"Nackt"-Regisseurin im Playboy: Frauen wollen "Mischung aus Cowboy und Poet"

München - Die Filmregisseurin und Buchautorin Doris Dörrie (66, "Nackt", "Männer", "Kirschblüten & Dämonen") hat in der aktuellen Ausgabe des Playboys über ihr neues Buch "Die Heldin reist" gesprochen - und ging dabei unter anderem auch auf Rollenklischees ein.

Doris Dörrie (66) sieht das klassische Heldenbild in der modernen Gesellschaft als überholt an. Es gäbe sie zwar, doch die Voraussetzungen seien inzwischen andere.
Doris Dörrie (66) sieht das klassische Heldenbild in der modernen Gesellschaft als überholt an. Es gäbe sie zwar, doch die Voraussetzungen seien inzwischen andere.  © Ursula Düren/dpa

Nicht nur zwischen Männern und Frauen, auch innerhalb der Geschlechter. Denn neben den typischen starken Helden gibt es bei den Männern schließlich auch die sogenannten Antihelden.

An denen war die 66-Jährige immer besonders interessiert, wie sie gegenüber dem Männermagazin gestand. Diese würden sie viel stärker auf einer emotionalen Ebene faszinieren.

"Hat man mit einem traditionellen Helden denn überhaupt wirkliches Mitgefühl? Klar, vielleicht dann, wenn er mächtig was auf die Nuss bekommt und seine Wunden lecken muss, aber sonst steht er eher auf einem Podest und entzieht sich dem Mitgefühl", sagt Doris Dörrie in der aktuellen Playboy-April-Ausgabe.

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Dennoch gesteht sie, dass beide Varianten für Frauen durchaus ihre Reize haben - am besten in einer Person: "Wir träumen wahrscheinlich weiterhin von der Mischung aus Cowboy und Poet. Aber das ist in der Realität natürlich schwieriger umzusetzen als in 'Männer', als sich meine Hauptdarstellerin Ulrike Kriener einfach beide ins Bett geholt hat."

Rollenklischees aufzubrechen scheint ihrer Ansicht nach nicht unmöglich. Man müsse nur die Spielregeln neu definieren. So müsste die Gesellschaft im Grunde vor allem akzeptieren, dass jeder mal weicher und mal härter sein könne.

"Echte Helden werden of nicht belohnt"

Entsprechend sei auch das Bild des einen strahlenden Helden inzwischen überholt. Der Analyse eines modernen Helden widmet sie auch in ihrem neuen Werk. Dennoch kann sie sich selbst auch nicht ganz von einem klassischen Heldenbild abkehren - definiert dies jedoch anders, als es im Kino oft dargestellt werde.

"Edward Snowden ist ein Held für mich. Einer, der eine große Verantwortung auf sich genommen hat und ein enormes Risiko eingegangen ist. Echte Helden werden oft nicht belohnt", so Doris Dörrie im aktuellen Playboy. Weitere Beispiele wären Journalisten in Krisengebieten oder Krankenhausmitarbeiter während einer Pandemie.

Das komplette Interview ist ab Donnerstag im neuen Playboy zu lesen. In der April-Ausgabe hat außerdem Cover-Star und Schlagerqueen Michelle für das Männermagazin die Hüllen fallen lassen.

Titelfoto: Ursula Düren/dpa

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