260 Tote nach Air-India-Absturz, einziger Überlebender leidet: "Jeder Tag ist schmerzhaft"

Leicester (Vereinigtes Königreich) - Der einzige Überlebende des tragischen Flugzeugunglücks der Air-India-Maschine, mit 260 Toten, ist innerlich zerrissen. Gegenüber BBC habe Viswashkumar Ramesh (40) gesagt, er fühle sich wie der "glücklichste Mensch" auf Erden, leide dennoch gleichzeitig körperlich und seelisch.

Indiens Premierminister Narendra Modī (75) besuchte den Überlebenden Viswashkumar Ramesh (40) am Krankenhausbett.
Indiens Premierminister Narendra Modī (75) besuchte den Überlebenden Viswashkumar Ramesh (40) am Krankenhausbett.  © imago/Xinhua

"Jeder Tag ist schmerzhaft für die ganze Familie", so der 40-Jährige. Viswashkumar Ramesh verließ das Wrack des abgestürzten Flugzeugs in Ahmedabad als Einziger lebendig - ein "Wunder", so Ramesh. Er befreite sich selbst schwer verletzt aus dem brennenden Wrack.

Bei dem Absturz im Juni verlor Ramesh seinen jüngeren Bruder Ajay, der nur wenige Sitze entfernt von ihm saß. Laut Bericht muss er sich seither mit einer posttraumatischen Belastungsstörung herumschlagen und wäre etwa nicht mehr in der Lage, mit seiner Frau oder seinem Sohn (4) zu sprechen.

"Ich sitze einfach allein in meinem Zimmer [...]. Ich genieße es einfach, allein in meinem Haus zu sein", sagte Ramesh. "Ich kann über nicht viel reden. Ich denke die ganze Nacht nach, ich leide psychisch."

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Daneben klage er auch über Schmerzen im Bein, der Schulter, im Knie und Rücken. An Arbeit oder Auto fahren, wäre seither nicht mehr zu denken. Er wird wahrscheinlich noch einen langen Genesungsweg vor sich haben, hieß es.

Bei dem Absturz der Air-India-Maschine im Juni kamen 260 Menschen ums Leben.
Bei dem Absturz der Air-India-Maschine im Juni kamen 260 Menschen ums Leben.  © Rafiq Maqbool/AP/dpa

Absturzursache noch nicht abschließend geklärt

Wie es zum Absturz der Air-India-Maschine am 12. Juni dieses Jahres im indischen Ahmedabad kam, ist noch nicht abschließend geklärt. Bislang steht lediglich fest, dass kurz nach dem Start die Treibstoffzufuhr der Boeing 787 gestoppt wurde. Das Flugzeug stürzte in ein Wohngebiet. 260 Menschen starben.

Ein US-Anwalt mutmaßte etwa ein defektes Trinkwassersystem in den Klos könnte einen Kurzschluss in der Elektrik verursacht haben. So sei die Stromversorgung der Triebwerke unterbrochen worden - was zum Absturz geführt habe.

Indische Behörden arbeiten noch immer an einem Abschlussbericht, der laut BBC-Angaben nicht vor 2026 vorliegen soll.

Titelfoto: Fotomontage: IMAGO/Xinhua//Rafiq Maqbool/AP/dpa

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