Nahost-Konflikt: Hamas-Video zeigt israelische Geiseln

Israel - Die islamistische Hamas im umkämpften Gazastreifen lehnt eine Niederlegung ihrer Waffen entschieden ab, solange es keinen unabhängigen palästinensischen Staat gibt.

Familien von Geiseln protestieren auf dem Geiselplatz und fordern ihre Freilassung aus der Gefangenschaft der Hamas im Gazastreifen.
Familien von Geiseln protestieren auf dem Geiselplatz und fordern ihre Freilassung aus der Gefangenschaft der Hamas im Gazastreifen.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Der bewaffnete Widerstand könne nur aufgegeben werden, wenn die Rechte der Palästinenser vollständig verwirklicht seien, insbesondere die Errichtung eines unabhängigen und vollständig souveränen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt, heißt es in einer entsprechenden Erklärung der Terrororganisation.

Die Hamas reagierte damit auf Äußerungen des US-Sondergesandten Steve Witkoff, der Berichten zufolge bei einem Treffen mit Angehörigen der im Gazastreifen weiterhin festgehaltenen Geiseln gesagt haben soll, dass die Hamas nach eigenen Aussagen zur Entmilitarisierung bereit sei.

"Wir stehen kurz vor dem Ende dieses Krieges", sagte Witkoff einer Mitteilung des Forums der Geiselfamilien zufolge bei dem Treffen in der Stadt Tel Aviv. "Wir haben einen Plan, den Krieg zu beenden und alle nach Hause zu bringen."

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3. August, 15.17 Uhr: Hamas-Video zeigt israelische Geiseln

Mit Videobildern ausgemergelter israelischer Geiseln im Gazastreifen hat die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas für entsetzte Reaktionen gesorgt.

"Die Grausamkeit der Hamas kennt keine Grenzen", erklärte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Sonntag und sprach von einem "zynischen und abscheulichen" Vorgehen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte, die Aufnahmen der ausgehungerten Geiseln seien "erschreckend und offenbaren die Barbarei der Hamas".

Die Hamas und die mit ihr verbündete Gruppe Islamische Dschihad hatten zuvor drei Propagandavideos der seit Oktober 2023 gefangen gehaltenen Geiseln Rom Braslavski und Evyatar David verbreitet. Eines der Videos zeigt den abgemagerten 24-jährigen David, wie er sich in einem engen Tunnel sein eigenes Grab zu schaufeln scheint.

Ein anderes Video zeigt, wie der Deutsch-Israeli Braslavski sich Nachrichtenvideos über die Hungersnot der Palästinenser im Gazastreifen anschauen muss. Der 21-Jährige bittet die israelische Regierung in den Aufnahmen, sich für seine Freilassung einzusetzen. Offenbar versuchen die Islamisten, mit den Geiselvideos Parallelen zur Hungersnot im Gazastreifen zu ziehen.

Der Screenshot aus einem Propaganda-Video der Terrororganisation Hamas, das mit Zustimmung der Familie vom Hostages and Missing Families Forum Headquarters geteilt wurde, zeigt Evjatar David (24), der im Gazastreifen als Geisel festgehalten wird.
Der Screenshot aus einem Propaganda-Video der Terrororganisation Hamas, das mit Zustimmung der Familie vom Hostages and Missing Families Forum Headquarters geteilt wurde, zeigt Evjatar David (24), der im Gazastreifen als Geisel festgehalten wird.  © --/Hamas, geteilt von Hostages and Missing Families Forum Headquarters"/dpa

3. August, 14.45 Uhr: Kämpfe im südlichen Syrien trotz Waffenruhe

Im südlichen Syrien kommt es trotz einer eigentlich geltenden Waffenruhe zu neuer Gewalt.

Bei Kämpfen zwischen Milizen der drusischen Minderheit und Truppen der Regierung in Damaskus gab es mindestens einen Toten und sieben Verletzte, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Der staatliche Fernsehsender Al-Ichbarija bestätigte die Kämpfe und erklärte, "gesetzlose Gruppen" hätten gegen die Waffenruhe verstoßen und Regierungstruppen angegriffen.

3. August, 11.29 Uhr: Wadephul spricht von Hungersnot in Gaza

Im Gazastreifen herrscht nach Einschätzung von Außenminister Johann Wadephul inzwischen eine Hungersnot.

"Wir beobachten ja seit geraumer Zeit, dass die Blockade, die Israel praktisch ausgebracht hat für den Gazastreifen, zu einer Hungersnot geführt hat, dazu geführt hat, dass Menschen sterben, leiden, dürsten", sagte der CDU-Politiker im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks.

Das Gespräch wurde nach Angaben des Senders am Freitag auf dem Rückflug von Wadephuls Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete geführt.

Im Gazastreifen herrscht nach Einschätzung von Außenminister Johann Wadephul (62) inzwischen eine Hungersnot.
Im Gazastreifen herrscht nach Einschätzung von Außenminister Johann Wadephul (62) inzwischen eine Hungersnot.  © Soeren Stache/dpa

3. August, 9.41 Uhr: Israels Polizeiminister ruft zu Wiederbesetzung von Gaza auf

Bei einem provokativen Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem hat der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir zu einer Wiederbesetzung des Gazastreifens aufgerufen.

In einem Video äußerte Ben-Gvir sich zu jüngsten Videos ausgehungerter israelischer Geiseln im Gazastreifen. Damit versuche die islamistische Hamas, Druck auf Israel auszuüben.

Als Reaktion müsse Israel aber vielmehr "noch heute den ganzen Gazastreifen besetzen, Souveränität im ganzen Gazastreifen erklären", sagte Ben-Gvir. Gleichzeitig müsse man die palästinensische Bevölkerung zu "freiwilliger Auswanderung ermutigen".

Israel wird immer wieder vorgeworfen, es plane eine "ethnische Säuberung" des umkämpften Küstenstreifens.

3. August, 7.25 Uhr: Massendemonstration in Israel für Geisel-Deal

Bei einer Massendemonstration in Israel haben die Teilnehmer die Freilassung aller Geiseln aus dem umkämpften Gazastreifen gefordert.

Die islamistische Hamas benutze die Geiseln als "lebende Hungerexperimente", zitierte die "Times of Israel" den Bruder des im Gazastreifen festgehaltenen Evjatar David. In einem zuvor veröffentlichten Propaganda-Video der Hamas ist der bis auf die Knochen abgemagerte 24-Jährige in einem engen Tunnel zu sehen, wie er sein "eigenes Grab" schaufelt.

"Beenden Sie diesen Alptraum, der seit 666 Tagen andauert. Unterzeichnen Sie ein umfassendes Abkommen, das alle 50 Geiseln zurückbringt und die Kämpfe beendet", forderte das Forum der Angehörigen der Geiseln an die Regierung gewandt und sprach von 60.000 Teilnehmern.

Bei einer Massendemonstration in Israel haben die Teilnehmer die Freilassung aller Geiseln aus dem umkämpften Gazastreifen gefordert.
Bei einer Massendemonstration in Israel haben die Teilnehmer die Freilassung aller Geiseln aus dem umkämpften Gazastreifen gefordert.  © Dean Lewins/AAP/dpa

3. August, 2 Uhr: Hamas lehnt Entwaffnung ohne palästinensischen Staat ab

Die islamistische Hamas im umkämpften Gazastreifen lehnt eine Niederlegung ihrer Waffen entschieden ab, solange kein unabhängiger palästinensischer Staat gegründet wird.

Der bewaffnete Widerstand könne nur aufgegeben werden, wenn die Rechte der Palästinenser vollständig verwirklicht seien, insbesondere die Errichtung eines unabhängigen und vollständig souveränen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt, heißt es in einer Erklärung der islamistischen Terrororganisation.

2. August, 20.42 Uhr: Neue Hamas-Gräuel im Video: Terroristen zwingen Geisel eigenes Grab zu schaufeln

Es sind Szenen, die nur schwer zu ertragen sind. Die Hamas hat ein Video veröffentlicht, dass den 24-jährigen Evyatar David zeigt, der vor fast 22 Monaten von den Terroristen verschleppt wurde.

in einem Tunnel zwingen die Terroristen ihn, sein eigenen Grab zu schaufeln. Der völlig ausgemergelte Mann muss gehorchen.

Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen Israel. 1200 Menschen kamen ums Leben, 239 Menschen wurden von den Terroristen verschleppt.

Mit Videos, wie diesem dokumentieren die Terroristen ihre Gräueltaten. Es zeigt den 24-jährigen Israeli Evyatar David, wie er in einem Hamas-Tunnel sein eigenes Grab schaufeln muss.
Mit Videos, wie diesem dokumentieren die Terroristen ihre Gräueltaten. Es zeigt den 24-jährigen Israeli Evyatar David, wie er in einem Hamas-Tunnel sein eigenes Grab schaufeln muss.  © Propaganda/Hamas

2. August, 18.01 Uhr: Bundeswehr wirft erneut Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab

Die Bundeswehr hat erneut Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen.

Eine Transportmaschine habe 22 Paletten mit Nahrungsmitteln und medizinischen Gütern mit einem Gesamtgewicht von 9,6 Tonnen abgesetzt, sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Maschine des Typs A400M war in Jordanien gestartet. Falls möglich, sollen die Hilfsflüge am Sonntag fortgesetzt werden.

Die Bundeswehr hat erneut im Gazstreifen Hilfsgüter abgeworfen.
Die Bundeswehr hat erneut im Gazstreifen Hilfsgüter abgeworfen.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

2. August, 14.02 Uhr: Geisel-Familien - "unsere Kinder erleben Holocaust"

Angehörige israelischer Geiseln im Gazastreifen haben sich hinter einer Stacheldrahtinstallation in Tel Aviv versammelt, um an das Schicksal ihrer Liebsten zu erinnern.

"Unsere Kinder erleben einen Holocaust. Sie werden nicht mehr lange überleben", sagte Einav Zangauker, die Mutter eines am 7. Oktober von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten Mannes mit amerikanischer und israelischer Staatsangehörigkeit. Es sei an der Zeit, "das Einzige zu tun, was alle Geiseln zurückbringen kann - ein umfassendes Abkommen auf den Tisch zu legen, das den Krieg beendet."

Angehörige israelischer Geiseln haben sich hinter einer Stacheldrahtinstallation in Tel Aviv versammelt.
Angehörige israelischer Geiseln haben sich hinter einer Stacheldrahtinstallation in Tel Aviv versammelt.  © Ariel Schalit/AP/dpa

2. August, 14.01 Uhr: US-Sondergesandter trifft sich in Tel Aviv mit Geisel-Familien

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist in Tel Aviv mit Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zusammengetroffen.

Dabei machte er Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Wartens. "Wir stehen kurz vor dem Ende dieses Krieges", sagte er einer Mitteilung des Forums der Geiselfamilien zufolge. "Wir haben einen Plan, den Krieg zu beenden und alle nach Hause zu bringen." Das Treffen dauerte den Angaben zufolge drei Stunden.

Titelfoto: --/Hamas, geteilt von Hostages and Missing Families Forum Headquarters"/dpa

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