise haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere ihrer EU-Kollegen eine engere Zusammenarbeit der Europäischen Union zur Abwehr künftiger Pandemien gefordert.
Als Lehre aus der Corona-Krise haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere ihrer EU-Kollegen eine engere Zusammenarbeit der Europäischen Union zur Abwehr künftiger Pandemien gefordert.  © Etienne Ansotte/European Commission/dpa

Die EU-Kommission hat allerdings bereits mit einer Reihe von Initiativen reagiert, darunter die gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung. Im Vorschlag der Kommission für ein Wiederaufbauprogramm sind Milliardenbeträge für eine bessere gemeinsame Gesundheitsvorsorge eingeplant.

Update, 10. Juni, 10.35 Uhr: Experte: Demonstrationen als "ungeplante" Corona-Studie

Die großen Anti-Rassismus-Demonstrationen in mehreren deutschen Städten am vergangenen Wochenende könnten nach Einschätzung des Infektiologen Gerd Fätkenheuer eine "ungeplante Studie" zur Corona-Pandemie sein. Es könne aufschlussreich sein zu beobachten, wie sich das Infektionsgeschehen nun weiter entwickle, sagte der Wissenschaftler dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch).

Die Auswertung "könnte sehr wichtige Aufschlüsse liefern - mitsamt der Konsequenz, dass weitere politische Lockerungen beschlossen werden könnten, wenn keine vermehrten Infektionen auftreten". Dann wäre für ihn die Folgerung denkbar, "dass man diese Art der Zusammenkunft bei vernünftigem Verhalten der Teilnehmer erlaubt".

Fätkenheuer ist Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln und war von 2013 bis 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

Teilnehmer einer Kundgebung protestieren auf dem Alexanderplatz gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Teilnehmer einer Kundgebung protestieren auf dem Alexanderplatz gegen Rassismus und Polizeigewalt.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 10. Juni, 10.20 Uhr: Karlsruhe verweist Corona-Kläger an die Verwaltungsgerichte

Für die nachträgliche Prüfung der vielen Corona-Verbote sind in erster Linie die Verwaltungsgerichte zuständig. 

Das stellt das Bundesverfassungsgericht in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss klar. Dass die meisten Verbote inzwischen nicht mehr gelten, stehe dem nicht entgegen, teilte das Gericht in Karlsruhe mit. Ein Normenkontrollantrag beim zuständigen Verwaltungsgericht sei dennoch zulässig. (Az. 1 BvR 990/20)

Im konkreten Fall ging es um eine Verfassungsbeschwerde gegen das inzwischen durch Kontaktbeschränkungen abgelöste Ausgangsverbot in Bayern. Bis 5. Mai war dort das Verlassen der eigenen Wohnung ohne triftigen Grund verboten. Die Kläger sahen sich dadurch in ihren Grundrechten auf Handlungs- und Bewegungsfreiheit verletzt.

Sie hatten sich direkt an das Bundesverfassungsgericht gewandt. Damit hätten sie nicht den Rechtsweg ausgeschöpft, entschieden die Richter. Weil sich die Kläger gegen Normen einer bayerischen Rechtsverordnung wehrten, hätten sie erst vor den Verwaltungsgerichten klagen müssen.

Für die nachträgliche Prüfung der vielen Corona-Verbote sind in erster Linie die Verwaltungsgerichte zuständig.
Für die nachträgliche Prüfung der vielen Corona-Verbote sind in erster Linie die Verwaltungsgerichte zuständig.  © Uli Deck dpa

Dass der Bayerische Verwaltungsgerichtshof einen Eilantrag anderer Kläger gegen das Ausgangsverbot abgewiesen habe, mache das nicht entbehrlich, heißt es in dem Beschluss. Zur Rechtmäßigkeit der Corona-Verbote gebe es noch keine gefestigte ober- und höchstgerichtliche Rechtsprechung. Es sei deshalb nicht gesagt, dass man auch im Hauptsacheverfahren keine Aussicht auf Erfolg habe.

Update, 10. Juni, 10 Uhr: Frankreichs Industrieproduktion bricht weiter drastisch ein

In Frankreich hat sich im Zuge der Corona-Pandemie der starke Rückgang der Industrieproduktion im April fortgesetzt. Die Fertigung sei im Monatsvergleich um 20,1 Prozent eingebrochen, teilte das französische Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mit. Im März war die Produktion bereits um 16,2 Prozent geschrumpft.

Besonders stark fiel der Produktionseinbruch in der Automobilindustrie aus. Hier meldete das Statistikamt für April einen Rückgang um 88,0 Prozent zum Vormonat. 

Im Vergleich zum Februar, dem letzten Monat, in dem die Industriebetriebe ohne Einschränkungen durch die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie arbeiten konnten, ist die Fertigung laut dem Statistikamt insgesamt um rund ein Drittel geschrumpft.

Sowohl im April als auch im März waren die Produktionseinbrüche in Frankreich stärker ausgefallen als in der deutschen Industrie. In Frankreich waren die Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität in der Corona-Krise schärfer als im Nachbarland.

Besonders stark fiel der Produktionseinbruch in der Automobilindustrie aus. Das kann Präsident Emmanuel Macron nicht gefallen. (Bildmontage).
Besonders stark fiel der Produktionseinbruch in der Automobilindustrie aus. Das kann Präsident Emmanuel Macron nicht gefallen. (Bildmontage).  © Gonzalo Fuentes/POOL Reuters/AP/dpa ; Paul Zinken/dpa

Die französische Notenbank rechnet mit einem massiven Schaden durch die Corona-Krise für die konjunkturelle Entwicklung des Landes. Aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Zentralbank geht hervor, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um mehr als 10 Prozent einbrechen dürfte. 

Nach diesem Rückschlag werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich erst Mitte 2022 wieder das Niveau erreichen, das Frankreich im Jahr 2019 erzielen konnte.

Update, 10. Juni, 9.55 Uhr: Corona-Krise brockt Zara-Mutterkonzern Inditex Quartalsverlust ein

Der spanische Textilhändler Inditex ist wegen der Corona-Pandemie erstmals seit vielen Jahren in die roten Zahlen gerutscht. 

Unter dem Strich betrug der Verlust im bis Ende April gelaufenen ersten Geschäftsquartal 409 Millionen Euro, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 734 Millionen Euro erwirtschaftet worden war, wie der Eigner von Modeketten wie Zara am Mittwoch in Arteixo mitteilte. 

Zu dem hohen Minus trug auch eine Rückstellung für den weiteren Konzernumbau bei. Ohne diese hätte der Verlust bei 175 Millionen Euro gelegen. Für die Spanier ist es der erste Quartalsverlust seit ihrem Börsengang 2001.

Für das vergangene Jahr will der Konzern nun eine reguläre Dividende in Höhe von 35 Cent je Aktie zahlen. Trotz der Krise will Konzernchef Pablo Isla bis 2022 nun weitere rund 900 Millionen Euro jährlich für den Unternehmensumbau und den Ausbau des Online-Handels in die Hand nehmen, wobei allein rund eine Milliarde Euro in den nächsten drei Jahren in die Digitalisierung fließen sollen.

Der spanische Textilhändler Inditex ist wegen der Corona-Pandemie erstmals seit vielen Jahren in die roten Zahlen gerutscht.
Der spanische Textilhändler Inditex ist wegen der Corona-Pandemie erstmals seit vielen Jahren in die roten Zahlen gerutscht.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Inditex hatte im Zuge der Coronavirus-Pandemie rund 6000 Läden vorerst schließen müssen. Zum Abschluss des Quartals seien 965 Filialen in 27 Märkten wieder geöffnet gewesen, hieß es weiter. 

Der Konzern geht davon aus, bis Ende Juni in den meisten seiner Schlüsselmärkte die Geschäfte wieder in Betrieb nehmen zu können. Während der Lockdown-Periode hatten die Spanier einen deutlichen Anstieg der Verkäufe im Online-Geschäft registriert. Im besonders von der Pandemie betroffenen Monat April konnte Inditex die Umsätze im Internet nahezu verdoppeln. 

Auf Quartalssicht brachen die Gesamterlöse im stationären Handel und online jedoch um 44 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro ein.

Update, 10. Juni, 9.30 Uhr: Mitglieder der Washingtoner Nationalgarde positiv auf Corona getestet

Mitglieder der Washingtoner Nationalgarde, die während der Proteste gegen Polizeigewalt in der US-Hauptstadt im Einsatz waren, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

Eine genaue Zahl werde aus Gründen der "operativen Sicherheit" nicht genannt, teilte eine Sprecherin am Dienstagabend (Ortszeit) auf Anfrage mit. Medienberichten zufolge sollen rund 1300 Washingtoner Reservisten seit Ende Mai an dem Einsatz beteiligt gewesen sein.

Die Truppe habe Abstand gehalten und Schutzausrüstung getragen, wo es praktisch möglich gewesen sei, hieß es weiter. Experten befürchten angesichts der landesweiten Proteste eine weitere Ausbreitung des Coronavirus.

US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag nach erneut friedlich verlaufenen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai den Rückzug der Nationalgarde aus der Hauptstadt angeordnet. Nach offiziellen Angaben waren dort rund 5000 Reservisten aus elf Bundesstaaten und aus Washington im Einsatz. 

Bürgermeisterin Muriel Bowser hatte Trump zuvor in einem offenen Brief dazu aufgefordert, alle Soldaten und Sicherheitskräfte der Bundesregierung aus ihrer Stadt abzuziehen.

Mitglieder der Washingtoner Nationalgarde, die während der Proteste gegen Polizeigewalt in der US-Hauptstadt im Einsatz waren, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Mitglieder der Washingtoner Nationalgarde, die während der Proteste gegen Polizeigewalt in der US-Hauptstadt im Einsatz waren, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.  © Patrick Semansky/AP/dpa

Trumps Regierung hatte in der vergangenen Woche eine Demonstration vor dem Weißen Haus gewaltsam auflösen lassen, damit der Präsident vor einer Kirche an dem Platz mit einer Bibel für Kameras posieren konnte. Das Vorgehen sorgte für scharfe Kritik.

Update, 10. Juni, 9.15 Uhr: Handwerk steigert Umsätze auch in der Corona-Krise

Die Handwerker in Deutschland haben trotz Corona-Krise im ersten Quartal insgesamt gute Geschäfte gemacht. Die Erlöse aus den sieben Gewerbegruppen stiegen in Summe um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

Den stärksten Rückgang gab es im Handwerk für den privaten Bedarf: Die Berufsgruppe, zu der zum Beispiel Friseurinnen und Friseure zählen, beendete das Quartal mit einem Umsatzminus von 3,2 Prozent. In diesem Bereich ging auch die Zahl der Beschäftigten am deutlichsten zurück (minus 2,8 Prozent).

Das Gesundheitsgewerbe hingegen beschäftigte Ende März 2020 nach Angaben der Wiesbadener Behörde mehr Mitarbeiter als ein Jahr zuvor (plus 1,0 Prozent). Insgesamt verringerte sich die Zahl der Beschäftigten im Handwerk in Deutschland zum Vorjahresquartal um 0,4 Prozent.

Zu den Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks gehören Bau, Ausbau, Handwerke für den gewerblichen Bedarf, Kraftfahrzeuggewerbe, Lebensmittelgewerbe, Gesundheitsgewerbe sowie Handwerke für den privaten Bedarf.

Die Handwerker in Deutschland haben trotz Corona-Krise im ersten Quartal insgesamt gute Geschäfte gemacht.
Die Handwerker in Deutschland haben trotz Corona-Krise im ersten Quartal insgesamt gute Geschäfte gemacht.  © Martin Schutt/ZB/dpa

Update, 10. Juni, 9 Uhr: Corona-Hotspot Spanien beschließt Regeln für die "neue Normalität"

Die linke Regierung des einstigen Corona-Hotspots Spanien hat die Regeln für das Leben in der sogenannten "neuen Normalität" beschlossen. 

Zu den wichtigsten Bestimmungen des am Dienstag bei einer Ministerratssitzung in Madrid ausgearbeiteten Dekrets gehört die unbefristete Beibehaltung der Schutzmasken-Pflicht. 

Demnach wird man in Spanien auch nach dem Ende des dreimonatigen Notstands am 21. Juni in geschlossenen Räumen und auch im Freien Maske tragen müssen, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Bei Verstoß ist eine Geldstrafe von 100 Euro vorgesehen.

Auf die Frage, wie lange das neue Regelwerk gültig bleiben solle, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa: "Bis wir das Virus endgültig besiegt haben." Nötig sei idealerweise ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament gegen Covid-19, betonte er.

Das Dekret wird nächste Woche dem Parlament in Madrid zur Debatte und Abstimmung vorgelegt werden. 

Nach dem neuen Regelwerk müssen Seniorenheime einen Notfallplan für den Fall von Neuinfektionen erstellen. Transportgesellschaften müssen die Buchungsdaten mindestens vier Wochen speichern, damit mögliche Infektionsketten nachverfolgt werden können. Unternehmen sollen die Arbeit im Homeoffice fördern.

Die linke Regierung des einstigen Corona-Hotspots Spanien hat die Regeln für das Leben in der sogenannten "neuen Normalität" beschlossen.
Die linke Regierung des einstigen Corona-Hotspots Spanien hat die Regeln für das Leben in der sogenannten "neuen Normalität" beschlossen.  © Clara Margais/dpa

Update, 10. Juni, 8.50 Uhr: Corona-Masken als Keimschleuder: Virologe Hendrik Streeck übt Kritik

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck (42) bezieht in einem ausführlichen Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ausführlich Stellung zu verschiedenen Corona-Maßnahmen der vergangenen Monate.

In dem Interview mit der Zeitung fordert er vor allen Dingen eine Debatte zur Tragepflicht der Mund-Nase-Masken. Aus seiner Sicht seien die mehrfach genutzten Corona-Masken ein echtes Problem.

Mehr Infos >>> hier.

Professor Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, steht in einem Labor seines Institutes.
Professor Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, steht in einem Labor seines Institutes.  © Federico Gambarini/dpa

Update, 10. Juni, 8.30 Uhr: Nach Corona-Fall beim Gegner: Man United sagt Testspiel ab

Wegen der Corona-Infektion von Stoke-Trainer Michael O'Neill hat der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United ein Testspiel gegen den Zweitligisten abgesagt. 

Das Team von Stoke City habe sich am Dienstag bereits auf dem United-Trainingsgelände befunden, als das positive Testergebnis bekanntgeworden sei, berichteten britische Medien. Daraufhin sei die Partie zur Vorbereitung auf den Wiederbeginn der Premier League in der kommenden Woche kurzfristig gestrichen worden, hieß es.

Stoke City bestätigte den Corona-Fall. Der frühere nordirische Nationaltrainer O'Neill werde sich nun in die Selbstisolation begeben. Sein Co-Trainer Billy McKinlay übernehme vorerst das Training der Mannschaft. Bei den vorherigen fünf Testreihen sei der 50 Jahre alte O'Neill stets negativ auf Sars-Cov-2 getestet worden, versicherte der Club.

Die englischen Proficlubs der Spitzenligen bereiten sich derzeit auf die Wiederaufnahme der Saison nach der Corona-Pause vor. Dazu dürfen die Vereine derzeit Testspiele ohne Zuschauer bestreiten.

Ole Gunnar Solskjaer (M), Trainer von Manchester United.
Ole Gunnar Solskjaer (M), Trainer von Manchester United.  © Martin Rickett/PA Wire/dpa

Update, 10. Juni, 7.40 Uhr: Gärtnern in Corona-Zeiten besonders gefragt

Die Gartenmärkte sind beinahe überrannt worden, in den Kleingartenvereinen häuften sich die Anfragen: In der Corona-Zeit hat das Gärtnern auf Balkonen und Parzellen einen neuen Boom erlebt. 

"Alle wollen plötzlich gärtnern. Gärtnern ist das neue Kochen", sagt etwa die Berliner Buchautorin Carolin Engwert, die den Blog "Hauptstadtgarten" führt. "Wir Menschen sind einfach Naturwesen mit einem Drang nach draußen", erklärt der Gartentherapeut Andreas Niepel aus Hattingen in Nordrhein-Westfalen, der in der neurologischen Rehabilitation arbeitet. 

Schon ein minimaler Naturentzug, wie etwa jetzt in der Corona-Zeit, sei für viele Menschen schwer auszuhalten. Die Gartenhistorikerin Anke Schmitz hält die jetzige besondere Bedeutung der Gärten in ihrem Blog "Gardens in the Times of Corona" (Gärten in Zeiten von Corona) fest

Die Bloggerin Carolin Engwert aus Berlin schneidet in ihrem Schrebergarten in Schöneweide Pflanzen. Gärten und Balkone erleben durch Corona einen neuen Boom, Grüne Oasen sind gefragter denn je.
Die Bloggerin Carolin Engwert aus Berlin schneidet in ihrem Schrebergarten in Schöneweide Pflanzen. Gärten und Balkone erleben durch Corona einen neuen Boom, Grüne Oasen sind gefragter denn je.  © Sven Braun/dpa

Update, 10. Juni, 7 Uhr: Bundestrainer Gislason mit großen Sorgen um die Zukunft des Handballs

Bundestrainer Alfred Gislason macht sich wegen der anhaltenden Corona-Pandemie große Sorgen um die Zukunft des Handballs und sieht die Sportart in der nächsten Saison vor enormen Herausforderungen. 

"Die Krise hat gezeigt: Handball ist viel anfälliger als Fußball. Wir sind extrem abhängig von Zuschauern in den Arenen", sagte Gislason in einem Interview der "Lübecker Nachrichten" (Mittwoch).

Der 60 Jahre alte Isländer, der das Amt Anfang Februar von Christian Prokop übernommen hatte, sieht riesige Probleme auf die gesamte Branche zukommen. Die nächste Saison werde "die herausforderndste in der Bundesliga-Geschichte", prophezeite Gislason. Er hoffe daher, "dass die Liga mit Zuschauern im Oktober wieder starten kann". 

Sollten Spiele vor Publikum auch dann noch nicht möglich sein, bedürfe es mehr öffentlicher Hilfe. "Kein Verein wird ein Jahr ohne Zuschauer überleben", warnte Gislason.

Für den Fall eines Saisonstarts erst im Januar kommenden Jahres befürchtet der Bundestrainer auch für die Nationalmannschaft dramatische Auswirkungen, würde dies die DHB-Auswahl doch die WM-Teilnahme kosten. 

"Das wäre eine Katastrophe für den Handball in Deutschland. Der Schaden wäre riesig, irreparabel", sagte der einstige Erfolgstrainer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel. Eine WM-Absage befürchtet Gislason trotz der Corona-Krise nicht. Er sei "ganz sicher", dass die Endrunde vom 14. bis 31. Januar 2021 in Ägypten wie geplant stattfindet.

Handball-Bundestrainer ALfred Gislason hat große Sorgen.
Handball-Bundestrainer ALfred Gislason hat große Sorgen.  © Axel Heimken/dpa

Große Sorgen macht sich Gislason um die Spieler, die in der kommenden Saison einer enorm hohen Belastung ausgesetzt sein werden. "Schauen wir nur auf das erste Halbjahr 2021. Anfang Januar spielen wir zweimal EM-Qualifikation. Von da geht es direkt zur WM, im März holen wir die ausgefallene Olympia-Qualifikation nach. Das alles plus Liga mit jetzt 20 Teams, plus internationale Wettbewerbe und Olympia im Sommer", zählte der Bundestrainer auf. 

"Die Nationalspieler werden jeden zweiten Tag spielen."

Update, 10. Juni, 6.30 Uhr: Bericht: Wirtschaftliche Folgen der Pandemie bedrohen Frieden

Die ökonomischen Auswirkungen der Coronvirus-Pandemie könnten negative Folgen für den Frieden in vielen Ländern haben. Das geht aus dem am Mittwoch in London veröffentlichten Global Peace Index hervor. 

Die Studie der Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP) bewertet jedes Jahr die Lage in mehr als 160 Ländern der Welt anhand von Kriterien wie beispielsweise Krieg, Terrorismus, Polizeigewalt und Waffenexporten. In diesem Jahr ergänzten die Experten den Bericht zudem um eine Analyse der möglichen Folgen der Coronavirus-Pandemie auf den Frieden in der Welt.

Insgesamt verzeichnete das IEP weltweit einen Rückgang friedlicher Verhältnisse in neun von zwölf der vergangenen Jahren. Das gilt auch für 2019. "Die Welt ist erheblich weniger friedlich, als sie 2008 war", hieß es in dem Bericht.

Die Coronavirus-Pandemie dürfte die Situation weiter verschlimmern, schätzen die Experten. "Das IEP identifiziert die wirtschaftlichen Auswirkungen von Lockdowns als erhebliche Bedrohung für den Frieden", heißt es in dem Bericht.

Deutschland stieg auf dem Ranking der friedlichsten Länder um sechs Plätze nach oben seit dem vergangenen Jahr und steht nun an 16. Stelle. Die Schweiz ist unverändert auf dem zehnten Platz und Österreich wie im vergangenen Jahr auf Platz vier. 

Die ökonomischen Auswirkungen der Coronvirus-Pandemie könnten negative Folgen für den Frieden in vielen Ländern haben. Das geht aus dem am Mittwoch in London veröffentlichten Global Peace Index hervor.
Die ökonomischen Auswirkungen der Coronvirus-Pandemie könnten negative Folgen für den Frieden in vielen Ländern haben. Das geht aus dem am Mittwoch in London veröffentlichten Global Peace Index hervor.  © Andre Penner/AP/dpa

Das dem Index zufolge friedlichste Land der Welt ist Island. An letzter Stelle steht Afghanistan. Die Verbesserung in Deutschland gehe auf eine ganze Reihe von Indikatoren zurück, sagte IEP-Gründer Steve Killelea im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehörten eine Abnahme von Waffenexporten, eine geringere Zahl an Tötungsdelikten sowie ein Rückgang terroristischer Vorfälle.

Update, 10. Juni, 6.15 Uhr: Besorgnis über Ärzte-Entlassungen und Corona-Zahlen in Nicaragua

In Nicaragua sind Berichten zufolge mehrere Ärzte wegen Kritik am Umgang der Regierung mit der Corona-Krise entlassen worden. Die Regionalvertretung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte drückte am Dienstag Besorgnis darüber aus. 

Nicaraguanische Medien hatten berichtet, dass das Gesundheitsministerium des mittelamerikanischen Landes mindestens fünf Ärzte, die in Krankenhäusern gearbeitet hatten, entlassen habe.

Die autoritäre Regierung von Präsident Daniel Ortega und seiner Vizepräsidentin und Ehefrau, Rosario Murillo, hat bisher praktisch keine Anti-Corona-Maßnahmen eingeführt. Sie hat im Gegenteil Massenveranstaltungen gefördert und organisiert. Nach offiziellen Zahlen hat es in Nicaragua bisher 1464 Corona-Infektionen und 55 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung gegeben.

Die Opposition zweifelt den Wahrheitsgehalt dieser Statistik jedoch an. Eine unabhängige Gruppe registrierte bis zum 3. Juni mehr als 5000 Infektionen und 1114 Todesfälle. In den wenigen von der Regierung unabhängigen Medien gibt es Berichte über zahlreiche Todesfälle, die "atypischen Lungenentzündungen" zugeschrieben werden, sowie über heimliche, sogenannte Express-Beerdigungen.

In Nicaragua sind Berichten zufolge mehrere Ärzte wegen Kritik am Umgang der Regierung mit der Corona-Krise entlassen worden. Die Regionalvertretung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte drückte am Dienstag Besorgnis darüber aus.
In Nicaragua sind Berichten zufolge mehrere Ärzte wegen Kritik am Umgang der Regierung mit der Corona-Krise entlassen worden. Die Regionalvertretung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte drückte am Dienstag Besorgnis darüber aus.  © Alfredo Zuniga/AP/dpa

Es häuften sich zuletzt außerdem Berichte über Covid-Erkrankungen unter hochrangigen Funktionären. Die Regierung bestätigte vor wenigen Tagen mehrere Todesfälle von ihr nahe stehenden Personen, darunter des Chefs der staatlichen Telekommunikationsbehörde und des Bürgermeisters der Stadt Masaya, Orlando Noguera. 

Letzterem wurde eine prominente Rolle bei der brutalen Unterdrückung von Demonstrationen seit April 2018 mit mehr als 300 Toten vorgeworfen. Zu den Todesursachen machte die Regierung jedoch keine Angaben.

Update, 10. Juni, 6 Uhr: Brasilien veröffentlicht wieder komplette Corona-Zahlen

Einer Entscheidung des Obersten Gerichts folgend, gibt Brasiliens Regierung wieder die Zahlen der Corona-Fälle komplett und online preis. 

Auf der Website des Gesundheitsministeriums für Corona-Statistiken wurden am Dienstagabend (Ortszeit) sowohl die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen von Infizierten und Todesopfern als auch die jeweiligen Gesamtzahlen bekanntgegeben, wie dies ein Richter am Montag verfügt hatte.

Seit dem Wochenende waren täglich nur noch die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen veröffentlicht worden. Nachdem an mehreren Tagen hintereinander Negativ-Rekorde bei der Zahl der Corona-Toten registriert worden waren, hatte die Regierung schon in der vergangenen Woche begonnen, die Corona-Zahlen statt um 19 Uhr um 22 Uhr zu veröffentlichen. 

Damit kamen sie erst nach Ende der am meisten geschauten Nachrichtensendung des Landes. Gesundheitsexperten, Parlamentarier und Juristen kritisierten die Änderungen scharf.

Brasilien ist das von der Coronavirus-Pandemie am stärksten betroffene Land in Lateinamerika. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag sind 1272 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Die Zahl der Corona-Opfer stieg auf 38 406. Nachweislich mit dem Virus infiziert haben sich bislang 739 503 Menschen.

Einer Entscheidung des Obersten Gerichts folgend, gibt Brasiliens Regierung wieder die Zahlen der Corona-Fälle komplett und online preis.
Einer Entscheidung des Obersten Gerichts folgend, gibt Brasiliens Regierung wieder die Zahlen der Corona-Fälle komplett und online preis.  © Leo Correa/AP/dpa

Update, 10. Juni, 5.30 Uhr: Europas große Messen fordern Öffnung spätestens ab September

Große europäische Messeplätze von Köln bis Barcelona drängen darauf, Messeveranstaltungen trotz der Corona-Pandemie spätestens zum 1. September wieder zu erlauben. 

Die europäische Messeindustrie sei inzwischen perfekt darauf vorbereitet, "große Messeveranstaltungen abzuhalten und die Sicherheit und Gesundheit aller Personen vor Ort zu gewährleisten", betonte am Mittwoch der Präsident der Vereinigung führender europäischer Messeplätze EMECA, Maurits von der Sluis. 

Die fortdauernde Schließung der Messeplätze ohne konkreten Fahrplan für eine Wiedereröffnung gefährde mittlerweile die gesamte Branche.

"Wir waren die Ersten, die zur Schließung gezwungen wurden, und sind vielleicht die letzte Branche, die wieder öffnen darf", klagte Sluis. Der Shutdown führe allein in den ersten beiden Quartalen in Europa zu einem volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 125 Milliarden Euro.

Der Finanzvorstand der Koelnmesse, Herbert Marner, betonte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, selbst wichtige Messen mit internationalem Publikum seien nicht mit anderen Großveranstaltungen wie Volksfesten oder Fußballspielen zu vergleichen. Die Einhaltung der pandemiebedingten Hygienevorschriften sei hier wesentlich leichter zu gewährleisten. 

Gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Krise seien die Messen außerdem für die besonders hart getroffenen mittelständischen Unternehmen in Deutschland wichtig, um den Neustart zu beschleunigen.

Große europäische Messeplätze von Köln bis Barcelona drängen darauf, Messeveranstaltungen trotz der Corona-Pandemie spätestens zum 1. September wieder zu erlauben.
Große europäische Messeplätze von Köln bis Barcelona drängen darauf, Messeveranstaltungen trotz der Corona-Pandemie spätestens zum 1. September wieder zu erlauben.  © Oliver Berg/dpa ; Tom Weller/dpa

Eine rasche Rückkehr der Messebranche zur Situation vor der Krise erwartet der Verband selbst im Falle einer baldigen Wiedereröffnung nicht. Die Brache geht davon aus, dass es mindestens zwei bis drei Jahre dauern kann, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht ist. Deshalb drängt der Verband gleichzeitig auf eine umfangreiche finanzielle Unterstützung der Branche durch nationale Regierungen und die Europäische Union.

Update, 10. Juni, 5 Uhr: Europas Unternehmen in China kämpfen gegen Abschwung in Corona-Krise

Europäische Unternehmen in China haben ihren Betrieb langsam wieder normalisiert, kämpfen aber mit dem wirtschaftlichen Abschwung durch die Corona-Krise und den Handelskrieg mit den USA. 

Zudem sind große chinesische Staatsunternehmen wieder auf dem Vormarsch und verdrängen ausländische und private Firmen, wie aus der Mittwoch in Peking vorgelegten jährlichen Umfrage der europäischen Handelskammer in China zum Geschäftsklima hervorgeht.

"Chinas Markt bewegt sich in die Richtung eines "eine Wirtschaft, zwei Systeme"-Modells", sagte die Vizepräsidentin Charlotte Roule. Auf der einen Seite gebe es ein offeneres, gerechteres und gut reguliertes System - auf der anderen Seite aber Bereiche, in denen Staatsbetriebe mit "alarmierender Geschwindigkeit" Anteile übernähmen, wie Roule sagte.

Europäische Unternehmen in China haben ihren Betrieb langsam wieder normalisiert, kämpfen aber mit dem wirtschaftlichen Abschwung durch die Corona-Krise und den Handelskrieg mit den USA.
Europäische Unternehmen in China haben ihren Betrieb langsam wieder normalisiert, kämpfen aber mit dem wirtschaftlichen Abschwung durch die Corona-Krise und den Handelskrieg mit den USA.  © Ding Ting/XinHua/dpa

Update, 10. Juni, 2.55 Uhr: Lufthansa-Piloten bekräftigen Angebot für Gehaltsverzicht

Die Piloten der Lufthansa bieten dem angeschlagenen Unternehmen weiter einen freiwilligen Gehaltsverzicht an. Vor einem Treffen des Lufthansa-Managements mit Gewerkschaften an diesem Mittwoch erneuerte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihr Angebot zu Kosteneinsparungen von etwa 350 Millionen Euro. 

"Wir wollen den Kranich in der Luft halten", sagte VC-Präsident Markus Wahl. "Wegen der bestehenden Schwierigkeiten sind wir bereit, unser Paket im angebotenen Umfang und ohne weitere Bedingungen zunächst bis Ende 2020 umzusetzen."

Die Lufthansa hat die VC sowie die Gewerkschaften Verdi und Ufo (Kabinenpersonal) für diesen Mittwoch zum "Tarifpartnergipfel" eingeladen. Ein erstes Treffen Ende April zum Konzernumbau in der Corona-Krise war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

Die Beschäftigten der Lufthansa, die mit einem staatlichen Rettungspaket von neun Milliarden Euro gestützt werden soll, müssen sich auf Stellenabbau und tiefe Einschnitte einstellen. Rein rechnerisch hat das von der Corona-Krise hart getroffene Unternehmen deutlich mehr als 10 000 Stellen zu viel an Bord, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr kürzlich sagte. Wie viele Jobs gestrichen würden, hänge auch von den Verhandlungen mit den Gewerkschaften ab.

Die Piloten der Lufthansa bieten dem angeschlagenen Unternehmen weiter einen freiwilligen Gehaltsverzicht an.
Die Piloten der Lufthansa bieten dem angeschlagenen Unternehmen weiter einen freiwilligen Gehaltsverzicht an.  © Daniel Reinhardt/dpa

Die Piloten hatten bei der ersten Vorlage des Sparpakets Ende April zunächst einen freiwilligen Gehaltsverzicht bis zum Sommer 2022 angeboten - aber unter mehreren Bedingungen. Die Offerte beinhalte für die mehr als 5000 aktiven Piloten im Konzerntarifvertrag ein um bis zu 45 Prozent abgesenktes Gehalt, hieß es seinerzeit. Der Konzern beschäftigt rund 138 000 Mitarbeiter.

Update, 10. Juni, 1.30 Uhr: Linke fordert bei Anhalten von Corona mehrtägige Bundestagswahl

Die Linke hat für den Fall eines Anhaltens der Corona-Pandemie im kommenden Jahr gefordert, die Bundestagswahl auf mehrere Tage zu verteilen. 

Auch in Pandemiezeiten müsse die Stimmabgabe im Wahllokal das Ziel sein, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jan Korte, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Dazu müsse ein Verfahren entwickelt werden, das die Stimmabgabe für alle sicher gestalte - etwa mit einer Wahl über mehrere Tage. 

"Eine reine Briefwahl kann Menschen ausschließen und ist unbedingt zu vermeiden", sagte Korte. Der Bundestag wird im Herbst 2021 neu gewählt.

Für die AfD sei eine Bundestagswahl nur per Brief "undenkbar", sagte der AfD-Rechtspolitiker Stephan Brandner. Mit entsprechenden Hygienemaßnahmen könne eine Wahl fast unverändert stattfinden. 

"Es könnten die Öffnungszeiten der Wahllokale verlängert und die Anzahl der Wahlräume vergrößert werden, um zu große Menschenansammlungen zu vermeiden", sagte Brandner den Funke-Zeitungen. Zudem müsse es machbar sein, "die Wahlkabine regelmäßig zu desinfizieren sowie Einwegkugelschreiber zur Verfügung zu stellen".

Die Linke hat für den Fall eines Anhaltens der Corona-Pandemie im kommenden Jahr gefordert, die Bundestagswahl auf mehrere Tage zu verteilen.
Die Linke hat für den Fall eines Anhaltens der Corona-Pandemie im kommenden Jahr gefordert, die Bundestagswahl auf mehrere Tage zu verteilen.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 10. Juni, 0.30 Uhr: Nascar erlaubt Fans bei den kommenden beiden Rennen im Juni

In der populärsten Motorsportserie der USA dürfen an diesem Wochenende wieder Zuschauer auf die Tribüne. Wie Nascar am Dienstag mitteilte, sind die gelockerten Regeln in der Corona-Krise zunächst für die Rennen in Miami (Florida) und Talladega (Alabama) gültig. 

In Florida dürfen am Sonntag bis zu 1000 Fans kommen, in Alabama am 21. Juni sind bis zu 5000 Fans erlaubt. 

Vorausgegangen waren gelockerte Bestimmungen in den beiden US-Bundesstaaten. "Unsere Tribünen und Türme sind riesig und messen unglaubliche 0,8 Meilen", sagte Talladega-Rennstrecken-Chef Brian Crichton. Das entspricht rund 1,3 Kilometer.

Deutschland/Welt - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen beruhigt. Das ist laut der Bundesregierung und dem RKI zwar erfreulich, jedoch noch kein Grund zur Entwarnung.

So ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin in vielen Bereichen des täglichen Lebens Pflicht, vor allem beim Benutzen des Öffentlichen Personennahverkehrs und beim Einkaufen.

Doch Schüler können aufatmen: Sie dürfen in weiten Teilen des Landes wieder regelmäßig in die Schule, können aber im Klassenzimmer die Masken abnehmen. Gleiches gilt beispielsweise auch in Cafés und Restaurants, sobald man seinen Platz eingenommen hat.

Um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden, ist es weiterhin wichtig, den Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.

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Titelfoto: Yoan Valat/EPA Pool/AP/dpa

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