Coronavirus in NRW: Rückblick auf die Ereignisse

Ein Passant mit Corona-Schutzmaske.
Ein Passant mit Corona-Schutzmaske.  © Oliver Berg/dpa

In NRW konnten einige Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus Covid-19 zuletzt wieder gelockert werden. Wir geben einen Überblick auf die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Krise in NRW.

Mit Lockerung der Corona-Regeln dürfen die Menschen in Nordrhein-Westfalen von diesem Mittwoch an privat wieder größere Feste feiern.

Hochzeit, Ausstand, Taufe oder Geburtstag - zu Festen aus besonderem Anlass dürfen bis zu 150 Gäste kommen, also drei Mal so viel wie bisher.

Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern
Coronavirus Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern

Das NRW-Kabinett hatte die Änderungen für die Coronaschutzverordnung beschlossen, die in der neuen Version bis zum 11. August verlängert wurde.

Alle aktuellen Infos im +++ Coronavirus-Liveticker und im Corona-Ticker für NRW +++

Alle Ticker-Meldungen bis zum 23. Mai findest Du hier.


Update, 9. Juli, 13.56 Uhr: Wenige Corona-Infizierte in Mennoniten-Gemeinde

Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen, spricht während einer Pressekonferenz.
Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen, spricht während einer Pressekonferenz.  © Marius Becker/dpa

Beim Corona-Massentest in einer freikirchlichen Gemeinde in Euskirchen stimmen die ersten Ergebnisse nach Angaben des Kreises hoffnungsvoll.

 Von den 648 bislang ausgewerteten Tests sei lediglich bei 14 Personen das Coronavirus nachgewiesen worden, sagte Landrat Günter Rosenke am Donnerstag. Gut 300 weitere Ergebnisse würden an diesem Freitag erwartet.

Zuvor war bei 13 Mitgliedern einer Familie der Mennoniten-Gemeinde das Coronavirus nachgewiesen worden. Insgesamt seien also 27 Mitglieder der Gemeinde nachweislich mit dem Virus infiziert.

Die Kreisverwaltung hatte die ganze Gemeinde unter Quarantäne gestellt und Tests für die insgesamt rund 1000 Erwachsenen und Kinder angeordnet. Bei einer Vielzahl positiver Tests würden auch dem Kreis Euskirchen massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens drohen.

Update, 9. Juli, 13.46 Uhr: Grippe-Impfungen vielerorts auch in Apotheken möglich

Gesetzlich Versicherte können sich in Teilen Nordrhein-Westfalens ab der nächsten Grippesaison grundsätzlich auch in Apotheken gegen Influenza impfen lassen. Auf ein entsprechendes, bundesweit erstes Modellvorhaben einigten sich die AOK Rheinland/Hamburg und der Apothekerverband Nordrhein, wie es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag hieß.

Es soll zunächst für drei Jahre laufen, teilnehme Apotheker müssen sich fortbilden lassen. Impfungen in den Arztpraxen seien weiter möglich, hieß es. Der Apothekerverband Nordrhein umfasst die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln. Die Grippesaison beginnt im Herbst.

Update, 9. Juli, 13.40 Uhr: Covestro macht Verlust - in Corona-Krise aber besser als befürchtet

Die Corona-Krise belastete Kunststoffspezialist Covestro.
Die Corona-Krise belastete Kunststoffspezialist Covestro.  © Oliver Berg/dpa

Der Kunststoffkonzern Covestro hat wegen der Belastungen durch die Corona-Krise im zweiten Quartal wie erwartet Verluste geschrieben.

Laut vorläufigen Berechnungen liegt der Fehlbetrag bei rund 60 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 189 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Umsatz fiel den Angaben zufolge im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 2,16 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach um knapp 73 Prozent auf 124 Millionen Euro ein. Bei den Anlegern kamen die Zahlen gut an: Covestro-Aktien legten um über drei Prozent zu.

Coronavirus schädigt Gehirn bei Long-Covid-Patienten
Coronavirus Coronavirus schädigt Gehirn bei Long-Covid-Patienten

Der Stillstand in vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen durch die Corona-Pandemie machte dem Dax-Konzern schon zum Jahresstart zusätzlich zum ohnehin hohen Konkurrenzdruck das Leben schwer.

Der vollständige Halbjahresfinanzbericht wird am 23. Juli veröffentlicht. Dann wird sich Konzernchef Markus Steilemann auch zum Ausblick äußern.

Update, 9. Juli, 11.28 Uhr: Ein Polizist mit Corona gestorben

In der Corona-Krise ist bisher ein infizierter Polizist in Nordrhein-Westfalen gestorben. Insgesamt seien aber nur wenige Polizeibeamte erkrankt, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf.

Die konkrete Zahl nannte Reul nicht: "Sie war wirklich sehr gering, weil wir so klug disponiert haben." So habe man unter anderem Dienstpläne angepasst.

Nach früheren Angaben des Innenministeriums war ein 54 Jahre alter Polizeibeamter aus Paderborn mit einer Corona-Infektion gestorben. Nach dpa-Informationen hatte sich der Beamte nicht im Dienst angesteckt.

Update, 9. Juli, 11.24 Uhr: Beratungen über Corona-Hygienekonzept von Tönnies

Herbert Reul (67, CDU), Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen
Herbert Reul (67, CDU), Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen  © Marcel Kusch/dpa

Nach der Corona-bedingten Schließung des riesigen Fleischwerks von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück beraten Vertreter von Behörden und Unternehmen über eine Wiederaufnahme der Produktion.

Tönnies hatte dazu ein Hygienekonzept vorgelegt, das in der nicht-öffentlichen Sitzung nun genau unter die Lupe genommen werde, sagte ein Sprecher des Kreises Gütersloh am Donnerstag zu Beginn der Runde.

Mit einer endgültigen Entscheidung sei in dem Arbeitstreffen noch nicht zu rechnen, eher mit einem Zwischenergebnis. "Es ist nicht zu erwarten, dass der Knoten heute durchschlagen wird."

Die Produktionsschließung war bis zum 17. Juli verfügt worden. Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), hatte sich bisher skeptisch geäußert, ob dieser Termin zu halten sei und von Nachbesserungsbedarf am Hygienekonzept des Branchenführers gesprochen.

An der Arbeitssitzung nehmen dem Kreissprecher zufolge auch das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Detmold sowie Hygiene-Experten teil. Für das komplexe Thema habe man verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet – etwa zur Werkslüftung – die nun ihre Ergebnisse vorlegen sollten.

Der Bonner Hygiene-Experte Martin Exner hatte die Luftumwälzung in dem Werk als möglichen Faktor für die Virusausbreitung benannt und Hochleistungsfilter und UV-Bestrahlung empfohlen.

Update, 9. Juli, 11.23 Uhr: Mehr als 50 000 Menschen verstießen gegen Corona-Regeln

Zwischen Ende März und Ende Juni hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen 50.587 Menschen gezählt, die gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verstoßen haben.

Diese Zahl nannte Innenminister Herbert Reul am Donnerstag in Düsseldorf. Er betonte, dass dies nur die Fälle seien, bei denen die Polizei involviert war.

Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit bei den örtlichen Behörden mit ihren Ordnungsämtern. Bei den Fällen seien 36 837 Erwachsene, 11 404 Jugendliche und 2346 Kinder gezählt worden.

"Die meisten Menschen verhalten sich vorbildlich und diszipliniert. Trotz des Verbots gibt es aber einige, die sich nicht an die Regeln halten. Der Drang nach frischer Luft ist nachvollziehbar, aber Corona ist noch nicht vorbei", erklärte Reul.

Update, 9. Juli, 10.46 Uhr: Rund fünf Millionen Euro Schaden durch falsche Soforthilfe-Anträge

Durch falsche Anträge auf Corona-Soforthilfe sind laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bislang rund fünf Millionen Euro Schaden entstanden.

Dies müsse man aber in Relation zur Gesamtauszahlung von 4,5 Milliarden Euro sehen, sagte Reul am Donnerstag in Düsseldorf. Bei den falschen Anträgen geht es um Personen, die unberechtigte Hilfen beantragt oder mehrere Anträge gestellt haben.

Bei den sogenannten Fake-Webseiten für Soforthilfe seien bislang sieben Internetadressen "sicher ermittelt" und beschlagnahmt oder geblockt worden, erklärte Reul.

Insgesamt seien bislang rund 1300 Anzeigen zu Fake-Websites eingegangen – bei einem Schaden von 281.000 Euro.

Update, 9. Juli, 6.16 Uhr: Corona-Tests in freikirchlicher Gemeinde gehen weiter

In Euskirchen wird am Donnerstag der Corona-Massentest einer freikirchlichen Gemeinde fortgesetzt, der am Vortag begonnen hatte. Die Kreisverwaltung rechnet für Freitag mit ersten Ergebnissen.

Nachdem bei 13 Mitgliedern einer Familie der Mennoniten-Gemeinde das Coronavirus nachgewiesen wurde, hatte die Kreisverwaltung die ganze Gemeinde unter Quarantäne gestellt und Tests für die insgesamt rund 1000 Erwachsenen und Kinder angeordnet.

Mit organisatorischer Unterstützung der Gemeinde waren die Tests nach Angaben der Kreisverwaltung am Vortag sehr zügig gelaufen.

Das Virus könnte sich in der Schule der Gemeinde oder bei einem Gottesdienst verbreitet haben. Entgegen der Coronaschutz-Regeln gibt es davon nach Behördenangaben keine Teilnehmerliste.

Bei knapp 100 positiven Test-Ergebnissen könnte auf die Region das gleiche zukommen wie zuletzt auf die Kreise Warendorf und Gütersloh: Erneute Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

Update, 9. Juli, 6.12 Uhr: SPD-Fraktionschef will technische Lösungen gegen Menschenansammlungen

Thomas Kutschaty, SPD-Fraktionschef in NRW.
Thomas Kutschaty, SPD-Fraktionschef in NRW.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Um Menschenansammlungen während der Corona-Pandemie besser kontrollieren zu können, schlägt der Vorsitzende der SPD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen eine technische Lösung vor.

"Wenn belebte Kaufhäuser die Personenanzahl anonymisiert erfassen können, so muss dies technisch auch für belebte Plätze und Orte möglich sein", sagte Thomas Kutschaty der "Rheinischen Post" am Donnerstag.

Man dürfe große Ansammlungen gar nicht erst entstehen lassen. In den vergangenen Wochen hatte die Polizei wegen zu geringen Mindestabstands mehrere Menschenansammlungen in Düsseldorf und Köln aufgelöst.

Auch in anderen Städten kam es zu solchen Vorfällen.

Update, 8. Juli, 19.02 Uhr: Niedersachsen lässt Menschen aus Kreis Gütersloh wieder einreisen

Das Land Niedersachsen lässt Urlauber aus dem Kreis Gütersloh nun doch schon von diesem Samstag (11. Juli) an wieder ins Land einreisen. Das sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit Schulferien. Viele Menschen von dort verbringen ihren Urlaub gerne an der Nordseeküste in Niedersachsen, Bettenwechsel in der Hochsaison ist in der Regel samstags. 

"Im Interesse der Menschen aus Gütersloh werden wir die Einreise nach Niedersachsen ab Samstag wieder ermöglichen", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen.

Update, 8. Juli, 17.05 Uhr: Clubs in NRW bleiben dicht

Das aktuelle Betriebsverbot für Clubs und Diskotheken in Nordrhein-Westfalen zum Schutz vor Corona ist laut dem Oberverwaltungsgericht des Landes rechtmäßig. Das entschied das OVG am Mittwoch nach der Klage einer Kölner Diskothek-Betreiberin, wie das Gericht mitteilte. 

Es sei nicht zu beanstanden, wenn das Land annehme, dass in Clubs und Diskotheken ein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe. Besucher hielten sich dort dicht aneinander gedrängt auf oder tanzten - und das in üblicherweise schlecht belüfteten Räumen und bei häufig wechselnden Gästen.

Das OVG geht auch nicht davon aus, dass die Einhaltung des Mindestabstands und das Tragen einer Gesichtsmaske bei einer Öffnung von Clubs und Diskotheken realistisch wäre. 

Update, 8. Juli, 15.05 Uhr: Landrat bittet um Aufhebung der Reise-Hürden für Gütersloher

Mit einer E-Mail an die Ministerpräsidenten der Küstenländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat sich Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer für die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Menschen aus seiner Heimat eingesetzt. 

"Die Menschen aus dem Kreis Gütersloh sind die Ausgrenzung und Stigmatisierung satt", schrieb der CDU-Politiker laut Mitteilung an Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sowie dessen schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther (CDU).

Auch wenn der Kreis Gütersloh offiziell nicht mehr als Corona-Risikogebiet gilt, können Reisende von dort vorerst nicht ohne weiteres nach Schleswig-Holstein kommen, wie das Kieler Gesundheitsministerium bereits am Dienstag klarstellte. 

Wer sich in dem Kreis in der Zeit aufhielt, in der dieser als Risikogebiet eingestuft war, dürfe weiterhin nur mit negativem Testergebnis einreisen oder müsse unverzüglich in Quarantäne. Zudem müsse sich derjenige beim Gesundheitsamt melden. Erst wenn der letztmalige Aufenthalt in einem Risikogebiet länger als 14 Tage zurückliegt, hat das dem Kieler Gesundheitsministerium zufolge keine Auswirkung mehr auf die Einreise nach Schleswig-Holstein.

Niedersachsen hebt die Einschränkungen für Übernachtungsgäste aus dem Kreis Gütersloh erst am Montag auf. Bis dahin müssen sie einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. 

In anderen Bundesländern dagegen waren die Beschränkungen aufgehoben worden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage unter den Grenzwert von 50 gesunken war.

Update, 8. Juli, 14.22 Uhr: Viele Mängel bei Unterkünften

Bei der Überprüfung von Unterkünften für Arbeiter der Fleischindustrie sind bereits bis Mai zahlreiche Mängel festgestellt worden. Das teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) jetzt dem zuständigen Ausschuss im Landtag mit. 

Vergleichsweise gering seien die Beanstandungen bei Unterkünften von Erntehelfern gewesen, so Laumann. Er betonte, dass die Kontrollen nur durch die Corona-Pandemie möglich gewesen seien - normalerweise sei das den Behörden gar nicht erlaubt.

Laut Laumann wurden bis Ende Mai 250 landwirtschaftliche Betriebe und die Unterkünfte von knapp 5800 Saisonarbeitskräften überprüft. Man habe 170 meist kleinere oder mittlere Mängel gefunden. 

"Es ist umgekehrt aber auch festgestellt worden, dass einige landwirtschaftliche Betriebe sehr vorbildlich hinsichtlich der Umsetzung von Hygieneschutzmaßnahmen vorbereitet waren", so der Minister in seinem Bericht. Mehr dazu findet Ihr >>>hier.

Update, 8. Juli, 13.42 Uhr: Land stockt Bundeshilfen auf, 1000 Euro pro Monat für Freiberufler

Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).
Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).  © Marcel Kusch/dpa-Pool/dpa

Das Land Nordrhein-Westfalen will die Bundesmittel zur weiteren Hilfe für krisengeplagte Unternehmen für Freiberufler und Solo-Selbstständige erneut aufstocken.

Diese sollen für die Sommermonate von Juni bis August jeweils 1000 Euro beantragen können, um den persönlichen Lebensunterhalt finanzieren zu können, kündigte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Mittwoch in Düsseldorf an. Dafür stelle man 300 Millionen Euro bereit.

Unternehmer, die die Hilfen in Anspruch nehmen wollen, müssen diese von einem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer gemeinsam mit den sogenannten Überbrückungshilfen des Bundes beantragen lassen.

Dafür müssen sie nachweisen, dass ihre Umsätze im April und Mai mindestens 60 Prozent unter denen des Vorjahres lagen.

Bereits im Rahmen der anfänglichen Soforthilfen, die nicht zur Deckung des Lebensunterhalts genutzt werden durften, hatte die Landesregierung eigene Mittel zur Verfügung gestellt.

"Auch hier haben wir deutlich gemacht: Wir lassen die Solo-Selbstständigen und Freiberufler nicht auf ihren Kosten sitzen", sagte Pinkwart.

Mit den Überbrückungshilfen des Bundes soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben.

Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von 150.000 Euro. Die Überbrückungshilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden – für Branchen wie etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros und Schausteller.

Update, 8. Juli, 11.20 Uhr: Fleischbetrieb bei Gütersloh stoppt Schlachtung wegen Corona-Fällen

Weil bei drei Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen wurde, hat ein Fleischbetrieb im Kreis Gütersloh vorsorglich die Schlachtung gestoppt.

Der Betrieb solle sicherheitshalber heruntergefahren werden, so lange unklar sei, ob die Infektionen auf weitere der rund 120 Mitarbeiter des Zerlegungs- und Schlachtbetriebs in Herzebrock-Clarholz übergriffen hätten, sagte der Bürgermeister der Gemeinde, Marco Diethelm (CDU), am Mittwoch.

Die Belegschaft sei nun getestet worden. Bis die Ergebnisse vorliegen, werden im Werk nur noch die bereits am Dienstag geschlachteten Schweine verarbeitet.

Der Fleischbetrieb habe auf eigene Initiative entschieden, nachdem am Sonntag erst ein Mitarbeiter und später zwei seiner ebenfalls im Betrieb tätigen Mitbewohner positiv auf das Sars-Cov-2-Virus getestet worden seien.

Die Wohngemeinschaft sei umgehend von anderen isoliert worden, so dass zu hoffen sei, dass das Infektionsgeschehen beschränkt bleibe, sagte Diethelm. Die Zeitung "Die Glocke" hatte zuerst berichtet.

Update, 8. Juli, 11.15 Uhr: Hunderte Corona-Tests in freikirchlicher Gemeinde haben begonnen

Nach der Corona-Infektion von 13 Mitgliedern einer Familie in Euskirchen haben am Donnerstag nach Angaben des Kreises die Tests für Hunderte Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde begonnen.

Die gesamte Euskirchener Mennoniten-Gemeinde, die auch komplett unter Quarantäne steht, muss sich diese Woche auf das Virus testen lassen, wie der Sprecher des Kreises Euskirchen am Donnerstag mitteilte.

Das Kreis-Gesundheitsamt geht demnach von etwa 1000 zu testenden Menschen aus. Erste Ergebnisse könnten am Freitag vorliegen, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres.

Dann werde sich zeigen, ob es Anzeichen für einen drohenden Lockdown gebe. "Wir haben knapp 200 000 Einwohner. Wenn wir knapp 100 Fälle hätten in Euskirchen, dann steht zumindest der Lockdown im Raum", sagte Andres. Für den Fall habe der Kreis noch keinen Plan in der Schublade. Der Kreis müsse sich dann neu positionieren.

"Wir fangen heute an und gehen davon aus, dass die Tests morgen auf jeden Fall noch weitergehen, eventuell noch Freitag. Da müssen wir sehen, wie wir vorankommen", so Andres.

Zunächst war nach vorherigen Angaben des Kreises die Mutter der Familie mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und Corona-positiv getestet worden.

Dann wurde das Virus auch beim Vater und bei elf der 13 Kinder nachgewiesen. Die Kinder waren den Angaben nach vorher noch in die eigene Schule der Mennoniten gegangen. Die Familie hatte wohl auch den Gottesdienst im Bethaus der Gemeinde besucht.

Update, 8. Juli, 8.40 Uhr: Koelnmesse sagt Veranstaltungen bis Ende Oktober ab

Die Koelnmesse sagt Veranstaltungen bis Ende Oktober ab.
Die Koelnmesse sagt Veranstaltungen bis Ende Oktober ab.  © picture alliance / dpa

Trotz Lockerungen in vielen Bereichen ist die Situation in der Messebranche weiterhin sehr angespannt.

"Wir gehen leider davon aus, dass das noch eine Weile so anhalten wird", sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab), Jan Kalbfleisch, der dpa.

Es gebe etliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern das Reisen weiterhin untersagten - sowohl als Aussteller sowie als auch Messebesucher.

Die Kölner Messe hatte Anfang der Woche mehrere für den Herbst geplante Messen abgesagt, die eigentlich als Neustart des Messebetriebs nach der Corona-Zwangspause geplant gewesen waren.

Weil etliche Aussteller jedoch ihr Kommen abgesagt hatten, entschied man sich letztlich dafür, bis Ende Oktober doch keine Präsenz-Messen abzuhalten.

Update, 8. Juli, 8.33 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt weiter

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh ist weiter gesunken und nähert sich den Werten anderer Regionen an.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 28,6. Als Grenzwert für neuerliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens gilt der Wert 50.

Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 35,4. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück lag der Wert bei 270,2.

Für die Stadt Düsseldorf – die in der Liste des RKI an zweiter Stelle hinter dem Kreis Gütersloh – liegt wurde am Mittwoch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 22 ausgewiesen. Duisburg an dritter Stelle hatte am Mittwoch den Wert 21,1. Damit liegen die beiden Großstädte weit vor den anderen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW.

Beide Städte verwiesen zuletzt allerdings unter anderem auf viele Tests und Reihenuntersuchungen, die den Wert der gefundenen Infektionen nach oben treiben könnten.

Update, 8. Juli, 8.02 Uhr: NRW verbietet große Festveranstaltungen bis 31. Oktober

Das Land NRW hat das Verbot für bestimmte Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. Oktober verlängert. In der neuen Coronaschutzverordnung, die am Dienstagabend veröffentlicht wurde, werden als "große Festveranstaltungen" konkret Volksfeste, Stadt-, Dorf- und Straßenfeste, Schützenfeste und Weinfeste genannt.

Andere Veranstaltungen mit mehr als 100 Menschen können bei bestimmten Hygiene- und Abstandsvorgaben erlaubt werden.

Bund und Länder hatten sich bereits Mitte Juni auf die Verlängerung des Verbots geeinigt. Mit der neuen Verordnung ist es in NRW jetzt rechtskräftig.

Update, 7. Juli, 16.00 Uhr: Kreis Gütersloh wird Geld von Tönnies verlangen

Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer will das Unternehmen Tönnies für die entstandenen Kosten durch den massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Rheda-Wiedenbrück in die Pflicht nehmen. Immerhin habe das Unternehmen von Clemens Tönnies viele Kosten im Kreis Gütersloh verursacht. 

"Irgendwann wird ihm diese Rechnung auch präsentiert werden, zumindest das, was wir als Kreisverwaltung an Kosten hatten", sagte der CDU-Politiker ohne eine Summe zu beziffern am Dienstag.

"Herr Tönnies hat sich ja bereit erklärt, die Kosten für die Testungen zu übernehmen. Der Deckel wird mit Sicherheit größer werden", sagte Adenauer. Auch eine gerichtliche Auseinandersetzung über die Kostenübernahme schloss der Landrat nicht aus.

Update, 7. Juli, 14.10 Uhr: Kontrollen bei Tönnies-Schlachthof

Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück werden die Hygieneplänen für eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs weiter unter die Lupe genommen. Am Dienstag setzten Behördenvertreter und Experten Begehungen der verschiedenen Bereiche in dem großen Schlachthof fort, wie ein Sprecher von Tönnies sagte.

Seit Montag beraten Vertreter des Kreises Gütersloh, der Stadt Rheda-Wiedenbrück sowie der Bezirksregierung Detmold gemeinsam mit dem Unternehmen und verschiedenen Experten über ein Hygienekonzept für den großen Schlacht- und Fleischzerlegungsbetrieb. 

Noch bis Mittwoch sollen Begehungen des Werkes stattfinden, um das Konzept vor Ort zu begutachten. Über die Ergebnisse soll dann am Donnerstag erneut mit den Beteiligten beraten werden, sagte der Tönnies-Sprecher weiter.

Update, 7. Juli, 12.20 Uhr: Gütersloher brauchen noch bis Montag Corona-Test bei Niedersachsen-Reise

Trotz gerichtlicher Aufhebung der strengeren Corona-Beschränkungen sowie der sinkenden Infektionszahlen im Kreis Gütersloh brauchen Niedersachsen-Reisende von dort laut eines Medienberichts noch bis einschließlich zum Wochenende einen negativen Corona-Test.

Die bestehenden Reisebeschränkungen für Menschen aus dem Kreisgebiet will das Land Niedersachsen "bei bis dahin unverändert positiver Infektionslage" dann am Montag, 13. Juli mit einer neuen Verordnung aufheben, sagte eine Sprecherin der Landesregierung am Dienstag der "Rheinischen Post".

Touristen aus dem Kreis Gütersloh mit Reiseziel Mecklenburg-Vorpommern können dagegen schon wieder Auflagen-frei reisen, da die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner am Dienstag unter den Grenzwert von 50 binnen der vergangenen sieben Tage gesunken ist.

Dies geht aus dem täglichen Bericht des Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Bewohner aus dem Kreis Gütersloh müssen damit keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen, um Urlaub in dem Bundesland mit seiner langen Ostseeküste zu machen.

Update, 7. Juli, 12 Uhr: Rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Quarantäne

In Euskirchen stehen etwa 500 Personen unter Quarantäne. (Symbolbild)
In Euskirchen stehen etwa 500 Personen unter Quarantäne. (Symbolbild)  © Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Nach der Corona-Infektion einer kompletten zwölfköpfigen Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet.

Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die betroffene Familie angehört.

Nach der Familie sollen alle Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden.

Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass die ganze Familie das Virus habe.

"Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen", sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.

Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch bekannt, sagte der Sprecher: "Wir gehen aber davon aus, dass das um die 500 sind." Schule und Bethaus seien geschlossen worden.

Update, 7. Juli, 8.55 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh deutlich unter Grenzwert

Nach etlichen Coronavirus-Fällen beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh deutlich unter den Grenzwert gesunken.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 35,4. Als Grenzwert gilt der Wert 50.

Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 50,5 und damit knapp über der Grenze. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2.

Bereits am Montag hatte das Oberverwaltungsgericht Münster die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung verfügten Corona-Einschränkungen im Kreis Gütersloh gekippt.

Das zuständige Gesundheitsministerium hätte nach der Verbreitung des Virus bei Tönnies inzwischen eine differenziertere Regelung erlassen müssen, die Einschränkung des öffentlichen Lebens für den ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig, erklärte das Gericht.

Update, 7. Juli, 6.15 Uhr: Reul zu Menschenansammlungen: Corona ist nicht vorbei

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Mit Blick auf Menschenansammlungen in Partyzonen von Großstädten hat NRW-Innenminister Herbert Reul an die Vernunft der Bürger appelliert.

"Wenn ich mir die Bilder vom Wochenende anschaue, dann sehe ich mancherorts Gruppen von Menschen, die sich benehmen, als wenn nichts wäre. Corona ist aber noch nicht vorbei, und es gibt weiterhin Regeln, an die man sich halten muss", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" am Dienstag.

Das Ordnungsamt habe mit Unterstützung der Polizei eine Menge Verstöße festgestellt und die örtliche Polizei in manchen Städten die Präsenz erhöht.

"Ich würde mir jedoch wünschen, dass härtere Maßnahmen und Einschränkungen nicht nötig sind, sondern die Leute sich zusammenreißen – zum eigenen Schutz und zum Schutz aller", sagte Reul weiter.

Update, 6. Juli, 20.10 Uhr: Keine Extra-Regelungen für Kreis Gütersloh

Nach der gerichtlichen Aufhebung der strengen Auflagen zum Eindämmen des Coronavirus für den Kreis Gütersloh will die NRW-Landesregierung keine gesonderten neuen Maßnahmen verfügen - auch nicht für einzelne Gemeinden.

Das machte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montagabend in Düsseldorf deutlich.

Es sei nicht zu einem Übertritt der Infektionen auf die übrige Bevölkerung des Kreises Gütersloh gekommen.

Vor diesem Hintergrund erwartet die NRW-Landesregierung nach eigenen Angaben, "dass nunmehr auch alle Beherbergungsverbote in Urlaubsorten aufgehoben werden".

Update, 6. Juli, 16.50 Uhr: Maskenpflicht im Einzelhandel bleibt

Die 16 Gesundheitsminister der Länder haben sich darauf geeinigt, dass die Maskenpflicht auch im Einzelhandel wie bisher gelten soll. Es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus Kreisen der Gesundheitsminister.

Update, 6. Juli, 16.45 Uhr: Gericht hebt Corona-Einschränkungen im Kreis Gütersloh auf

Die Lockdown-Regeln für den Kreis Gütersloh müssen angepasst werden, urteilte das Gericht.
Die Lockdown-Regeln für den Kreis Gütersloh müssen angepasst werden, urteilte das Gericht.  © David Inderlied/dpa

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hat die Corona-Beschränkungen für das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh vorläufig außer Vollzug gesetzt. 

Das Land Nordrhein-Westfalen hätte nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies inzwischen eine differenziertere Regelung erlassen müssen - ein Lockdown für den ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig, teilte das Gericht am Montag mit. Die Entscheidung ist rechtskräftig.

Hintergrund der Auflagen sind mehr als 1000 positiv auf das Coronavirus getestete Tönnies-Mitarbeiter am Standort in Rheda-Wiedenbrück. Die Befunde hatten zu regionalen Einschränkungen im öffentlichen Leben in den Kreisen Gütersloh und Warendorf geführt. Die regionale Verordnung der Landesregierung wäre in die Nacht zum Mittwoch um 00.00 Uhr ausgelaufen.

Bislang hatte das OVG in der Regel die Verordnungen der Landesregierung im Zusammenhang mit dem Kampf gegen das Coronavirus bestätigt.

Ausnahme war die vom Land angeordnete häusliche Quarantäne für Auslandsrückkehrer. Die hatte das Gericht Anfang Juni außer Vollzug gesetzt. Das Land dürfe nicht pauschal für Rückkehrer aus Nicht-EU-Ländern eine 14-tägige Quarantäne anordnen, entschied es.

Update, 6. Juli, 13.58 Uhr: Schneller Produktionsstart bei Tönnies unwahrscheinlich

Landrat rechnet nicht mit schnellem Produktionsstart bei Tönnies.
Landrat rechnet nicht mit schnellem Produktionsstart bei Tönnies.  © David Inderlied/dpa

Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer rechnet nicht mit einem kurzfristigen Hochfahren der Produktion im Schlachtbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.

"Das Konzept, das die Firma vorgelegt hat, beantwortet bei Weitem nicht alle Fragen, die geklärt werden müssen. Also bis der Betrieb wieder anläuft, kann es noch dauern!", sagte der CDU-Politiker am Montag dem WDR vor einem Treffen von Vertretern der Behörden und des Unternehmens im Kreishaus.

Seit 10 Uhr sprechen Vertreter der Bezirksregierung, des Kreises und der Stadt Rheda-Wiedenbrück über das von Tönnies in der vergangenen Woche vorgelegte Hygiene-Konzept. 

Die Stadt Rheda-Wiedenbrück hatte die Schließungsverfügung der gesamten Schlacht- und Fleischfabrik bis zum 17. Juli verlängert.

Das Unternehmen kann einen Antrag stellen, dass die Verfügung für einzelne Bereiche aufgehoben wird. Voraussetzung ist ein Konzept zum Gesundheits- und Arbeitsschutz, dass den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen entspricht. Mit einem Ergebnis wird in Verhandlungskreisen an diesem Montag noch nicht gerechnet.

Hintergrund sind über 1000 positiv auf das Coronavirus getestete Tönnies-Mitarbeiter am Standort in Rheda-Wiedenbrück. Die Befunde hatten zu regionalen Einschränkungen im öffentlichen Leben in den Kreisen Gütersloh und Warendorf geführt.

Für den Kreis Gütersloh gelten die Einschränkungen noch bis in die Nacht auf Mittwoch 0 Uhr. Für den Kreis Warendorf waren sie bereits Ende Juni ausgelaufen.

Update, 6. Juli, 12.55 Uhr: NRW will Corona-Absicherungen für TV-Branche

Nordrhein-Westfalen will seine von der Corona-Pandemie hart getroffene Fernseh-Branche mit weiteren Absicherungen wieder ins Laufen bringen.

Die Landesregierung werbe dafür, den von der Bundesregierung angekündigten Ausfallfonds für Kinofilme und High-End-Serien auch auf Fernsehproduktionen auszuweiten, sagte der für Medien zuständige Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, am Montag in Köln.

Sollte sich der Bund nicht dafür entscheiden können, werde das Land "selbst Sorge tragen". NRW werde in jedem Fall 10 Millionen Euro mobilisieren.

Konkret geht es um Fälle, in denen ein laufender Dreh unterbrochen werden muss, weil es zum Beispiel eine Corona-Infektion am Set gegeben hat. Dieses Risiko ist nach Angaben von Liminski für viele Produzenten noch zu groß.

Es fehle ihnen am notwendigen Versicherungsschutz, die Absicherung gegen das Pandemierisiko werde derzeit von keiner Versicherung übernommen. Das stelle die Branche vor große Probleme – obwohl man eigentlich wieder arbeiten könne und auch die Mittel da seien.

Update, 6. Juli, 8.11 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh nah am Grenzwert

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 50,5.

Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 56,0 und am Freitag bei 76,6. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende der regionalen Kontaktbeschränkungen im Kreis gilt der Wert 50.

An diesem Montag soll zudem über ein von Tönnies vorgelegtes Hygienekonzept für die schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs bei einem Abstimmungstermin beraten werden. Nach Angaben der Stadt Rheda-Wiedenbrück, dem Standort des geschlossenen Tönnies-Betriebs, sind dabei Vertreter des Unternehmens und alle Fachbehörden eingebunden.

Ein Konzept zum Gesundheits- und Arbeitsschutz ist Voraussetzung dafür, dass Tönnies den Betrieb schrittweise wieder hochfahren kann.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es die ersten regionalen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Im Kreis Gütersloh gelten sie bis einschließlich 7. Juli.

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits unter den Grenzwert von 50 gefallen.

Update, 6. Juli, 6.13 Uhr: NRW-Landesregierung bei Aufhebung der Maskenpflicht zurückhaltend

Maskenpflicht in NRW.
Maskenpflicht in NRW.  © Henning Kaiser/dpa

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat zurückhaltend auf den Vorstoß aus Mecklenburg-Vorpommern zur Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel reagiert.

Eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, trotz der insgesamt positiven Entwicklung der Infektionszahlen sei die Gefahr der Pandemie noch lange nicht gebannt.

"Solange wir ohne wirksamen Impfstoff und Medikamente mit dieser neuen, ungewohnten Situation leben, werden die Menschen weiterhin mit Regeln und Veränderungen umgehen müssen. 

Dazu werden noch für einige Zeit unter anderem Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln und die Mund-Nasen-Bedeckung gehören", betonte sie. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte der "Welt am Sonntag" gesagt: "Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten."

Er gehe davon aus, dass das Landeskabinett das Ende der Maskenpflicht in Geschäften am 4. August beschließen werde, also nach dem Ende der Sommerferien im Nordosten.

Glawe kündigte auch Gespräche mit Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. "Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen. Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel", sagte er. Sachsen prüft ebenfalls eine Abschaffung.

Update, 6. Juli, 6.03 Uhr: Verpackungshersteller rüstet sich für Corona-Impfstoff

Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich schon jetzt für einen kommenden Corona-Impfstoff. "Wir haben in Glasform-Maschinen investiert, haben unsere Kapazitäten aufgebaut. Die Produktion läuft jetzt schon auf vollen Touren", sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Wenn es mit dem Impfstoff klappt, werden mehrere Milliarden Impfstoffeinheiten benötigt werden, die in Injektionsfläschchen abgefüllt werden müssen. Etwa ein Drittel dieses Marktes entfällt auf uns."

Siemssen sagte, der Konzern sei bereits in "sehr konkreten Gesprächen" mit vielen Pharmakonzernen, die an einem Impfstoff arbeiteten. "Sobald der erste Hersteller damit auf den Markt kommt, braucht er die entsprechenden Glasfläschchen. Und damit sind wir im Spiel."

Gerresheimer ist laut Siemssen bisher ohne wesentliche Unterbrechungen der Produktion durch die Corona-Krise gekommen. "Betriebsferien gibt es bei uns nicht", sagte Siemssen. "Die meisten unserer Werke produzieren rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen."

Gerresheimer hatte bereits Ende Juni gemeinsam mit den Konkurrenten Stevanato und Schott versichert, sie stünden bereit, die Pharmabranche im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen. Alle drei Unternehmen produzieren Pharmafläschchen aus Spezialglas für Impfstoffe und Medikamente.

Update, 5. Juli, 15.27 Uhr: NRW-Gesundheitsminister ist gegen flächendeckende Tests

Karl-Josef laumann ist NRW-Gesundheitsminister.
Karl-Josef laumann ist NRW-Gesundheitsminister.  © David Inderlied/dpa

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich gegen flächendeckende Tests auf das Coronavirus ausgesprochen. 

"Ich halte da nicht sehr viel von", sagte der Politiker im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Er orientiere sich in dieser Frage an den Vorgaben des Robert Koch-Instituts. Dies bedeute, dass man anlassbezogen und dann sehr gründlich teste, wie dies beispielsweise nach dem Virus-Ausbruch beim Fleisch-Konzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück geschehen sei.

Ein ähnliches Vorgehen wie in Bayern lehnte Laumann in diesem Zusammenhang ab. Das Angebot der dortigen Regierung an alle Bürger, sich testen zu lassen, sei durch die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts nicht gedeckt.

Laumann verwies auch auf die Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung beim Infektionsherd in einem Fleischbetrieb in Gütersloh. Dort sei es durch frühzeitiges Erkennen, lokale Quarantäne und breit angelegte Tests gelungen, ein Überspringen der Infektionen von den Schlachthofmitarbeitern auf die Allgemeinbevölkerung zu verhindern.

Update, 5. Juli, 9.25 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh ist weiter gesunken

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh weiter gesunken. 

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 56,0. Am Vortag lag dieser Wert noch bei 66,5 Prozent und am Freitag bei 76,6. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende des regionalen Lockdowns im Kreis gilt der Wert 50.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. 

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits unter den Grenzwert von 50 gefallen.

Update, 4. Juli, 14.55 Uhr: Köln räumt zwei Treffpunkte, in Düsseldorf entspannter

In der Nacht zu Samstag hat die Stadt Köln zwei beliebte Treffpunkte Corona-bedingt geräumt. Laut Mitteilung der Stadt trafen der Ordnungs- und Verkehrsdienst etwa 400 Menschen sowie eine Musikgruppe am Stadtgarten an. 

Auch im Bereich der Schaafenstraße stellten die Ordnungshüter eine große Menschenmenge fest. Die Straße ist unter anderem bei der queeren Community beliebt, die eigentlich an diesem Wochenende den Christopher-Street-Day gefeiert hätte. Zunächst waren die Besucher per Lautsprecherdurchsage gebeten worden, Abstände einzuhalten. Schließlich entschloss sich der Ordnungsdienst jedoch, den Bereich zu räumen. Die Einsätze verliefen laut Polizei problemlos.

In Düsseldorf war es in der Nacht zu Samstag laut einem Polizeisprecher deutlich entspannter. Abstände wurden auf der beliebten Freitreppe am Burgplatz eingehalten. Dort werden 1,5 Meter breite Streifen aufgemalt und mit Abstandspfeilen versehen, hatte die Stadt am Freitag mitgeteilt. 

In Bonn kontrollierten Polizei und Ordnungsdienst an den Rheinufern. Bei mehr als einhundert Kontrollen wurden 22 Platzverweise ausgesprochen

Update, 4. Juli, 9.57 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh wieder gesunken

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder gesunken. 

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 66,5. Am Vortag lag dieser Wert bei 76,6, am Donnerstag bei 76,5 und am Dienstag bei 86,0. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende des regionalen Lockdowns im Kreis gilt der Wert 50.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. 

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits unter den Grenzwert von 50 gefallen.

Update, 4. Juli, 9.40 Uhr: Protestaktion bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück

Aktivisten vom "Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie" haben die Einfahrt der Firma Tönnies besetzt.
Aktivisten vom "Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie" haben die Einfahrt der Firma Tönnies besetzt.  © Guido Kirchner/dpa

Aktivisten haben am Standort Rheda-Wiedenbrück des Fleischverarbeiters Tönnies protestiert. 

Sie forderten ab dem frühen Samstagmorgen auf Plakaten etwa "Schluss mit der Ausbeutung von Mensch und Tier", wie ein Polizeisprecher sagte. Vier Aktivisten hätten auf dem Dach des Betriebes ein Plakat gezeigt, weitere Demonstranten hätten Zelte in der Einfahrt des Fleischbetriebs aufgebaut und diese blockiert, hieß es. 

Nach Angaben eines dpa-Reporters hatten sich einige der Protestierenden mit Fahrradschlössern zusammengekettet. Die Polizei sprach von insgesamt etwa 25 Aktivisten.

In dem Tönnies-Standort hatte sich das Coronavirus so weit verbreitet, dass regional strenge Beschränkungen für die Bevölkerung der Kreise Gütersloh und Warendorf verhängt wurden. Die Fälle von Infektionen in Schlachtbetrieben warfen ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen und Werksverträge in der Branche.

Nach Angaben der Stadt Rheda-Wiedenbrück waren bei einer Reihenuntersuchung unter den 6139 Betriebsangehörigen von Tönnies (Stand 21. Juni) mit 1413 etwa 23 Prozent positiv auf Corona getestet worden. Die Stadt spricht vom größten einzelnen Ausbruchsgeschehen in Deutschland.

Update, 4. Juli, 8.20 Uhr: Corona-Fall bei MAN in Oberhausen: 137 Beschäftigte negativ getestet

Nach einem Coronavirus-Fall im Werk des Unternehmens MAN in Oberhausen haben die Tests bei 137 weiteren Beschäftigten durchweg negative Ergebnisse erbracht. 

Das teilte die Stadt am Freitagabend mit. Ein Laborergebnis stehe noch aus. Ein Mitarbeiter der Firma MAN Energy Solutions SE war am 30. Juni positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. 

Der Mann, der nicht in Oberhausen wohnt, befand sich bereits seit einer Woche in Quarantäne, da bei seiner Tochter zuvor das Virus nachgewiesen worden war. Auf Ersuchen der Firma seien dann 138 weitere Beschäftigte der Firma am 1. und 2. Juli getestet worden.

Update, 3. Juli, 16.19 Uhr: Corona trifft die meisten in der Lebensmitte

Die meisten positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen in Nordrhein-Westfalen gehören der Altersgruppe der 20- bis 59-Jährigen an. Nur sieben Prozent sind unter 20 Jahre alt. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Antwort des NRW-Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hervor.

Das Durchschnittsalter der positiv Getesteten liegt demnach bei 48 Jahren. 94 Prozent der gestorbenen Corona-Patienten waren 60 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter der Gestorbenen liegt bei 80 Jahren.

Ausgewertet wurden nach Angaben des Ministeriums mit Datenstand Mitte Juni fast 40 000 Corona-Infektionsfälle in NRW. Davon waren 29 Prozent 20 bis 39 Jahre alt, 36 Prozent waren 40 bis 59 Jahre alt, 17 Prozent 60 bis 79 und jeder Zehnte war 80 oder älter.

Jeder siebte Corona-Infizierte musste demnach im Krankenhaus behandelt werden. Bis Mitte Juni waren das in NRW fast 5600 Patienten. Von ihnen benötigten 15 Prozent eine intensivmedizinische Behandlung. 72 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten waren über 60 Jahre alt.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums vom Freitag insgesamt 43 660 nachweislich mit Corona infiziert. Die weitaus meisten sind inzwischen wieder genesen; 1686 sind gestorben.

Update, 3. Juli, 15.30 Uhr: Vorerst keine weiteren Platzsperren in Köln

Kölner Rheinufer ist trotz Corona gut besucht.
Kölner Rheinufer ist trotz Corona gut besucht.  © Oliver Berg/dpa

Trotz etlicher Verstöße gegen die Corona-Regeln sieht Köln vorerst von weiteren Sperren für beliebte Plätze in der Stadt ab. Dennoch behalte man die Hotspots natürlich im Blick und werde im Zweifel auch noch anders entscheiden, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) nach einer Sitzung des Krisenstabes am Freitag.

Sie appellierte an die Bürger, die Abstandsregeln "bitte, bitte" einzuhalten. "Es verhalten sich immer mehr Menschen so, als wäre die Pandemie schon beendet", sagte Reker. "Und das ist gefährlich."

In Köln hatte es unter anderem am Wochenende bei gutem Wetter größere Menschenansammlungen gegeben.

Aktuell gilt ein sogenanntes Verweilverbot für den Brüsseler Platz im angesagten Belgischen Viertel. Der Grund: Wiederholt hatten sich so viele Menschen gesammelt, dass es kaum möglich war, die Abstandsregeln einzuhalten.

Weitere Platzsperren seien grundsätzlich möglich. "Wir haben Pläne in der Schublade, um auch den Stadtgarten abzusperren", sagte der Leiter des Kölner Ordnungsamtes, Wolfgang Büscher. Ähnliches gelte für andere Orte.

Zudem richte sich die Behörde darauf ein, notfalls die bei der CSD-Community beliebte Schaafenstraße "im Zweifel" räumen zu müssen. Am Wochenende hätte eigentlich die Parade zum Christopher Street Day (CSD) stattfinden sollen, sie wurde aber verschoben.

Update, 3. Juli, 14.20 Uhr: SPD fordert breites Corona-Testprogramm für NRW

Die SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen fordert regelmäßige Corona-Tests in allen Berufsgruppen mit ständigem engen Kontakt zu anderen Menschen.

Die Kapazitäten wären vorhanden, die Landesregierung habe aber keine Test-Strategie, kritisierte SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty am Freitag in Düsseldorf. In einem ersten Schritt könne ein Test-Programm etwa für Lehrer, Erzieherinnen oder Pflegekräfte angeboten werden.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lehnt Massentests nach bayerischem Vorbild ab. "Mir ist vor allem wichtig, dass wir es da, wo es brennt, verpflichtend machen", hatte er am Dienstag erklärt.

In größeren Betrieben der Fleischindustrie müssen Beschäftigte in NRW seit dem 1. Juli mindestens zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden. In Bayern können sich landesweit alle Menschen, auch ohne Symptome, kostenlos auf das Coronavirus testen lassen.

Die SPD fordert zudem "mehr Wumms" für einen sozialen Neustart in NRW und ein Milliarden-Hilfspaket für die Corona-geschwächten Kommunen. Auch in den kommenden beiden Jahren müssten den Städten und Gemeinden Steuerausfälle infolge der Corona-Krise erstattet werden.

Dafür müssten im Landeshaushalt zusätzlich 6,6 Milliarden Euro eingeplant werden. Die bisher geplanten Hilfen der Landesregierung reichten nicht aus, kritisierte SPD-Haushaltsexperte Stefan Zimkeit.

Update, 3. Juli, 11.45 Uhr: Staatsanwaltschaft lehnt Ermittlungen gegen Virologen Streeck ab

Gegen den Virologen Hendrik Streeck war eine Strafanzeige eingegangen (Archivbild).
Gegen den Virologen Hendrik Streeck war eine Strafanzeige eingegangen (Archivbild).  © Federico Gambarini/dpa

Nach Eingang einer Strafanzeige gegen den Bonner Virologen Hendrik Streeck im Zusammenhang mit der sogenannten Heinsberg-Studie werden keine Ermittlungen aufgenommen. 

"Wir haben die Aufnahme von Ermittlungen abgelehnt", sagte der Bonner Staatsanwalt Sebastian Buß am Freitag. Man habe das Schreiben "unter jedem denkbaren strafrechtlichen Gesichtspunkt" geprüft und sei dann zu dieser Entscheidung gekommen.

Die Anzeige war nach Angaben der Behörde am Vortag eingegangen. Sie habe sich vor allem gegen Streeck, aber auch gegen andere Menschen gerichtet. Unter anderem seien Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Arbeit an der Heinsberg-Studie formuliert worden.

Streeck hatte für die Studie die Ausbreitung des Coronavirus im Kreis Heinsberg untersucht, einem der ersten deutschen Corona-Hotspots. Sie sorgte für Aufsehen aber auch Kritik an der Methodik und der Begleitung durch eine PR-Agentur. 

Update, 3. Juli, 10.25 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh steigt wieder leicht an

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 76,6. 

Am Vortag lag dieser Wert bei 76,4, am Mittwoch bei 78,0 und am Dienstag bei 86,0. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. 

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits am vergangenen Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen.

Update, 2. Juli, 16.15 Uhr: Kontrollen im Unterkünften nicht nur in Pandemie

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.  © Federico Gambarini/dpa

Nach den Corona-Ausbrüchen in großen Schlachtbetrieben fordert Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann mehr Kontrollmöglichkeiten in Sammelunterkünften für Arbeiter. 

Auch außerhalb der Pandemie müsse der Arbeitsschutz in solche Wohnungen hinein können, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Bundestag. Im Zuge der Corona-Bekämpfung sei dies in NRW erstmals möglich gewesen. Bei 650 Kontrollen seien 1863 Beanstandungen festgestellt worden.

Laumann unterstützte angekündigte Gesetzesverschärfungen der Bundesregierung, zu denen eine verpflichtende digitale Zeiterfassung auch für Kontrollen des Mindestlohns gehört. Dass man in einer Branche, "wo man bei jeder Mettwurst sagen kann, von welchem Schwein sie abstammt, nicht digital Zeit erfassen kann, ist mir ein Rätsel".

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bekräftigte, noch im Juli einen Gesetzentwurf vorlegen zu wollen. Je schneller Neuregelungen in Kraft treten könnten, desto besser. 

Das Kabinett hatte Ende Mai Eckpunkte beschlossen. Kern ist ein weitgehendes Verbot von Werkverträgen zum 1. Januar 2021 - also dass die komplette Ausführung von Arbeiten bei Subunternehmern eingekauft wird. 

Heil betonte: "Es ist eine Schande, dass Menschen aus Bulgarien und Rumänien in dieser reichen Gesellschaft ausgebeutet werden. Das werden wir beenden."

Update, 2. Juli, 13.30 Uhr: Dramatischer Corona-Einbruch am Dortmunder Flughafen

Die Corona-Pandemie hat auch den Dortmunder Flughafen mit voller Wucht getroffen: Die Passagierzahl brach im ersten Halbjahr um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein, wie der Airport am Donnerstag mitteilte.

Nur 544.145 Reisende wurden gezählt. Im Januar und Februar sei man mit einem deutlichen Plus noch auf dem besten Wege gewesen, erneut einen Passagierrekord aufzustellen.

Mit dem Shutdown im März sei es zu einem dramatischen Einbruch, im April und Mai dann fast vollständig zum Erliegen des Flugverkehrs gekommen. Seit Juni gehe es langsam wieder aufwärts.

Man starte "voller Zuversicht in die zweite Jahreshälfte", sagte Flughafen-Chef Udo Mager laut Mitteilung. Für den Juli sei mit einer Steigerung auf 30 Prozent und im August auf 50 Prozent des Vorjahresniveaus zu rechnen.

Update, 2. Juli, 12.52 Uhr: Corona-Zahlen im Kreis Gütersloh sinken weiter

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh zuletzt weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 76,4. 

Am Vortag lag dieser Wert bei 78,0, am Dienstag bei 86,0 und am Dienstag vergangener Woche noch bei 270,2. Demnach sank diese Infektions-Kennziffer zuletzt etwas langsamer.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. 

Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits am Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen.

Update, 2. Juli, 12.50 Uhr: Österreich streicht Reisewarnung für den Kreis Warendorf

 Österreich hat die corona-bedingte Reisewarnung für den münsterländischen Kreis Warendorf zurückgenommen. Die am Donnerstag aktualisierten Hinweise des österreichischen Außenministeriums verweisen jetzt nur noch für den Kreis Gütersloh auf "eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5)" aufgrund erhöhter Infektionszahlen nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies.

Eine generelle Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen hatte die österreichische Regierung bereits zu Wochenbeginn aufgehoben. Ein Beherbergungsverbot für Gäste aus NRW hat der Alpenstaat nicht ausgesprochen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Düsseldorf hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Wochenende mehrfach mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz telefoniert und die Lage erörtert. Stand der Dinge sei demnach: Reisende, die ein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können, sind von allgemeinen Einreisebeschränkungen ausdrücklich ausgenommen. Dies gelte auch für Bewohner der betroffenen Region um die Großschlachterei Tönnies. 

Sobald es innerhalb von sieben Tagen weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh gebe, werde die Warnung auch für diese Region aufgehoben.

Update, 2. Juli, 12.32 Uhr: Sigmar Gabriel arbeitete als Berater für den Fleischkonzern Tönnies

Ex-Minister Sigmar Gabriel war Berater beim Fleischkonzern Tönnies.
Ex-Minister Sigmar Gabriel war Berater beim Fleischkonzern Tönnies.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) war für den Fleischkonzern Tönnies als Berater tätig. "Es gab ein dreimonatiges Beratungsverhältnis mit Tönnies", sagte Gabriel am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Vom März bis Mai 2020 habe er für das Unternehmen handelsrechtliche Fragen klären sollen, sagte Gabriel. Zunächst hatte das ARD-Magazin "Panorama" über Gabriels Tätigkeit für Deutschlands größten Fleischproduzenten berichtet.

Mit Verweis auf entsprechende Dokumente berichtete das Magazin, dass der frühere SPD-Chef offenbar ein Pauschalhonorar von 10.000 Euro im Monat sowie ein zusätzliches vierstelliges Honorar für jeden Reisetag erhielt. Demnach sollte die Tätigkeit auf zwei Jahre angelegt sein. Aus privaten Gründen habe er die Beratung aber beenden müssen, sagte Gabriel.

Im Stammwerk des Tönnies-Fleischkonzerns im westfälischen Kreis Gütersloh hatten sich im Juni weit über 1000 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Deshalb gab es heftige Kritik an den Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Die Anfrage des Konzerns habe er bereits im Februar erhalten, sagte Gabriel. Inhaltlich sei es dabei um ein drohendes Exportproblem im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest gegangen.

Gabriel war bis 2017 SPD-Chef, bis 2018 Außenminister und bis November 2019 Abgeordneter im Bundestag.

Update, 2. Juli, 8.06 Uhr: Kontrollen in Köln und Düsseldorf an Plätzen

In Köln wollen Polizei und Ordnungsamt am kommenden Wochenende an neuralgischen Punkten verstärkt kontrollieren. 

"Wenn es Ansammlungen von Gruppen gibt, die nicht den Corona-Richtlinien entsprechen, werden wir sie auflösen", sagte ein Stadt-Sprecher. Bei Bedarf würden die Teams des Ordnungsamtes von der Polizei unterstützt.

"Wir werden gut sichtbar mit mehr Personal im Einsatz sein", sagte ein Polizeisprecher. "Sollte jemand aggressiv werden, werden wir konsequent einschreiten." 

Update, 2. Juli, 8.05 Uhr: Regeln für temporäre Freizeitparks

Ein Riesenrad in Köln.
Ein Riesenrad in Köln.  © Henning Kaiser/dpa

Regeln für ein neues Phänomen: Das NRW-Gesundheitsministerium hat im Zuge der neuen Coronaschutz-Verordnung nun auch Regeln für "vorübergehende Freizeitparks" aufgestellt.

Die Kirmes-Ersatzveranstaltungen gibt es bisher unter anderem in Düsseldorf und Dortmund. Die Hygieneregeln umfassen unter anderem Laufwege, Abstandsregeln und eine Maskenpflicht in geschlossenen Kabinen wie bei einem Riesenrad.

Update, 1. Juli, 19.15 Uhr: Tönnies-Personal: Ministerium verlängert Quarantäne um zwei Wochen

Das NRW-Gesundheitsministerium hat die Quarantäne für Menschen, die bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gearbeitet haben oder in einer der Gemeinschaftsunterkünfte leben, um zwei Wochen verlängert. In der entsprechenden Allgemeinverfügung wird häusliche Quarantäne bis zum 17. Juli angeordnet. Ausgenommen sind unter anderem Menschen, die schon erkrankt waren und als geheilt gelten.

Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) wandte sich dazu am frühen Mittwochabend mit Videobotschaften an Betroffene, die aus Rumänien, Polen und Bulgarien kommen: In den auf Twitter veröffentlichen Botschaften, die jeweils in die entsprechenden Sprache übersetzt wurden, kündigte der Landrat Besuche durch Kreis-Mitarbeiter an: "Sie erhalten ein Dokument mit Informationen, wie Sie sich zu verhalten haben." Er sei sich bewusst, "dass das für alle eine sehr schwierige Situation ist", betonte Adenauer.

Eine Ministeriumssprecherin erläuterte am Mittwoch, dass die Verfügung nun für alle Kreise gelte. Entscheidend für die Quarantäne ist, ob man zwischen dem 3. und 17. Juni "an mindestens einem Tag" auf dem Betriebsgelände von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gearbeitet hat. Unabhängig davon, ob man bei Tönnies selbst, einem Subunternehmer oder einer Leiharbeitsfirma angestellt war oder ist.

Auch alle Personen, die nicht auf dem Gelände waren, aber mit entsprechenden Menschen in Sammel- und Gemeinschaftsunterkünften oder Wohnungen leben, müssen laut Verfügung in Quarantäne bleiben.

Ausnahmen gelten unter anderem, wenn man seit dem 16. Juni positiv getestet wurde, als geheilt gilt oder in einer Unterkunft lebt, in der alle negativ getestet worden sind.

In der Begründung heißt es, dass selbst diejenigen, die "bislang nicht positiv getestet worden sind, gleichwohl ansteckungsverdächtig sein können". Angesteckt haben könnten sie sich laut der Verordnung auch in der Kantine oder einer Unterkunft.

Update, 1. Juli, 17 Uhr: Sieben Neuerkrankungen in Köln

In Köln ist die Zahl der Corona-Fälle im Vergleich zum Vortag um sieben gestiegen. Derzeit sind insgesamt 48 Personen infiziert. Neun Menschen befinden sich im Krankenhaus, davon zwei auf der Intensivstation.

Im Vergleich dazu weist die Landeshauptstadt Düsseldorf 254 Corona-Fälle auf (Stand Dienstag).

Update, 1. Juli, 16.39 Uhr: Corona-Mietwagen-Programm für Kreis Gütersloh verlängert

Das Mietwagen-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen für Gesundheitspersonal in der Corona-Krise wird für den Kreis Gütersloh bis Ende Oktober verlängert (Symbolbild).
Das Mietwagen-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen für Gesundheitspersonal in der Corona-Krise wird für den Kreis Gütersloh bis Ende Oktober verlängert (Symbolbild).  © 123RF/Ion Chiosea

Das Mietwagen-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen für Gesundheitspersonal in der Corona-Krise wird für den Kreis Gütersloh bis Ende Oktober verlängert. Das teilte das Verkehrsministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Derzeit gelte nur im Kreis Gütersloh wegen der vielen Infektionsfälle eine regionale Corona-Verordnung mit besonderen Einschränkungen des öffentlichen Lebens, erklärte ein Sprecher. 

Sollte dies künftig wieder auf weitere Regionen zutreffen, werde das bis Ende Juni noch landesweit gültige Mietwagenprogramm auch dort wieder zum Tragen kommen.

"Mit dem Angebot unterstützen wir die Mobilität der Menschen, die unser Gesundheitssystem am Laufen halten und in den betroffenen Regionen weiterhin in vorderster Linie stehen", betonte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf.

Aufgrund der großen Nachfrage hatte das Land zuletzt zusätzlich vier Millionen Euro für das Angebot bereitgestellt und den Berechtigtenkreis erweitert: Beschäftigte in Akutkrankenhäusern, Psychiatrien, Dialysezentren und sonstigen Kliniken, die akut Infizierte behandeln, können das Angebot nutzen - ebenso wie Mitarbeiter des öffentlichen Rettungsdienstes sowie der stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen. Voraussetzung für einen kostenlosen Mietwagen ist derzeit ein Erstwohnsitz oder Arbeitsort im Kreis Gütersloh.

Um die Abrechnung müssen sich die Beschäftigten nicht kümmern – das übernimmt der Autoverleiher direkt mit der Bezirksregierung Münster, die dieses Programm zentral für das ganze Land betreut.

Update, 1. Juli, 15.56 Uhr: Mann ohne Schutzmaske schlägt Supermarkt-Mitarbeiterin ins Gesicht

Ein Mann ohne Mund-Nasen-Maske hat einer Supermarkt-Mitarbeiterin in Schwerte ins Gesicht geschlagen, nachdem diese den 39-Jährigen auf den fehlenden Corona-Schutz aufmerksam gemacht hatte. 

Der Mann habe der Frau bei dem Vorfall am Mittwochmorgen zunächst die Brille von der Nase geschlagen, berichtete die Polizei. Daraufhin habe die Supermarkt-Mitarbeiterin den 39-Jährigen geschubst, worauf er mit weiteren Schlägen ins Gesicht der Frau reagiert habe.

Danach lief der Mann weg, doch Polizisten fassten ihn kurze Zeit später und nahmen ihn fest. Gegen den 39-Jährigen, der keinen festen Wohnsitz hat, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Er kam wieder auf freien Fuß. Die Supermarkt-Mitarbeiterin wurde leicht verletzt.

Update, 1. Juli, 15.50 Uhr: Corona-Infizierte bei Tönnies: Weitere Anzeigen eingegangen

Nach dem Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld weitere Strafanzeigen eingegangen. 

"Wir liegen jetzt im zweistelligen Bereich", sagte Oberstaatsanwalt Martin Temmen am Mittwoch. "Tendenz steigend." 

Bereits Mitte Juni direkt nach dem Ausbruch lagen fünf Anzeigen vor. Darunter war auch eine der Bielefelder Bundestagsabgeordneten Britta Haßelmann (Grüne). Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Körperverletzung und Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Update, 1. Juli, 15.45 Uhr: NRW schultert 185-Millionen-Euro-Paket für die Kultur

Die Landesregierung will 185 Millionen Euro zusätzlich für die Kultur bereitstellen. Das gab NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch bekannt. Mit der Unterstützung für solo-selbstständige Künstler steigen die Hilfen damit auf 200 Millionen Euro, sagte Laschet.

Mit 105 Millionen Euro soll ein Stipendienprogramm für freischaffende Künstler geschaffen werden. Mit 80 Millionen Euro sollen von der Corona-Pandemie gebeutelte Institutionen unterstützt werden. Zusätzlich habe die Bundesregierung eine Milliarde Euro ausgelobt.

Update, 1. Juli, 15.40 Uhr: Prognose: Wirtschaftseinbruch in NRW nicht ganz so stark wie im Bund

Der Wirtschaftseinbruch durch die Corona-Krise könnte in Nordrhein-Westfalen etwas geringer ausfallen als in Deutschland insgesamt. 

Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI in seiner am Mittwoch vorgestellten Konjunkturprognose für NRW. Das RWI erwartet, dass die Wirtschaftsleistung in NRW im gesamten Jahr 2020 um 5,5 Prozent sinkt. Für ganz Deutschland rechnen die Forscher mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 5,8 Prozent.

"Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen kämpft sich langsam aus der Krise", kommentierte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) die Zahlen. Seit dem Tiefpunkt vom April beginne sich die Stimmung aufzuhellen. 

Die vom Land zur Stützung der Konjunktur bereitgestellten 5 Milliarden Euro könnten zusätzliches Wachstum schaffen, so dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung in NRW auf 5 Prozent begrenzt werden könne, sagte Pinkwart.

Update, 1. Juli, 11.31 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten im Kreis Gütersloh sinkt

Im vom Coronavirus besonders betroffenen Kreis Gütersloh ist die wichtige Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erneut gesunken. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) beträgt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz derzeit 78,0. Am Vortag lag dieser Wert bei 86,0, am Dienstag vergangener Woche noch bei 270,2.

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. 

Der Lockdown im Kreis Gütersloh gilt noch bis zum 7. Juli. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) des Landes Nordrhein-Westfalen hatte am Montag die entsprechenden Einschränkungen für den gesamten Kreis zwar bestätigt, die Landesregierung aber ermahnt, die Gültigkeit auch vor Ablauf ständig zu überprüfen.

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage schon am Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen. Der regionale Lockdown wurde daraufhin beendet. Am Mittwoch sank der Wert auf 12,9. Städte wie Duisburg (22,5), Düsseldorf (19,4) oder Wesel (19,1) haben höhere Werte.

Update, 1. Juli, 11.17 Uhr: Deutlich mehr Arbeitslose in NRW

Durch die Auswirkungen der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen im Juni weiter gestiegen. Insgesamt waren zum Sommerstart in NRW knapp 771.000 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Das waren knapp 14.000 Personen mehr als im Mai und sogar gut 137.000 mehr als ein Jahr zuvor. 

Damit fiel der Zuwachs allerdings deutlich geringer aus als in den stärker vom Lockdown geprägten Monaten April und Mai,

Der Arbeitsmarkt in NRW stehe weiterhin deutlich unter dem Einfluss der Pandemie, sagte der Vorsitzende der Regionaldirektion NRW, Torsten Withake. 

Ohne die Kurzarbeit wäre die Arbeitslosigkeit nach seinen Worten sogar noch deutlich höher. Immerhin hätten 35 bis 40 Prozent der Unternehmen in NRW von März bis April Kurzarbeit angezeigt. "Von Normalität am Arbeitsmarkt sind wir also noch ein Stück entfernt", betonte er.

Update, 1. Juli, 07.17 Uhr: Kinder in NRW-Kitas dürfen Kuscheltier mitbringen

Kuscheltiere sind in NRW-Kitas erlaubt.
Kuscheltiere sind in NRW-Kitas erlaubt.  © Sanguansuk/123rf

Diese Nachricht wird viele Eltern in Nordrhein-Westfalen erleichtern: Ihr Nachwuchs darf "ein Kuscheltier, Schmusetuch oder anderes Objekt, das eine besondere persönliche Bedeutung für das jeweilige Kind hat", mit in die Kita bringen.

Darauf weist das NRW-Familienministerium mit Blick auf die bevorstehende Eingewöhnung zum Start des Kindergartenjahres ab dem 1. August hin.

"Darüber hinaus gehendes privates Spielzeug darf und durfte jedoch nicht mitgebracht werden", teilte das Ministerium mit.

Update, 01. Juli, 07.15 Uhr: Schweinemäster in Sorge

Die Schweine wachsen weiter, brauchen mehr Platz.
Die Schweine wachsen weiter, brauchen mehr Platz.  © Stefan Sauer/ZB/dpa

Weil sich in den Ställen die Schlachtschweine stauen, fordern die Deutschen Schweinehalter Klarheit darüber, wann die Tönnies Fleischfabrik nach dem Corona-Ausbruch in Rheda-Wiedenbrück wieder öffnet.

"Die Schweinehalter müssen das dringend wissen, wir brauchen schnell ein klares Signal, sonst droht auf Sicht ein großes Tierschutzproblem in den Ställen", sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, Torsten Staack, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch).

Update, 30. Juni, 15.45 Uhr: Clemens Tönnies tritt als Aufsichtsratschef bei Schalke 04 zurück

Clemens Tönnies tritt von seinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 zurück. Der 64-Jährige war nach Corona-Fällen in seinem Fleisch-Unternehmen zuletzt massiv in die Kritik geraten. 

Der FC Schalke 04 bedauerte in einer Mitteilung den Rücktritt des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden, der den Verein über Jahre geprägt hatte.

Clemens Tönnies hat seinen Rücktritt als Aufsichtsratschef beim FC Schalke 04 mit der Krise seines Unternehmen begründet. "Meine Hauptaufgabe ist es, mich aktuell voll und ganz auf mein Unternehmen zu konzentrieren, es erfolgreich durch die schwerste Krise seiner Geschichte zu führen", schrieb Tönnies am Dienstag in seinem Rücktrittsschreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

An die Gremien des Fußball-Bundesligisten schrieb er weiter, dass ihm die Entscheidung "nach so vielen Jahren sehr schwergefallen" sei.

Update, 30. Juni, 15.15 Uhr: Gütersloher Landrat bittet Bürger um Geduld

Sven-Georg Adenauer (CDU), Landrat des Kreis Gütersloh. (ältere Aufnahme)
Sven-Georg Adenauer (CDU), Landrat des Kreis Gütersloh. (ältere Aufnahme)  © Jonas Güttler/dpa

Angesichts der Verlängerung des regionalen Lockdowns im Kreis Gütersloh um eine Woche hat Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) um Verständnis geworben.

"Wir brauchen noch ein bisschen Geduld", sagte Adenauer am Dienstag in Gütersloh.

Er bat zugleich die Einwohner, sich an die für eine weitere Woche geltenden Regeln zu halten. Nach seinem Eindruck sei dies aber auch der Fall. Der Kreis Gütersloh hat etwa 362 000 Einwohner.

Der Landrat verwies darauf, dass die wichtige Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage von sehr hohen Werten auf nunmehr 86 am Dienstag zurückgegangen ist.

Dies verdeutliche, dass der am vergangenen Mittwoch in Kraft getretene Lockdown Ergebnisse gebracht habe.

Die Einschränkungen seien noch etwas verlängert worden, weil der Grenzwert von 50 bei dieser sogenannten Sieben-Tages-Inzidenz noch nicht erreicht ist.

Update, 30. Juni, 12.01 Uhr: Keine Massentests in NRW geplant

Das Land NRW wird zunächst keine flächendeckenden Corona-Tests nach bayerischem Vorbild einführen. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte am Dienstag in Düsseldorf: "Ich will das nicht bewerten, was die bayerischen Kollegen machen. Wir machen, was wir für Nordrhein-Westfalen richtig halten. Mir ist vor allem wichtig, dass wir es da, wo es brennt, verpflichtend machen."

Laschet nannte als Beispiel die Fleischindustrie, wo ab dem 1. Juli Beschäftigte in NRW mindestens zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden müssen.

Update, 30. Juni, 11.51 Uhr: Laschet gegen Straßenkarneval am 11.11.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich gegen Straßenveranstaltungen zur traditionellen Sessionseröffnung am 11.11. ausgesprochen: "Draußen, Straßenkarneval, Infektionsübertragungszeit, Alkohol, Enge - das passt nicht in diese Zeit", sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. 

Was dann im Frühjahr mit dem eigentlichen Karneval sei, könne man jetzt noch nicht sagen. Dafür sei es zu früh. 

Man müsse das Infektionsgeschehen im Herbst noch abwarten. Das sei für die Aktiven, die langfristig planen wollen, "nicht schön", so Laschet: "Aber es müssen sich zurzeit Andere mit größeren Problemen umstellen in ihren Lebensplanungen."

Update, 30. Juni, 10.55 Uhr: Laschet: Tierschutz wird eingehalten, Menschenschutz nicht

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) äußerte sich am Dienstag in einer Pressekonferenz.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) äußerte sich am Dienstag in einer Pressekonferenz.  © Federico Gambarini/dpa

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat erneut die Fleischindustrie scharf kritisiert: In den Betrieben würden die "Tierschutzkategorien eingehalten", aber "die Menschenschutzkategorien nicht."

Bei jedem Tier sei der Weg digital verfolgbar, von wem es wie geliefert wurde – gleichzeitig wissen man nicht, wer arbeite in einer Fabrik "und wo wohnt der".

Das sei ein "Auseinanderfallen, das so nicht akzeptabel ist", sagte Laschet am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf.

Update, 30. Juni, 08.20 Uhr: 7-Tage-Inzidenz im Kreis Gütersloh nicht mehr dreistellig

Corona-Testzentrum am Flughafen Gütersloh.
Corona-Testzentrum am Flughafen Gütersloh.  © David Inderlied/dpa

Im Kreis Gütersloh ist die wichtige Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage erneut deutlich zurückgegangen.

Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) beträgt die sogenannte Sieben Tage-Inzidenz nunmehr 86,0.

Damit ist der Wert erstmals seit den hohen Zahlen durch den massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück nicht mehr dreistellig.

Er liegt aber noch weiter deutlich über dem Grenzwert von 50, der bundesweit in der Diskussion um zusätzliche Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie eine Rolle spielt.

Die Sieben Tage-Inzidenz lag am Dienstag vergangener Woche im Kreis Gütersloh bei 270,2. 

Nach 164,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage am Samstag, 132,9 am Sonntag und 112,6 am Montag setzt sich der Abwärtstrend anhaltend fort.

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage schon am Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen. Am Dienstag sank der Wert auf 14,0.

Update, 30. Juni, 08.11 Uhr: Schalke soll Bürgschaft von NRW-Landesregierung erhalten

Der FC Schalke 04 soll nach Informationen des "Handelsblatts" öffentliche Hilfe erhalten. Wie die Zeitung am Montag berichtet, plant das Land Nordrhein-Westfalen eine Bürgschaft für den finanziell angeschlagenen Fußball-Bundesligisten in Höhe von 40 Millionen Euro.

Demnach soll die Millionen-Hilfe am Mittwoch offiziell bekannt gemacht werden. Das Landesfinanzministerium wollte mit Verweis auf das Bürgschaftsgeheimnis dazu nicht Stellung nehmen.

Der Bundesliga-Zwölfte hatte für das Geschäftsjahr 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von 197 Millionen Euro vermeldet. Die durch die Coronakrise verursachten Einnahmenverluste bereiteten zusätzliche finanzielle Probleme.

Bei Protesten am vergangenen Samstag auf dem Vereinsgelände Berger Feld hatten Fans den Rückzug von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies gefordert. Er steht als Firmenchef und als Chef des Bundesligisten weiter massiv unter Druck.

Update, 30. Juni, 08.08 Uhr: Permanente Kontrolle des Arbeitsschutzes in Schlachthöfen

Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will große Schlachthöfe ständig durch den Arbeitsschutz kontrollieren lassen. Bei den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Schlachthöfen müssten die gleichen Regeln wie beim Tierschutz gelten, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf.

Für den Tierschutz und andere wichtige Aufgaben seien Tiermediziner zuständig, die nicht beim Unternehmen angestellt seien. Für ihre Arbeit müssten die Firmen Gebühren an den Staat zahlen.

Er wolle, dass dies auch beim Arbeitsschutz eingeführt werde und die Schlachthöfe "ständig den Arbeitsschutz in der Bude haben", sagte Laumann.

Der Arbeitsschutz hat in den Schlachthöfen nach Laumanns Darstellung Probleme bei den Kontrollen. Wenn die Kontrolleure in einen großen Betrieb wollten, dann dauere das fast eine Stunde, bis sie in der Produktion seien.

Das müsse sich ändern. Er lasse gerade prüfen, ob dazu eine landesrechtliche Regelung möglich sei oder der Bundesgesetzgeber aktiv werden müsse.

Update, 30. Juni, 08.05 Uhr: Lockdown sollte nicht mehr ganze Kreise betreffen

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die von Bund und Ländern abgesprochene Regelung für einen sogenannten Lockdown zu verändern: Man müsse noch einmal darüber sprechen, nicht ganze Kreise "heraus zu nehmen", sondern "die Orte, wo wirklich Gefahr besteht", sagte Laschet am Montag in Düsseldorf

"Das werden wir einmal mit den anderen Ländern, wenn die Krise vorbei ist, erörtern", sagte er mit Blick auf die Lage in Gütersloh.

Laschet bezog sich konkret auf Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf, die aktuell keine Infektionen haben – und dennoch vom Lockdown betroffen waren. Auch der Landrat des Kreises Warendorf, Olaf Gericke, sagte: "Bund und Land müssen darüber nachdenken, ob es nicht Sinn macht, die Regelungen zu präzisieren, wo genau ein Lockdown verhängt werden soll." 

Sein Kreis umfasse 13 Städte und Gemeinden – "und in fünf gibt es keine einzige Infektion." Eine Präzisierung würde seiner Ansicht nach auch zu mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung führen.

Update, 29. Juni, 15.45 Uhr: Appell: Menschen aus Kreis Warendorf und Gütersloh nicht stigmatisieren

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat erneut appelliert, die Stigmatisierung von Menschen aus dem Kreis Gütersloh einzustellen. Er begrüßte es, dass Österreich die Reisewarnung für NRW wieder aufgehoben habe.

Landrat Sven-Georg Adenauer betonte am Montag, dass man den Lockdown auch wegen der Menschen außerhalb des Kreises verlängere. Er wisse, dass man nicht überall "willkommen" sei, sagte Adenauer am Montag in Düsseldorf. Er unterstütze die getroffenen Entscheidungen des Landes im Zusammenspiel mit den Verantwortlichen vor Ort "ausdrücklich", sagte Adenauer laut Mitteilung: "Alle für den Kreis Gütersloh bisher getroffenen Maßnahmen haben sich als richtig und notwendig erwiesen."

Update, 29. Juni, 15.25 Uhr: Lockdown im Kreis Gütersloh verlängert

Armin Laschet (mitte) verkündete am Montag die neuen Details.
Armin Laschet (mitte) verkündete am Montag die neuen Details.  © Federico Gambarini/dpa

Der Lockdown im Kreis Gütersloh wird für eine Woche verlängert und im Kreis Warendorf aufgehoben. Dies teilte die NRW-Staatskanzlei am Montag mit. 

Die Regelungen der Coronaschutzverordnung werden in ganz Nordrhein-Westfalen um zwei Wochen verlängert. Diese gelten damit bis mindestens 15. Juli 2020 an. Dazu gehört unter anderem die Maskenpflicht für bestimmte Bereiche. Zudem dürfen sich im öffentlichen Raum nur zehn Menschen treffen, wenn das Abstandsgebot nicht eingehalten wird.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) teilte mit: "Die Entwicklung im Kreis Gütersloh stimmt zwar zuversichtlich. Aber: Auf Grundlage der vorliegenden Zahlen können wir derzeit noch nicht sicher sein, dass das Infektionsgeschehen fast ausschließlich auf den Ausbruch beim Schlachtbetrieb eingrenzbar ist."

So schwer das für die Bürger im Kreis Gütersloh auch sei, müsse die Lage im Kreis Gütersloh weiterhin genau beobachtet werden. "Die Einschränkungen sind sicherlich nicht einfach, aber notwendig", so Laumann.

Update, 29. Juni, 14.10 Uhr: Corona-Lockdown rechtmäßig

Der derzeit eingeschränkt geltende Lockdown im Kreis Gütersloh ist rechtmäßig. Das hat das Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen am Montag in Münster entschieden. 

Ein Bewohner der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock hatte die Überprüfung einer Landesverordnung verlangt. Die Regionalverordnung ist nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in Kraft getreten und gilt im ganzen Kreisgebiet bis zum 30. Juni (Az.: 13 B 911/20.NE).

Der Antragsteller kritisiert, dass auch Städte wie sein Wohnort und Versmold, Borgholz oder Halle in Westfalen betroffen sind, obwohl es dort keine oder kaum Infizierte gibt.

Diese Ansicht teilt das OVG nicht. Wegen der Vielzahl der positiven Corona-Tests unter Mitarbeitern im Schlachtbetrieb bei Tönnies bestehe eine hinreichend konkrete Gefahr des Überspringens auf die übrige Bevölkerung. Das Land habe daher seinen Ermessensspielraum mit Schutzmaßnahmen für den gesamten Kreis nicht überschritten.

Update, 29. Juni, 11.43 Uhr: Arbeitsmarkt-Zahlen aus NRW

Der Arbeitsmarkt in den Regionen in Nordrhein-Westfalen ist von der Corona-Krise sehr unterschiedlich betroffen. Während im Kreis Olpe die Unternehmen im März und April für gut die Hälfte aller Beschäftigten (50,2 Prozent) Kurzarbeit angemeldet hatten, war das in Leverkusen nur für ein knappes Sechstel der Beschäftigten (16,2 Prozent) der Fall, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht.

Der Grund ist der Analyse zufolge die unterschiedliche Wirtschaftsstruktur. Insbesondere Städte und Kreise mit starker Autobranche wiesen hohe Quoten bei der angezeigten Kurzarbeit auf, heißt es in der Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Böckler-Stiftung.

Im Kreis Olpe gibt es überdurchschnittlich viel produzierendes Gewerbe, darunter auch Automobilzulieferer. Auch der Hochsauerlandkreis (47,0 Prozent), der Kreis Unna (46,7 Prozent), der Märkische Kreis (42,2 Prozent) und der Kreis Paderborn (41,7 Prozent) wiesen hohe Quoten bei der angezeigten Kurzarbeit.

Update, 29. Juni, 08.44 Uhr: Österreich nimmt generelle Reisewarnung zurück

Österreich hat die nach dem schweren Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies ausgesprochene generelle Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen zurückgenommen. 

Nach Informationen aus NRW-Regierungskreisen in Düsseldorf wurde die Reisewarnung auf die vom Infektionsgeschehen betroffenen Kreise beschränkt. 

In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes in Berlin hieß es am späten Sonntagabend, laut Mitteilung des österreichischen Gesundheitsministeriums müssten Reisende aus Gütersloh ab Montag 00.01 Uhr bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen.

Update, 29. Juni, 08.14 Uhr: 7-Tage-Inzidenz im Kreis Gütersloh noch deutlich über 50

Helfer im Schutzanzug desinfizieren sich nach dem Einsatz die Handschuhe.
Helfer im Schutzanzug desinfizieren sich nach dem Einsatz die Handschuhe.  © David Inderlied/dpa

Unmittelbar vor der Entscheidung über eine Verlängerung des regionalen Lockdowns liegt im Kreis Gütersloh die Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage noch deutlich über der Marke von 50.

Das geht aus den am Montag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. 

Demnach setzte sich nach sehr hohen Werten durch den Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies der Abwärtstrend bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz fort.

Laut den jüngsten RKI-Daten gab es im Kreis Gütersloh nun 112,6 solche Fälle innerhalb der vergangenen sieben Tage nach zuvor 132,9 am Sonntag und 164,2 am Samstag. 

Am Dienstag hatte dieser Wert noch 270,2 betragen.

Update, 29. Juni, 08.10 Uhr: Österreich nimmt generelle Reisewarnung für NRW zurück

Österreich hat die nach dem schweren Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies ausgesprochene generelle Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen zurückgenommen.

Nach Informationen aus NRW-Regierungskreisen in Düsseldorf wurde die Reisewarnung auf die vom Infektionsgeschehen betroffenen Kreise beschränkt. 

In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes in Berlin hieß es am späten Sonntagabend, laut Mitteilung des österreichischen Gesundheitsministeriums müssten Reisende aus Gütersloh ab Montag 00.01 Uhr bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen.

Update, 28. Juni, 14.54 Uhr: Polizei ahndet Corona-Verstöße und löst Partys auf

Vielfach sind am Wochenende Partys und Zusammenkünfte in Düsseldorf, Köln und Bonn eskaliert und Feiernde mit Polizei und städtischen Ordnungsdiensten aneinandergeraten. Dabei kam es zu Schlägereien von Gruppen untereinander sowie immer wieder zu Gewalt und Aggression gegenüber den Beamten, hieß es von der Polizei.

Die Beteiligten seien zumeist stark alkoholisiert gewesen, hätten die Corona-Abstandsregeln missachtet, Polizisten beleidigt und sich respektlos gezeigt. Viele täten inzwischen so, als wäre Corona vorbei, sagte ein Sprecher.

In Düsseldorf wurde in der Nacht zu Sonntag wie schon in der Nacht zuvor erneut die große Freitreppe am Rheinufer wie auch eine Straße in der Altstadt geräumt, weil sich dort zu viele Menschen auf engem Raum aufgehalten und die Corona-Bestimmungen missachtet hätten. 

Ordnungskräfte lösten Ansammlungen und unzulässige Veranstaltungen zu vorgerückter Stunde auf. In der Altstadt gab es weitere Einsätze der Polizei unter Beteiligung einer Hundertschaft. Vielfach sei den Beamten auch hier den Angaben zufolge von Besuchern Widerstand und Aggression entgegengeschlagen.

In Köln hatte es seit Freitagabend mehrfach Schlägereien und Auseinandersetzungen zwischen Gruppen gegeben. In einem Fall gingen Männer mit zerbrochenen Glasflaschen aufeinander los, ein 26-Jähriger wurde schwer verletzt. Die Polizei sei mit starken Kräften im Einsatz gewesen. 

Betrunkene hätten zudem in zwei Fällen Polizeibeamte bespuckt, getreten und gegen sie gepöbelt. Zwei Randalierer seien in Gewahrsam genommen worden.

Bei Kontrollen am Bonner Rheinufer war die Polizei in der Nacht zu Sonntag bei Kontrollen zu Ruhestörungen im Einsatz. 36 Mal seien Platzverweise ausgesprochen worden.

Update, 28. Juni, 13.06 Uhr: Kreis Warendorf: Virus-Ausbruch bei Tönnies wohl nicht übergesprungen

Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh sieht der Nachbarkreis Warendorf bisher keine Anzeichen für eine Ausbreitung des Virus unter der übrigen Bevölkerung. 

"Der bisherige Trend zeigt, dass das Virus nicht auf die allgemeine Bevölkerung übergesprungen ist", erklärte Landrat Olaf Gericke (CDU) am späten Samstagabend. Nach Angaben des Kreises waren nur zwei der insgesamt 4491 Corona-Tests positiv, die bis Samstagnachmittag in den Testzentren Oelde und Ahlen sowie bei Ärzten ausgewertet worden.

Der Kreis Gütersloh hatte dagegen am Samstagabend mitgeteilt, hier sei die Zahl der Infizierten auch in der übrigen Bevölkerung "merklich" gestiegen. Demnach wurden in den vergangenen sieben Tagen bis Freitag 75 Menschen, die keinen Bezug zu dem Unternehmen haben, positiv auf das Virus getestet. Das waren 28 mehr als im Vergleichszeitraum einen Tag zuvor.

Von dem Corona-Ausbruch in der nahegelegenen Fleischfabrik Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh sind den Angaben zufolge auch mehr als 200 Tönnies-Mitarbeiter betroffen, die im Kreis Warendorf und hier insbesondere in der Stadt Oelde wohnten. 

Für beide Kreise gelten wieder starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die zunächst bis zum 30. Juni befristet sind. Deshalb muss spätestens am Dienstag entschieden werden, ob die Auflagen auslaufen oder verlängert werden müssen.

Der Kreis Warendorf hatte nach eigenen Angaben - unabhängig von den freiwilligen Reihentests der Bevölkerung - Testungen in Pflegeheimen, bei Erntehelfern sowie in Schlacht- und Fleischbetrieben (noch nicht beendet) durchführen lassen. "Über 7000 Ergebnisse davon liegen vor – alle waren negativ", hieß es dazu am Samstagabend.

Update, 28. Juni, 11.20 Uhr: 7-Tage-Inzidenz im Kreis Gütersloh weiter deutlich über 50

Im Kreis Gütersloh liegt die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage trotz anhaltender Abwärtstendenz weiter deutlich über der entscheidenden Marke von 50. 

Das geht aus den am Sonntag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach gab es im Kreis Gütersloh 132,9 solche Fälle nach zuvor 164,2 am Samstag und 177,7 am Freitag. Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2.

Der Kreis Gütersloh ist nach den RKI-Zahlen der einzige Kreis in Deutschland oberhalb der wichtigen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Hintergrund ist der massive Ausbruch des Coronavirus beim Fleischwerk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. 

Bis Dienstag muss eine Entscheidung fallen, ob der regionale Lockdown in den NRW-Kreisen Gütersloh und Warendorf - der bundesweit erste - ausläuft oder verlängert wird. Der seit Mittwoch geltende Lockdown ist bis zum 30. Juni befristet. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz spielt bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens eine Rolle.

Update, 28. Juni, 11.13 Uhr: Minister entschuldigt sich bei Kita-Personal für Bastel-Masken

Joachim Stamp ist NRW-Familienminister.
Joachim Stamp ist NRW-Familienminister.  © Federico Gambarini/dpa

Nach harscher Kritik an "Bastel-Sets" für Mund-Nase-Masken hat sich Familienminister Joachim Stamp (FDP) beim Kinderbetreuungspersonal in NRW entschuldigt. 

In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, drückte Stamp sein Bedauern aus: "Ich kann Ihnen versichern, dass dies kein Ausdruck von Geringschätzung war", so Stamp: "Um eines klarzustellen: Sie sind keine Basteltanten und Bastelonkel, sondern hochqualifiziertes pädagogisches Personal bzw. Kindertagespflegeperson. Ich kann nicht oft genug betonen, dass Sie herausragende Arbeit leisten!"

Das Ministerium hatte neben normalen Masken auch etliche an Kitas verschickt, die noch zusammen gebastelt werden müssen. 

In der "Kommunikation" sei es dem Ministerium leider nicht gelungen, "zu vermitteln, dass die übrigen Lieferungen für etwaig fehlende Masken bei Besuchern oder Eltern gedacht waren", schrieb Stamp. Für die Erzieher seien nur die fertigen Masken gedacht gewesen.

Stamp kündigte in dem Schreiben vom letzten Freitag auch eine Neuregelung für Kinder an, die mit Corona-Symptomen heim geschickt wurden - und im Zweifel nur Husten hatten. In solch einem Fall mussten die Eltern bisher ein Attest heran bringen. Nun müssen sie nur noch selbst bestätigen, dass ihr Kind 48 Stunden symptomfrei ist.

"Unsere bisherige Regelung zu Attesten hat sich in der Praxis als unpraktisch erwiesen. In Coronazeiten lernen wir täglich dazu, deswegen haben wir die Regelung jetzt pragmatisch angepasst", teilte Stamp dazu mit.

Update, 28. Juni, 11.05 Uhr: Fall Tönnies: Kutschaty fordert neues Unternehmensstrafrecht

Der Fraktionschef der SPD im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty, fordert ein neues Unternehmensstrafrecht, "mit dem künftig nicht mehr nur einzelne Manager oder Mitarbeiter, sondern auch ganze Unternehmen strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden können."

Kutschaty sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Viele fragen sich doch jetzt: Kommt ein Unternehmen wie Tönnies eigentlich mit so einem Verhalten davon? Bei dem ganzen Schaden, der den Menschen, aber auch dem Staat entstanden ist? Das würde dem Gerechtigkeitsempfinden der Menschen massiv widersprechen."

Er sehe deshalb gute Chancen, dass ein von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf «trotz der zu erwartenden Kritik der Wirtschaftsverbände auch wirklich das Licht der Welt erblickt.»

"Wenn Armin Laschet es ernst meint, Tönnies für sein Verhalten haftbar machen zu wollen, dann muss er dem Gesetzentwurf für ein Unternehmensstrafrecht in der Union jetzt den nötigen Rückenwind verleihen", sagte Kutschaty.

Update, 28. Juni, 8 Uhr: Kreis Gütersloh: Zahl positiver Tests in übriger Bevölkerung steigt

Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der erfassten Corona-Fälle in dieser Woche "merklich" angestiegen.
Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der erfassten Corona-Fälle in dieser Woche "merklich" angestiegen.  © David Inderlied/dpa

Die Zahl der nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektionen in der übrigen Bevölkerung - ohne direkten Bezug zur Tönnies-Belegschaft - ist nach Angaben vom Kreis Gütersloh "merklich" angestiegen. 

Grund dafür seien wohl vor allem die deutlich umfangreicheren Tests, viele der Infizierten zeigten aber keine Symptome. Vom 20. bis zum 26. Juni seien insgesamt 75 Fälle in der übrigen Bevölkerung bekannt geworden - also bei Personen, die keinen direkten Bezug zu der Firma Tönnies haben, erklärte der Kreis Gütersloh in einer Mitteilung am Samstagabend. Das waren den Angaben zufolge 28 mehr als am Vortag berichtet.

Wenige Stunden zuvor hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach dem Besuch eines Testzentrums in Gütersloh davon berichtet, dass bei rund 4100 Tests in der Allgemeinbevölkerung nur 9 Infektionen nachgewiesen worden seien. Dabei nannte er allerdings keinen Zeitraum für diese Daten. Ein Ministeriumssprecher verwies darauf, dass den Kreisen häufig früher Daten vorliegen als auf Landesebene.

Nach Angaben des Kreises, ist die Zunahme vermutlich durch die starke Ausweitung der Tests unter anderen in den sechs Diagnosezentren bedingt. Ein Sprecher des Kreises verwies auf Nachfrage auf die Dunkelziffer bei den Infektionen, die auch bei Corona vermutet wird. Ein gutes Zeichen sei, dass es keinen Anstieg der an Covid-19 Erkrankten gebe. Der Kreis Gütersloh wird unter anderem auch von Experten des RKI unterstützt.

Der Kreis Gütersloh veröffentlicht als weiteren Indikator für die Corona-Verbreitung in der Bevölkerung Testergebnisse eines großen Diagnosezentrums der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Dort gab es nach Angaben des Kreises bei 3588 Befunden 12 positive Fälle.

Update, 27. Juni, 16.57 Uhr: Bisher 9 Corona-Nachweise in Bevölkerung im Kreis Gütersloh

Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk Rheda-Wiedenbrück sind im Kreis Gütersloh bisher bei rund 4100 Tests in der Allgemeinbevölkerung 9 Infektionen nachgewiesen worden.

Diese Zahlen nannte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach dem Besuch eines Testzentrums in Gütersloh am Samstag.

Im Interview mit dem Nachrichtensender ntv sagte Laumann zu den 9 positiven Tests: "Das ist eine sehr niedrige Infektionsrate." Gleichzeitig betonte er aber auch: "Ich will das jetzt überhaupt nicht bewerten."

Laumann geht in den kommenden Tagen von weiteren Tausenden Testergebnissen aus, aufgrund derer dann eine Entscheidung zu den Einschränkungen in der Region getroffen werden solle.

Update, 27. Juni, 15.58 Uhr: Fleischindustrie in NRW muss Beschäftigte zweimal pro Woche testen

Die Fleischindustrie in Nordrhein-Westfalen muss Beschäftigte auf ihre Kosten künftig mindestens zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen.

Die neue Vorgabe gelte ab 1. Juli für Schlachthöfe, Zerlegebetriebe und vorrangig fleischverarbeitende Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten und unabhängig davon, ob es sich um eigene Beschäftigte oder Werkvertragsnehmer handele, teilte das NRW-Ministerium für Arbeit und Gesundheit in Düsseldorf mit.

Update, 27. Juni, 11.23 Uhr: 7-Tage-Inzidenz im Kreis Gütersloh weiter deutlich über 50

Angehörige der Bundeswehr nehmen in einem stillgelegtem Hubschrauber Hangar in Gütersloh Corona-Abstriche bei der Bevölkerung durch.
Angehörige der Bundeswehr nehmen in einem stillgelegtem Hubschrauber Hangar in Gütersloh Corona-Abstriche bei der Bevölkerung durch.  © Guido Kirchner/dpa

Im Kreis Gütersloh liegt die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage trotz einer Abwärtstendenz weiter deutlich über der entscheidenden Marke von 50. 

Das geht aus den am Samstag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Der Kreis Gütersloh ist der einzige Kreis in Deutschland oberhalb dieser Marke.

Nach den jüngsten RKI-Daten gab es im Kreis Gütersloh 164,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen - nach zuvor 177,7 Fällen am Freitag. 

Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2. Hintergrund ist der massive Corona-Ausbruch beim Fleischwerk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.

Im benachbarten Kreis Warendorf war die wichtige Kennziffer für die Pandemie-Bekämpfung schon am Freitag mit 47,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen unter die Marke von 50 gefallen. Nach den Daten von Samstag sackte sie nun sogar auf nur noch 19,8 Fälle ab. In beiden Kreisen gilt ein Lockdown.

Update, 27. Juni, 8.15 Uhr: Kreis Gütersloh: Kaum Anzeichen für Übertragung auf Bevölkerung

Im Kreis Gütersloh gibt es nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies und nach der Ausweitung von kostenlosen Tests weiter kaum Anzeichen für eine Übertragung des Virus auf die Bevölkerung. 

Das teilte der Kreis am Freitagabend mit. Vom 19. bis 25. Juni seien 55 Fälle ohne Bezug zum Tönnies-Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück bekannt geworden. Am Donnerstag seien noch 14 Fälle hinzugekommen, hieß es in einer Presse-Mitteilung. Bei Tests in einem Berufskolleg, eines von insgesamt sechs Testzentren, seien 2937 Menschen auf Corona untersucht worden, von denen waren 9 positiv.

Seit Beginn der Corona-Krise sind 2160 Infizierte (Stand 26. Juni, 0 Uhr) im Kreis erfasst worden. Davon gelten 741 als genesen. 1398 sind demnach noch infiziert (Vortag 1331). 

Von dieser Gruppe sind 1368 Menschen in häuslicher Quarantäne. 30 Patienten werden in den Krankenhäusern stationär behandelt. 5 Patienten liegen nach den Angaben auf Intensivstationen, 2 werden beatmet.

Update, 27. Juni, 8.10 Uhr: Bund und Länder einigen sich Reise-Regeln

Reisende aus einem Landkreis mit hohem Corona-Infektionsgeschehen dürfen nur dann in einem Hotel untergebracht werden, wenn ihnen ein ärztliches Zeugnis bestätigt, dass sie keine Infektion haben. 

Das geht aus einem Beschluss des Chefs des Bundeskanzleramtes und der Leiter der Staats- und Senatskanzleien der Länder vom Freitag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das benötigte ärztliche Zeugnis "muss sich auf eine molekularbiologische Testung stützen, die höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden ist".

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte dazu zur Deutschen Presse-Agentur: "Der Einsatz hat sich gelohnt. Gut, dass wir nun gemeinsame Regelungen aller Länder mit dem Bund dafür haben, wie wir Risiko-Vorsorge und Reisefreiheit miteinander verbinden." 

Nach dem Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh beim Fleischproduzenten Tönnies hatten die meisten Bundesländer Reise-Einschränkungen für Menschen aus Corona-Hotspots beschlossen.

Laschet betonte: "Die Unsicherheit und Stigmatisierung bei Reisenden aus Gütersloh in den letzten Tagen dürfen sich nicht wiederholen. Corona besiegen wir nur miteinander, nicht gegeneinander."

Update, 27. Juni, 8.07 Uhr: Laschet verteidigt Lockdown und schließt Änderungen nicht aus

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den "Lockdown" für die Kreise Gütersloh und Warendorf verteidigt. Man habe "intensiv abgewogen, ob man einzelne Städte aus dem Kreis aus den Regelungen herausnehmen kann, wofür es viele gute Gründe gibt", sagte Laschet den "Westfälischen Nachrichten".

Die Verabredung der Länder mit der Bundesregierung und dem Robert-Koch-Institut sehe aber bewusst Regeln für das gesamte Kreisgebiet vor. "Für die Zukunft wird man da vielleicht über neue Mechanismen nachdenken müssen", so Laschet. Anlass des Lockdowns ist der massive Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück.

In den Kreisen Warendorf und Gütersloh gibt es in vielen Gemeinden Unverständnis darüber, dass angesichts sehr geringer Infektionszahlen alle Gemeinden mit insgesamt rund 600.000 Einwohnern in den Lockdown mussten - auch wenn sie räumlich sehr weit vom Schlachtbetrieb entfernt liegen.

Bisher sieht der Pandemie-Plan nur den Lockdown für ganze Kreise oder Großstädte vor, nicht für kleinere Gebiete. Laschet stellte in Aussicht, dass man durch erhöhte Test-Kapazitäten in der kommenden Woche vielleicht eine "neue Entscheidungsgrundlage" bekommen werde.

Update, 27. Juni, 8 Uhr: Dönerproduzent mehrere Wochen zu

Eine Einfahrt zum Produktionsstandort der Öztas Dönerfleischproduktion in Moers.
Eine Einfahrt zum Produktionsstandort der Öztas Dönerfleischproduktion in Moers.  © Fabian Strauch/dpa

Der Moerser Dönerfleischproduzent Öztas am Niederrhein wird nach einem Corona-Ausbruch an diesem Samstag komplett geschlossen und bleibt mindestens zwei Wochen zu. 

Das kündigte der Landrat des Kreises Wesel, Ansgar Müller, am Freitag in Wesel an. Die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten im Unternehmen sei bis zum Freitag allerdings nur noch leicht gestiegen, sagte Müller: Sie wuchs von 62 am Donnerstag Gemeldeten um drei Betroffene auf 65 Infizierte Stand Freitag. 

"Wir haben vorläufig eine etwas entspanntere Situation", sagte Müller. Hinzu kommen 17 Infizierte, die bei einem früheren Test erkannt worden waren.

"Zurzeit handelt es sich nach unserem jetzigen Kenntnisstand jedenfalls um ein lokal begrenztes Ausbruchsgeschehen, wie wir es immer mal wieder an bestimmten Stellen haben werden", erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf Nachfrage.

Alle rund 275 Beschäftigten mit Ausnahme von 17 Urlaubern in dem Unternehmen seien nun durchgetestet, sagte der Gesundheitsdezernent des Kreises, Michael Maas. Nun würden Kontaktpersonen von Infizierten systematisch mit Reihentests untersucht. Dazu würde die Zahl der beauftragten Mitarbeiter verdoppelt. 

Dabei seien in einem benachbarten Fleischbetrieb von Öztas bereits zwei weitere positive Fälle registriert worden. Der Namen dieses Unternehmen wurde nicht genannt. Rund 250 Infizierte und Angehörige seien in Quarantäne.

Das Unternehmen Öztas kooperiere vorbildlich, sagte Maas. Die Mitarbeiter seien beim Unternehmen fest angestellt und wohnten nicht in Massenunterkünften. Nach Corona-Ausbrüchen bei den Branchengrößen Westfleisch und Tönnies waren die Arbeitsbedingungen dort in den Fokus gerückt. 

Auch das Unternehmen Öztas betonte die enge Zusammenarbeit mit den Behörden. Eine auf das Virus getestete Kernmannschaft arbeite am Freitag noch, dann beginne die Schließung, sagte eine Öztas-Sprecherin. Schon am Mittwoch war nach Bekanntwerden der ersten 17 positiven Tests der Betrieb weitgehend eingestellt worden.

Update, 26. Juni, 16.10 Uhr: 28 Millionen für Schützenvereine und Brauchtum in Corona-Krise

Auch Schützenvereine erhalten in der Corona-Krise finanzielle Unterstützung (Symbolbild).
Auch Schützenvereine erhalten in der Corona-Krise finanzielle Unterstützung (Symbolbild).  © Friso Gentsch/dpa

Schützen- und Traditionsvereine sollen in der Corona-Krise mit Unterstützung des Landes über Wasser gehalten werden. Dafür hat die Landesregierung nun ein Sonderprogramm in Höhe von insgesamt 28 Millionen Euro aufgelegt. 

Anträge können ab dem 15. Juli bei den Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen gestellt werden, wie das Heimat- und Kommunalministerium am Freitag mitteilte. Traditions- und Brauchtumsvereine können einen einmaligen Zuschuss in Höhe von bis zu 15.000 Euro beantragen. Damit sollten existenzbedrohende Liquiditätsengpässe überwunden werden, hieß es weiter.

"Nicht wenige Vereine kommen durch die Pandemie in Schwierigkeiten", sagte Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU). Großveranstaltungen wie Schützenfeste seien verboten, Einnahmen brächen weg, das klassische Vereinsleben ruhe größtenteils. 

"Gleichzeitig bleiben die Vereine auf Kosten sitzen, denn Vereinsheime müssen unterhalten werden, Mieten entrichtet und andere Fixkosten getragen werden", sagte Scharrenbach. Viele Vereine nutzten zudem ihre Strukturen in der Corona-Krise, um etwa Nachbarschaftshilfen und Einkäufe zu organisieren.

Update, 26. Juni, 16.05 Uhr: Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Hotspots auch in Hamburg

Für Besucher aus deutschen Corona-Hotspots wie dem Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen gilt ab kommender Woche auch in Hamburg ein Beherbergungsverbot. 

Eine entsprechende Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung werde der Senat am Dienstag beschließen, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Regelung tritt einen Tag später in Kraft. Dann dürfen Menschen, die aus Kommunen nach Hamburg kommen, in denen die von Bund und Ländern vereinbarte Höchstgrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten ist, nicht mehr in der Stadt beherbergt werden. Ausgenommen seien Personen mit negativem Corona-Test.

Zugleich müssen sich Hamburger, die aus deutschen Corona-Hotspots heimkehren, dann bei den Behörden melden und in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben, solange sie nicht nachweisen können, nicht infiziert zu sein. 

Diese Regelung galt bisher ausschließlich für Einreisende aus dem Ausland, die sich zuvor zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb von 14 Tagen in einem vom Robert Koch-Institut (RKI) eingestuften Risikogebiet aufgehalten haben.

Update, 26. Juni, 16 Uhr: Bisher 2,45 Prozent der Corona-Tests in Köln positiv

Die Stadt Köln hat am Freitagnachmittag die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Derzeit gibt es 60 Infizierte im Stadtgebiet. 14 Personen befinden sich im Krankenhaus, davon vier auf der Intensivstation.

2434 der 2597 gemeldeten Personen gelten als geheilt. Bisher verstarben 103 Menschen mit dem Coronavirus.

In den letzten sieben Tagen (17. bis 24. Juni 2020) gab es in Köln 40 Neuinfizierte. Der von der Bundeskanzlerin vorgegebene Inzidenz-Grenzwert für Köln wäre gemessen an der Einwohnerzahl von 1.085.664 Personen bei 542 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen erreicht.

Vom 25. Februar bis 24. Juni 2020 wurden insgesamt 129.989 Abstriche in den Kölner Laboren gemacht, davon fielen 3.190 Proben (2,45 Prozent) positiv aus.

Update, 26. Juni, 13.53 Uhr: Bund ruft zu Solidarität bei regionalen Corona-Ausbrüchen auf

Die Bundesregierung hat zu Solidarität bei regionalen Corona-Ausbrüchen wie rund um Gütersloh und Warendorf aufgerufen und vor einem Anprangern dort lebender Menschen gewarnt. 

"Jede Region kann plötzlich von einem Ausbruch betroffen sein", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Das sollten sich auch Menschen bewusst machen, die nun glaubten, mit dem Finger auf Menschen in den betroffenen Kreisen zeigen zu müssen. 

"Jeder sollte daran denken, dass jeder sich in der Lage wiederfinden könnte, in der Nachbarschaft eines Ausbruchsherdes zu leben und dann in Mitleidenschaft gezogen zu werden."

Seibert verurteilte es, dass Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf teils beleidigt und Autos zerkratzt worden seien. Das sei ein "völlig inakzeptables und widerwärtiges" Verhalten. "Wir müssen einander gerade in schwierigen Situationen mit Respekt und Sympathie behandeln." 

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) danke allen Menschen in der Region, die Beschränkungen mit Geduld hinnähmen und ihnen mit Einsicht folgten. "Sie alle tun damit etwas für die Gemeinschaft." Merkel sei bewusst, dass es für die Menschen eine schwierige Situation sei.

Der Regierungssprecher bekräftigte, dass es sich um einen "massiven Ausbruch" im Tönnies-Schlachtbetrieb handele. Ziel müsse sein, das für die Region bestehende hohe Infektionsrisiko nicht eintreten zu lassen und die Ausbreitung um die Firma zu begrenzen. "Hoffentlich gelingt das. Man muss das sehr ernst nehmen", sagte Seibert.

Update, 26. Juni, 13.27 Uhr: Kreis Gütersloh bietet Drive-In-Tests in leerem Hangar an

Bürger des Kreises Gütersloh können sich seit Donnerstagabend auch in einem Drive-In kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. 

Dabei lenken die Autofahrer auf dem Flughafen Gütersloh ihre Fahrzeuge in vier Spuren durch einen stillgelegten Hubschrauber-Hangar. Die Tests werden kontaktlos im Schichtsystem von mehreren Teams genommen. Der Kreis wird dabei von Soldaten der Bundeswehr unterstützt. Die negative Testbescheinigung, zum Beispiel für die Fahrt in den Urlaub, wird anschließend per Post verschickt. Darauf wies der Kreis am Freitag in einer Pressemitteilung hin.

Pro Tag hat der Kreis jetzt in sechs Zentren Kapazitäten für 10.000 Tests am Tag eingerichtet. Neben einem Labor in Bad Salzuflen werten Experten in Köln die Ergebnisse aus. Auch niedergelassene Hausärzte mit Kassenzulassung machen die kostenlosen Tests in ihren Praxen. Diese Möglichkeit dürfen auch privat versicherte Patienten nutzen, wie der Kreis Gütersloh betonte.

Bereits seit Mittwoch bildeten sich vor den Zentren in den Kreisen Warendorf und Gütersloh lange Schlangen von Menschen, die einen Corona-Test machen wollten, um mit einem negativen Ergebnis Sicherheit für einen bevorstehenden Urlaub zu haben.

Update, 26. Juni, 11.57 Uhr: Krankschreibungen in zwei NRW-Kreisen vorerst auch per Telefon

In zwei NRW-Kreisen sind Krankschreibungen vorerst per Telefon möglich (Symbolbild).
In zwei NRW-Kreisen sind Krankschreibungen vorerst per Telefon möglich (Symbolbild).  © picture alliance / Marc Müller/dpa

Nach dem großen Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb von Tönnies in Westfalen können sich Patienten in der Region vorerst auch nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt krankschreiben lassen. 

Bei leichten Atemwegserkrankungen ist dafür befristet bis 14. Juli kein Praxisbesuch nötig, wenn die Praxis in den Kreisen Gütersloh und Warendorf liegt. Das sieht eine regionale Ausnahmeregelung vor, die der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Freitag beschloss. 

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sind dort nun für bis zu sieben Kalendertage telefonisch zu bekommen, dies kann dann auch telefonisch für noch einmal sieben Tage verlängert werden.

Eine entsprechende bundesweite Sonderregelung war angesichts der allgemein niedrigeren Infektionszahlen Ende Mai ausgelaufen. 

Ziel der nun beschlossenen Ausnahmeregelung in den Corona-Hotspots sei es wieder, durch verringerte direkte Kontakte das Übergreifen der Infektionen auf weite Teile der Bevölkerung zu vermeiden, sagte der Vorsitzende des Bundesausschusses, Josef Hecken.

Update, 26. Juni, 11.52 Uhr: Touristen aus Warendorf dürfen wieder nach Bayern kommen

Nachdem im Kreis Warendorf die 7-Tage-Inzidenz wieder unter die wichtige Marke 50 gefallen ist, dürfen Menschen aus der Region aktuell wieder nach Bayern kommen und dort übernachten. 

"Wenn der maßgebliche Inzidenzwert unter 50 gefallen ist, dürfen Bürger aus dem betreffenden Landkreis von bayerischen Beherbergungsbetrieben wieder aufgenommen werden", erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Freitag. 

"Sie dürfen dann auch unabhängig von der weiteren Entwicklung der Inzidenz bleiben. Maßgeblich ist insoweit der Zeitpunkt der Anreise."

Sollte der Wert am Tag der Anreise wieder über 50 steigen, gälte erneut das Verbot. Betroffen sind laut der bayerischen Verordnung alle Kreise und kreisfreien Städte, in denen es binnen sieben Tagen mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gibt.

Update, 26. Juni, 9.30 Uhr: Pflege-Betreiber mit "Irritation" über Lockerungen auch in Gütersloh

Ein Betreiber von Pflegeeinrichtungen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf ist nach eigenen Angaben irritiert von den Vorgaben des Landes. Dabei geht es um die jüngst veröffentlichte Allgemeinverfügung des NRW-Gesundheitsministeriums. Sie sehe trotz des Shutdowns in den beiden Kreisen Lockerungen von Besuchsregeln vor, erklärte das Evangelische Johanneswerk.

"Es ist kaum nachvollziehbar, dass Risiken für Kinder, Schüler und Urlauber in den Kreisen Gütersloh und Warendorf schnell erkannt und entsprechend behandelt werden, während Schutzmaßnahmen für Risikogruppen in stationären Pflegeeinrichtungen aufgehoben werden", kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung, Bodo de Vries. 

Man begrüße die neue Verfügung. Aber es sei unverständlich, warum die Maßnahmen auch in Gütersloh und Warendorf umgesetzt werden sollten.

Das Johanneswerk betreibt in den Kreisen nach eigenen Angaben fünf stationäre Pflegeeinrichtungen. Die Verfügung des Gesundheitsministeriums erlaubt unter anderem wieder körperlichen Kontakt in Pflegeheimen. Vom 1. Juli an können Bewohnerinnen und Bewohner zudem wieder Besuch in ihren Zimmern empfangen.

Update, 26. Juni, 9.15 Uhr: Auch Saarland beschließt Beherbergungsverbot

Auch das Saarland hat ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten beschlossen. Ab Montag dürften landesweit keine Gäste mehr untergebracht werden, die aus einem Landkreis mit mehr als 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner kämen, teilte ein Regierungssprecher in der Nacht zum Freitag mit. 

Der Beschluss sei bei einer Sondersitzung des saarländischen Ministerrates am Donnerstagabend gefallen. Die neue Regelung tritt am 29. Juni in Kraft.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) macht sich beim Umgang mit Reisenden aus Landkreisen mit hohem Infektionsgeschehen für eine "bundesweit einheitliche Verfahrensweise" stark. 

Am Mittwoch hatte er sich deswegen an den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU), gewandt. Ein "Flickenteppich verschiedener Regelungen" müsse vermieden werden, so Hans.

Update, 26. Juni, 9.05 Uhr: 7-Tage-Inzidenz im Kreis Warendorf knapp unter Marke von 50 gefallen

Im Kreis Warendorf ist die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage unter die entscheidende Marke von 50 gefallen. 

Das geht aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach sind es im Kreis Warendorf nun 47,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen nach zuvor 50,4. 

Auch im Kreis Gütersloh, in dem ebenfalls nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies ein regionaler Lockdown gilt, sinkt die Kennziffer nach extrem hohen Werten weiter. Mit 177,7 Fällen in je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (zuvor 192,8) liegt der Wert aber weiter deutlich über der Marke von 50. Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2.

Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern haben ein Beherbergungsverbot oder andere Beschränkungen für Menschen aus Corona-Risikogebieten festgelegt, die keinen negativen Corona-Test vorweisen können. 

Im Fall Niedersachsens gilt dies speziell für Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf. Rheinland-Pfalz entschied sich am Donnerstag für eine Quarantänepflicht für Menschen, die aus Risikogebieten einreisen. Als Risikogebiete innerhalb Deutschlands gelten Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Update, 26. Juni, 9 Uhr: Laschet ist gegen Verlängerung der Mehrwertsteuer-Senkung

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei einer Pressekonferenz.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei einer Pressekonferenz.  © Federico Gambarini/dpa

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat sich gegen eine Verlängerung von Mehrwertsteuer-Senkung und Kurzarbeitergeld ausgesprochen. 

Bei den Maßnahmen gehe es "um den stimulierenden Effekt für die Wirtschaft", sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Freitag). "Sinn der Maßnahmen ist es, kurzfristig Impulse auszulösen. Wenn man jetzt schon über Verlängerungen spricht, sind diese Impulse nicht zu erzielen und es sollte keiner mit einer Verlängerung rechnen." 

Es komme auf die Geschwindigkeit der Konjunktur-Impulse an, erklärte Laschet: «Jeder muss wissen, wenn er investieren will, muss er es bald machen, um von den aktuellen Vorzügen zu profitieren.»

Zur Sorge, dass die Maßnahmen dann mitten in einem Wahljahr auslaufen würden, sagte der CDU-Politiker: "Wir können und dürfen die Krisenbewältigung nicht am Datum der Bundestagswahl festmachen. Niemand kann ein zeitliches Ende der Pandemie und seiner Folgen doch heute fundiert vorhersagen", so Laschet. 

"Wichtig für unser Land und die Menschen ist, dass wir schnell und nachhaltig wieder aus der Krise rauskommen."

Update, 26. Juni, 8.56 Uhr: Haftbarkeit von Tönnies für Corona-Ausbruch wird geprüft

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet lässt die Haftbarkeit des Fleischproduzenten Tönnies für den Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh prüfen. 

Zur Frage, ob das Unternehmen haftbar zu machen ist, sagte Laschet dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Freitag): "Es wird derzeit sehr genau geprüft, ob und gegen welche Regeln das Unternehmen verstoßen hat und wo es in Haftung genommen werden kann." Laschet betonte, er sehe Tönnies in der Verantwortung.

Der Ministerpräsident verteidigte seine Regierung gegen die Kritik, zu spät gegen die Arbeitsweise der Fleischfirma vorgegangen zu sein. "Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen waren bekannt", sagte Laschet dem RND. 

"Rot-Grün hat die Werkverträge eingeführt, die zum Problem geworden sind. Unser Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich hier als einziger mit wirklichem Nachdruck für eine Änderung eingesetzt." Für eine gesetzliche Änderung habe es jedoch keine Mehrheit gegeben, so Laschet. "Das muss man nüchtern einräumen."

In einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Tagen über 1500 Menschen positiv auf das Virus getestet.

Update, 26. Juni, 8.31 Uhr: Ministerin will bei Corona-Ausbruch nicht "reflexhaft" Schulen schließen

Bei regionalen Corona-Ausbrüchen sollten nach Ansicht von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer nicht immer "reflexhaft" die Schulen geschlossen werden. 

Wenn es regionale Infektionen gebe, müsse man darauf "gezielt" reagieren, sagte die FDP-Politikerin dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Es kann allerdings nicht sein, dass die Entscheidungsträger vor Ort reflexhaft als erste und einzige Maßnahme immer sofort Kitas und Schulen schließen, wenn es im Umfeld von Schule Corona-Fälle gibt", so Gebauer. "Da wünsche ich mir eine differenzierte Betrachtungsweise - und keinen Aktionismus zu Lasten unserer Kinder."

Wegen des Corona-Ausbruchs beim Fleischproduzenten Tönnies sind seit Donnerstag die Schulen im Kreis Warendorf geschlossen. Im benachbarten Kreis Gütersloh sind sie schon seit einigen Tagen zu.

Update, 26. Juni, 8.10 Uhr: Laumann für Änderungen an 48-Stunden-Frist bei Coronatests

Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.
Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.  © Federico Gambarini/dpa

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) fordert eine "pragmatische Lösung" für Urlauber, die aus Kommunen mit hohem Corona-Infektionsgeschehen stammen. Einige Bundesländer haben Beherbergungsverbote für Menschen aus solchen Kreisen erlassen, wenn sie keinen maximal 48 Stunden zurückliegenden Coronatest nachweisen können. Das trifft etwa die westfälischen Kreise Warendorf und Gütersloh.

Laumann sagte der Zeitung "Rheinische Post": "Wenn ein Testergebnis 48 Stunden nach Abstrichentnahme gültig ist, ist das eine Herausforderung für die Menschen, die in den Urlaub fahren wollen. Ich denke, dass wir hier unter den Ländern eine pragmatische Lösung finden werden." Dabei müsse sowohl dem hohen Gut des Infektionsschutzes als auch den berechtigten Interesse der Urlauberinnen und Urlauber Rechnung getragen werden, so der Politiker.

In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen dürfen Menschen aus den Corona-Risikogebieten nur einreisen, wenn sie belegen können, dass sie innerhalb von 48 Stunden vor der Einreise einen Corona-Test gemacht haben. 

Auch in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz gilt dies - andernfalls müssen die Betroffenen unverzüglich nach der Einreise in ihre Wohnung oder in eine andere geeignete Unterkunft, um sich dort 14 Tage lang zu isolieren. In Schleswig-Holstein gilt zur Vereinfachung des Verfahrens das Datum des Ergebnisses des Tests.

Update, 26. Juni, 8.06 Uhr: Kein Landeverbot für Flüge aus Nordrhein-Westfalen in Österreich

Flugzeuge aus Nordrhein-Westfalen dürfen trotz des massiven Corona-Ausbruchs beim Fleischkonzern Tönnies weiterhin in Österreich landen. 

"Landeverbote aus Nordrhein-Westfalen wird es aktuell nicht geben", teilte das Gesundheitsministerium in Wien am Donnerstag mit. Die Situation würde laufend neu bewertet. Vorerst sei hinsichtlich der Einreise für deutsche Staatsbürger aber keine Beschränkung geplant. An Flughäfen in der Alpenrepublik würde Gästen aber Fieber gemessen.

Österreichs Außenministerium hatte am Mittwoch eine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Für Reisende aus Deutschland gebe es aber weiterhin keine Test- oder Quarantäneerfordernis. 

Für die anderen Regionen Deutschlands gilt aus Sicht des Ministeriums ein niedrigeres Sicherheitsrisiko mit dem Hinweis, dass von "nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Land" abgeraten wird.

Update, 25. Juni, 16.26 Uhr: Nun 79 Mitarbeiter bei Dönerfleischproduzent corona-positiv

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter einer Dönerfleischproduktion in Moers bei Duisburg hat sich auf 79 erhöht.

Nachdem zunächst 17 Beschäftigte positiv getestet worden waren, kamen bei weiteren Tests nun 62 hinzu, teilte der Kreis Wesel am Donnerstag mit.

Insgesamt wurden am Mittwoch nach dem Bekanntwerden der 17 Fälle von rund 200 Mitarbeitenden Abstriche genommen. Davon stehen den Angaben zufolge noch 120 Ergebnisse aus.

Die Kontaktnachverfolgung laufe auf Hochtouren. "Keine der positiv getesteten Personen weist bisher die Corona-typischen Symptome auf", erklärte der Kreis. Der Dönerfleischproduzent hat nach Angaben des Kreises 275 Mitarbeiter.

Update, 25. Juni, 16.22 Uhr: Kölner Zoo kriegt 800.000 Euro "Corona-Hilfe"

Regierungspräsidentin Gisela Walsken hat dem Kölner Zoo einen symbolischen Bescheid über 800.000 Euro gegeben. Das Geld stammt aus dem Fördertopf des Lands NRW und soll dem Zoo über die Corona-Zeit helfen.

„Ein Zoo kann nicht einfach den Betrieb runterfahren oder auf Homeoffice umstellen. Es ist elementar, dass die Versorgung der Tiere weiterhin sichergestellt ist", so Gisela Walsken. "Ich freue mich sehr, dass wir mit den 800.000 Euro Förderung durch das Land den Kölner Zoo in dieser schwierigen Zeit unterstützen können."

Die Zoovorstände bedankten sich für die Finanzspritze. "Die Summe ist sehr wichtig für uns, um den Zoobetrieb mit all seinen gesamtgesellschaftlichen Aufgaben für Freizeit und Erholung, Bildung, Forschung sowie den Artenschutz auch künftig zu sichern.“

Mit der Summer könne ein Teil der finanziellen Verluste, die seit dem 17. März durch Schließung und Besucherobergrenze entstanden sind, ausgeglichen werden.

Update, 25. Juni, 16.02 Uhr: Tönnies will Experten-Analyse bei Hygienekonzept berücksichtigen

Tönnies plant neues Hygienekonzept. (Symbolbild)
Tönnies plant neues Hygienekonzept. (Symbolbild)  © David Inderlied/dpa

Nach einer ersten Analyse eines Hygiene-Experten der Uni Bonn zum Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies will das Unternehmen einen Vorschlag aufnehmen.

"Der bisher unbekannter Faktor Lüftung wird nun in unser Risikomanagement eingearbeitet. Diese neuen Erkenntnisse, der Lüftung in gekühlten Räumen sind aber nicht nur für uns, sondern von weltweiter Bedeutung für das produzierendes Gewerbe mit gekühlten Räumen", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

In der kommenden Woche werde Tönnies den Behörden ein Konzept dazu vorlegen.

Der Bonner Hygiene-Experte Martin Exner hatte sich am vergangenen Wochenende die Lage im Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück angeschaut und vermutet als einen möglichen Faktor für die Verteilung des Coronavirus die Umwälzung der Luft.

 In dem auf 6 bis 10 Grad kalten Raum wird die durch die hart körperlich arbeitenden Mitarbeiter entstehende warme Luft abgesaugt und dann gekühlt zurück gebracht. Bislang fehlt dabei aber eine Aufbereitung.

"Die sehr konkreten Vorschläge von Prof. Exner sind für uns von großem Wert, um das Pandemierisiko zu minimieren", sagte Tönnies-Sprecher André Vielstädte der Deutschen Presse-Agentur.

Auch der Verband der Fleischwirtschaft teilte mit: "Wir prüfen jetzt, welche Techniken zeitnah installiert werden können, um diese Gefährdung für die Mitarbeiter einzuschränken oder gar gänzlich auszuschließen. Nach wie vor ist es das oberste Ziel der Betriebe, dass das Virus gar nicht erst in die Betriebe gelangt."

Update, 25. Juni, 15.52 Uhr: Zahl der Corona-Nachweise im Kreis Gütersloh steigt weiter

Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der nachweislich Infizierten nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten geringfügig gestiegen. Es gebe nun 2090 positive Befunde, am Vortag lag diese Zahl noch bei 2054, wie der Kreis am Donnerstag mitteilte. 

Davon gelten 738 als genesen, 1331 (Vortag: 1311) seien noch infiziert. 1300 Menschen aus dieser Gruppe befinden sich in häuslicher Quarantäne, hieß es in der Mitteilung des Kreises.

Derzeit würden 31 Patienten in Krankenhäusern stationär behandelt – 5 müssten beatmet werden. Zahlen zu Infizierten ohne Bezug vor Fleischfabrik mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück lagen bis zum Nachmittag noch nicht vor.

Update, 25. Juni, 15.40 Uhr: Niedersachsen schickt Urlauber aus Gütersloh und Warendorf nach Hause

Urlaubsgäste aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf müssen in Niedersachsen von ihren Vermietern am Freitag nach Hause geschickt werden.

Bleiben darf nur, wer vor dem 11. Juni angereist ist oder wer ein ärztliches Attest vorlegen kann, dass er kein Corona hat. Das erläuterte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Donnerstag.

Wie viele Menschen nun ihren Urlaub in Niedersachsen früher als geplant beenden müssen, dazu konnte die Sprecherin keine Angaben machen.

Die Regelung gilt zunächst bis Ende nächster Woche, also bis zum 5. Juli. "Von Freitag auf Samstag an darf man Menschen aus den beiden Kreisen kein gewerbliches Bett mehr zur Verfügung stellen – er das tut, macht sich strafbar", sagte Ministeriumssprecherin Justina Lethen.

Update, 25. Juni, 15.34 Uhr: Viele NRW-Bürger in Corona-Krise zur Nachbarschaftshilfe bereit

Viele sind zur Nachbarschaftshilfe bereit. (Symbolbild)
Viele sind zur Nachbarschaftshilfe bereit. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

In der Corona-Krise sind viele NRW-Bürger zur Unterstützung gefährdeter Nachbarn bereit. In einer Umfrage im Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums sagten rund ein Viertel der Befragten, sie seien bereit, Risikogruppen während der Krise ehrenamtlich zu helfen.

Weitere 35 Prozent konnten sich vorstellen, auch außerhalb der Krise Nachbarn aus Risikogruppen zu unterstützen.

Damit sei insgesamt eine Mehrheit der Bevölkerung bereit, Nachbarn beizustehen, erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). "Die Menschen stehen in schwierigen Situationen zusammen, das finde ich großartig."

Für die Studie waren gut 1000 Menschen zwischen dem 26. März und dem 2. April befragt worden – die meisten telefonisch, etwa ein Viertel online.

Laumann dankte allen Helfern, die sich schon seit vielen Wochen um ältere Menschen in ihrer Nachbarschaft kümmern und sie etwa beim Einkauf unterstützen. Dabei rechnen laut der Studie nicht wenige Bürger durch die Pandemie für sich selbst mit Einkommenseinbußen (knapp ein Drittel) oder gar einer eigenen Erkrankung (25 Prozent).

Den potenziell Helfenden stehen allerdings auch rund 30 Prozent entgegen, die ihre Nachbarschaft nicht unterstützen würden.

Update, 25. Juni, 11.04 Uhr: Sterbefälle im Mai in NRW trotz Corona zurückgegangen

Trotz der Corona-Pandemie ist im Mai 2020 die Zahl der Gestorbenen in Nordrhein-Westfalen etwas niedriger gewesen als ein Jahr zuvor: Während im Mai 2019 insgesamt 16 500 Menschen starben, waren es in diesem Jahr rund 16 100, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.

Nach der Grippesaison zwischen Dezember und April sei im Mai die Zahl der Sterbefälle wieder gesunken, berichteten die Statistiker. Im Mai starben in NRW etwa neun Prozent weniger Menschen als im April 2020 mit 17 700 Todesfällen.

"Im langjährigen Vergleich sind für das Sterbegeschehen im Mai 2020 keine Auffälligkeiten zu beobachten", betonte das Landesamt.

Die Zahl der Sterbefälle liege auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren.

Update, 25. Juni, 10.55 Uhr: Land stockt Überbrückungshilfen um 1000 Euro für Lebensunterhalt auf

Um krisengeplagte Selbstständige weiterhin zu unterstützen, will das Land Nordrhein-Westfalen ihnen 1000 Euro Zuschuss pro Monat für Lebenshaltungskosten zuschießen.

"Die Solo-Selbstständigen und kleinen Personengesellschaften sind eine wichtige Säule der nordrhein-westfälischen Wirtschaft und zugleich von der Pandemie besonders hart betroffen. Viele leiden unter einem starken Umsatzrückgang", sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Donnerstag in Düsseldorf.

Damit die Betroffenen nicht – wie vom Bund vorgesehen – Grundsicherung beantragen müssen, stellt das Land rund 300 Millionen Euro bereit. Die Zuschüsse haben zunächst eine Laufzeit von Juni bis August und können – anders als viele andere Hilfsgelder – für den Lebensunterhalt verwendet werden.

Damit stockt NRW die sogenannte Überbrückungshilfe des Bundes auf: Diese Hilfen können Unternehmen, Solo-Selbstständige und Freiberufler beantragen, deren Umsätze in den Monaten April und Mai 2020 mindestens 60 Prozent unter Vorjahr lagen.

 Das zu Beginn der Corona-Krise aufgelegte Soforthilfe-Programm von Bund und Land ist hingegen mittlerweile ausgelaufen.

Update, 25. Juni, 10.50 Uhr: NRW-Wirtschafts-Exporte um ein Viertel eingebrochen

Containerhafen in NRW.
Containerhafen in NRW.  © Roland Weihrauch/dpa

Die Exporte der nordrhein-westfälischen Wirtschaft sind wegen der Corona-Krise im April um mehr als ein Viertel eingebrochen.

Die Unternehmen lieferten Waren im Wert von 12,1 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 25,7 Prozent weniger als im April 2019, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte.

Besonders stark war der Rückgang bei Ausfuhren nach Frankreich, die sogar um 37,5 Prozent niedriger ausfielen als im Vorjahresmonat.

In Frankreich war die Wirtschaft besonders stark eingebrochen. Dagegen legten die NRW-Exporte nach China um gut 7 Prozent zu.

Update, 25. Juni, 10.40 Uhr: Soforthilfe-Empfänger sollen überschüssiges Geld zurückzahlen

Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).
Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).  © Federico Gambarini/dpa

Nach dem Ende des NRW-Soforthilfe-Programms hat Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) Empfänger dazu aufgerufen, ihre Ausgaben zu überprüfen und überschüssiges Geld zurückzuzahlen.

Gemeinsam mit den Bezirksregierungen habe man es geschafft, eine schnelle und unbürokratische Hilfe zu gewähren, betonte Pinkwart am Donnerstag in Düsseldorf.

Insgesamt bewilligte das Land in den vergangenen Monaten mehr als 426.000 Anträge von Solo-Selbstständigen sowie kleinen Unternehmen und zahlte rund 4,5 Milliarden Euro aus.

Seit Ende Mai ist die Antragsphase des Programms, durch das krisengeplagte Betriebe einen Zuschuss zu ihren Betriebskosten erhielten, beendet.

Die Empfänger haben nun bis Ende September Zeit, zu prüfen, wie groß ihre Ausfälle der vergangenen Monate tatsächlich waren. 

Lagen sie unter der Summe der Soforthilfe, muss dies in einem digitalen Formular angegeben und auf das Konto der entsprechenden Bezirksregierung zurückgezahlt werden. Die Rückzahlung muss bis zum Jahresende erfolgen.

Der größte Teil der Anträge (86 Prozent) kam von Solo-Selbstständigen und Kleinstbetrieben mit bis zu fünf Mitarbeitern, die pauschal 9000 Euro erhielten. Insbesondere im Dienstleistungssektor nutzten viele Menschen die Soforthilfen.

Update, 25. Juni, 09.54 Uhr: 7-Tage-Inzidenz sinkt in den Kreisen Gütersloh und Warendorf

Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage am Donnerstag signifikant auf 192,8 gesunken. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor.

Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2. Im benachbarten Kreis Warendorf sank der Wert auf 50,4, am Tag zuvor lag er bei 66,2.

Bund und Länder haben in der Corona-Krise vereinbart, dass ab einer Marke von 50 in einem Kreis wieder stärkere Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Für die Kreise Gütersloh und Warendorf gilt deshalb zunächst bis zum 30. Juni ein Lockdown.

Update, 25. Juni, 09.52 Uhr: Auch Baden-Württemberg beschließt Beherbergungsverbot

Auch Baden-Württemberg will Reisende aus dem nordrhein-westfälischen Corona-Risikogebiet nicht mehr im Land übernachten lassen.

Das Beherbergungsverbot für Besucher aus einem Kreis mit erhöhtem Infektionsgeschehen soll schnell in Kraft treten. Es gelte, sobald die Verordnung vom Sozial- und vom Wirtschaftsministerium notverkündet werde, teilte am späten Mittwochabend das Staatsministerium in Stuttgart mit.

Auch Bayern und Niedersachsen haben bereits Beherbergungsverbote beschlossen, Schleswig-Holstein erließ eine Quarantäneregelung.

Das Verbot beziehe sich auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und vergleichbare Einrichtungen.

Ausnahmen gelten laut Lenkungsgruppe für Personen, die mit einem ärztlichem Attest belegen können, nicht infiziert zu sein. Ebenso sollen Ausnahmen möglich sein, wenn der Infektionsausbruch in einem Landkreis räumlich klar eingegrenzt werden kann.

Update, 25. Juni, 09.50 Uhr: Laumann: Von 2000 neuen Tests im Kreis Gütersloh nur einer positiv

Von 2000 aktuell geführten Corona-Tests im Kreis Gütersloh ist nur einer positiv ausgefallen. Das sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses. Er habe gerade eine SMS mit diesen Zahlen bekommen, sagte Laumann.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigte auf Nachfrage, dass es sich bei den 2000 Getesteten um Menschen aus der Allgemeinbevölkerung handele.

Laumann hatte im Ausschuss mit Blick auf die zurzeit laufenden freiwilligen Massentestungen gesagt, dass man danach wohl beurteilen könne, ob die Corona-Infektionen bei Tönnies-Mitarbeitern auf andere Bereiche der Gesellschaft übergesprungen seien. Mit Ergebnissen rechne er am Sonntag.

Update, 25. Juni, 09.42 Uhr: Minister Weil verteidigt Beschränkungen für Urlauber

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die beschlossenen Beschränkungen für Urlauber aus dieser Region verteidigt.

"Das sind schon Zahlen, die sprengen die sonstigen Verhältnisse deutlich", sagte der Regierungschef über die hohen Infektionszahlen in den nordrhein-westfälischen Kreisen Gütersloh und Warendorf am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

"Das, was bis jetzt geschieht, lässt sich aus meiner Sicht sehr sehr gut begründen", sagte Weil. Mit den Beschränkungen folge Niedersachsen der Beurteilung der nordrhein-westfälischen Landesregierung.

Die Umstellung von einem allgemeinen Lockdown hin zu einer konzentrierten regionalen Bekämpfung habe sich aus seiner Sicht bewährt, sagte Weil.

Update, 25. Juni, 08.45 Uhr: Einige Tönnies-Arbeiter eventuell durch "Lappen gegangen"

Karl-Josef Laumann (CDU) in einer Box aus Plexiglas im Plenum des Landtags.
Karl-Josef Laumann (CDU) in einer Box aus Plexiglas im Plenum des Landtags.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kann nach eigenen Angaben nicht ausschließen, dass manche Tönnies-Mitarbeiter nicht auf Corona getestet worden sind.

Es könne sein, dass "uns 20, 30 durch die Lappen gegangen sind", sagte Laumann am Donnerstag in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses.

Er verteidigte aber das Vorgehen der Behörden: Es sei "sorgfältig durch die öffentliche Hand getestet" worden.

Laumanns Staatssekretär Edmund Heller verdeutlichte in der Sitzung, dass eine komplette Erfassung der Menschen auf dem Tönnies-Gelände rückwirkend zunächst kaum möglich gewesen sei.

Update, 25. Juni, 08.45 Uhr: Erste Infizierte im Kreis Gütersloh nach kirchlicher Veranstaltung

Die ersten Welle von Infizierten im Kreis Gütersloh hat es nach Angaben des Gesundheitsministeriums Ende Mai im Zusammenhang mit einer "kirchlichen Veranstaltung" gegeben. Das sage Staatssekretär Edmund Heller am Donnerstagmorgen in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Landtag.

Nach Recherchen des Portals "t-online.de" handelte es sich um einen Gottesdienst, der am 17. Mai stattfand. Bei diesem Gottesdienst in Herzebrock-Clarholz seien auch Arbeiter eines Tönnies-Konkurrenten dabei gewesen.

Ob aber diese Veranstaltung Grund für den Corona-Ausbruch bei Tönnies ist, sei völlig offen, sagte der Sprecher des Kreises der Deutschen Presse-Agentur. Es sei jetzt Aufgabe der Experten des Robert-Koch-Instituts, diese Frage zu klären.

Erste Infizierte im Kreis Gütersloh habe es nachweislich bereits Wochen zuvor im Zusammenhang mit Rückreisenden aus dem Winterurlaub gegeben.

Update, 25. Juni, 08.42 Uhr: Umfrage: Deutschland startet mit gemischten Gefühlen in die Reisezeit

Zum Start der Reisesaison erwarten laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur neun von zehn Bundesbürgern ein getrübtes Urlaubsvergnügen.

Insgesamt rechnet jeder Dritte mit "starken" (22 Prozent) oder "sehr starken Einschränkungen" (11 Prozent) seiner sonst oft schönsten Zeit des Jahres. Dass ihr Urlaub wegen der Corona-Krise "etwas eingeschränkt" sein wird, erwartet eine Mehrheit von 54 Prozent derjenigen Befragten, die in den Urlaub fahren wollen. Einen Urlaub wie in normalen Zeiten erhoffen sich immerhin 9 Prozent.

Update, 25. Juni, 08.38 Uhr: Kanzleramtsminister mahnt: Nicht zu sorglos werden

Kanzleramtsminister Helge Braun hat zur Vorsicht gemahnt. "Diese größeren Ausbrüche haben jetzt gezeigt: In dem Moment, wo man dem Virus eine Chance gibt, schlägt es auch wieder zu", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".

"Wir haben nur dann eine Chance auf eine gute wirtschaftliche Erholung, auch auf eine soziale Entspannung (...), wenn die Infektionszahlen sehr, sehr niedrig sind", sagte Braun. "Deshalb glaube ich, ist die Aufgabe jetzt wirklich, jeden lokalen Ausbruch sehr, sehr genau und sehr schnell zu beantworten, aber auch nicht zu sorglos zu werden."

Aus seiner Sicht habe es in den letzten zwei, drei Wochen eine Phase gegeben, «wo manche Leute fast den Eindruck hatten, die Pandemie wäre vorbei". (...). "Und das ist unsere allergrößte Sorge, weil, bis wir wirklich einen effektiven Impfstoff oder Heilmittel haben, wird das Virus weiter lauern. Und deshalb ist das Beste, was wir tun können, dass wir wirklich diese Grundregeln alle konsequenter einhalten."

Update, 25. Juni, 08.30 Uhr: Clans sollen Corona-Soforthilfen bekommen haben

Das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA) prüft einem Zeitungsbericht zufolge, ob kriminelle Familienclans in der Corona-Pandemie Soforthilfen bekommen haben.

"Wir haben in vereinzelten Fällen Hinweise darauf bekommen, dass Clanmitglieder finanzielle Corona-Soforthilfen der Bundesregierung erhalten haben", sagte der leitende LKA-Kriminaldirektor Thomas Jungbluth der "Rheinischen Post".

Man müsse aber beachten, dass auch ein Clanmitglied Anspruch auf solche Soforthilfen haben könnte  etwa wenn sein Betrieb wegen der Corona-Krise schließen musste.

"Ein Clanangehöriger bleibt grundsätzlich anspruchsberechtigt. Seine Zugehörigkeit zu einem Familienclan lässt diese Anspruchsberechtigung nicht erlöschen. Wir sind mit Steuerfahndungsbehörden im Gespräch", sagte Jungbluth der Zeitung.

Update, 25. Juni, 08.28 Uhr: Spahn zurückhaltend: Nicht zuerst über Haftung reden

In der Diskussion über eine mögliche Haftung von Unternehmen für Folgekosten von Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zurückhaltend geäußert.

"Das sind ja grundsätzliche juristische Fragen auch bei anderen Ausbrüchen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in einem Interview von "RTL Aktuell". "Was mir sehr wichtig ist: Dass wir nicht zuerst über Haftung reden."

Ihm sei wichtig, dass alle sich schnell melden, wenn sie infiziert sind oder es Infektionen im Betrieb gebe. "Wenn die erste Frage die nach der Haftung ist, befördert das nicht unbedingt die Bereitschaft, sich zu melden."

Update, 25. Juni, 08.25 Uhr: Brinkhaus verlangt Aufklärung über Corona-Ausbruch bei Tönnies

Ralph Brinkhaus (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. (ältere Aufnahme)
Ralph Brinkhaus (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. (ältere Aufnahme)  © Michael Kappeler/dpa

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, hat eine lückenlose Aufklärung des Corona-Ausbruchs beim Fleischproduzenten Tönnies in seinem Wahlkreis verlangt.

"Wir müssen daraus ohne Ansehen von Personen und ohne Ansehen von tatsächlichen oder scheinbaren wirtschaftlichen Interessen schnell politische Schlüsse ziehen und handeln", sagte der CDU-Politiker dem "Westfalen-Blatt" (Donnerstag) aus Bielefeld.

Brinkhaus fügte hinzu: "Die Situation in meinem Heimatkreis macht mich unglaublich traurig."

Wichtig sei auch, dass "Ursachen und Verantwortlichkeiten für diese Katastrophe lückenlos und transparent aufgeklärt werden", sagte Brinkhaus. "Ein 'Weiter so' kann und darf es nicht geben."

Update, 25. Juni, 08.23 Uhr: Laschet: Gütersloh nicht schlimmer als Ischgl

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat Österreich wegen der ausgesprochenen Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen indirekt kritisiert: "Als in Ischgl mal etwas passiert ist, haben wir nicht eine Reisewarnung für ganz Österreich ausgesprochen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch bei "Bild live". "Ich glaube nicht, dass Gütersloh schlimmer ist als Ischgl."

Update, 25. Juni, 08.21 Uhr: Gütersloher und Warendorfer brauchen in Niedersachsen Attest

Touristen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf dürfen auch in Niedersachsen bald nur noch mit ärztlichem Attest in Hotels, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen übernachten. Die Landesregierung in Hannover reagierte mit dieser Regelung auf den Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies.

Wer aus den beiden Kreisen kommt, benötigt von diesem Freitag an eine Bescheinigung über einen Covid-19-Test, der keine Infektion ergab, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Eine ähnliche Regelungen gibt es etwa in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.

Update, 25. Juni, 08.19 Uhr: 17 Mitarbeiter von Dönerfleischproduzent in Moers positiv getestet

Mitarbeiter von Dönerfleischproduzent positiv gestestet. (Symbolbild)
Mitarbeiter von Dönerfleischproduzent positiv gestestet. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Bei einer Dönerfleischproduktion in Moers bei Duisburg sind 17 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtete der Kreis Wesel am Mittwoch.

Insgesamt habe der Betrieb 275 Mitarbeiter. Die Infizierten seien in Quarantäne, das gelte vorsorglich auch für 43 weitere Personen.

Am Mittwoch seien nun alle anwesenden Mitarbeiter des Dönerproduzenten getestet worden, so der Kreis. Die Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor. Der Betrieb wurde vorläufig geschlossen.

Einige wenige Mitarbeiter dürften aber in den nächsten Tagen noch unter Auflagen «bereits angelieferte Frischware weiterverarbeiten, um zu vermeiden, dass diese verdirbt», so der Kreis.

Der Betrieb habe ein "hervorragendes Hygienekonzept". Es gebe keine Werkverträge oder Mitarbeiter, die in Sammelunterkünften lebten.

Die 17 infizierten Mitarbeiter waren nachträglich untersucht worden, nachdem das NRW-Gesundheitsministerium im Mai eine Reihentestung bei allen Schlachtbetrieben im Bundesland angeordnet hatte. Nun seien nochmals die Mitarbeiter getestet worden, die damals unter anderem wegen Urlaub oder Kurzarbeit nicht konnten.

Update, 25. Juni, 08.16 Uhr: Bund schickt Corona-Schutzausrüstung für Kreis Gütersloh

Im Kampf gegen den großen Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh hilft der Bund mit Nachschub an Schutzausrüstung. Nach einer entsprechenden Bitte des dortigen Lagezentrums sollen 20.000 Masken, 10.000 Kittel, 10.000 Handschuhe, 1000 Schutzbrillen und 200 Liter Desinfektionsmittel geliefert werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch vom Bundesgesundheitsministerium erfuhr.

Damit sollen 90 Einsatzkräfte für drei Wochen ausgestattet werden können. Das Material sollte noch am Mittwoch versandt werden.

Update, 25. Juni, 08.14 Uhr: Österreichs Innenminister: Behörden tun alles bei Corona in NRW

Der österreichische Innenminister Karl Nehammer hat nach eigenen Worten Zutrauen in den Umgang der Behörden mit dem Corona-Ausbruch in Nordrhein-Westfalen. Die von seinem Land ausgesprochene Reisewarnung für NRW sei immer Ausdruck einer aktuellen Bewertung der Situation, sagte er am Mittwoch in Berlin nach einem Treffen mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

"Wir sind alle zu Recht, glaube ich, besorgt." Die deutschen Behörden unternähmen jetzt aber alles, um Infektionsketten rechtzeitig und schnell zu unterbrechen und den Ausbruch einzudämmen. Österreich verhängte die Reisewarnung nach dem massiven Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh.

Seehofer sagte, bei Reisewarnungen solle man dazu übergehen, diese gezielt für "Hotspots" der Pandemie auszusprechen und nicht darüber hinaus. Das könne auch eine Lösung für Europa sein.

Update, 25. Juni, 08.12 Uhr: Feuer unter Autos von Schlachthof-Mitarbeitern gelegt

Vier unbekannte Personen sollen in Beckum (Kreis Warendorf) versucht haben, zwei Autos von Schlachthof-Arbeitern anzuzünden. Die unter den Fahrzeugen gelegten Feuer konnten laut Polizei rechtzeitig gelöscht werden, so dass größere Schäden an den Wagen mit rumänischen Kennzeichen verhindert worden seien.

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, waren Anwohnern in der Nacht zum Dienstag brennende Gegenstände unter den Autos aufgefallen. Eine Zeugin beobachtete noch zwei junge Männer und Frauen, die wegrannten. Wer die Brände unter den Autos löschte, teilte die Polizei nicht mit.

Ob es sich bei den Betroffenen um Mitarbeiter der Firma Tönnies handelte, wollte die Polizei nicht kommentieren. Wörtlich teilte sie mit, dass die "Nutzer Beschäftigte des von Corona betroffenen Schlachtbetriebs im Kreis Gütersloh sind."

Im Zuge der Ermittlungen wegen versuchter Brandstiftung sucht die Polizei jetzt nach Zeugen.

Update, 25. Juni, 08.09 Uhr: Erste Klage gegen Lockdown im Kreis Gütersloh am OVG

Gegen den eingeschränkten Lockdown im Kreis Gütersloh ist am Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen am Mittwoch eine Klage eingegangen.

Ein Bewohner der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock verlangt nach Angaben einer Gerichtssprecherin die rechtliche Überprüfung einer Landesverordnung: Die Corona-Regionalverordnung ist nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in Kraft getreten und gilt bis zum 30. Juni.

Die Verordnung sieht Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Kontaktbeschränkungen für das gesamte Kreisgebiet vor. Schloß Holte-Stukenbrock liegt rund 35 Kilometer entfernt von Tönnies südöstlich von Bielefeld am Teutoburger Wald.

Der Antragsteller will im Rahmen einer sogenannten Normenkontrollklage klären lassen, warum die Beschränkungen auch Orte betreffen, die von dem Corona-Ausbruch nicht betroffen sind.

Das OVG wird in dieser Woche noch keine Entscheidung in dem Eilverfahren verkünden.

Update, 25. Juni, 08.07 Uhr: Immer mehr Corona-Nachweise

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der nachweislich Infizierten im Kreis Gütersloh weiter gestiegen. Es gebe nun 2054 positive Befunde, am Vortag lag diese Zahl noch bei 1952, wie der Kreis am Mittwoch mitteilte.

Davon gelten 722 als genesen, 1311 seien noch infiziert. 1284 Menschen aus dieser Gruppe befinden sich in häuslicher Quarantäne, hieß es. Derzeit würden 27 Patienten in Krankenhäusern stationär behandelt – 3 müssten beatmet werden. Dem Kreis zufolge sind dort aktuell nachweislich 32 Menschen infiziert, die keinen Bezug zum Unternehmen Tönnies haben.

Update, 25. Juni, 08.05 Uhr: Gewerkschaftsbund bittet um Pakete für Tönnies-Arbeiter in Quarantäne

Die Gewerkschaften in Ostwestfalen-Lippe rufen Bürger dazu auf, Pakete für unter Quarantäne stehende Mitarbeiter von Tönnies zusammenzustellen. Damit solle Solidarität gezeigt werden, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Ostwestfalen-Lippe am Mittwoch mit.

Die Pakete könnten mit Snacks, Getränken und Unterhaltungsmaterial gefüllt werden. "Gerne kann auch eine Karte mit einer persönlichen Botschaft, die Mut macht und Solidarität zum Ausdruck bringt, in das Päckchen gelegt werden", hieß es in einer Mitteilung des DGB.

Bürger können ihre Pakete am Freitag beim DGB-Beratungsbüro "Faire Mobilität" in Rheda-Wiedenbrück abgeben. Die Pakete sollen am Wochenende verteilt werden.

Update, 24. Juni, 16.24 Uhr: Zunächst keine Corona-Nachweise bei Massenstest

Bei der freiwilligen Massentestung der Bewohner des Kreis Gütersloh ist bei den ersten 230 Befunden noch kein sicherer Corona-Nachweis dabei gewesen. 

Ein Ergebnis sei noch fraglich, alle anderen seien negativ, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) in einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag im Kreishaus in Gütersloh. Insgesamt seien bislang 600 Abstriche genommen worden.

Der Kreis Gütersloh hatte am Dienstagnachmittag das erste Diagnosezentrum an einem Berufskolleg in Gütersloh in Betrieb genommen. Dort können unter der Leitung der Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ohne Anmeldung Abstriche gemacht werden. Laut Adenauer sollen in den kommenden Tagen zwei weitere Diagnosezentren im Kreis eingerichtet werden.

Update, 24. Juni, 16.05 Uhr: Experte vermutet: Luftumwälzung in der Zerlegung ist ein Problem

Der Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies könnte auf die Luftkühlung im Zerlegebetrieb zurückgehen. Das ist eine erste Einschätzung des Bonner Hygiene-Experten Martin Exner. 

In dem Bereich würde die Luft auf 6 bis 10 Grad Celsius heruntergekühlt, während die Arbeiter bei hohem Tempo und harter, körperlicher Belastung die geschlachteten Schweine zerlegen, sagte der Professor bei einer Pressekonferenz im Kreishaus in Gütersloh. Um die Luft zu kühlen, würde diese aus dem Raum gezogen, gekühlt und zurück in den Raum gebracht. Exner schlug Hochleistungsfilter und UV-Strahlen als Lösung vor.

Dieses Problem betreffe die gesamte Fleischbranche und sei bislang nicht im Blick der Wissenschaft gewesen, sagte der Professor. Bei dem jetzt möglicherweise entdeckten Problem nahm der Experte Tönnies ausdrücklich von Kritik aus. Besonders in der Zerlegung der Fleischfabrik waren vermehrt Corona-Infizierte gefunden worden.

Der Direktor des Instituts für Hygiene hatte sich am Samstag und Sonntag die Lage bei Tönnies im Werk in Rheda-Wiedenbrück angeschaut.

Update, 24. Juni, 15.52 Uhr: Derzeit 63 Infizierte in Köln

Die Zahl der Corona-Fälle ist in Köln bis Mittwochnachmittag (15.30 Uhr) um zwei auf 2587 gestiegen. Derzeit befinden sich 15 Personen in Krankenhäusern, davon vier auf der Intensivstation.

Bislang sind 102 Personen aus Köln mit einem positiven Corona-Test verstorben, 2422 konnten die Quarantäne wieder verlassen. Aktuell gibt es demnach 63 Infizierte in der Domstadt.

Update, 24. Juni, 15.39 Uhr: Bulgarien will heimgekehrte Tönnies-Mitarbeiter finden

Bulgarien will aus Deutschland zurückgekehrte Tönnies-Mitarbeiter ausfindig machen, um eine mögliche weitere Verbreitung des Coronavirus auf diesem Weg zu vermeiden. 

"Wir haben Daten zu einigen von ihnen und werden aktiv versuchen, sie zu finden", sagte der Oberste Inspektor für Gesundheit in Sofia, Angel Kuntschew, am Mittwoch. Dies sei allerdings "nicht der effektivste Mechanismus", räumte er ein.

An der bulgarischen Grenze könnten die Behörden nicht erfahren, wer genau woher komme, falls die Einreisenden das nicht selbst angäben, sagte Kuntschew. Zudem müssten Einreisende aus Deutschland in Bulgarien nicht mehr in Quarantäne. Auch darüber hinaus gebe es in Bulgarien keine Sanktionen für zurückgekehrte Tönnies-Mitarbeiter. Ausgenommen seien nur Fälle, die bereits Symptome der Covid-19-Erkrankung hatten.

Eine dreiköpfige Familie, die nach dem Corona-Ausbruch in einer Schlachtfabrik der Firma Tönnies nach Bulgarien zurückgekehrt war, wurde einem Bericht des bulgarischen Fernsehsenders bTV zufolge am Dienstag im Südwesten des Landes unter Quarantäne gestellt. 

Die Mitarbeiter des Fleischverarbeiters seien in Deutschland auf das Coronavirus getestet worden. Sie wüssten aber nicht, wie die Tests ausgefallen sind. Sie sollten in Bulgarien erneut getestet werden.

In Bulgarien mit seinen knapp sieben Millionen Einwohnern wurden bisher 4114 Corona-Infektionen nachgewiesen. Es starben 208 Menschen. In der vergangenen Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen schneller als zuvor - vor allem in der Hauptstadt Sofia und in einzelnen Gemeinden im Süden des Landes.

Update, 24. Juni, 15.09 Uhr: Polizei schickt mehr Beamte in die Kreise Gütersloh und Warendorf

Die Polizei in Bielefeld erhöht ab Donnerstag wegen der Corona-Pandemie den Personal-Einsatz in den besonders betroffenen Kreisen Warendorf und Gütersloh. Drei Hundertschaften sollen die Quarantäne-Anordnungen durchzusetzen. 

Zuvor sei das alleinige Aufgabe des Ordnungsamts gewesen. "Wir bringen ordentlich Personal vor Ort", sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch. Bislang waren Teile einer Hundertschaft im Einsatz.

Update, 24. Juni, 13.55 Uhr: Bis Sonntag Ergebnisse über Corona-Verbreitung in Gütersloh

Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.
Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.  © Federico Gambarini/dpa

Die Landesregierung will mit Massentests in den Kreisen Gütersloh und Warendorf bis Ende der Woche Erkenntnisse über die Verbreitung des Coronavirus haben. 

Bis Ende der Woche wolle man wissen, "ob das Virus in andere Teile der Bevölkerung übergesprungen ist", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde des Landtags zum Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück. 

Rund 900 Polizisten in beiden Kreisen unterstützen nach Angaben Laumanns die Behörden bei der Durchsetzung der Quarantäne der rund 7000 betroffenen Tönnies-Beschäftigten.

Laumann kündigte erneut einen scharfen Kurs gegen die Zustände in der Fleischindustrie an. "Das hat mit einer humanen Arbeitswelt nichts mehr zu tun", sagte er. 

Der CDU-Politiker wies Vorwürfe zurück, die Behörden hätten Schlachthöfe nicht gut genug kontrolliert. In 30 Schlachthöfen seien bei Kontrollen erhebliche Mängel festgestellt worden, so Laumann. Dazu gehörten auch Tönnies-Betriebe. "Der Arbeitsschutz war pausenlos unterwegs, gerade in den Hotspots in NRW." 

Das derzeitige "System der industriellen Schlachtung" habe keine Zukunft mehr, sagte Laumann mit Blick auf das geplante Bundesgesetz.

Update, 24. Juni, 13.20 Uhr: Laschet fordert Lösungen für Urlauber aus dem Kreis Gütersloh

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die anderen Bundesländer aufgefordert, Menschen aus dem Kreis Gütersloh trotz des Corona-Ausbruchs Urlaub zu ermöglichen. 

"Eines geht nicht: dass man die Menschen aus dem Kreis Gütersloh öffentlich stigmatisiert", sagte Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. "Ich stelle mich vor die Menschen in Gütersloh." In einer Schlachtfabrik der Firma Tönnies im Kreis Gütersloh war es zuletzt zu dem Ausbruch gekommen.

Laschet sagte, er habe mehrmals mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) telefoniert. Dieser habe versichert, Menschen aus Gütersloh seien willkommen, wenn sie auf das Coronavirus getestet seien. 

"Ich erwarte auch von den Bundesländern in Norddeutschland, dass wir zu solchen Regelungen kommen und dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen", sagte Laschet in der Unterrichtung des Landtags. Außerhalb der Beschäftigten in der Fleischindustrie sei nur eine kleine Zahl von Fällen bisher bekannt.

In Bayern dürfen Beherbergungsbetriebe keine Menschen mehr aufnehmen, die aus einem Landkreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt. 

Im Kreis Gütersloh liegt dieser Wert weit über 50. Ausnahmen soll es nur für jene geben, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen könnten.

Update, 24. Juni, 13.15 Uhr: In zwei Kreisen: Corona-Tests ohne Symptome auch beim Hausarzt

Bürger in den Kreisen Gütersloh und Warendorf, die keine Corona-Symptome haben, können sich ab sofort auch bei ihrem Hausarzt auf das Virus testen lassen. Das sieht eine Vereinbarung vor, die die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit Sitz in Dortmund auf den Weg gebracht hat, wie der Kreis Gütersloh am späten Dienstagabend mitteilte.

Bisher musste man auch ohne Symptome ein Diagnosezentrum ansteuern. Das erste hatte die KVWL am Carl-Miele-Berufskolleg in Gütersloh am Mittwoch in Betrieb genommen. Dort könne man ohne Anmeldung Abstriche machen. Am Mittwoch waren die Kapaziäten allerdings zügig ausgelastet. Im Landkreis Gütersloh lebten Ende 2019 rund 365.000 Menschen.

"Die Menschen müssen sich keine Sorgen mehr machen, dass sie der Test etwas kostet", teilte ein Sprecher des Kreises Warendorf am Mittwoch mit. Es sollen aber zuerst die Vorrang haben, die akuten Bedarf haben, beispielsweise wegen einer Reise. Zeitnah soll auch in diesem Kreis eine Teststelle eingerichtet werden.

Update, 24. Juni, 13.12 Uhr: Schüler kritisieren Regelung für Abi-Partys in NRW

Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen haben dem Land zu spätes Handeln bei der Regelung von Abi-Partys vorgeworfen. "Wir hätten uns eine transparentere und frühere Entscheidungsfindung gewünscht", sagte Sophie Halley, Vorstandsmitglied der Landesschüler*innenvertretung NRW der Deutschen Presse-Agentur. Seit Samstag (20. Juni) sind nach der neuen Coronaschutz-Verordnung unter Auflagen Abschluss- und Abi-Partys in NRW erlaubt.

Viele Stufen hätten schon Wochen und Monate vorher angefangen, ihre Abi-Partys zu planen, sagte Halley. Nach dem Verbot von Großveranstaltungen seien sie dann mehrheitlich abgesagt worden. "Jetzt hätte man sie aber doch feiern können. Jetzt ist es aber zu spät", sagte Halley.

Die Partys dürfen entsprechend der Verordnung nur ohne Eltern stattfinden. Zudem muss jede Fete mindestens zwei Tage vorher bei den Gesundheitsbehörden angemeldet werden. Diese können die Feiern bei einem lokalen Corona-Ausbruch auch verbieten. 

Halley kritisierte, dass andere Partys und Feste mit bis zu 50 Teilnehmern keine Anmeldung bei den Gesundheitsämtern benötigten, aber "Abipartys, auch kleiner als 50, müssen zum Gesundheitsamt". Das sei keine Gleichbehandlung.

Update, 24. Juni, 12.49 Uhr: 7-Tage-Inzidenz steigt im Kreis Gütersloh auf über 270

Im Kreis Gütersloh ist die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage am Mittwoch auf 270,2 gestiegen. Das teilte der Kreis Gütersloh auf Nachfrage mit. Am Dienstag lag der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch bei 257,4. Im benachbarten Kreis Warendorf stieg derselbe Wert auf 66,2. Am Tag zuvor hatte der Wert bei 61,2 gelegen.

Update, 24. Juni, 12.46 Uhr: Testzentrum in Gütersloh schon am Morgen ausgelastet

Im Kreis Gütersloh ist der Andrang auf Corona-Testungen unter der Bevölkerung so groß, dass schon am Mittwochmorgen die Kapazitäten ausgelastet gewesen sind. "Jetzt wollen sich viele testen lassen", sagte eine Sprecherin des Kreises. Es mache keinen Sinn mehr, sich anzustellen, Menschen würden auf Donnerstag vertröstet.

Update, 24. Juni, 12.45 Uhr: SPD: Land soll sich Urlaubs-Stornokosten bei Tönnies zurück holen

Die nordrhein-westfälische Landesregierung sollte aus Sicht der SPD die Urlaubs-Stornokosten für betroffene Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf übernehmen und sich später bei der Firma Tönnies zurückholen. Das sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Zögerlichkeit und Konzeptlosigkeit der Landesregierung hat dazu geführt, dass das halbe Münsterland jetzt Urlaub auf Balkonien machen muss", sagte Kutschaty. Die Menschen in den betroffenen Kreisen würden «in Mitleidenschaft gezogen für Zustände, für die sie nichts können».

Kutschaty ergänzte: "Ich erwarte, dass die Landesregierung endlich ihren Schlingerkurs verlässt und sich für die Anliegen der Betroffenen einsetzt. Sie dürfen nicht alleine gelassen werden."

Ein Schild weist auf den Werksverkauf und das Restaurant der Firma Tönnies hin.
Ein Schild weist auf den Werksverkauf und das Restaurant der Firma Tönnies hin.  © Guido Kirchner/dpa

Update, 24. Juni, 12.40 Uhr: Kreis Osnabrück an Nachbarkreise: Niemand soll schikaniert werden

Der Landkreis Osnabrück hat an die Menschen in den beiden vom Corona-Lockdown betroffenen nordrhein-westfälischen Nachbarkreisen Gütersloh und Warendorf appelliert, bis 30. Juni auch auf nicht zwingend notwendige Reisen über die niedersächsische Kreisgrenze zu verzichten.

Das sei ein Gebot der Vernunft, der Rücksicht und der Einsicht, sagte Kreissprecher Burkhard Riepenhoff am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Damit wollen wir niemanden schikanieren oder diskriminieren."

Es mache aus Infektionsschutzgründen absolut keinen Sinn, wenn Einwohner aus den betroffenen Kreisen nach der Schließung der dortigen Freibäder nun in den benachbarten Kreis Osnabrück in Schwimmbäder gingen. Eine scharfe Kontrolle sei nicht möglich, aber es solle das Signal gesetzt werden, dass es ernst sei, so Riepenhoff.

Update, 24. Juni, 12.33 Uhr: BUND sieht Corona-Ausbruch als Chance für Fleischabgabe

Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz bessere Chancen für die Idee einer Fleischabgabe. "Nach Tönnies wächst der Druck weiter", sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz seines Verbandes für 2019 in Berlin.

Soziale und ökologische Perspektiven gehörten beim Umweltschutz zusammen. Einen Zuschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch an der Ladenkasse hatte ein Beratergremium dem Bundeslandwirtschaftsministerium Anfang des Jahres empfohlen. Die zweckgebundene Abgabe soll den Umbau zu einer artgerechteren Tierhaltung beschleunigen.

Dabei müsse es auch um akzeptablere Löhne für die Beschäftigten und um eine Anpassung der Grundsicherung für Verbraucher mit wenig Einkommen gehen, betonte Bandt. Kritiker der Fleischabgabe als Verbrauchssteuer halten Änderungen bei der Subventionierung der Landwirtschaft für einen Weg für mehr Tierschutz.

Update, 24. Juni, 12.19 Uhr: Relegation zur 3. Liga: Landesregierung untersagt Rückspiel in Verl

Das Relegations-Rückspiel zur 3. Liga zwischen dem SC Verl und Lok Leipzig darf wegen des Corona-Ausbruchs im Kreis Gütersloh nicht wie geplant am 30. Juni in Verl stattfinden. Das teilte die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen dem SC Verl nach Angaben von Club-Präsident Raimund Bertels am Mittwoch mit. Bertels bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Neuen Wesfälischen".

"Wir haben alles versucht. Jetzt versuchen wir eine gemeinsame Lösung zu finden", sagte Bartels der Deutschen Presse-Agentur. Sein Club stünde deswegen mit dem Deutschen Fußball-Bund und Lok Leipzig in engem Austausch. Am Donnerstag soll in Leipzig das Hinspiel (17.00 Uhr) zwischen den Clubs der Regionalligen Nordost und West stattfinden.

Verl gehört zum Kreis Gütersloh, für den NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag wieder strenge Corona-Einschränkungen verhängt hatte.

Update, 24. Juni, 12.15 Uhr: Experte begrüßt Lockdown in Landkreisen und sieht keine Parallele zu Ischgl

Nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik begrüßt ein Experte den Lockdown in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf. 

"Man muss kein großer Prophet sein, um zu sehen, dass es diese Maßnahmen braucht, um dem Virus wieder Einhalt zu gebieten", sagte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Eine Parallele zum Corona-Ausbruch im Tiroler Wintersportort Ischgl Anfang März sieht der Epidemiologe jedoch nicht. "Im Unterschied dazu handelt es sich in Gütersloh um ein Geschehen in einem Großbetrieb", erklärte Zeeb. Eine Häufung von Infektionen war demnach absehbar, wenn Leute am Arbeitsplatz wieder zusammenkommen.

Das Tönnies-Werk Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh gilt als Ausgangspunkt des Ausbruchs, auch im Raum Warendorf wohnen viele Tönnies-Mitarbeiter. Im Landkreis Gütersloh hat es bis Mittwoch mehr als 2000 positive Befunde gegeben.

Vor dem Start der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen empfiehlt Zeeb den Menschen in den beiden Landkreisen, das weitere Geschehen abzuwarten und geplante Reisen um einige Tage zu verschieben. "Wir haben hier eine besondere Situation, und es wird nicht die letzte gewesen sein."

Update, 24. Juni, 11.34 Uhr: SPD wirft Laschet Führungsschwäche bei Corona-Krisenmanagement vor

Thomas Kutschaty ist Fraktionsvorsitzender der SPD im NRW-Landtag.
Thomas Kutschaty ist Fraktionsvorsitzender der SPD im NRW-Landtag.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Der Oppositionsführer im NRW-Landtag, Thomas Kutschaty (SPD), hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Führungsschwäche beim Krisenmanagement nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik vorgeworfen. 

Laschet scheue das politische Risiko, weil ihm der Mut fehle, Verantwortung zu übernehmen, sagte der SPD-Fraktionschef am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. "Die Führungsschwäche dieser Regierung ist ein Risiko für die Pandemiebekämpfung."

Rheda-Wiedenbrück, der Sitz der betroffenen Fleischfabrik, sei "heute der größte Virus-Hotspot in ganz Europa", sagte Kutschaty. Der Corona-Ausbruch sei schlimmer als in Heinsberg und Ischgl. 

Die Landesregierung habe zu lange damit gezögert, durch entschlossene Maßnahmen "zu verhindern, dass eine zweite Infektionswelle über Deutschland und Europa kippt".

Update, 24. Juni, 11.32 Uhr: Sondersitzung im Landtag zur Lage im Kreis Gütersloh

Der Gesundheitsausschuss des NRW-Landtages wird am Donnerstag (25. Juni) zu einer Sondersitzung zur Lage im Kreis Gütersloh zusammen kommen. 

Die Fraktionen von SPD und Grünen hatten die Sitzung gemeinsam beantragt. Da am Donnerstag auch das Plenum tagt, trifft sich der Ausschuss schon um 8 Uhr morgens. Die Landesregierung soll einen Bericht vorlegen.

Update, 24. Juni, 11.30 Uhr: Niedersachsen erlässt Beherbergungsverbot für Touristen aus "Bereich Gütersloh"

Niedersachsen erlässt nach dem massenhaften Corona-Ausbruch bei Tönnies ein Beherbergungsverbot für Touristen aus der Region. 

"Das Land wird die bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern geltende Regelung im Tourismusbereich anwenden auf Menschen aus dem Bereich Gütersloh", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in Hannover.

Update, 24. Juni, 11.28 Uhr: Laschet kündigt milliardenschweres Konjunkturprogramm für NRW an

Mit einem milliardenschweren Konjunkturprogramm sollen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Nordrhein-Westfalen abgefedert und Investitionen angeschoben werden. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte am Mittwoch im Landtag, das Land nehme dafür 3,6 Milliarden Euro in die Hand und stelle zusätzlich 1,7 Milliarden Euro an Landesmitteln zur Kofinanzierung wichtiger Maßnahmen des Bundes bereit.

Unter anderem bekommen die Krankenhäuser und die Universitätskliniken je eine Milliarde Euro, um den jahrelangen Investitionsstau zu beseitigen. Für Schüler soll digitale Erstausstattung bereitgestellt werden. Kunst und Kultur würden mit 185 Millionen Euro gestärkt. Noch vor der Sommerpause werde es einen Kulturgipfel geben.

Update, 24. Juni, 10.44 Uhr: Laschet rechtfertigt sein Corona-Krisenmanagement

Armin Laschet spricht am Mittwoch im NRW-Landtag.
Armin Laschet spricht am Mittwoch im NRW-Landtag.  © Rolf Vennenbernd/dpa

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat das Krisenmanagement der CDU/FDP-Landesregierung nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik im Kreis Gütersloh verteidigt. 

Mit dem Lockdown in Gütersloh und im Kreis Warendorf mute man den Menschen viel zu, sagte Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Durch die breite Streuung der Wohnorte und der Tönnies-Belegschaft berge der Ausbruch aber ein "enormes Pandemie-Risiko". Wie weit sich das Virus in der Bevölkerung ausgebreitet habe, könne noch niemand sagen. Die Tests würden am Mittwoch noch einmal massiv ausgeweitet.

NRW sei aber bundesweit "das erste Land", das aus Vorsicht eine Region "komplett zurückführt", sagte der Regierungschef mit Blick auf den Lockdown. Angesichts der Kritik, die Landesregierung habe das Leben in den betroffenen Kreisen zu spät heruntergefahren, sagte Laschet: "Es ist eine Abwägung erforderlich." Ihn wundere es immer wieder, wie schnell manche bereit seien, Einschränkungen der Grundrechte vorzunehmen.

Nach Angaben Laschets ist der Leiter des Krisenstabs in Gütersloh wegen gesundheitlicher Probleme zusammengebrochen. Er wünschte ihm alles Gute für die Genesung. Der Fall zeige auch die große Last, die auf den Behörden im Kreis jetzt liege.

Update, 24. Juni, 10.37 Uhr: Österreich spricht Reisewarnung für NRW aus

Österreich hat eine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. "In Zusammenhang mit der neuerlichen Ausbreitung des Coronavirus gilt für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) – vor Reisen nach Nordrhein-Westfalen wird gewarnt", hieß es am Mittwoch auf der Internetseite des österreichischen Außenministeriums.

Für den Rest Deutschlands gilt aus Sicht des Ministeriums ein niedrigeres Sicherheitsrisiko (Stufe 4) mit der Maßgabe "von nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Land wird abgeraten." 

Insgesamt gibt es 6 Stufen. Die höchste gilt, wenn die Reisewarnung ein ganzes Land betrifft. Auf der gleichen "partiellen" Stufe wie NRW stehen in Österreich aktuell unter anderem die chinesische Provinz Hubei und die italienische Lombardei.

Update, 24. Juni, 9.37 Uhr: Prozess um illegalen Betrieb von Shisha-Bar trotz Corona

Das Düsseldorfer Amtsgericht verhandelt an diesem Mittwoch (12.30) um den illegalen Betrieb einer Shisha-Bar entgegen der Corona-Schutzverordnung. Ein 31-Jähriger wehrt sich gegen ein Bußgeld in Höhe von 4000 Euro (Az.: 301 OWI 83/20).

Er war Ende März zwei Mal in der Düsseldorfer Shisha-Bar erwischt worden. Das erste Mal war er nur verwarnt worden. Sechs Tage später wurde der Mann beim nächtlichen Feiern mit Freunden erwischt. Das bestreitet er. Er habe einen Schlüssel und damals in der geschlossenen Shisha-Bar nur nach dem Rechten sehen wollen.

Dann seien Freunde aufgetaucht, die ihm nur kurz Hallo hätten sagen wollen. Ausgeschenkt habe er nichts, behauptet der 31-Jährige. Der Ordnungsdienst dagegen hatte Wasserpfeifen in Betrieb und Getränke auf den Tischen gesehen.

Update, 24. Juni, 9.33 Uhr: Botschafter fordert bessere Bedingungen für rumänische Beschäftigte

Nach mehreren massiven Corona-Ausbrüchen unter Beschäftigten in der Fleischindustrie fordert Rumänien mehr Schutz für seine Staatsbürger in deutschen Schlachthöfen. 

Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter müssten "dringend verbessert werden", sagte der rumänische Botschafter in Berlin, Emil Hurezeanu, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sei zu Recht immer heftiger geworden.

Der Botschafter betonte mit Blick auf den Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh: "Die Hälfte der Mitarbeiter des Unternehmens sind rumänische Staatsangehörige." Sein Land erwarte, dass die Bundesregierung die geplanten Gesetze zur besseren Regulierung der Branche umsetze. Notwendig seien aber auch intensivere Kontrollen vor Ort. 

Rumänien begrüße das Vorhaben der Bundesregierung zu einer stärkeren Regulierung der Beschäftigung in Schlachtbetrieben. Es führe "hoffentlich zu mehr Transparenz bei den Arbeitsbedingungen" und "zu mehr Verantwortung der Unternehmen".

Update, 24. Juni, 9.23 Uhr: Laschet warnt vor Stigmatisierung von Bürgern des Kreises Gütersloh

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei einer Pressekonferenz.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei einer Pressekonferenz.  © Federico Gambarini/dpa

Vor Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) davor gewarnt, Urlauber aus dem Kreis Gütersloh zu benachteiligen. 

"Die Botschaft an alle, die jetzt auf Gütersloh schauen: Es sind außerhalb der Beschäftigten in der Fleischindustrie so gut wie keine Fälle bisher bekannt", sagte der CDU-Politiker am Dienstagabend in den ARD "tagesthemen" mit Blick auf andere Bundesländer. "Ich warne nur davor, jetzt die Bewohner dieses Kreises zu stigmatisieren."

Am Dienstag zeichnete sich ab, dass der Ausbruch in Nordrhein-Westfalen Auswirkungen auf die Urlaubsplanung vieler Menschen haben dürfte. Auf Usedom wurden am Montag 14 Menschen aus Corona-Hotspots aufgefordert, vorzeitig abzureisen. Auch in Bayern und Schleswig-Holstein gelten künftig Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots. Zumindest in Bayern ist eine Einreise mit einem negativen Testergebnis laut Laschet weiter möglich. "Wir tun alles, dass sie dieses Attest bekommen."

Nachdem Hunderte Beschäftigte in einer Schlachtfabrik in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) positiv auf das Coronavirus getestet wurden, haben die Behörden am Dienstag den Alltag in der Region erheblich eingeschränkt. Betroffen sind mehr als 640.000 Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf.

Update, 24. Juni, 9.05 Uhr: Laschet unterrichtet Landtag über Tönnies und Lockdown

Der Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies und die drastischen Einschränkungen für die Bevölkerung dürften am Mittwoch zu heftigen Debatten im Landtag führen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will am Morgen (10.00 Uhr) das Plenum zunächst über die sozialen und wirtschaftlichen Maßnahmen der Landesregierung im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise unterrichten. 

Unmittelbar danach bahnt sich in einer Aktuellen Stunde eine Redeschlacht zum Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie an.

Das Plenum kommt erstmals nach rund drei Monaten wieder in Vollbesetzung zusammen. Um die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, wurden die Sitze im Plenarsaal mit Trennwänden aus Acrylglas ausgestattet.

Update, 24. Juni, 8.34 Uhr: Gesundheitsminister beraten über Vorgehen gegen Corona-Ausbreitung

Die deutschen Gesundheitsminister wollen am Mittwoch in einer Telefonkonferenz über ein gemeinsames Vorgehen nach den massenhaften Corona-Neuinfektionen im Kreis Gütersloh beraten. Das hat Schleswig-Holsteins Landesregierung angekündigt. Ziel sei ein bundeseinheitliches Vorgehen.

Das nördlichste Bundesland will Reisende aus Corona-Hotspots künftig in eine zweiwöchige Quarantäne schicken. Sie müssen unverzüglich nach der Einreise in ihre Wohnung oder in eine andere geeignete Unterkunft, um sich dort 14 Tage lang zu isolieren. Als Grenzwert gelten mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen in einem Gebiet.

Die Telefonkonferenz der Gesundheitsminister soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch um 9.00 Uhr beginnen. Ursprünglich war sie demnach für den späten Dienstagnachmittag vorgesehen.

Update, 24. Juni, 8.25 Uhr: Drosten warnt vor zweiter Welle

Der Virologe Christian Drosten befürchtet nach Corona-Ausbrüchen unter anderem in Nordrhein-Westfalen eine unbemerkte Ausbreitung des Coronavirus in die Bevölkerung. Die Verbreitung über die Gegend hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast. 

Generell gebe es aktuell in mehreren Orten, darunter auch in Berlin, eindeutige Anzeichen, dass Sars-CoV-2 wieder komme.

Schon jetzt ist aus Sicht des Virologen große Vorsicht geboten, dass sich keine zweite Welle entwickelt. Er verwies auf die Lage in den Südstaaten der USA, wo sich trotz hoher Umgebungstemperaturen eine "furchtbare Situation" entwickle. Dort sei zu früh gelockert worden.

"Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch so eine friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemietätigkeit angeht" sagte Drosten. "In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht jetzt wieder alle Alarmsensoren anschalten." Die Bevölkerung müsse einsehen, dass die Gesundheitsbehörden Unterstützung und Konsens bräuchten.

Die Gespräche mit Drosten gehen bis Ende August in eine Sommerpause, wie die Moderatorin ankündigte. In der Zwischenzeit sollen auf dem Podcast-Kanal andere Wissenschaftler zum Thema Corona zu Wort kommen.

Update, 24. Juni, 8.21 Uhr: Laumann über den "Light-Lockdown"

Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.
Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.  © Federico Gambarini/dpa

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat den Lockdown des kompletten Kreises Warendorf unter anderem mit den Bewegungen der Bewohner begründet: "Man kann das nicht dorfscharf machen. Das gesellschaftliche Leben orientiert sich nicht an Dorfgrenzen", sagte Laumann am Dienstag. 

Zudem habe die 7 Tages-Inzidenz den Wert von 50 überschritten. "Darauf guckt auch Deutschland. Darauf guckt auch das Ausland. Und ich finde, wenn man das abgemacht hat, muss man sich auch dran halten", so Laumann.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Dienstmorgen bei einer Pressekonferenz noch gesagt, die geplanten Maßnahmen im Kreis Warendorf sollten "nicht flächendeckend" sein, sondern für Orte gelten, die an den Kreis Gütersloh grenzen.

Update, 23. Juni, 16.15 Uhr: 1952 Menschen im Kreis Gütersloh positiv auf Corona getestet

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der nachweislich Infizierten im Kreis Gütersloh weiter gestiegen.

Es gebe insgesamt 1952 positive Befunde, am Vortag lag diese Zahl noch bei 1696, wie der Kreis am Dienstag mitteilte. Davon gelten 703 als genesen, 1228 seien noch infiziert.

1201 Menschen aus dieser Gruppe befinden sich in häuslicher Quarantäne, heißt es in der Mitteilung. Der Kreis weist daraufhin, dass in der veröffentlichten Statistik vorerst nicht mehr nach Tönnies-Mitarbeitern und Personen ohne Bezug zu dem Schlachtbetrieb unterschieden werde.

Es sei zu Doppelzählungen in den Wohnungen und auf dem Werksgelände gekommen. Zahlen zu den Reihentests seien in den vergangenen Tagen fehlerhaft veröffentlicht worden.

Update, 23. Juni, 15.50 Uhr: Die neuen Regeln für den Kreis Warendorf und Gütersloh

Keine Treffen mehr in Gruppen: "Damit gelten im Kreis Gütersloh und im Kreis Warendorf wieder bestimmte Einschränkungen im öffentlichen Leben. Demnach dürfen im öffentlichen Raum nur zwei Menschen oder Menschen aus einem Familien- oder Haushaltsverbund zusammentreffen." Dies teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Dienstag mit.

Bars, Fitnessstudios und Spielotheken müssen fortan bis Ende Juni geschlossen bleiben.

Massive Tests in Krankenhäusern und in anderen Gesundheitsbereichen wurden angekündigt.

"Alle Bürgerinnen und Bürger der Kreise Gütersloh und Warendorf erhalten zudem die Möglichkeit, kostenlos einen Test durchführen zu lassen. Die Bevölkerung wird durch Lautsprecherdurchsagen zur Testung aufgerufen", hieß es.

Update, 23. Juni, 15.05 Uhr: Lauterbach warnt vor Urlaubsreisen von Menschen aus dem Kreis Gütersloh

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt davor, dass die Menschen im Kreis Gütersloh in den Urlaub fahren, ohne zuvor getestet worden zu sein. "Dann besteht die Gefahr, dass das Virus aus Gütersloh wieder verbreitet wird", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".

Jetzt sei eine intelligente, schnelle und repräsentative Testung notwendig, sagte der studierte Epidemiologe. Dabei sei es nicht wichtig, dass auch der letzte Tönnies-Mitarbeiter gefunden werde. "Man muss sich jetzt um die Bevölkerung kümmern", sagte Lauterbach.

Update, 23. Juni, 14.02 Uhr: Tönnies will auf Werkverträge in Kernbereichen verzichten

Deutschlands größter Schlachtbetrieb Tönnies reagiert auf die massive Kritik an der großen Zahl an Werksangestellten. Bis Ende 2020 sollen alle Werkverträge "in allen Kernbereichen der Fleischgewinnung" abgeschafft und die Mitarbeiter in der Tönnies-Unternehmensgruppe eingestellt werden. Das teilte Tönnies am Dienstag in Rheda-Wiedenbrück mit.

Tönnies reagierte damit auf die Kritik an dem System, mit Werkverträgen die Lohnkosten zu drücken. Nach einem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hat das Land Nordrhein-Westfalen am Dienstag angekündigt, das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh stark einzuschränken.

Update, 23. Juni, 13.42 Uhr: Bayern erlässt Beherbergungsverbot für Menschen aus Kreis Gütersloh

Bayern untersagt die Beherbergung von Menschen, die vom Kreis Gütersloh und aus anderen schwer betroffenen Landkreisen in das südliche Bundesland einreisen. Beherbergungsbetriebe in Bayern dürfen künftig keine Gäste mehr aufnehmen, die aus einem Landkreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt.

Das teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. "Das ist eine Schutzmaßnahme, die wir für wirklich notwendig halten", sagte er. Eine Ausnahme gibt es nur für Menschen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können.

Update, 23. Juni, 12.41 Uhr: Landtag baut 240 Acrylglas-Kabinen im Plenum auf

Acrylglas schützt im Düsseldorfer Landtag vor Corona-Ansteckungen.
Acrylglas schützt im Düsseldorfer Landtag vor Corona-Ansteckungen.  © David Young/dpa

Am Dienstag begann der Aufbau von 240 Acrylglas-Kabinen für alle Abgeordneten, die Regierungsbänke, die Plätze des Präsidenten und der Schriftführer. Das Plenum soll so ab Mittwoch drei Tage lang erstmals wieder in voller Stärke tagen.

Wegen der Corona-Pandemie hatten die Fraktionen zuletzt jeweils nur ein Drittel ihrer Abgeordneten geschickt, um so den Mindestabstand zwischen den Beteiligten zu wahren.

Durch die vorne und an den Seiten geschlossenen Acrylglas-Kabinen ist dies nicht mehr nötig.

Die Kabinen – die mit Saugnäpfen befestigt werden – kosten laut Landtag insgesamt rund 32.000 Euro. Die mobile Lösung koste nur etwa die Hälfte von festen Kabinen.

Außer dem Plenarsaal sollen auch die zwei größten Ausschusssäle in den Sommerferien mit Acrylglas-Kabinen ausgestattet werden.

Update, 23. Juni, 12.30 Uhr: Caritasverband wirft Tönnies Ausbeutung vor

Volker Brüggenjürgen, Caritas-Vorstand im Kreis Gütersloh.
Volker Brüggenjürgen, Caritas-Vorstand im Kreis Gütersloh.  © Bernd Thissen/dpa

Der Caritasverband im Kreis Gütersloh hat bei Arbeits- und Corona-Schutzmaßnahmen schwere Vorwürfe gegen den dortigen Schlachtbetrieb Tönnies erhoben.

Der Branchenriese in Rheda-Wiedenbrück habe sich "höchst fahrlässig" verhalten, sagte Caritas-Vorstand Volker Brüggenjürgen der Deutschen Presse-Agentur.

Viele der 7000 Beschäftigten in der Produktionsstätte seien Werkvertragsarbeiter, deren teils unzumutbare Arbeits- und beengte Wohnbedingungen schon lange angeprangert würden. Sie hätten die Virusausbreitung begünstigt.

"Die Leute werden in Transportern zur Arbeit gekarrt. Sie wohnen, essen, arbeiten immer dicht an dicht", sagte Brüggenjürgen zur Lage bei Tönnies. Die Schutzmaßnahmen seien völlig unzureichend gewesen. "Man hat die Arbeiter sehenden Auges in dieses Desaster hineingeschickt."

Der Aufstieg zu einem Konzern mit Milliardenumsatz ist nach Worten Brüggenjürgens nur dadurch möglich gewesen, dass Tönnies auf das System mit Werkvertragsbeschäftigten gesetzt habe, die von Subunternehmen deutlich schlechter bezahlt würden als die Tönnies-Stammbelegschaft.

Gesellschafter Clemens Tönnies hat vor einigen Tagen Reformen angekündigt.

Update, 23. Juni, 12.19 Uhr: Westfleisch will Mitarbeiter selbst einstellen

Deutschlands zweitgrößter Schlachtbetrieb Westfleisch will bis Ende des Jahres alle Mitarbeiter selbst einstellen und auf Werkvertragsanbieter verzichten. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag in Münster an. "Und das gilt unabhängig davon, was der Gesetzgeber in den kommenden Monaten in dieser Hinsicht beschließen wird", erklärt Vorstandsmitglied Johannes Steinhoff laut Mitteilung. 

Vor dem Ausbruch von Corona-Infektionen bei Marktführer Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte Anfang Mai das Westfleisch-Werk in Coesfeld vorübergehend schließen müssen. 

Auch dort hatte sich eine große Zahl von Werksarbeitern infiziert. Außerdem wurden auch in einem Werk einer Westfleisch-Tochter in Niedersachsen Arbeiter positiv getestet.

Update, 23. Juni, 11.30 Uhr: Laschet wirft Tönnies mangelnde Kooperation in der Krise vor

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Gütersloh.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Gütersloh.  © David Inderlied/dpa

Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dem Branchenriesen mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. 

Daher hätten die Behörden die Herausgabe von Daten der Werkarbeiter von Tönnies durchgesetzt. 

"Da wurde nicht mehr kooperiert, da wurde verfügt", sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. 

Die Kooperationsbereitschaft bei Tönnies "hätte größer sein können". 

Dass das Unternehmen den Datenschutz angeführt habe, sei kein Argument. 

Aus Infektionsschutzgründen wäre Tönnies gesetzlich verpflichtet gewesen, die Daten der Beschäftigten zu übermitteln, sagte Laschet.

Update, 23. Juni, 11.07 Uhr: Adressen in Restaurants müssen weiterhin genannt werden

Restaurantgäste und Friseurkunden müssen in Nordrhein-Westfalen weiterhin Namen und Adressen hinterlassen. Das hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht am Dienstag in Münster entschieden. Wie eine Sprecherin mitteilte, wurde der Antrag eines Bochumer Rechtsanwalts im Eilverfahren abgelehnt.

Der Anwalt hatte argumentiert, die mit der Coronaschutzverordnung erlassene Pflicht verletzte sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Das Gericht befand nun in dem vorläufigen Verfahren, die informationelle Selbstbestimmung habe gegenüber dem Schutz von Leben und Gesundheit vorübergehend zurückzustehen.

Update, 23. Juni, 11.01 Uhr: Die Beschränkungen für den Kreis Gütersloh

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies verbieten die Behörden im Kreis Gütersloh unter anderem wieder Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen. Fitnessstudios würden im Kreisgebiet ebenso geschlossen wie Kinos und Bars, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf. Einen Überblick über die verhängten Corona-Maßnahmen im Kreis Gütersloh findest du hier.

Update, 23. Juni, 10.56 Uhr: Polizei-Hundertschaften in den Kreis Gütersloh

Abstrich für einen Corona-Test.
Abstrich für einen Corona-Test.  © David Inderlied/dpa

Nach dem Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hat die nordrhein-westfälische Landesregierung drei Einsatzhundertschaften der Polizei in den Kreis Gütersloh geschickt. 

Die Polizisten sollen die Quarantäne der mehr als 6000 Mitarbeiter von Tönnies kontrollieren, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf. 

Die Polizei werde die mobilen Testteams begleiten. Zur Not müssten die Behörden auch mit Zwang die Anordnungen durchsetzen. Es werde auch zusätzliche humanitäre Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen geben.

Update, 23. Juni, 10.54 Uhr: Neue Beschränkungen für den Kreis Gütersloh

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies schränken die Behörden das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh nun doch massiv ein. 

Erstmals in Deutschland werde ein Kreis wegen des Corona-Infektionsgeschehens wieder auf die Schutzmaßnahmen zurückgeführt, die noch vor einigen Wochen gegolten hätten, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf. 

Im Kreis Gütersloh handele es sich um das bisher "größte Infektionsgeschehen" in NRW und in Deutschland.

Update, 23. Juni, 10.34 Uhr: Kreis Gütersloh: Mobile Teams zählen weitere 172 positive Tests

Die sogenannten Mobilen Teams haben im Kreis Gütersloh in Haushalten bis Montagabend (18 Uhr) weitere 172 positive Corona-Tests gemacht. 

Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Bericht weist aber darauf hin, dass die Tests Dopplungen sein könnten. 

Manche Personen könnten als Beschäftigte bereits im Tönnies-Werk schon einmal positiv getestet worden sein.

Update, 23. Juni, 09.44 Uhr: Kreis Warendorf überschreitet Grenzwert

Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auch im benachbarten Kreis Warendorf der festgelegte Schwellenwert für Neuinfektionen überschritten worden. 

Laut Robert-Koch-Institut wurden am Dienstag (Stand Null Uhr) 68,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern für den Kreis Warendorf erfasst. 50 Fälle gelten als Grenze für zusätzliche Schutzmaßnahmen. Warendorfs Landrat Olaf Gericke (CDU) hatte die Neuinfektionen am Montagnachmittag auf die 1243 im Kreisgebiet wohnenden Tönnies-Mitarbeiter zurückgeführt. 

Sie stehen unter Quarantäne. Ein Lockdown im Kreis sei aber nicht nötig, da die Infektionen nicht auf die übrige Bevölkerung übersprängen, hatte der Landrat gesagt.

Update, 23. Juni, 09.40 Uhr: Kreis Gütersloh im Corona-Fokus

Der Schlachtbetrieb von Tönnies ist geschlossen, Tausende Menschen stehen unter Quarantäne, Schulen und Kitas sind dicht. Ob das reicht, um den Corona-Ausbruch einzudämmen, prüfen Politik und Wissenschaft. Auch der Gütersloher Landrat hält einen Lockdown für vorstellbar.

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit inzwischen mehr als 1500 nachweislich infizierten Mitarbeitern geht die Diskussion um weitere Schutzmaßnahmen bis hin zu einem regionalen Lockdown weiter.

Update, 23. Juni, 09.25 Uhr: Night of Light in Köln

Der Kölner Hauptbahnhof bei der Night of Light.
Der Kölner Hauptbahnhof bei der Night of Light.  © Henning Kaiser/dpa

Mit dem Motto "Night of Light" haben am Montagabend Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft bundesweit Spielstätten und andere Gebäude rot angestrahlt. Auch in Köln leuchtete etliche Gebäude rot.

Mit der symbolischen "Alarmstufe Rot" wollten sie auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise hinweisen, berichteten die Organisatoren rund um den Essener Tom Koperek im Vorfeld. 

Update, 23. Juni, 09.20 Uhr: Künstler sorgen sich um Theater und Bühnen

Carolin Kebekus, Luke Mockridge, Gerburg Jahnke, Michael Mittermeier, Henning Krautmacher von den Höhnern und viele andere Prominente sorgen sich um die Zukunft kleiner Bühnen.

Durch die Corona-Krise seien sowohl Spielstätten als auch Kulturschaffende in ihrer Existenz bedroht, warnten die Künstlerinnen und Künstler am Dienstag in einem Video.

Update, 23. Juni, 08.13 Uhr: Landrat von Kreis Gütersloh hält regionalen Lockdown für vorstellbar

Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hält jetzt auch Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) einen Lockdown in der Region für vorstellbar. "Ich würde sagen ja", sagte Adenauer am Montagabend auf die Frage, ob es nach einem Lockdown "rieche".

Die mobilen Teams, die in den Wohnungen und den Unterkünften unterwegs seien und auch Familienangehörige ansprächen, stießen jetzt in ein gewisses Dunkelfeld. "Insofern ist das für mich schon eine neue Situation", erklärte Adenauer. Die mobilen Teams hätten einige positive Fälle bei ihrem Einsatz gefunden.

Eine Zahl wollte der Landrat aber zunächst noch nicht nennen, da zunächst ausgeschlossen werden solle, dass es doppelte Zählungen gebe.

Update, 22. Juni, 15.35 Uhr: Kassenärztliche Vereinigung richtet Corona-Diagnosezentrum ein

Für die angekündigten kostenlosen Corona-Tests der Bevölkerung des Kreises Gütersloh richtet die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ein Diagnosezentrum ein. Dies teilte KVWL-Sprecherin Vanessa Pudlo am Montag in Dortmund mit. Ort, Tag der Eröffnung und Öffnungszeiten stünden noch nicht fest.

"Wir hoffen, dass es kurzfristig klappt." Ob im Diagnosezentrum eine Anmeldung nötig sein werde, müsse ebenfalls noch geklärt werden. "Die Patienten können sich an den behandelnden Hausarzt wenden oder das Diagnosezentrum."

In dem Zentrum sollen niedergelassene Ärzte die Testung von Menschen ohne Symptome einer Covid-19-Erkrankung vornehmen. Die KVWL sei damit vom Landkreis beauftragt worden. Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) hatte das kostenlose Angebot für alle Bürger am Sonntag angekündigt und es für die "nächsten Tage" in Aussicht gestellt. Im Landkreis Gütersloh lebten Ende 2019 rund 365 000 Menschen.

Update, 22. Juni, 15.00 Uhr: Weitere Abstriche bei Angehörigen von Tönnies-Mitarbeitern genommen

Mobile Teams nehmen Abstriche von Angehörigen der Tönnies-Mitarbeiter.
Mobile Teams nehmen Abstriche von Angehörigen der Tönnies-Mitarbeiter.  © David Inderlied/dpa

Der Landkreis Gütersloh hat am Montag weitere Abstriche bei Haushaltsangehörigen von Tönnies-Mitarbeitern genommen.

Erneut waren mobile Teams unterwegs, um Proben zu nehmen und den in Quarantäne befindlichen Menschen Unterstützung anzubieten. Am Sonntag waren 32 solcher Teams im Einsatz gewesen.

"Wir überlegen, mehr Dolmetscher anzufordern", sagte Kreissprecher Jan Focken. Vertreter der Botschaften von Rumänien, Polen und Bulgarien hatten am Sonntag bei einer Sitzung des Krisenstabs ihre Unterstützung zugesagt.

Im Kreis Gütersloh leben die meisten der rund 6500 Mitarbeiter der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück.

Update, 22. Juni, 14.30 Uhr: Viele Kurzarbeiter in NRW

Von Kurzarbeit in der Corona-Krise sind nach Erhebungen des Ifo-Instituts fast 1,5 Millionen Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen betroffen.

Im Mai waren einer am Montag veröffentlichten Schätzung der Münchner Ökonomen zufolge in NRW 1,466 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit. Nur in Bayern waren es mit 1,469 Millionen Menschen geringfügig mehr.

Die Kurzarbeiterquote betrug den Ifo-Berechnungen zufolge in NRW 21 Prozent.

Update, 22. Juni, 13.40 Uhr: Bund setzt auf Corona-Eindämmung vor Ort rund um Tönnies-Betrieb

Hygiene-Experten beim Schlachthof Tönnies.
Hygiene-Experten beim Schlachthof Tönnies.  © Deeke/Bundeswehr/dpa

Die Bundesregierung setzt auf umfassende Maßnahmen vor Ort, um die Ausbreitung von Corona-Infektionen rund um den Schlachtbetrieb von Marktführer Tönnies in Westfalen einzugrenzen. Es handele sich um einen "massiven Ausbruch", der sehr ernst zu nehmen sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. 

Für die Region bestehe ein hohes Infektionsrisiko. Es sei nun alles zu tun, um diesen Ausbruch einzudämmen.

Laut Bundesgesundheitsministerium sind seit vergangenem Samstag auch drei Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor Ort. Im Landkreis helfen demnach zudem 15 RKI-Mitarbeiter beim Nachverfolgen von Kontakten, im Nachbarlandkreis Warendorf drei Mitarbeiter. 

Laut Verteidigungsministerium unterstützen momentan 39 Mitarbeiter der Bundeswehr die Corona-Reihentests, auch mit eigenen Testteams.

Update, 22. Juni, 12.18 Uhr: NRW-Gesundheitsminister kommt in den Kreis Warendorf

Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) besucht am Montag den Kreis Warendorf, um sich ein Bild von den Auswirkungen des Corona-Geschehens im benachbarten Kreis Gütersloh zu machen. 

Nach einem Besuch des Krisenstabs will sich Laumann zusammen mit Landrat Olaf Gericke (CDU) am späten Nachmittag bei einer Pressekonferenz äußern. Der Kreis Warendorf im Münsterland grenzt direkt an den Kreis Gütersloh. 

Im Fleischbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück war es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. 1331 der Arbeiter sind infiziert (Stand Sonntag). Ein Teil der Mitarbeiter wohnt im Kreis Warendorf.

Update, 22. Juni, 08.08 Uhr: Kostenlose Corona-Tests

Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück können sich bald alle Menschen im Kreis Gütersloh kostenlos testen lassen. 

Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) wies am Sonntag darauf hin, "dass wir für alle Menschen im Kreis Gütersloh ein Angebot bereithalten werden in den nächsten Tagen, sich kostenlos zu testen". Er ergänzte, dass er sich durchaus vorstellen könne, "dass es für die Firma Tönnies möglicherwiese interessant wäre, für diese Kosten aufzukommen. Das muss die Firma aber selber entscheiden."

Tönnies entschied schnell. "Zusage. Wir stehen zu unserer Verantwortung und übernehmen die Kosten für einen freiwilligen flächendeckenden Coronatest im Kreis Gütersloh. Die Details stimmen wir mit dem Kreis Gütersloh ab», erklärte Gesellschafter Clemens Tönnies laut seinem Sprecher.

Update, 21. Juni, 16.08 Uhr: SPD-Politiker Karl Lauterbach kritisiert Armin Laschet

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat das Vorgehen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) zur Eindämmung der Corona-Infektionen bei dem Fleischproduzenten Tönnies scharf kritisiert. 

"Armin Laschet macht sich und die gesamte Politik von Bund und Ländern im Umgang mit lokalen Infektionsausbrüchen lächerlich und unglaubwürdig", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Die vereinbarte Grenze von 50 Neuinfektionen pro Woche je 100.000 Einwohner sei in Gütersloh klar überschritten. "Es ist völlig falsch, dass jetzt kein lokaler Lockdown im Kreis Gütersloh verhängt wird", sagte Lauterbach. 

Update, 21. Juni, 14.53 Uhr: Bevölkerung im Kreis Gütersloh soll Regeln "mehr als sonst" einhalten

Helfer des Roten Kreuzes ziehen sich Mund-Nasenschutz und Schutzkleidung an und bereiten sich auf einen Einsatz vor.
Helfer des Roten Kreuzes ziehen sich Mund-Nasenschutz und Schutzkleidung an und bereiten sich auf einen Einsatz vor.  © David Inderlied/dpa

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat nach dem Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh an die Bevölkerung appelliert, "mehr als sonst" die Regeln einzuhalten. 

"Achten Sie auf Abstand, auf die Masken. Vermeiden Sie große Veranstaltungen. Veranstaltungen über 50 Teilnehmer sollten in der nächsten Zeit - wenn es geht - nicht stattfinden", sagte Laschet am Sonntag in Gütersloh. 

Jeder einzelne könne jetzt seinen Beitrag dazu leisten, "dass wir auch durch diese Krise kommen". 

Laschet hatte sich zuvor in Gütersloh zusammen mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) über die Lage nach dem Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück informiert.

Update, 21. Juni, 14.45 Uhr: Laschet warnt Tönnies-Arbeiter vor Reise in Heimatländer

Das Tönnies-Werk aus der Luft.
Das Tönnies-Werk aus der Luft.  © David Inderlied/dpa

Armin Laschet (CDU) hat die Arbeiter der Fleischfabrik Tönnies aus anderen Ländern vor einer überstürzten Abreise in ihre Heimat gewarnt. 

Im Fall einer Infizierung bekämen die Arbeiter die "bestmögliche medizinische Behandlung" in Deutschland, sagte Laschet am Sonntag nach Krisengesprächen im betroffenen Kreis Gütersloh.

Das liege auch im eigenen Interesse der Arbeiter. Es würden nun in unbegrenzter Größenordnung so viele Dolmetscher wie möglich in die Unterkünfte der Beschäftigten geschickt. 

Das Problem sei, dass diese auf 1300 Liegenschaften verteilt seien. Drei Hundertschaften der Polizei unterstützten die Ordnungsämter dabei, die Quarantäne durchzusetzen.

Die Zahl der Corona-Infizierten in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück stieg bis Sonntag nach Angaben des Kreises auf 1331.

Update, 21. Juni, 14.40 Uhr: Laschet: Kein flächendeckender Lockdown im Kreis Gütersloh

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sehen die Behörden weiterhin keinen Grund für einen Lockdown im Kreis Gütersloh, also das massive Runterfahren des öffentlichen Lebens. Es gebe zwar "ein enormes Pandemie-Risiko", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag. Das Infektionsgeschehen sei aber klar bei der Firma Tönnies lokalisierbar und es gebe keinen "signifikanten Übersprung" hinein in die Bevölkerung. Deshalb gelte weiterhin der Satz, "dass wir einen flächendeckenden Lockdown im Moment nicht ausschließen können, aber solang wir alles tun, dass es gelingt, dass es nicht überspringt auf die Bevölkerung, können wir andere bessere zielgerichtetere Maßnahmen ergreifen", sagte Laschet.

Update, 21. Juni, 12.22 Uhr: 19 Menschen im Kreis Gütersloh an Covid-19 erkrankt

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies werden im Kreis Gütersloh derzeit insgesamt 19 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Es handele sich "fast ausschließlich" um Mitarbeiter von Tönnies, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Gütersloh, Beate Behlert, am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Sechs von ihnen würden intensivmedizinisch behandelt, darunter seien fünf bei Tönnies beschäftigt. Zwei der sechs Patienten würden beatmet.

Am Samstagnachmittag hatte die Zahl der positiv getesteten Tönnies-Mitarbeiter in der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück bei 1029 gelegen. Die Behörden haben alle rund 6500 Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt.

Update, 21. Juni, 12.12 Uhr: Mobile Teams nehmen Proben nach Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh werden am Sonntag weitere Proben von möglicherweise Corona-infizierten Tönnies-Mitarbeitern genommen. Geplant sei der Einsatz von 40 mobilen Teams, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Gütersloh, Beate Behlert, am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. An den Teams beteiligt seien jeweils Mitarbeiter des Ordnungsamtes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr. Auch Dolmetscher seien dabei. Einige Teams würden auch von Polizisten begleitet.

Update, 21. Juni, 09.12 Uhr: Laschet besucht Corona-Krisenstab im Kreis Gütersloh

Nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies mit bislang mehr als 1000 Infizierten will sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag vor Ort ein Bild von der Lage machen.

Der Regierungschef fahre mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Morgen nach Gütersloh in Ostwestfalen, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit.

Dort wollten die Politiker unter anderem den Krisenstab des Kreises treffen und mit eingesetzten Kräften vor Ort sprechen.

Update, 21. Juni, 07.56 Uhr: Sondersitzung des NRW-Kabinetts zu Corona bei Tönnies

Der Fall Tönnies nimmt größere Dimensionen an.
Der Fall Tönnies nimmt größere Dimensionen an.  © David Inderlied/dpa

Das nordrhein-westfälische Landeskabinett beschäftigt sich am Sonntagmittag in einer Sondersitzung mit dem Corona-Ausbruch bei Tönnies. 

Die Landesregierung will dabei die Lage erneut bewerten, hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag angekündigt. Einen regionalen Lockdown hatte er ausdrücklich nicht ausgeschlossen.

Die Reihentestungen der insgesamt 6500 Mitarbeiter auf dem Werksgelände der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden am Sonntag fortgesetzt. Bis Samstagmittag waren rund 5800 Proben genommen worden. 

3127 Befunde lagen vor: Bei 1029 Beschäftigen wurde das Coronavirus nachgewiesen, in 2098 Fällen war das Ergebnis negativ. 65 Bundeswehrsoldaten helfen bei der Probenentnahme.

Wichtiges Thema bleibt die Einhaltung der Quarantäne durch die infizierten Mitarbeiter. Nach positiven Corona-Tests bei zahlreichen Tönnies-Mitarbeitern hatte die Stadt Verl (Landkreis Gütersloh) am Samstag in einem Stadtteil eine Quarantänezone eingerichtet. 

Mehrere Mehrfamilienhäuser, in denen Werkvertragsarbeiter der Firma Tönnies untergebracht sind, wurden unter Quarantäne gestellt - auch wenn sie nicht zu den Tönnies-Beschäftigten gehören. 

Der gesamte Bereich wurde mit Bauzäunen abgeriegelt. In den betroffenen Häusern leben in drei Straßenzügen insgesamt knapp 670 Menschen.

Update, 20. Juni, 15.56 Uhr: Fleischbetrieb Tönnies bleibt 14 Tage geschlossen

Der Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist für 14 Tage geschlossen. Das habe der Kreis verfügt, wie der Leiter des Krisenstabes, Thomas Kuhlbusch, am Samstag in Gütersloh mitteilte.

Update, 20. Juni, 14.36 Uhr: Behörden holen sich Akten von Tönnies

Der Kreis Gütersloh und der Arbeitsschutz haben sich in der Nacht zu Samstag Zugriff auf die Personalakten der Firma Tönnies verschafft. "Das Unternehmen hatte es nicht geschafft, uns alle Adressen zu liefern", sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Samstag bei einer Pressekonferenz in Gütersloh. 

Darauf seien die Behörden gemeinsam am Freitagabend in die Konzern-Zentrale gegangen, sagte Adenauer. Jetzt liegen 1300 Adressen von Wohnungen allein für den Kreis Gütersloh vor, wie der CDU-Politiker sagte.

Update, 20. Juni, 14.29 Uhr: Düsseldorfer Altstadt am Abend teilweise geräumt

 Die Stadt Düsseldorf hat am Freitagabend zwei Bereiche der Altstadt räumen lassen. Der Grund: Die vielen Menschen konnten die coronabedingten Mindestabstände nicht einhalten. Auf Anfrage bestätigte die Polizei, dem Ordnungs- und Servicedienst (OSD) Amtshilfe geleistet zu haben. Störungen gab es laut Polizei keine. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht zu erfahren. 

Update, 20. Juni, 14.18 Uhr: 1029 Corona-Infizierte bei Tönnies

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies sind mittlerweile 1029 Mitarbeiter positiv getestet worden. Dies teilte der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, am Samstag in Gütersloh mit. Insgesamt 3127 Befunde lägen vor.

Update, 20. Juni, 14.02 Uhr: Polizei für möglichen Großeinsatz bereit

Polizisten sichern die Demonstration der Tierschützer vor dem Betriebsgelände der Firma Tönnies.
Polizisten sichern die Demonstration der Tierschützer vor dem Betriebsgelände der Firma Tönnies.  © David Inderlied/dpa

Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in einer Großschlachterei in Rheda-Wiedenbrück hat sich die NRW-Polizei auf einen Großeinsatz eingestellt. 

Bei der Polizei Bielefeld wurde eine sogenannte BAO, eine Besondere Aufbauorganisation gebildet, die mögliche Einsätze landesweit koordiniert.

Der Kreis Gütersloh hatte nach Angaben vom Freitag ein Hilfeersuchen an die Polizei gerichtet. «Sie soll die Ordnungsbehörden der Kommunen bei der Quarantäneüberprüfung unterstützen», hieß es in einer Mitteilung.

Beamte einer Einsatzhundertschaft aus Dortmund verteilten sich am Samstag im Gebiet des Kreises Gütersloh. 

Nach Angaben einer Sprecherin der Polizei Bielefeld sollen sie bei Anforderung durch die Ordnungsbehörden unterstützend tätig werden, "beispielsweise wenn Kontrollen durchgeführt werden". 

Dies war nach ihren Angaben bis zum Mittag noch nicht der Fall. "Wir werden als Polizei nicht eigeninitiativ tätig", sagte die Sprecherin.

Update, 20. Juni, 13.42 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies wird Fall für den Landtag

Der Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies soll kommende Woche Thema im Plenum des Landtags werden. Die Fraktionen von CDU und FDP haben gemeinsam eine Aktuelle Stunde beantragt. Es soll unter anderem um die Hygienekonzepte in dem Betrieb gehen.

In dem Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, erklären die Regierungs-Fraktionen: "Die Vorkommnisse werfen zahlreiche Fragen auf, die eine genauere Untersuchung erfordern." 

Update, 20. Juni, 12.12 Uhr: Weitere 40 Soldaten der Bundeswehr bei Tönnies

Die Bundeswehr hat ihren Einsatz am Werk des Schlachtereibetriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbück ausgebaut. "Wir haben noch 40 weitere Soldaten hinzu geholt", sagte Bundeswehrsprecher Uwe Kort am Samstag. 

"20 davon helfen bei der Dokumentation und 20 helfen bei der Kontaktpersonennachverfolgung." 

Die Kräfte seien mit zehn Fahrzeugen der Bundeswehr unterwegs und würden gemeinsam mit medizinischem Personal und Mitarbeitern des Kreises Gütersloh Unterkünfte abfahren und dort Menschen testen. Laut Kort sprechen die Soldaten osteuropäische Sprachen, um sich mit den Arbeitern verständigen zu können.

Bereits am Freitag waren insgesamt 25 Soldaten in Rheda-Wiedenbrück eingetroffen. Sprecher Uwe Kort schließt nicht aus, dass weitere Soldaten angefordert werden könnten.

Update, 20. Juni, 11.03 Uhr: Clemens Tönnies verpasst Schalke-Spiel

Clemens Tönnies, Aufsichtsratschef des FC Schalke 04, verpasst das letzte Saison-Heimspiel seines Clubs. Nachdem sich Hunderte von Mitarbeitern seines großen Schlachtbetriebs in Rheda-Wiedenbrück mit dem Coronavirus infizierten, schickten die Behörden am Freitagabend auch die Führungsspitze der Tönnies-Werke in eine sogenannte Arbeitsquarantäne. 

Das heißt, der 64 Jahre alte Unternehmensboss Tönnies darf sich vorerst nur zwischen seinem Wohnhaus und seiner Firma bewegen. Ein Besuch in der Veltins-Arena, wo Schalke am Samstag um 15.30 Uhr den VfL Wolfsburg empfängt, ist Tönnies somit untersagt.

Update, 20. Juni, 10.50 Uhr: Laschet schließt lokalen Lockdown nicht aus

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schließt nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies mit Hunderten Infizierten einen regionalen Lockdown nicht mehr aus. Das Infektionsgeschehen könne noch lokalisiert werden.

"Sollte sich dies ändern, kann auch ein flächendeckender Lockdown in der Region notwendig werden", sagte Laschet am Freitagabend in Düsseldorf. Er sprach von einem massiven Ausbruchsgeschehen: "Das größte, bisher nie dagewesene Infektionsgeschehen in Nordrhein-Westfalen."

Nach Auftreten des Virus in dem Tönnies-Werk sind im Kreis Gütersloh bereits das Schließen von Schulen und Kitas angeordnet worden.

Einen Lockdown will der Kreis nach bisherigen Angaben aber mit diesen und weiteren Maßnahmen abwenden. 

Am Freitagabend gab er bekannt, dass sämtliche Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück in Quarantäne müssen. Das betreffe auch die Verwaltung, das Management und die Konzernspitze, teilte der Kreis Gütersloh am Freitagabend mit.

Update, 20. Juni, 08.40 Uhr: Coronaschutz-Verordnung erlaubt ab 20. Juni Abi-Partys

Gute Nachricht für Tausende Schüler in NRW: Ab Samstag (20. Juni) sind Abschluss- inklusive Abi-Partys ohne Eltern wieder erlaubt. Dies geht aus der neuen Coronaschutz-Verordnung des Landes hervor, die am Freitag veröffentlich wurde.

Minderjährige müssen eine Einverständniserklärung ihrer Erziehungsberechtigten mitbringen, jede Party muss mindestens zwei Tage vorher bei den Gesundheitsbehörden angemeldet werden. Diese können die Feiern bei einem lokalen Corona-Ausbruch auch verbieten.

Der neue Absatz in der Schutzverordnung erlaubt "ausschließlich interne und jeweils einmalige selbst organisierte Feste von Schulabgangsklassen oder -jahrgängen außerhalb von Schulanlagen und Schulgebäuden", wenn sichergestellt ist, dass nur die jeweiligen Schüler der Klasse oder des Jahrgangs kommen.

Zuletzt waren bereits Lockerungen für Feste "aus einem herausragenden Anlass" wie Hochzeits-, Tauf-, oder Abschlussfeiern mit höchstens 50 Teilnehmern zulässig. Unter anderem weil ein Abschlussjahrgang oftmals mehr als 50 Schülerinnen und Schüler umfasst, wurde der Sonder-Passus ergänzt - so dass jetzt auch mehr Menschen gemeinsam feiern können.

Update, 19. Juni, 15.40 Uhr: Bundeswehr bei Tönnies

Soldaten der Bundeswehr stehen an der Einfahrt für LKW-Fahrer zum Betriebsgelände der Fleischfabrik Tönnies.
Soldaten der Bundeswehr stehen an der Einfahrt für LKW-Fahrer zum Betriebsgelände der Fleischfabrik Tönnies.  © David Inderlied/dpa

Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies sind 25 Soldaten der Bundeswehr am Freitag beim Werk in Rheda-Wiedenbrück eingetroffen und haben erste Tests durchgeführt. Das teilte der Sprecher der Bundeswehr in NRW, Uwe Kort, mit. "Es wurden Absperrungen und Zäune aufgebaut", sagte Kort zudem.

Der Kreis Gütersloh hatte die Bundeswehr zuvor um Hilfe bei einem Reihentest auf Corona-Infektionen beim Schlachtbetrieb Tönnies gebeten. "Der Kreis hat aber weiter die Verantwortung", so der Bundeswehr-Sprecher. "Wir unterstützen nur."

Update, 19. Juni, 14.10 Uhr: Tönnies gegen Tönnies

Im seit Jahren geführten Streit um Deutschlands größten Schlachtbetrieb Tönnies legt einer der beiden Mitgesellschafter nun in der Corona-Krise nach. Robert Tönnies forderte seinen Onkel Clemens Tönnies in einem persönlich Brief vom 19. Juni auf, den Weg frei zu machen. Dessen Sohn Max Tönnies solle die Arbeit in der Geschäftsführung übernehmen. Außerdem fordert Robert die Einberufung einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung. Der Brief liegt dpa vor.

Nach dem Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies hatte Robert Tönnies bereits zuvor den Rücktritt seines Onkels aus der Geschäftsleitung gefordert. Er warf in einem Schreiben vom 17. Juni der Geschäftsleitung und dem Beirat des Konzerns unverantwortliches Handeln sowie die Gefährdung des Unternehmens und der Bevölkerung vor.

Update, 19. Juni, 12.10 Uhr: Corona-Infizierte in Hamm

Nach Hunderten von Corona-Fällen im Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden Auswirkungen auch in angrenzenden Regionen deutlich. In der kreisfreien Stadt Hamm wurden drei Schulklassen in Quarantäne geschickt, weil unter den Schülern drei positiv auf Corona getestete Kinder von Tönnies-Mitarbeitern seien. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann am Freitag in Hamm mit. Betroffen von der Quarantäne sind laut Mitteilung eine Grund-, eine Real- und eine Hauptschule. Wieviele Tönnies-Mitarbeiter mit ihren Familien genau in Hamm wohnen, sei offen. Die Stadt vermutet 50 bis 100.

Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Oelde im Kreis Warendorf Schulen und Kitas vorsorglich geschlossen. Am Montag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Laut Mitteilung der Stadt liegen jetzt Informationen zu rund 40 Tönnies-Mitarbeitern vor, die in Oelde wohnen. Die Kinder dieser Familien sollen vom Schul- und Kitabesuch ab Montag befreit werden.

Update, 19. Juni, 09.10 Uhr: Untersuchung im Fall Tönnies angekündigt

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Tönnies-Fleischfabrik mit inzwischen 730 registrierten Corona-Neuinfektionen will NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) die Branche wissenschaftlich untersuchen lassen.

"Wir müssen untersuchen, wie die Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie entstehen", erklärte Laumann am Freitag. 

Update, 19. Juni, 07.42 Uhr: Fleischversorgung sei sichergestellt

Eingang zu einem Tönnies-Werk.
Eingang zu einem Tönnies-Werk.  © Friso Gentsch/dpa

Das Landwirtschaftsministerium NRW sieht keinen Anlass zur Sorge einer eingeschränkten Versorgungssicherheit aufgrund der Corona-bedingten Schließung des Tönnies-Schlachtbetriebes im Kreis Gütersloh.

"Natürlich bringt ein Stillstand des bundesweit größten Schlachtbetriebes die gewohnten Abläufe in der Lebensmittelkette ins Stocken, aber Versorgungsengpässe sind derzeit nicht zu befürchten", hieß es.

Höchste Priorität habe die Eindämmung des lokalen Ausbruchsgeschehens und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Update, 18. Juni, 15.42 Uhr: Laschet: Menschen "gleich welcher Herkunft" ohne Schuld an Virus

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat auf Kritik an seiner Aussage zum Corona-Ausbruch im Schlachtbetieb Tönnies reagiert. "Menschen gleich welcher Herkunft irgendeine Schuld am Virus zu geben, verbietet sich. Mir ist wichtig klarzumachen, dass das für mich wie für die gesamte Landesregierung selbstverständlich ist", teilte Laschet am Donnerstag mit.

Der Ministerpräsident hatte am Mittwoch auf die Frage, was der Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies über die bisherigen Lockerungen aussage, geantwortet: "Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt. Das wird überall passieren." Mehrere SPD-Politiker hatten daraufhin eine Entschuldigung gefordert.

Laschet sagte am Donnerstag: "Es gibt eine Vielzahl von Risiken für die Verbreitung von Viren, dazu gehören auch die Bedingungen und die Form des Reiseverkehrs innerhalb Europas. Wir wollen ja aber gerade offene Grenzen und einen europäischen Arbeitsmarkt."

Die Verantwortung liege damit woanders: "Wir müssen davon ausgehen, dass die Arbeitsbedingungen und die Unterbringung der Menschen dazu beigetragen haben, dass sich das Coronavirus unter den Mitarbeitern des Schlachtbetriebs in Gütersloh derart ausbreiten konnte."

Der CDU-Politiker ergänzte: "Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen von Beschäftigten sind weder in der Fleischindustrie noch in anderen Branchen hinnehmbar." Gemeinsam mit der Bundesregierung wolle man "für ganz Deutschland bessere Regelungen schaffen zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer." 

Die Landesregierung tausche sich seit Wochen mit den Vertretern der betroffenen Länder aus, um substanzielle Verbesserungen bei den Bedingungen "insbesondere für Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien zu erreichen".

Update, 18. Juni, 15.38 Uhr: Dutzende Eltern und Lehrer protestieren wegen Schulschließungen

Demonstranten halten während einer Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück Schilder in die Höhe.
Demonstranten halten während einer Mahnwache zur Situation beim Fleischwerk Tönnies auf dem Marktplatz in Rheda-Wiedenbrück Schilder in die Höhe.  © David Inderlied/dpa

Dutzende Lehrer und Eltern mit ihren Kindern haben am Donnerstag vor dem privaten Tönnies-Anwesen, einem Werk des Schlachtbetriebs sowie einer Kirche in Rheda-Wiedenbrück protestiert. 

Dabei hatten sie Schilder mit Aufdrucken wie "Stoppt die Ausbeute bei Tönnies" bei sich. Protest-Teilnehmerin Melanie Beforth sagte: "Bildung ist offenbar nicht so wichtig wie ein Stück Fleisch zu essen." 

Es gehe ihr aber nicht darum, auf die Arbeiter bei Tönnies zu zeigen, die nicht die Schuld trügen. Sie wolle zeigen, dass die Familien an der Grenze ihrer Leistungskapazität seien. Nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies waren vorsichtshalber Schulen und Kindergärten im Kreis Gütersloh geschlossen worden.

Auch Volker Brüggenjürgen von der Caritas Gütersloh war unter den Demonstrierenden. "Wir kritisieren seit Jahren die Arbeits- und Wohnbedingungen bei Tönnies", so der Vorstandsvorsitzende. "Das System Tönnies gefährdet den sozialen Zusammenhalt."

Von Tönnies heißt es, man habe Verständnis für den Unmut. "Ich habe mit den Leuten vor dem Werk gesprochen und mich entschuldigt", sagte ein Pressesprecher von Tönnies. "Wir tun alles, um das Virus wieder loszuwerden, so dass die Schulen und Kitas nach den Sommerferien wieder regulär starten können."

Update, 18. Juni, 15.21 Uhr: Kreis Gütersloh bittet Bundeswehr um Hilfe bei Corona-Tests

Seit Donnerstag Nachmittag hat der Kreis Gütersloh die Reihenuntersuchung auf Corona-Infektionen beim Schlachtbetrieb Tönnies am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück fortgesetzt. Nach Information der Zeitung "Neue Westfälische" hat der Kreis für diese Aufgabe die Bundeswehr um Unterstützung gebeten.

Nach Angaben eines Konzern-Sprechers sollen pro Tag 1500 bis 2000 Mitarbeiter auf das Corona-Virus getestet werden. Bislang hatten das Rote Kreuz und die Malteser bei den Tests geholfen. Diese Organisationen würden aber an ihre Grenzen stoßen. 

Die Bundeswehr soll laut Zeitung ab Freitag 13 Soldaten mit medizinischen Vorkenntnissen schicken, 12 Soldaten sollen bei der Dokumentation helfen.

Nach dem Start der behördlich angeordneten Reihe sind noch rund 5300 Tests offen. Von bislang 1050 untersuchten Mitarbeitern waren mehr als 650 Neuinfizierte (Stand Mittwochabend) entdeckt worden. Nach Konzernangaben soll dieser Durchlauf Anfang der nächsten Woche abgeschlossen sein. Der Kreis geht aber von einem längeren Zeitraum aus.

Update, 18. Juni, 15.18 Uhr: Clemens Tönnies muss nicht in Quarantäne

Clemens Tönnies, Gesellschafter von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies, muss nach einen starken Anstieg von Corona-Infizierten unter der Belegschaft am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück nicht in Quarantäne. 

"Clemens Tönnies ist auch nicht infiziert oder durch Corona krank geworden", sagte Konzernsprecher André Vielstädte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Der 64-Jährige, beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 Vorsitzender des Aufsichtsrates, sei nach einem Krankenhausaufenthalt zwar wieder bei der Arbeit, aber noch nicht mit dem sonst üblichen Arbeitspensum, sagte der Sprecher. Mit Verweis auf die Privatsphäre wollte sich Vielstädte nicht zum Grund für den Krankenhausaufenthalt äußern.

Update, 18. Juni, 14.53 Uhr: Aktuell sieben Corona-Fälle in Bonn

Derzeit gibt es in Bonn sieben Personen, die am Coronavirus erkrankt sind. Im Krankenhaus werden derzeit sechs Personen - auch aus dem Um- und Ausland - auf der Intensivstation.

Seit Beginn der Pandemie sind 755 Menschen in Bonn infiziert worden. 740 sind wieder genesen, acht Menschen sind verstorben.

In den vergangenen sieben Tagen gab es sechs Neuinfektionen. Das entspricht einer Rate von 1,82 je 100.000 Einwohner.

Update, 18. Juni, 14.40 Uhr: Flughafen Düsseldorf testet Desinfektions-Roboter

140 Kilo schwer und mannshoch: Ein ferngesteuerter Roboter fährt laut Flughafen Düsseldorf jetzt durch das Terminal, um mit ultraviolettem Licht unter anderem das Coronavirus zu bekämpfen.

Das Gerät kann in einem 360 Grad-Radius UV-Licht ausstrahlen und so Viren und Bakterien abtöten. Der Roboter wird per Tablet gesteuert und laut Flughafen nur dann eingesetzt, wenn die betreffenden Bereiche menschenleer sind.

Ein Desinfektionsroboter fährt durch ein Terminal des Flughafen Düsseldorf.
Ein Desinfektionsroboter fährt durch ein Terminal des Flughafen Düsseldorf.  © Flughafen Düsseldorf/dpa

Update, 18. Juni, 14.32 Uhr: BVB testet Wärmebildkameras beim Stadioneinlass

Im Dortmunder Stadion soll getestet werden, ob Fußballspiele künftig trotz anhaltender Corona-Gefahr wieder mit Zuschauern stattfinden können. Für das letzte Bundesliga-Saisonspiel des heimischen BVB am 27. Juni gegen Hoffenheim wird Hightech installiert. 

Ein Berliner Unternehmen bringt an den Stadioneingängen spezielle Wärmebildkameras an, die kontaktlos die Körpertemperatur der noch wenigen Personen vor Eintritt ins Stadion messen. Zudem soll mithilfe von 3D-Sensoren ermittelt werden, ob im Tribünenblock die Abstandsregel eingehalten wird.

"Es wäre ja fahrlässig, wenn wir uns nicht schon jetzt darauf vorbereiten würden, dass Zuschauer wieder zugelassen werden können. Ob die eingesetzte Technik am Ende zielführend und hilfreich sein wird, müssen wir abwarten", sagte BVB-Marketingchef Carsten Cramer den "Ruhr Nachrichten". Die Bundesliga-Clubs hoffen darauf, mit Beginn der neuen Saison zumindest einen Teil der Zuschauer empfangen zu dürfen.

Update, 18. Juni, 14.28 Uhr: Bielefeld schickt Schulkinder von Tönnies-Mitarbeitern nach Hause

Der Anstieg von Corona-Infizierten im benachbarten Kreis Gütersloh hat Folgen für die Menschen in Bielefeld: Nach Angaben der Stadt wurden am Donnerstag die Schulen und Kitas darüber informiert, dass die Kinder von Tönnies-Beschäftigen nach Hause geschickt werden müssen. Andere Kinder aus dem Kreis Gütersloh betrifft diese Maßnahme nicht, wie die Stadt mitteilte.

Nach Informationen von "Radio Bielefeld" hat auch das Klinikum Bielefeld reagiert: Es schließt als Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen bei Tönnies seine drei Häuser für Besucher und macht damit zwischenzeitige Lockerungen der Corona-Regeln rückgängig.

Update, 18. Juni, 12.16 Uhr: Industrieproduktion in NRW um fast ein Fünftel eingebrochen

Die Industrieproduktion in Nordrhein-Westfalen ist im April um fast ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen. 

Durch die Corona-Krise ausgelöste Betriebseinschränkungen hätten den Produktionsindex um 19,3 Prozent sinken lassen, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag mit. 

Der Rückgang traf die einzelnen Industriesparten unterschiedlich stark. So betrug das Minus bei Investitionsgütern 24,2 Prozent, während der Index bei Verbrauchsgütern nur um 7,7 Prozent sank. Zu den Verbrauchsgütern zählen unter anderem Nahrungsmittel und Putzmittel.

Update, 18. Juni, 11.42 Uhr: Expertin: Ausbruch in Fleischbetrieb schwelt sehr wahrscheinlich schon länger

In einer Fleischfabrik von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind mehr als 600 Corona-Fälle festgestellt worden.
In einer Fleischfabrik von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind mehr als 600 Corona-Fälle festgestellt worden.  © David Inderlied/dpa

Einer Expertin für Infektionskrankheiten zufolge ist es "extrem unwahrscheinlich", dass die Hunderten Corona-Fälle in einer Fleischfabrik in NRW auf Familienbesuche am Wochenende zuvor zurückgehen. 

"Die Inkubationszeit beträgt im Mittel fünf Tage, sodass ein Wochenendbesuch kaum so eine große Anzahl an Personen erklären kann", sagte Isabella Eckerle, Leiterin der Forschungsgruppe Emerging Viruses in der Abteilung für Infektionskrankheiten der Universität Genf.

Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemiestabs beim betroffenen Unternehmen Tönnies, hatte die Kälte in der Produktion und die Heimreisen der Beschäftigten nach Osteuropa an langen Wochenenden wie um Fronleichnam als mögliche Faktoren für die Ausbreitung des Coronavirus genannt.

Die hohe Anzahl betroffener Mitarbeitern des Unternehmens Tönnies weise auf ein unbemerktes, schon länger vor sich gehendes Superspreading Event in dem Betrieb hin, sagte hingegen Eckerle. "Bei engem Kontakt und unter ungünstigen Arbeits- sowie Wohnbedingungen können ein Einzelner oder nur sehr wenig initial Infizierte zu einer sehr hohen Anzahl an Sekundärinfektionen führen."

Die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen seien offenbar mit den aktuell notwendigen Hygienemaßnahmen nicht gut vereinbar, so Eckerle. Dazu zähle der lange Aufenthalt vieler Personen in geschlossenen Räumen ohne Möglichkeit, ausreichend Abstand zu wahren. Hinzu komme das Leben in räumlich begrenzten Unterkünften, wenn es sich um ausländische Mitarbeiter handele.

Ein weiterer Faktor könne eventuell die körperliche Anstrengung während der Arbeit sein, die zu höherer Virusausscheidung führe. Feuchte Hände, Handschuhe, Schürzen und Kleidung könnten zudem die Übertragung durch Schmierinfektionen begünstigen, so Eckerle. "Es wäre wichtig zu klären, inwieweit Masken bei engem Kontakt auf der Arbeit getragen wurden, und ob es überhaupt die Möglichkeit gibt, konstant die aktuellen Regeln wie Abstandhalten und Handhygiene einzuhalten."

Update, 18. Juni, 9.12 Uhr: NRW-Minister fordert Generalunternehmerhaftung in Fleischindustrie

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat nach dem jüngsten Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie rasche Änderungen im deutschen Arbeitsrecht gefordert. 

"Wir müssen auch eine Generalunternehmerhaftung haben für die Lebensverhältnisse dieser Menschen, wenn sie zum Beispiel in Sammelunterkünften leben", sagte Laumann am Donnerstagmorgen bei WDR2 mit Blick auf ausländische Arbeitnehmer, die bei Subfirmen beschäftigt sind. 

Die Schlachtindustrie habe sich eine Systematik über die Werkverträge angewöhnt, wo man einfach sagen müsse, "dass sich die Besitzer von Schlachthöfen nicht mehr verantwortlich fühlen für große Teile der Belegschaft", verdeutlichte Laumann.

"Ich finde, wir brauchen jetzt wirklich eine klare restriktive Gesetzesüberarbeitung. Und es muss im Grunde dazu kommen, dass der, der einen Schlachthof besitzt, auch eine Haftung hat für die Werkvertragsarbeitnehmer, für die ausländischen Arbeitnehmer, die wir ja dringend auch in dieser Branche - das muss man ja ganz klar sagen - brauchen", betonte Laumann. 

NRW werde das mit Nachdruck verfolgen. Der CDU-Politiker kritisierte, dass nach den zurückliegenden Corona-Ausbrüchen in Coesfeld und anderen Betrieben der Fleischindustrie zwar in Berlin Änderungen im Arbeitsrecht in den Fokus genommen worden seien, aber bislang Ergebnisse wohl nicht vor der parlamentarischen Sommerpause zu erwarten seien.

Der jüngste Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie wurde bei Deutschlands Marktführer Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück festgestellt. Mehr als 650 Menschen haben sich infiziert.

Update, 18. Juni, 9.05 Uhr: Konzerthallen suchen Ausweg aus Corona-Krise

Die Corona-Pandemie hat große Konzerte in den vergangenen Monaten unmöglich gemacht - mal abgesehen von eigenwilligen Events in Autokinos. 

Große Konzerthallen in Nordrhein-Westfalen arbeiten an Auswegen aus der Corona-Krise. In Köln wird am Donnerstag (14 Uhr) ein neues Konzept vorgestellt, das Konzerte, Comedy und Kultur vor einem Livepublikum in der Lanxess-Arena ermöglichen soll - trotz der Pandemie. Schon am Samstag soll das erste Konzert mit Popsänger Wincent Weiss stattfinden. Weitere Infos dazu findet Ihr >>>hier.

Update, 18. Juni, 8.55 Uhr: Historischer Umsatzeinbruch im NRW-Gastgewerbe

Der Shutdown bescherte dem NRW-Gastgewerbe einen herben Umsatzeinbruch (Archivbild)
Der Shutdown bescherte dem NRW-Gastgewerbe einen herben Umsatzeinbruch (Archivbild)  © Marius Becker/dpa

 Der Shutdown im Zusammenhang mit der Covid- 19-Pandemie war im April 2020 ausschlaggebend für einen realen – also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung – Umsatzeinbruch im NRW-Gastgewerbe von 70,7 Prozent. 

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse am Donnerstag mitteilte, verringerten sich die Umsätze gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 70,0 Prozent. Die Beschäftigtenzahl im Gastgewerbe war um 22,3 Prozent niedriger als im April 2019.

In der Beherbergung sank der Umsatz real um 87,0 Prozent; besonders betroffen war hier das Hotelgewerbe mit Umsatzeinbußen von über 90 Prozent. Die Gastronomieunternehmen verbuchten um 65,2 Prozent niedrigere Umsätze als ein Jahr zuvor; die Einbußen der ausschankgeprägten Gastronomie, beliefen sich auf etwa 78 Prozent.

Für die ersten vier Monate des Jahres 2020 ermittelten die Statistiker für das nordrhein-westfälische Gastgewerbe einen realen Umsatzrückgang von 30,2 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Update, 17. Juni, 19.32 Uhr: Laschet zu Corona-Ausbruch in Fleischfabrik: "wachsam bleiben"

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mahnt angesichts des Coronavirus-Ausbruchs in einer Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück zu Wachsamkeit. 

Das Beispiel zeige, "wie schnell" sich ein Virus verbreite, "wenn Abstände nicht eingehalten werden, wenn Unterkünfte nicht in Ordnung sind, und es warnt uns, immer nochmal ein zweites Mal hinzuschauen", sagte Laschet am Mittwoch nach dem Ende der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin.

Mit getroffenen Lockerungen von coronabedingten Maßnahmen habe der Fall nichts zu tun, "weil in der gesamten Zeit des Shutdowns, als alles geschlossen war, natürlich die Lebensmittelindustrie – auch die Fleischindustrie – gearbeitet hat".

Bei einem großangelegten Corona-Reihentest durch die Gesundheitsbehörden nach einem Ausbruch in einer Fleischfabrik im Kreis Coesfeld im Mai waren bei Tönnies zunächst nur wenige Fälle festgestellt worden. "Und jetzt haben wir wenige Wochen später diesen großen Ausbruch. Das heißt: Man muss wachsam bleiben", sagte Laschet.

Update, 17. Juni, 18.43 Uhr: Weitere positive Corona-Tests bei Tönnies: 657 Infizierte

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auf 657 gestiegen. 

Insgesamt lagen am Mittwochabend 983 Testergebnisse vor, davon 326 negativ, wie ein Sprecher des Kreises Gütersloh mitteilte. Dies sei nur ein Zwischenstand. Nach Angaben des Landrats Sven-Georg Adenauer (CDU) hatte der Kreis insgesamt 1050 Coronavirus-Tests für Beschäftigte der Firma Tönnies veranlasst.

Am Mittwoch war der sprunghafte Anstieg der Infektionszahlen beim Hauptproduktionsbetrieb von Deutschlands Marktführer bei der Schweineschlachtung bekanntgeworden. 

Rund 7000 Menschen sind den Angaben des Kreises in Quarantäne. Um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen wurde die Schließung von Schulen und Kitas im gesamten Kreis verfügt.

Update, 17. Juni, 16.44 Uhr: 160 Neuinfektionen landesweit - ohne Großausbruch

In der landesweiten Statistik der Coronainfektionen ist der aktuelle Ausbruch im Kreis Gütersloh noch nicht voll enthalten - laut den Mittwochzahlen sind in NRW 160 Fälle binnen eines Tages dazu gekommen. 27 davon seien dem Kreis Gütersloh und dem Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies zuzuordnen, teilte ein Sprecher des Kreises mit.

Der Kreis Gütersloh meldete am Mittwoch, dass seit Anfang der Woche rund 400 Infektionen bei Tönnies-Mitarbeitern festgestellt wurden. Diese Angaben seien aber dem Sprecher des Kreises Gütersloh zufolge noch nicht in die Datenbank des NRW-Gesundheitsministeriums eingespeist, sodass sie noch nicht in den landesweiten Mittwochszahlen erschienen.

Den Landeszahlen zufolge haben sich im Bundesland seit Beginn der Pandemie 39.572 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch berichtete. 107 neue Genesene und somit insgesamt 36.285 Menschen haben eine Infektion bislang überstanden. 

Weitere acht Menschen starben, 1655 waren es insgesamt in NRW seit Beginn der Pandemie. Rein rechnerisch ergibt sich aus den Mittwochszahlen, dass rund 1630 Menschen aktiv infiziert waren. Das waren knapp 50 mehr als am Vortag.

Update, 17. Juni, 16.27 Uhr: Schlachthof-Arbeiter werden erneut getestet

Nach dem Ausbruch des Coronavirus in einem Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück werden erneut landesweit alle Schlachthofbelegschaften mit Werkvertragsarbeitern auf das Virus getestet. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch angekündigt. Danach werde man wissen, ob es sich bei dem Ausbruch um eine Ausnahme handelt oder nicht.

Der Arbeitsschutz habe sich in den vergangenen Wochen zudem 250 Sammelunterkünfte von ausländischen Arbeitern angeschaut. Während die der Landwirtschaft bis auf Ausnahmen überwiegend vernünftig gewesen seien, habe man bei den Unterkünften der Schlachtindustrie äußerst schwierige Verhältnisse angetroffen.

Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.
Karl-Josef Laumann ist NRW-Gesundheitsminister.  © Guido Kirchner/dpa

Update, 17. Juni, 16.16 Uhr: 7000 Menschen in Quarantäne nach Corona-Ausbruch bei Tönnies

Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies stellt der Kreis Gütersloh rund 7000 Menschen unter Quarantäne. 

Betroffen seien alle Personen, die auf dem Werksgelände gearbeitet hätten, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Mittwoch. Sie würden nun nach und nach auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. 

Einen allgemeinen Lockdown für den Kreis werde es nicht geben, obwohl die wichtige Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen deutlich überschritten sei.

Update, 17. Juni, 15.20 Uhr: Tönnies stoppt Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück

Wegen des Corona-Ausbruchs ist der Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gestoppt. Die Schlachtungen seien bereits am Mittwochmittag eingestellt worden, nun würden weitere Bereiche nach und nach heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit. 

Wie lange der Produktionsbereich geschlossen bleibe, müssten die Behörden nach Lage entscheiden.

Beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind seit Anfang der Woche 400 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden (Archivbild).
Beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind seit Anfang der Woche 400 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden (Archivbild).  © Bernd Thissen/dpa

Update, 17. Juni, 14.16 Uhr: Kreis Gütersloh schließt nach Corona-Ausbruch alle Schulen und Kitas

Der Kreis Gütersloh schließt nach einem erneuten Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien. 

Durch diesen Schritt solle eine Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung vermieden werden, sagte eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch.

Der Kreis Gütersloh schließt nach einem erneuten Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien.
Der Kreis Gütersloh schließt nach einem erneuten Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien.  © David Inderlied/dpa

Update, 17. Juni, 12.41 Uhr: 400 Corona-Infizierte bei Tönnies

Beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind seit Anfang der Woche 400 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das sagte eine Sprecherin des Kreises Gütersloh am Mittwoch. Zuvor hatten "Westfalen-Blatt" und "Neue Westfälische" berichtet.

Update, 17. Juni, 12.21 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies mit immer mehr Infizierten

Der Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück nimmt immer größere Ausmaße an. Wegen einer Vielzahl von Neuinfektionen berate zur Zeit der Krisenstab des Kreises Gütersloh, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, sagte eine Kreissprecherin am Mittwoch. 

Berichte der Zeitung "Westfalen-Blatt" und "Neue Westfälische" wonach die Zahl der positiv auf das Corona-Getesteten sprunghaft auf mehr als 350 angestiegen sei, bestätigte sie zunächst nicht. 

Am Nachmittag wollten der Kreis Gütersloh und Tönnies bei einer Pressekonferenz über das Geschehen informieren. Am Dienstagnachmittag hatte das Unternehmen noch von 128 positiv auf das Virus getesteten Mitarbeitern gesprochen und Maßnahmen zugesagt, die Ausbreitung einzudämmen.

Update, 17. Juni, 12.11 Uhr: Gebauer: Nach Sommerferien sollen alle Schüler in Regelbetrieb zurück

Die Schulministerin Yvonne Gebauer (53, FDP) bei einer Sitzung im Landestag NRW.
Die Schulministerin Yvonne Gebauer (53, FDP) bei einer Sitzung im Landestag NRW.  © Henning Kaiser/dpa

In Nordrhein-Westfalen sollen nach den Sommerferien möglichst alle Schüler sämtlicher Schulformen wieder in den Regelbetrieb zurückkehren. Das bekräftigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. 

In diesem Punkt seien sich auch die Kultusminister aller Länder einig. Bis zu der angestrebten Rückkehr in den Normalbetrieb seien es in NRW noch acht Wochen, sagte Gebauer. Ob der Schritt dann möglich sei, hänge von der weiteren Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens ab.

Zugleich rechtfertigte Gebauer die Entscheidung, dass die rund 600.000 nordrhein-westfälischen Grundschulkinder schon seit Montag – zwei Wochen vor dem Beginn der Sommerferien – wieder täglich und in voller Klassenstärke unterrichtet würden. "Sie haben ein Recht auf Bildung."

Update, 17. Juni, 09.32 Uhr: 5,1 Prozent Umsatzrückgang im NRW-Einzelhandel

Viele NRW-Kunden haben im Corona-Shutdown einen Bogen um die Innenstädte gemacht und lieber im Internet bestellt. Insgesamt verbuchte der nordrhein-westfälische Einzelhandel im April einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 5,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch mitteilte.

Kleidungs- und Schuhgeschäfte verloren demnach im Vorjahresvergleich im April rund zwei Drittel ihres Umsatzes (66,4 Prozent). Sport- und Spielwarengeschäfte sowie der Einzelhandel mit Elektronik büßten rund ein Viertel des Umsatzes ein. 

Andererseits verzeichnete der Versand- und Internethandel ein Wachstum um fast ein Drittel (31,2 Prozent). Unter dem Strich stand der Rückgang um gut fünf Prozent.

Update, 17. Juni, 08.19 Uhr: Armin Laschet setzt auf gemeinsames Vorgehen

Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) macht sich für ein gemeinsames Vorgehen bei der weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie stark. "Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist eine gesamtstaatliche Herausforderung und bleibt es",sagte Laschet der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch. 

"Nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Reisesaison brauchen wir einen gemeinsamen Rahmen von Bund und Ländern mit dem richtigen Instrumentenkasten aus Schutzmaßnahmen, Hygienekonzepten und Kontaktnachverfolgung."

Ein gemeinsamer Weg von Bund und Ländern sei ein Schlüssel für den Erfolg bei der Reduzierung der Infektionen gewesen. Von der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse das Signal ausgehen: "Wir bleiben zusammen, wir gehen weiter gemeinsam vor."

Update, 16. Juni, 19.29 Uhr: 59 aktuelle Corona-Fälle in Köln

In Köln wurden bis Dienstagnachmittag (15.30 Uhr) 2547 Corona-Fälle registriert. Während 2387 Personen wieder aus der Quarantäne entlassen werden konnten, sind bislang 101 KölnerInnen verstorben.

Aktuell gibt es 59 Corona-Fälle in der Domstadt. Derzeit befinden sich elf Infizierte im Krankenhaus, davon sieben auf der Intensivstation.

Update, 16. Juni, 18.02 Uhr: 66 Corona-Fälle in Fleischbetrieb in Rheda-Wiedenbrück

Die sieben Tages-Inzidenz im Kreis Gütersloh ist nach Landesangaben am Dienstag auf 31 gestiegen - so viele Infektionen gab es binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner.

Innerhalb eines Tages kamen 23 Corona-Neuinfektionen hinzu, von denen 20 auf Mitarbeiter aus dem fleischverarbeitenden Betrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück zurückzuführen seien, wie der Kreis Gütersloh mitteilte. 

Schon über das Wochenende waren 46 Fälle in dem Betrieb registriert worden.

Update, 16. Juni, 17.25 Uhr: Laschet unterrichtet Landtag erneut über Corona-Maßnahmen

Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause will NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) das Plenum am 24. Juni (Mittwoch) noch einmal über die Maßnahmen der Landesregierung in der Corona-Krise informieren. 

Die Staatskanzlei beantragte am Dienstag nach dpa-Informationen eine Unterrichtung zum Thema "Verantwortungsvolle Normalität gestalten - Nordrhein-Westfalen sozial und wirtschaftlich stärken". Eine Unterrichtung des Landtags ist eine Art kleine Regierungserklärung.

Laschet hatte auch im März und im April kurz vor Ostern das Parlament über die damaligen Maßnahmen und Ziele in der Bekämpfung der Corona-Pandemie unterrichtet. Im April hatte er sich bereits für behutsame Lockerungen nach Ostern ausgesprochen. 

Inzwischen sind weite Bereiche des alltäglichen Lebens in NRW wieder geöffnet worden. Die Landesregierung hat über einen Nachtragshaushalt einen 25 Milliarden schweren Rettungsschirm für Unternehmen und Beschäftigte aufgelegt.

Update, 16. Juni, 16.47 Uhr: Soziale Arbeit soll nach Corona-Krise digitaler werden

Bei Sozialer Arbeit sollen mehr digitale Möglichkeiten genutzt werden (Archivbild).
Bei Sozialer Arbeit sollen mehr digitale Möglichkeiten genutzt werden (Archivbild).  © Claudia Drescher/dpa-Zentralbild/dpa

Schuldnerberatung oder Senioren-Treffen per Video-Schalte und Internet für alle Altenheime - die Corona-Krise soll der sozialen Arbeit in vielen Bereichen zu einem Digitalisierungsschub verhelfen.

Durch die Kontaktbeschränkungen etwa in Heimen für Senioren oder Menschen mit Behinderung oder bei sozialen Diensten seien gewohnte Gruppentreffen, Freizeit- und Beratungsangebote oft nicht mehr möglich, sagte der Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, Peter Preuß, am Dienstag in Düsseldorf. 

"Manche Menschen erreichen wir nicht mehr, oder sie kommen nicht mehr." Daher habe die Stiftung ein Förderprogramm in Höhe von zehn Millionen Euro aufgelegt, mit dem gemeinnützige Träger von Einrichtungen der Freien Wohlfahrtshilfe Digitalisierungsprojekte finanzieren können.

So könnten etwa bei der Beratung von Schuldnern oder Suchtgefährdeten verstärkt Tablets eingesetzt werden, sagte Johannes Hensel von der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Die Geräte würden an die Beratungssuchenden ausgeteilt. 

"Die Tablets verschwinden nicht, diese Erfahrung haben wir gemacht", sagte Hensel. Bei Seniorentreffen könnten über Video die Menschen zugeschaltet werden, die ihre Wohnung nicht mehr verlassen könnten, sagte Cornelia Schlebusch vom Projektträger Jülich. Das Forschungszentrum Jülich managt das Programm.

Update, 16. Juni, 16.23 Uhr: Zwei NRW-Städte setzen auf "Pop-up-Freizeitparks"

In Dortmund und Düsseldorf entstehen derzeit jeweils große temporäre Freizeitparks auf dem Messegelände.

Sowohl in der westfälischen als auch der rheinischen Metropole wollen die Schausteller mit dem Konzept zum Start der Sommerferien ihre herben Verluste durch den Wegfall großer Jahrmärkte in der Corona-Krise ein wenig ausgleichen.

In beiden Städten läuft der Aufbau der großen Fahrgeschäfte bereits auf Hochtouren. Weitere Informationen zu diesem Thema findet Ihr >>>hier.

Update, 16. Juni, 15.39 Uhr: 107 Corona-Neuinfektionen in NRW

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in NRW innerhalb eines Tages ist leicht gestiegen. Sie betrug am Dienstag laut den jüngsten Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums 107. Am Montag wurden in der Landesstatistik 74 neue Fälle ausgewiesen.

Damit sind seit der Beginn der Pandemie insgesamt 39.412 Menschen nachweislich infiziert worden. Bislang haben sich 36.178 Menschen von einer Corona-Infektion wieder erholt. Das sind 155 mehr als am Montag. Die Gesundmeldung ist allerdings freiwillig. Die Zahl der Toten stieg laut den Daten vom Dienstag um 2 auf 1648 Menschen.

Damit sind rein rechnerisch aktuell 1586 Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland mit dem Coronavirus infiziert. Das sind rund 50 Fälle weniger als nach den Montagsdaten. Allerdings kann es durch das Wochenende dazu kommen, dass Zahlen nicht unmittelbar vorliegen und mit Verzögerung in die Statistik einfließen.

Update, 16. Juni, 14.47 Uhr: Corona-Klagen gegen Grundschulunterricht und Kita-Betreuung

Nach der Aufnahme des Unterrichtes an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen klagen Eltern gegen die Rückkehr zum Regelbetrieb. 

Nach Angaben eines Sprecher des Oberverwaltungsgerichts in Münster haben drei Familien aus dem Kreis Mettmann Klagen gegen die seit Montag geltende Corona-Betreuungsverordnung des Landes eingereicht. Wegen der Corona-Krise waren die Schulen im März geschlossen worden. Die Kläger wollen ihre Kinder wie seitdem Zuhause unterrichten.

Nach Angaben des OVG soll noch vor den Sommerferien eine Entscheidung in dem Eilverfahren fallen. Auch Eltern von Kita-Kindern klagen am OVG. Die Kläger aus dem Rhein-Sieg-Kreis wollen zurück zum Regelbetrieb. 

Die Betreuungszeiten hatte die Landesregierung von 45, 35 und 25 Stunden auf 35, 25 und 15 Stunden in der Woche reduziert, um möglichst vielen Kindern wieder den Besuch in den Kindertagesstätten zu ermöglichen.

Update, 16. Juni, 13.25 Uhr: Oetker-Konzern sorgt vor

Der Bielefelder Oetker-Konzern hofft dank seines breiten Produktangebots, die Folgen der Corona-Krise eindämmen zu können. Deutliche Umsatzeinbußen gebe es aktuell bei der Belieferung von Hotels, Restaurants und Gaststätten mit Lebensmitteln und Getränken, berichtete das Familienunternehmen am Dienstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2019. Auch die eigenen Hotels seien stark betroffen.

Update, 16. Juni, 8.25 Uhr: Tourismus in NRW im April eingebrochen

Touristen in Köln.
Touristen in Köln.  © Roberto Pfeil/dpa

Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben die NRW-Beherbergungsbetriebe im April 2020 nur noch einen Bruchteil der im entsprechenden Vorjahresmonat erzielten Gäste- und Übernachtungszahlen verbucht. 

Wie das Statistisches Landesamt NRW  am Dienstag mitteilte, war die Zahl der Übernachtungen mit 619.646 um 85,5 Prozent niedriger als im April 2019.

Die Gästezahl ging um 93,6 Prozent auf 121.989 zurück. 

Der Rückgang bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland (49 942) lag bei 94,0 Prozent.

Update, 15. Juni, 15.07 Uhr: 74 Neuinfektionen registriert

Innerhalb eines Tages sind in Nordrhein-Westfalen 74 Coronavirus-Nachweise dazugekommen. Somit stieg die Zahl aller bestätigten Infektionen in NRW seit Beginn der Pandemie auf 39.305 Fälle. 

Den Zahlen des Landesgesundheitsministeriums zufolge kam seit Sonntag ein Toter hinzu. Insgesamt starben bislang 1646 Menschen infolge des Coronavirus im bevölkerungsreichsten Bundesland. Es wurden keine neuen Genesenen vermeldet, die Zahl blieb unverändert bei 36.023.

In den vergangenen sieben Tagen meldeten sich 708 Menschen gesund - diese Angabe ist freiwillig. Die Gruppe der aktiv Infizierten verkleinerte sich im selben Zeitraum um 155 Fälle.

Update, 15. Juni, 14.19 Uhr: 4000 Matjes zum Dank für Versorgung niederländischer Corona-Kranker

Die niederländische Regierung hat sich mit Matjes für die Versorgung von Patienten in NRW bedankt (Symbolbild).
Die niederländische Regierung hat sich mit Matjes für die Versorgung von Patienten in NRW bedankt (Symbolbild).  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Mit 4000 Matjes-Heringen hat sich die niederländische Regierung bei der Uniklinik Münster für die Behandlung von Covid-19-Patienten bedankt. 

Am Montag übergab eine niederländische Delegation die Fischspezialität für das Personal. Das Universitätsklinikum hatte seit Anfang April die Übernahme schwer Erkrankter Corona-Patienten aus den Niederlanden koordiniert. 58 Infizierte wurden auf deutschen Intensivstationen versorgt, davon 49 in Nordrhein-Westfalen. 

Neun von ihnen überlebten die Krankheit nicht, den übrigen gehe es aber wieder besser. Sie seien alle wieder in ihrer Heimat, berichteten die niederländischen Mediziner am Montag.

Es sei für NRW keine Frage gewesen, die Patienten aufzunehmen: "Wir sind nicht "nur" Nachbarn, sondern Freunde. Und unter Freunden hilft man sich in der Not", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), der die Gäste am Montag in Empfang nahm. Sein Amtskollege aus den Niederlanden, Martin van Rijn, dankte dem medizinischen Fachpersonal für ihre harte Arbeit: "Sollte es jemals eine Gelegenheit geben, bei der wir uns dafür revanchieren können, werden wir nicht zögern", sagte er laut Mitteilung.

Traditionell werden die Fische der neuen Fangsaison am Vlaggetjes-Tag in Scheveningen als Ufer gebracht. Das für diesen Anlass geplante Volksfest wurde allerdings wegen der Pandemie abgesagt. Nun profitierte Münster: Als Dankesgeste wurden mehr als 4000 einzeln verpackte Matjes verschenkt - unter Einhaltung der gebotenen Abstands- und Hygieneregeln, wie das Universitätsklinikum betonte.

Update, 14.13 Uhr: Arbeitslose haben laut Studie höheres Risiko für Corona-Klinikaufenthalt

 Arbeitslose in Deutschland könnten einer Auswertung zufolge ein höheres Risiko haben, wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. 

Bei der Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg und des Instituts für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Düsseldorf wurden Daten von 1,3 Millionen Versicherten berücksichtigt. 1415 von ihnen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus.

Bezieher von Arbeitslosengeld II hatten dabei ein um 84 Prozent höheres Risiko für einen coronabedingten Klinikaufenthalt als erwerbstätige Versicherte. Bei ALG-I-Empfängern lag das Risiko nochmals höher. Über die Ergebnisse berichtete am Montag zuerst das ARD-Mittagsmagazin.

"Dass Armut und Gesundheit zusammenhängen, wissen wir seit langem", sagte der verantwortliche Autor, Prof. Nico Dragano von der Uniklinik Düsseldorf. Als Grund für das erhöhte Risiko vermutet er, "dass Arbeitslose mehr Vorerkrankungen haben". Die genauen Ursachen müssten aber in weitergehenden Analysen geklärt werden. Diagnosedaten hätten noch nicht ausgewertet werden können.

Die Uniklinik bezeichnete die Studie als Auftakt "für weiterführende Forschung zur sozialen Dimension der Covid-19-Pandemie". "Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, wäre dies ein weiterer Beleg für ausgeprägte soziale Unterschiede bei Erkrankungen in Deutschland." Sie äußerten sich beispielsweise in einer verkürzten Lebenserwartung von Menschen mit geringen Einkommen.

Update, 15. Juni, 11.54 Uhr: Erste "Test-Urlauber" aus NRW in Mallorca gelandet

Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montagvormittag erstmals wieder eine Maschine mit Urlaubern aus Deutschland in Mallorca gelandet. Der mit 189 Passagieren voll besetzte Tui-Flug X3 2312 war am Morgen in Düsseldorf gestartet.

Seit Montag dürfen zunächst nur Urlauber aus Deutschland wieder auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. In einem ersten Kontingent sind insgesamt bis zu 10.900 Reisende erlaubt.

Deutschland wurde nach Angaben der Regionalregierung ausgewählt, weil von dort die meisten Urlauber nach Spanien kommen und die Pandemie in Deutschland ähnlich gut unter Kontrolle ist wie auf den Balearen. Am Nachmittag sollte ein zweiter Ferienflieger aus Frankfurt ankommen.

Mit dem Pilotprojekt sollen Sicherheitsmaßnahmen gegen Covid-19 getestet werden, die landesweit zum Einsatz kommen, wenn sich ganz Spanien vom 21. Juni an wieder für den Massentourismus aus den Ländern des Schengenraumes öffnet. Wegen sinkender Corona-Zahlen hatte die Regierung die ursprünglich erst für den 1. Juli geplante Grenzöffnung am Vortag um neun Tage vorgezogen.

Update, 15. Juni, 11.50 Uhr: Insolvenzgefahr ist für NRW-Unternehmen besonders groß

Die Insolvenzgefahr ist für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen größer als in fast allen anderen Bundesländern. Mit 76 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen gehörte das bevölkerungsreichste Bundesland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erneut zu den Spitzenreitern im deutschlandweiten Pleiteranking der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. 

Schlechter schnitten im bundesweiten Vergleich nur Bremen mit 116 und Berlin mit 92 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen ab, wie Creditreform am Montag in Düsseldorf mitteilte.

Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt registrierte die Wirtschaftsauskunftei nur 54 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Am geringsten war die Pleitegefahr bei Firmen in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern mit jeweils weniger als 40 Pleiten je 10.000 Unternehmen.

Trotz der Corona-Krise verringerte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr laut Creditreform im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch einmal um 8,2 Prozent auf 8900 Fälle. Das Insolvenzgeschehen habe sich damit von der tatsächlichen Situation der deutschen Unternehmen abgekoppelt, betonten die Creditreform-Experten. Hier machten sich vor allem die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen und die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bemerkbar.

Die Insolvenzwelle sei damit aber nur vertagt worden, urteilten die Fachleute. Das Risiko einer deutlichen Verschärfung des Insolvenzgeschehens in der zweiten Jahreshälfte und im kommenden Jahr steige.

Update, 15. Juni, 9.01 Uhr: Erster Ferienflieger startet wieder in Düsseldorf

Fast drei Monate lang herrschte auf den Flughäfen in NRW Corona-bedingter Dornröschenschlaf. Jetzt geht es aber wieder los. Ein erster Ferienflieger ist nach Mallorca unterwegs.

Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montagmorgen um 8.10 Uhr vom Düsseldorfer Flughafen erstmals wieder eine Maschine mit Urlaubern gestartet. Weitere Infos dazu findet ihr >>>hier.

Update, 15. Juni, 8.45 Uhr: Grundschüler starten vor den Sommerferien nochmal durch

In NRW beginnt an diesem Montag für die Grundschüler wieder der Regelbetrieb (Archivbild).
In NRW beginnt an diesem Montag für die Grundschüler wieder der Regelbetrieb (Archivbild).  © Arne Dedert/dpa

Von diesem Montag an dürfen alle Grundschulkinder wieder täglich in die Schule. Bis zu den Sommerferien sollen die rund 600.000 Grundschüler an allen Wochentagen Unterricht haben und damit in den Regelbetrieb zurückkehren. 

"Wenn es um die Bildung unserer Kinder geht, zählt jeder Tag", hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gesagt. Rund 80 Prozent der Grundschullehrer stünden für den Präsenzunterricht zur Verfügung. Kritik kam unter anderem von Elternverbänden und der Lehrergewerkschaften.

Fast zehn Wochen lang war der Präsenzbetrieb in NRW wegen der Corona-Pandemie eingestellt oder deutlich eingeschränkt gewesen. Die aktuelle Entwicklung des Infektionsgeschehens lässt nach Angaben der Ministerin einen verantwortungsvollen Regelbetrieb an den Grundschulen zu. 

Dabei sollen die Klassen unter sich bleiben, mit gestaffelten Anfangs- und Pausenzeiten. In den Klassenräumen gilt kein Abstandsgebot mehr. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Die Landeselternkonferenz und die Gewerkschaft VBE fürchten, dass es ohne Abstandsregeln zu neuen Ansteckungen kommen könnte.

In der Bevölkerung stößt der Start des Regelbetriebs am Montag auf ein geteiltes Echo. Zwei am Wochenende veröffentlichte repräsentative Umfragen liefern kein klares Meinungsbild. Nach dem "NRW-Trend" im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" ist die Mehrheit der Befragten (52 Prozent) der Auffassung, dass der normale Schulbetrieb besser erst nach den Sommerferien starten sollte. 40 Prozent finden die Öffnung der Grundschulen zum jetzigen Zeitpunkt richtig.

Nach einer Umfrage im Auftrag der FDP-Landtagsfraktion dagegen halten 57,9 Prozent der Befragten die Entscheidung der Landesregierung zum Schulstart am Montag für richtig und 30,5 Prozent für falsch.

Update, 15. Juni, 8.05 Uhr: NRW lockert weiter

Nordrhein-Westfalen nimmt weiter Kurs auf Normalität. Von Montag an werden weitere Corona-Schutzmaßnahmen im bevölkerungsreichsten Bundesland gelockert. So dürfen Hochzeiten, besondere Geburtstage und Familienfeste mit bis zu 50 Gästen unter Auflagen wieder gefeiert werden. Dazu zählen auch Abschlussfeiern. 

Auch Bars dürfen wieder öffnen. Verboten aber bleiben größere Parties ohne Anlass und große Volksfeste.

Im Freien wird Kontaktsport wie Fußball in Gruppen bis zu 30 Personen erlaubt. Bis zu 100 Zuschauer dürfen unter Auflagen die Sportanlagen betreten.

Auf öffentlichen Plätzen und in Parks darf wieder gegrillt werden. Floh- und Trödelmärkte sind unter Hygiene-Auflagen erlaubt. Auch Wellnesseinrichtungen, Erlebnis- und Spaßbäder sowie Saunabetriebe können unter Hygieneauflagen wieder öffnen.

In Theatern, Konzertsälen oder Kinos mit festen Sitzplätzen entfällt die Abstandsregelung von 1,5 Metern, wenn ein genauer Sitzplan aller Zuschauer erstellt wird. Während die Kinos sich freuen, dürfte die Lockerung zumindest bei den großen Theatern zwei Wochen vor Beginn der Sommerpause keine Konsequenzen mehr haben. Die großen Häuser haben bereits dicht gemacht.

Update, 14. Juni, 09.50 Uhr: Marie-Luise Marjan über Corona

Marie-Luise Marjan (79), Schauspielerin.
Marie-Luise Marjan (79), Schauspielerin.  © Tobias Hase/dpa

Für Schauspielerin Marie-Luise Marjan hat die Corona-Krise auch ihr Gutes.

"In gewisser Weise genieße ich geradezu den Abstand zu den Menschen. In meiner Branche wird ja viel umarmt und geküsst. Das mag ich ohnehin nicht immer so gerne", sagte die 79-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

Durch die Corona-Schutzmaßnahmen fühle sie sich nicht sonderlich eingeschränkt. 

Update, 14. Juni, 09.40 Uhr: Mehr Tiere aus Tierheimen geholt

Die Corona-Krise hat den Menschen bisher einiges abverlangt. Viele sahen sich mit plötzlicher Isolation zu Beginn der Pandemie oder finanzieller Unsicherheit durch Kurzarbeit konfrontiert. In solchen Situationen können Haustiere helfen. 

"Unsere Tiere fühlen mit uns, leisten uns Gesellschaft, lenken uns ab und spenden Trost", sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Das führt auch zu einer höheren Nachfrage in einigen deutschen Tierheimen.

In Köln ist ebenfalls eine gestiegene Nachfrage zu beobachten. "Bei Kaninchen zum Beispiel war es so, dass viele Menschen durch Corona Zeit hatten, endlich das schon lange geplante Gehege im Garten zu bauen und Tiere dann aufzunehmen", erklärt die erste Vorsitzende des örtlichen Tierschutzvereins, Anne Kolditz.

Update, 13. Juni, 13.45 Uhr: Umfrage zu Schulbeginn

Die Mehrheit der Menschen in NRW findet den Start des regulären Unterrichts an Grundschulen am Montag richtig. Das hat eine repräsentative Umfrage ergeben, die von der FDP-Landtagsfraktion beim Institut "Civey" in Auftrag gegeben wurde.

Demnach fanden 57,9 Prozent der Befragten die Entscheidung der Landesregierung richtig und 30,5 Prozent falsch. 11,6 Prozent waren unentschieden.

Der Start zwei Wochen vor den Sommerferien nach der Corona-Schließung war unter anderem von der Lehrergewerkschaft VBE scharf kritisiert worden. 

Magere Spargel-Bilanz für Landwirte

Das sonnige Frühjahr in NRW hat die Spargel früh sprießen lassen, aber wegen des Corona-Lockdowns in der Gastronomie brach die Nachfrage ein. Sehr viel Spargelgemüse musste deshalb 2020 im Boden bleiben. "Diese Spargelernte war eine ganz andere als die Jahre zuvor", sagte Bernhard Rüb, Pressesprecher der Landwirtschaftskammer NRW.

Zuerst habe der April sich noch von seiner sonnigen Seite gezeigt, und das Edelgemüse sei "überdurchschnittlich" gesprießt. 

Dann kamen aber die Schließungen der Restaurants und sehr viel weniger osteuropäische Erntehelfer konnten einreisen - ein trübes Jahr für die Spargelbauern.

Update, 13. Juni, 08.15 Uhr: Mehr Flüge nach Corona-Krise ab NRW

Ein Passagier am Flughafen Düsseldorf.
Ein Passagier am Flughafen Düsseldorf.  © Federico Gambarini/dpa

Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die meisten europäischen Länder rechnen die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen mit einer schrittweisen Zunahme des Flugverkehrs. 

Viele Airlines bereiteten intensiv die Wiederaufnahme des Flugbetriebs vor, sagte ein Sprecher des größten nordrhein-westfälischen Flughafens in Düsseldorf. "Für den laufenden Monat Juni rechnen wir daher mit einem entsprechenden Anstieg des Angebotes." 

Der genaue Umfang sei aber noch nicht absehbar.

An diesem Montag soll in Düsseldorf ein erster Ferienflieger zur spanischen Mittelmeerinsel Mallorca starten.

Vom Flughafen Münster-Osnabrück sollen vom 2. Juli wieder regelmäßig Urlaubsflüge nach Mallorca starten. Auch die Kanarischen Inseln und Griechenland sollen dann wieder angeflogen werden. 

Der Flughafen Dortmund rechnet damit, im Juli etwa 30 Prozent des Flugverkehrs aus dem Vorjahresmonat zu erreichen. In den vergangenen Wochen hatten die Flughäfen ihren Betrieb nahezu auf Null heruntergefahren.

Update, 12. Juni, 17.15 Uhr: Präsenzunterricht an weiterführenden Schulen rechtlich möglich

Die Vorgaben der Coronabetreuungsverordnung stehen ab Montag einer Ausweitung des Präsenzunterrichts auch an allgemeinbildenden, weiterführenden Schulen rechtlich nicht entgegen. Darauf hat das Oberverwaltungsgericht NRW am Freitag hingewiesen. 

Ab dem 15. Juni müsse unabhängig von der Schulform im Kern nur noch gewährleistet sein, dass durch Bildung fester Lerngruppen ein näherer Kontakt auf einen begrenzten und bestimmbaren Personenkreis reduziert werde. "Dies dürfte bei entsprechender schulorganisatorischer Ausgestaltung in einem substanziellen Umfang (zumindest) auch in der Sekundarstufe I möglich sein", teilte das Gericht mit.

Update, 12. Juni, 11.35 Uhr: Kritik an NRW-Vorgaben für Kita-Kinder

Kinderärzte in Nordrhein-Westfalen haben die Vorgaben des Landes zum Umgang mit Krankheitssymptomen bei Kita-Kindern kritisiert.

Die bisherige Anweisung des Familienministeriums zu diesem Thema sei nicht praktikabel und blockiere bei den Ärzten Zeit für "sinnvolle normale medizinische Tätigkeiten", teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Freitag mit.

Update, 12. Juni, 10.55 Uhr: Blutwerte erlauben laut Studie Prognose über Covid-19-Verlauf

Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt. Dies ergibt eine Studie an 40 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan.

Die Befunde seien in Deutschland bei mehreren Patienten bestätigt worden, sagt Ko-Autor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen und Vizepräsident der Gesellschaft für Virologie. Mehr zu diesem Thema findet Ihr >>>hier.

Update, 12. Juni, 6.21 Uhr: NRW-Grundschulen rüsten sich für "Normalbetrieb"

In den NRW-Grundschulen beginnt am 15. Juni wieder der "normale" Unterricht.
In den NRW-Grundschulen beginnt am 15. Juni wieder der "normale" Unterricht.  © Arne Dedert/dpa

Vor der geplanten Rückkehr zu einem Regelbetrieb für alle Grundschüler in NRW am kommenden Montag haben Schulen letzte Vorbereitungen getroffen. Nach wochenlang stark eingeschränktem Präsenzunterricht sollen alle rund 600.000 Grundschüler ab 15. Juni wieder täglich im vertrauten Klassenverband lernen. 

Die Lerngruppen sollen strikt unter sich bleiben, das Abstandsgebot dann fallen, hatte das Schulministerium vor einer Woche mitgeteilt. Anfangs- und Pausenzeiten müssen gestaffelt werden - wenn das nicht möglich sei, sollen etwa im Flur, Sanitärbereich oder auf dem Pausenhof weiter die Abstandsregeln eingehalten werden.

Das verlangsamte Infektionsgeschehen lasse einen "verantwortungsvollen Normalbetrieb" wieder zu, hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) betont. Jeder Tag zähle. Das Schuljahr endet in NRW am 26. Juni. 

An der neuen Vorgabe hatte es scharfe Kritik von Eltern- und Lehrerseite gegeben. Die Lehrergewerkschaft VBE monierte, es werde eine überhöhte Erwartungshaltung bei den Eltern geweckt. Es fehle Personal, ein Normalbetrieb sei nicht möglich, sagte VBE-Landeschef Stefan Behlau.

Update, 11. Juni, 15.21 Uhr: Urlaubsziele in NRW gefragt

In der Corona-Krise haben mehr Menschen Nordrhein-Westfalen für sich als Urlaubsziel entdeckt. Nach Angaben von Tourist-Informationen gibt es mehr Anfragen für längere Aufenthalte in Eifel, Sauerland, Niederrhein, Münsterland und Teutoburger Wald.

In sehr bekannten deutschen Ferienregionen an der Küste und Bayern werde es in den Ferien wohl sehr voll. "Da orientiert man sich lieber in weniger bekannte Regionen", sagte eine Sprecherin vom Tourismus Teutoburger Wald.

Selbstversorger-Angebote wie Camping, Wohnmobile, Ferienhäuser und Ferienwohnungen sind in NRW nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur besonders stark gefragt.

Update, 11. Juni, 12.10 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen in NRW

Düsseldorf/NRW - Nordrhein-Westfalen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Von Montag (15. Juni) an dürfen wieder mehr Kunden gleichzeitig Geschäfte betreten, teilte die Landesregierung am Donnerstag mit.

Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 100 Zuschauern sind unter bestimmten Auflagen wieder erlaubt.

Auch private Feste wie Jubiläen, Hochzeiten, Taufen oder Geburtstagsfeiern mit maximal 50 Teilnehmern sind dann wieder möglich, wenn Auflagen zur Rückverfolgung und Hygiene- und Schutzvorkehrungen eingehalten werden. Den ausführlichen Artikel zu den weiteren Corona-Lockerungen in NRW findest Du hier.

Update, 11. Juni, 08.20 Uhr: Blutwerte im Fokus

Ein Abstrich für einen Corona-Test.
Ein Abstrich für einen Corona-Test.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anscheinend anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt. 

Dies ergibt eine Studie an 40 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan. 

Die Befunde seien in Deutschland bei mehreren Patienten bestätigt worden, sagt Ko-Autor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen und Vizepräsident der Gesellschaft für Virologie. 

Mehrere Medien hatten zuvor über die im Fachblatt "EBioMedicine" veröffentlichte Studie berichtet.

Update, 11. Juni, 08.10 Uhr: Keine Schulfahrten ins Ausland

Schulfahrten ins Ausland sind wegen der Corona-Epidemie an öffentliche Schulen in Nordrhein-Westfalen bis zu den Herbstferien nicht erlaubt. Das geht aus einem Erlass des Schulministeriums hervor, über den die "Rheinische Post" (Donnerstag) berichtet. Im Inland dürfen Schüler und Lehrer dem Erlass zufolge aber wieder gemeinsam verreisen.

Kritik äußerten die privaten Schulen: "Als Verband Deutscher Privatschulen (VDP) sind wir mit der Regelung nicht wirklich glücklich. Wenn man ein Verbot von Auslandsfahrten aus Gründen des Infektionsschutzes für nötig hält, dann sollten alle Schülerinnen und Schüler gleich schützenswert sein", sagte Landesgeschäftsführer Andreas Schrade.

Mit dem Erlass übernimmt das Land dem Bericht zufolge künftig auch nur noch die Stornierungskosten für abgesagte Auslandsfahrten an öffentlichen Schulen. Der Verband Deutscher Privatschulen fordert auch in dieser Frage Gleichbehandlung.

Update, 10. Juni, 19.29 Uhr: Covid-19-Ausbruch in Dortmunder Klinikum - 15 Fälle

Im Klinikum Dortmund ist es zu einem Ausbruch der Krankheit Covid-19 gekommen. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, wurden neun Mitarbeiter und sechs Patienten positiv auf das Coronavirus Sars-Cov-2 getestet. Ein 82 Jahre alter Patient, sei an den Folgen der Infektion gestorben, hieß es. 

Das größte Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen hat nach eigenen Angaben rund 4155 Mitarbeiter und verfügt über gut 1420 Betten. Jährlich werden dort mehr als 250.000 Patienten ambulant oder stationär behandelt.

Nach Stadtangaben wurden bislang insgesamt 2450 Mitarbeiter und Patienten auf das Virus getestet. Demnach habe das Klinikum Anfang Juni eine Coronavirus-Infektion bei einem Patienten gemeldet. Der Patient sei bei seiner Aufnahme zwei Wochen zuvor noch negativ getestet worden, hieß es. Daraufhin seien Personal und Patienten untersucht und so weitere Fälle entdeckt worden.

Im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen im Klinikum seien bisher 49 Personen unter Quarantäne gestellt worden. Man habe die Lage im Griff, zitierte die Zeitung eine Stadtsprecherin.

Update, 10. Juni, 16.57 Uhr: Zahl der Infizierten im Land weiter rückläufig

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der nachweislich aktuell mit dem Coronavirus Infizierten am Mittwoch auf 1668 gesunken. Das sind über 120 Fälle weniger als am Vortag, wie aus den Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums von Mittwoch hervorgeht. Gemeldet wurden 103 Neuinfektionen, 225 neue Genesungen kamen hinzu.

Seit Beginn der Pandemie sind im bevölkerungsreichsten Bundesland somit 38.844 Menschen positiv auf das Virus getestet worden.

Seit Dienstag wurde ein neuer Todesfall gemeldet. Damit starben nun insgesamt 1636 Menschen infolge einer Coronaerkrankung. 35.540 Menschen haben die Infektion überstanden.

Update, 10. Juni, 16.32 Uhr: Weiterhin keine Kontakte beim Hallensport erlaubt

Mannschaftssportler, die in der Corona-Krise besonders von Einschränkungen betroffen sind, müssen damit vorerst weiter leben. 

Das hat das Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen am Mittwoch entschieden. Laut einem Eilbeschluss ist die Coronaschutzverordnung des Landes rechtens. Der Antragsteller aus Düsseldorf hatte kritisiert, dass seine Kinder in mehreren Sportvereinen ihren Mannschaftssport nicht mehr ausüben können. Er verwies auf Profis in der Fußball-Bundesliga und bemängelte eine Ungleichbehandlung des Breitensports (Az.: 13 B 617/20.NE).

Diese Sicht teilen die OVG-Richter nicht. Grund des Verbots von Kontakten im Sport- und Trainingsbetrieb sei die erhöhte Infektionsgefahr. Da bei intensiverer Atmung vermehrt potenziell virushaltige Tröpfchen in die Luft abgegeben werden, sei es vertretbar, dass der "nicht-kontaktfreie Sport- und Trainingsbetrieb grundsätzlich nur im Freien und für Gruppen von regelmäßig maximal zehn Personen zulässig ist", heißt es in der Begründung. Sonderregelungen im Profibereich seien zulässig, weil dort eine Infrastruktur mit medizinischer Betreuung vorhanden sei. 

Mit den vorgeschriebenen Hygiene- und Schutzkonzepten sei, im Gegensatz zum Breitensport, das Infektionsrisiko hier besser einzugrenzen. Die Entscheidung des OVG ist nicht anfechtbar.

Update, 10. Juni, 15.38 Uhr: Gebauer verteidigt Rückkehr zu Regelbetrieb an Grundschulen

Yvonne Gebauer (53) ist Schulministerin in NRW.
Yvonne Gebauer (53) ist Schulministerin in NRW.  © David Young/dpa

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat die Rückkehr zum Regelbetrieb an allen Grundschulen in NRW ab Montag gegen massive Kritik verteidigt. 

Die Corona-Krise sei eine "Ausnahmesituation" für alle Beteiligten, sagte Gebauer am Mittwoch in Düsseldorf. Sie sehe die Sorgen und Ängste bei Lehrkräften und Eltern. Man könne aber in diesen Zeiten nicht auf einen "Königsweg" zurückgreifen, "weil es ihn schlicht und einfach nicht gibt".

In Nordrhein-Westfalen sollen ab Montag für die letzten beiden Wochen vor den Sommerferien wieder alle rund 600.000 Grundschüler täglich im Präsenzunterricht zur Schule gehen. Der Schritt sei ausgiebig mit den Schulen und Verbänden diskutiert worden, sagte Gebauer. 

Gerade den jüngsten Schülern sollten vor den Ferien noch einmal die "notwendigen Strukturen" gegeben werden. "Es geht hier nicht nur um körperliche, sondern auch um seelische Unversehrtheit."

Update, 10. Juni, 15 Uhr: Neue digitale Lern- und Unterrichtsplattform für NRW-Schulen

Alle Schulen in Nordrhein-Westfalen können ab sofort eine neue digitale Lernplattform für den Unterricht auf Distanz nutzen. Die NRW-Landesregierung habe das rechtssichere und kostenfreie Lernmanagementsystem aus der "Logineo"-Familie angesichts der Corona-Krise schneller als geplant fertig stellen können, teilte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch mit.

Die neue Plattform "Logineo NRW LMS" basiert auf der gängigen Plattform "Moodle". Sie ergänzt die webbasierte Arbeitsplattform "Logineo", die an bisher rund 825 Schulen in NRW eingesetzt wird. 

LMS könne aber unabhängig vom "Logineo"-Hauptsystem beantragt und genutzt werden, betonte Gebauer. Die Landesregierung habe ein Interesse daran, dass künftig alle Schulen die neue Plattform LMS nutzten, sagte Gebauer.

Ähnlich wie bei "Moodle" können Lehrkräfte auf der neuen Plattform Unterrichtsmaterial wie Texte, Bilder und Videos bereitstellen, mit ihren Schülern kommunizieren und chatten, aber auch gesprochene Rückmeldungen zum Lernstand geben. Schüler können ihre Hausaufgaben auf der Plattform hochladen. 

Der Datenschutz sei gesichert, sagte Gebauer. Für die Nutzung sei weder ein Download noch die Installation spezieller Software nötig. Erklärvideos sollen den Schulen bei der Einführung der neuen Lernplattform helfen.

Update, 10. Juni, 14.40 Uhr: Große Corona-Studie an Düsseldorfer Kitas gestartet

Die nach Angaben der NRW-Landesregierung bundesweit größte Untersuchung zum Infektionsgeschehen des Coronavirus bei Kindern hat begonnen. An der Modellstudie in 110 Düsseldorfer Kitas nehmen seit Mittwoch 5150 Kinder und Erzieherinnen teil, wie das NRW-Familienministerium mitteilte. 

Zugleich wird damit die Rückkehr zum - eingeschränkten - Regelbetrieb in den Kitas wissenschaftlich überwacht. Insgesamt werden mehr als 40.000 Speichelproben untersucht.

Eine umfassende Auswertung der Ergebnisse ist für Juli vorgesehen. Hinter der Studie steht de bundesweit heiß diskutierte Frage, wie groß die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Coronavirus ist.

In NRW haben die Kitas seit Montag (8. Juni) wieder grundsätzlich für alle Kinder geöffnet (Archivbild).
In NRW haben die Kitas seit Montag (8. Juni) wieder grundsätzlich für alle Kinder geöffnet (Archivbild).  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 10. Juni, 14.35 Uhr: Demonstrationen könnten "ungeplante Studie" sein

Die großen Anti-Rassismus-Demonstrationen in mehreren deutschen Städten am vergangenen Wochenende könnten nach Einschätzung des Infektiologen Gerd Fätkenheuer eine "ungeplante Studie" zur Corona-Pandemie sein. 

Es könne aufschlussreich sein zu beobachten, wie sich das Infektionsgeschehen nun weiter entwickle, sagte der Wissenschaftler dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die Auswertung "könnte sehr wichtige Aufschlüsse liefern - mitsamt der Konsequenz, dass weitere politische Lockerungen beschlossen werden könnten, wenn keine vermehrten Infektionen auftreten". Dann wäre für ihn die Folgerung denkbar, "dass man diese Art der Zusammenkunft bei vernünftigem Verhalten der Teilnehmer erlaubt".

Fätkenheuer ist Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln und war von 2013 bis 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

Update, 10. Juni, 13.50 Uhr: NRW-Landesregierung zahlt eine Million Euro Corona-Anzeigen

Die Landesregierung in NRW hat bisher knapp 1,5 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit im Zuge der Corona-Krise ausgegeben, davon gut 1 Million Euro für ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen. Das teilte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dem Landtag mit.

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion wird neben den großen Zeitungsanzeigen - erschienen an vier Tagen im März und April - die Plakatkampagne "#IchDuWirNRW" mit knapp 245.000 Euro als großer Posten genannt. 

Eine kleinere Anzeige für die NRW-Soforthilfe schlug demnach mit gut 116.000 Euro zu Buche. Für hervorgehobene Beiträge bei Facebook und Instagram gab die Regierung nach eigenen Angaben rund 6100 Euro aus.

Die Staatskanzlei von Ministerpräsident Laschet investierte bisher rund 84.000 Euro unter anderem in Bildrechte, Videos und Fotos sowie Dienstleistungen - zu denen das "Dach-Konzept" der Corona-Kommunikation gehört. 

So wurde unter anderem eine einheitliche Optik mit stilisierten Figuren und Symbolen entwickelt, mit denen neue Lockerungen bebildert werden.

"Die Landesregierung kommt mit ihrer Kommunikation ihrem gesetzlichen Auftrag zur Informationsvermittlung nach, insbesondere im Sinne einer aktuellen und modernen Bürgerkommunikation", so Laschet in seinem Bericht an den Landtag: "Im Angesicht der Corona-Pandemie ist diese Kommunikation mehr denn je geprägt von Aufklärung und Information für die Bevölkerung."

Update, 10. Juni, 12.40 Uhr: Corona-Ausbruch in Dortmund

Im Klinikum Dortmund ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie die Stadt auf Anfrage am Mittwoch mitteilte, wurden vom Gesundheitsamt acht Mitarbeiter und vier Patienten positiv getestet. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Man berate derzeit in einem Krisenstab. Die "Ruhr Nachrichten" hatten zuvor über den Ausbruch berichtet. 

Man habe die Lage im Griff, zitierte die Zeitung eine Stadtsprecherin. Kontakte würden nachverfolgt, weitere Tests durchgeführt und möglicherweise Quarantäne erforderlich.

Update, 10. Juni, 08.40 Uhr: Virologe Hendrik Streeck über Corona-Maßnahmen

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck (42) bezieht in einem ausführlichen Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ausführlich Stellung zu verschiedenen Corona-Maßnahmen der vergangenen Monate.

In dem Interview mit der Zeitung fordert er vor allen Dingen eine Debatte zur Tragepflicht der Mund-Nase-Masken. Aus seiner Sicht seien die mehrfach genutzten Corona-Masken ein echtes Problem. Den ausführlichen Text findest Du hier.

Update, 9. Juni, 15.50 Uhr: 38 Erkrankte in Köln

In Köln gibt es derzeit 38 Corona-Fälle. 13 Personen befinden sich im Krankenhaus, davon fünf auf der Intensivstation.

Von den insgesamt 2508 am Coronavirus erkrankten Menschen konnten 2370 wieder aus der Quarantäne entlassen werden.

Die Zahl der Todesopfer mit einem positiven Corona-Test liegt unverändert bei 100.

Update, 9. Juni, 15.16 Uhr: Ab August mehr Kita-Plätze in NRW

Die Suche nach freien Kita-Plätzen soll leichter werden - Kinderbetreuungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen haben ihr Platzangebot weiter ausgebaut. Ab dem 1. August - dem Beginn des neuen Kindergartenjahrs - gebe es rund 18.480 Plätze mehr als im laufenden Jahr, teilte das NRW-Familienministerium am Dienstag in Düsseldorf mit.

Demnach erhöht sich die Zahl der Plätze auf rund 729.300 - etwa 660.000 davon in Kindertageseinrichtungen und 69.200 in Kindertagespflege. Sowohl für Kinder unter drei Jahren, als auch für die Älteren werde es im neuen Kindergartenjahr mehr Plätze geben, erklärte die Landesregierung.

Die Zahl der Kindertageseinrichtungen sei um rund 180 auf etwa 10.500 gestiegen. Der Ausbau in den vergangenen Jahren habe zudem dazu geführt, dass rund 55,7 Prozent aller U3-Kinder und rund 54,2 Prozent aller Ü3-Kinder über einen Ganztagsplatz verfügen werden.

Die frühkindliche Bildung sei auch und besonders in Zeiten von Corona ein zentrales Anliegen, betonte das Ministerium. "Um das Angebot und die Betreuungsqualität weiter zu verbessern und die Eltern durch ein zweites beitragsfreies Jahr zu entlasten, setzen wir mit dem Pakt für Kinder und Familien ab dem kommenden Kindergartenjahr jährlich zusätzlich rund 1,3 Milliarden Euro ein", erklärte Familienminister Joachim Stamp (FDP).

Update, 9. Juni, 15.12 Uhr: Noch rund 1790 Infizierte in NRW

Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ist die Zahl der aktuell nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten am Dienstag auf rund 1790 gesunken. Das waren rund 130 weniger als am Montag, wie aus Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums hervorging. 

Innerhalb eines Tages kamen zudem 83 Infektionen hinzu. Seit Beginn der Pandemie sind in NRW somit 38.741 positiv auf das Virus getestet worden.

Die Zahl der Todesfälle von Infizierten stieg von Montag auf Dienstag um 12. Bislang sind in NRW 1635 Menschen infolge des Virus gestorben. 

35.315 Menschen haben die Infektion überstanden, 202 neue Genesungen kamen im Vergleich zum Montag hinzu.

Update, 9. Juni, 14.28 Uhr: Saison im westfälischen Amateur- und Jugendfußball abgebrochen

Die Saison 2019/20 im westfälischen Amateur- und Jugendfußball wird abgebrochen. Diese durch die Corona-Krise verursachte Entscheidung trafen die Delegierten des Verbandstages und des Verbandsjugendtages im schriftlichen Umlaufverfahren mit einem jeweils deutlichen Votum. 

Wie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) am Dienstag mitteilte, erfolgt die Wertung der Spielzeit wie von den jeweiligen Gremien empfohlen. "Der letzte, formelle Akt ist nun final vollzogen. Ich bedanke mich bei allen Delegierten für das eindeutige Votum, das voll und ganz im Sinne der Vereine ist", sagte FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski.

Schon in einer vom Verband initiierten Umfrage im Mai hatten sich 88 Prozent aller Vereine für einen Abbruch der Saison ausgesprochen. In den kommenden Tagen und Wochen werden die Abschlusstabellen unter Berücksichtigung der Quotientenregelung erstellt und die daraus resultierenden Aufsteiger veröffentlicht. Das soll bis voraussichtlich 26. Juni geschehen. 

Im Anschluss daran erfolgt die Einteilung der überkreislichen Staffeln. Spätestens drei Wochen vor dem ersten Spieltag werden die entsprechenden Einteilungen und Regelungen veröffentlicht. Wann die Spielzeit 2020/21 starten kann, ist derzeit noch offen.

Update, 10.05 Uhr: Corona-Masken für Kitas werden Thema im Landtag

Der Bausatz einer Mund- und Nasenmaske liegt auf einem Tisch in einem Kindergarten.
Der Bausatz einer Mund- und Nasenmaske liegt auf einem Tisch in einem Kindergarten.  © Nicole Wagner Greiner/ Ev. Jona Kindergarten Marsberg /dpa

Drei Millionen Mund-Nase-Masken zum Selbstmontieren in nordrhein-westfälischen Kitas rufen die Opposition auf den Plan. Nachdem mehrere Kita-Leiterinnen die "Bastel-Sätze" öffentlich kritisiert hatten, hat die SPD einen schriftlichen Bericht der Regierung im Familienausschuss beantragt.

"Wir haben aus vielen Kitas die Rückmeldung erhalten, dass sie zum Start des eingeschränkten Regelbetriebs einen Bastelsatz für Mund- und Nasenschutzmasken vom Land erhalten haben sollen. Wenn das stimmt, ist das ein Unding", sagte Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: "Erzieherinnen und Erzieher sind doch keine Hobbybastler, die sich jetzt selbst um ihren Gesundheitsschutz kümmern dürfen."

Im Familienausschuss (18. Juni) will die SPD auch erfahren, aus welchen Beständen die Masken für die Kitas kamen. 

Das Gesundheitsministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass zum Start des Regelbetriebs in den Kitas rund zwei Millionen "gebrauchsfertige" Masken mit europäischem FFP2-Standard sowie drei Millionen OP-Masken zum Montieren über die Jugendämter an die Kitas ausgeliefert worden seien. Bei letzteren müssten nur die Gummibänder noch mit dem Schutzstoff verbunden werden. 

Der "Westfalenpost" gegenüber sagte dagegen eine Kita-Leiterin aus dem Sauerland: "Ich habe beim ersten Mal 15 Minuten benötigt."

Update, 9. Juni, 9.31 Uhr: Nur wenige Häftlinge und JVA-Bedienstete in NRW Corona-infiziert

In nordrhein-westfälischen Gefängnissen sind nur wenige Häftlinge und Bedienstete akut mit dem Coronavirus infiziert. 

Seit Ausbruch der Pandemie seien 11 Gefangene und 35 Bedienstete in NRW (Stand vom Montag, 8.6., 09.00 Uhr) positiv getestet worden, teilte das Justizministerium in Düsseldorf auf Anfrage mit. 9 der 11 Gefangenen und 32 der 35 Bediensteten seien aber inzwischen wieder genesen. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie saßen in NRW-Gefängnissen knapp 16.000 Gefangene (Stand März 2019).

Für die Gefängnisse gelten strenge Sicherheitsauflagen. Mögliche Verdachtsfälle werden in einem Quarantänebereich untergebracht, für schwerere Fälle bestehen im Justizkrankenhaus in Fröndenberg auch intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten. 

Die Außenkontakte der Gefangenen sind deutlich reduziert worden, nach einem Erlass von Ende Mai werden Besuche aber langsam und unter Hygienevorgaben wieder zugelassen.

Update, 9. Juni, 8.24 Uhr: NRW-Schulen im Corona-Sprint

An vielen Schulen in NRW herrschen Durcheinander und Verunsicherung mit Blick auf die letzten zweieinhalb Wochen bis zu den Sommerferien. Das sagte die Vorsitzende der Landeselternkonferenz, Anke Staar, der Deutschen Presse-Agentur. 

Es könne sein, dass manche Jahrgänge in den weiterführenden Schulen bereits in den nächsten Tagen zum letzten Mal Präsenzunterricht erhalten. Das Schuljahr endet in NRW am 26. Juni mit der Zeugnisausgabe.

Einen einheitlichen letzten Präsenzunterrichtstag wird es nicht geben. Aus verschiedenen Gründen: "Man will jetzt noch mal die jüngeren Schüler verstärkt in die Schulen holen." 

Die Landespolitik habe bei der schrittweisen Öffnung der Schulen zuerst den älteren Jahrgängen Priorität eingeräumt, die in diesem oder im nächsten Jahr ihre Abschlüsse machen. Jetzt werde das mancherorts tendenziell umgedreht. 

Für die Grundschulen drohe die Rückkehr zum Regelbetrieb ab kommenden Montag mit täglichem Präsenzunterricht für alle rund 600.000 Schüler viele Probleme aufzuwerfen. Viele Eltern seien hochgradig verunsichert.

Update, 9. Juni, 8.15 Uhr: Mundschutz und Abstand Fehlanzeige: 160 Anzeigen gegen Lounge-Gäste

Die Polizei verteilte nach einer Party in Essen 160 Anzeigen (Symbolbild).
Die Polizei verteilte nach einer Party in Essen 160 Anzeigen (Symbolbild).  © 123rf/ Joerg Huettenhoelscher

Sie feierten ohne Mindestabstand und Mundschutz: In einer Lounge-Bar in Essen hat die Polizei am Wochenende eine Party mit mehr als 160 Beteiligten aufgelöst. 

Bereits vor dem Lokal war der Polizei am Freitagabend eine größere Gruppe aufgefallen. Im Inneren war dann der gesamte Raum mit Menschen gefüllt. Sowohl Gäste als auch Servicepersonal und Betreiber hätten dabei keinen Mund-Nasen-Schutz getragen, berichtete die Polizei am Montag.

Einige Gäste hätten noch versucht, über den Notausgang zu fliehen, jedoch ohne Erfolg. Die Polizei nahm von allen die Personalien auf und schrieb mehr als 160 Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Die Lounge wurde für diesen Abend geschlossen und der 38 Jahre alte Betreiber nochmals auf die Corona-Schutzverordnung hingewiesen. 

Bei einer Kontrolle am Samstag konnten die Beamten dann keine weiteren Verstöße feststellen.

Update, 9. Juni, 8.10 Uhr: Kritik an drei Millionen "Bastel-Sätzen" für Corona-Masken in Kitas

Ein von der Landesregierung verteilter "Bastel-Satz" für Mund-Nasen-Masken sorgt für Kritik von Kitas. Das NRW-Gesundheitsministerium bestätigte am Montag, dass zum Start des Regelbetriebs am Montag auch drei Millionen Masken ausgeteilt wurden, die "noch zu montieren sind". 

Die "WAZ" berichtete am Montag von Empörung bei Mitarbeiterinnen eines Kindergartens in Marsberg, die sich zu "Basteltanten" degradiert fühlten. "Das ist keine Wertschätzung", zitierten zudem die "Aachener Nachrichten" die Leiterin einer Kita in Düren.

Vorige Woche seien insgesamt rund zwei Millionen "gebrauchsfertige" Masken mit europäischem FFP2-Standard sowie drei Millionen OP-Masken an die 186 Jugendämter ausgeliefert worden, berichtete das Ministerium. Bei letzteren müssten die Gummibänder noch mit dem Schutzstoff verbunden werden. 

Der "WAZ" gegenüber sagte die Kita-Leiterin aus dem Sauerland: "Ich habe beim ersten Mal 15 Minuten benötigt. Mit ein wenig Übung geht das sicherlich schneller, aber wir haben gerade jetzt schlichtweg keine Zeit für so etwas, die Kinder brauchen jetzt unsere ganze Aufmerksamkeit."

Das Ministerium betonte, die Masken sollten den rund 10.000 Kitas kostenlos und unbürokratisch zu Verfügung gestellt werden. Pro Mitarbeiter seien 20 gebrauchsfertige Masken und weitere etwa 30 Mund-Nase-Schutzbedeckungen ausgegeben worden. Diese unfertigen OP-Masken seien als Unterstützung für Mitarbeiter, aber auch für Besucher gedacht. Qualitativ entspreche dieser Schutz den medizinischen Gesichtsmasken.

Die Kitas in NRW öffneten am Montag nach monatelanger Corona-Zwangspause wieder für alle Kinder. Mit verkürzten Betreuungszeiten und Hygienekonzepten startete ein sogenannter eingeschränkter Regelbetrieb.

Update, 8. Juni, 16 Uhr: "Epidemische Lage" in NRW wird wohl nicht verlängert

Im Landtag ist zurzeit keine parlamentarische Mehrheit für eine Verlängerung der "epidemischen Lage" in NRW in Sicht. Das ergaben Recherchen der Deutschen Presse-Agentur. Der Zustand war am 14. April für zunächst zwei Monate ausgerufen worden und müsste daher ab dem 14. Juni verlängert werden. Die meisten Fraktionen sprachen sich am Montag offen dagegen aus.

Die "epidemische Lage" ist Voraussetzung für die weitreichenden Befugnisse der Landesregierung im Rahmen des Pandemie-Gesetzes. Es macht im absoluten Notfall zum Beispiel möglich, Krankenhausträger zu mehr Behandlungskapazitäten zu verpflichten. 

In einem aktuellen Bericht hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mitgeteilt, dass die Möglichkeiten des Gesetzes "bisher kaum genutzt werden mussten". Akut sei eine Überforderung des Gesundheitssystems auch nicht in Sicht. Dennoch könne dies für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Die FDP-Fraktionsspitze hatte sich bereits am Freitag dafür ausgesprochen, die "epidemische Lage" am 14. Juni zu beenden. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty sagte am Montag zu den zusätzlichen Kompetenzen durch das Gesetz: "Wenn Herr Laumann sie nicht braucht, müssen wir sie ihm auch nicht gewähren." Gleichzeitig dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Pandemie sei vorbei.

Die Grünen-Fraktionschefin Monika Düker sagte der dpa: "Entgegen der Ankündigung von Minister Laumann sind die mit der epidemischen Lage verbundenen Befugnisse, wie zum Beispiel die Beschlagnahmung von medizinischem Material, so gut wie gar nicht angewandt worden. Für mich besteht in der aktuellen Lage keine Notwendigkeit für eine Verlängerung." AfD-Fraktionschef Markus Wagner teilte auf Anfrage mit: "Nach allem, was wir heute an gesicherten Erkenntnissen haben, ist eine Aufrechterhaltung der epidemische Lage nicht zu rechtfertigen."

Auch aus Kreisen der CDU-Fraktion war am Montag zu hören, dass einiges dafür spreche, dass die meisten Sondermaßnahmen aus dem Pandemie-Gesetz zurzeit nicht mehr notwendig seien. Der Bericht der Landesregierung soll am Dienstagnachmittag Thema in der CDU-Fraktionssitzung sein.

Update, 8. Juni, 14.22 Uhr: Nahverkehrszüge wieder voller

Die Auslastung der Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen nimmt nach dem coronabedingten Einschnitt wieder zu. Nach Angaben von Regionalleiter Frederik Ley liegt sie mittlerweile bei 40 bis 45 Prozent der normalen Werte vor der Corona-Krise. Zu Beginn des Lockdowns habe sie zeitweise nur bei 10 bis 15 Prozent gelegen, sagte Ley am Montag in Essen.

Grund für die nach wie vor verringerte Nutzung der Züge sei etwa das Homeoffice, in dem noch viel Arbeitnehmer arbeiteten. "Auch die Freizeitverkehre haben noch nicht so zugenommen. Es fehlt noch die Normalität." Die Bahn hoffe, bis zum Jahresende rund 90 Prozent der normalen Auslastung wieder erreicht zu haben.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) warb am Montag am Essener Hauptbahnhof für eine verstärkte Nutzung der Bahn. "Ich möchte, dass die Leute wieder Bahn fahren - zu Recht mit einem guten Gefühl", sagte Wüst. "Die Menschen sollen wissen, dass Bahnfahren auch in Zeiten von Corona eine saubere und sichere Sache ist."

Ley betonte, dass die Reinigungsintervalle in den Zügen erhöht wurden. Wurden Züge vor Corona im Schnitt zwei Mal am Tag gereinigt, seien es jetzt drei Mal. Dabei würden vor allem die Kontaktflächen wie Haltestangen, Glasscheiben oder Toilettensitze intensiv gereinigt. Damit sei ein flächendeckend hoher Hygienestandard gewährleistet, betonte die Bahn.

Update, 9.43 Uhr: Kitas öffnen wieder für alle Kinder

Nach wochenlanger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie geht es an diesem Montag für Kindergartenkinder wieder los.
Nach wochenlanger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie geht es an diesem Montag für Kindergartenkinder wieder los.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Nach monatelanger Corona-Zwangspause öffnen die Kitas in Nordrhein-Westfalen am Montag wieder für alle Kinder. Mit verkürzten Betreuungszeiten und Hygienekonzepten startet ein sogenannter eingeschränkter Regelbetrieb. 

"Sobald es möglich ist, werden wir in den regulären Vollbetrieb übergehen", versicherte Familienminister Joachim Stamp (FDP). Bis dahin seien aber die Solidarität aller Eltern und Zugeständnisse von allen Seiten erforderlich.

Elternvertreter hatten die reduzierten Betreuungszeiten kritisiert. Statt bis zu 45 Stunden sollen die Kinder nach dem Willen des Landes in der Regel höchstens bis zu 35 Stunden pro Woche in der Kita betreut werden. 

"Für viele Eltern ist dann immer noch keine volle Erwerbstätigkeit möglich", sagte eine Sprecherin des Landeselternbeirats NRW. Da viele Kitas auch ihre Öffnungszeiten entsprechend verkürzt hätten, gebe es kaum zeitliche Flexibilität.

In NRW gibt es nach Ministeriumsangaben derzeit rund 644.000 Plätze in Kindertageseinrichtungen. Wegen der Corona-Pandemie galt seit Mitte März abseits der Notbetreuung ein Betretungsverbot für Kitas. 

Am 28. Mai wurden die Türen in einem ersten Schritt wieder für Vorschulkinder geöffnet. Nun dürfen alle anderen Kinder dazu kommen. Der eingeschränkte Regelbetrieb soll zunächst bis zum 31. August gelten.

Die Kitas müssen strenge Vorgaben erfüllen, um den Infektionsschutz zu gewährleisten. So müssen die Kinder in festen Gruppen bleiben, offene Konzepte sind nicht erlaubt. 

Beim Mittagessen dürfen die Kinder sich nicht selbst bedienen. Kuschelecken und Bällebad sollen geschlossen bleiben, wie es in einer "Handreichung für die Kindertagesbetreuung" des Ministeriums heißt.

Update, 8. Juni, 8.12 Uhr: Wegen Corona rollen weniger RRX-Züge als geplant

Zum sogenannten kleinen Fahrplanwechsel am 14. Juni müssen Pendler und Bahnreisende der Linie RE 1 auf den erhofften Start der modernen RRX-Züge coronabedingt noch vielfach verzichten. 

Der Eisenbahnbetreiber Abellio sollte eigentlich die gesamte Strecke von Aachen bis Minden übernehmen - nur vier von neun täglichen Hin- und Rückfahrten werden aber ab dem kommenden Sonntag mit dem neuen und auch geräumigeren RRX gefahren. 

Für die übrigen fehlt es beim neuen Betreiber Abellio an Personal, so dass auf mehr als der Hälfte der Züge weiter DB-Lokführer zum Einsatz kommen. Da diese nicht für die neuen RRX-Züge geschult sind, stellt die DB auch die Fahrzeuge, wie die Unternehmen mitteilten.

Die Corona-Krise hatte die laufende Ausbildung der neuen Abellio-Lokführer zeitweise lahmgelegt, so dass nun nicht genug Lokführer zur Verfügung stehen. Seit dem 20. April laufen die Ausbildungsprogramme zwar wieder, aber eingeschränkt. In einem halben Jahr will Abellio dann ausschließlich mit RRX-Zügen und eigenem Personal im Triebwagen auf der Strecke unterwegs sein. Sie gehört zu den meistgenutzten in NRW.

Aus den Verkehrsverbünden und bei der Deutschen Bahn hieß es, es seien über den Start des RRX auf der Strecke RE1 hinaus keine weiteren nennenswerten Änderungen zum 14. Juni vorgesehen. Größere Umstellungen wie neue Taktung oder Abfahrtzeiten werden in der Regel beim großen Fahrplanwechsel Anfang Dezember vorgenommen.

Update, 7. Juni, 15.15 Uhr: Schulleiter wollen Regeln für Unterricht nach Corona

Viele Schulleiter fühlen sich nach dem Eindruck der Landeselternschaft der Gymnasien von ihren vorgesetzten Behörden nicht gut informiert und alleingelassen. 

Eine Umfrage unter den Leitern der 625 Gymnasien in Nordrhein-Westfalen habe ergeben, dass fehlende Planungssicherheit und mangelnde Konzepte für das kommende Schuljahr beklagt würden, erklärte die Elternvertretung am Sonntag.

Ihr Sprecher Dieter Cohnen sagte, wegen der Corona-bedingten Schulschließungen seit Mitte März seien 40 Prozent des Unterrichts an den weiterführenden Schulen ausgefallen. Die daraus entstehenden Folgen für den Lehrstoff an der Schule und in Prüfungen seien völlig unklar. 

"Der Schulbetrieb nach den Sommerferien kann nicht so weitergehen wie in normalen Jahren", meinte Cohnen. Das Schulministerium solle einen Plan vorlegen.

Update, 7. Juni, 14.39 Uhr: Illegale Raver-Party in Dortmund - 35 Anzeigen

Gegen Teilnehmer einer unerlaubten Raver-Party in Dortmund hat die Polizei Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung erstattet. 

Die Feiernden waren den Angaben nach in der Nacht zu Sonntag aus dem gesamten Bundesgebiet zu der Musikveranstaltung auf einem früheren Industriegelände angereist. 

Die Polizei löste die Party auf. Dabei kam es zu einem Gerangel, bei dem eine Polizistin leicht verletzt wurde. Weitere hinzugezogene Polizeikräfte brachten die Situation unter Kontrolle. Gegen 35 Personen wurden Anzeigen erstattet, gegen alle Anwesenden Platzverweise ausgesprochen.

Die Polizei weist in ihrer Mitteilung darauf hin, dass weiterhin aufgrund des Corona-Infektionsrisikos Veranstaltungen mit einer Vielzahl von Personen untersagt sind.

Update, 7. Juni, 14.21 Uhr: 93 neue Corona-Infektionen in NRW

Am Sonntag wurden 93 neue Corona-Fälle in NRW gemeldet.
Am Sonntag wurden 93 neue Corona-Fälle in NRW gemeldet.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

In Nordrhein-Westfalen sind am Sonntag 93 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet worden. Die Gesamtzahl der an Covid-19 erkrankten Menschen erhöhte sich somit auf 38.614, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag in Düsseldorf mitteilte. 

Die Zahl der nach einer Erkrankung wieder genesenen Menschen stieg im Vergleich zum Samstag um 65 auf 35.113. Die Zahl der nach einer Infektion Gestorbenen erhöhte sich auf 1623. Das war einer mehr als am Vortag. In Krankenhäusern wurden am Sonntag 270 Menschen stationär behandelt, neun weniger als noch am Samstag. 95 Patienten lagen auf einer Intensivstation.

Die höchste Sieben-Tages-Inzidenz hatte die Stadt Duisburg mit 15. Dieser Wert beschreibt, wie viele Neuinfektionen es innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Die übrigen 52 Kreise und Städte in NRW hatten nur einstellige Werte. 

Der Kreis Kleve, der am Samstag noch einen Wert von 11,9 hatte, fiel am Sonntag auf 8,4. Bei einem Wert über 50 würden Lockerungen wieder zurückgenommen werden.

Update, 7. Juni, 11.30 Uhr: Lehrerverband: Auch nach Sommerferien Lehrermangel wegen Corona

An den Schulen in Nordrhein-Westfalen werden nach Ansicht des Lehrerverbandes 20.000 weitere Lehrer-Stellen gebraucht. "Ohne neue Stellen wird es nach den Sommerferien erheblichen Unterrichtsausfall in NRW geben", sagte Andreas Bartsch, der Präsident des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes, am Sonntag in Düsseldorf. 

In der Corona-Pandemie hätten im Unterricht in NRW rund 20 Prozent der Lehrer gefehlt, die zu Risikogruppen gehören.

Zwar dürften seit dem 3. Juni diese vorerkrankten und älteren Pädagogen wieder unterrichten. Es zeichne sich aber ab, dass auch nach den Sommerferien 15 Prozent aller Lehrkräfte nach ärztlicher Begutachtung keinen Präsenzunterricht erteilen würden. Das Land könnte Einstellungen über ein zentrales Bewerbungsverfahren organisieren, meinte Bartsch. 

Im Lehrerverband sind die Organisationen der Lehrer an Gymnasien, Wirtschaftsschulen und Berufskollegs mit insgesamt 30.000 Mitgliedern zusammengeschlossen.

Update, 7. Juni, 8.35 Uhr: Virologe Streeck plädiert für "mehr Mut" im Sommer

Hendrik Streeck (42) ist Professor an der Universität Bonn.
Hendrik Streeck (42) ist Professor an der Universität Bonn.  © Marcel Kusch/dpa

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sieht der Virologe Hendrik Streeck eine Chance während der Sommermonate. Es könne möglicherweise eine Teilimmunität in der Bevölkerung aufgebaut werden, die dann den weiteren Verlauf der Pandemie abschwäche, sagte der Bonner Professor der Deutschen Presse-Agentur. 

"Wir sollten uns über den Sommer ein bisschen mehr Mut erlauben", so Streeck.

Derzeit zeigten Studien, dass bis zu 81 Prozent der Infektionen asymptomatisch verliefen. Das heißt, die Infizierten haben keine oder kaum Symptome. 

"Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf den Intensivstationen ist derzeit rückläufig", sagte Streeck. "Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können." 

Die Hoffnung auf einen Impfstoff könne sich als trügerisch erweisen. Also solle man sich darauf einstellen, mit dem Virus zu leben. Weitere Informationen zu diesem Thema findet Ihr >>>hier.

Update, 6. Juni, 9.12 Uhr: 43 DPD-Mitarbeiter in Duisburg positiv getestet

Mitarbeiter eines Corona-Labors in Köln.
Mitarbeiter eines Corona-Labors in Köln.  © Oliver Berg/dpa-Pool/dpa

Der Paketzusteller DPD hat nach vorsorglichen Reihentests in einem Sortierzentrum bei 43 Mitarbeitern Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Insgesamt waren rund 400 Mitarbeiter des Standorts Duisburg getestet worden, wie ein Sprecher von DPD am Freitag erklärte. 

Alle Infizierten stehen demnach unter häuslicher Quarantäne. Insgesamt arbeiten rund 1000 Menschen für den Standort in der Ruhrgebietsstadt. Mithilfe weiterer Tests solle die Entwicklung im Betrieb in Duisburg beobachtet werden. 

Laut Mitteilung läuft die Arbeit im Zentrum planmäßig weiter.

Update, 5. Juni, 16.12 Uhr: Gericht kippt Quarantäne für Auslandsrückkehrer nach NRW

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hat die vom Land angeordnete häusliche Quarantäne für Auslandsrückkehrer außer Vollzug gesetzt. Das Land dürfe nicht pauschal für Rückkehrer aus Nicht-EU-Ländern eine 14-tägige Quarantäne anordnen, entschied das OVG am Freitag in einem Eilverfahren. Es könne aber Risikogebiete ausweisen, bei denen die Verhängung einer Quarantäne gerechtfertigt sei

Update, 5. Juni, 14.43 Uhr: Corona-Soforthilfen erschlichen: Durchsuchungen im Kreis Kleve

Wegen mutmaßlichen Subventionsbetrugs bei Corona-Soforthilfen haben Polizisten am Freitag erneut zehn Objekte im Kreis Kleve durchsucht. Die Aktion erfolgte nach diversen Strafanzeigen von Geldinstituten sowie der Bezirksregierung Düsseldorf, teilte das federführende Polizeipräsidium Krefeld mit. Beschuldigt würden 15 Personen in Rees, Goch, Emmerich, Issum, Geldern und Wachtendonk, so Polizei und Staatsanwaltschaft Kleve.

Die Verdächtigen sollen sich insgesamt 72.000 Euro erschlichen haben, 66.500 Euro davon seien aber bereits vorab durch Kontopfändungen eingezogen worden, hieß es in der Mitteilung. 2000 Euro Bargeld und zahlreiche Unterlagen wurden bei den Durchsuchungen beschlagnahmt, wie die Behörden später mitteilten.

Update, 5. Juni, 12.43 Uhr: FDP-Fraktionsspitze will "epidemische Lage" beenden

Die Fraktionsspitze der FDP im NRW-Landtag hat sich dafür ausgesprochen, die "epidemische Lage" am 14. Juni zu beenden. Es sei an der Zeit, die Lage neu zu bewerten, teilte FDP-Fraktionschef Christof Rasche am Freitag mit.

Es gebe aber noch keinen Fraktionsbeschluss. Zunächst soll der Bericht von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) an den Landtag abgewartet werden. Der Landtag hatte am 14. April wegen der Corona-Pandemie eine «epidemische Lage von landesweiter Tragweite» ausgerufen. Sie müsste nach zwei Monaten verlängert werden.

Würde die epidemische Lage aufgehoben, wären automatisch alle auf dieser Grundlage getroffenen Anordnungen des Gesundheitsministers außer Kraft gesetzt.

Update, 5. Juni, 11.43 Uhr: Corona-Lockerungen sorgen für besseres Geschäftsklima

Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich nach den Lockerungen in der Corona-Krise aufgehellt. Zwar habe sich die aktuelle Geschäftslage im Mai weiter leicht verschlechtert, doch die Unternehmen blickten deutlich weniger pessimistisch in die Zukunft als noch im April, berichtete die NRW.Bank am Freitag. Der Konjunkturindikator der Bank, das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, verbesserte sich von seinem Allzeittief im April mit -40,4 Punkten auf minus -29,8 Punkte im Mai.

Update, 5. Juni, 09.43 Uhr: Ab 15. Juni: Alle Grundschüler in NRW wieder täglich in die Schule

Alle Kinder im Grundschulalter sollen in Nordrhein-Westfalen ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen. Das kündigte das Schulministerium am Freitag in Düsseldorf an. Bis zu den Sommerferien sollen die Kinder an allen Wochentagen die Grundschulen besuchen.

Update, 4. Juni,15.04 Uhr: Bafög-Studenten können länger Hilfen erhalten

Studierende in Nordrhein-Westfalen können wegen der coronabedingten Erhöhung der Regelstudienzeit auch länger BAföG beziehen. Das Wissenschaftsministerium habe bereits Mitte April per Rechtsverordnung geregelt, dass sich in Corona-Zeiten die individualisierte Regelstudienzeit der eingeschriebenen Studierenden um ein Semester erhöhe, teilte Ministerinn Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am Donnerstag mit. 

Damit werde nun auch die Höchstbezugsdauer für BAföG um ein Semester verlängert. Derzeit ist NRW nach Angaben der Ministerin das einzige Bundesland mit einer derartigen Regelung.

Update, 4. Juni, 13.51 Uhr: 26 Menschen in Bonn akut an Covid-19 erkrankt

Mit Stand Donnerstag, 4. Juni 2020, verzeichnet das Gesundheitsamt der Stadt Bonn 26 Personen, die akut an Covid-19 erkrankt sind. In den vergangenen sieben Tagen seien in Bonn 12 Neuinfektionen registriert worden, hieß es.

Update, 4. Juni, 13.25 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet lobt Konjunkturpaket

Armin Laschet (CDU), lobt das Konjunkturpaket.
Armin Laschet (CDU), lobt das Konjunkturpaket.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat das milliardenschwere Konjunkturpaket der großen Koalition als "guten Beschluss" gelobt. 

Es sei "sehr klug" gewesen, die Kommunen strukturell zu entlasten, sagte Laschet am Donnerstag in Berlin. 

Dadurch hätten "die Kommunen Luft zum Atmen". Auch der soziale Zusammenhalt werde durch die Hilfen des Bundes gestärkt.

Wesentliche Punkte aus dem Impulspapier Nordrhein-Westfalens fänden sich in dem Berliner Beschluss wieder, sagte Laschet, der auch CDU-Bundesvize ist und den CDU-Bundesvorsitz anstrebt. 

So entspreche das Volumen des Konjunkturpakets in Höhe von 130 Milliarden Euro dem NRW-Vorschlag, mindestens 120 Milliarden Euro an Hilfen bereitzustellen.

Update, 4. Juni, 11.25 Uhr: Kinderärzte: Sommerferien zur Förderung von Kindern nutzen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat eine Förderung benachteiligter Kinder in den Sommerferien gefordert. "Wir sehen schon heute eine enorme Leistungsspreizung zwischen Schülern aus sozial benachteiligten Familien und solchen, in denen die Eltern die nötigen Ressourcen haben, um ihre Kinder als Hilfslehrer zu unterstützen", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach am Donnerstag laut Mitteilung in Köln. 

"Hier muss dringend für einen Ausgleich gesorgt werden. Wir brauchen Stützkurse für benachteiligte Kinder." Dafür sollten die Sommerferien genutzt werden.

Der digitale Unterricht während der Corona-Zeit habe Kinder benachteiligt, "deren Eltern keine Zeit und keine Kompetenzen hatten zum Home-Schooling", sagte der Solinger Kinderarzt. "Falls der Fernunterricht nach den Sommerferien weitergehen muss, brauchen wir hier dringend Verbesserungen." 

Schulen müssten eine bessere digitale Ausstattung und Lehrer entsprechende Fortbildungen erhalten.

Update, 4. Juni, 10.15 Uhr: Nachfrage der NRW-Industrie bricht ein

Die Nachfrage in der NRW-Industrie ist in der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Im verarbeitenden Gewerbe gingen im April 2020 preisbereinigt 27 Prozent weniger Aufträge ein als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Im Inland gingen die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe um 24 Prozent zurück, aus dem Ausland sogar um 29 Prozent.

Update, 4. Juni, 06.26 Uhr: Neue Corona-Fälle in Köln

Mit Stand Mittwoch, 3. Juni 2020, 15.30 Uhr, gab es auf dem Gebiet der Stadt Köln insgesamt 2.483. bestätigten Coronavirus-Infizierte.

2.345 Kölner konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, teilte die Stadt Köln mit.

Bislang sind 100 Kölner, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, gestorben. Eine Person verstarb jetzt im Alter von 78 Jahren. Aktuell seien 38 Kölner am Coronavirus erkrankt.

Update, 3. Juni, 16.26 Uhr: Corona-Krise kostet Kommunen Milliarden

Die Corona-Krise belastet die Kommunen in Nordrhein-Westfalen nach einer Studie allein in diesem Jahr mit bis zu 7,2 Milliarden Euro. Neben den Steuerausfällen enthält diese Zahl auch geringere Einnahmen, etwa im öffentlichen Nahverkehr, sowie höhere Sozialausgaben. Erstellt hat die Untersuchung Prof. Martin Junkernheinrich von der Technischen Universität Kaiserslautern für die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Die SPD forderte schnelle Hilfen für die Kommunen.

Auf Basis der aktuellen Steuerschätzung würden die NRW-Kommunen 3,8 Milliarden Euro weniger einnehmen, sagte Junkernheinrich am Mittwoch. Die Mindereinnahmen wegen weniger verkaufter Fahrkarten, geschlossener Bäder, Theater und anderer Einrichtungen bezifferte er auf 700 Millionen Euro, die höheren Sozialausgaben auf 300 Millionen.

Update, 3. Juni, 12.44 Uhr: Zahl der Arbeitslosen steigt stark an

Ein Schild mit dem Symbol der Bundesagentur für Arbeit steht vor der Zweigstelle der Agentur.
Ein Schild mit dem Symbol der Bundesagentur für Arbeit steht vor der Zweigstelle der Agentur.  © Fabian Strauch / dpa

Die Einschränkungen der Corona-Pandemie treiben die Arbeitslosenzahlen in NRW weiter in die Höhe. 

Im Mai seien in Nordrhein-Westfalen 757.118 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen - 5,4 Prozent mehr als im April, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. 

Bereits im April war die Arbeitslosenzahl infolge des coronabedingten Einbruchs der Wirtschaft deutlich nach oben geschnellt.

Die Arbeitslosenquote stieg im Mai in Nordrhein-Westfalen um 0,3 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Damit liegt sie um 1,2 Prozentpunkte höher als im gleichen Zeitraum 2019. 

Üblicherweise entwickelt sich der Arbeitsmarkt um diese Jahreszeit positiv. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verpassten diesem Effekt jedoch einen deutlichen Dämpfer. 

Erst zum zweiten Mal sei in einem Mai die Arbeitslosigkeit angestiegen, sonst sei dies eher im Winter der Fall.

Update, 3. Juni, 11.04 Uhr: Coronatests bei 400 Mitarbeitern des Paketzustellers DPD

Der Zusteller DPD hat 400 Beschäftigte seines Duisburger Paketsortierzentrums vorsorglich auf das Coronavirus testen lassen. Die Ergebnisse sollten spätestens bis Ende der Woche vorliegen, sagte ein Sprecher des Paket- und Expressdienstleisters am Mittwoch auf dpa-Anfrage. Nachdem es in den vergangenen drei Wochen sieben Infektionen gegeben habe, sei der Reihentest vorsorglich vorgenommen worden - bei 400 von insgesamt 1000 Beschäftigten am Standort.

Update, 3. Juni, 10.34 Uhr: Ferienfreizeiten wieder erlaubt

Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche sind ab sofort auch wieder unter freiem Himmel möglich, wie die NRW-Landesregierung am Mittwoch mitteilte. Dies betrifft auch Ferienspielangebote, Stadtranderholungen und Ferienfahrten, die sich in den Sommerferien ebenfalls besonderer Beliebtheit erfreuen. "Das sind tolle und wichtige Nachrichten für die Kinder und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen, denn sie waren in den letzten Monaten von der Corona-Pandemie besonders betroffen", so Kinder- und Jugendminister Joachim Stamp (FDP).

Update, 3. Juni, 9.04 Uhr: NRW-Industrie produziert weniger - starker Rückgang bei Autobranche

Die nordrhein-westfälische Industrie hat bereits im ersten Quartal 2020 - noch vor dem Einbruch durch die Corona-Pandemie - weniger Waren produziert. Der Warenwert ging im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 72,1 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch mitteilte.

Am stärksten war der Rückgang bei Autos und Autoteilen (minus 18 Prozent). Einstellige Rückgänge verzeichneten die Metallbranche (minus 9,7 Prozent), der Maschinenbau (minus 5,1) und die Chemie (minus 2,5). Zuwächse von mehr als 10 Prozent gab es dagegen bei der Nahrungs- und Futtermittelindustrie.

Update, 3. Juni, 8.08 Uhr: Bahnen werden wieder voller - Hygienemaßnahmen wichtiger

Ein Zug des Anbieters Abellio fährt auf seinem Gleis.
Ein Zug des Anbieters Abellio fährt auf seinem Gleis.  © Bernd Thissen/dpa

Weil Busse und Bahnen mit den Corona-Lockerungen wieder voller werden, verstärken die Betreiber ihre Hygienemaßnahmen. Trotzdem haben viele Fahrgäste weiterhin "ein mulmiges Gefühl", wie der Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn NRW mitteilte. Inzwischen seien auf vielen Linien die Fahrgastzahlen wieder stark gestiegen. 

Eine Einhaltung der Abstandsregeln in den Spitzenzeiten sei da kaum mehr möglich. Daher solle geprüft werden, ob größere Fahrzeuge eingesetzt werden können. Zudem fordert der Verband eine regelmäßige Reinigung der Fahrzeuge.

Die Deutsche Bahn und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) wollen an diesem Mittwoch in Düsseldorf Hygienemaßnahmen in den Zügen vorstellen.

Update, 2. Juni, 17.05 Uhr: 40 aktiv Infizierte in Köln

Mit Stand Dienstag, 2. Juni 2020, 15.30 Uhr, gibt es auf dem Gebiet der Stadt Köln den insgesamt 2.480 bestätigten Corona-Virus-Fall. 2.341 Kölnerinnen und Kölner konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, wie die Stadt Köln mitteilte.

Aktuell seien 40 Kölner am Corona-Virus erkrankt, hieß es.

Update, 2. Juni, 16.35 Uhr: Berichterstattung über Corona auf dem Prüfstand

Kein systematisches Dramatisieren, sondern eine breit aufgestellte und differenzierte Berichterstattung - dieses Zeugnis stellt eine große Studie den klassischen Medienhäusern in Deutschland für die ersten drei Monate nach Ausbruch des Coronavirus aus. 

Für die Analyse der Universität Münster hat ein vierköpfiges Forscherteam um Kommunikationswissenschaftler Thorsten Quandt etwa 100.000 Beiträge von 78 Nachrichtenmedien ausgewertet, die von Anfang Januar bis zum 22. März bei Facebook veröffentlicht wurden. 

Etwa 18.000 dieser Beiträge beschäftigten sich mit der Lungenkrankheit Covid-19.

Update, 2. Juni, 12.35 Uhr: Verkehr in NRW fast auf Vor-Corona-Niveau

Das Verkehrsaufkommen in Nordrhein-Westfalen nähert sich allmählich dem Vor-Corona-Niveau an. Über das gesamte Pfingstwochenende seien auf den Autobahnen etwa 82 Prozent des Vorjahresverkehrs gemessen worden, teilte der Landesbetrieb Straßen.NRW am Dienstag mit. 

Der Pfingstmontag allein habe rund 87 Prozent des Verkehrsaufkommens des Pfingstmontages von 2019 aufgewiesen. "An normalen Werktagen sind wir auf einem Niveau von 70 bis 80 Prozent des normalen Verkehrs", sagte eine Sprecherin von Straßen.NRW.

Zwischenzeitlich hatte Corona in NRW zu einer beispiellosen Verkehrsberuhigung auf den Straßen geführt. So waren am Wochenende 21./22. März 70 Prozent weniger Verkehr als im Vergleichszeitraum 2019 verzeichnet worden.

Update, 2. Juni, 08.35 Uhr: Eltern klagen am OVG auf Aufnahme von durchgängigem Präsenzunterricht

Am Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen sind mehrere Klagen von Eltern auf durchgängigen Präsenzunterricht in den Schulen anhängig. Die Kläger richten sich damit gegen die Coronabetreuungsverordnung, wie das OVG am Dienstag in Münster auf Anfrage mitteilte. 

Eine Familie mit vier Kindern aus Euskirchen verweist auf das in der Verfassung festgeschriebene Recht auf Bildung. Der Unterricht über Datenplattformen oder per Email führe bestenfalls zur Erhaltung der vorhandenen Kenntnisse, wie die Rechtsanwälte schriftlich zur Begründung mitteilten. Die Coronabetreuungsverordnung vom 20. Mai sei unverhältnismäßig.

Eine Familie aus Köln mit zwei Kindern hat ebenfalls Klage eingereicht. Nach Angaben des OVG wird eine Entscheidung frühestens in der kommende Woche fallen. In dieser Woche will das OVG nach Angaben einer Sprecherin Entscheidungen zu einem Quarantäne-Fall und zu einer Forderung nach unbeschränktem Kontaktsport verkünden.

Update, 1. Juni, 17.35 Uhr: Rosenmontagszug könnte ausfallen

Nordrhein-Westfalens SPD-Chef Sebastian Hartmann hält nichts von einem Rosenmontagszug 2021. "Es ist absehbar, dass auch im Karneval die Mindestabstände eingehalten werden müssen", sagte Hartmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe).

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Eine Gruppe marschiert beim Kölner Rosenmontagszug.
Eine Gruppe marschiert beim Kölner Rosenmontagszug.  © dpa/Oliver Berg

Update, 1. Juni, 13.48 Uhr: 108 Corona-Verstöße in Köln am Wochenende

Am Pfingstwochenende sind die Corona-Regeln in der Millionenstadt Köln nach Angaben des Ordnungsamtes "im Großen und Ganzen" eingehalten worden. 

Es wurden von Freitag bis Sonntag allerdings 108 Verstöße verzeichnet, hieß es am Montag. Es habe am Pfingstwochenende vor allem mit jungen Leuten Probleme gegeben: "Bei diesen Gruppen stellen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes vermehrt fest, dass einige die Maßnahmen des Infektionsschutzes kaum noch ernst nehmen", hieß es. Für die Mitarbeiter werde es zunehmend schwieriger, hier mit Argumenten zu überzeugen.

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Update, 1. Juni, 13.33 Uhr: 46 weitere Corona-Fälle in NRW verzeichnet

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der registrierten Corona-Fälle von Sonntag auf Montag leicht um 46 gestiegen. Wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte, lag die Gesamtzahl aller nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie damit bei 38.027. 

Davon meldeten sich bislang 33.892 wieder genesen - hier gab es damit seit Samstag keine Veränderung. Die Zahl der Toten erhöhte sich um 1 auf 1597.

Daraus ergibt sich, dass aktuell rund 2535 Menschen in NRW mit dem Coronavirus infiziert sind. Am vergangenen Mittwoch war diese Zahl erstmals seit dem Zenit unter die Marke 3000 gesunken. 

Den Ministeriumsangaben zufolge sind derzeit 339 Menschen mit einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung.

Update, 1. Juni, 12.57 Uhr: Wegen Corona: Deutsche Einsatzkräfte aus Afghanistan zurückgeholt

Nach einem Corona-Ausbruch unter deutschen Polizeiausbildern in Afghanistan hat das Bundesinnenministerium insgesamt neun Polizisten nach Deutschland zurückgeholt - zwei erkrankte Beamte stammen aus NRW. 

Mit einem speziell ausgestatteten Airbus A400 MedEvac flog die Luftwaffe am Sonntag drei erkrankte Ausbilder in die Heimat. Mit an Bord war auch ein infizierter Bundeswehrsoldat, der im Camp Marmal im nordafghanischen Masar-i-Scharif stationiert war, wie die Luftwaffe mitteilte.

Der Airbus landete am späten Sonntagabend in Köln. Parallel dazu wurden mit einer gecharterten Maschine sechs weitere Polizisten nach Deutschland zurückgebracht. Sie hätten bei der Ausbildungsmission mit den infizierten Kollegen zusammengearbeitet und gälten daher als Erstkontakte, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.

Zurückgebracht wurde außerdem ein positiv auf das Coronavirus getesteter Bundeswehrsoldat aus dem Camp Marmal in Masar-i-Scharif. Die Männer wurden auf dem Rückflug zur Sicherheit von einem Arzt und einem Notfallsanitäter begleitet, wie ein Sprecher des Sanitätsdienst der Bundeswehr sagte.

Die Ausbildungsmission in Afghanistan gerät damit ins Stocken. Weil jetzt neun Polizisten fehlen, könne die gesicherte Unterkunft des Teams vorübergehend nicht genutzt werden, erklärte der Ministeriumssprecher. Für den Betrieb sei eine Mindestanzahl an deutschen Einsatzkräften notwendig.

Update, 1. Juni, 9.03 Uhr: Corona-Beschränkungen sorgen für "Run auf Kleingärten"

Seit geraumer Zeit verzeichnen die Kleingartenvereine einen Ansturm auf freie Plätze (Archivbild).
Seit geraumer Zeit verzeichnen die Kleingartenvereine einen Ansturm auf freie Plätze (Archivbild).  © Boris Roessler/dpa

Die Corona-Beschränkungen haben die Nachfrage nach Kleingärten in Deutschland sprunghaft ansteigen lassen. "Es gibt mindestens eine Verdopplung der Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr", berichtet der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde als Dachverband von rund 893.000 Kleingarten-Pächtern. 

Vor allem in Großstädten seien die Gärten begehrt. "Schon vor Corona war die Nachfrage sehr hoch. Mit Corona ist sie nochmal gestiegen, die Wartezeiten werden immer länger", sagte Verbandssprecherin Sandra von Rekowski. So gebe es in Berlin Gärten mit einer Wartezeit von sieben Jahren.

Der Geschäftsführer des Kleingärtner-Landesverbands Westfalen und Lippe in Lünen (Kreis Unna), Werner Heidemann, bestätigte: "Die Nachfrage nach Gärten hat zu Corona-Zeiten nochmal einen Schub erhalten." Er beobachte jedoch bereits seit einigen Jahren einen generationenübergreifenden "Run auf die kleinen Gärten". 

Ralf Krücken vom Landesverband Rheinland sieht als wichtige Gründe ein gestiegenes Bewusstsein für gesunde Ernährung und den Wunsch, sich in der Freizeit mit der Natur zu beschäftigten.

In Nordrhein-Westfalen gibt es laut Umweltministerium insgesamt 118.000 Kleingärten in 1600 Kleingartenanlagen. Schwerpunkte sind das Ruhrgebiet und die Rheinschiene.

Update, 1. Juni, 8.05 Uhr: Laschet fordert Hilfe für Kommunen im Konjunkturpaket

Vor den für Dienstag geplanten Beratungen über ein milliardenschweres Konjunkturpaket der Bundesregierung hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gefordert, den Kommunen besonders unter die Arme zu greifen. "Das Konjunkturpaket soll ja jetzt in der Krise helfen und ohne leistungsfähige Kommunen wird das nicht funktionieren", sagte der CDU-Politiker am Sonntag dem WDR.

Die Kommunen müssten bei den Sozialkosten wie der Unterbringung von Arbeitslosen entlastet werden, aber auch bei Investitionen. "Die Kommunen sind ja gleich doppelt getroffen: Zum einen brechen die Gewerbesteuereinnahmen weg, zum anderen steigen die Arbeitslosenzahlen", sagte Laschet.

Der Deutsche Städtetag hat bereits mehrfach eine stärkere Entlastung der Kommunen gefordert. Die schwarz-rote Koalition will am Dienstag über umfassende Maßnahmen beraten, die die deutsche Wirtschaft wieder in Fahrt bringen sollen. Infolge der Corona-Krise wird eine schwere Rezession erwartet.

Armin Laschet (59) ist Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Armin Laschet (59) ist Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 31. Mai, 14.32 Uhr: 90 weitere Corona-Fälle in NRW verzeichnet

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Corona-Fälle von Samstag auf Sonntag um 90 gestiegen. Wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte, lag die Gesamtzahl aller nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie damit bei 37 981. Davon meldeten sich bislang 33.892 wieder genesen - hier gab es keine Veränderung im Vergleich zum Samstag. 

Die Zahl der Toten erhöhte sich um 2 auf 1596.

Daraus ergibt sich, dass aktuell rund 2500 Menschen in NRW mit dem Coronavirus infiziert sind. Am Mittwoch war diese Zahl erstmals seit dem Zenit unter die Marke 3000 gesunken.

Update, 31. Mai, 8.56 Uhr: Pommes-Flaute stellt Landwirte vor Probleme

Die wochenlange Schließung der Gastronomie hat dazu geführt, dass große Mengen an Fritten-Kartoffeln in den Lagern der Landwirte liegen bleiben. Etliche Erzeugerbetriebe säßen auf größeren Mengen Lagerware, die nun nicht mehr abfließen könnten, heißt es in einem Bericht des NRW-Umweltministeriums. 

"Wir können nicht die Pommes, die wir in den letzten zwei Monaten nicht gegessen hätten, jetzt auch noch essen", sagte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer NRW der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Wiedereröffnung der Gastronomie. Weitere Infos zu diesem Thema bekommt Ihr >>>hier.

Update, 31. Mai, 8.16 Uhr: Ruhrbahn testet Anti-Corona-Beschichtung in Bussen und Bahnen

In einem Fahrzeug der Ruhrbahn bestreicht ein Mitarbeiter einen Haltegriff mit einem Spezialmittel.
In einem Fahrzeug der Ruhrbahn bestreicht ein Mitarbeiter einen Haltegriff mit einem Spezialmittel.  © ---/Ruhrbahn Essen /dpa

Das Nahverkehrsunternehmen Ruhrbahn testet in den kommenden Monaten in acht Bussen und Bahnen eine Spezialbeschichtung von Oberflächen, die das Corona-Infektionsrisiko senken soll. 

Das klarlackähnliche Mittel wird dazu auf Flächen wie Lenkrädern, Handgriffen und Haltestangen aufgetragen. Ein chemischer Prozess soll dafür sorgen, dass nahezu alle Bakterien, Viren und Pilze beseitigt werden. 

Eine Studie der Universitätsklinik Regensburg habe die Wirksamkeit belegt, berichtet die Ruhrbahn. Das Mittel soll bis zu einem Jahr wirksam, für Mensch oder Natur aber unschädlich sein.

"Wir wollen zunächst einmal testen, wie das Verfahren funktioniert und wie die behandelten Oberflächen reagieren", erklärte Projektleiter Michael Bartels. 

Nach der zwei bis drei Monate dauernden Testphase sollen nach und nach alle Fahrzeuge der Ruhrbahn mit der Substanz behandelt werden. Der Fuhrpark der Ruhrbahn umfasst nach Angaben einer Sprecherin 274 Busse und 163 Straßenbahnfahrzeuge.

Update, 31. Mai, 8.06 Uhr: Bundeswehr holt erkrankte Polizisten aus Afghanistan zurück

Die Luftwaffe holt erstmals an Covid-19 erkrankte deutsche Polizisten aus dem Ausland zurück - sie kommen aus NRW. Ein Airbus A400 startete am Samstag Richtung Afghanistan, wie der "Spiegel" berichtete. 

Das Transportflugzeug mit medizinischem Personal an Bord soll nach einer Zwischenlandung im nordafghanischen Masar-i-Scharif am Sonntag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ankommen. Die Rückkehr sei für den Sonntagabend geplant, sagte eine Sprecherin der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur. 

Mitfliegen soll nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr auch ein positiv auf das Coronavirus getesteter Bundeswehrsoldat aus dem Camp Marmal in Masar-i-Scharif.

Die beiden erkrankten Polizisten stammten aus Nordrhein-Westfalen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der dpa. Drei Beamte zeigten Anfang der Woche Symptome einer Covid-19-Erkrankung. Zwei von ihnen wurden positiv auf das Coronavirus getestet, bei einem dritten war das Testergebnis negativ. Alle drei sollen nun nach Deutschland zurückgeholt werden. 

Die Beamten wurden im Feldhospital der Nato in Kabul medizinisch behandelt. Auf dem Flug sollen die begleitenden Ärzte und Soldaten Schutzmontur tragen, um sich nicht selbst zu infizieren, wie der "Spiegel" berichtete.

Die Beamten sind dem Bericht zufolge Teil des deutschen Polizeiausbildungsprojekts in Afghanistan. Das "German Police Project Team" trainiert in Kabul und Masar-e-Scharif lokale Polizisten.

Update, 30. Mai, 15.18 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in NRW steigt um 107

In Nordrhein-Westfalen sind innerhalb eines Tages 107 neue Corona-Fälle registriert worden. Wie das NRW-Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, stieg die Gesamtzahl aller nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 37.891. Davon meldeten sich bislang 33.892 wieder genesen. 

Die Zahl der Toten erhöhte sich im Vergleich zu den Angaben vom Freitag um 7 auf 1594.

Daraus ergibt sich, dass aktuell nachweislich rund 2400 Menschen in NRW mit dem Coronavirus infiziert sind. Mittwoch war diese Zahl erstmals seit dem Zenit unter die Marke 3000 gesunken.

Update, 30. Mai, 8.07 Uhr: Niederländische Bürgermeister an deutsche Nachbarn: Kommen Sie nicht

Die Bürgermeister der niederländischen Grenzorte haben ihre Nachbarn in Nordrhein-Westfalen freundlich gebeten, an Pfingsten zu Hause zu bleiben. Die Sorge sei groß, dass sich das Corona-Virus durch große Menschenansammlungen schnell verbreiten werde, schrieb der Venloer Bürgermeister Antoin Scholten in einem Offenen Brief am Freitag im Namen aller 15 Bürgermeister der südlichen Region der Niederlande. 

Normalerweise seien die Deutschen sehr geschätzte Gäste. "Wir vermissen Sie", so die Bürgermeister: "Wir bitten Sie aber jetzt von Nachbar zu Nachbar, nicht zu kommen, wenn es nicht wirklich notwendig ist."

Scholten lobte die deutschen Nachbarn auch, dass sie zu Himmelfahrt nicht massenhaft zum Shoppen in die Region Limburg gekommen seien: "Wir hoffen, dass Sie noch eine Weile durchhalten können."

Die Behörden fürchten vor allem, dass es in den Einkaufsstraßen etwa in Venlo zu voll wird - oder dass lange Warteschlangen vor dem Designer Outlet in Roermond entstehen.

Update, 30. Mai, 8.03 Uhr: 105 neue Corona-Infektionen in NRW

Aktuelle Corona-Zahlen für NRW.
Aktuelle Corona-Zahlen für NRW.  © TAG24

In Nordrhein-Westfalen sind innerhalb eines Tages 105 Neuinfektionen mit dem Coronavirus dazugekommen. Wie das NRW-Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, stieg die Gesamtzahl aller nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 37.784. Davon seien 33.699 wieder genesen. 

Die Zahl der Toten erhöhte sich im Vergleich zu den Angaben vom Donnerstag leicht um 6 auf 1587.

Daraus ergibt sich, dass aktuell nachweislich etwa 2500 Menschen in NRW mit dem Coronavirus infiziert sind. Mittwoch war diese Zahl erstmals seit dem Zenit unter die Marke 3000 gesunken.

Die meisten Neuinfektionen innerhalb eines Tages wurden in Gütersloh verzeichnet - innerhalb eines Tages kamen 19 neue Infektionen hinzu. Ein Dutzend Städte und Kreise in NRW haben innerhalb der letzten sieben Tage weniger als eine Neuinfektion pro 100.000 Einwohner gemeldet.

Update, 29. Mai, 15.58 Uhr: Fünf Polizisten bei Gerangel nach Corona-Kontrolle verletzt

Bei einer aus dem Ruder gelaufenen Kontrolle der Corona-Beschränkungen in Duisburg sind am Donnerstagabend fünf Polizisten verletzt worden. Drei von ihnen sind vorerst dienstunfähig, wie die Polizei am Freitag berichtete.

Vor einem Lokal hatten mehrere Männer an einem Tisch gesessen und dabei laut Polizei den Mindestabstand nicht eingehalten. Als ein 22-Jähriger sich weigerte, seinen Ausweis zu zeigen, entwickelte sich ein Gerangel. Dabei soll ein 24-Jähriger einem Beamten von hinten mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben.

Die Beamten riefen Verstärkung. Am Ende waren 14 Polizeifahrzeuge vor Ort, darunter auch Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei. Bis zu 120 Schaulustige verfolgten laut Polizei den Einsatz. 25 von ihnen hätten dabei durch Drohgebärden, Distanzunterschreitungen und Beleidigungen gestört. 

Drei Männer kamen schließlich zur Beruhigung in Gewahrsam. Ermittelt wird unter anderem wegen Widerstandes und eines tätlichen Angriffs.

Update, 29. Mai, 13.44 Uhr: Am Samstag wieder mehrere Corona-Demos in Köln

Am Samstag sind in Köln wieder mehrere Demonstrationen mit Corona-Bezug angekündigt. Zwei davon sollen auf dem Heumarkt in der Altstadt stattfinden. Dort sind zunächst 50 Teilnehmer angemeldet für die Kundgebung "Gemeinsam gegen Corona und Wirtschaftskrise" am Mittag. 

Nachmittags folgt die Kundgebung "Gegen Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker" mit 200 Teilnehmern. Parallel dazu läuft auf der Deutzer Werft auf der rechten Rheinseite die Kundgebung "Für das Grundgesetz und gegen die Corona-Maßnahmen" mit erwarteten 500 bis 1000 Teilnehmern. 

Ein Sprecher der Polizei sagte am Freitag, man werde die Lage wie auch an den vorhergehenden Wochenenden im Blick behalten.

Update, 29. Mai, 13.05 Uhr: Ministerin Gebauer will möglichst viel Präsenzunterricht nach Sommerferien

NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer will Schülern nach den Sommerferien wieder möglichst viel Unterricht in den Klassenräumen ermöglichen. 

Ihr Ziel sei es, dann "in einen regulären Schulbetrieb mit möglichst viel Präsenzunterricht zurückzukehren", sagte die FDP-Politikerin dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Das Ministerium sei mit allen Akteuren - Lehrern, Eltern, Schülern, Schulleitungen und -trägern und auch Gewerkschaften im Gespräch, "um diese Kraftanstrengung in gemeinsamer Verantwortung auf den Weg zu bringen".

Für die 2,5 Millionen Schüler in NRW war nach längerer Corona-Zwangspause vor einigen Wochen wieder nach und nach tageweise der Präsenzunterricht aufgenommen worden. Um in größerem Umfang Unterricht in den Klassenräumen anbieten zu können, braucht es entsprechend viel Personal. 

Vor einigen Tagen hatte Gebauer angekündigt, dass ältere oder vorerkrankte Lehrer nach den Sommerferien nicht mehr grundsätzlich vom Unterricht in den Klassenräumen ausgenommen werden sollen. Den Kurswechsel hatte sie mit neuen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts begründet, die keine grundsätzlichen Einsatzbeschränkungen für bestimmte Altersgruppen oder Vorerkrankungen vorsehen.

Kritik war unter anderem vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte gekommen: Die Gruppe der Lehrer nehme ein "Schutzprivileg" in Anspruch, das es in anderen Berufen nicht gebe. Eine Entscheidung über den Lehrkräfte-Einsatz ist bisher nicht gefallen.

Update, 29. Mai, 11.54 Uhr: Letzter italienischer Covid-19-Patient rückverlegt

Der Italiener Paolo Bonacina (56) (M), der letzte aus Italien aufgenommene Covid-19 Patient des St. Josef-Hospitals, wird vom Klinikpersonal mit einem Transparent "Ciao Pauolo - Buona Fortuna" verabschiedet.
Der Italiener Paolo Bonacina (56) (M), der letzte aus Italien aufgenommene Covid-19 Patient des St. Josef-Hospitals, wird vom Klinikpersonal mit einem Transparent "Ciao Pauolo - Buona Fortuna" verabschiedet.

Nach neun Wochen ist der Italiener Paolo Bonacina am Freitagmorgen aus dem Universitätsklinikum St. Josef-Hospital in Bochum entlassen worden. 

Der 56-Jährige war im März schwer an Covid-19 erkrankt und zur Behandlung nach Bochum geflogen worden. Nun brachte ihn ein Flieger zurück in seine Heimat Bergamo in der Lombardei. Als Abschieds-Geschenk bekam er ein signiertes Trikot des Bochumer Torwarts Manuel Riemann.

Bonacina ist der letzte von zehn italienischen Covid-19-Patienten, die seit März in nordrhein-westfälischen Universitätskliniken behandelt wurden. 

Zu seiner Verabschiedung kam auch der NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner(CDU). Nordrhein-Westfalen habe in den vergangenen Wochen bewiesen, "dass nicht geschlossene Grenzen, sondern gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit das Virus bekämpfen", sagte er. Die Intensiv-Pfleger verabschiedeten ihren Patienten mit einem selbstgebastelten Transparent. "Ciao Paolo - Buona Fortuna!" stand darauf.

Eine Maschine der Luftwaffe hatte am 28. März Bonacina und einen weiteren, 65 Jahre alten Patienten aus Bergamo nach Bochum geflogen. Der 65-Jährige war bereits vor drei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Update, 29. Mai, 11.35 Uhr: Virologe Streeck will Blick stärker auf Großevents richten

Hendrik Streeck (42) ist Virologe und arbeitet an der Universität Bonn.
Hendrik Streeck (42) ist Virologe und arbeitet an der Universität Bonn.  © Federico Gambarini/dpa

Großveranstaltungen wie die Karnevalssitzung in Gangelt spielen nach Einschätzung des Bonner Virologen Hendrik Streeck eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Coronavirus. 

Er gehe davon aus, "dass wir uns sehr viel mehr auf diese Großevents fokussieren müssen", sagte der Autor der sogenannten "Heinsberg-Studie" dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die zu unterbinden scheint am ehesten was gebracht zu haben."

Er vermute, dass es auch in Zukunft immer wieder zu lokalen Ausbrüchen wie zuletzt in Leer oder Frankfurt kommen werde. "Das wird vielleicht im Herbst auch vermehrt und überraschend geschehen - aber ich glaube nicht, dass wir eine zweite Welle sehen werden, die uns regelrecht überschwemmt und überfordert."

Auf die Frage, wie zuversichtlich er sei, dass es je einen Impfstoff geben werde, antwortete Streeck: "Jede Vorhersage für einen Impfstoff ist nicht seriös. Es gibt bislang gegen kein Coronavirus einen Impfstoff. Gegen HIV wurden schon über 500 Impfstoffe konstruiert, wenige auf Effektivität getestet, aber keiner hat funktioniert." 

Es sei deshalb ratsam, sich darauf einzustellen, dass das Virus bleiben werde.

Update, 29. Mai, 11.23 Uhr: 20 Profi-Sportvereine gründen Bündnis "Teamsport NRW"

20 Spitzen- und Profi-Sportvereine aus Nordrhein-Westfalen haben sich zur Interessensgemeinschaft "Teamsport NRW" zusammengeschlossen. 

Dieses Bündnis von Vereinen aus den vier Sportarten Handball, Basketball, Eishockey und Volleyball soll "Solidarität und Synergien in schweren Corona-Zeiten" schaffen und eine "neue Stimme des Spitzen- und Profisports" werden.

Die Vereine stünden sportartübergreifend vor vergleichbaren organisatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, teilte das Bündnis mit. 

"Uns verbindet die ernste Sorge um die Zukunftsfähigkeit unserer Vereine beziehungsweise deren wirtschaftlichen Trägern, denen der Virus die Geschäftsgrundlage entzieht", sagte Initiator Björn Barthel, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten Bayer Dormagen: "Anders als beim Fußball sind für uns die Ticketerlöse unverzichtbar. Geisterspiele stellen für uns keine Lösung dar. Diesen existentiell wichtigen Unterschied wollen wir deutlicher machen."

Die Mitglieder des Bündnisses in alphabetischer Reihenfolge: ASV Hamm-Westfalen (Handball), Bayer Giants Leverkusen (Basketball), Bergischer HC (Handball), Düsseldorf EG (Eishockey), HSG Blomberg-Lippe (Handball) Iserlohner Roosters (Eishockey), Kölner Haie (Eishockey), Ladies in Black Aachen (Volleyball), Uni Paderborn Baskets (Basketball), Phoenix Hagen (Basketball), TBV Lemgo-Lippe (Handball), Telekom Baskets Bonn (Basketball), TSV GWD Minden (Handball), TSV Bayer Dormagen (Handball), TSV Bayer 04 Leverkusen (Handball), TuS Ferndorf (Handball), TuS N-Lübbecke (Handball), TUSEM Essen (Handball), TV Emsdetten (Handball), VfL Gummersbach (Handball).

Update, 29. Mai, 9.15 Uhr: Gastwirte wollen Angebot im Außenbereich aufstocken

Mehr Tische und Stühle an der frischen Luft - wegen der Corona-Pandemie wollen zahlreiche Gastronomiebetriebe in Nordrhein-Westfalen ihre Terrassenflächen vergrößern. Durch die Abstandsregeln musste das Platzangebot in den Gebäuden reduziert werden, womit den Gastwirten wichtige Umsätze verloren gehen.

In Münster sind bisher 45 Anträge auf eine Ausweitung der Außengastronomie bei der Stadt eingegangen, wie ein Stadtsprecher am Donnerstag mitteilte. Davon seien 40 genehmigt worden. "Dadurch wurde eine Zusatzfläche von 650 Quadratmetern generiert", sagte er. Weitere Infos dazu findet Ihr >>>hier.

Update, 29. Mai, 9.10 Uhr: NRW nahm 67 Covid-19-Patienten aus Europa auf

In den vergangenen Wochen hat NRW insgesamt 67 Covid-19-Patienten aus anderen EU-Ländern aufgenommen. Darunter seien 49 Menschen aus den Niederladen, zehn aus Italien und acht aus Frankreich gewesen.

An diesem Freitag kehre der letzte Italiener aus Bochum zurück in seine Heimat, ein Niederländer werde noch in Bonn behandelt. Angaben darüber, wie viele der Patienten überlebten, machte das Land NRW zunächst nicht.

Update, 29. Mai, 8.14 Uhr: Große Freizeitparks öffnen unter Hygieneauflagen

Der Moviepark in Bottrop öffnet ab diesem Freitag wieder (Archivbild).
Der Moviepark in Bottrop öffnet ab diesem Freitag wieder (Archivbild).

Die zwei größten Freizeitparks in NRW - das Phantasialand und der Moviepark in Bottrop - öffnen am Freitag (10 Uhr) zum ersten Mal nach der Corona-Zwangspause. 

Unter strengen Hygienekonzepten darf nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern in die Freizeitparks eingelassen werden. Jeder Besucher muss mindestens eine, am besten aber zwei Masken dabei haben und sich ausnahmslos an die Abstandsregeln halten, wie die Freizeitparks auf ihren Internetseiten mitteilen. 

Laut Corona-Schutzverordnung durften Freizeitparks seit dem 11. Mai öffnen. Sie arbeiteten aber noch ihre Hygienekonzepte mit den zuständigen Behörden aus. 

Der Moviepark wäre unter normalen Umständen nach der Winterpause im April gestartet.

Update, 29. Mai, 8.05 Uhr: 157 Corona-Neuinfektionen in NRW

Der Corona-Ausbruch in einem niederländischen Schlachtbetrieb von Groenlo hat sich erneut in der landesweiten Neuinfektionszahl in Nordrhein-Westfalen niedergeschlagen. 

In der Statistik des NRW-Gesundheitsministeriums werden am Donnerstag 157 neue Fälle innerhalb eines Tages ausgewiesen, von denen allein 32 auf den Kreis Borken entfallen. Dort wohnen Mitarbeiter des niederländischen Schlachthofes. Der Kreis hatte die positiven Tests von 30 Groenlo-Mitarbeitern bereits am Mittwoch in seiner Statistik ausgewiesen. Nun kamen sie in der Landesstatistik an.

Neben dem Kreis Borken ist auch der Kreis Kleve von dem Ausbruch in dem niederländischen Schlachtbetrieb betroffen, weil Mitarbeiter auf deutscher Seite wohnen. Bereits am Mittwoch war die landesweite NRW-Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages auf 146 gestiegen - davon allein 29 Fälle aus dem Kreis Kleve.

Auch etliche Corona-Fälle in einem Düsseldorfer Seniorenhaus sorgten mit Zeitverzögerung für den Anstieg der NRW-Zahl am Donnerstag. Auf Düsseldorf entfielen 22 Neuinfektionen. Ein Stadtsprecher verwies auf die Einrichtung, in der am Sonntag die Fälle gemeldet worden seien.

Mit den 157 Neuinfektionen von Donnerstag stieg die Gesamtzahl aller nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 37.679 im bevölkerungsreichsten Bundesland. Die Zahl der Toten, die mit dem Virus infiziert waren, stieg um 5 auf 1581. Um 349 erhöhte sich die Zahl der Gesundeten auf insgesamt 33.418 seit Beginn der Pandemie. 

Aus den Angaben ergibt sich, dass aktuell nachweislich rund 2700 Menschen in NRW mit dem Coronavirus infiziert sind. Am Vortag war diese Zahl erstmals seit dem Zenit unter die Marke 3000 gesunken.

Update, 28. Mai, 15.42 Uhr: Laumann gegen Corona-Massentests ohne konkreten Anlass

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält Corona-Massentests ohne konkreten Anlass in Nordrhein-Westfalen für nicht nötig. Die Landesregierung halte an ihrer Strategie fest, nur bei bestimmten Anlässen im breiten Umfeld auf das Coronavirus zu testen, sagte Laumann am Donnerstag im Landtag. 

Als Beispiel nannte er die umfangreichen Tests bei Beschäftigten in Schlachtbetrieben in NRW nach dem Corona-Ausbruch in einem Betrieb in Coesfeld. Den Gesundheitsbehörden sei es gelungen, ein Überspringen des Virus auf die Gesamtbevölkerung zu verhindern. Auch nach anderen lokalen Ausbrüchen wie etwa in einem Paketdienst in Heinsberg oder in einer Flüchtlingsunterkunft in St. Augustin sei breit getestet worden - mit relativ hohen Trefferquoten.

Corona-Massentests ohne Anlass etwa an Bewohnern aller stationären Pflegeheime in NRW lehnte Laumann indes ab. In 60 der insgesamt 2000 stationären Pflegeeinrichtungen sei das Virus aufgetreten. Zur Zeit gebe es in ganz NRW nur noch 2680 registrierte akut mit dem Coronavirus infizierte Menschen.

Update, 28. Mai, 15.12 Uhr: 54 Kölner aktuell an Coronavirus erkrankt

Mit Stand Donnerstag, 28. Mai 2020, 15 Uhr, gibt es auf dem Gebiet der Stadt Köln den insgesamt 2.469 bestätigten Coronavirus-Fall. Dies teilte die Stadt Köln am Donnerstag mit. Bislang sind damit 99 Kölner, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, gestorben. Aktuell sind 54 Kölner aktiv am Corona-Virus erkrankt.

Update, 28. Mai, 13.12 Uhr: Borussia Mönchengladbach zahlt Sportstätten-Geld

Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach greift dem Breitensport unter die Arme und wird für einen Monat die Benutzungsentgelte für die städtischen Sportstätten übernehmen. Sobald alle Sportstätten der Stadt vollumfänglich nutzbar sind, will die Borussia die anfallenden Entgelte in Höhe von 9000 Euro für alle Außenanlagen, Hallen und Bäder der im Stadtsportbund organisierten Vereine übernehmen.

Update, 28. Mai, 11.52 Uhr: Inflationsrate in NRW sinkt enorm

Kräftig gesunkene Heizöl- und Kraftstoffpreise haben im Mai die Inflationsrate in Nordrhein-Westfalen auf den niedrigsten Stand der vergangenen zwölf Monate fallen lassen. 

Der Verbraucherpreisindex für Nordrhein-Westfalen stieg gegenüber Mai 2019 nur um 0,5 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum vergangenen Monat sank der Index sogar um 0,1 Prozent.

Heizöl war um 34 Prozent billiger als im Mai 2019, Kraftstoffe kosteten gut 20 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Teurer als vor einem Jahr waren Nahrungsmittel mit einem Preisaufschlag von 3,9 Prozent. Vor allem Salat (plus 23,4 Prozent) und Wurstaufschnitt (plus 14,9 Prozent) kosteten deutlich mehr. Für Toilettenpapier ermittelten die Statistiker einen Preisanstieg von 7,3 Prozent zum April 2020.

Update, 28. Mai, 11.02 Uhr: Neue Hygiene-Regeln ab Samstag in Kinos und Co.

Musiker, Kinogänger, Jugendliche und Busreise-Fans können sich freuen: Ab Samstag ist für sie vieles wieder erlaubt - aber mit Einschränkungen. Das Gesundheitsministerium hat strenge Hygieneregeln aufgestellt. So müssen Trompeter zum Beispiel einen Plopp- oder Schallschutz benutzen. In Reisebussen bleiben die Toiletten verschlossen. Im Kino gilt der Mindestabstand. Bei Ferienfreizeiten sollen "Bezugsgruppen" von etwa 10 Kindern oder Jugendlichen gebildet werden.

Update, 28. Mai, 09.42 Uhr: Streit in Quarantäne-Einrichtung

Symbolbild.
Symbolbild.

Nach dem Streit in einer Düsseldorfer Quarantäne-Einrichtung steht das Tatwerkzeug nun fest. Der 22-jährige Tatverdächtige soll einen 44-Jährigen mit einer Schere verletzt haben, wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte. Zuvor hatte die Polizei nur von einem "Stichwerkzeug" berichtet. Der 22-Jährige sei vorläufig festgenommen worden. Weitere Details zum Streit am Mittwochabend gab die Polizei zunächst nicht bekannt.

Gegen den 22-Jährigen wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Er soll den 44-Jährigen mit der Schere oberflächliche Wunden am Bauch zugefügt haben. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, zunächst war die Polizei von schweren Verletzungen ausgegangen. Im Krankenhaus habe sich der Eindruck nicht verfestigt. Der Grund für den Streit der beiden Männer ist weiterhin unklar.

Update, 28. Mai, 07.02 Uhr: Debatte über Einkommensverluste

Wegen der Einkommensverluste infolge der Corona-Pandemie könnten viele Mieter und Hauseigentümer in Zahlungsverzug bei Mieten oder Kreditraten geraten. Der nordrhein-westfälische Landtag debattiert am Donnerstag (10.00 Uhr) in einer Aktuellen Stunde auf Antrag der SPD über die Folgen der Corona-Krise für den Wohnungsmarkt. 

Ausgangspunkt ist ein Bericht des Sachverständigenrats für Verbraucherschutz der Bundesregierung, wonach aufgrund der Zunahme von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit Mieter und Eigentümer in eine finanzielle Schieflage geraten könnten.

Vor Beginn der Corona-Krise mussten Haushalte im Durchschnitt 26 Prozent ihres Nettoeinkommens für Wohnkosten aufbringen. Zu Wohnkosten zählen Miet- und Ratenzahlungen sowie Nebenkosten wie Strom und Heizung. Überschreitet die Quote 40 Prozent, gilt ein Haushalt als finanziell durch Wohnkosten überlastet. 

Bereits ab einem Einkommensverlust von 100 Euro pro Monat erreichten Mieter, die über
keine finanziellen Rücklagen verfügen, diese kritische Grenze, heißt es in dem Bericht. Bei Eigentümerhaushalten ohne Rücklagen trete eine Überlastung ab 450 Euro Einkommensverlust ein.

Update, 27. Mai, 16.02 Uhr: Besucher in Gefängnissen

Gefangene in den NRW-Gefängnissen können bald wieder Besuch empfangen. Ab kommenden Dienstag dürfen die Gefängnisse den wegen der Corona-Pandemie gestoppten Besucherverkehr wieder aufnehmen, teilte das NRW-Justizministerium am Mittwoch mit. Spätestens in der 26. Kalenderwoche, also ab 22. Juni, müssen alle Gefängnisse wieder Besucher hineinlassen.

Update, 27. Mai, 14.12 Uhr: Neuinfektionen in Bonn

In den vergangenen sieben Tagen sind in Bonn 22 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Dies teilte die Stadt Bonn am Mittwoch mit.

Dennoch appelliert die Stadt Bonn, die gelten Beschränkungen und Verbote einzuhalten. "Bitte tragen Sie sowohl in Bussen und Bahnen als auch beim Einkaufen einen Mund-Nasen-Schutz, zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger", so Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU).

Update, 27. Mai, 12.36 Uhr: Düsseldorf plant Corona-Proben bei 5000 Kita-Kindern

Insgesamt 40.000 Speichelproben sind geplant.
Insgesamt 40.000 Speichelproben sind geplant.

Für eine Corona-Studie an Düsseldorfer Kitas sollen ab dem 10. Juni 5000 Kinder und Erzieher jeweils acht Mal getestet werden.

Die insgesamt 40.000 Speichelproben sollen im Juli ausgewertet werden, teilte das NRW-Familienministerium am Mittwoch mit.

Ab dem 10. Juni sollen Angestellte und Kinder zwei Mal wöchentlich eine Probe abgeben, wie aus einem Infoblatt an die Eltern hervor geht. Die Proben seien freiwillig, hieß es.

Update, 27. Mai, 12.36 Uhr: Abschlussfeiern mit Zeugnisübergaben

Zum Abschluss der Schullaufbahn soll bei Zehntausenden Abiturienten und Absolventen anderer Schulen trotz Corona-Krise doch noch Festtagsstimmung aufkommen: Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will Schülern die feierliche Übergabe von Abschlusszeugnissen im Beisein ihrer Eltern ermöglichen. 

Das Land werde in den nächsten Tagen die rechtlichen Regelungen dafür schaffen, dass Abschlussveranstaltungen wie Zeugnisübergaben unter Einhaltung der Infektions- und Hygieneregeln ermöglicht würden, sagte Gebauer am Mittwoch der Deutschen-Presse-Agentur.

Update, 27. Mai, 12.16 Uhr: Vor Corona gute Auftragslage im NRW-Baugewerbe

Das nordrhein-westfälische Baugewerbe ist vor dem Ausbruch der Corona-Krise gut ins Jahr 2020 gestartet. Von Januar bis März waren die Auftragseingänge um 2,5 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Dabei entwickelten sich die einzelnen Baubereiche unterschiedlich. Im öffentlichen Hochbau gab es ein Auftragsplus von 28,7 Prozent und im Wohnungsbau von 17,4 Prozent. Dagegen war die Auftragslage im Straßenbau 23,7 Prozent schlechter als im 1. Quartal 2019.

Die Branche befürchtet Auftragslöcher in den kommenden Monaten. Die Vergabe kommunaler Aufträge sei erheblich ins Stocken geraten, weil Bauämter zeitweise nur schwach oder überhaupt nicht besetzt gewesen seien. 

Update, 27. Mai, 10.33 Uhr: Corona wird Ausbildungsverträge verzögern

Die Corona-Krise wird nach Ansichten von Handwerksvertretern neue Ausbildungsverträge für Schulabgänger in diesem Jahr deutlich verzögern. "Viele Betriebe können keine Verträge abschließen, weil sie gar nicht an Auszubildende rankommen", sagte Andreas Oehme vom Westdeutschen Handwerkskammertag der Deutschen Presse-Agentur.

Das müsse jedoch nicht dazu führen, dass es einen großen Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt gebe. Im Gegensatz zu anderen Branchen habe das Handwerk - mit Ausnahme von Friseuren oder Kosmetikern - einigermaßen stabil weiterarbeiten können. Allerdings fehle der persönliche Kontakt, der normalerweise durch Praktika, Schulveranstaltungen oder Jobmessen zwischen Betrieben und potenziellen Bewerbern entstehe. Digitale Ersatzangebote könnten das nur sehr bedingt ersetzen.

Ende April zählte die Bundesagentur für Arbeit in NRW mit 92 968 Ausbildungsstellen etwas weniger Lehrstellen als im Vorjahr. Auch die Zahl der potenziellen Bewerber lag mit 93 360 unter dem Wert von April 2019

Update, 27. Mai, 07.53 Uhr: Urlaub in den Niederlanden nur beschränkt möglich

Ein Grenzschild in Richtung Niederlande.
Ein Grenzschild in Richtung Niederlande.

Pfingsturlauber oder Tagestouristen, die aus NRW Richtung Niederlande starten, müssen aufpassen: Im Nachbarland ist es aufgrund der Corona-Bestimmungen strafbar, mit drei oder mehr Personen aus unterschiedlichen Haushalten in einem Auto zu fahren. 

Maximal zwei Menschen, die nicht aus demselben Haushalt stammen, dürfen zusammen in einem Auto sitzen, sofern sie dabei eineinhalb Meter Abstand einhalten. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei Limburg in Maastricht.

Wenn drei oder mehr Personen, die aus unterschiedlichen Haushalten kommen, im Auto angetroffen werden, ist eine Geldbuße von 390 Euro fällig. Wenn man zwischen 13 und 17 Jahren alt ist, sind es nur 95 Euro.

Update, 26. Mai, 18.53 Uhr: Bonus für Altenpfleger

Das NRW-Landeskabinett beschloss am Dienstag, den vom Bundesgesetzgeber vorgesehenen Bonus für Altenpfleger um maximal 500 Euro auf bis zu 1500 Euro aufzustocken. Das Land übernehme für die Corona-Prämie 106 Millionen Euro, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit.

Zwar sei es erfreulich, dass die Arbeit der rund 260.000 Beschäftigten in der Altenpflege mit dem Bonus gewürdigt werde, bekräftigte er. "Wahre Würdigung" ihrer Arbeit drücke sich aber in Tariflöhnen aus.

Die Grundprämie von 1000 Euro ist für Vollzeitbeschäftigte vorgesehen, für andere Beschäftigte sind anteilige Auszahlungen möglich. Das gilt auch für die Aufstockung durch das Land.

"Wann die Prämie ausgezahlt werden kann, steht noch nicht fest", erklärte das Laumann-Ministerium. "Das Zeitfenster liegt zwischen Mitte Juli 2020 und Mitte Februar 2021" Für Eltern von Kita-Kindern wurde ein halbierter Kitabeitrag für Juni und Juli beschlossen.

Update, 26. Mai, 18.05 Uhr: Pfingst-Urlaub in den Niederlanden nur mit Buchung sinnvoll

Armin Laschet (CDU, l-r), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, und Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande. (Archivaufnahme)
Armin Laschet (CDU, l-r), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, und Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande. (Archivaufnahme)

Die Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens und der Niederlande, Armin Laschet (CDU) und Mark Rutte, haben an die Bürger appelliert, am Pfingstwochenende nur mit einer Buchung über die Grenze zu reisen. 

"Jetzt ist noch nicht die Zeit, ohne Buchung einfach in den Urlaub zu fahren", sagte Laschet am Dienstag in einer Videoschalte mit dem Regierungschef in Den Haag. 

Rutte bat die Bürger in NRW, an Pfingsten nicht einfach "auf gut Glück" in die Niederlande zu kommen. Man müsse weiter vorsichtig bleiben.

Gleichzeitig unterstrichen Laschet und Rutte, wie wichtig es gewesen sei, die Grenze auf dem Höhepunkt der Corona-Krise prinzipiell offen zu halten. "Schließen geht immer leicht, aber der Öffnungsprozess ist kompliziert", sagte Laschet.

Update, 26. Mai, 17.12 Uhr: Corona-Fälle an Schlachthöfen

Nach einem Corona-Ausbruch in einem grenznahen Schlachthof in den Niederlanden mit vielen in Deutschland untergebrachten Infizierten liegen den Kreisgesundheitsämtern nun genauere Daten vor. 26 Arbeiter, die positiv auf das Virus getestet wurden, wohnen demnach im Kreis Kleve, wie es in einer Mitteilung hieß. Weitere Corona-Infizierte aus dem niederländischen Schlachtbetrieb sind im Kreis Borken untergebracht.

Wie viele es dort genau sind, konnten die Behörden am Dienstag zunächst sagen, da die übermittelten Personendaten aus den Niederlanden erst mit den Ergebnissen eigener Testungen abgeglichen werden sollten, um doppelte Zählungen zu vermeiden. So hatte das Gesundheitsamt des Kreises Borken auch im Zuge der Ausbrüche an NRW-Schlachthöfen selbst in den Unterkünften der Fleischindustrie-Arbeiter Tests durchgeführt. Der Kreis Coesfeld hatte bereits am Montag angegeben, dass es keine Betroffenen im Kreis gebe.

Update, 26. Mai, 16.12 Uhr: Kita-Beiträge zur Hälfte erlassen

Zur Entlastung der Eltern in der Corona-Krise werden die Beiträge für die Kindertagesbetreuung in Nordrhein-Westfalen für die Monate Juni und Juli zur Hälfte erlassen.

Darauf hat sich die Landesregierung mit den Kommunen verständigt. Die Entlastung gelte für Kindertageseinrichtungen und für die Betreuung bei Tageseltern, erklärte Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag in Düsseldorf.

Die konkrete Abwicklung sei Sache der Kommunen.

Update, 26. Mai, 14.12 Uhr: Getränke-Verkauf an der Lanxess-Arena

Die Kölner Lanxess-Arena.
Die Kölner Lanxess-Arena.

Die Kölner Lanxess-Arena will ihre in der Corona-Krise liegengebliebenen Lebensmittel- und Getränkevorräte verkaufen.

Die Betreiber wollen so verhindern, dass die Waren weggeworfen werden müssen.

Der Ausverkauf soll am Samstag (30. Mai) von 12 bis 16 Uhr stattfinden, wie die Arena am Dienstag mitteilte.

"Zu kaufen gibt es alles von 50-Liter-Bierfässern über Flaschenbier bis hin zu alkoholfreien Softdrinks", hieß es. Dabei werde die Arena-Gastronomie "eine Sonderpreispolitik fahren".

Der Verkauf sei in Form eines "Drive-In"-Systems für Autos geplant. Es gelte Mundschutzpflicht. 

Update, 26. Mai, 14 Uhr: Abbruch der Junioren-Bundesligen: 1. FC Köln zweimal Staffelsieger

Auf dem DFB-Bundestag am Montag wurde auch der Abbruch der A- und B-Junioren-Wettbewerbe beschlossen. Damit werden sowohl die Pokalwettbewerbe als auch die Ligen nicht fortgesetzt.

Es gibt damit in diesem Jahr in diesen Ligastufen keinen deutschen Meister und keine Absteiger. Die Staffelsieger werden jedoch gekürt und es wird auch Aufsteiger geben.

Durch die getroffene Regelung ist der 1. FC Köln westdeutscher Meister bei den A- und B-Junioren.

Update, 26. Mai, 12.30 Uhr Einschnitte bei Eurowings

Die Lufthansa-Tochter Eurowings rechnet mit einer längeren Flaute im Flugverkehr. Es könne bis 2023 dauern, ehe die Luftfahrtbranche wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen werde, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Montagabend.

Eurowings werde voraussichtlich statt der 139 Maschinen im kommenden Jahr "nur gut 90 Flugzeuge in der Luft haben".

Das Unternehmen wolle 30 Prozent der Kosten sparen, sagte Bischof.

In der Verwaltung sollten mindestens 300 der rund 1000 Stellen gestrichen werden. Insgesamt habe Eurowings etwa 4000 Mitarbeiter.

Update, 26. Mai, 10.40 Uhr: NRW-Wirtschaft verzeichnet kräftigen Exporteinbruch

Die nordrhein-westfälische Exportwirtschaft hat schon im März die Corona-Krise voll zu spüren bekommen. Die Ausfuhren der NRW-Betriebe waren mit 15,6 Milliarden Euro um 8,4 Prozent niedriger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Der Wert der Importe nach NRW lag mit 19,7 Milliarden Euro um 8,2 Prozent unter dem Ergebnis von März 2019.

Bundesweit war der Wert der Ausfuhren im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent gesunken. Für die folgenden Monate rechnen Wirtschaftsverbände mit noch stärkeren Rückgängen. Nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ist der Rückgang im März "nur der Aufgalopp für noch stärkere Einschnitte in der deutschen Exportbilanz".

Im ersten Quartal 2020 gingen die Exporte aus NRW um 5,0 Prozent auf 47 Milliarden Euro zurück, der Wert der Einfuhren sank um 5,8 Prozent auf 59,6 Milliarden Euro.

Update, 26. Mai, 10 Uhr: NRW-Kabinett berät über weitere Corona-Lockerungen

Das nordrhein-westfälische Landeskabinett berät über weitere mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen (Archivbild).
Das nordrhein-westfälische Landeskabinett berät über weitere mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen (Archivbild).  © Bernd Thissen/dpa

Das nordrhein-westfälische Landeskabinett berät am Dienstag (14.00 Uhr) über weitere mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Ob es neue weitreichende Entscheidungen geben wird, ist offen.

Die einzelnen Bundesländer driften in ihrem Corona-Kurs immer weiter auseinander. An der Spitze des Lockerungskurses steht derzeit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der ab dem 6. Juni nur noch lokale Einschränkungen haben will. 

Die Bundesregierung plädierte dagegen dafür, zunächst weiter an Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht festzuhalten. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zu den Plänen: "Ich persönlich halte den Vorstoß des thüringischen Ministerpräsidenten für gefährlich."

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte bereits vor drei Wochen einen sogenannten Nordrhein-Westfalen-Plan vorgelegt. Er sieht ab Samstag zahlreiche weitere Erleichterungen in den Bereichen Wirtschaft, Freizeitgestaltung, Sport und Kultur vor - allerdings in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen. 

Die Gruppe der akut Infizierten hat sich nach aktuellen Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums innerhalb einer Woche um 585 Fälle auf 3360 verringert.

Laut Plan sollen in NRW ab dem 30. Mai auch Hallen- und Spaßbäder wieder öffnen dürfen - ebenso wie Theater, Kinos, Opern und Konzerthäuser - unter Wahrung von Mindestabstand und Hygiene-Auflagen. Konkrete Vorgaben - etwa für den Kinobesuch - sind bislang allerdings noch nicht festgelegt worden.

Auch Volkshochschulen sowie Fachmessen und Kongresse sind im NRW-Plan zur Wiedereröffnung mit beschränkten Besucher- und Teilnehmerzahlen vorgesehen. 

Das Kabinett könnte demnach ebenfalls grünes Licht geben für "Sportarten auch mit unvermeidbarem Körperkontakt und in geschlossenen Räumen" sowie sportliche Wettbewerbe im Kinder- und Amateurbereich. Außerdem soll über weitere Besuchserleichterungen in Seniorenheimen, Kranken- und Pflegeeinrichtungen beraten werden.

Update, 26. Mai, 9.35 Uhr: Zahl der NRW-Sterbefälle im April gestiegen

In Nordrhein-Westfalen sind im April nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes etwa 17.600 Menschen gestorben - 500 mehr als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Zuwachs um drei Prozent, wie das Landesamt am Dienstag mitteilte. "Im April 2020 starben mehr Menschen als in jedem anderen April der letzten sechs Jahre", heißt es in der Mitteilung. 

Ob der Zuwachs auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist, lasse sich an den Zahlen allerdings nicht festmachen, sagte ein Sprecherin. Mehr dazu findet Ihr >>>hier.

Update, 26. Mai, 7.48 Uhr: Deutsche Post bietet Tausenden Mitarbeitern Coronavirus-Test an

Mitarbeiter der Deutschen Post können sich vorsorglich auf das Coronavirus testen lassen (Archivbild).
Mitarbeiter der Deutschen Post können sich vorsorglich auf das Coronavirus testen lassen (Archivbild).  © Henning Kaiser/dpa

Die Deutsche Post will mehreren Tausend Angestellten die Möglichkeit geben, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. "Wir werden deutlich mehr als 10.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen anbieten, sich vorsorglich auf Covid-19 testen zu lassen, dies vor allem in größeren Betriebsstätten", sagte Vorstand Tobias Meyer der "Rheinischen Post". 

Die Tests sollten systematisch von Betriebsärzten in ausgewählten Betriebsstätten - darunter Paketzentren und Briefverteilzentren - gemäß einer Risikoeinstufung durchgeführt werden.

Meyer zufolge wurden schon in der Vergangenheit Mitarbeiter auf die Krankheit Covid-19 getestet. "Das Auffällige war, dass wir bei den breiten Tests ohne zwingenden Grund eine unerwartet hohe Anzahl an Infizierten gefunden haben, die aber bisher keinerlei Symptome der Krankheit haben", sagte er. 

Daher müsse die Post davon ausgehen, dass sie mehr infizierte Menschen im Umkreis ihrer Betriebsstätten habe als bisher vermutet.

Update, 25. Mai, 20.09 Uhr: NRW-Kabinett berät über weitere Corona-Lockerungen

Das nordrhein-westfälische Landeskabinett berät am Dienstag (14 Uhr) über weitere mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Ob es neue weitreichende Entscheidungen geben wird, ist offen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte bereits vor drei Wochen einen sogenannten Nordrhein-Westfalen-Plan vorgelegt. Er sieht ab Samstag zahlreiche weitere Erleichterungen in den Bereichen Wirtschaft, Freizeitgestaltung, Sport und Kultur vor - allerdings in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen. Die Gruppe der akut Infizierten hat sich nach aktuellen Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums innerhalb einer Woche um 585 Fälle auf 3360 verringert.

Update, 25. Mai, 17.09 Uhr: Robert Geiss über Corona-Probleme

Die Geissens haben sich in Monaco nach eigenen Angaben einem Corona-Schnelltest unterzogen. Die Familie um Robert (56) und Carmen Geiss (55) hat kein Corona - alle wurden negativ getestet. Doch die Einschränkungen aufgrund des Coronavirus gehen dem Multimillionär langsam auf die Nerven. Den kompletten Artikel findest Du >>> hier.

Update, 25. Mai, 17.02 Uhr: Weiterer Wirkstoff für klinische Prüfung zugelassen

Bis gegen das Coronavirus fertige Medikamente verkäuflich sind, wird es noch dauern. (Symbolbild)
Bis gegen das Coronavirus fertige Medikamente verkäuflich sind, wird es noch dauern. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn hat den Wirkstoff ABX464 zur klinischen Prüfung mit Covid-19-Patienten zugelassen. Das bestätigte am Montag ein Behördensprecher.

Das mögliche Medikament wird von dem französischen Biotechunternehmen Abivax SA erprobt. 

Update, 25. Mai, 16.02 Uhr: Staugefahr über Pfingsten

Die größte Staugefahr auf den NRW-Autobahnen sieht der ADAC Nordrhein über Pfingsten besonders am Freitagnachmittag und am frühen Abend, Samstagvormittag und Montagnachmittag. Staustrecken blieben unverändert vor allem die A1 (Köln – Dortmund – Osnabrück – Bremen), A2 (Oberhausen – Dortmund – Hannover), A3 (Oberhausen – Köln – Frankfurt) und A61 (Mönchengladbach – Koblenz) sowie der Kölner Ring (A1/A3/A4), wie der ADAC Nordrhein ergänzend in Köln mitteilte.

Update, 25. Mai, 16.01 Uhr: Angriff auf Sicherheitsmann wegen fehlender Schutzmaske

In einem Supermarkt in Gelsenkirchen haben zwei Männer auf einen Security-Mitarbeiter eingeschlagen, nachdem er einen der beiden auf den fehlenden Mund-Nasen-Schutz angesprochen haben soll. 

Dabei sei der 29 Jahre alte Sicherheitsmann leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Montag mit. Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitagabend im Eingangsbereich des Ladens. Die beiden 22 und 24 Jahre alten mutmaßlichen Täter erhielten Platzverweise. Gegen sie wird nun wegen Körperverletzung ermittelt.

Update, 25. Mai, 15.57 Uhr: 28 Corona-Infizierte in Düsseldorfer Pflegeheim

Von den 103 Bewohnern eines Senioren- und Pflegeheims in Düsseldorf-Benrath sind bis Montag 28 positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch drei Mitarbeiter hätten sich infiziert, teilte die Stadt Düsseldorf mit. Direkt nach dem ersten Testergebnis sei ein Besucherstopp erlassen worden sowie ein Kontaktverbot der Bewohner untereinander. Die Mitarbeiter dürften nur noch mit professionellen Infektionsschutzmasken (FFP2-Masken) arbeiten.

Update, 25. Mai, 13.57 Uhr: Prozess gegen Terror-Verdächtigen wegen Corona-Verdachtsfalls vertagt

Der Prozess gegen einen mutmaßlichen islamistischen Terroristen aus Köln vor dem Düsseldorfer Oberlandesgerichts ist wegen eines Corona-Verdachtsfalls kurzfristig vertagt worden. "Anlass waren Corona-ähnliche Krankheitssymptome, die am Wochenende bei einem Richter des Senats aufgetreten sind", erklärte ein Gerichtssprecher am Montag.

Eigentlich war in dem Prozess gegen den sogenannten "Cyber-Dschihadisten" am Montag das Plädoyer der Generalstaatsanwaltschaft geplant. Der Terrorprozess soll jetzt am 5. Juni weitergehen. Inzwischen stehe fest, dass der Richter nicht an Covid-19 erkrankt ist, sagte der Gerichtssprecher.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen Angeklagten die Unterstützung der syrischen islamistischen Terrorgruppe Ahrar al-Scham vor. Laut Anklage hat der Deutsch-Tunesier die Terrorgruppe mit Geld und Material unterstützt. Außerdem soll der bundesweit bekannte Salafist auf Social-Media-Plattformen dazu aufgerufen haben, sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen oder diese zu unterstützen.

Der verheiratete zweifache Vater war Mitte Mai 2019 an seinem Wohnort Köln-Klettenberg verhaftet worden.

Update, 25. Mai, 13 Uhr: Fast ein Viertel weniger Verkehrstote in NRW wegen Corona-Krise

Die Einschränkungen in der Corona-Krise haben in Nordrhein-Westfalen für deutlich weniger Verkehrsunfälle und Verkehrstote gesorgt. Im bevölkerungsreichsten Bundesland kamen von Januar bis März dieses Jahres 72 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben - etwa ein Viertel (23 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Unfälle ging NRW-weit um gut 15 Prozent auf 14.126 zurück.

Bundesweit sank die Zahl der Unfälle und der Verkehrstoten im März auf einen Tiefststand seit der Wiedervereinigung. Wegen der Pandemie blieben seit Mitte März deutlich mehr Menschen zu Hause, was sich deutlich im Straßenverkehr bemerkbar machte.

Update, 25. Mai, 10.26 Uhr: Wolfgang Niedecken verschiebt Sommerurlaub wegen Corona

Wolfgang Niedecken (69) hat seinen Sommerurlaub verschoben.
Wolfgang Niedecken (69) hat seinen Sommerurlaub verschoben.  © Uwe Anspach/dpa

BAP-Sänger Wolfgang Niedecken verschiebt wegen der Corona-Epidemie seinen Sommerurlaub. "Wir hatten eigentlich vor, Ende Juni/Anfang Juli nach Kreta zu fliegen, aber das haben wir abgehakt", sagte der 69-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Köln. 

"Solange im Flugzeug noch nicht mal der Nebenplatz frei ist, ist mir das zu riskant." Seine Frau Tina und er achteten sehr auf die Einhaltung der Corona-Regeln.

"Wir haben vor, wenn's irgendwie geht, im Oktober zu fliegen. Wenn das klappen sollte, würde mich das sehr freuen, aber wenn nicht, ist es auch ok. Dann wird es eben ein Sommer am Rhein, wir haben's hier auch schön." 

Worunter er mehr leide, sei die Ungewissheit, wann er wieder auftreten könne.

Update, 25. Mai, 9.44 Uhr: Corona-Ausbruch in niederländischem Schlachthof nahe deutscher Grenze

In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.
In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.  © David Young/dpa

In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Gemeindeverwaltung Oost Gelre am Sonntag mit. 

Einem Bericht der Lokalzeitung "De Gelderlander" zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden. Insgesamt wurden der Gemeindeverwaltung zufolge von den 657 Beschäftigten in dem Betrieb der Schlachthof-Gruppe Vion 25 Mitarbeiter noch nicht getestet, darüber hinaus fehlten die Daten von fünf Mitarbeitern. Die deutschen Behörden seien informiert worden.

Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes für 600 Mitarbeiter Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachthof geschlossen. Im Schlachthof waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. 

Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.

Der Gewerkschaftsverband FNV hatte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich gemacht. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland.

Die Gemeinde forderte Vion und die Zeitarbeitsfirmen dringend auf, die Unterbringung der Arbeiter menschenwürdig zu gestalten, so dass alle betroffenen Mitarbeiter sicher in Quarantäne bleiben könnten.

Update, 25. Mai, 7.32 Uhr: Grüne warnen vor Wettbewerb um schnellste Lockerungen unter Ländern

Die Grünen im Düsseldorfer Landtag sehen weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Nordrhein-Westfalen skeptisch. 

"In NRW zeigen immer noch Hotspots wie die in den Flüchtlingsunterkünften, dass die derzeitige Situation weiterhin sehr fragil ist", sagte Grünen-Fraktionschefin Monika Düker der "Rheinischen Post". Vor weiteren Lockerungen müssten Testkapazitäten für gefährdete Bereiche wie Sammelunterkünfte und Altenheime genutzt werden, sagte Düker.

Mit Blick auf die geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen in Thüringen warnte die Grünen-Politikerin vor einem Wettbewerb der Ministerpräsidenten um die schnellsten Lockerungen als "fatal und unverantwortlich".

Update, 25. Mai, 6.22 Uhr: 23 Corona-Infektionen in Düsseldorfer Pflegeheim

In einem Senioren- und Pflegeheim in Düsseldorf sind 23 Bewohner positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Bislang sei nur eine Bewohnerin in eine Klinik eingeliefert worden, die restlichen seien zurzeit symptomfrei, teilte die Stadt am Sonntag mit. Sie blieben in der Pflegeeinrichtung in Quarantäne. Insgesamt lebten mehr als 100 Menschen in der Einrichtung im Stadtteil Benrath, hieß es.

Das Gesundheitsamt hatte alle Bewohner getestet, nachdem das Coronavirus bei einem Mitarbeiter nachgewiesen worden war. Besuch darf nun nicht mehr empfangen werden, Mitarbeiter müssen Masken mit hoher Schutzstufe tragen.

Update, 25. Mai, 6.06 Uhr: NRW testet Corona-Prävention hinter Gefängnismauern

Nordrhein-Westfalen hat ein Pilotprojekt für Telemedizin im Justizvollzug gestartet. Am Montag (11 Uhr) stellt Justizminister Peter Biesenbach (CDU) die Initiative in Düsseldorf vor.

Telemedizin soll gerade in Zeiten der Corona-Pandemie gefahrlos die Distanz zwischen Arzt und Gefangenen überbrücken, aber auch danach für eine bessere medizinische Versorgung hinter Gefängnismauern sorgen. Den Zuschlag für das Projekt hat nach europaweiter Ausschreibung ein Telemedizin-Dienstleister aus Hamburg erhalten.

Update, 25. Mai, 6.03 Uhr: Teilnehmer an Corona-Demo auf Heimweg attackiert

Nach einer Attacke auf zwei Teilnehmer auf dem Heimweg von einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen in Bielefeld ermittelt der Staatsschutz. 

Wegen der Nähe zur Kundgebung könne ein politisches Motiv der Angreifer nicht ausgeschlossen werden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Den Angaben zufolge wurden die beiden 54-Jährigen von vier oder fünf Männern angegriffen und verletzt. 

Einer der beiden sei am Boden liegend getreten worden. Er kam in ein Krankenhaus, konnte es nach der Behandlung aber wieder verlassen. Die sofort eingeleitete Fahndung nach den unbekannten Angreifern sei bislang erfolglos verlaufen.

Update, 24. Mai, 14.43 Uhr: 84 Corona-Neuinfektionen in NRW

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen um 84 Fälle gestiegen. Acht weitere Menschen mit einer Coronavirus-Erkrankung wurden seit Samstag gezählt, wie das NRW-Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten im Land auf 1562. 

Seit Ausbruch der Pandemie wurden bis Sonntag insgesamt 37.204 Menschen im Land positiv auf das Coronavirus getestet.

Von Samstag bis Sonntag wurden 150 Genese gemeldet. Den offiziellen Zahlen zufolge haben damit 32.330 Menschen eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden. Rein rechnerisch waren damit am Samstag 3312 Menschen akut infiziert - 74 Fälle weniger als am Vortag. Die Zahl der aktuell Infizierten verringert sich derzeit täglich.

Bei der Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage liegt der Rhein-Sieg-Kreis mit 24,7 pro 100 000 Einwohner vorne. Dort hatte es einen Ausbruch in einer Flüchtlingsunterkunft gegeben. 

Alle anderen Städte und Kreise lagen unter 20 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner. Der Kreis Soest und Herne gaben ihre Inzidenz nicht an. Mit 0,4 hatte der Kreis Herford die wenigsten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und sieben Tage. 

Auch in Bielefeld, Hamm, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Kreis Lippe blieben diese Werte am Sonntag unter 1. Erst ab einem Wert von 50 würden bisherige Lockerungen wieder aufgehoben werden.

Update, 24. Mai, 12.45 Uhr: Kölner Polizei kehrt nach und nach in den "Normalbetrieb" zurück

Nach mehr als acht Wochen im Krisenmodus reagiert auch die Kölner Polizei auf die Lockerungen der Politik. Wegen der Corona-Krise war es zu einem Rückgang der Einsätze, Verkehrsunfälle und Kriminalität gekommen. In den vergangenen Tagen seien die Fallzahlen jedoch wieder angestiegen. Mittlerweile liege man nur noch 5 bis 10 Prozent unter dem üblichen Einsatzniveau.

Mitte März hatte die Polizei auf einen 12-Stunden-Dienst in 14-tägigen Schichtrhythmen umgestellt und im Zusammenwirken mit angeordneter Heimarbeit vorgesorgt, um auch bei steigender Zahl von Infektionen in eigenen Reihen immer handlungsfähig zu bleiben. 

Aktuell sind bei der Polizei Köln nur noch zwei Infektionsfälle eigener Mitarbeiter registriert. Vor diesem Hintergrund will die Polizei Köln Schritt für Schritt den Dienstbetrieb aus der Zeit vor Corona wieder aufnehmen.

Update, 24. Mai, 12.34 Uhr: Polizei verhindert illegale Zeltparty in Köln

In Köln hat die Polizei nach eigenen Angaben eine geplante Party im Stadtteil Marsdorf verhindert. In der Nähe der Straßenbahn-Haltestelle "Haus Vorst" hatten Beamte in einem Waldstück ein Zelt mit eingerichteten Musikanlage gefunden. Zeugen berichteten zudem von etwa 100 Menschen, die auf dem Weg zu der illegalen Corona-Party gewesen sein sollen.

Die Polizei stoppte mehrere Personengruppen m Bereich eines Parkhauses und Baumarkt-Parkplatzes und sprach Platzverweise aus. Gegen den Veranstalter (23) wurde ein Verfahren eingeleitet.

Update, 24. Mai, 11.35 Uhr: Ende des Ramadan - Muslime beten wegen Corona im Freien

Nach einem entsagungsreichen Monat haben am Sonntag Muslime an vielen Orten in NRW das Ende des Ramadan gefeiert. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Gemeinden erfinderisch werden, in mehreren Städten fanden die morgendlichen Festtagsgebete im Freien statt. 

In Willich etwa beteten insgesamt 300 Menschen gemeinsam im Stadion. "Diese Lösung hat bei uns super funktioniert", sagte Kerim Işık, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Willich, der Deutschen Presse-Agentur. Um den Sicherheitsabstand einzuhalten, beteten die Gläubigen in mehreren Durchgängen.

Auch in Lüdenscheid feierten Muslime das Ende des Fastenmonats unter freiem Himmel. Im Nattenberg-Stadion erhielten 200 Menschen in zwei Durchgängen die Möglichkeit zum Festgebet. Auch hier wurde streng auf die Hygiene geachtet, alle Gläubigen mussten ihren eigenen Gebetsteppich und einen Mund-Nase-Schutz mitbringen. 

Weitere Open-Air-Gebete gab es auch im Stadion in Monheim und im Sauerland-Park in Hemer.

Während des Ramadans, der Ende April begonnen hatte, verzichten gläubige Muslime zwischen Sonnenaufgang und -untergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. 

Das Fasten gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islams, also den fünf Grundpflichten für Muslime. Das Ende des Fastenmonats richtet sich wie dessen Beginn nach der Sichtung des Neumonds. Mit dem Festgebet beginnt das dreitägige Eid al-Fitr, das auch als Zuckerfest bekannt ist.

Update, 24. Mai, 8 Uhr: Mehrere hundert Menschen demonstrierten gegen Corona-Auflagen

In mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen haben am Samstag Hunderte Menschen gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Dabei versammelten sich nach Polizeiangaben meist deutlich weniger Demonstranten als von den Demo-Anmeldern erwartet. Zunächst verliefen die Kundgebungen weitgehend störungsfrei, hieß es von den Einsatzkräften.

An einem Protestzug am Mittag in Düsseldorf, der sich gegen die aus Sicht der Demonstranten "überzogenen Corona-Maßnahmen" richtete, nahmen in der Spitze etwa 70 Menschen teil, wie ein Polizeisprecher am Samstagnachmittag sagte. Die Initiative "Widerstand 2020" hatte rund 300 Teilnehmer angemeldet. Die Demonstration an der Unteren Rheinwerft verlief den Angaben zufolge störungsfrei.

In Essen kamen rund 360 der ursprünglich 1000 angemeldeten Teilnehmer zu einer Demonstration auf einem Messeparkplatz gegenüber vom Flughafen Essen/Mülheim zusammen. Es sei zu keinen besonderen Vorkommnissen oder Störungen gekommen, sagte ein Sprecher nach Abschluss der Kundgebung.

In Köln versammelten sich etwa 250 Demonstranten auf der Deutzer Werft und bildeten kurz vor Abschluss der Kundgebung auf der Rheinbrücke eine Menschenkette. Auf Transparenten sprachen sie sich unter anderem für einen Schutz der Grundrechte aus. Die Kundgebung sei ohne größere Störungen verlaufen, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei.

In Aachen hatten Teilnehmer zwei Veranstaltungen in der Innenstadt angemeldet, an denen sich nach Polizeiangaben insgesamt knapp 130 Menschen beteiligten. Beide verliefen demnach ruhig. Auch eine Kundgebung in Gummersbach mit 60 Teilnehmern gegen die Corona-Maßnahmen verlief den Angaben der Polizei zufolge störungsfrei.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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