Wiesbaden - Das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) warnt eindringlich vor bestimmten Liquids für E-Zigaretten und Vapes, die mit synthetisch hergestellten Drogen versetzt sind. Die berauschenden Substanzen seien nicht nur hochwirksam und schnell süchtig machend - es drohten auch "gesundheitliche Nebenwirkungen bis hin zur Lebensgefahr".
In den zurückliegenden Monaten habe die Polizei mehrere Vorfälle registriert, "in denen Kinder und Jugendliche nach dem Konsum von E-Liquids ärztlich versorgt werden mussten", erklärte HLKA-Sprecherin Laura Kaufmann-Conrad am Donnerstag.
In einem Fall aus dem hessischen Lahn-Dill-Kreis könne zudem nicht ausgeschlossen werden, dass der Tod eines 26 Jahre alten Manns mit dem Konsum einer sogenannten "Baller-Liquid" zusammenhänge.
"Klatsch-Liquid" oder "Görke" seien weitere verbreitete Namen für die berauschenden Substanzen.
In allen bekannten Fällen seien den Liquids sogenannte "Neue psychoaktive Stoffe" (NPS) beigemischt gewesen. Dabei handle es sich um künstlich hergestellte Drogen, die bekannten und verbotenen psychoaktiven Stoffen hinsichtlich der Wirkung ähnelten, sich aber "durch gezielte chemische Strukturveränderungen" von diesen unterschieden.
"Dadurch fallen sie zunächst nicht unter bestehende Einzelverbote", hieß es weiter. In Deutschland sei deshalb speziell hierfür das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) geschaffen worden.
Herkömmliche wie illegale Liquids wirken im ersten Moment harmlos
Der Konsum der gefährlichen Liquids bedrohe insbesondere Kinder und Jugendliche, bei denen E-Zigaretten und Vapes sehr beliebt seien.
Von der optischen Aufmachung her könnten die süchtig machenden Stoffe zudem oft nicht von den unbedenklichen unterschieden werden.
"Bunt, in Geschmacksrichtungen wie 'Himbeere' oder 'Wassermelone' und süßlich riechend, wirken herkömmliche wie illegale Liquids im ersten Moment harmlos", betonte die Sprecherin.
Das Hessische Landeskriminalamt mahnt daher zu großer Vorsicht: Vor dem Kauf und dem Inhalieren der Flüssigkeit in Dampfform sollten stets Informationen über die Qualität eingeholt werden. Eltern sollten ihre Kinder für die Risiken sensibilisieren.
"Wer nach dem Konsum Übelkeit verspürt, Angstzustände bekommt, Herzrasen hat oder sich unwohl fühlt, sollte sich in ärztliche Behandlung begeben", appellierte Laura Kaufmann-Conrad.