Israel-Krieg: Video soll Einschlag in al-Walid-Moschee im Gazastreifen zeigen

Israel - Israelische Soldaten kämpfen in Gaza gegen die Hamas. Zivilisten sollen sich im Süden in Sicherheit bringen können. Luftschläge der USA lassen die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts wachsen.

Israelische Truppen rücken im Gazastreifen weiter vor.
Israelische Truppen rücken im Gazastreifen weiter vor.  © Ohad Zwigenberg/AP

Angesichts der heftigen Gefechte mit der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens wollen die israelischen Streitkräfte die Flucht von Zivilisten in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens weiter ermöglichen.

"Wir werden diesen humanitären Korridor in den Süden weiterhin aufrechterhalten", sagte Militärsprecher Daniel Hagari (47) am Mittwoch. Dies gelte auch für Donnerstag. Demnach hätten am Mittwoch schätzungsweise 50.000 Menschen den Evakuierungskorridor genutzt.

Unterdessen wuchs die Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Krieges auf die ganze Region. Als Reaktion auf die jüngsten Angriffe proiranischer Milizen flog das US-Militär im Osten Syriens einen weiteren Luftangriff. Ziel sei ein Waffenlager gewesen, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (70).

Israel-Krieg: Gefahr von Hungersnot im Gazastreifen nicht vorüber
Israel Krieg Israel-Krieg: Gefahr von Hungersnot im Gazastreifen nicht vorüber

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9. November, 22.22 Uhr: Video soll Einschlag in al-Walid-Moschee im Gazastreifen zeigen

Ein Video, welches derzeit viel in sozialen Netzwerken geteilt wird, soll den Moment des Einschlags eines Geschosses in der al-Walid-Moschee am Mittwoch zeigen.

Auf Bildern von Nachrichtenagenturen ist zu sehen, dass die Moschee komplett zerstört und eingefallen ist. Israel wirft der Hamas vor, Einrichtungen wie Moscheen oder auch Krankenhäuser als Ausgangspunkt für Terrorangriffe zu nutzen, beispielsweise für den Start von Raketen .

Menschen sehen sich das Ausmaß der Zerstörung nach dem Angriff an.
Menschen sehen sich das Ausmaß der Zerstörung nach dem Angriff an.  © Mohammed Talatene/dpa

9. November, 21.57 Uhr: Jemenitische Huthi-Rebellen bekennen sich zu Angriff auf Israel

Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen.

"Eine Ladung" Raketen sei auf verschiedene Ziele im Süden Israels abgefeuert worden, erklärte ein Sprecher der vom Iran unterstützten Rebellen am Donnerstagabend. Darunter seien auch "militärische Ziele" in der Hafenstadt Eilat gewesen. Die Angriffe würden so lange fortgesetzt "bis die israelische Aggression gegen unsere Brüder in Gaza endet", so der Sprecher.

Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, eine Rakete "im Gebiet des Roten Meeres" außerhalb Israels abgefangen zu haben. In der Stadt Eilat am Roten Meer am südlichsten Punkt des Landes wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.

9. November, 21.35 Uhr: Irans Außenminister warnt eindringlich vor Ausweitung des Gaza-Kriegs

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (59) hat mit seinen bisher schärfsten Worten im Gaza-Krieg vor einer Eskalation des Konflikts gewarnt.

"Wegen der massiven Ausweitung des Kriegs gegen zivile Bewohner Gazas ist die Ausweitung des Kriegsausmaßes nun unvermeidlich", sagte er am Donnerstag laut einer Mitteilung des Außenministeriums. Zuvor hatte sich Amirabdollahian mit seinem katarischen Kollegen Mohammed bin Abdulrahman Al Thani per Telefon ausgetauscht.

Irans ehemaliger Präsident Hassan Ruhani hatte sich zuvor ebenfalls besorgt geäußert. "Es ist möglich, dass ein Fehler, eine falsche Entscheidung oder eine ungenaue Handlung die Flamme des Kriegs in unsere Richtung zieht", hatte die Zeitung "Etemad" den Politiker am Donnerstag zitiert. "Wir befinden uns nicht im Kriegszustand, sind aber vom Krieg nicht weit entfernt", warnte der 74-Jährige.

Die Islamische Republik unterhält gute Beziehungen sowohl zum Golfemirat Katar als auch zur Palästinenserorganisation Hamas. Israel ist seit der Revolution von 1979 der erklärte Erzfeind Teherans.

Hussein Amirabdollahian (59), Außenminister des Iran, spricht während einer Pressekonferenz in der iranischen Botschaft.
Hussein Amirabdollahian (59), Außenminister des Iran, spricht während einer Pressekonferenz in der iranischen Botschaft.  © Marwan Naamani/dpa

9. November, 20.45 Uhr: Armee spricht von 9500 Geschossen, die seit Kriegsbeginn Richtung Israel gefeuert wurden

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Angaben der israelischen Armee 9500 Raketen und Mörsergranaten sowie Dutzende Drohnen Richtung Israel abgeschossen worden.

Seit den Bodeneinsätzen im Gazastreifen sei die Zahl der Abschüsse aber deutlich zurückgegangen, teilte die Armee am Donnerstag mit. Ob auch Geschosse aus dem Libanon, aus dem Jemen und Syrien mitgezählt wurden, teilte die Armee nicht explizit mit.

Zwölf Prozent aller Geschosse landeten demnach im Gazastreifen selbst, der von der islamistischen Hamas kontrolliert wird. Rund 900 seien von zivilen Standorten, darunter Moscheen, Schulen und Krankenhäuser, aus abgefeuert worden.

Israelischen Medien zufolge waren im 50 Tage dauernden Gaza-Krieg im Jahr 2014 insgesamt 4000 Raketen Richtung Israel abgefeuert worden.

9. November, 19.20 Uhr: Massenweise Raketen der Hamas sind laut israelischen Angaben im Gazastreifen eingeschlagen

Nach Angaben der israelischen Luftwaffe sollen zwölf Prozent der von der Hamas gestarteten Raketen schon kurze Zeit später wieder vom Himmel gefallen und im Gazastreifen eingeschlagen sein.

Die meisten Raketen seien von Krankenhäusern, Moscheen, Schulen und Kulturzentren abgefeuert worden. Insgesamt soll die Hamas seit Ausbruch des Krieges 9500 Stück in Richtung Israel abgefeuert haben.

9. November, 19.11 Uhr: US-Präsident Biden: Keine Chance für Waffenstillstand im Gazastreifen

US-Präsident Joe Biden sieht keine Chance für einen baldigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg. Auf die Frage, ob es entsprechende Aussichten gebe, sagte Biden am Donnerstag: "Keine. Keine Möglichkeit."

Mit Blick auf die Situation der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln sagte der US-Präsident, er sei noch optimistisch. Biden schloss außerdem einen weiteren Luftschlag der USA gegen Iran-gestützte Kräfte in Syrien nicht aus. Als Reaktion auf die jüngsten Angriffe proiranischer Milizen hatte das US-Militär gerade erst einen Luftangriff ausgeführt.

Die US-Regierung lehnt mit Blick auf die Situation im Gazastreifen einen generellen Waffenstillstand ab und argumentiert, dies würde nur der Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken.

9. November, 18.35 Uhr: Israel: Feuerpause nur gegen Geiseln - Kämpfe gehen weiter

Die israelische Regierung beharrt auf ihrer Forderung, dass es ein Waffenstillstand mit der Hamas nur gegen die Freilassung der von den Islamisten festgehaltenen Geiseln geben wird.

"Die Kämpfe gehen weiter und es wird keine Feuerpause ohne die Freilassung unserer Geiseln geben", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Auf die Frage, ob es sich bei der Stellungnahme des Büros des Ministerpräsidenten um ein Dementi der US-Ankündigung handele, ging ein Sprecher Netanjahus am Donnerstag nicht ein.

Netanjahus Büro verwies auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden, auf dem Israel den Menschen zurzeit täglich für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50 000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es.

Das israelische Militär hatte früher am Donnerstag auf der Online-Plattform X darauf hingewiesen, dass es keine Feuerpause gebe, aber "taktische, lokale Pausen für humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza".

Bewaffnete Palästinenser schießen während einer Razzia im Lager Balata auf israelische Streitkräfte.
Bewaffnete Palästinenser schießen während einer Razzia im Lager Balata auf israelische Streitkräfte.  © Ayman Nobani/dpa

9. November, 18.12 Uhr: Netanjahu: Waren Pressefotografen mit Hamas-Terroristen unterwegs?

Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Fotografen internationaler Medien vorgeworfen, beim Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober dabei gewesen zu sein und Bilder gemacht zu haben.

Netanjahus Büros schrieb am Donnerstag auf der Plattform X (früher Twitter): "Diese Journalisten waren Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ihr Handeln verstieß gegen die Berufsethik." Die Medien seien schriftlich aufgefordert worden, das aufzuklären und umgehend Maßnahmen zu ergreifen.

Zunächst hatte die Webseite "HonestReporting" den Verdacht geäußert, dass freie Fotografen des US-Senders CNN, der "New York Times" sowie der Nachrichtenagenturen AP und Reuters bei den Massakern direkt dabei gewesen seien.

Die Nachrichtenagentur AP schrieb zu den Vorwürfen: "AP nutzt Bilder von freien Mitarbeiter überall auf der Welt, auch in Gaza. Die Associated Press hatte keine Kenntnis von dem Angriff am 7. Oktober, bevor dieser passiert ist."

Der israelischen Nachrichtenseite "ynet" teilte CNN mit, angesichts des Berichts habe der Sender seine Zusammenarbeit mit einem der genannten Fotografen beendet. Die Nachrichtenagentur Reuters wies die Anschuldigungen ebenfalls "kategorisch zurück". Eine Stellungnahme der "New York Times" lag zunächst nicht vor.

9. November, 18.10 Uhr: Weiter Gefechte an der Grenze zwischen Libanon und Israel

Die Gefechte an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sind auch am Donnerstag weitergegangen.

Israels Armee griff nach eigenen Angaben zwei Gruppen von Terroristen an. Die Soldaten hätten mit Artilleriebeschuss unter anderem auf eine Bedrohung reagiert, die die Armee nicht näher konkretisierte. Im Norden des Landes sei Raketenalarm ausgelöst worden. Mehrere aus dem Libanon abgefeuerte Mörsergranaten seien identifiziert worden, hieß es in einer späteren Erklärung. Das Militär griff demnach das Abwurfgerät an.

Außerdem hätten Terroristen mehrere Panzerabwehrraketen auf Posten des israelischen Militärs abgefeuert. Die Soldaten reagierten nach eigenen Angaben "mit Panzern und Artilleriebeschuss".

Die proiranische Hisbollah im Libanon erklärte, Grenzgebiete in Israel mit Lenkraketen angegriffen zu haben. Einer libanesischen Sicherheitsquelle zufolge feuerte das israelische Militär mit Artillerie auf Ziele in libanesischen Grenzgebieten. In einer weiteren Erklärung hieß es, dass die Hisbollah-Miliz am Nachmittag außerdem israelische Soldaten mit Raketen attackiert habe.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf.
Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf.  © Abed Rahim Khatib/dpa

9. November, 18.04 Uhr: Militante palästinensische Gruppe teilt Video zweier Geiseln

Die militante palästinensische Gruppe Islamischer Dschihad hat am Donnerstag ein Video veröffentlicht, das nach eigenen Angaben zwei im Gazastreifen festgehaltene Geiseln, eine Frau in den 70ern und einen 13-jährigen Jungen, zeigt.

"Wir sind bereit, sie aus humanitären Gründen freizulassen, wenn die Sicherheitsbedingungen vor Ort erfüllt sind", sagte Abu Hamza, Sprecher des militärischen Flügels der Gruppe, in dem einige der 239 Geiseln vermutet werden, die nach israelischen Angaben während der Hamas-Angriffe vom 7. Oktober entführt worden sind.

Titelfoto: Mohammed Talatene/dpa

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