Israel-Krieg: Merz, Macron und Starmer fordern Verhandlungen

Israel - Die USA treten an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran ein – und greifen in der Nacht zu Sonntag Atomanlagen an. Noch ist unklar, ob weitere Angriffe folgen. Weltweit wächst die Sorge vor einer weiteren Eskalation.

Generalstabschef Dan Caine (56) spricht während einer Pressekonferenz im Pentagon zu den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran.
Generalstabschef Dan Caine (56) spricht während einer Pressekonferenz im Pentagon zu den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran.  © Alex Brandon/AP/dpa

Die USA haben nach eigenen Angaben bei ihren Angriffen auf die iranischen Atomanlagen 14 massive bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 eingesetzt. Diese seien auf zwei Atomanlagen abgeworfen worden, teilte Generalstabschef Dan Caine (56) auf einer Pressekonferenz mit.

Westliche Länder sowie die UN und die Atomenergiebehörde IAEA forderten zur Entschärfung der Lage und einer diplomatischen Lösung auf.

Die Arabische Welt reagiert mit Besorgnis und Kritik auf die US-Angriffe gegen iranische Atomanlagen. Die Arabische Liga warnte vor einer "endlosen Spirale der fortwährenden Gewalt". Unklar ist, wie eine Vergeltung des Irans aussehen könnte – und auch ob die USA weitere Angriffe fliegen werden.

SPD-Politikerin sitzt nach Angriff in Israel fest
Israel Krieg SPD-Politikerin sitzt nach Angriff in Israel fest

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

22. Juni, 21.28 Uhr: UN-Chef ruft nach US-Angriff zu Zurückhaltung und Diplomatie auf

UN-Generalsekretär António Guterres (76) hat nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran zu Zurückhaltung und Diplomatie aufgerufen.

"Die Menschen in der Region können keinen weiteren Zyklus der Zerstörung ertragen", sagte Guterres bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. "Und doch riskieren wir es jetzt, in ein Rattenloch von Vergeltung nach Vergeltung abzusinken."

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres (76). (Archivfoto)
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres (76). (Archivfoto)  © Kay Nietfeld/dpa

22. Juni, 20.51 Uhr: Tote Revolutionsgardisten nach israelischem Angriff in Jasd

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Jasd sind nach iranischen Angaben mehrere Mitglieder der Revolutionsgarde getötet worden.

Bei dem Angriff auf zwei Militäranlagen seien sieben Revolutionsgardisten sowie zwei weitere Soldaten getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

22. Juni, 19 Uhr: Merz, Macron und Starmer fordern Verhandlungen

Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen rufen Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Iran zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

"Den Iran fordern wir auf, Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) und dem britischen Premier Keir Starmer (62).

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.-r.), Großbritanniens Premierminister Keir Starmer (62) und Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). (Archivfoto)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.-r.), Großbritanniens Premierminister Keir Starmer (62) und Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). (Archivfoto)  © Leon Neal/Getty Pool/AP/dpa

22. Juni, 18.28 Uhr: Merz telefoniert erneut mit europäischen Partnern

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) berät sich zur Stunde erneut mit seinen europäischen Partnern über die Eskalation im Nahen Osten.

Aus Regierungskreisen hieß es, dass Merz am späten Nachmittag erneut zu einer Telefonschalte mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) und dem britischen Premier Keir Starmer (62) zusammengekommen sei.

22. Juni, 18.26 Uhr: Israels Präsident - Fordern nicht, dass USA in Krieg ziehen

Israel zieht die USA nach Angaben des Staatspräsidenten Izchak Herzog (64) nicht in einen Krieg.

Sein Land hätte durchweg klargemacht, dass es US-Präsident Donald Trump (79) die Entscheidungen überlasse, sagte Herzog im US-Sender CNN. Schließlich sei es um die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas gegangen.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kriegs fügte er hinzu: "Wir haben nicht die Absicht und wir fordern nicht, dass Amerika jetzt in den Krieg zieht, weil die Iraner Israel bedrohen." Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen "der gesamten freien Welt" dargestellt habe. Die USA seien als Anführer dieser Welt durch das Atomprogramm tatsächlich gefährdet gewesen - "deshalb war es der richtige Schritt, dies zu tun".

Israels Staatspräsident Izchak Herzog (64). (Archivfoto)
Israels Staatspräsident Izchak Herzog (64). (Archivfoto)  © Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa

22. Juni, 17.05 Uhr: Israel bombardiert Raketenstellungen im Iran

Israel weitet seine Angriffe im Iran aus. Rund 30 Kampfflugzeuge flogen nach Angaben eines israelischen Militärsprechers massive Angriffe.

Unter anderem sollen erstmals Bomben auf ein strategisches Raketenkommando in der Provinz Jasd im Zentrum des Landes gefallen sein. Dort seien Raketen vom Typ "Chorramschahr" gelagert gewesen sein. Rund 60 dieser Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern sollen zuletzt von dort auf Israel abgefeuert worden sein.

22. Juni, 16.38 Uhr: Vance - Führen nicht Krieg gegen Iran, sondern gegen Atomprogramm

US-Vize JD Vance (40) setzt nach dem Schlag gegen drei Atomanlagen im Iran auf die Rückkehr zu Gesprächen.

"Wir führen keinen Krieg gegen den Iran, sondern gegen Irans Atomprogramm", sagte der Vizepräsident dem TV-Sender NBC. "Wir wollen keinen Krieg mit Iran." Man wolle Frieden, allerdings einen Frieden ohne ein Atomprogramm.

US-Präsident Donald Trump (79, r.) kommt zu einer Ansprache im East Room des Weißen Hauses in Washington. Dahinter gehen US-Vizepräsident JD Vance (40, l.-r.), US-Außenminister Marco Rubio (54) und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (45).
US-Präsident Donald Trump (79, r.) kommt zu einer Ansprache im East Room des Weißen Hauses in Washington. Dahinter gehen US-Vizepräsident JD Vance (40, l.-r.), US-Außenminister Marco Rubio (54) und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (45).  © Carlos Barria/Reuters Pool via AP/dpa

22. Juni, 16.23 Uhr: Vier tote Revolutionsgardisten bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstützpunkt sind laut iranischen Angaben vier Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden.

Israel habe einen Angriff in der Provinz Ghom unternommen, teilte der Krisenstab der Provinz mit. In Ghom befindet sich auch die Uran-Anreicherungsanlage Fordo, die Ziel des US-Angriffs in der Nacht war.

22. Juni, 16.16 Uhr: US-Regierung - Ging nicht um Sturz der iranischen Führung

Die USA wollten mit ihren Angriffen auf den Iran nach eigenen Angaben nicht auf einen Sturz der Führung in Teheran hinwirken.

"Der Präsident hat einen Präzisionseinsatz genehmigt", sagte Verteidigungsminister Pete Hegseth auf einer Pressekonferenz. Ziel dieses Einsatzes sei es gewesen, die Bedrohung der Interessen der USA durch das iranische Atomprogramm auszuschalten. Außerdem sei es um die "Selbstverteidigung" der US-Soldaten und des Verbündeten Israel gegangen, betonte Hegseth. Die Angriffe der USA vergangene Nacht richteten sich gegen drei iranische Atomanlagen, darunter auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo.

22. Juni, 15.17 Uhr: Israel hebt Schließung von Luftraum auf

Nach stundenlangem Stillstand wegen der US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran hebt Israel die Schließung seines Luftraums wieder auf.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf das Verkehrsministerium, ab 14.00 Uhr (Ortszeit) würden wieder Starts und Landungen auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv zugelassen. El Al, die größte Fluggesellschaft Israels, teilte auf ihrer Webseite zudem mit, ihre Flüge nach Israel würden in Übereinstimmung mit den staatlichen Genehmigungen wieder starten.

Titelfoto: Leon Neal/Getty Pool/AP/dpa

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