Air-India-Albtraum mit 260 Toten: Anwalt hält WC-Wasserleck für Absturzursache

Ahmedabad (Indien) - Nach dem Absturz der Air-India-Boeing mit über 260 Toten ist hitzig über die Ursache der Tragödie diskutiert worden. Zuletzt fielen der Fokus auf den Faktor Mensch und einen Treibstoffschalter im Cockpit. Ein Anwalt, der offenbar viele Opfer vertritt, hält hingegen ein Wasserleck in der Bordtoilette für den Auslöser der Katastrophe!

Im Juni stürzte eine Boeing 787 im indischen Ahmedabad kurz nach dem Start ab. Es gab über 260 Tote. (Archivfoto)
Im Juni stürzte eine Boeing 787 im indischen Ahmedabad kurz nach dem Start ab. Es gab über 260 Tote. (Archivfoto)  © Rafiq Maqbool/AP/dpa

Wie US-Anwalt Mike Andrews von der Kanzlei Beasley Allen in Atlanta gegenüber dem britischen Mirror angegeben habe, soll ein defektes Trinkwassersystem in den Klos möglicherweise einen Kurzschluss in der Elektrik verursacht haben. So sei die Stromversorgung der Triebwerke unterbrochen worden - was zum Absturz geführt habe.

Dafür, die Schuld in die Schuhe der Kapitäne der Air-India-Maschine zu schieben, gäbe es laut Andrews nicht genügend Beweise.

Auch vier Whistleblower hätten dem Anwalt von technischen Problemen berichtet. Er wolle nun eine Schadensersatzforderung gegen den Hersteller Boeing prüfen, hieß es.

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Laut Bericht vertrete Andrews über 90 Opfer des Vorfalls, darunter auch einige der 52 Briten, die bei dem Absturz der Maschine ums Leben kamen.

Zwei umgelegte Schalter und die Frage nach der Ursache

Laut US-Anwalt Mike Andrews könnte ein Wasserleck auf den Bordtoiletten zum Absturz geführt haben. (Symbolfoto)
Laut US-Anwalt Mike Andrews könnte ein Wasserleck auf den Bordtoiletten zum Absturz geführt haben. (Symbolfoto)  © 123rf/tratong

Bislang steht lediglich fest, dass kurz nach dem Start die Treibstoffzufuhr der Boeing 787 durch zwei Schalter gestoppt wurde. Das Flugzeug stürzte daraufhin in ein Wohngebiet. Ob ein Pilot die Schalter mit Vorsatz umgelegt habe, ist Spekulation.

Ein im Juni veröffentlichter vorläufiger Bericht des Amtes für Flugunfalluntersuchung der indischen Regierung deutete auf einen Wortwechsel der Piloten kurz vor dem Absturz hin.

In der Cockpit-Sprachaufzeichnung sei zu hören, wie einer der Piloten den anderen fragt, warum er die Schalter umgelegt habe. Der andere Pilot habe geantwortet, dass er dies nicht getan hätte.

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Indische Behörden arbeiten noch immer mit Unterstützung internationaler Experten an einem Abschlussbericht zu dem Absturz, mit dem laut BBC-Angaben nicht vor 2026 zu rechnen sei.

Titelfoto: Fotomontage: Rafiq Maqbool/AP/dpa//123RF/tratong

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